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Gewalt in der Bibel - Diskussion
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wolle
Anti-Theist und Welt-Verbesserer



Anmeldungsdatum: 23.03.2015
Beiträge: 3891

Beitrag(#2006621) Verfasst am: 17.06.2015, 10:06    Titel: Völkermord Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Verstehendes Lesen von Texten ist auch echt Scheiße.
Dagegen sind so Schnipselsammlungen eine gute Hilfe.


Bibel, Psalm - Kapitel 106 schrieb:
Zitat:
34 Auch vertilgten sie die Völker nicht, wie sie doch der HERR geheißen hatte; (5. Mose 7.1-2) (5. Mose 12.2-3) (Richter 1.28)


Was gibt es daran nicht zu verstehen?
Gott befiehlt einen Völkermord, und die Menschen halten sich erst mal nicht daran, (und müssen demzufolge von Gott bestraft werden).
Und jedes Wort der Bibel ist laut einem Professor Frank Crüsemann (hauptberuflicher Bibelforscher) zufolge wahr, und nicht etwa eine törichte Legende:
Code:
http://www.befreiungstheologisches-netzwerk.de/?page_id=3805


Hatten wir uns (als Deutsche) nach zwei Weltkriegen und einer Judenvernichtung/ Holocaust/ Shoah nicht darauf geeinigt, dass Völkermord ein Verbrechen ist?

Was macht diese Gottes-Figur also besser als Hitler?
(Endlich kann ich den Vergleich Gott-Hitler mal anbringen, ich hatte mich schon so lange darauf gefreut.)

Hatten wir uns nach tausenden ertrunkenen Flüchtlingen im Mittelmeer nicht darauf geeinigt, dass es unmoralisch ist, die Leute einfach absaufen zu lassen, obwohl sie wahrscheinlich die "falsche" Religion haben?

Mit welchem moralischen Argument kann man eine Figur anbeten, welche dreist behauptet, fast die ganze Menschheit (und fast alle Tiere) in einer Flut (vor etwa 5000 Jahren) ersäuft zu haben?
_________________
72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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CoS
Antitheist



Anmeldungsdatum: 10.07.2005
Beiträge: 2734

Beitrag(#2006647) Verfasst am: 17.06.2015, 15:05    Titel: Antworten mit Zitat

In Bezug auf das "Engel" Zitat find ich es immer sehr interessant. Diskutiert man mit Christen, dann sagen sie, dass doch diese ganzen "Grausamen" Zitate aus dem Zusammenhang gerissen wären (obwohl die Sache nicht weniger Schlimm wird, wenn man den Zusammenhang kennt, eher schlimmer). Der Christ versucht das dann mit Händen und Füßen herunterzuspielen und kontert seinerseits mit den "schönen" Bibelzitaten (eben zum Beispiel das mit dem Engel).

Das gilt natürlich nicht als "aus dem Zusammenhang gerissen". Wenn man aber jetzt kontert und das vermeintlich "positive" Zitat weiter spricht und es stellt sich raus, dass der Zusammenhang doch eher ziemlich brutal ist, dann ist es plötzlich wieder "aus dem Zusammenhang gerissen".

Beispiel - Kennt man aus vielen Filmen:

und wanderte ich im finsteren Tal, der Herr sei mein Hirte...

*Christ geht voll einer ab, wenn er das hört*

...und der Herr zertrete die Schädel meiner Feinde wie Tonscherben und mache sein Schwert bluttrunken von ihren Därmen....

*Christ: Das ist jetzt aber aus dem Zusammenhang gerissen*

Warum ist es aus dem "Zusammenhang" gerissen, wenn ich das ganze Zitat vorlese?

Da hatte hier mal einer ein Video zu gepostet. War ein Trickfilm, leider auf englisch, aber das zeigt das sehr schön...Solange das Zitat kuschlig schön klingt geht dem Christ fast einer ab, aber sobald dann die grausamen Zitate kommen, die im selbigen Zitat enthalten sind sagt er: "Stopp das ist jetzt aus dem Zusammenhang gerissen".

Ich hatte da auch mal was gelesen - Das waren so Bibelzitate, die auf der Kanzel ganz oft gesprochen werden, die allesamt so richtig schön kuschlig klingen. Tatsache ist jedoch das zum Teil Sätze und Nebensätze weggelassen werden, weil das Zitat sonst plötzlich in einem anderen Licht stehen würde.

Beispiel eben hier mit dem "finsteren Tal". Das klingt immer so wie "Gott liebt dich, ist immer auf deiner Seite und hilft Dir"....Ließt man aber weiter erkennt man, was wirklich gemeint ist und "wobei" Gott ihm denn "hilft" und da geht's wieder nur um Hass, Gewalt und Intoleranz.

