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Männliche Beschneidung
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Mad Magic
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Anmeldungsdatum: 08.09.2007
Beiträge: 2172

Beitrag(#1769487) Verfasst am: 25.07.2012, 23:22    Titel: Antworten mit Zitat

klauswerner hat folgendes geschrieben:
Ein Landgericht ist doch nicht untere Ebene, die dürfen glaube ich sogar morg verhandeln

Die sind sogar erst zuständig, ab einer drohenden Freiheitsstrafe von 4 Jahren.
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klauswerner
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Anmeldungsdatum: 16.12.2009
Beiträge: 715
Wohnort: Nürnberger Land

Beitrag(#1769488) Verfasst am: 25.07.2012, 23:29    Titel: Antworten mit Zitat

Und wieder mal ein Link aus 2010:
http://forum.1001geschichte.de/viewtopic.php?p=129109&sid=dd8f6f37ea899789289043b7c232260f#p129109
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1769491) Verfasst am: 25.07.2012, 23:43    Titel: Antworten mit Zitat

Flat hat folgendes geschrieben:
Sticky hat folgendes geschrieben:

Wieso? Stimmts etwa nicht?


Der Bezug zum Nationalsozialismus in Verbindung damit, den Juden zu unterstellen, gleich oder ähnlich zu sein ist ein typisches Merkmal des Antisemitismus.

Die Kritik hätte man auch locker ohne Nazibezug schreiben können, aber man will eben die Gleichsetzung mit den Nazis. Antisemitismus eben.

Und auch du outest Dich hier. Nett.



Mal ganz provokant gefragt:

Wo liegt denn der prinzipielle Unterschied zwischen der eindeutig rassistischen Definition des jeweiligen Staatsvolks im 3. Reich und in Israel?

Mir hat den jedenfalls bisher noch niemand ueberzeugend erklaeren koennen. Unterschiede bestehen bisher lediglich darin wie weit man geht um "fremdrassige Elemente" aus dem Staatsvolk zu entfernen.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1769492) Verfasst am: 25.07.2012, 23:47    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Thebe hat folgendes geschrieben:
Hier noch ein Artikel der Uni Düsseldorf zum thema Beschneidung und den thraumatischen Auswirkung auf das Spätere Leben (Leugung der erlittenen Schmerzen und dadurch Fortsetzung dieses Ritus).

http://www.uni-duesseldorf.de/home/universitaet/weiterfuehrend/pressebereich/pressemeldungen/news-detailansicht/article/genitalbeschneidung-bei-jungen.html?cHash=e4d1d8bbf57a9de2

Zitat:

Nur vielleicht nicht ausgerechnet aus Deutschland.


Warum? Die Vergangenheit sollte bei diesem Thema keine Rolle spielen. Es geht hier schlicht nur um die Rechte von Kindern auf ihre Körperliche Unversehrtheit.


Ja, uns vielleicht.

Den Juden geht es nun einmal um wesentlich mehr. Schulterzucken

Wundert sich außer mir eigentlich keiner, dass die säkularen Juden in Deutschland (und von denen gibt es reichlich), das Urteil nicht begrüßen?



Vielleicht befuerchten die, dass es vielen "Beschneidigungsgegnern" um mehr geht als nur um "die Rechte von Kindern auf ihre Körperliche Unversehrtheit"?
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klauswerner
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Anmeldungsdatum: 16.12.2009
Beiträge: 715
Wohnort: Nürnberger Land

Beitrag(#1769493) Verfasst am: 25.07.2012, 23:56    Titel: Antworten mit Zitat

Älterer Text aus einem Bundesministerium zu Beschneidung, es wird auch über die Risiken informiert und die Einwilligung des betroffenen gefordert:
http://www.gtz.de/en/dokumente/de-fgm-fakten-maennl-beschneidung.pdf
Da gab es wohl auch schon mal eine andere Einstellung in der Regierung
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Mad Magic
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Anmeldungsdatum: 08.09.2007
Beiträge: 2172

Beitrag(#1769494) Verfasst am: 25.07.2012, 23:57    Titel: Antworten mit Zitat

klauswerner hat folgendes geschrieben:
Und wieder mal ein Link aus 2010:
http://forum.1001geschichte.de/viewtopic.php?p=129109&sid=dd8f6f37ea899789289043b7c232260f#p129109

Bezeichnend die Story, bei mir wollten sie im Säuglingsalter auch rumschnippeln wegen Phimose. Meine Mutter war verunsichert, ob der Aussage des Arztes. Mein Vater wischte alle Befürchtungen vom Tisch, mit einem läppischen: "an dem Jungen wird nicht rum geschnippelt, die Quacksalber haben keine Ahnung". Er hatte Recht!

Offensichtlich ist diese "Diagnose" tatsächlich oft eine willkommene Einnahmequelle für Ärzte.

Ich hatte in meinem ganzen Leben jedenfalls keine Probleme mit meiner Vorhaut...
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klauswerner
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Anmeldungsdatum: 16.12.2009
Beiträge: 715
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Beitrag(#1769496) Verfasst am: 26.07.2012, 00:01    Titel: Antworten mit Zitat

Nelson mandela über seine Beschneidung:

Tabuthema - Beschneidung von Jungen (Link: http://www.maennerrat.de/beschneidung.htm )
liest man folgende Aussage von Nelson Mandela zu seiner Beschneidung:
"Ich hatte das Gefühl, dass Feuer durch meine Adern schoss; der Schmerz war so durchdringend, dass ich mein Kinn fest auf die Brust drückte. Viele Sekunden schienen zu verstreichen, ehe ich an den Ausruf dachte, dann erholte ich mich einigermaßen und stieß hervor: `Ndiyindoda!´ ... Ich schämte mich, weil die anderen Jungen viel stärker und tapferer gewesen zu sein schienen als ich. Ich fühlte mich elend, weil ich verstümmelt worden war ..."
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
Beiträge: 2546

Beitrag(#1769497) Verfasst am: 26.07.2012, 00:04    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
Thebe hat folgendes geschrieben:
Hier noch ein Artikel der Uni Düsseldorf zum thema Beschneidung und den thraumatischen Auswirkung auf das Spätere Leben (Leugung der erlittenen Schmerzen und dadurch Fortsetzung dieses Ritus).

http://www.uni-duesseldorf.de/home/universitaet/weiterfuehrend/pressebereich/pressemeldungen/news-detailansicht/article/genitalbeschneidung-bei-jungen.html?cHash=e4d1d8bbf57a9de2

Zitat:

Nur vielleicht nicht ausgerechnet aus Deutschland.


