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Begegnung der 3. Art mit Tierschützerin
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Zumsel
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Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#1842441) Verfasst am: 29.05.2013, 10:48    Titel: Antworten mit Zitat

Deus ex Machina hat folgendes geschrieben:
Würdest Du sagen, dass der Bilanzselbstmord oder oder Gnadentod sinnlose Konzepte sind? Kann es falsch sein, ein Kind in die Welt zu setzen, wenn man weiss, dass es nach einem kurzen qualvollen Leben sterben wird? Falls nein resp. ja, bedingt das nicht einen Vergleich von Nichtexistenz und einer Existenzform?

Diese populationsethischen Fragen scheinen mir das zu sein, worauf die ganze Tierethik-Debatte, sofern sie rational geführt wird, hinauslaufen muss. Muss, wer die Schliessung von Tierfabriken fordert, nicht konsequenterweise auch die Ausrottung empfindungsfähigen Lebens in "unbenötigten" Ökosystemen fordern (unbeabsichtigte Konsequenzen und praktische Schwierigkeiten mal aussen vor gelassen)? Warum ist es schlimm, wenn ein Huhn sein Leben in einen Käfig eingepfercht verbringt aber nicht, wenn es von einem Raubtier bei lebendigem Leib gefressen wird? Ob der Mensch dabei seine Finger im Spiel hat interessiert nur den Menschen.

Ich finde diese Fragen sehr schwierig. Ich kann mir keine konsisente Position denken, die keine unakzeptabel scheinende Implikationen hat.


Ich sehe nicht, wieso das eine zwingend aus dem anderen folgen sollte. Das eigene Handeln auf seine Konsequenzen für andere Lebewesen hin zu überprüfen ist doch nicht nur dann stringent, wenn man gleichzeitig denn Anspruch erhebt, die ganze Welt vom Leid zu befreien. Das wäre ja auch völlig unpraktikabel und würde moralisches Handeln verunmöglichen.

Ansonsten stehe ich diesen ganzen Bilanzierungsversuchen von wegen Leid vs. Glück ziemlich skeptisch gegenüber. Was sich relativ sicher feststellen lässt ist übergroßes Leid, das kaum noch andere Empfindungen zulässt. Der Großteil der Zeit von den allermeisten Lebewesen ist jedoch weder von übermäßiger Freude noch von übermäßigen Leid geprägt, sondern von irgend etwas unspektakulärem dazwischen. Will heißen: Diese ganzen Versuche, den Wert des Lebens durch eine Gegenüberstellung von Leid und Freude zu messen scheint mir dem Charakter des Lebens nicht gerecht zu werden.
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
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Beitrag(#1842442) Verfasst am: 29.05.2013, 10:49    Titel: Antworten mit Zitat

Ah noch was, ganz hart gesagt:
Das "Leid" der Nutztiere ist mir ziemlich egal, solange es uns nicht gelingt, unser eigenes "Leid" zu vermindern. Ich finde es blödsinnig, sich über Nutztierhaltung die Köpfe zu zerbrechen, während gleichzeitig Millionen Menschen hungern, frieren, verdursten, und auf gräßlichere Art abgeschlachtet werden als das Vieh (!).
Mit einem Bolzenschuß in den Kopf zu sterben dürfte angenehmer sein als nach einem Bombenabwurf unter den Trümmern des eigenen Hauses langsam zu verrecken.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
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Beitrag(#1842477) Verfasst am: 29.05.2013, 12:59    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Ich finde es blödsinnig, sich über Nutztierhaltung die Köpfe zu zerbrechen, während gleichzeitig Millionen Menschen hungern, frieren, verdursten, und auf gräßlichere Art abgeschlachtet werden als das Vieh (!).

Das Argument zieht nur, wenn ich eines der Übel wahlweise inkaufnehmen muß. Also z.B. so: Wenn ich durch tägliches Schnitzelfressen verhindern könnte, daß "gleichzeitig Millionen Menschen hungern, frieren, verdursten, und auf gräßlichere Art abgeschlachtet werden als das Vieh", dann müßte und würde ich das wohl tun.

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Mit einem Bolzenschuß in den Kopf zu sterben dürfte angenehmer sein als nach einem Bombenabwurf unter den Trümmern des eigenen Hauses langsam zu verrecken.

Ja selbstverständlich! Aber warum spricht das jetzt dafür, Tiere zu essen? Oder meintest Du, allein der Entschluß, weniger Fleisch zu essen, würde Dich so viel geistige Energie kosten, daß Du keine Reserven mehr hättest für den Kampf gegen die Plagen der Menschheit?
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#1842480) Verfasst am: 29.05.2013, 13:09    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Ansonsten stehe ich diesen ganzen Bilanzierungsversuchen von wegen Leid vs. Glück ziemlich skeptisch gegenüber. Was sich relativ sicher feststellen lässt ist übergroßes Leid, das kaum noch andere Empfindungen zulässt. Der Großteil der Zeit von den allermeisten Lebewesen ist jedoch weder von übermäßiger Freude noch von übermäßigen Leid geprägt, sondern von irgend etwas unspektakulärem dazwischen. Will heißen: Diese ganzen Versuche, den Wert des Lebens durch eine Gegenüberstellung von Leid und Freude zu messen scheint mir dem Charakter des Lebens nicht gerecht zu werden.

Ja natürlich, die Glücks-/Leidfunktion ist nicht stetig, nicht monoton, nicht mal überhaupt eine Funktion. Ich denke dennoch: die Legitimation, Leidverminderung als ethisches Kriterium anzusehen, folgt zumindest im Präferenzutilitarismus aus der Empathiefähigkeit und dem Wunsch der meisten Subjekte, wenig zu leiden.
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Deus ex Machina
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Anmeldungsdatum: 14.03.2006
Beiträge: 789

Beitrag(#1842508) Verfasst am: 29.05.2013, 14:52    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Im Prinzip gebe ich Dir recht. Aber meines Erachtens müssen wir eine ethische Abwägung machen:

1. Welchen Nutzen hat die Massentierhaltung (vs. das damit verbundene Leid)?
2. Welchen Nutzen hat das Fortbestehen eines Ökosystems mit Raubtieren (vs. das damit verbundene Leid)?

