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Thomasevangelium
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Judas Phatre
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Anmeldungsdatum: 04.12.2014
Beiträge: 101

Beitrag(#1974444) Verfasst am: 28.12.2014, 11:46    Titel: Antworten mit Zitat

Wie man sich wohl vorstellen kann, lagen die beiden Strömungen im Streit, genau wie in den gesamten 14 Jahrhunderten danach. Das kostet mich zuviel Mühe. Wie ich Deinem link entnehme, bist Du überzeugte Christin. Du wirst es nicht annehmen, weil Deine rechte Gehirnhälfte Dich immer davon abhalten wird. Die meisten haben das Christentum emotional als kleine Kinder erlernt. Das ist so als würde ich Deine Eltern kritisieren. Mein Vorschlag:
Du sagst mir Deine Erklärung für die 20 Fragen und ich stelle meine dagegen.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#1974470) Verfasst am: 28.12.2014, 13:14    Titel: Antworten mit Zitat

Judas Phatre hat folgendes geschrieben:
Du wirst es nicht annehmen, weil Deine rechte Gehirnhälfte Dich immer davon abhalten wird.


Argumentativ so kurzatmig? Immer wieder entzückend zu beobachten.
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alae
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Anmeldungsdatum: 23.03.2006
Beiträge: 7039

Beitrag(#1974527) Verfasst am: 28.12.2014, 16:38    Titel: Antworten mit Zitat

Judas Phatre hat folgendes geschrieben:
Wie man sich wohl vorstellen kann, lagen die beiden Strömungen im Streit, genau wie in den gesamten 14 Jahrhunderten danach. Das kostet mich zuviel Mühe. Wie ich Deinem link entnehme, bist Du überzeugte Christin. Du wirst es nicht annehmen, weil Deine rechte Gehirnhälfte Dich immer davon abhalten wird. Die meisten haben das Christentum emotional als kleine Kinder erlernt. Das ist so als würde ich Deine Eltern kritisieren. Mein Vorschlag:
Du sagst mir Deine Erklärung für die 20 Fragen und ich stelle meine dagegen.

Die entscheidende Frage ist doch, ob das Thomasevangelium die ursprüngliche Lehre von Jesus enthält. Das hast du nicht überzeugend belegen können. Und ich habe den Eindruck, dass du sehr schnell von bloßen Möglichkeiten auf sichere Tatsachen schließt. Gehen wir deine Argumente noch mal durch, dann siehst du, was ich meine:

- Du siehst das Thomasevangelium als missing link zwischen Gnostik und Orthodoxie und folgerst daraus, dass es sich um die Urlehre handelt aus der beide Fraktionen hervorgegangen sind. Ich habe zwei alternative Möglichkeiten genannt: Dass es sich um ein Frühstadium einer Abspaltung handelt oder um einen späteren Überbrückungsversuch. Du bist nur auf eine dieser Möglichkeiten eingegangen.

- Du hast eine Parallele zwischen Paulus und dem Thomasevangelium aufgezeigt und schließt daraus, dass Paulus das Thomasevangelium kannte und das der Satz tatsächlich von Jesus stammt. Du kannst aber die umgekehrte Möglichkeit, also dass der Autor des Thomasevangeliums von Paulus abgeschrieben hat, nicht ausschließen. Ich habe sogar ein Argument gebracht, warum die umgekehrte Möglichkeit plausibler ist und warum der Satz dann nicht von Jesus stammen kann. Darauf bist du nicht eingegangen. Aber selbst wenn Paulus tatsächlich aus dem Thomasevangelium zitiert hat, dann folgt daraus nur, dass Paulus das Thomasevangelium kannte. Ein Beleg, dass der Satz von Jesus stammt, fehlt dann immer noch.

- Du folgerst aus der Unabhängigkeit des Thomasevangeliums, dass es sich um die ursprüngliche Lehre handeln muss, aber auch das ist ein non sequitur, sonst könnte man diesselbe Argumentation auf das Markusevangelium anwenden.