Warum? Die Vergangenheit sollte bei diesem Thema keine Rolle spielen. Es geht hier schlicht nur um die Rechte von Kindern auf ihre Körperliche Unversehrtheit.


Ja, uns vielleicht.

Den Juden geht es nun einmal um wesentlich mehr. Schulterzucken

Wundert sich außer mir eigentlich keiner, dass die säkularen Juden in Deutschland (und von denen gibt es reichlich), das Urteil nicht begrüßen?


Ich könnte mir vorstellen, dass es etlichen der säkularen Juden um mehr geht als um die Beschneidungsdebatte, gleich ob sie selbst beschnitten sind oder nicht.

Es geht ihnen um die Fortexistenz jüdischen Lebens in Deutschland, das zwar immer wieder von offizieller Seite zugesichert wird.


Die Existenz jüdischen Lebens ist in Deutschland nicht bedroht, selbst wenn die jüdische Religion "flöten" ginge, ist jüdisches Leben hier genau so weinig bedroht, wie deutsches Leben hier bedroht wäre, wenn das Christentum hier "flöten" ginge.

Das sollte aber mittlerweile jeder mitbekommen haben, dass die Diskussion - so lange sich keine Rechtsextremisten einmischen - bisher von keiner Seite die Anklänge hatte, hier Juden oder Muslime vertreiben zu wollen.

Und sofern aus jüdischer oder muslimischer Seite hier solche Befürchtungen geäußert werden, man wolle sie ja hier rausekeln, oder sogar die Holocustkeule ausgepackt werden, dann ist das lediglich ein schändlicher rhetorischer Versuch und eine unfaire unfeine Masche die Diskussion ins Unredliche und Unsachliche zu ziehen, ja genau genommen bleibt den Beschneidungsbefürwortern auch nur noch die unredliche Tour übrig, denn mit rationalen Argumenten ist die Kinderfolter der Beschneidung nicht zu rechtfertigen.

Zitat:





Aus ihrer Erfahrung heraus können sie sich politische Szenarien vorstellen, in denen es zu einer Zuspitzung kommt und sie wieder allein und mit dem Rücken zur Wand stehen, die schlimmste Vorstellung, die es für sie gibt.


Nun - das Trauma aus der Nazizeit, sowie die anderen Traumen der Verfolgung, welche die Juden erleiden mussten, mag sich sicherlich irgendwo im kollektiven Gedächtnis der Juden verankert haben, jedoch konnte ich bisher nirgends in der Beschneidungsdebatte ernsthafte Anklänge vernehmen, die darauf abzielen, Juden oder Ausländer vertreiben zu wollen. Es ist auch - abgesehen von einem kleinen Prozentsatz an Neonazis - gar nicht die Stimmung in Deutschland, die darauf ausgerichtet wäre, Juden und Ausländer vertreiben zu wollen - zumindest sind all die Leute, die als Gegner der Kindesbeschneidung mit Rang und Namen aufgetaucht sind, darunter Professoren und Doktoren, Mediziner aller Fachrichtungen und verschiedene Organisationen, ganz sicher keine Antisemiten und Ausländerfeinde. Deshalb halte ich die Befürchtungen, die Beschneidungsdebatte werde aus antisemitschen und ausländerfeindlichen Gründen geführt einfach nur für schwachsinnig oder für eine hinterhältige Masche der Beschneidungsbefürworter.

Was tut man, um einen Deutschen in seinen Ansichten einzuschüchtern? - man rückt ihn in die Nähe des Nationalsozialismus, und schon wird er alles tun, um nur nicht den Verdacht zu erwecken, der sympathisiere damit.... vielleicht erklärt sich auch daraus der geradezu reflexhafte Kniefall des deutschen Parlaments vor den jüd/mul. Religionsgemeinschaften.

Zitat:



Wenn sie an diese Szenarien denken, ist die Beschneidungsdebatte nachgeordnet, sind auch ihre Differenzen mit orthodoxen Juden, die sie seit langem haben, nicht maßgeblich.


Diese Szenarien sind derzeit in Deutschland überhaupt nicht en vogue, und die politischen Parteien, von denen solche Szenarien ausgehen könnten, die dümpeln derzeit in der Bedeutungslosigkeit bei 1% herum, und die Beschneidungsdebatte wird auch überhaupt nicht aus der Ecke heraus betrieben, denn hier geht es um Menschenrechte, und damit haben Nazis nun mal überhaupt nix am Hut, die versuchen allenfalls als Trittbrettfahrer in der Beschneidungdebatte mitzufahren, um sie für ihre widerlich braune Gesinnung zu mißbrauchen.

nv.
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klauswerner
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Anmeldungsdatum: 16.12.2009
Beiträge: 715
Wohnort: Nürnberger Land

Beitrag(#1769499) Verfasst am: 26.07.2012, 00:24    Titel: Antworten mit Zitat

Frauenorganisation gegen Beschneidung von Jungs:
http://www.cicero.de/berliner-republik/terres-des-femmes-zur-beschneidung-genitalverstuemmelung-kann-man-fuer-jungen-ein-anderes-gesetz-machen-als-fuer-maedchen/51330
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Zoff
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Anmeldungsdatum: 24.08.2006
Beiträge: 21668

Beitrag(#1769500) Verfasst am: 26.07.2012, 00:25    Titel: Antworten mit Zitat

Navigator2 hat folgendes geschrieben:

Die Existenz jüdischen Lebens ist in Deutschland nicht bedroht, selbst wenn die jüdische Religion "flöten" ginge, ist jüdisches Leben hier genau so weinig bedroht, wie deutsches Leben hier bedroht wäre, wenn das Christentum hier "flöten" ginge.