Eine ähnliche Frage hatten wir weiter oben in bezug auf Versuchstiere für medizinische Forschung.

Meiner persönlichen Ansicht nach gibt es bei (1.) keinen wesentlichen Nutzen. Bei (2.) könnte man argumentieren, daß das Ökosystem ein labiles Gleichgewicht ist, dessen Aufrechterhaltung dem Menschen stark nützt. Zumal es ja mit dem Töten von Raubtieren nicht getan wäre, Tiere leiden ja auch unter Parasiten, harten Wintern und dominanten Artgenossen. Um da von der Leidbilanz her etwas zu verbessern, müßte man schon eine Menge sehr komplizierter Zusammenhänge verstehen.


Deshalb habe ich von "Ausrottung empfindungsfähigen Lebens" und nicht von "Ausrottung von Raubtieren" geschrieben. Dass ersteres die Leidbilanz verbessern würde, ist ziemlich trivial.

Man kann die Frage ja auch umgekehrt stellen. Stell dir eine von der Umwelt isolierte Insel ohne höheres tierisches Leben vor. Wir könnten nun eine Kaninchen- und eine Fuchs-Population auf der Insel aussetzen und darauf vertrauen, dass die Populationen irgendwann ein Gleichgewicht erreichen. Was spricht dafür, es zu tun? Die Tiere werden glückvolle Erfahrungen haben, aber dennoch werden sie deshalb bestimmt kein Problem damit haben, gar nie in die Welt gesetzt zu werden. Umgekehrt werden sie auch Qualen Leiden, und mit diesen werden sie bestimmt ein Problem haben. Diese Logik ist unabhängig davon, in welchem Verhältnis die glück- und leidvollen Erfahrungen zueinander stehen, und ob sich diese überhaupt quantifizieren und gegeneinander abwägen lassen. Wenn diese Logik funktioniert, und ich denke das tut sie, wäre es immer besser, Wildleben nicht zu verbreiten. Dazu kommen dann eben noch empirische Faktoren, etwa dass es sehr einfach ist, Wirbeltieren extreme Qualen zuzufügen, während es mit ähnlich intensiven positive Erfahrungen sehr schwierig bis unmöglich ist; dass die meisten Arten r-Strategen sind und die meisten Individuen somit kurz nach ihrer Geburt verenden; dass Tiere im Gegensatz zu Menschen keine sinnstiftenden Aktivitäten haben, die ihnen mit allfälligem Leid umzugehen helfen, sie nicht von ihrer momentanen misslichen Situation abstrahieren und keine Lebensbilanz ziehen könnten.

Schliesslich könnte ich den Punkt um den es mir geht auch machen, indem ich auf deine Antwort auf Punkt 1. eingehe. Es ist z.B. denkbar, dass die Fleischproduktion dadurch, dass Grüne Hölle abgeholzt und durch Soja-Monokulturen ersetzt wird, etcetera, letztlich mehr Tierleid verhindert als schafft. Das Verbreiten von Vegetarismus/Veganismus-Memen hätte dann mehr schlechte als gute Auswirkungen. (Es sei denn, das Verbreiten von Memen, die die Berücksichtigung von Tieren miteinschliessen, dominiert dadurch, dass es unsere Verwendung zukünftiger Technologien beeinflusst, alle anderen Erwägungen.)
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Deus ex Machina
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Beiträge: 789

Beitrag(#1842509) Verfasst am: 29.05.2013, 15:00    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Ich sehe nicht, wieso das eine zwingend aus dem anderen folgen sollte. Das eigene Handeln auf seine Konsequenzen für andere Lebewesen hin zu überprüfen ist doch nicht nur dann stringent, wenn man gleichzeitig denn Anspruch erhebt, die ganze Welt vom Leid zu befreien.


Entscheidend ist wohl, was genau die Motivation dahinter ist, die Schliessung der Tierfabrik zu fordern. Zu sagen "Es ist mir an sich völlig egal, wie viel die Tiere leiden, es geht mir lediglich darum, mir meine Finger nicht schmutzig zu machen" ist natürlich konsistent. Aber wer diese Einstellung hat würde wahrscheinlich gar nicht erst die Schliessung der Tierfabrik fordern, sondern allenfalls seinen Privatkonsum ändern. Insofern würde ich schon sagen, dass die zweite Forderung konsequenterweise aus der ersten folgt.

Zitat:
Das wäre ja auch völlig unpraktikabel und würde moralisches Handeln verunmöglichen.


Unbequem vielleicht, sicher nicht unmöglich. Aber letztlich interessiert mich hier nicht die Frage, welche Handlung moralisch ist, sondern welche Handlung für andere (hier: für die Tiere) besser ist. Sofern sich diese beiden Fragen unterscheiden geht es mir hier um die letztere.

Zitat:
Ansonsten stehe ich diesen ganzen Bilanzierungsversuchen von wegen Leid vs. Glück ziemlich skeptisch gegenüber. Was sich relativ sicher feststellen lässt ist übergroßes Leid, das kaum noch andere Empfindungen zulässt. Der Großteil der Zeit von den allermeisten Lebewesen ist jedoch weder von übermäßiger Freude noch von übermäßigen Leid geprägt, sondern von irgend etwas unspektakulärem dazwischen. Will heißen: Diese ganzen Versuche, den Wert des Lebens durch eine Gegenüberstellung von Leid und Freude zu messen scheint mir dem Charakter des Lebens nicht gerecht zu werden.


Ja, das sehe ich durchaus ähnlich.
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fwo
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Beitrag(#1842522) Verfasst am: 29.05.2013, 15:54    Titel: Antworten mit Zitat

Deus ex Machina hat folgendes geschrieben:
.... Aber letztlich interessiert mich hier nicht die Frage, welche Handlung moralisch ist, sondern welche Handlung für andere (hier: für die Tiere) besser ist. ....