Ich wage ja fast schon zu bezweifeln, dass es wirklich "positive" Bibelzitate gibt, die wirklich in einem netten, toleranten und liebenden Kontext stehen. Ich schließe da sogar das NT mit ein, denn Jesus kuschlige Aussagen beziehen sich IMMER auf diejenigen, die ohne zu hinterfragen alles glauben, während er allen anderen unentwegt mit dem "Höllenfeuer" im immer perverser werdenden Schilderungen droht.

Die Moral von der Geschicht ist auch im NT: "DU SOLLST NICHT DENKEN!"
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"Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!"
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21760

Beitrag(#2006666) Verfasst am: 17.06.2015, 17:07    Titel: Re: Völkermord Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
Und jedes Wort der Bibel ist laut einem Professor Frank Crüsemann (hauptberuflicher Bibelforscher) zufolge wahr, und nicht etwa eine törichte Legende: [...]


tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Verstehendes Lesen von Texten ist auch echt Scheiße.

Q.E.D.
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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wolle
Anti-Theist und Welt-Verbesserer



Anmeldungsdatum: 23.03.2015
Beiträge: 3891

Beitrag(#2006668) Verfasst am: 17.06.2015, 17:13    Titel: Schafe blicken auf Antworten mit Zitat

Richtig, der Psalm 23 ist einer der wenigen der 150 Psalmen, die ohne Gewalt auskommen, daher auch gerne von Priestern vorgetragen wird. (Vor allem bei amerikanischen Filmen und dort bei Beerdigungen).

Bibel, Psalm - Kapitel 23 schrieb:
Zitat:
Der gute Hirte
1 Ein Psalm Davids. Der HERR ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln. (1. Mose 48.15) (Johannes 10.12-16)
2 Er weidet mich auf grüner Aue und führet mich zum frischen Wasser. (Hesekiel 34.14) (Offenbarung 7.17) ...


So etwas hört man natürlich gerne als Christ, obwohl man sich damit zum Schaf machen lässt, was später vielleicht zur Schlachtbank geführet wird.
Auch kann man als Schaf wunderbar alle Verantwortung mitsamt seinem Verstand an den Schäfer abgeben, was von Christen offenbar ebenfalls als sehr angenehm empfunden wird.
Getreu dem Motto: Führer befiehl, wir folgen. (Auch in den Krieg/ die Schlachtbank)

Auch das NT stellt das AT nicht in Frage:

Matthäus - Kapitel 23 schrieb:
Zitat:
1 Da redete Jesus zu dem Volk und zu seinen Jüngern
2 und sprach: Auf Mose's Stuhl sitzen die Schriftgelehrten und Pharisäer.
3 Alles nun, was sie euch sagen, daß ihr halten sollt, das haltet und tut's; aber nach ihren Werken sollt ihr nicht tun: sie sagen's wohl, und tun's nicht. (Maleachi 2.7-8) (Römer 2.21-23)


Die Schriftgelehrten und Pharisäer werden von Jesus als Heuchler dargestellt, die sich nicht an das halten, was sie predigen.
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wolle
Anti-Theist und Welt-Verbesserer



Anmeldungsdatum: 23.03.2015
Beiträge: 3891

Beitrag(#2006752) Verfasst am: 18.06.2015, 10:25    Titel: Re: Völkermord Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:
Und jedes Wort der Bibel ist laut einem Professor Frank Crüsemann (hauptberuflicher Bibelforscher) zufolge wahr, und nicht etwa eine törichte Legende: [...]


tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Verstehendes Lesen von Texten ist auch echt Scheiße.

Q.E.D.


Das nennst Du quod erat demonstrandum? („was zu zeigen war“), im Deutschen meist gleichgestellt mit „was zu beweisen war“, (schließt traditionell einen logischen oder mathematischen Beweis ab). Ich kann in deinem Beitrag keine logische Argumentations-Kette, geschweige denn einen Beweis erkennen.

Ich habe etwa 95 Stellen in der Bibel gefunden mit harschen Worten/ Gewalt gegen Heiden/ Gottlose/ Ungläubige/ Atheisten:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2006714#2006714
Dem gegenüber verhält sich der Koran geradezu harmlos, wie ich hier dargelegt habe:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2002445#2002445
Im Koran wird Ungläubigen nur an einer Stelle mit dem Tod gedroht, und das auch nur in Notwehr:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2004267#2004267

Die Bibel hat sich demnach als Referenz für moralisches Verhalten nicht nur disqualifiziert, sondern kann sogar Diktatoren als Referenz dienen.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#2006795) Verfasst am: 18.06.2015, 13:14    Titel: Re: Völkermord Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:
Und jedes Wort der Bibel ist laut einem Professor Frank Crüsemann (hauptberuflicher Bibelforscher) zufolge wahr, und nicht etwa eine törichte Legende: [...]


tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Verstehendes Lesen von Texten ist auch echt Scheiße.