Besser könntest Du Deine absulute Ignoranz bezüglich der Gefühlslage der Juden in Deutschland nicht dokumentieren.
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16000
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#1769502) Verfasst am: 26.07.2012, 00:32    Titel: Antworten mit Zitat

(1)
hardi hat folgendes geschrieben:
Zudem: die historische Beschneidungszeremonie ist meines Wissens recht detailiert beschrieben. Die Ultra-Orthodoxen halten sich sehr genau an diese Anweisung, oder sollten sie was dazu erfunden haben?


Die Beschneidung wurde schon verändert, allerdings zu einer Zeit, als es die "Ultraorthodoxen" in der heutigen Form wohl noch nicht gab:

Zunächst bestand die Beschneidung wohl nur in der sogenannten milah, die für sich genommen weniger invasiv war als die heutige Prozedur. (Ob das die Form ist, die "in der Bibel vorgeschrieben" ist, wie Einige meinen, kann man vielleicht nicht unbedingt sagen.)

In der hellenistischen Zeit, als zuerst das Ptolemäer- und später das Seleukidenreich die Herrschaft über Judäa ausübte, übte natürlich die griechische Kultur einen großen Einfluß auf die Bevölkerung aus, und aus verschiedenen Gründen - "schick", Übernahme der griechischen Lebensart, von Schönheitsidealen und Moralvorstellungen (sinnigerweise betrachteten die Griechen den unverschnittenen Körper als "schön", das entblößte Glied als unästhetisch bzw. durchaus auch als Zeichen von Unmoral oder Schamlosigkeit, bei den Juden war es umgekehrt), gesellschaftliche Anerkennung bei der griechischen Elite o.ä. - wurde die Beschneidung von Vielen nicht mehr durchgeführt, bzw. gab es schon damals Operationsmethoden, die diese Prozedur rückgängig machen konnten, und Manche, die es sich leisten konnten, ließen eine derartige Operation durchführen, um unter Griechen "gesellschaftsfähig" zu werden.

Als eine Gegenbewegung haben dann auch die jüdischen Geistlichen ihre Operation angepaßt, damit es - mit den Mitteln der Antike sowieso - nicht mehr möglich war, die Operation rückgängig zu machen, und führten den zweiten Schritt, die peri'ah ein. Heute nur noch von wenigen sehr orthodoxen Mohelim vorgenommen wird der dritte Schritt, die metsitsah.


(2)
astarte hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
hardi hat folgendes geschrieben:
(..)
Oft bedarf ein solcher Schritt eines äusseren Anstoßes und darum geht es eben auch.
(..)


Nur vielleicht nicht ausgerechnet aus Deutschland.

Klar, wäre unproblematischer wenn andere Länder Vorreiter wären.


noseman

Übrigens gibt es das durchaus in anderen Ländern. Auf die Schnelle ein schon von der Wortwahl her nicht ganz neutraler Artikel über ein Vorhaben aus dem Jahr 2011 in den USA:

Jewish groups outraged over an attempt to ban infant circumcision in San Francisco

Zitat:
INFANT circumcision could be halted if a San Francisco man succeeds in gaining enough support from voters to outlaw this barbaric practise. [...] According to this report, self described “intactivist” Lloyd Schofield has been collecting signatures for a voter initiative that would criminalise the mutilation of baby boys, but Jewish groups have pledged to fight the measure should it be placed on a ballot.


Im Laufe der Zeichnungsfrist sind genug Unterstützer-Unterschriften zusammengekommen, um eine Abstimmung grundsätzlich möglich zu machen (Link), allerdings urteilte ein Gericht, daß ein Verbot der Beschneidung eine Einschränkung der Religionsfreiheit darstelle, und wurde ein Staatsgesetz in Kraft gesetzt, das Gemeinden verbietet, Beschneidungsverbote zu erlassen (Link).
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Mad Magic
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Anmeldungsdatum: 08.09.2007
Beiträge: 2172

Beitrag(#1769503) Verfasst am: 26.07.2012, 00:33    Titel: Antworten mit Zitat

Auf http://www.sami-aldeeb.com/ gibt es eine sehr informative Studie über die Beschneidungsproblematik.

Habe es auf dieser Seite allerdings nur als Worddokument gefunden:

Verstümmeln im Namen Yahwes oder Allahs
Die religiöse Legitimation der Beschneidung von Männern und Frauen*


Zitat:
"Man wird niemals der Beschneidung von Frauen Einhalt gebieten können, wenn man weiterhin die Beschneidung von Männern praktiziert. Wie wollen Sie einen Afrikaner überzeugen, seine Tochter nicht zu beschneiden, wenn Sie ihm gleichzeitig erlauben, seinen Sohn zu beschneiden?". Man kann deshalb die Haltung der internationalen und regierungsunabhängigen Organisationen nur verurteilen für die Trennung dieser beiden Arten von Verstümmelung, da auf diese Weise die Beschneidung von Männern legitimiert wird.

