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Sprache und Diskriminierung
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#1811821) Verfasst am: 29.01.2013, 03:24    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Wer seinen Kindern das nicht zutraut, der sollte das Buch aus dem Kinderzimmer verbannen, denn die "Neger" sind da nur die Spitze des Eisberges.


Oder anders formuliert: "Pippi Langstrumpf" ist bei vielen Eltern, die mehr oder weniger einem politisch korrekten Sprachgebrauch anhängen, so beliebt, weil sie das Buch wegen seiner emanzipatorischen Grundhaltung schätzen. Dass das Buch diese Grundhaltung auch deshalb transportiert, weil es ständig mit Vorurteilen arbeitet, die es nicht immer lehbuchmässig pädagogisch bricht, sondern spielerisch behandelt, manchmal sogar unkommentiert im Raum stehen lässt, passt da nicht ins Weltbild. Das ist "unsere" Pippi, das ist "unser" Buch, und wenn da von "Negern" die Rede ist, dann ist das ein bedauerlicher Unfall, den man ja leicht korrigieren kann. Das Buch darf gerne althergebrachte Regeln brechen, aber doch bitte nicht unsere!
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Defätist
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Anmeldungsdatum: 09.06.2010
Beiträge: 8557

Beitrag(#1811822) Verfasst am: 29.01.2013, 07:40    Titel: Antworten mit Zitat

Sprache entwickelt sich... Schulterzucken
Entwicklung (auch im emanzipatorischen Sinne) bedeutet nicht Stillstand.
Natürlich ist es auch daher möglich, dass alte/ältere/überholte Texte revidiert und angepasst werden.

Dabei fällt mir das "Kinder"-Lied von den 10 kleinen Negerlein ein, welche auf unterschiedlichste Art aus dem Leben scheiden (weil sie eben so sind, die Negerlein). Vielleicht erstreckt sich die Selbstzensur auch bald auf das althergebrachte Liedgut - da würde aber ein Sturm der Entrüstung über die schlesischen Lande brausen, wenn der Mohr seine Schuldigkeit nicht mehr tun darf.
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26378
Wohnort: München

Beitrag(#1811839) Verfasst am: 29.01.2013, 10:47    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Wer seinen Kindern das nicht zutraut, der sollte das Buch aus dem Kinderzimmer verbannen, denn die "Neger" sind da nur die Spitze des Eisberges.


Oder anders formuliert: "Pippi Langstrumpf" ist bei vielen Eltern, die mehr oder weniger einem politisch korrekten Sprachgebrauch anhängen, so beliebt, weil sie das Buch wegen seiner emanzipatorischen Grundhaltung schätzen. Dass das Buch diese Grundhaltung auch deshalb transportiert, weil es ständig mit Vorurteilen arbeitet, die es nicht immer lehbuchmässig pädagogisch bricht, sondern spielerisch behandelt, manchmal sogar unkommentiert im Raum stehen lässt, passt da nicht ins Weltbild. Das ist "unsere" Pippi, das ist "unser" Buch, und wenn da von "Negern" die Rede ist, dann ist das ein bedauerlicher Unfall, den man ja leicht korrigieren kann. Das Buch darf gerne althergebrachte Regeln brechen, aber doch bitte nicht unsere!


Ja, lasst sie Kramers Regeln brechen. Hupps. Aber nicht doch! Darf Pippi nicht. Sie muss brav den schwarzen Mann Neger nennen dürfen. Schulterzucken warum wird jetzt Pippi für anti-PC-Propaganda eingespannt?
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Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Fake
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Anmeldungsdatum: 11.11.2011
Beiträge: 3548

Beitrag(#1811844) Verfasst am: 29.01.2013, 11:19    Titel: Antworten mit Zitat

Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Es gibt schwarze Mitmenschen. Diese fühlen sich durch das N-Wort verletzt.

Nicht durch das Wort, sondern durch geschichtliche Ereignisse. Unsere Vorfahren haben ihre Vorfahren versklavt. DAS ist beleidigend. Aber das können wir nicht ändern. Das Vokabular auszutauschen ist Etikettenschwindel. Wer glaubt alleine dadurch etwas zu verbessern ist ein Heuchler.

Relevant ist einzig und alleine das Verhalten gegenüber diesen Menschen. Entweder das ist besser als früher - dann ist das Vokabular egal. Oder es ist nicht besser als früher - dann ist das Vokabular auch egal.

Letztlich würden wir glaube ich diese Diskussion nicht führen, wenn es eine echte sprachliche Alternative gäbe. Das Wort "Neger" fehlt einfach. "Schwarze Mitmenschen" ist viel zu hölzern. Es klingt albern, künstlich und irgendwie so, als müsste man sich für irgendwas schuldig fühlen.
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Rohrspatz
grobsinnig und feinschlächtig



Anmeldungsdatum: 25.12.2007
Beiträge: 3877
Wohnort: NRW

Beitrag(#1811849) Verfasst am: 29.01.2013, 11:34    Titel: Antworten mit Zitat

Fake hat folgendes geschrieben:
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Es gibt schwarze Mitmenschen. Diese fühlen sich durch das N-Wort verletzt.

Nicht durch das Wort, sondern durch geschichtliche Ereignisse. Unsere Vorfahren haben ihre Vorfahren versklavt. DAS ist beleidigend. Aber das können wir nicht ändern. Das Vokabular auszutauschen ist Etikettenschwindel. Wer glaubt alleine dadurch etwas zu verbessern ist ein Heuchler.