- Du sagst, im Thomasevangelium fehlen die Auferstehung und die meisten Titel. Das kann tatsächlich ein Indiz sein, dass das Thomasevangelium zu einer Zeit entstanden ist, als die Legendenbildung noch nicht so ausgeufert war. Das ist meiner Meinung nach dein stärkstes Argument bisher, aber es ist halt nur ein Indiz. Und selbst wenn wir eine frühe Entstehungszeit ansetzen, ist das immer noch keine Garantie, dass wir es mit der unverfälschten Lehre von Jesus zu tun haben.

- Du hältst es für möglich, dass das Thomasevangelium vor Jesus' Tod geschrieben wurde, sagst aber selbst, dass es Anspielungen auf den Tod von Jesus enthält. Dann ist es aber völlig unmöglich, dass es vorher geschrieben wurde.

- Ich warte immer noch auf einen Beleg für deine Behauptung, Paulus hätte als erster Jesus als Messias betrachtet. Wenn das stimmt, lass ich mich gerne überzeugen, aber es kommt mir unglaubwürdig vor. Paulus war der n00b unter den Aposteln und hatte schon Schwierigkeiten, seine Idee durchzusetzen, dass Heiden ohne Umweg Christen werden können. Schwer zu glauben, dass er dann so eine gewaltige theologische Neuerung durchsetzen konnte.

Kurz gesagt: es könnte durchaus was dran sein an deiner Hypothese, aber eine überzeugend belegte Tatsache ist sie eben nicht.
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Judas Phatre
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Anmeldungsdatum: 04.12.2014
Beiträge: 101

Beitrag(#1974564) Verfasst am: 28.12.2014, 18:33    Titel: Antworten mit Zitat

1 Kor 15,3ff ist meines Wissens die erste Nennung des Messiastitels in Bezug auf Jesus, das dürfte um 54 n.Chr. anzusetzen sein.
Wie gesagt, wenn Du als Gegenaargument "könnte auch so gewesen sein", dann gibt es kein einzelnes Indiz, was meine Position beweist. Mein Modell kann nur viel mehr Beobachtungen erklären als das Standardmodell.
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smallie
resistent!?



Anmeldungsdatum: 02.04.2010
Beiträge: 3726

Beitrag(#1974568) Verfasst am: 28.12.2014, 19:00    Titel: Antworten mit Zitat

Judas Phatre hat folgendes geschrieben:
Du wirst es nicht annehmen, weil Deine rechte Gehirnhälfte Dich immer davon abhalten wird. Die meisten haben das Christentum emotional als kleine Kinder erlernt. Das ist so als würde ich Deine Eltern kritisieren.

Solche tiefenpsychologischen Ferndiagnosen kommen immer dann, wenn den Leuten die Argumente ausgehen.
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Judas Phatre
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Anmeldungsdatum: 04.12.2014
Beiträge: 101

Beitrag(#1974573) Verfasst am: 28.12.2014, 19:19    Titel: Antworten mit Zitat

Sorry, ich bin nur ein bisschen müde, die 244 Seiten meines Machwerks Partikel für Partikel zu besprechen, zumal ich weiß, dass kein Partikel für sich allein Beweiskraft hat.
Ist mein Bezug auf die emotionale Bedeutung der Religion für die meisten Menschen falsch?


Zuletzt bearbeitet von Judas Phatre am 28.12.2014, 19:24, insgesamt einmal bearbeitet
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Judas Phatre
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Anmeldungsdatum: 04.12.2014
Beiträge: 101

Beitrag(#1974575) Verfasst am: 28.12.2014, 19:30    Titel: Antworten mit Zitat

Mit meinen 20 Fragen habe ich versucht, das Pferd von hinten aufzuzäumen.
Ihr fragt - natürlich zu Recht - nach den Indizien für mein Modell. Beweise gibt es geschichtlich überhaupt nicht. Alles ist hinterfragbar. Mein Modell ist in etwa klar, oder? Sonst gebe ich gern mehr Informationen.
Was beweist im Gegenzug, dass es falsch ist? Solch eine Argumentation führt viel schneller zum Ziel, hier also dem Verwerfen der Alternativhypothese.
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alae
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Anmeldungsdatum: 23.03.2006
Beiträge: 7039

Beitrag(#1974601) Verfasst am: 28.12.2014, 21:51    Titel: Antworten mit Zitat

Judas Phatre hat folgendes geschrieben:
1 Kor 15,3ff ist meines Wissens die erste Nennung des Messiastitels in Bezug auf Jesus, das dürfte um 54 n.Chr. anzusetzen sein.