Die Religion war ein Instrument zur Rechtfertigung der Beschneidung von Männern und Frauen. Man müßte also deren irrationalen Charakter demaskieren und die unheilvolle Rolle einiger religiöser Kreise anklagen, die sie verteidigen oder sich weigern, sie zu bekämpfen.

Das ist das Ziel dieser Studie, die hoffentlich zur Respektierung der Rechte des Kindes beitragen wird.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25959
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#1769504) Verfasst am: 26.07.2012, 00:37    Titel: Antworten mit Zitat

Telliamed hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
....
Den Juden geht es nun einmal um wesentlich mehr. Schulterzucken

Wundert sich außer mir eigentlich keiner, dass die säkularen Juden in Deutschland (und von denen gibt es reichlich), das Urteil nicht begrüßen?


Ich könnte mir vorstellen, dass es etlichen der säkularen Juden um mehr geht als um die Beschneidungsdebatte, gleich ob sie selbst beschnitten sind oder nicht.

Es geht ihnen um die Fortexistenz jüdischen Lebens in Deutschland, das zwar immer wieder von offizieller Seite zugesichert wird. Aus ihrer Erfahrung heraus können sie sich politische Szenarien vorstellen, in denen es zu einer Zuspitzung kommt und sie wieder allein und mit dem Rücken zur Wand stehen, die schlimmste Vorstellung, die es für sie gibt. Wenn sie an diese Szenarien denken, ist die Beschneidungsdebatte nachgeordnet, sind auch ihre Differenzen mit orthodoxen Juden, die sie seit langem haben, nicht maßgeblich.

Die psychische Situation, die Du da beschreibst, hätte ihre Ursache allerdings weniger in der realen Situation als im lauten Geschrei einiger weniger.

Sieh dir doch die Situation an: Wir haben ein Parlament, dass sich reflexhaft ohne weitere Bedenken auf das erste Geschrei hin sofort in der Mehrheit bereit erklärt, für jüdische (und islamische) Kinder Grundrechte außer Kraft zu setzen. Und von denen, die im Moment laut dagegen sind, geht es einem erklecklichen Anteil (da brauche ich mich nicht auf keine Zahl festzulegen) wirklich um Kinderrechte. Wo - wenn man das jüdische Leben nicht auf die Beschneidung reduziert - geht es hier um das jüdische Leben? Wo wäre auch nur eine Bedrohung dafür sichtbar?

Ich würde diese Bedenken teilen, wenn wir das Jahr 1965 schrieben. Aber wir haben inzwischen 2012. Das heißt nicht, dass die Vergangenheit nicht stattgefunden hat, aber dass wir inzwischen eine andere Republik sind. Dazu sollten wir uns auch bekennen. U. a. dadurch, dass wir nicht mehr auf Anordnung der Obrigkeit, sei sie staatlich oder religiös, über Kinderrechte hinwegsehen.

fwo
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
Beiträge: 2546

Beitrag(#1769505) Verfasst am: 26.07.2012, 00:40    Titel: Antworten mit Zitat

klauswerner hat folgendes geschrieben:
I.R hat folgendes geschrieben:
Bisher gab es nur ein Gerichtsurteil und die Art Deiner Richterschelte hat schon eine besondere Qualität.

Hier ist noch ein älters Urteil:
http://www.phimose-info.de/meldungen-aus-deutschland/2-000-euro-geldauflage-beschneidungsarzt-soll-8jahrigen-jungen-gequalt-haben.php
Beschneidung ohne ausreichenden Betäubung durch einen beschneidet wurde da bestraft.
Müsste auch auf mohels übertragbar sein. Bin aber kein Jurist.


Schönes Beispiel dafür, das Beschneidung in Deutschland schon immer strafbar gewesen ist. Leider hat man früher bei diesem Verbrechen zu oft weggesehen, und das wird hoffentlich in Zukunft nicht so weiter gehen.

Und ob der Bundestag wirklich sein Beschneidungserlaubnisgesetz so durchzieht wie geplant ist auch fraglich, obwohl die Tatsache, dass mehr als die Hälfte der Bundestagsabgeordneten für so ein Gesetz gestimmt schon schockierend ist.

Ich hab allerdings die Befürchtung, dass die Beschneidungdebatte so lange fortgeführt wird, bis niemand das Thema mehr hören kann, geschweige denn darüber diskutieren will, und dass die das dann einfach "durchziehen" - vielleicht in einer Art Stuttgart 21 Effekt, so nach dem Motto, "sollen sie doch ihre Beschneidung haben, Hautptsache das Thema ist vom Tisch.

Bei S21 war das ja auch irgendwie so ähnlich - erst wählt man die Grünen in BW, um S21 zu verhindern, und hinterher bei einer Volksabstimmung stimmt man für S21... Und um ehrlich zu sein, sonderlich groß schätze ich die Energien in unserer Bevölkerung nicht ein, sich gegen die Beschneidung zu engagieren, und Wahlen wird das Thema leider auch nicht entscheiden... wäre ja schön, wenn alle Beschneidungsgegner die Partei wählen, die auch gegen Beschneidung sind - aber so ist der Deutsche nicht eingestellt, der wählt immer den gleichen Mist, das weiß man was man hat und kann sich hinterher darüber beschweren.

Wären doch bloß unser Wähler ein bischen konsequenter bei ihren Wahlentscheidungen - uns wären der Euro, S21 und religiösen Freifahrsschein für Beschneidung was nicht noch alles erspart geblieben...

... aber so ist er halt, der Deutsche...

http://www.youtube.com/watch?v=Uy8lvaqivZQ
http://www.youtube.com/watch?v=n4huqg-8Vn8&feature=related

nv.

Edit1: Rechtschreibfehler beseitigt.