Relevant ist einzig und alleine das Verhalten gegenüber diesen Menschen. Entweder das ist besser als früher - dann ist das Vokabular egal. Oder es ist nicht besser als früher - dann ist das Vokabular auch egal.

Letztlich würden wir glaube ich diese Diskussion nicht führen, wenn es eine echte sprachliche Alternative gäbe. Das Wort "Neger" fehlt einfach. "Schwarze Mitmenschen" ist viel zu hölzern. Es klingt albern, künstlich und irgendwie so, als müsste man sich für irgendwas schuldig fühlen.

"Schwarze". Das bevorzugen die Betreffenden zumindest laut http://www.derbraunemob.info/fragen/
Ein ganz einfaches Wort. Hat noch nicht einmal mehr Silben.

Soch, jetzt ist die unwissende Unschuld futsch. Wenn du dich jetzt, trotz dieses Wissens gegen den Wunsch der Betreffenden entscheidest (ohne, dass es mehr Aufwand machen würde, ohne, dass es dir weh tut), dann musst du dir die Frage gefallen lassen: Was hast du persönlich davon, Schwarze in ihren Gefühlen zu verletzen?
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
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Beitrag(#1811856) Verfasst am: 29.01.2013, 12:05    Titel: Antworten mit Zitat

Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
"Schwarze". Das bevorzugen die Betreffenden zumindest laut http://www.derbraunemob.info/fragen/
Ein ganz einfaches Wort. Hat noch nicht einmal mehr Silben.

Haut aber nicht hin. Weil nicht alle Neger schwarz sind. Ein beträchtlicher Teil davon ist braun in diversen Helligkeitstönen.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1811858) Verfasst am: 29.01.2013, 12:13    Titel: Antworten mit Zitat

Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Es gibt schwarze Mitmenschen. Diese fühlen sich durch das N-Wort verletzt.

Nicht durch das Wort, sondern durch geschichtliche Ereignisse. Unsere Vorfahren haben ihre Vorfahren versklavt. DAS ist beleidigend. Aber das können wir nicht ändern. Das Vokabular auszutauschen ist Etikettenschwindel. Wer glaubt alleine dadurch etwas zu verbessern ist ein Heuchler.

Relevant ist einzig und alleine das Verhalten gegenüber diesen Menschen. Entweder das ist besser als früher - dann ist das Vokabular egal. Oder es ist nicht besser als früher - dann ist das Vokabular auch egal.

Letztlich würden wir glaube ich diese Diskussion nicht führen, wenn es eine echte sprachliche Alternative gäbe. Das Wort "Neger" fehlt einfach. "Schwarze Mitmenschen" ist viel zu hölzern. Es klingt albern, künstlich und irgendwie so, als müsste man sich für irgendwas schuldig fühlen.

"Schwarze". Das bevorzugen die Betreffenden zumindest laut http://www.derbraunemob.info/fragen/
Ein ganz einfaches Wort. Hat noch nicht einmal mehr Silben.

Soch, jetzt ist die unwissende Unschuld futsch. Wenn du dich jetzt, trotz dieses Wissens gegen den Wunsch der Betreffenden entscheidest (ohne, dass es mehr Aufwand machen würde, ohne, dass es dir weh tut), dann musst du dir die Frage gefallen lassen: Was hast du persönlich davon, Schwarze in ihren Gefühlen zu verletzen?


Und außerdem ist es ein Äquivalent zu Weißer. Ein äquivalentes Wort zu Neger kenne ich für Weiße nicht.
Ich persönlich frage mich gerade, wann ich zuletzt einen von diesen Begriffen benutzt habe. Ich kann mich nicht so recht erinnern...wenn ich über Menschen rede, erwähne ich eigentlich nie deren Hautfarbe
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1811859) Verfasst am: 29.01.2013, 12:14    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
"Schwarze". Das bevorzugen die Betreffenden zumindest laut http://www.derbraunemob.info/fragen/
Ein ganz einfaches Wort. Hat noch nicht einmal mehr Silben.

Haut aber nicht hin. Weil nicht alle Neger schwarz sind. Ein beträchtlicher Teil davon ist braun in diversen Helligkeitstönen.


Dazu fällt mir echt nichts mehr ein....
Mit den Augen rollen

Ohnmacht
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Rohrspatz
grobsinnig und feinschlächtig



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Beiträge: 3877
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Beitrag(#1811867) Verfasst am: 29.01.2013, 12:26    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
"Schwarze". Das bevorzugen die Betreffenden zumindest laut http://www.derbraunemob.info/fragen/
Ein ganz einfaches Wort. Hat noch nicht einmal mehr Silben.

Haut aber nicht hin. Weil nicht alle Neger schwarz sind. Ein beträchtlicher Teil davon ist braun in diversen Helligkeitstönen.

Lies ruhig mal die Antworten auf solche und ähnliche Fragen (Link)
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caballito
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Beitrag(#1811887) Verfasst am: 29.01.2013, 13:05    Titel: Antworten mit Zitat

Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

Und wenn der Schwarze beschließt, weiße Käsekuchen zu nennen, dann ist das nicht rassistisch, weil er ja unterprivilegiert ist? Merkst du eigentlich, wie rassistisch du grade selber argumentierst? Es ist nämlich nicht problematisch, dass ein Mensch die Deutungshoheit darüber beansprucht, was er selber sagt, sondern dass er das als Weißer tut. Wäre er nicht weiß, dürfte er natürlich selber über seine eigene Sprache befinden. Und wenn er gar schwarz wäre, dürfte er sogar über die Sprache anderer befinden ...