Q.E.D.


Das nennst Du quod erat demonstrandum? („was zu zeigen war“), im Deutschen meist gleichgestellt mit „was zu beweisen war“, (schließt traditionell einen logischen oder mathematischen Beweis ab). Ich kann in deinem Beitrag keine logische Argumentations-Kette, geschweige denn einen Beweis erkennen.

Ich habe etwa 95 Stellen in der Bibel gefunden mit harschen Worten/ Gewalt gegen Heiden/ Gottlose/ Ungläubige/ Atheisten:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2006714#2006714
Dem gegenüber verhält sich der Koran geradezu harmlos, wie ich hier dargelegt habe:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2002445#2002445
Im Koran wird Ungläubigen nur an einer Stelle mit dem Tod gedroht, und das auch nur in Notwehr:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2004267#2004267

Die Bibel hat sich demnach als Referenz für moralisches Verhalten nicht nur disqualifiziert, sondern kann sogar Diktatoren als Referenz dienen.


Natürlich hat tillich mit seiner Forderung nach "verstehendem Lesen" insofern Recht, als dass man zum Verstehen historischer Texte ein bisschen Kontextwissen haben muss. Sonst macht man z.B. aus der Hesekiel-Vision leicht eine Ufo-Geschichte. Im religiösen Kontext ist "verstehendes Lesen" allerdings ein Problem, wenn es sich beim Gelesenen für den Lesenden um eine göttliche Offenbarung handelt. Denn bekanntlich gibt es genügend Gläubige, denen die historisch-kritische Methode fremd ist. Zudem haben selbst kritische Theologen hin und wieder das Problem, aus einem "verstehenden Lesen" unkritische Euphemismen abzuleiten, denn irgendwie muss die vermeintlich "frohe Botschaft" ja gerettet werden. Will sagen: Die Bibel ist zu einem weit überwiegenden Teil nicht geeignet, heutzutage noch als ethische Leitschnur zu dienen. In Gänze sowieso nicht. Ich habe auch nichts dagegen, wenn man in der Bibel ethisches Cherry-picking betreibt. Aber man soll dann bitte nicht so tun, als wäre das Gesamtwerk irgendetwas anderes als eine archaische Schriftensammlung mit ebensolchen, aus heutiger Sicht ethisch unerträglichen Inhalten. Dazu zähle ich übrigens nicht nur die Gewaltfantasien, sondern ganz zentral die jesuanische Drohbotschaft.
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beiträge: 21760

Beitrag(#2006800) Verfasst am: 18.06.2015, 14:09    Titel: Re: Völkermord Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
wolle hat folgendes geschrieben:
Und jedes Wort der Bibel ist laut einem Professor Frank Crüsemann (hauptberuflicher Bibelforscher) zufolge wahr, und nicht etwa eine törichte Legende: [...]


tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Verstehendes Lesen von Texten ist auch echt Scheiße.

Q.E.D.


Das nennst Du quod erat demonstrandum? („was zu zeigen war“), im Deutschen meist gleichgestellt mit „was zu beweisen war“, (schließt traditionell einen logischen oder mathematischen Beweis ab). Ich kann in deinem Beitrag keine logische Argumentations-Kette, geschweige denn einen Beweis erkennen.

Es ging mir darum, dass du mit verstehendem Lesen auf dem Kriegsfuß stehst.

Das zeigt sich in Bezug auf Crüsemann erneut: Du hast dich auf das eine Wort "Wahrheitsraum" gestürzt (ich muss jedenfalls annehmen, dass du dich darauf beziehst), ohne dich irgendwie darum zu kümmern, im Zusammenhang welcher Diskussion was für eine Position damit bezeichnet wird. Du nimmst einfach eine Bedeutung an, die dir als erste in den Sinn kommt. So kommst du denn zu der Aussage, laut Crüsemann wäre "jedes Wort der Bibel wahr", so als ob Crüsemann ein literalistisch gläubiger Evangelikaler wäre - das ist aber, mit Verlaub, bodenloser Unfug.