Aus wessen Sicht für die Tiere besser? Es ist keine Frage, dass Vertebraten leiden können, und das um so mehr, je höher organisiert sie sind.

Die Frage ist, ob ihnen das Leid so viel bedeutet wie uns. Unsere empathischen Fähigkeiten sind dazu gebaut, uns in Menschen hineinzuversetzen, nicht in Bakterien, Würmer, Insekten oder Hühner. Und schon bei Menschen scheitern wir regelmäßig, wenn der Mensch, in den wir uns hinein zu versetzen meinen, einem anderen Kulturkreis entstammt. Leider merken wir das immer erst, wenn dieser Mensch dann etwas aus seinem Inneren erzählt. Letzteres übersteigt aber die Fähigkeit von Bakterien, Würmern, Insekten oder Hühnern in der Regel.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Ahriman
Tattergreis



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Beitrag(#1842547) Verfasst am: 29.05.2013, 18:00    Titel: Antworten mit Zitat

Step hat folgendes geschrieben:
Oder meintest Du, allein der Entschluß, weniger Fleisch zu essen, würde

Kriege beenden und religiöse Fanatiker zahm und lieb machen? Komm runter von deiner Wolke!
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step
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Beitrag(#1842567) Verfasst am: 29.05.2013, 19:28    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Step hat folgendes geschrieben:
Oder meintest Du, allein der Entschluß, weniger Fleisch zu essen, würde
Kriege beenden und religiöse Fanatiker zahm und lieb machen? Komm runter von deiner Wolke!

Äh, wie meinen?
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step
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Beitrag(#1842572) Verfasst am: 29.05.2013, 19:40    Titel: Antworten mit Zitat

Deus ex Machina hat folgendes geschrieben:
Stell dir eine von der Umwelt isolierte Insel ohne höheres tierisches Leben vor. Wir könnten nun eine Kaninchen- und eine Fuchs-Population auf der Insel aussetzen und darauf vertrauen, dass die Populationen irgendwann ein Gleichgewicht erreichen. Was spricht dafür, es zu tun? Die Tiere werden glückvolle Erfahrungen haben, aber dennoch werden sie deshalb bestimmt kein Problem damit haben, gar nie in die Welt gesetzt zu werden. Umgekehrt werden sie auch Qualen Leiden, und mit diesen werden sie bestimmt ein Problem haben. Diese Logik ist unabhängig davon, in welchem Verhältnis die glück- und leidvollen Erfahrungen zueinander stehen, und ob sich diese überhaupt quantifizieren und gegeneinander abwägen lassen.

Hmm ... die Logik verstehe ich aber nicht. In Deinem Beispiel müßte man die Gesamtbilanz mit ausgesetzten Wildtieren vergleichen mit der Gesamtbilanz ohne sie - sofern das möglich ist.

Deus ex Machina hat folgendes geschrieben:
Dazu kommen dann eben noch empirische Faktoren, etwa dass es sehr einfach ist, Wirbeltieren extreme Qualen zuzufügen, während es mit ähnlich intensiven positive Erfahrungen sehr schwierig bis unmöglich ist; dass die meisten Arten r-Strategen sind und die meisten Individuen somit kurz nach ihrer Geburt verenden; dass Tiere im Gegensatz zu Menschen keine sinnstiftenden Aktivitäten haben, die ihnen mit allfälligem Leid umzugehen helfen, sie nicht von ihrer momentanen misslichen Situation abstrahieren und keine Lebensbilanz ziehen könnten.

All diese Faktoren sprächen aber doch höchstens dafür, keine Wildtiere zu produzieren. So what? Mein Argument (2.) bezog sich ja gerade nicht auf einen potenziellen Nutzen für die Tiere (die sehen eh keinen), sondern für den Menschen. Ähnlich wie bei den Tierversuchen.

Deus ex Machina hat folgendes geschrieben:
Schliesslich könnte ich den Punkt um den es mir geht auch machen, indem ich auf deine Antwort auf Punkt 1. eingehe. Es ist z.B. denkbar, dass die Fleischproduktion dadurch, dass Grüne Hölle abgeholzt und durch Soja-Monokulturen ersetzt wird, etcetera, letztlich mehr Tierleid verhindert als schafft.

Nehmen wir mal kurz an, das wäre so. Dann wäre es ja noch besser, die Grüne Hölle abzuholzen und trotzdem keine Massentierhaltung zu betreiben.
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Kival
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Beiträge: 24071

Beitrag(#1842577) Verfasst am: 29.05.2013, 20:00    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Step hat folgendes geschrieben:
Oder meintest Du, allein der Entschluß, weniger Fleisch zu essen, würde

Kriege beenden und religiöse Fanatiker zahm und lieb machen? Komm runter von deiner Wolke!


Das hat step nicht behauptet. Er hat vielmehr behauptet, dass kein Fleisch zu essen, Dich nicht darin behindert, Kriege zu beenden und religiöse Fanatiker zahm und lieb machen.
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Deus ex Machina
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Anmeldungsdatum: 14.03.2006
Beiträge: 789

Beitrag(#1842629) Verfasst am: 30.05.2013, 00:43    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Die Frage ist, ob ihnen das Leid so viel bedeutet wie uns. Unsere empathischen Fähigkeiten sind dazu gebaut, uns in Menschen hineinzuversetzen, nicht in Bakterien, Würmer, Insekten oder Hühner. Und schon bei Menschen scheitern wir regelmäßig, wenn der Mensch, in den wir uns hinein zu versetzen meinen, einem anderen Kulturkreis entstammt. Leider merken wir das immer erst, wenn dieser Mensch dann etwas aus seinem Inneren erzählt. Letzteres übersteigt aber die Fähigkeit von Bakterien, Würmern, Insekten oder Hühnern in der Regel.