Du wirfst hier den einen vor, die Deutungshoheit über die eigene Sprache zu fordern, gibst aber anderen die Deutungshoheit über die Sprache anderer.


Unsinn. Es geht um Privilegien, die historisch gewachsen sind und eben nicht um die Rasse. Anstatt Weiße könnten das auch Asiaten gewesen sein. Vielleicht wird das ja sogar noch und die Zukunft flucht chinesisch?

zum gefetteten: Es geht um eine gemeinsame Sprache!

Das ist das Problem: es geht eben nicht um die gemeinsame Sprache, sondern um unterschiedliche Auffassungen über diese, darum, dass das selbe Wort verscheiden interpretiert wird. Nun ist natürlich klar, dass man ein Wort nicht willkürlich umdefinieren kann (obwohl gerade PC dazu tendiert, genau sdas zu tun), aber darum geht es ja auch nicht, denn die neutrale Bedeutung des Wortes ist ja kein Hirngespinst (auch wenn PC das immer wieder behauptet), ebensowenig wie die Existenz von Rassismus. Das ändert aber nichts daran, dass hier die Bedeutung eben gerade mehrdeutig ist. Und es ist kein Privileg irgendwelcher Gruppen, die Deutungshoheit zu haben, im Gegenteil, genau dieses Privileg willst du ja gerade einführen, sondern es ist eine Selbstverständlichkeit, dass es bei der Interpretation immer zuvörderst auf die Intention des Sprechers ankommt - und zwar ganz egal, ob der schwarz, weiß, oder kariert ist. Du bist es, der aus der Anwendung dieses Prinzips auf einen weißen ein weißen Privileg machst - was es aber nur wäre, wenn ich umgekehrt dem schwarzen abverlangen würde, in seiner Benennung von weißen auf deren Wünsche Rücksicht zu nehmen - was du mir damit indirekt unterstellst. Mit welchen Recht aber tust du das?

Und du kannst dich auch nicht darauf rausreden, dass es derartige Privilegien tatsächlich historisch gewachsen gibt - denn es kann doch nur um die Abschaffung derartiger Privilegien gehen, und nicht um ihre Umkehrung. Solange nicht beide symmetrisch behandelt werden, gibt es Rassentrennung, Und es bist du, die hier nach Hautfarbe unterscheidet, nicht ich. Wer also ist der Rassist?
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Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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caballito
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Beitrag(#1811889) Verfasst am: 29.01.2013, 13:08    Titel: Antworten mit Zitat

Rohrspatz hat folgendes geschrieben:


Man kann aber verhindern, dass man selbst verletzt. So, wie es z.B. dieser Kinderbuch-Verlag getan hat. Durch ihn werden nun zumindest weniger Kinder verletzt.

Die Frage ist also: Warum an Verletzungen festhalten?

Wie war das mit den religiösen Gefühlen?
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caballito
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Beitrag(#1811890) Verfasst am: 29.01.2013, 13:10    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Commander Vimes hat folgendes geschrieben:
Na, warum sagen wir dann nicht einfach gleich "Nigger"?

Weil der Begriff negativ denotiert ist.

Konnotiert. Die Denotation ist dieselbe wie bei "Neger", "Schwarzer" etc.

Denotiert. Die Bedeutung ist nicht die selbe wie Neger, welches auf Englisch negroe heißt, und eben nicht nigger.
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Beitrag(#1811892) Verfasst am: 29.01.2013, 13:13    Titel: Antworten mit Zitat

Rohrspatz hat folgendes geschrieben:

Ich sehe nicht, wie man sich dagegen entscheiden kann ohne die Gefühle einer Minderheit seinen eigenen unterzuordnen. Jemanden absichtlich oder wissentlich nicht zu verletzen ist doch wohl selbstverständlich.

Warum sollte man anderer Leute Gefühle den eigenen überordnen?
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Rohrspatz
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Beitrag(#1811901) Verfasst am: 29.01.2013, 13:25    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:

Ich sehe nicht, wie man sich dagegen entscheiden kann ohne die Gefühle einer Minderheit seinen eigenen unterzuordnen. Jemanden absichtlich oder wissentlich nicht zu verletzen ist doch wohl selbstverständlich.

Warum sollte man anderer Leute Gefühle den eigenen überordnen?

Weil wegen Verhältnismäßigkeit.

Aber ich habe echt keine Lust, Menschen etwas über Höflichkeit, Rücksicht und respektvollem Umgang miteinander zu erzählen. Wer das tatsächlich bis heute nicht verstanden haben sollte, der will es nicht verstehen.
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Beitrag(#1811902) Verfasst am: 29.01.2013, 13:25    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Dieser Gedanke war rassistisch.

Stimmt.

Aber das gibt dir nicht das Recht, von dir auf andere zu schleißen, und diesen deinen unterschwelligen Rassismus auf jene zu projizieren, die derartige Gedanken nicht haben.

Dass deine Geschichte mehr von dem bestätigt, was ich geschrieben habe, als nur, dass das auswechseln des Wirtes nichts bringt, ist dir aber schon aufgefallen, oder?
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caballito
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Beitrag(#1811908) Verfasst am: 29.01.2013, 13:36    Titel: Antworten mit Zitat

Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Es gibt schwarze Mitmenschen. Diese fühlen sich durch das N-Wort verletzt.