Die Vorgehensweise ist etwa so sinnvoll, als würde mir jemand was von einem Kolbenfresser im Auto erzählen, und ich würde dann ein Lebendfalle für das possierliche, maiskolbenvertilgende Tier aufstellen.
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wolle
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Anmeldungsdatum: 23.03.2015
Beiträge: 3891

Beitrag(#2006803) Verfasst am: 18.06.2015, 14:22    Titel: Re: Völkermord Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:

Natürlich hat tillich mit seiner Forderung nach "verstehendem Lesen" insofern Recht, als dass man zum Verstehen historischer Texte ein bisschen Kontextwissen haben muss. Sonst macht man z.B. aus der Hesekiel-Vision leicht eine Ufo-Geschichte. Im religiösen Kontext ist "verstehendes Lesen" allerdings ein Problem, wenn es sich beim Gelesenen für den Lesenden um eine göttliche Offenbarung handelt. Denn bekanntlich gibt es genügend Gläubige, denen die historisch-kritische Methode fremd ist. Zudem haben selbst kritische Theologen hin und wieder das Problem, aus einem "verstehenden Lesen" unkritische Euphemismen abzuleiten, denn irgendwie muss die vermeintlich "frohe Botschaft" ja gerettet werden. Will sagen: Die Bibel ist zu einem weit überwiegenden Teil nicht geeignet, heutzutage noch als ethische Leitschnur zu dienen. In Gänze sowieso nicht. Ich habe auch nichts dagegen, wenn man in der Bibel ethisches Cherry-picking betreibt. Aber man soll dann bitte nicht so tun, als wäre das Gesamtwerk irgendetwas anderes als eine archaische Schriftensammlung mit ebensolchen, aus heutiger Sicht ethisch unerträglichen Inhalten. Dazu zähle ich übrigens nicht nur die Gewaltfantasien, sondern ganz zentral die jesuanische Drohbotschaft.


Das ethische Cherry-picking muss natürlich auch die christliche Kirche betreiben. Ärgerlich ist dabei nur, dass die Kirche es nicht schafft, sich von dem alten moralischen Müll/ ideologischen Ballast zu trennen und sich regelmäßig zu reformieren. Wenn die Kirche diese Leistung schaffen würde, wäre sie für mich als Institution noch halbwegs akzeptabel.
Dann wäre die Kirche aber auf dem Level einer Hilfsorganisation, von denen es heute bereits eine Menge gibt, ich denke z. B. an Ärzte ohne Grenzen. Auch unser Staat hat eine Menge von Aufgaben institutionalisiert, die es vor 2000 Jahren noch nicht im Ansatz gab: Sozialhilfe, Krankenversicherung, Rentenversicherung, Pflegeversicherung, Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser, Justiz, Militär, Finanzämter. Daher hat die Kirche heute ein Problem, ihre Existenzberechtigung nachzuweisen.

Nur in islamischen "Gottesstaaten" wie Saudi-Arabien werden die meisten sozialen Institutionen noch von den religiösen Instanzen gelenkt. Die haben keine Trennung von Staat und Religion hin bekommen.
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wolle
Anti-Theist und Welt-Verbesserer



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Beitrag(#2006812) Verfasst am: 18.06.2015, 15:22    Titel: Re: Völkermord Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Es ging mir darum, dass du mit verstehendem Lesen auf dem Kriegsfuß stehst.

Das zeigt sich in Bezug auf Crüsemann erneut: Du hast dich auf das eine Wort "Wahrheitsraum" gestürzt (ich muss jedenfalls annehmen, dass du dich darauf beziehst), ohne dich irgendwie darum zu kümmern, im Zusammenhang welcher Diskussion was für eine Position damit bezeichnet wird. Du nimmst einfach eine Bedeutung an, die dir als erste in den Sinn kommt. So kommst du denn zu der Aussage, laut Crüsemann wäre "jedes Wort der Bibel wahr", so als ob Crüsemann ein literalistisch gläubiger Evangelikaler wäre - das ist aber, mit Verlaub, bodenloser Unfug.

Die Vorgehensweise ist etwa so sinnvoll, als würde mir jemand was von einem Kolbenfresser im Auto erzählen, und ich würde dann ein Lebendfalle für das possierliche, maiskolbenvertilgende Tier aufstellen.


Nach Crüsemann steht das AT auf dem gleichen Level wie das NT.
Auf diese Weise begibt sich Crüsemann in die Verlegenheit, ernsthaft die Strafe für Steinigung bei Ehebruch in seinem Buch "Das Alte Testament als Wahrheitsraum des Neuen: Die neue Sicht der christlichen Bibel" diskutieren zu müssen:
Bibel, 5. Mose - Kapitel 22 (Dtn 22,22) hat geschrieben:
Zitat:
22 Wenn jemand gefunden wird, der bei einem Weibe schläft, die einen Ehemann hat, so sollen sie beide sterben, der Mann und das Weib, bei dem er geschlafen hat; und sollst das Böse von Israel tun. (3. Mose 20.10)



http://www.imdialog.org/bp2012/06/refimpulse.pdf schrieb:

Zitat:
Das Neue Testament ist vielmehr seinem eigenen Verständnis nach nur wahr, wenn und weil die Schrift [das AT] wahr ist.