Das beste was wir in dieser Hinsicht tun können, ist also, die kognitiven Fähigkeiten dieser Tiere weiter zu erforschen. Sollte sich heraussstellen, dass Hühner im Wesentlichen reine Automaten sind und ihr Schmerz nirgends bewusst abgebildet wird (whatever that means...), wäre das natürlich ein gutes Ergebnis. (Da wir also biased sind, zu diesem Schluss zu kommen, sollten wir umso mehr Acht geben, ihn nicht unfundiert zu ziehen.)
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Deus ex Machina
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Anmeldungsdatum: 14.03.2006
Beiträge: 789

Beitrag(#1842631) Verfasst am: 30.05.2013, 00:59    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Hmm ... die Logik verstehe ich aber nicht. In Deinem Beispiel müßte man die Gesamtbilanz mit ausgesetzten Wildtieren vergleichen mit der Gesamtbilanz ohne sie - sofern das möglich ist.


Wie Zumsel auch schon angetönt hat bin skeptisch bezüglich der Frage, ob sich irgendwie in nicht-arbiträrer Weise eine solche Bilanz für die Wildtiere ziehen lässt. Ich persönlich empfinde – auch wenn sich das nicht kohärent ausdrücken lassen sollte – durchaus so etwas wie Dankbarkeit dafür, dass ich leben darf. Auch wenn das wohl damit zu tun hat, dass ich viele bereichernde Erfahrungen machen durfte und nur durch triviale Leiden zu gehen hatte, glaube ich nicht, dass es sich auf eine solche Glücks- vs. Leid-Abwägung reduzieren lässt. Wenn mich deine Perspektive auf deine Biographie interessiert, kann ich dich fragen. Nach welchem Massstab willst Du hingegen entscheiden, ob sich das Leben des Kaninchens gelohnt hat? Was sich sicher sagen lässt, ist, dass es für ein Kaninchen kein Problem ist (sein kann), nicht in die Welt gesetzt zu werden, dass es aber bestimmt ein Problem für es ist, wenn es verhungern muss, selbst wenn es zuvor jahrelang leckere Kräuter essen durfte. Die Frage nach einer Abwägung scheint sich mir deshalb gar nicht zu stellen.

Zitat:
All diese Faktoren sprächen aber doch höchstens dafür, keine Wildtiere zu produzieren. So what?


Na ja, ich tendiere zu dieser Konklusion und finde sie ziemlich drastisch. Sie weicht fundamental von den Geschichten ab, die wir uns üblicherweise so über „die Natur“ erzählen. Dass Ökosysteme und Artenvielfalt irgendwie inhärent wertvoll und schützenswert sind, und zwar unabhängig von ihrem Nutzen für den Menschen, welchen Du betonst, scheint mir in unserer Gesellschaft ziemlich breiter Konsens zu sein.

Zitat:
Nehmen wir mal kurz an, das wäre so. Dann wäre es ja noch besser, die Grüne Hölle abzuholzen und trotzdem keine Massentierhaltung zu betreiben.


Ja, natürlich, unter allen naheliegenden Vorbehalten.
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fwo
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Beiträge: 26504
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Beitrag(#1842634) Verfasst am: 30.05.2013, 02:26    Titel: Antworten mit Zitat

Deus ex Machina hat folgendes geschrieben:
...
Zitat:
Nehmen wir mal kurz an, das wäre so. Dann wäre es ja noch besser, die Grüne Hölle abzuholzen und trotzdem keine Massentierhaltung zu betreiben.


Ja, natürlich, unter allen naheliegenden Vorbehalten.

Leiden findet doch nur statt, solange es als solches wahrgenommen wird.

Ich vermute, dass es völlig reicht, den Menschen aus dem System zu entfernen, um auch dieses hässliche Leiden zu entfernen.

fwo
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step
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Beiträge: 22782
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Beitrag(#1842642) Verfasst am: 30.05.2013, 09:52    Titel: Antworten mit Zitat

Deus ex Machina hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Hmm ... die Logik verstehe ich aber nicht. In Deinem Beispiel müßte man die Gesamtbilanz mit ausgesetzten Wildtieren vergleichen mit der Gesamtbilanz ohne sie - sofern das möglich ist.
... bin skeptisch bezüglich der Frage, ob sich irgendwie in nicht-arbiträrer Weise eine solche Bilanz für die Wildtiere ziehen lässt ...

Ja, daß eine solche Bilanzierung uU schwierig oder unmöglich ist, habe ich ja auch schon mehrfach geschrieben. Die Wildtiere mit ihrem komplexen Ökosystem habe ja nicht ich in die Diskussion gebracht. Mein Argument bezog sich nur auf den (hypothetischen) Nutzen des gesamten Ökosystems für den Menschen.

Deus ex Machina hat folgendes geschrieben:
Ich persönlich empfinde ... durchaus so etwas wie Dankbarkeit dafür, dass ich leben darf. ...

Das würde ich so formulieren: Du bist ein ethisches Subjekt und damit fähig zu bewußten Präferenzen, zu Interessen. Du genießt die Erinnerung an Dein bisheriges Leben und hast ein Interesse daran, weiterhin zu leben.

Deus ex Machina hat folgendes geschrieben:
Nach welchem Massstab willst Du hingegen entscheiden, ob sich das Leben des Kaninchens gelohnt hat?

Das Kaninchen ist kein Subjekt, es zieht selbst weder eine subjektive Gesamtbilanz noch könnte es diese mitteilen. Daher müssen wir hier mit Analogieverfahren arbeiten, und zwar auf Ebenen, die kein subjektives Bewußtsein voraussetzen. Wenn wir etwa wissen, daß bestimmte Reaktionen des Körpers bei uns extrem unangenhme Empfindungen hervorrufen, und zwar auch schon auf vorbewußter / vegetativer Ebene, so können wir annehmen, daß dies beim Kaninchen ähnlich ist. Beispiele: Angst-, Stressymptome, Schmerzvermeidung, Entzündungen, Hospitalismus, ...