Nicht durch das Wort, sondern durch geschichtliche Ereignisse. Unsere Vorfahren haben ihre Vorfahren versklavt. DAS ist beleidigend. Aber das können wir nicht ändern. Das Vokabular auszutauschen ist Etikettenschwindel. Wer glaubt alleine dadurch etwas zu verbessern ist ein Heuchler.

Relevant ist einzig und alleine das Verhalten gegenüber diesen Menschen. Entweder das ist besser als früher - dann ist das Vokabular egal. Oder es ist nicht besser als früher - dann ist das Vokabular auch egal.

Letztlich würden wir glaube ich diese Diskussion nicht führen, wenn es eine echte sprachliche Alternative gäbe. Das Wort "Neger" fehlt einfach. "Schwarze Mitmenschen" ist viel zu hölzern. Es klingt albern, künstlich und irgendwie so, als müsste man sich für irgendwas schuldig fühlen.

"Schwarze". Das bevorzugen die Betreffenden zumindest laut http://www.derbraunemob.info/fragen/
Ein ganz einfaches Wort. Hat noch nicht einmal mehr Silben.

Soch, jetzt ist die unwissende Unschuld futsch. Wenn du dich jetzt, trotz dieses Wissens gegen den Wunsch der Betreffenden entscheidest (ohne, dass es mehr Aufwand machen würde, ohne, dass es dir weh tut), dann musst du dir die Frage gefallen lassen: Was hast du persönlich davon, Schwarze in ihren Gefühlen zu verletzen?

Du hättest recht, wenn dieses Wort nicht ebenfalls unter PC-Beschuss wäre, weil die Leute ja nicht wirklich schwarz sind. Deswegen kam dann "Farbige", was dann aber auch wieder nicht recht war, weil sie ja nicht scheckig sind. Deswegen kamen dann irgendwann die sperrigen Umschreibungen, die dann auch wieder alle nicht recht waren.
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Zuletzt bearbeitet von caballito am 29.01.2013, 13:43, insgesamt einmal bearbeitet
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caballito
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Beitrag(#1811910) Verfasst am: 29.01.2013, 13:42    Titel: Antworten mit Zitat

Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:

Ich sehe nicht, wie man sich dagegen entscheiden kann ohne die Gefühle einer Minderheit seinen eigenen unterzuordnen. Jemanden absichtlich oder wissentlich nicht zu verletzen ist doch wohl selbstverständlich.

Warum sollte man anderer Leute Gefühle den eigenen überordnen?

Weil wegen Verhältnismäßigkeit.

Aber ich habe echt keine Lust, Menschen etwas über Höflichkeit, Rücksicht und respektvollem Umgang miteinander zu erzählen. Wer das tatsächlich bis heute nicht verstanden haben sollte, der will es nicht verstehen.

Es gibt da eine Anekdote. Zwei Menschen saßen am Esstisch, es gab zwei Schnitzel. A fordert B auf, sich zuerst zu bedienen. B nimmt das größere. A ist beleidigt, denn die Höflichkeit hätte doch erfordert, dass er das kleinere nimmt ... und B wundert sich, ob A's höfliche Aufforderung eine hinterhältiger Trick war, dann das größere zu kommen.

Wenn ich meinen Gefühle dem anderen unterordnen soll, wieso muss dann nicht, aus dem selben Grund, der andere die seinen meinen unterordnen und glücklich sein, wenn ich nach meinen handle?
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Beitrag(#1811912) Verfasst am: 29.01.2013, 13:45    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

Und wenn der Schwarze beschließt, weiße Käsekuchen zu nennen, dann ist das nicht rassistisch, weil er ja unterprivilegiert ist? Merkst du eigentlich, wie rassistisch du grade selber argumentierst? Es ist nämlich nicht problematisch, dass ein Mensch die Deutungshoheit darüber beansprucht, was er selber sagt, sondern dass er das als Weißer tut. Wäre er nicht weiß, dürfte er natürlich selber über seine eigene Sprache befinden. Und wenn er gar schwarz wäre, dürfte er sogar über die Sprache anderer befinden ...

Du wirfst hier den einen vor, die Deutungshoheit über die eigene Sprache zu fordern, gibst aber anderen die Deutungshoheit über die Sprache anderer.


Unsinn. Es geht um Privilegien, die historisch gewachsen sind und eben nicht um die Rasse. Anstatt Weiße könnten das auch Asiaten gewesen sein. Vielleicht wird das ja sogar noch und die Zukunft flucht chinesisch?

zum gefetteten: Es geht um eine gemeinsame Sprache!

Das ist das Problem: es geht eben nicht um die gemeinsame Sprache, sondern um unterschiedliche Auffassungen über diese, darum, dass das selbe Wort verscheiden interpretiert wird. Nun ist natürlich klar, dass man ein Wort nicht willkürlich umdefinieren kann (obwohl gerade PC dazu tendiert, genau sdas zu tun), aber darum geht es ja auch nicht, denn die neutrale Bedeutung des Wortes ist ja kein Hirngespinst (auch wenn PC das immer wieder behauptet), ebensowenig wie die Existenz von Rassismus. Das ändert aber nichts daran, dass hier die Bedeutung eben gerade mehrdeutig ist. Und es ist kein Privileg irgendwelcher Gruppen, die Deutungshoheit zu haben, im Gegenteil, genau dieses Privileg willst du ja gerade einführen, sondern es ist eine Selbstverständlichkeit, dass es bei der Interpretation immer zuvörderst auf die Intention des Sprechers ankommt - und zwar ganz egal, ob der schwarz, weiß, oder kariert ist. Du bist es, der aus der Anwendung dieses Prinzips auf einen weißen ein weißen Privileg machst - was es aber nur wäre, wenn ich umgekehrt dem schwarzen abverlangen würde, in seiner Benennung von weißen auf deren Wünsche Rücksicht zu nehmen - was du mir damit indirekt unterstellst. Mit welchen Recht aber tust du das?