Klar, noch ältere Schriften als die Briefe sind ja auch nicht im NT. Aber wenn das eine Erfindung von Paulus war, dann hätte er die Jerusalemer Christen davon überzeugen müssen. Und darauf hätten wir höchstwahrscheinlich Hinweise in den Paulusbriefen.

Aus dem anderen Thread:
Judas Phatre hat folgendes geschrieben:
Z.B. lehnt Jesus (hier immer der Protagonist des Thomasevangeliums [EvTh]) die Beschneidung mit dem Hinweis darauf ab, dass der "lebendige Vater" die Jungs schon ohne Vorhaut erzeugen würde, wenn er es so wollte.

Das spricht aber recht klar dagegen, dass das Thomasevangelium noch vor Paulus verfasst wurde. Denn das war ja die coole neue Erfindung, die erst Paulus eingeführt hat.
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Judas Phatre
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Anmeldungsdatum: 04.12.2014
Beiträge: 101

Beitrag(#1974605) Verfasst am: 28.12.2014, 22:21    Titel: Antworten mit Zitat

alae hat folgendes geschrieben:

Klar, noch ältere Schriften als die Briefe sind ja auch nicht im NT. Aber wenn das eine Erfindung von Paulus war, dann hätte er die Jerusalemer Christen davon überzeugen müssen. Und darauf hätten wir höchstwahrscheinlich Hinweise in den Paulusbriefen.

Die Beziehung zu Jerusalem ist eines der Rätsel des frühen Christentums. Wie hätte Paulus die Nachfolger von Jesus überzeugen sollen? Seine Auffassung war erfunden, ihre Auffassung direkt von Jesus übernommen.

alae hat folgendes geschrieben:
Aus dem anderen Thread:
Judas Phatre hat folgendes geschrieben:
Z.B. lehnt Jesus (hier immer der Protagonist des Thomasevangeliums [EvTh]) die Beschneidung mit dem Hinweis darauf ab, dass der "lebendige Vater" die Jungs schon ohne Vorhaut erzeugen würde, wenn er es so wollte.

Das spricht aber recht klar dagegen, dass das Thomasevangelium noch vor Paulus verfasst wurde. Denn das war ja die coole neue Erfindung, die erst Paulus eingeführt hat.

Du must Dich von der Standardtheorie wenigstens ein wenig lösen, wenn Du meine verstehen willst. Paulus hat diese Sicht von der Jesus-Gruppe aus der Diaspora übernommen. Ein Indiz dafür ist, dass seine Erklärung im Gegensatz zu der von Jesus sehr konstruiert und widersprüchlich ist.
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alae
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Beiträge: 7039

Beitrag(#1974714) Verfasst am: 29.12.2014, 16:09    Titel: Antworten mit Zitat

Judas Phatre hat folgendes geschrieben:
Wie hätte Paulus die Nachfolger von Jesus überzeugen sollen?

Genau das meine ich ja. Wenn "Jesus == Messias" eine Erfindung von Paulus war, dann hätte er enorme Schwierigkeiten gehabt, die Jerusalemer Christen davon zu überzeugen. Plausibler erscheint mir, dass auch die Jerusalemer Christen Jesus schon als Messias betrachtet haben.
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Judas Phatre
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Anmeldungsdatum: 04.12.2014
Beiträge: 101