Deus ex Machina hat folgendes geschrieben:
Was sich sicher sagen lässt, ist, dass es für ein Kaninchen kein Problem ist (sein kann), nicht in die Welt gesetzt zu werden, dass es aber bestimmt ein Problem für es ist, wenn es verhungern muss, selbst wenn es zuvor jahrelang leckere Kräuter essen durfte. Die Frage nach einer Abwägung scheint sich mir deshalb gar nicht zu stellen.

Den Absatz verstehe ich wie gesagt nicht. Natürlich kann ein nichtexistentes Wesen kein Problem haben. Aber wieso spricht das gegen eine ethische Abwägung? Auch bei der Frage, ob man ein neues Kind "produzieren" sollte oder lieber nicht, kann man doch sehr wohl abwägen. Im einfachsten Fall könnte das Kind selbst später sagen, es wäre lieber nicht in die Welt gesetzt worden. Näherungsweise (und damit ähnlich wie beim Kaninchen) könnten das jedoch auch die Anderen beurteilen.

Deus ex Machina hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
All diese Faktoren sprächen aber doch höchstens dafür, keine Wildtiere zu produzieren. So what?
Na ja, ich tendiere zu dieser Konklusion und finde sie ziemlich drastisch. Sie weicht fundamental von den Geschichten ab, die wir uns üblicherweise so über „die Natur“ erzählen. Dass Ökosysteme und Artenvielfalt irgendwie inhärent wertvoll und schützenswert sind, und zwar unabhängig von ihrem Nutzen für den Menschen, welchen Du betonst, scheint mir in unserer Gesellschaft ziemlich breiter Konsens zu sein.

Mag sein, das gilt aber nicht für mich, sondern höchstens für irgendwelche esoterischen Mutter-Erde-Romantiker. Aus meiner Sicht dient die Erhaltung von Ökosystemen vor allem unserem Überleben, aufgrund der vielen Abhängigkeiten, und unserem Wissenserwerb. Sollte sich jemals herausstellen, daß dem nicht so ist (oder nicht mehr aufgrund technischen Fortschritts), dann hätte die "grüne Hölle" aus meiner Sicht keinen Selbstzweck. Außer sie beinhaltet ethische Subjekte, z.B. indigene Völker oder Primaten.
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Beitrag(#1842645) Verfasst am: 30.05.2013, 10:28    Titel: Antworten mit Zitat

Kival hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Step hat folgendes geschrieben:
Oder meintest Du, allein der Entschluß, weniger Fleisch zu essen, würde

Kriege beenden und religiöse Fanatiker zahm und lieb machen? Komm runter von deiner Wolke!


Das hat step nicht behauptet. Er hat vielmehr behauptet, dass kein Fleisch zu essen, Dich nicht darin behindert, Kriege zu beenden und religiöse Fanatiker zahm und lieb machen.

ach so, jaa, dann ist ja alles klar.
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step
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Beitrag(#1842647) Verfasst am: 30.05.2013, 10:46    Titel: Antworten mit Zitat

goatmountain hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Step hat folgendes geschrieben:
Oder meintest Du, allein der Entschluß, weniger Fleisch zu essen, würde
Kriege beenden und religiöse Fanatiker zahm und lieb machen? Komm runter von deiner Wolke!
Das hat step nicht behauptet. Er hat vielmehr behauptet, dass kein Fleisch zu essen, Dich nicht darin behindert, Kriege zu beenden und religiöse Fanatiker zahm und lieb machen.
ach so, jaa, dann ist ja alles klar.

Ahriman hat angedeutet, es sei blödsinnig, sich um das Leiden von Tieren zu scheren, weil es noch schlimmeres Leiden von Menschen gebe. Ich habe begründet, warum das ein Strohmann ist bzw. kein Grund, Massentierquälfleisch zu essen.
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Beitrag(#1842653) Verfasst am: 30.05.2013, 11:29    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
goatmountain hat folgendes geschrieben:
Kival hat folgendes geschrieben:
Ahriman hat folgendes geschrieben:
Step hat folgendes geschrieben:
Oder meintest Du, allein der Entschluß, weniger Fleisch zu essen, würde
Kriege beenden und religiöse Fanatiker zahm und lieb machen? Komm runter von deiner Wolke!
Das hat step nicht behauptet. Er hat vielmehr behauptet, dass kein Fleisch zu essen, Dich nicht darin behindert, Kriege zu beenden und religiöse Fanatiker zahm und lieb machen.
ach so, jaa, dann ist ja alles klar.

Ahriman hat angedeutet, es sei blödsinnig, sich um das Leiden von Tieren zu scheren, weil es noch schlimmeres Leiden von Menschen gebe. Ich habe begründet, warum das ein Strohmann ist bzw. kein Grund, Massentierquälfleisch zu essen.

ich verstand ahrimans beitrag so, dass er die probleme anders wichtet.
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Beitrag(#1842659) Verfasst am: 30.05.2013, 11:51    Titel: Antworten mit Zitat

goatmountain hat folgendes geschrieben:
ich verstand ahrimans beitrag so, dass er die probleme anders wichtet.

In der (relativen) Gewichtung sind wir uns aber einig, ich hoffe, das ist klargeworden. Ich habe mich eben nur gegen deren Verwendung als Strohmann gewehrt. Ich möchte nicht indirekt hingestellt werden als jemand, der nichts gegen das Leiden von Millionen Menschen tut, weil er zu sehr mit dem Erfinden vegetarischer Rezepte und Krötenwanderwege beschäftigt ist. Anstatt ein ordentliches Steak zu vertilgen und dann zum Helfen nach Afrika zu gehen wie Ahriman.
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Ahriman
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Beitrag(#1842661) Verfasst am: 30.05.2013, 12:04    Titel: Antworten mit Zitat

Deues ex machina hat folgendes geschrieben:
Schliesslich könnte ich den Punkt um den es mir geht auch machen, indem ich auf deine Antwort auf Punkt 1. eingehe. Es ist z.B. denkbar, dass die Fleischproduktion dadurch, dass Grüne Hölle abgeholzt und durch Soja-Monokulturen ersetzt wird, etcetera, letztlich mehr Tierleid verhindert als schafft.