Und du kannst dich auch nicht darauf rausreden, dass es derartige Privilegien tatsächlich historisch gewachsen gibt - denn es kann doch nur um die Abschaffung derartiger Privilegien gehen, und nicht um ihre Umkehrung. Solange nicht beide symmetrisch behandelt werden, gibt es Rassentrennung, Und es bist du, die hier nach Hautfarbe unterscheidet, nicht ich. Wer also ist der Rassist?


Es ist auch unhöflich, Weiße Deutsche als "Kartoffel" zu bezeichnen.
Wenn nun ein Nicht-Weiße(r) dich als "Kartoffel" bezeichnet, fühlst du dich wie?
Warum fühlst du dich so?
"Kartoffel" ist doch ein nahrhaftes Lebensmittel, das die Schiffahrt revolutioniert hat!

Ach jaaaa... weil "Kartoffel" meist abwertend gemeint ist.

Warum sollte dich jemand als "Kartoffel" bezeichnen, obwohl er/sie weiß, dass du gelernt hast, dass es meist abwertend gemeint ist und du dich daher beleidigt fühlen wirst? Ist doch nicht nett, oder? Sollte er/sie, wenn er höflich ist, doch wohl lassen.
Was würde es über ihn/sie aussagen, an dem Begriff festzuhalten? Obwohl er dich verletzt.
Vielleicht verstehst du, dass er/sie es vielleicht tatsächlich nicht so meint, dennoch verhilft er dabei der beleidigenden Verwendung des Wortes durch andere. Aus Anstand lässt man das dann ja wohl bleiben, oder? Ich meine, man kann doch unmöglich so sehr an einem Wort hängen, das dermaßen leicht ersetzbar ist, dass das die Verletzung des Anderen legitimiert.

Aber weißte was? Geschenkt! Deine Prioritäten sind deine Prioritäten. Und sie sprechen für sich.

Und dieses dämliche "wenn man sich auf Rassismus bezieht und die Opfer davon benennt, dann ist man selbst Rassist, weil man die Opfer benennt" ist so ein leicht durchschaubares Muster, dass es kaum eine Antwort wert ist.
Die Opfer einer willkürlichen Unterscheidung werden durch diese Unterscheidung zu einer Gruppe von Opfern. Das entsprechende Merkmal erlangt dadurch Relevanz, nämlich soziologische. Diese Relevanz ist real. Und sie zu thematisieren ist wichtig.

Aber auch das spricht für sich.
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Rohrspatz
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Beitrag(#1811915) Verfasst am: 29.01.2013, 13:55    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Fake hat folgendes geschrieben:
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Es gibt schwarze Mitmenschen. Diese fühlen sich durch das N-Wort verletzt.

Nicht durch das Wort, sondern durch geschichtliche Ereignisse. Unsere Vorfahren haben ihre Vorfahren versklavt. DAS ist beleidigend. Aber das können wir nicht ändern. Das Vokabular auszutauschen ist Etikettenschwindel. Wer glaubt alleine dadurch etwas zu verbessern ist ein Heuchler.

Relevant ist einzig und alleine das Verhalten gegenüber diesen Menschen. Entweder das ist besser als früher - dann ist das Vokabular egal. Oder es ist nicht besser als früher - dann ist das Vokabular auch egal.

Letztlich würden wir glaube ich diese Diskussion nicht führen, wenn es eine echte sprachliche Alternative gäbe. Das Wort "Neger" fehlt einfach. "Schwarze Mitmenschen" ist viel zu hölzern. Es klingt albern, künstlich und irgendwie so, als müsste man sich für irgendwas schuldig fühlen.

"Schwarze". Das bevorzugen die Betreffenden zumindest laut http://www.derbraunemob.info/fragen/
Ein ganz einfaches Wort. Hat noch nicht einmal mehr Silben.

Soch, jetzt ist die unwissende Unschuld futsch. Wenn du dich jetzt, trotz dieses Wissens gegen den Wunsch der Betreffenden entscheidest (ohne, dass es mehr Aufwand machen würde, ohne, dass es dir weh tut), dann musst du dir die Frage gefallen lassen: Was hast du persönlich davon, Schwarze in ihren Gefühlen zu verletzen?

Du hättest recht, wenn dieses Wort nicht ebenfalls unter PC-Beschuss wäre, weil die Leute ja nicht wirklich schwarz sind. Deswegen kam dann "Farbige", was dann aber auch wieder nicht recht war, weil sie ja nicht scheckig sind. Deswegen kamen dann irgendwann die sperrigen Umschreibungen, die dann auch wieder alle nicht recht waren.