Beitrag(#1974722) Verfasst am: 29.12.2014, 16:48    Titel: Antworten mit Zitat

Du gehst davon aus, dass Paulus die Urgemeinde überzeugt hat, das ist aber sicher falsch. Das behauptet er nicht einmal selbst. Das Ergebnis des ersten wirklichen Treffens Jahre nach Jesus' Tod endete im Schisma. Die echten Schüler kümmerten sich weiter um die Juden, Paulus um die "Nationen". Die Nachfolger Jesus' gingen in Palästina weitgehend im Ersten und Dritten Jüdischen Krieg unter. Ich vermute ihre Reste in der Gnosis, dem Manichäismus und den verborgenen Spuren, die bis zu den Bogomilen und Katharern führten.
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alae
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Anmeldungsdatum: 23.03.2006
Beiträge: 7039

Beitrag(#1974770) Verfasst am: 29.12.2014, 20:14    Titel: Antworten mit Zitat

Judas Phatre hat folgendes geschrieben:
Du gehst davon aus, dass Paulus die Urgemeinde überzeugt hat

Nein. zwinkern

Ich gehe davon aus, das auch die Urgemeinde Jesus schon für den Messias hielt. Denn wenn das eine bloße Erfindung von Paulus war, dann hätte er sie überzeugen müssen. Und dafür hätten wir höchstwahrscheinlich Hinweise in den Paulusbriefen.
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Judas Phatre
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Anmeldungsdatum: 04.12.2014
Beiträge: 101

Beitrag(#1974773) Verfasst am: 29.12.2014, 20:28    Titel: Antworten mit Zitat

Worauf beruht die Annahme, dass die echten Schüler Jesus für den Messias gehalten haben?
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22282

Beitrag(#1974774) Verfasst am: 29.12.2014, 20:37    Titel: Antworten mit Zitat

Judas Phatre hat folgendes geschrieben:
Worauf beruht die Annahme, dass die echten Schüler Jesus für den Messias gehalten haben?

Alae schrieb es doch schon: Es gibt - anders als bei anderen Fragen - keine Spuren einer Auseinandersetzung über diesen Punkt in den Paulusbriefen, sondern es wird als gemeinsame Überzeugung der frühchristlichen Gemeinden vorausgesetzt.
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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alae
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Anmeldungsdatum: 23.03.2006
Beiträge: 7039

Beitrag(#1974796) Verfasst am: 29.12.2014, 22:12    Titel: Antworten mit Zitat

Judas Phatre hat folgendes geschrieben:
Worauf beruht die Annahme, dass die echten Schüler Jesus für den Messias gehalten haben?

Auf dem, was ich gesagt habe.
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Judas Phatre
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Anmeldungsdatum: 04.12.2014
Beiträge: 101

Beitrag(#1974809) Verfasst am: 29.12.2014, 23:04    Titel: Antworten mit Zitat

Du glaubst also dem, der diese Geschichte erfunden hat. Er selbst und andere haben aber in seinen Gemeinden immer wieder mit Leuten Schwierigkeiten, die nicht an die Auferstehung glauben. Was machst Du damit?
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22282

Beitrag(#1974822) Verfasst am: 30.12.2014, 00:04    Titel: Antworten mit Zitat

Judas Phatre hat folgendes geschrieben:
Du glaubst also dem, der diese Geschichte erfunden hat. Er selbst und andere haben aber in seinen Gemeinden immer wieder mit Leuten Schwierigkeiten, die nicht an die Auferstehung glauben. Was machst Du damit?

Eben waren wir doch beim Messiastitel, nicht bei der Auferstehung.

Und mit "ihm glauben" hat das nichts zu tun, sondern mit sinnvoller Quellenanalyse. Wenn sich in den Paulusbriefen Reflexionen verschiedener Auseinandersetzungen im frühesten Christentum finden, lässt sich daraus schließen, dass der Autor solche Auseinandersetzungen in seinen Briefen nicht unter den Teppich kehren, sondern in ihnen gegnerische Positionen bekämpfen will. Wenn sich um eine bestimmte Sache aber gerade keine solchen Spuren von Auseinandersetzungen finden, sondern eine bestimmte Position als gemeinsame Position vorausgesetzt wird, ist es plausibel, anzunehmen, dass es darum eben keine Uneinigkeit gab.