Ich schlage vor, den großen Atomkrieg zu starten und diesen Planeten gründlich zu sterilisieren. Damit wäre denn alles Tier- und Menschenleid abgeschafft.
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esme
lebt ohne schützende Gänsefüßchen.



Anmeldungsdatum: 12.06.2005
Beiträge: 5667

Beitrag(#1842673) Verfasst am: 30.05.2013, 13:29    Titel: Antworten mit Zitat

Ich schicke mal voraus, dass ich weder Vegetarierin bin, noch mit Tierschutz zu tun habe, aber fragwürdige Argumentation von Leuten, deren Meinung ich weitgehend teile, stört mich dennoch sehr oder noch mehr.

Ich finde die Fixierung auf eine Art von "bewusstem" Leiden oder Wissen um den Tod und ähnliches eigenartig. Die Leiden, die ich am meisten vermeiden will, also etwa ein langsamer, qualvoller Tod oder Folter, haben es so an sich, dass man dabei keine besonderen kognitiven Kapazitäten für bewusstes Überlegen abstellt.

Es gibt natürlich für Menschen zusätzliche Leidensmöglichkeiten, die aus dem bewussten Denken resultieren (zB sich Vorwürfe machen, weil ein Freund einen Unfall hatte, während er einen besuchen wollte; sich im Detail ausmalen, dass geliebte Menschen sterben könnten; etc).

Aber gerade für alles, was mit starken Schmerzen verbunden ist, klingt es für mich sehr unplausibel, dass reflektierende Denken ins Boot zu holen.

Ich will jetzt aber auch auf das OP eingehen. Die Frage war "Wie geht man mit sowas um?". Und da muss ich zuerst die Gegenfrage stelllen, was denn das angestrebte Ziel ist.

Das Ziel könnte zum Beispiel in den Kontext sein, die Unterschriftensammlerin vor anderen möglichen Unterzeichnern zu "demaskieren". Das wäre wohl durchaus gelungen.

Ansonsten erscheint mir das Weltbild der beschriebenen Tierschützerin durchaus konsistent und NICHT besonders irrational oder extrem missionierend. Wenn ich der Meinung wäre, dass Tiere ethisch wie Menschen zu behandeln wären, dann würde ich doch auch emotional reagieren, wenn mir jemand erzählt, dass er Tiere tötet. Dieses "Qualvoll sterben sollen sie!" stört mich natürlich auch sehr, aber es ist so zu interpretieren, dass sie versucht, dir ebenso wehzutun, wie die Vorstellung von den beschriebenen Tiertötungen ihr wehgetan hat.

Wenn es darum geht, einen Denkprozess bei der Gesprächspartnerin anzustoßen (die Idee, irgendjemanden in ein paar Minuten zu überzeugen, sein Weltbild zu verändern, finde ich befremdlich), finde ich folgende Punkte hilfreich:

-) Vielleicht nicht sofort damit herausrücken, dass du selbst Tiertötungen vornimmst.

-) Weniger Ironie, weniger Interpretation, mehr Nachfragen. (So wie die erste Nachfrage.)

-) Bei dem "Wer sich gesund ernährt, wird nie krank." einhaken, weil das eine faktisch falsche Aussage ist, bei der man auch mal auf derselben emotionalen Ebene wie die Tierversuche selbst zurückgeben kann, indem man von Großeltern, Freunden und Bekannten erzählt, die an etwas gestorben sind, an dem ruhig noch weitergeforscht werden sollte.

-) Ich hätte nachgefragt, an welchem Punkt die Identifikation mit den Tieren aufhören soll. Vielleicht nicht sofort mit den Ameisen kommen, aber dieser Aspekt zwingt auch solche Tierschützer zum Abwägen und zur Relativierung und damit ist man an einem Punkt, an dem wieder mehr Argumente kommen müssen als "wer Tiere quält soll selbst qualvoll sterben", wenn man nicht jemanden hat, der für einen die Ameisen von der Straße kehrt.
Sobald es dann doch um Leidensfähigkeit oder unnötiges Leiden geht, kann man dann sinnvoller darüber reden, warum man manche Forschung für nötig befindet und sich vielleicht bei manchem Kosmetikartikeltest auf derselben Seite wiederfindet.

-) Keine falschen Erwartungen. Selbstverständlich eskaliert die Seite, die diese Handlungen auf derselben Stufe wie das Töten und Foltern von Menschen sieht. Dass sie dabei ruhig bleiben soll, nur weil du, der du eben kein Problem mit dem Thema siehst, ruhig bleibst, ist eine völlig absurde Anforderung, die ich sehr fragwürdig finde. (Dass sie dir keinen qualvollen Tod an den Hals wünscht, kann man aber sehr wohl verlangen, ist aber nicht dasselbe wie "ruhig bleiben".) Also nicht irgendwie blöd mit "Regen Sie sich nicht so auf." kommen, und auch nicht eine Eskalation mit Ironie wie dem Wunsch nach robuster Gesundheit beantworten, sondern bestimmt die inhaltliche Eskalation und nicht die Emotion zurückweisen.
Ein "Ich sehe, dass Sie das sehr aufregt, ich kann das nachvollziehen, wenn Sie keinen Unterschied zwischen Tieren und Menschen machen, aber genau das müssten Sie mir eben näher erklären, denn das kann ich eben nicht nachvollziehen." oder sowas wäre da vielleicht auch angebracht.

-) Es ist sehr fragwürdig, untergriffig und billig, die Wut und das Weglaufen auf die Gefährdung ihres Weltbildes durch deine überlegene Argumentation zu schieben. Versuch es mal mit Empathie. Der Gedanke, dass die Tiere aus ihrer Sicht unnötig quälst und tötest, schmerzt sie direkt, es ist keineswegs unwahrscheinlich, dass sie deswegen etwa am Abend nicht einschlafen kann. Sie greift dich an und flüchtet, um sich vor diesen unmittelbaren negativen Emotionen zu schützen, in einer Welt mit Tierquälern zu leben, nicht, um sich vor deiner tollen Argumentation zu schützen. Du wirst sicher keinen Erfolg haben, solange du nicht Verständnis für diesen Aspekt hast.