Das ist Verwirrung. Kann vorkommen. Ging mir auch mal so. Jetzt weiß ich es besser. Meine einzige Wahl ist nur: Nehme ich nun Rücksicht oder nicht.
caballito hat folgendes geschrieben:
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Rohrspatz hat folgendes geschrieben:

Ich sehe nicht, wie man sich dagegen entscheiden kann ohne die Gefühle einer Minderheit seinen eigenen unterzuordnen. Jemanden absichtlich oder wissentlich nicht zu verletzen ist doch wohl selbstverständlich.

Warum sollte man anderer Leute Gefühle den eigenen überordnen?

Weil wegen Verhältnismäßigkeit.

Aber ich habe echt keine Lust, Menschen etwas über Höflichkeit, Rücksicht und respektvollem Umgang miteinander zu erzählen. Wer das tatsächlich bis heute nicht verstanden haben sollte, der will es nicht verstehen.

[...]

Wenn ich meinen Gefühle dem anderen unterordnen soll, wieso muss dann nicht, aus dem selben Grund, der andere die seinen meinen unterordnen und glücklich sein, wenn ich nach meinen handle?

Rohrspatz hat folgendes geschrieben:

Weil wegen Verhältnismäßigkeit.


Wie weh tut es dir denn, auf eine verletzende Vokabel zu verzichten? Wie weh tut es hingegen, an die Sklavenvergangenheit der Gruppe erinnert zu werden, zu der man durch Fremdzuschreibungen zugeordnet wurde und durch die man heute noch andersartig behandelt wird?
Falls du nur die eine Hälfte der Antwort kennst, weil du noch nie Alltagsdiskriminierung erleben musstest, dann sei darüber froh und gönn anderen auch einen Teil von deinem Kuchen. (Oder sei rücksichtslos und hab Spaß an deinem Privileg - deine Entscheidung.)
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Beitrag(#1811916) Verfasst am: 29.01.2013, 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

Wenn ich meinen Gefühle dem anderen unterordnen soll, wieso muss dann nicht, aus dem selben Grund, der andere die seinen meinen unterordnen und glücklich sein, wenn ich nach meinen handle?

Rohrspatz hat folgendes geschrieben:

Weil wegen Verhältnismäßigkeit.


Wie weh tut es dir denn, auf eine verletzende Vokabel zu verzichten? Wie weh tut es hingegen, an die Sklavenvergangenheit der Gruppe erinnert zu werden, zu der man durch Fremdzuschreibungen zugeordnet wurde und durch die man heute noch andersartig behandelt wird?
Falls du nur die eine Hälfte der Antwort kennst, weil du noch nie Alltagsdiskriminierung erleben musstest, dann sei darüber froh und gönn anderen auch einen Teil von deinem Kuchen. (Oder sei rücksichtslos und hab Spaß an deinem Privileg - deine Entscheidung.)


Daumen hoch!

Verstehe ich auch nicht, warum man unbedingt an so etwas festhalten will Schulterzucken
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Telliamed
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Beitrag(#1811922) Verfasst am: 29.01.2013, 14:02    Titel: Antworten mit Zitat

Unlängst in einer Thüringer Bahnhofsgaststätte gehört:

Ein frühstückender, etwa 40jähriger Mann zu einem anderen meiner Landsleute:

"Gehst Du nachher rüber bei'n Necher? Da gibts Bier für Eins Zwanzig!"

Für den Sprecher und den einen Zuhörer war die Situation klar. Offenbar gibt es in der Nähe eine Kneipe, in der ein 'Schwarzer' am Ausschank steht. Mit hoher Wahrscheinlichkeit war der Mann ohne Arbeit und dachte schon am Vormittag an das Biertrinken.
Ein bißchen schüttelte es mich zwar "bei'n Necher". Aber zu Lebzeiten wird sich an dieser Gesprächsweise nichts mehr ändern.
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caballito
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Beitrag(#1811935) Verfasst am: 29.01.2013, 14:30    Titel: Antworten mit Zitat

Rohrspatz hat folgendes geschrieben:

Es ist auch unhöflich, Weiße Deutsche als "Kartoffel" zu bezeichnen.
Wenn nun ein Nicht-Weiße(r) dich als "Kartoffel" bezeichnet, fühlst du dich wie?
Warum fühlst du dich so?
"Kartoffel" ist doch ein nahrhaftes Lebensmittel, das die Schiffahrt revolutioniert hat!

Das ist jetzt allerdings ein schlechtes Beispiel. Denn Kartoffel hat nie einfach nur Deutscher bedeutet.

Ein besseres Beispiel wäre vielleicht "Stammler". Ein Deutschen so zu nennen ist auch unhöflich. trotzdem tun es alle Slawen. Ohne unhöflich zu sein. Denn in deren Sprache bedeutet es einfach Deutscher.

Rohrspatz hat folgendes geschrieben:

Ach jaaaa... weil "Kartoffel" meist abwertend gemeint ist.

Es ist nicht meistens abwertedn gemeint, sonden -bis jetzt- immer. Das heißt aber nicht, dass das so beliben muss, und falls es sich ändern würde, hätte ich das zur Kenntnsi zu nehmen, und könnte nicht darauf beharren, dass es schon immer abwertend gemeint gewesen sei.


Rohrspatz hat folgendes geschrieben:

Was würde es über ihn/sie aussagen, an dem Begriff festzuhalten? Obwohl er dich verletzt.

Was würde es über mich aussagen, wenn ich die beleidigte Leberwurst spielte, obwohl es gar nicht so gemeint war?