...
Zitat:
Das Alte Testament trägt wie das Judentum seine Geltung und seine Wahrheit in sich, das Neue Testament ist wie der christliche Glaube auf die vorgängige Wahrheit und ihre bleibende Geltung angewiesen.

...
Zitat:
Glauben in diesem emphatischen Sinne heißt, sich so zu verhalten, als wenn das, woran man glaubt, wahr wäre, und zwar ein Verhalten in Gedanken (sicher auch), Worten (aber eben nicht allein) und Werken.
Glauben als praktischer Lebenvollzug schließt natürlich Handeln ein und zwar ein Handeln nach der Tora als dem Wort Gottes.



http://www.bibelwerk.ch/d/m67787 schrieb:
Zitat:
Das hiesse aber, dass «die Schrift», die dann christlich zum «Alten Testament» geworden ist, bereits die ganze Wahrheit Gottes enthält und nicht etwa ihre «Wahrheit» erst durch den Blick vom «Neuen Testament» her offenbart.


Auf diese Reform-Unfähigkeit oder Reform-Unwilligkeit hin bugsiert sich die Kirche in ein Dilemma, das nicht mehr auflösbar ist.
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Effô Tisetti
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Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#2006821) Verfasst am: 18.06.2015, 16:22    Titel: Re: Völkermord Antworten mit Zitat

Zitat:
Das Alte Testament trägt wie das Judentum seine Geltung und seine Wahrheit in sich, das Neue Testament ist wie der christliche Glaube auf die vorgängige Wahrheit und ihre bleibende Geltung angewiesen.


Ich bin anderer Ansicht, denn die in einem tieferen Sinne von Wahrheit glaubende Vernunft kann ihre Geltung für den christlichen Glauben nur dann auf eine vorgängige Wahrheit gründen, wenn das Wesen dieser glaubenden Vernunft allein auf die Geltung ihres ursprünglichen Wesensgrundes baut, die sich im Sinne einer gänzlich die Vernunft überschreitenden, glaubenden Einsicht sowohl auf das alte Testament gründet als auch die österliche Bundeserneuerung als das begreift, was die Wahrheit einer dergestalt, im Sinne des vertrauenden Glaubens gewachsenen Vernunft gebietet: mehr Wortgeklingel, weniger Hirn.
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Anmeldungsdatum: 23.03.2015
Beiträge: 3891

Beitrag(#2006823) Verfasst am: 18.06.2015, 17:04    Titel: Re: Völkermord Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Das Alte Testament trägt wie das Judentum seine Geltung und seine Wahrheit in sich, das Neue Testament ist wie der christliche Glaube auf die vorgängige Wahrheit und ihre bleibende Geltung angewiesen.


Ich bin anderer Ansicht, denn die in einem tieferen Sinne von Wahrheit glaubende Vernunft kann ihre Geltung für den christlichen Glauben nur dann auf eine vorgängige Wahrheit gründen, wenn das Wesen dieser glaubenden Vernunft allein auf die Geltung ihres ursprünglichen Wesensgrundes baut, die sich im Sinne einer gänzlich die Vernunft überschreitenden, glaubenden Einsicht sowohl auf das alte Testament gründet als auch die österliche Bundeserneuerung als das begreift, was die Wahrheit einer dergestalt, im Sinne des vertrauenden Glaubens gewachsenen Vernunft gebietet: mehr Wortgeklingel, weniger Hirn.


...mehr Wortgeklingel, weniger Hirn? Das war jetzt Spaß, oder wie soll ich das Ende Deines Kettensatzes interpretieren?
Es ist kein Spaß, was in der Bibel steht.
Worte können töten. Das sollten die Deutschen von allen Nationen am besten wissen.
Nach Crüsemann geht die Spaltung der Christenheit in der Frage der Interpretation der Bibel bereits vor Luther los:
http://www.imdialog.org/bp2012/06/refimpulse.pdf schrieb:
Zitat:
Aus reformatorischer Sicht gelte, „im Glauben wird der Mensch zu der Person, die von Gott anerkannt und so frei ist“.


Crüsemann meint nun demgegenüber:
Zitat:
Dennoch muss gesagt werden, dass dieser Satz theologisch eine Monstrosität ist.
Aber wie das auch immer sei, von der Bibel her gesehen ist die Aussage eindeutig falsch, ja eine Ungeheuerlichkeit.
Er würde ja bedeuten, dass nur der (natürlich richtig, weil christlich) Glaubende Person ist, nur er von Gott anerkannt und frei, ja dass nur der so Glaubende letztlich Mensch ist.