Zuletzt bearbeitet von Navigator2 am 26.07.2012, 00:48, insgesamt einmal bearbeitet
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
Beiträge: 2546

Beitrag(#1769507) Verfasst am: 26.07.2012, 00:43    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Navigator2 hat folgendes geschrieben:

Die Existenz jüdischen Lebens ist in Deutschland nicht bedroht, selbst wenn die jüdische Religion "flöten" ginge, ist jüdisches Leben hier genau so weinig bedroht, wie deutsches Leben hier bedroht wäre, wenn das Christentum hier "flöten" ginge.


Besser könntest Du Deine absulute Ignoranz bezüglich der Gefühlslage der Juden in Deutschland nicht dokumentieren.


Dabei hab ich nur das Argument, welches fwo schon gebracht hat, nochmals neu aufgewärmt ... Mit den Augen rollen

nv.
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klauswerner
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Anmeldungsdatum: 16.12.2009
Beiträge: 715
Wohnort: Nürnberger Land

Beitrag(#1769512) Verfasst am: 26.07.2012, 01:05    Titel: Antworten mit Zitat

Im August 2007 stellte das Oberlandesgericht Frankfurt am Main fest, dass die Entscheidung über eine Beschneidung wegen der „körperlichen Veränderung, die nicht rückgängig gemacht werden kann, [...] in den Kernbereich des Rechtes einer Person [fällt], über sich und ihr Leben zu bestimmen.“[109]



Das hatte ich Februar 2011 schon mal in diesem Forum geschrieben, noch ein Gerichtsurteil
Aus Wikipedia
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Grymner
Morgenmuffel



Anmeldungsdatum: 21.02.2008
Beiträge: 429
Wohnort: Schleswig-Holstein

Beitrag(#1769513) Verfasst am: 26.07.2012, 01:48    Titel: Antworten mit Zitat

….zu der Gefühlslage der (?) Juden in Deutschland….
Zitat:
Artikel 19
Schutz vor Gewaltanwendung, Misshandlung, Verwahrlosung
(1) Die Vertragsstaaten treffen alle geeigneten Gesetzgebungs-, Verwaltungs-, Sozial- und Bildungsmaßnahmen, um das Kind vor jeder Form körperlicher oder geistiger Gewaltanwendung, Schadenzufügung oder Misshandlung, vor Verwahrlosung oder Vernachlässigung, vor schlechter Behandlung oder Ausbeutung einschließlich des sexuellen Missbrauchs zu schützen, solange es sich in der Obhut der Eltern oder eines Elternteils, eines Vormunds oder anderen gesetzlichen Vertreters oder einer anderen Person befindet, die das Kind betreut.
24,3
Gesundheitsvorsorge
( ) Die Vertragsstaaten treffen alle wirksamen und geeigneten Maßnahmen, um überlieferte Bräuche, die für die Gesundheit der Kinder schädlich sind, abzuschaffen.

UN Kinderrechte von Israel und der BRD ratifiziert!
Wo liegt das Problem? Kinderrechte tun weh? Du sollst nicht merken, fühlen? Sonst….. Den A.... versohlen
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Grymner
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Anmeldungsdatum: 21.02.2008
Beiträge: 429
Wohnort: Schleswig-Holstein

Beitrag(#1769515) Verfasst am: 26.07.2012, 02:44    Titel: Antworten mit Zitat

….zu der Gefühlslage der (?) Juden in Deutschland…. 2

Eine Lesermeinung:

Zitat:
Interview mit Strafrechtler „Beschneidung ist Körperverletzung“
25.07.2012 00:00 Uhrvon Claudia Keller
Holm Putzke hat sich als einer der ersten deutschen Strafrechtler mit dem Thema Beschneidung beschäftigt. Im Interview spricht er über das Kölner Urteil und die Balance zwischen Religion und Kinderrechten.

von moishele
• 25.07.2012 14:17 Uhr
• 3 Empfehlungen

Antwort auf dali vom 25.07.2012 14:02 Uhr
wäre schön
Es wäre schön, wenn das Thema in 8 Wochen "out" wäre. Bei Juden führt dieser virtuelle Volkssturm der selbsterklärten intoleranten "Humanisten" jedenfalls zu wirklicher Furcht. Brit Milah-Feiern müssen jetzt geradezu geheim bleiben, in Berlin gibt es Problem, weil das jüdische Krankenhaus im Moment nicht beschneidet. Trotzdem halten Juden daran fest, da können Sie sicher sein.

Ich fürchte leider, diese teutonischen Vorhaut-Hysteriker haben jetzt in ihrer ganzen Selbstgerechtigkeit Blut geleckt und das Schlimmste kommt noch - die Diskussion wird immer grundsätzlicher und antisemitischer.

Man kann nur immer wiederholen, dass ein Verbot der Brit Milah ein fundamentaler Angriff auf das Judentum ist - nur im Franko-Spanien und unter Stalin gab es in der Neuzeit Vergleichbares. Die Argumente der Franko-faschisten und der Stalinisten dürften hingegen nicht substantiell anders gewesen sein als die von Herrn Putzke - letzterer sagt es nur wesentlich glatter.

Wer die Brit Milah verbietet, verbietet das Judentum. Ganz einfach.


http://www.tagesspiegel.de/politik/interview-mit-strafrechtler-an-den-genitalien-von-kleinen-kindern-hat-niemand-etwas-verloren/6916598-2.html

Du sollst nicht merken: .....die Bedeutung des Gehorsams als Bedingung jeglicher Existenz.
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Anmeldungsdatum: 08.09.2007
Beiträge: 2172

Beitrag(#1769516) Verfasst am: 26.07.2012, 04:33    Titel: Antworten mit Zitat

Grymner hat folgendes geschrieben:
….zu der Gefühlslage der (?) Juden in Deutschland…. 2
Eine Lesermeinung:[...]

Langsam!