Klar, es könnte sein, dass ausgerechnet dieses Thema vom Autor ganz anders behandelt wird als die anderen Themen. Dafür müsste man aber sehr gute Argumente bringen.
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wuffi
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Anmeldungsdatum: 23.12.2009
Beiträge: 1256

Beitrag(#1974843) Verfasst am: 30.12.2014, 03:31    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Teil der Jerusalemer Gemeinde kannte Jesus noch , die waren nicht an einer Missionierung interessiert , sondern es sollte nur den Juden vorbehalten sein . Paulus wollte die Kirche , einschliesslich
der Heiden . Später hat er sich abfällig über diese Irren geäussert .
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Judas Phatre
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Anmeldungsdatum: 04.12.2014
Beiträge: 101

Beitrag(#1974853) Verfasst am: 30.12.2014, 09:41    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Eben waren wir doch beim Messiastitel, nicht bei der Auferstehung.
Und mit "ihm glauben" hat das nichts zu tun, sondern mit sinnvoller Quellenanalyse.

...war mir klar, dass mein post die Apologeten anzieht. Und der Ton wird rauher.
Ich habe ein Gesprächsangebot gemacht, was Ihr ignoriert. Ist o.K.
"Sinnvolle Quellenanalyse". Kann das zynischer klingen als aus der Feder eines Verteidigers des wahren Glaubens? Was haben Deine Glaubensbrüder in den letzten 1900 Jahren mit den Quellen gemacht? Schon bei Eusebius erscheint die gefälschte Version des Testamentum flavianum, nach Athanasius Osterbrief brannten die Bücher, bald die Bibliothek von Alexandria. Unter Justinian "dem Großen" starben dann die Ketzer. Wie kann man sich da hinstellen und behaupten, man hätte Recht, weil man mehr Quellen besäße? Das erinnert mich sehr an die Diskussionen mit Moslembrüdern zu meiner Studienzeit.
Zu Deiner wichtigsten Quelle:
Warum (und das ist Frage N° 21) gründete ein selbsternannter Apostel die Kirche, der Jesus nicht einmal gekannt hat und den Schülern selbst nach seinen eigenen Angaben aus dem Weg ging?
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alae
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Anmeldungsdatum: 23.03.2006
Beiträge: 7039

Beitrag(#1974861) Verfasst am: 30.12.2014, 11:45    Titel: Antworten mit Zitat

Judas Phatre hat folgendes geschrieben:
...war mir klar, dass mein post die Apologeten anzieht.

Das hat doch nichts mit Apologetik zu tun. Wir reden ja nicht darüber, ob Jesus der Messias ist, sondern wer das wann geglaubt hat. Das ist eine rein historische Frage.

Judas Phatre hat folgendes geschrieben:
Und der Ton wird rauher.

Nur wenn du Argumente nicht ertragen kannst. zwinkern

Judas Phatre hat folgendes geschrieben:
"Sinnvolle Quellenanalyse". Kann das zynischer klingen als aus der Feder eines Verteidigers des wahren Glaubens? Was haben Deine Glaubensbrüder in den letzten 1900 Jahren mit den Quellen gemacht? Schon bei Eusebius erscheint die gefälschte Version des Testamentum flavianum, nach Athanasius Osterbrief brannten die Bücher, bald die Bibliothek von Alexandria. Unter Justinian "dem Großen" starben dann die Ketzer.

Das es eine Menge Fälschungen gab, ist klar. Das zu berücksichtigen gehört auch zu einer sinnvollen Quellenanalyse.
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funkeimdunkeln
Bösmensch



Anmeldungsdatum: 12.05.2014
Beiträge: 878

Beitrag(#1974865) Verfasst am: 30.12.2014, 12:39    Titel: Antworten mit Zitat

Irgendwie fällt mir zu der Diskussion Nietzsches "Antichrist" ein:

Friedrich Nietzsche hat folgendes geschrieben:
Die Kirche fälschte später sogar die Geschichte der Menschheit zur Vorgeschichte des Christenthums… Der Typus des Erlösers, die Lehre, die Praktik, der Tod, der Sinn des Todes, selbst das Nachher des Todes — Nichts blieb unangetastet, Nichts blieb auch nur ähnlich der Wirklichkeit. Paulus verlegte einfach das Schwergewicht jenes ganzen Daseins hinter dies Dasein, — in die Lüge vom „wiederauferstandenen“ Jesus. Er konnte im Grunde das Leben des Erlösers überhaupt nicht brauchen, — er hatte den Tod am Kreuz nöthig und etwas mehr noch… Einen Paulus, der seine Heimath an dem Hauptsitz der stoischen Aufklärung hatte, für ehrlich halten, wenn er sich aus einer Hallucination den Beweis vom Noch-Leben des Erlösers zurecht macht, oder auch nur seiner Erzählung, dass er diese Hallucination gehabt hat, Glauben schenken, wäre eine wahre niaiserie seitens eines Psychologen: Paulus wollte den Zweck, folglich wollte er auch die Mittel… Was er selbst nicht glaubte, die Idioten, unter die er seine Lehre warf, glaubten es. — Sein Bedürfniss war die Macht; mit Paulus wollte nochmals der Priester zur Macht, — er konnte nur Begriffe, Lehren, Symbole brauchen, mit denen man Massen tyrannisirt, Heerden bildet. — Was allein entlehnte später Muhamed dem Christenthum? Die Erfindung des Paulus, sein Mittel zur Priester-Tyrannei, zur Heerden-Bildung den Unsterblichkeits-Glauben — das heisst die Lehre vom „Gericht“…


http://www.nietzschesource.org/#eKGWB/AC-30
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Judas Phatre
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Anmeldungsdatum: 04.12.2014
Beiträge: 101

Beitrag(#1974878) Verfasst am: 30.12.2014, 14:15    Titel: Antworten mit Zitat

alae hat folgendes geschrieben:
Judas Phatre hat folgendes geschrieben:
Und der Ton wird rauher.

Nur wenn du Argumente nicht ertragen kannst.

Wenn mir vorgeworfen wird nicht "sinnvoll" mit den Quellen umzugehen, ist das wohl keine Überreaktion. Im übrigen giebt es wieder keine Antwort auf meine Frage nach Paulus


qoud naastika
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alae
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Beiträge: 7039

Beitrag(#1974948) Verfasst am: 30.12.2014, 19:41    Titel: Antworten mit Zitat

Judas Phatre hat folgendes geschrieben:
Wenn mir vorgeworfen wird nicht "sinnvoll" mit den Quellen umzugehen, ist das wohl keine Überreaktion.

Doch, das ist eine Überreaktion. Deine Position ist bestenfalls möglich aber unplausibel, und dir wurde mehrfach erklärt warum. Aber statt Gegenargumente zu bringen, kommst dum mit dem Apologeten-Vorwurf. Dabei reden wir ja nicht einmal über die weltanschauliche Frage, ob Jesus der Messias ist, sondern nur über die historische Frage, wer das zuerst geglaubt hat.

Judas Phatre hat folgendes geschrieben:
Im übrigen giebt es wieder keine Antwort auf meine Frage nach Paulus

Zitat:
Warum (und das ist Frage N° 21) gründete ein selbsternannter Apostel die Kirche, der Jesus nicht einmal gekannt hat und den Schülern selbst nach seinen eigenen Angaben aus dem Weg ging?

Kannst du das genauer formulieren und auch deine Antwort darauf posten? Ich hab den Verdacht, du konstruierst ein Rätsel, wo keines ist. Was soll denn daran so ungewöhnlich sein, dass Paulus Kirchengemeinden gründete obwohl er Jesus nicht kannte? Joseph Smith kannte Jesus ja auch nicht. Schulterzucken
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Beiträge: 14852

Beitrag(#1974952) Verfasst am: 30.12.2014, 20:20    Titel: Antworten mit Zitat

alae hat folgendes geschrieben:
.. dass Paulus Kirchengemeinden gründete obwohl er Jesus nicht kannte? Joseph Smith kannte Jesus ja auch nicht.