Crüsemann meint, aus der Bibel (Stichwort Gottebenbildlichkeit) ergibt sich:
Zitat:
Die Menschen bleiben uneingeschränkt Bild Gottes. Sie sind das auch als Sünderinnen und Sünder, ja als Verbrecher, und als Ungläubige allemal. Der Sündenfall tangiert das nicht. Es ist wirklich so etwas wie eine unverlierbare Menschenwürde gemeint und an ihr hängt nach Gen 9 der absolute Schutz menschlichen Lebens, nicht zuletzt als Aufgabe des (staatlichen) Gerichtswesens, und eben nicht nur christlicher Staaten.


Hier zeigt sich die Ganze Widersprüchlichkeit des AT: Mal sind die Menschen Gottes Ebenbild, mal werden sie weggeworfen wie Dreck.

Bibel, Psalm - Kapitel 119, 119 schrieb:
Zitat:
Du wirfst alle Gottlosen auf Erden weg wie Schlacken; darum liebe ich deine Zeugnisse.


Diesen Widerspruch kann auch ein Crüsemann nicht auflösen.
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Samson83
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Anmeldungsdatum: 18.01.2013
Beiträge: 6833

Beitrag(#2006870) Verfasst am: 18.06.2015, 21:29    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist völlig absurd, dass AT als einzelnes bzw. gesamtes, Werk mit Anspruch auf Schlüssigkeit betrachten zu wollen.
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An alle: Lasst Euch dadurch nicht in die Irre führen. Dieser braune Burschi muss bearbeitet werden - immer hart an der Sache. Macht ihn mürbe! (Kramer)
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beachbernie
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Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2006873) Verfasst am: 18.06.2015, 21:41    Titel: Antworten mit Zitat

Samson83 hat folgendes geschrieben:
Es ist völlig absurd, dass AT als einzelnes bzw. gesamtes, Werk mit Anspruch auf Schlüssigkeit betrachten zu wollen.



Stimmt. Das AT ist (wie die anderen "heiligen Buecher" auch) ein Sammelband verschiedenster Texte, von verschieden Autoren zu verschiedenen Zeiten geschrieben. Die Vielfalt reicht dabei vom trockenen Geburten- und Eheregister bis hin zum Fantasy-Roman, das ist also so 'ne Art bronzezeitlicher "Reader's Digest".

Um diesen literarischen Gemischtwarenladen als einziges, in sich schluessiges Werk anzusehen muss man, je nach Standpunkt entweder viel boesen oder viel guten Willen mitbringen. zwinkern
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wolle
Anti-Theist und Welt-Verbesserer



Anmeldungsdatum: 23.03.2015
Beiträge: 3891

Beitrag(#2006891) Verfasst am: 18.06.2015, 22:41    Titel: Erbsünde Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Samson83 hat folgendes geschrieben:
Es ist völlig absurd, dass AT als einzelnes bzw. gesamtes, Werk mit Anspruch auf Schlüssigkeit betrachten zu wollen.



Stimmt. Das AT ist (wie die anderen "heiligen Buecher" auch) ein Sammelband verschiedenster Texte, von verschieden Autoren zu verschiedenen Zeiten geschrieben. Die Vielfalt reicht dabei vom trockenen Geburten- und Eheregister bis hin zum Fantasy-Roman, das ist also so 'ne Art bronzezeitlicher "Reader's Digest".

Um diesen literarischen Gemischtwarenladen als einziges, in sich schluessiges Werk anzusehen muss man, je nach Standpunkt entweder viel boesen oder viel guten Willen mitbringen. zwinkern


Ja, es ist absurd. Aber gerade diese Absurdität wird seit 2000 Jahren von der Kirche mit allen Mitteln zu vermitteln versucht, bekanntlicher Weise mit einigem Erfolg.
Wobei es sicher nicht als Unterhaltungs-Literatur gedacht war, sondern vielmehr als ultimatives Gesetz, Wegweiser und Richtschnur für Alle und Alles.

Erst 1500 Jahre nach der "Erstauflage" wurden teilweise ernsthafte Reformen durchgesetzt, die bis in unsere Zeit hinein wirken:

http://www.ekd.de/glauben/bekenntnisse/augsburger_bekenntnis.html schrieb:

Zitat:
Das Augsburger Bekenntnis
Dieses Bekenntnis wurde 1530 Seiner ["allerdurchlauchtigsten"] Majestät Karl V. in Augsburg von Philip Melanchthon (1497-1560) überreicht.
...
ARTIKEL 2: VON DER ERBSÜNDE
Weiter wird bei uns gelehrt, daß nach Adams Fall alle natürlich geborenen Menschen in Sünde empfangen und geboren werden, das heißt, daß sie alle von Mutterleib an voll böser Lust und Neigung sind und von Natur keine wahre Gottesfurcht, keinen wahren Glauben an Gott haben können, ferner daß auch diese angeborene Seuche und Erbsünde wirklich Sünde ist und daher alle die unter den ewigen Gotteszorn verdammt, die nicht durch die Taufe und den Heiligen Geist wieder neu geboren werden.
Damit werden die verworfen, die die Erbsünde nicht für eine Sünde halten, damit sie die Natur fromm machen durch natürliche Kräfte, in Verachtung des Leidens und Verdienstes Christi.
...
ARTIKEL 5: VOM PREDIGTAMT
...
Und es werden die verdammt, die lehren, daß wir den Heiligen Geist ohne das leibhafte Wort des Evangeliums durch eigene Vorbereitung, Gedanken und Werke erlangen.