Es macht keinen Sinn, Lesermeinungen derart provokativ zu benutzen. Wir wissen, dass im Internet die übelsten Spiele gespielt werden, gerade was das "Täuschen" angeht.

Wir sollten als Humanisten jetzt nicht noch weiter "polemisches Öl" in das Feuer gießen, dieses ist längst entfacht. Die humanistische Sichtweise reicht völlig aus, dem Gegenüber die Stirn zu bieten zwinkern
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Anmeldungsdatum: 12.06.2008
Beiträge: 2546

Beitrag(#1769517) Verfasst am: 26.07.2012, 04:36    Titel: Antworten mit Zitat

So, dann hier noch das Protokoll der 189. Sitzung des deutschen Bundestag, auf welcher im Zusatzpunkt 1 beschlossen wurde, dass die Regierung im Herbst ein Gesetz zur Legalisierung der Beschneidung von Knaben vorlegen soll.

http://dipbt.bundestag.de/dip21/btp/17/17189.pdf#P.22803


Besonders interssant - außer den Redebeiträgen, die man auch auf www.bundestag.de als Video sehen kann - ist die auf dem Dokument am Ende der Redebeiträge aufgeführte namentliche Abstimmung, aus der man das Abstimmungsverhalten jedes einzelnen Bundestagsabgeordneten ersehen kann.

Die Abstimmungsergebnisse können eingesehen werden auf Seite 22836 (bzw Seite 38 des Dokuments).

Das Abstimmungs kurz zusammengefasst:
Abgegebene Stimmen: 601

Für ein Legalisierungsgesetz der Beschneidung haben 495 gestimmt.

Dagegen haben gestimmt: 101

Enthaltungen: 5

Bemerkenswert hierbei ist, dass praktische die komplette Fraktion der Grünen für dieses Gesetz gestimmt hat, lediglich Ströbele hat dagegen votiert und einer der Grünen hat sich enthalten - und so eine Partei ist mal basisdemokratisch für Menschenrechte eingetreten - mittlerweile scheinen die Grünen schlimmere Ja-Sager zu sein als die FDP, denn sogar haben wenigstens 9 Leute dagegen votiert.

Einzig die Linkspartei hat geschlossen dagegen gestimmt.

nv.
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Mad Magic
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Beitrag(#1769518) Verfasst am: 26.07.2012, 05:10    Titel: Antworten mit Zitat

Navigator2 hat folgendes geschrieben:
So, dann hier noch das Protokoll der 189. Sitzung des deutschen Bundestag, auf welcher im Zusatzpunkt 1 beschlossen wurde, dass die Regierung im Herbst ein Gesetz zur Legalisierung der Beschneidung von Knaben vorlegen soll.

http://dipbt.bundestag.de/dip21/btp/17/17189.pdf#P.22803


Besonders interssant - außer den Redebeiträgen, die man auch auf www.bundestag.de als Video sehen kann - ist die auf dem Dokument am Ende der Redebeiträge aufgeführte namentliche Abstimmung, aus der man das Abstimmungsverhalten jedes einzelnen Bundestagsabgeordneten ersehen kann.

Die Abstimmungsergebnisse können eingesehen werden auf Seite 22836 (bzw Seite 38 des Dokuments).

Das Abstimmungs kurz zusammengefasst:
Abgegebene Stimmen: 601

Für ein Legalisierungsgesetz der Beschneidung haben 495 gestimmt.

Dagegen haben gestimmt: 101

Enthaltungen: 5

Bemerkenswert hierbei ist, dass praktische die komplette Fraktion der Grünen für dieses Gesetz gestimmt hat, lediglich Ströbele hat dagegen votiert und einer der Grünen hat sich enthalten - und so eine Partei ist mal basisdemokratisch für Menschenrechte eingetreten - mittlerweile scheinen die Grünen schlimmere Ja-Sager zu sein als die FDP, denn sogar haben wenigstens 9 Leute dagegen votiert.

Einzig die Linkspartei hat geschlossen dagegen gestimmt.

nv.

Es gab bei dem Antrag auf "Legalisierung der Beschneidung" leider keine namentliche Abstimmung.

Bei der namentlichen Abstimmung ging es um Finanzhilfen für Spanien...
Zitat:
Ich darf Ihnen nun noch das von den Schriftführerinnen und Schriftführern ermittelte Ergebnis der namentlichen Abstimmung über den Antrag des Bundesministeriums der Finanzen zur Finanzhilfe zugunsten Spaniens und zur Einholung eines zustimmenden Beschlusses des Deutschen Bundestages nach § 3 des Stabilisierungsmechanismusgesetzes mitteilen: abgegebene Stimmen 583.
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astarte
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Beiträge: 46493

Beitrag(#1769519) Verfasst am: 26.07.2012, 07:22    Titel: Antworten mit Zitat

Mad Magic hat folgendes geschrieben:

Es macht keinen Sinn, Lesermeinungen derart provokativ zu benutzen. Wir wissen, dass im Internet die übelsten Spiele gespielt werden, gerade was das "Täuschen" angeht.

Wir sollten als Humanisten jetzt nicht noch weiter "polemisches Öl" in das Feuer gießen, dieses ist längst entfacht. Die humanistische Sichtweise reicht völlig aus, dem Gegenüber die Stirn zu bieten zwinkern

Daumen hoch!

Und man kann nur hoffen, dass diejenigen, die hier für Kinderrecht vor religiöse/traditionelle Körperverletzung plädieren, nicht mit den Schreihälsen in einen Topf geworfen werden, wie diesen:

Navigator2 hat folgendes geschrieben:
ja genau genommen bleibt den Beschneidungsbefürwortern auch nur noch die unredliche Tour übrig, denn mit rationalen Argumenten ist die Kinderfolter der Beschneidung nicht zu rechtfertigen.