Rohrspatz hat folgendes geschrieben:

Vielleicht verstehst du, dass er/sie es vielleicht tatsächlich nicht so meint, dennoch verhilft er dabei der beleidigenden Verwendung des Wortes durch andere.

Unsinn. Wer mich beleidigen will, tut das durch den Ton, nie durch das Wort. Man kann mich beleidigen, indem man mich Atheist nennt, und man kann mich Arschloch nennen, ohne mich zu beleidigen. Es kommt immer auf den Kontext an.

Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Ich meine, man kann doch unmöglich so sehr an einem Wort hängen, das dermaßen leicht ersetzbar ist, dass das die Verletzung des Anderen legitimiert.

Man muss nicht an dem Wort an sich hängen, um sich daran zu stören, dass einem was vorgeschrieben wird.

Ist dir schon mal Gedanke gekommen, dass ich deswegen so auf dem Neger beharre, weil man ihn zu diskreditieren versucht? Dass das Wort mir scheißegal wäre, wenn nicht ständig so ein PC-Bohai drum gemacht wurde?

Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Aber weißte was? Geschenkt! Deine Prioritäten sind deine Prioritäten. Und sie sprechen für sich.

Von welchen Prioritäten sprichst du, und woher meinst du sie zu kennen?

Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Und dieses dämliche "wenn man sich auf Rassismus bezieht und die Opfer davon benennt, dann ist man selbst Rassist, weil man die Opfer benennt" ist so ein leicht durchschaubares Muster, dass es kaum eine Antwort wert ist.

Es ist bezeichnend, dass du mich so interpretierst. Vielleicht wäre es sinnvoller, zu verstehen zu versuchen, was ich geschrieben habe (den Schwachsinn, den du mir da unterschiebst, jedenfalls nicht), als mir einfach deine eigenen Vorteile überzustülpen.

Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Die Opfer einer willkürlichen Unterscheidung werden durch diese Unterscheidung zu einer Gruppe von Opfern. Das entsprechende Merkmal erlangt dadurch Relevanz, nämlich soziologische. Diese Relevanz ist real. Und sie zu thematisieren ist wichtig.

Genau das ist der Punkt: Sie erlangt eben keine soziologische Relevanz. Wenn dem so wäre, dürfte man auch Haarfarben nicht bezeichnen, weil sonst die Haarfarbe soziologisch relevant wurde. Dann wäre auch die Feststellung, dass jemand rote Haare hat (auch eine Minderheit) diskriminierend. Deine Behauptung ist schlicht Unsinn. Unterscheidungen erhalten erst dann soziologische Relevanz, wenn man soziologisch relevante Konnotationen mit den Kategorien verbindet, was bei der Haarfarbe niemand tut (auch das war schon mal anders, als rothaarige als Hexen galten und deswegen um ihr leben fürchten mussten), udn was bei der Hautfarbe auch niemand tun sollte, was aber Rassisten tun. Und eben auch PCler. Und das ist es, weswegen ich dir Rassismus vorwerfe: Weil du der Hautfarbe soziologische Relevanz zumisst. Ich tue das nicht. Und ich stelle mich gegen jene, die das run. Gegen jene (Rassisten) die es in diskriminierender Absicht tun. Und gegen jene, die es in vielleicht bester Ansicht tun, aber trotzdem den Rassisten die Bestätigung liefern, dass der Unterschied soziologisch relevant, und also zur Diskriminierung geeignet sei.

Ich hab mal über ein Experiment gelesen, bei dem in einer Schulklasse die Kinder nach Augenfarben differenziert, und die eine Gruppe als Minderwertig hingestellt wurde. Mit erschreckenden Resultaten. Darf man deswegen die Augenfarbe nicht unterscheiden? Normalerweise gibt es damit doch überhaupt keine Probleme, und auch in diesem Experiment kamen die Probleme nicht dadurch, dass die Augenfarben benannt wurden, sondern dadurch, dass ihnen soziologische Relevanz zuerkannt wurde. Das ist bei der Haarfarbe nicht anders, und bei der Hautfarbe auch nicht. Das Problem beginnt, wenn über die Benennung hinaus soziologische Relevanz behauptet wird. Und das tust du, nicht ich.
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caballito
zänkisches Monsterpony



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Beitrag(#1811940) Verfasst am: 29.01.2013, 14:52    Titel: Antworten mit Zitat

Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:

Du hättest recht, wenn dieses Wort nicht ebenfalls unter PC-Beschuss wäre, weil die Leute ja nicht wirklich schwarz sind. Deswegen kam dann "Farbige", was dann aber auch wieder nicht recht war, weil sie ja nicht scheckig sind. Deswegen kamen dann irgendwann die sperrigen Umschreibungen, die dann auch wieder alle nicht recht waren.

Das ist Verwirrung. Kann vorkommen. Ging mir auch mal so. Jetzt weiß ich es besser. Meine einzige Wahl ist nur: Nehme ich nun Rücksicht oder nicht.

Das ist nicht Verwirrung, das ist PC.


Rohrspatz hat folgendes geschrieben:

Wie weh tut es dir denn, auf eine verletzende Vokabel zu verzichten?

Nicht weher, als mich nicht über die Wortwahl anderer aufzuregen.

Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Wie weh tut es hingegen, an die Sklavenvergangenheit der Gruppe erinnert zu werden, zu der man durch Fremdzuschreibungen zugeordnet wurde und durch die man heute noch andersartig behandelt wird?