-) Menschen lassen sich am ehesten von nahestehenden Personen überzeugen. Man sollte sich vom Gespräch mit Fremden nicht zuviel erwarten und sich mit freundlich vorgetragenen kleinen Argumenten bescheiden, die vielleicht beim Gegenüber Teil eines langandauernden Umdenkprozesses werden können. Das Fernsehpolitikerdiskussionsmodell, dass ein Gesprächspartner "gewinnt", wenn er genug "Punkte" in der Diskussion macht, weil etwa das Gegenüber nicht rhetorisch versiert genug ist, um den wahrgenommenen Irrtum oder Trick zu verbalisieren, mag ein Image in der Nachbesprechung in der Zeitung verbessern, für Überzeugungsarbeit ist es völlig ungeeignet.
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Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.


Zuletzt bearbeitet von esme am 30.05.2013, 14:56, insgesamt 2-mal bearbeitet
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boomklever
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Beitrag(#1842680) Verfasst am: 30.05.2013, 14:18    Titel: Antworten mit Zitat

Kann es sein, dass du da was doppelt copied and pasted hast?

Ansonsten sehr guter Beitrag! Coole Sache, das...
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esme
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Beitrag(#1842684) Verfasst am: 30.05.2013, 14:56    Titel: Antworten mit Zitat

boomklever hat folgendes geschrieben:
Kann es sein, dass du da was doppelt copied and pasted hast?


Danke, schon ausgebessert.
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Da hat sich die Kirche beim Rückzugsgefecht noch einmal grandios verstolpert und jetzt wollen sie auch noch Haltungsnoten für die argumentative Brez'n, die sie da gerissen haben.
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moecks
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Beitrag(#1842717) Verfasst am: 30.05.2013, 17:38    Titel: Antworten mit Zitat

Ich fand da diesen Psiram Artikel ganz interessant der ein wenig aufzeigt wohin dieses Tierrechtsgedöns auch hinführen kann.

http://blog.psiram.com/2013/05/peta-und-die-klageversuche-gegen-wutende-kommentare/#more-12405
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step
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Beitrag(#1842720) Verfasst am: 30.05.2013, 17:45    Titel: Antworten mit Zitat

Tja, Fundis halt.
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fwo
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Beitrag(#1842731) Verfasst am: 30.05.2013, 18:52    Titel: Antworten mit Zitat

esme hat folgendes geschrieben:
.....
Ich finde die Fixierung auf eine Art von "bewusstem" Leiden oder Wissen um den Tod und ähnliches eigenartig. Die Leiden, die ich am meisten vermeiden will, also etwa ein langsamer, qualvoller Tod oder Folter, haben es so an sich, dass man dabei keine besonderen kognitiven Kapazitäten für bewusstes Überlegen abstellt.

Es gibt natürlich für Menschen zusätzliche Leidensmöglichkeiten, die aus dem bewussten Denken resultieren (zB sich Vorwürfe machen, weil ein Freund einen Unfall hatte, während er einen besuchen wollte; sich im Detail ausmalen, dass geliebte Menschen sterben könnten; etc).

Aber gerade für alles, was mit starken Schmerzen verbunden ist, klingt es für mich sehr unplausibel, dass reflektierende Denken ins Boot zu holen.....

Diese "zusätzlichen Leidensmöglichkeiten" sind grundsätzlich Teil allen unseren Leidens.
Nimm z.B. unsere präzise Vorstellung zur Zeit, die durch Leiden so gedehnt wird. Ich bin ein Mensch, der eine sehr hohe persönliche Schmerzschwelle hat (d.h. ich bin keine "Indianer", sondern nehme körperlichen Schmerz erst in relativ hoher Amplitude wahr, brauche also die "Zähne nicht zusammenzubeißen"). Ich habe deshalb wenig Erinnerung an körperlichen Schmerz aus der Kindheit. Aber es ist eine grausame Nacht mit Nervenschmerzen nach einer starken Verletzung dabei (Verletzungen selbst nehme ich meist hauptsächlich taktil und weniger als Schmerz wahr). Ganz wesentlich in dieser Nacht war, wie lange es bereits dauerte und wie lange es noch dauern würde. Die Uhr konnte ich schon lesen und die war mein Begleiter in dieser Nacht.

Für andere Tiere ist Schmerz meist nur Auslöser eines Fluchtimpulses und wir haben Schwierigkeiten uns wirklich in sie hineinzuversetzen. Wir machen uns meist nicht klar, wie sehr unsere kulturelle Überformung auch ganz basale Empfindungen verändert.

fwo
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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mat-in
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Beitrag(#1842849) Verfasst am: 31.05.2013, 08:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Deues ex machina hat folgendes geschrieben:
Schliesslich könnte ich den Punkt um den es mir geht auch machen, indem ich auf deine Antwort auf Punkt 1. eingehe. Es ist z.B. denkbar, dass die Fleischproduktion dadurch, dass Grüne Hölle abgeholzt und durch Soja-Monokulturen ersetzt wird, etcetera, letztlich mehr Tierleid verhindert als schafft.

Ich schlage vor, den großen Atomkrieg zu starten und diesen Planeten gründlich zu sterilisieren. Damit wäre denn alles Tier- und Menschenleid abgeschafft.
Das ist mal in die Zukunft gedacht. Das reduziert nicht nur aktuelles Leid, sondern das der nächsten milliarden Jahre! Rechnerisch die "einzige Alternative".