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Navigator2
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Beiträge: 2546

Beitrag(#1769520) Verfasst am: 26.07.2012, 07:38    Titel: Antworten mit Zitat

Mad Magic hat folgendes geschrieben:
Navigator2 hat folgendes geschrieben:
So, dann hier noch das Protokoll der 189. Sitzung des deutschen Bundestag, auf welcher im Zusatzpunkt 1 beschlossen wurde, dass die Regierung im Herbst ein Gesetz zur Legalisierung der Beschneidung von Knaben vorlegen soll.

http://dipbt.bundestag.de/dip21/btp/17/17189.pdf#P.22803


Besonders interssant - außer den Redebeiträgen, die man auch auf www.bundestag.de als Video sehen kann - ist die auf dem Dokument am Ende der Redebeiträge aufgeführte namentliche Abstimmung, aus der man das Abstimmungsverhalten jedes einzelnen Bundestagsabgeordneten ersehen kann.

Die Abstimmungsergebnisse können eingesehen werden auf Seite 22836 (bzw Seite 38 des Dokuments).

Das Abstimmungs kurz zusammengefasst:
Abgegebene Stimmen: 601

Für ein Legalisierungsgesetz der Beschneidung haben 495 gestimmt.

Dagegen haben gestimmt: 101

Enthaltungen: 5

Bemerkenswert hierbei ist, dass praktische die komplette Fraktion der Grünen für dieses Gesetz gestimmt hat, lediglich Ströbele hat dagegen votiert und einer der Grünen hat sich enthalten - und so eine Partei ist mal basisdemokratisch für Menschenrechte eingetreten - mittlerweile scheinen die Grünen schlimmere Ja-Sager zu sein als die FDP, denn sogar haben wenigstens 9 Leute dagegen votiert.

Einzig die Linkspartei hat geschlossen dagegen gestimmt.

nv.

Es gab bei dem Antrag auf "Legalisierung der Beschneidung" leider keine namentliche Abstimmung.

Bei der namentlichen Abstimmung ging es um Finanzhilfen für Spanien...
Zitat:
Ich darf Ihnen nun noch das von den Schriftführerinnen und Schriftführern ermittelte Ergebnis der namentlichen Abstimmung über den Antrag des Bundesministeriums der Finanzen zur Finanzhilfe zugunsten Spaniens und zur Einholung eines zustimmenden Beschlusses des Deutschen Bundestages nach § 3 des Stabilisierungsmechanismusgesetzes mitteilen: abgegebene Stimmen 583.


Oh ja, du hast recht. Verlegen

Na dann ist ja in Sachen "Beschneidung" noch nicht das letzte Wort gesprochen.

Wäre nämlich dieses schon das Ergebnis über den Entschließungsantrag, dann hätte es bei 500:100 Stimmen für den Entschließungsantrag ziemlich duster ausgesehen - aber so ist na noch alles offen.

nv.
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hardi
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Anmeldungsdatum: 25.07.2008
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Beitrag(#1769524) Verfasst am: 26.07.2012, 09:14    Titel: Antworten mit Zitat

aber genau da liegt wohl der fehler, den die säkularen dann machen.
denn, wenn sie öffentlich zeigen würden, dass ein moderner jüdischer glaube, säkulär und ohne die brutale beschneidung von männlichen säuglingen, hier lebbar ist, auch religiös lebbar ist, dann könnten sie andere, zweifelnde eltern davon überzeugen, sich auch gegen die altertümliche tradition des beschneidens zu entscheiden. [/quote]

Zitat aus Wiki:
Unter säkular versteht man

weltlich, profan, den kirchlichen Laien zugehörig (auch nicht kirchlich, kirchenunabhängig);...

Säkulare Juden werden also eher nicht die Jüdische Religion welcher ausprägung auch immer vorleben, bestenfalls einige Traditionen.

Dennoch bin ich auch Meinung, dass die säkularen Juden sich deutlicher Äussern sollten. den Mut hierfür könnten natürlich auch Politiker der Humanistischen Bewegung fördern, indem sie sich hinter das Urteil stellen. Besonders unter diesem Aspekt ist das Auftreten der Grünen Beck/Künast besonders bedauerlich. Böse
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und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein lichtlein her.
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klauswerner
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Wohnort: Nürnberger Land

Beitrag(#1769525) Verfasst am: 26.07.2012, 09:14    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Mad Magic hat folgendes geschrieben:

Es macht keinen Sinn, Lesermeinungen derart provokativ zu benutzen. Wir wissen, dass im Internet die übelsten Spiele gespielt werden, gerade was das "Täuschen" angeht.

Wir sollten als Humanisten jetzt nicht noch weiter "polemisches Öl" in das Feuer gießen, dieses ist längst entfacht. Die humanistische Sichtweise reicht völlig aus, dem Gegenüber die Stirn zu bieten zwinkern

Daumen hoch!

Und man kann nur hoffen, dass diejenigen, die hier für Kinderrecht vor religiöse/traditionelle Körperverletzung plädieren, nicht mit den Schreihälsen in einen Topf geworfen werden, wie diesen:

Navigator2 hat folgendes geschrieben:
ja genau genommen bleibt den Beschneidungsbefürwortern auch nur noch die unredliche Tour übrig, denn mit rationalen Argumenten ist die Kinderfolter der Beschneidung nicht zu rechtfertigen.


Ja, denke auch alle Argumente liegen auf dem Tisch. Ich finde es fantastisch, wieviele Quellen und Fakten hier in kürzester Zeit zusammengetragen wurden.
Was ich mir jetzt wünschen würde, wäre so ne Art "Gutenbergplag" zur gemeinsamen Erstellung eines Faktenpapieres, sauber gegliedert, alle Quellen angaben, evtl. Statistiken zu Todesfällen, Komplikationen, was wir eben noch bekommen können. Und dieses Papier dann in die Diskussion einbringen, z.B. allen Abgeordneten aber auch jüdischen und muslimischen Gemeinden, Ärtzen etc. zukommen lassen könnten.