Ach, und das hängt an dem Wort? Wenn ich das Wort weglasse, tut es weniger weh, wenn andere diejenigen schlecht behandeln, oder was?

Liegt das Problem nicht vielleicht doch eher daran, dass man immer noch anders behandelt wird, als daran, welche Worte benutzt werden?

Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Falls du nur die eine Hälfte der Antwort kennst, weil du noch nie Alltagsdiskriminierung erleben musstest, dann sei darüber froh und gönn anderen auch einen Teil von deinem Kuchen. (Oder sei rücksichtslos und hab Spaß an deinem Privileg - deine Entscheidung.)

Oooochhh ... wenn du nicht einer von denen bist, bist du nicht qualifiziert mitzureden. Na prima. Du dann aber auch nicht. Im übrigen weißt du nicht, was ich über Alltagsdiskriminierung weiß. Ich kann dir aber versichern, dass ich durchaus gelegentlich daran erinnert werde, dass Menschen wie ich von den Vorgängern jener, die mich auch heute noch ständig beleidigen einst lebendig verbrannt wurden.
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Kramer
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Beitrag(#1811946) Verfasst am: 29.01.2013, 15:16    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Kramer hat folgendes geschrieben:
Wer seinen Kindern das nicht zutraut, der sollte das Buch aus dem Kinderzimmer verbannen, denn die "Neger" sind da nur die Spitze des Eisberges.


Oder anders formuliert: "Pippi Langstrumpf" ist bei vielen Eltern, die mehr oder weniger einem politisch korrekten Sprachgebrauch anhängen, so beliebt, weil sie das Buch wegen seiner emanzipatorischen Grundhaltung schätzen. Dass das Buch diese Grundhaltung auch deshalb transportiert, weil es ständig mit Vorurteilen arbeitet, die es nicht immer lehbuchmässig pädagogisch bricht, sondern spielerisch behandelt, manchmal sogar unkommentiert im Raum stehen lässt, passt da nicht ins Weltbild. Das ist "unsere" Pippi, das ist "unser" Buch, und wenn da von "Negern" die Rede ist, dann ist das ein bedauerlicher Unfall, den man ja leicht korrigieren kann. Das Buch darf gerne althergebrachte Regeln brechen, aber doch bitte nicht unsere!


Ja, lasst sie Kramers Regeln brechen. Hupps. Aber nicht doch! Darf Pippi nicht. Sie muss brav den schwarzen Mann Neger nennen dürfen. Schulterzucken warum wird jetzt Pippi für anti-PC-Propaganda eingespannt?


Was Prusselliese und Co. nicht gelungen ist, ist jetzt endlich einer Bande kleinkarierter Spiesser um Möchtergernmachete AD gelungen. Sie haben Pippi gezähmt und ihr die Negerflausen ausgetrieben. Ein Hoch auf den Literaturfaschismus!
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Rohrspatz
grobsinnig und feinschlächtig



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Beitrag(#1811949) Verfasst am: 29.01.2013, 15:22    Titel: Antworten mit Zitat

Schon verstanden, cab. Jemanden zu verletzen ist ok, weil andere auch anders verletzen können.

Lass gut sein.
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Beitrag(#1811951) Verfasst am: 29.01.2013, 15:30    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
... Literaturfaschismus!

Hat aber diesmal gedauert, bis der Joker gezogen wurde ... und das von Seiten der Meinungsmudschaheddin - also den späteren Meinungsterroristen - das wird sicher ein Bombenspaß.
Wohin
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Malone
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Beiträge: 5269

Beitrag(#1811954) Verfasst am: 29.01.2013, 15:33    Titel: Antworten mit Zitat

Müssen Bleichgesichter jetzt aus den Karl-May-Büchern gestrichen werden?

Am Kopf kratzen
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vrolijke
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Beitrag(#1811956) Verfasst am: 29.01.2013, 15:37    Titel: Antworten mit Zitat

Malone hat folgendes geschrieben:
Müssen Bleichgesichter jetzt aus den Karl-May-Büchern gestrichen werden?

Am Kopf kratzen


Man kanns in der eine, wie in der andere Richtung übertreiben.

Ein respektvollen Umgang miteinander sollte eigentlich nicht daran scheitern, dass man auf manche Wörter verzichtet, wenn sie den andern nicht passen.

Aber was interesieren mich andere Leuts Empfindlichkeiten.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Kramer
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Beiträge: 30878

Beitrag(#1811957) Verfasst am: 29.01.2013, 15:37    Titel: Antworten mit Zitat

Rohrspatz hat folgendes geschrieben:
Schon verstanden, cab. Jemanden zu verletzen ist ok, weil andere auch anders verletzen können.

Lass gut sein.


Du kannst ja mit Machete einen Ponyhof gründen.
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



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Beitrag(#1811960) Verfasst am: 29.01.2013, 15:41    Titel: Antworten mit Zitat

Armer weißer Mann ist verletzt in seinem Stolze. Hat er dank emanzipatorischer Bewegungen die Deutungshoheit über Weib und Eingeborene verloren und nörgelt sich nun seine eigenen voraufklärerischen Ismen zurecht als vermeintliche Freiheitsgedanken. Armer kranker Mann. White Pride war gestern. Zeit für neue Sichtweisen. Amerika ist schon dabei es zu lernen, AltnaziDeutschland ist mal wieder rückständig...und kleinkrämerische Geister sehen Faschismus überall nur nicht bei sich selbst.
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Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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