ARTIKEL 6: VOM NEUEN GEHORSAM
...
Denn Ambrosius sagt: "So ist es bei Gott beschlossen, daß, wer an Christus glaubt, selig ist und nicht durch Werke, sondern allein durch den Glauben ohne Verdienst Vergebung der Sünde hat."
...
ARTIKEL 8: WAS DIE KIRCHE SEI?
....
Deshalb werden alle verdammt, die anders lehren.

ARTIKEL 9: VON DER TAUFE
...
Deshalb werden die verworfen, die lehren, daß die Kindertaufe nicht richtig sei.
...
ARTIKEL 16: VON DER POLIZEI (STAATSORDNUNG) UND DEM WELTLICHEN REGIMENT
...
Wenn aber der Obrigkeit Gebot ohne Sünde nicht befolgt werden kann, soll man Gott mehr gehorchen als den Menschen.

ARTIKEL 17: VON DER WIEDERKUNFT CHRISTI ZUM GERICHT
Auch wird gelehrt, daß unser Herr Jesus Christus am Jüngsten Tag kommen wird, um zu richten und alle Toten aufzuerwecken, den Gläubigen und Auserwählten ewiges Leben und ewige Freude zu geben, die gottlosen Menschen aber und die Teufel in die Hölle und zur ewigen Strafe verdammen wird.
Deshalb werden die verworfen, die lehren, daß die Teufel und die verdammten Menschen nicht ewige Pein und Qual haben werden.
Ebenso werden hier Lehren verworfen, die sich auch gegenwärtig ausbreiten, nach denen vor der Auferstehung der Toten eitel (reine) Heilige, Fromme ein weltliches Reich aufrichten und alle Gottlosen vertilgen werden.
...
ARTIKEL 20: VOM GLAUBEN UND GUTEN WERKEN
...
Solche hohen und rechten Werke können ohne die Hilfe Christi nicht geschehen, wie er selbst sagt: "Ohne mich könnt ihr nichts tun" (Joh 15,5).


(Hervorhebungen in Fett durch mich.)

Man sieht also immer noch eine erhebliche Intoleranz und einen Alleinvertretungs-Anspruch selbst in einer reformierten Kirche.

Die EKD hat den Text noch etwas entschärft, eine originale Fassung findet man hier:
http://www.lutherische-bekenntnisgemeinde.de/Augsburgisches%20Bekenntnis.htm
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



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Beitrag(#2006928) Verfasst am: 19.06.2015, 10:00    Titel: Re: Völkermord Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Das Alte Testament trägt wie das Judentum seine Geltung und seine Wahrheit in sich, das Neue Testament ist wie der christliche Glaube auf die vorgängige Wahrheit und ihre bleibende Geltung angewiesen.


Ich bin anderer Ansicht, denn die in einem tieferen Sinne von Wahrheit glaubende Vernunft kann ihre Geltung für den christlichen Glauben nur dann auf eine vorgängige Wahrheit gründen, wenn das Wesen dieser glaubenden Vernunft allein auf die Geltung ihres ursprünglichen Wesensgrundes baut, die sich im Sinne einer gänzlich die Vernunft überschreitenden, glaubenden Einsicht sowohl auf das alte Testament gründet als auch die österliche Bundeserneuerung als das begreift, was die Wahrheit einer dergestalt, im Sinne des vertrauenden Glaubens gewachsenen Vernunft gebietet: mehr Wortgeklingel, weniger Hirn.


Das war jetzt Spaß, oder wie soll ich das Ende Deines Kettensatzes interpretieren?


Zitat:
Dennoch muss gesagt werden, dass dieser Satz theologisch eine Monstrosität ist.

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Skeptiker
"I can't breathe!"



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Beitrag(#2007018) Verfasst am: 19.06.2015, 18:33    Titel: Re: Erbsünde Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
Erst 1500 Jahre nach der "Erstauflage" wurden teilweise ernsthafte Reformen durchgesetzt, die bis in unsere Zeit hinein wirken:

http://www.ekd.de/glauben/bekenntnisse/augsburger_bekenntnis.html schrieb:

Zitat:
Das Augsburger Bekenntnis
Dieses Bekenntnis wurde 1530 Seiner ["allerdurchlauchtigsten"] Majestät Karl V. in Augsburg von Philip Melanchthon (1497-1560) überreicht.
...
ARTIKEL 5: VOM PREDIGTAMT

Und es werden die verdammt, die lehren, daß wir den Heiligen Geist ohne das leibhafte Wort des Evangeliums durch eigene Vorbereitung, Gedanken und Werke erlangen.