@esme
Ja, unter der prämisse, das jedes Tier das gleiche Wert ist wie der Mensch, hat die Frau natürlich Recht... aber ich wage zu bezweifeln, daß sie das auch wirklich so sieht. Sie könnte beispielsweise hunderte Stechmücken im Sommer glücklich machen, wenn sie sich nackt ans Flußufer legt. Und dafür stirbt sie nicht mal. Wird sie wohl trotzdem nicht machen... klären konnte ich das leider nicht, da sie ja davon gestürmt ist.
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Holz ist ein nachwachsender Rohstoff - auch in den Köpfen der Leute.
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Deus ex Machina
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Beitrag(#1843502) Verfasst am: 03.06.2013, 00:38    Titel: Antworten mit Zitat

@Step: Ok, wir scheinen uns in mancher Hinsicht einig zu sein.

step hat folgendes geschrieben:
Deus ex Machina hat folgendes geschrieben:
Was sich sicher sagen lässt, ist, dass es für ein Kaninchen kein Problem ist (sein kann), nicht in die Welt gesetzt zu werden, dass es aber bestimmt ein Problem für es ist, wenn es verhungern muss, selbst wenn es zuvor jahrelang leckere Kräuter essen durfte. Die Frage nach einer Abwägung scheint sich mir deshalb gar nicht zu stellen.

Den Absatz verstehe ich wie gesagt nicht. Natürlich kann ein nichtexistentes Wesen kein Problem haben. Aber wieso spricht das gegen eine ethische Abwägung? Auch bei der Frage, ob man ein neues Kind "produzieren" sollte oder lieber nicht, kann man doch sehr wohl abwägen. Im einfachsten Fall könnte das Kind selbst später sagen, es wäre lieber nicht in die Welt gesetzt worden. Näherungsweise (und damit ähnlich wie beim Kaninchen) könnten das jedoch auch die Anderen beurteilen.



Was genau wägen wir wogegen ab um welche Frage zu klären? Wie lautet die zugrunde liegende Maxime?

Ein hoffentlich illustratives Beispiel: Was, wenn wir uns zu entscheiden haben entweder kein Wesen neu in die Welt zu setzen oder aber zehn, von denen eines schlimme Qualen leiden wird, die übrigen neun aber so glücklich sein werden, dass die Bilanz insgesamt positiv ausfällt? (Ich nehme jetzt einfach einmal an, dass solche Bilanzierungen möglich und wir uns darüber einig sind, wie sie zu ziehen sind.) In den realen Fällen, in denen wir vor einer solchen oder ähnlichen Entscheidung stehen, haben wir üblicherweise anderweitige Interessen für die eine oder die andere Option, aber nehmen wir an, wir wollten die Frage alleine nach dem Kriterium entscheiden, welche Option für die potentiell neu geschaffenen Wesen die beste wäre. Meiner Ansicht nach wäre das "kein Wesen erschaffen". Die Begründung dafür ist eben ungefähr das von dir zitierte.

Anderes Beispiel: Ist der Geburtenrückgang in Europa, neben den Herausforderungen, die er an die Sozialwerke usw. stellt, auch deshalb ein Problem, weil Millionen von potentiell möglichen Leben mit positiver Bilanz verhindert werden? Meiner Ansicht nach ist er es nicht (bzw. eben nur genau insofern, als das Wissen um die nicht verwirklichten möglichen Leben jemanden bekümmert).


Zuletzt bearbeitet von Deus ex Machina am 03.06.2013, 00:46, insgesamt einmal bearbeitet
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Deus ex Machina
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Beitrag(#1843503) Verfasst am: 03.06.2013, 00:44    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Deues ex machina hat folgendes geschrieben:
Schliesslich könnte ich den Punkt um den es mir geht auch machen, indem ich auf deine Antwort auf Punkt 1. eingehe. Es ist z.B. denkbar, dass die Fleischproduktion dadurch, dass Grüne Hölle abgeholzt und durch Soja-Monokulturen ersetzt wird, etcetera, letztlich mehr Tierleid verhindert als schafft.

Ich schlage vor, den großen Atomkrieg zu starten und diesen Planeten gründlich zu sterilisieren. Damit wäre denn alles Tier- und Menschenleid abgeschafft.


Es ist trivial, dass unsere Interessen damit, was für die Tiere das beste wäre, konfligieren können. Das ist schon dann der Fall, wenn eine Mücke dein Blut will. Die Frage, was für die Tiere das beste wäre ist deshalb aber weder sinnlos noch sollte die Antwort davon abhängen, was unsere übrigen Interessen sind.
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Ahriman
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Beitrag(#1843551) Verfasst am: 03.06.2013, 11:26    Titel: Antworten mit Zitat

Deus hat folgendes geschrieben:
Im einfachsten Fall könnte das Kind selbst später sagen, es wäre lieber nicht in die Welt gesetzt worden.

Ich zum Beispiel. Ich habe es nicht nur gefühlt, daß ich ein unerwünschtes Kind war (ich war z.B. bis in die Pubertät Bettnässer), meine Mutter hat es mir auch mal gesagt. Nur mußte sie mich austragen in einer Zeit, da es den Gebärorden gab, das "Deutsche Mutterkreuz". Da war dann auch noch der Altersabstand von 8 Jahren zu meinem nächsten Bruder: Ich war somit ein lästiger Quengelbalg für die Geschwister. Es ist schon ganz schön leidvoll, ungeliebt zu sein und bei jeder Gelegenheit abgeschoben zu werden.
Darum vielleicht halte ich es auch für Dummheit und Blödsinn, wenn in Tiere von Tierfreunden Gefühle hineingemenschelt werden. Könnten sie so menschlich empfinden, die meisten von ihnen in freier Wildbahn müßten sich ebenfalls unerwünscht vorkommen: Alle um sie herum wollen sie töten und fressen.
Deus hat folgendes geschrieben:
auch deshalb ein Problem, weil Millionen von potentiell möglichen Leben mit positiver Bilanz verhindert werden?

Ja klar, der Hase, der unters Auto kommt, hätte einen feinen Braten abgeben können. Überlegt doch mal: Die Ausbeutung der Menschen zu sogenannten "Mindestlöhnen" ist ja nur möglich, weil es zu viele von ihnen gibt. Eiskalt und rational betrachtet sind die Millionen an Arbeitslosen überflüssige Menschen, so unerwünscht wie ich als Kind es war.
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