Das Papier von Putze ist ja mehr eine juristische Bewertung. Ne Faktensammlumg wäre nicht schlecht. Und hier im Forum ist inzwischen so eine gigantische Menge ...
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hardi
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Beiträge: 179
Wohnort: Lübeck

Beitrag(#1769526) Verfasst am: 26.07.2012, 09:14    Titel: Antworten mit Zitat

@ Misterfritz
Zitat:
"aber genau da liegt wohl der fehler, den die säkularen dann machen.
denn, wenn sie öffentlich zeigen würden, dass ein moderner jüdischer glaube, säkulär und ohne die brutale beschneidung von männlichen säuglingen, hier lebbar ist, auch religiös lebbar ist, dann könnten sie andere, zweifelnde eltern davon überzeugen, sich auch gegen die altertümliche tradition des beschneidens zu entscheiden."

Zitat aus Wiki:
Unter säkular versteht man

weltlich, profan, den kirchlichen Laien zugehörig (auch nicht kirchlich, kirchenunabhängig);...

Säkulare Juden werden also eher nicht die Jüdische Religion welcher ausprägung auch immer vorleben, bestenfalls einige Traditionen.

Dennoch bin ich auch Meinung, dass die säkularen Juden sich deutlicher Äussern sollten. den Mut hierfür könnten natürlich auch Politiker der Humanistischen Bewegung fördern, indem sie sich hinter das Urteil stellen. Besonders unter diesem Aspekt ist das Auftreten der Grünen Beck/Künast besonders bedauerlich. Böse
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I.R
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
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Beitrag(#1769528) Verfasst am: 26.07.2012, 09:30    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
hardi hat folgendes geschrieben:
(..)
Oft bedarf ein solcher Schritt eines äusseren Anstoßes und darum geht es eben auch.
(..)


Nur vielleicht nicht ausgerechnet aus Deutschland.
Fein. Dann lass uns warten, bis woanders der Groschen gefallen ist.
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I.R
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
Beiträge: 9142

Beitrag(#1769529) Verfasst am: 26.07.2012, 09:33    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:

Wundert sich außer mir eigentlich keiner, dass die säkularen Juden in Deutschland (und von denen gibt es reichlich), das Urteil nicht begrüßen?

Mich wundert, dass ausser ein paar alten -scheinbar äusserst einflussreichen- Funktionären keiner das Urteil kritisiert hat.
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I.R
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
Beiträge: 9142

Beitrag(#1769530) Verfasst am: 26.07.2012, 09:35    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Navigator2 hat folgendes geschrieben:

Die Existenz jüdischen Lebens ist in Deutschland nicht bedroht, selbst wenn die jüdische Religion "flöten" ginge, ist jüdisches Leben hier genau so weinig bedroht, wie deutsches Leben hier bedroht wäre, wenn das Christentum hier "flöten" ginge.


Besser könntest Du Deine absulute Ignoranz bezüglich der Gefühlslage der Juden in Deutschland nicht dokumentieren.
Die da wie konkret aussieht?
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klauswerner
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Wohnort: Nürnberger Land

Beitrag(#1769533) Verfasst am: 26.07.2012, 10:06    Titel: Antworten mit Zitat

I.R hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:

Wundert sich außer mir eigentlich keiner, dass die säkularen Juden in Deutschland (und von denen gibt es reichlich), das Urteil nicht begrüßen?

Mich wundert, dass ausser ein paar alten -scheinbar äusserst einflussreichen- Funktionären keiner das Urteil kritisiert hat.

Ja, jetzt wo du es sagt: von jüdischen Religiösen gibt es wenige Stimmen (Graumann, Knobloch, Rabi Ehrenberg, Michel Friedmann). Bei der Bedeutung des Themas müsste sich doch aus jeder jüdischen Gemeinde, auch lokal, einer bei seiner regionalen Zeitung mal melden und ein Statement abgeben.
(Ok, in Nürnberg gab es das - Arno Hamburger, 89 Jahre alt).
Ich habe eigentlich noch nix von jungen jüdischen Gemeindemitgliedern gehört, und wenn, dann waren das eher die kritischen Stimmen:
- "unsere seltsame Tradition, http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/beschneidungsdebatte-unsere-seltsame-tradition-11827726.html",
- "Danke Vater, dass ich nicht beschnitten wurde!", http://www.welt.de/kultur/article108264046/Danke-Vater-dass-ich-nicht-beschnitten-wurde.html

Ausser den Beispielen waren da noch andere in Zeitungsauschnitten und Kommentaren, müsste ich aber alle nochmals durchlesen.
Vielleicht sollten wir genau diese Kommentare nochmals suchen und zusammentragen. Ich denke da kommen einige kritische jüdische und muslimische Stimmen zusammen, auch wenn das natürlich keine Funktionäre aus einer meist älteren Generation sind.

Vielleicht ist die Kritik ausserhalb der Funktionäre ja in Wirklichkeit schon größer als wir denken? Nur wird vielleicht den Funktionären nicht direkt widersprochen?

Und von muslimischer Seite gibt es ebenfalls kaum Statements.

Eigentlich für eine Debatte dieser Art schon seltsam.

Vielleicht ist aber auch überall schon so ein gewissens Unbehagen da, das sich nun beginnt auszudrücken und zu manifestieren. (Wenn es schon heist 30% würden ihre Kinder nur aufgrund des sozialen Drucks beschneiden lassen).
Was aber auch dafür spricht, nüchtern die Fakten zu sammeln und vorzutragen.
_________________
Grüßle
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