Ab wann kennt man jemanden?
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Judas Phatre
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Anmeldungsdatum: 04.12.2014
Beiträge: 101

Beitrag(#1974997) Verfasst am: 30.12.2014, 23:01    Titel: Antworten mit Zitat

alae hat folgendes geschrieben:
Aber auch bei einer früheren Entstehungszeit legt das höchstens nahe, dass Paulus das Thomasevangelium kannte, nicht dass der Satz tatsächlich von Jesus gesagt wurde.

Da es ein bisschen unübersichtlich wird, habe ich noch einmal Deine Einwände durchgeschaut und gesehen, dass ich diesen nicht beantwortet habe: Justin der Märtyrer sagt, dass der Spruch vom Herrn stammt. Damit meint er Jesus.
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alae
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Anmeldungsdatum: 23.03.2006
Beiträge: 7039

Beitrag(#1975051) Verfasst am: 31.12.2014, 13:06    Titel: Antworten mit Zitat

Judas Phatre hat folgendes geschrieben:
alae hat folgendes geschrieben:
Aber auch bei einer früheren Entstehungszeit legt das höchstens nahe, dass Paulus das Thomasevangelium kannte, nicht dass der Satz tatsächlich von Jesus gesagt wurde.

Da es ein bisschen unübersichtlich wird, habe ich noch einmal Deine Einwände durchgeschaut und gesehen, dass ich diesen nicht beantwortet habe: Justin der Märtyrer sagt, dass der Spruch vom Herrn stammt. Damit meint er Jesus.

Zweites Jahrhundert. Da dürften schon einige angebliche Jesuszitate in Umlauf gewesen sein.
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Judas Phatre
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Anmeldungsdatum: 04.12.2014
Beiträge: 101

Beitrag(#1975070) Verfasst am: 31.12.2014, 13:39    Titel: Antworten mit Zitat

alae hat folgendes geschrieben:

Zweites Jahrhundert. Da dürften schon einige angebliche Jesuszitate in Umlauf gewesen sein.

Du hast ein lustiges Verhätnis zu Beweisen. Welchen Beweis würdest Du denn akzeptieren? Ich komme noch einmal auf meine alte Feststellung zurück:
Ich bin mehr als bisher der festen Überzeugung, dass Dein Glaube es Dir überhaupt nicht erlaubt, ein Argument anzunehmen, das gegen ihn gerichtet ist.
Ich habe die 20 Fragen angeboten. Jeder, der sich für mein Modell interessiert, wäre darauf eingegangen. Du musst ein anderes Ziel verfolgen. Jemand aber, der nicht nach Neuem sucht, sondern nur gelten lässt, was zu seinem Glauben passt, besitzt keinen freien Geist.
Jesus hat das (zum Teil sehr drastisch) in Th 91-94 dargelegt und dabei werde ich es bewenden lassen.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
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Beitrag(#1975073) Verfasst am: 31.12.2014, 14:05    Titel: Antworten mit Zitat

Wie kommst du eigentlich darauf, dass alae christlich sei?
Oder weiblich?

Am Kopf kratzen
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Judas Phatre
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Anmeldungsdatum: 04.12.2014
Beiträge: 101

Beitrag(#1975097) Verfasst am: 31.12.2014, 14:59    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Wie kommst du eigentlich darauf, dass alae christlich sei?
Oder weiblich?

Am Kopf kratzen

Hat nicht widersprochen und verbreitet Bibelverse. Spielt aber auch keine große Rolle, wenn sie die entsprechenden Thesen vertritt, oder?
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1975103) Verfasst am: 31.12.2014, 15:17    Titel: Antworten mit Zitat

Judas Phatre hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Wie kommst du eigentlich darauf, dass alae christlich sei?
Oder weiblich?

Am Kopf kratzen

Hat nicht widersprochen und verbreitet Bibelverse. Spielt aber auch keine große Rolle, wenn sie die entsprechenden Thesen vertritt, oder?


Das spielt sehr wohl eine Rolle, wenn du alae vorwirfst aufgrund "Glaubens" gewisse schlüsse nicht ziehen zu können
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