(...)

ARTIKEL 20: VOM GLAUBEN UND GUTEN WERKEN

Solche hohen und rechten Werke können ohne die Hilfe Christi nicht geschehen, wie er selbst sagt: "Ohne mich könnt ihr nichts tun" (Joh 15,5).


(...)

Die EKD hat den Text noch etwas entschärft, eine originale Fassung findet man hier:
http://www.lutherische-bekenntnisgemeinde.de/Augsburgisches%20Bekenntnis.htm



Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Religion und ähnliche Ideologien bestehen in ihrem eigentlichen Kern darin, dem Menschen sein Potenzial abzusprechen, ihm nicht zuzutrauen, die Welt human zu entwickeln.

Ob dieses Misstrauensvotum mit oder ohne *Götter* formuliert wird, ist dabei nebensächlich. (...)

Entscheidend für jede Art von Religion und Herrschaftsideologie ist in der Hauptsache der Unglauben an die allgemein-menschlichen Kräfte.

Also: "Die Menschheit kann es nicht, weiß nichts, braucht *höhere Weisheiten*" usw. Diese *Weisheiten von oben*, wie ich sie mal nenne, sind dabei in ihren Ursprüngen stets mystisch und *dem normalen Sterblichen* nicht nachvollziehbar ...-



In dem "Augsburger Bekenntnis" wird der Unglaube an das humane und schöpferische Potenzial des Menschen auch als der zentrale Kern und letztlich Grundlage für die *Erbsünde* hervor gehoben. *Modernisierung* hin, *Modernisierung* her.

Dieser Kern wird immer zentraler Bestandteil jeder Religion sein, ob mit oder ohne *Götter* ...-

edit: @wolle: super Fleissarbeit! Daumen hoch!
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Beitrag(#2007041) Verfasst am: 19.06.2015, 19:38    Titel: Re: Erbsünde Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Dieser Kern wird immer zentraler Bestandteil jeder Religion sein, ob mit oder ohne *Götter* ...-


Ja, und es ist auch interessant zu untersuchen, warum die Religionen dem Menschen es nicht zutrauen wollen, die Welt human zu entwickeln: Weil die Kirche als Organisation Macht über den Menschen ausüben will. Die Religionen nehmen für sich in Anspruch, die Moral zu bestimmen.

Alle Religionskriege waren auch immer Versuche, die eigene Einfluss-Sphäre auszuweiten.

Die Zeit des 30-jährigen Krieges (1618 - 1648) ist heute weitgehend vergessen, obwohl etwa 40% der Bevölkerung direkt oder indirekt getötet wurden.
Wir richten unseren Blick nach Syrien und schütteln den Kopf über das Desaster. Dabei stehen die Syrer heute da, wo wir vor 400 Jahren gestanden haben.

Deshalb ähnelt die Sprache der Bibel, insbesondere die des AT häufig der Demagogik von modernen Diktatoren.

Dabei ist die Frage, ob man durch Bußübungen oder durch den Glauben von dem Gott des AT anerkannt wird, wirklich nur Wortgeklingel mit wenig Hirn.
Jedoch kann es ein gefährliches Wortgeklingel werden, wenn die Gläubigen ihr Gehirn beim Schäfer abgeben.
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Beitrag(#2010620) Verfasst am: 12.07.2015, 14:48    Titel: Selbstfindung Gottes Antworten mit Zitat

Samson83 schrieb: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2010494#2010494

Zitat:
Mose 3 - 5 sind eben wesentliche Schritte der Selbstfindung Gottes. Er erkennt, dass die Herrscher der Völker vor allem durch Gesetze herrschen, also gibt er seinem Volk auch Gesetze vor; archaisch wie er es bei den Herrschern gesehen hat.

Empören kann sich darüber nur, wer kein philologisches und historisches Verständnis hat.


https://de.wikipedia.org/wiki/Bekenntnis_von_Nic%C3%A4a schrieb:
- Bekenntnis von Nicäa (ist das prinzipiell meistanerkannte Bekenntnis im Christentum)
Zitat:
Diejenigen aber, die da sagen...
oder er [Gott] sei geschaffen oder wandelbar oder veränderbar,
die verdammt die katholische Kirche. [richtig: die belegt die katholische Kirche mit dem Anathema]


Wenn Gott also nicht veränderbar ist, wie kann er dann Schritte der Selbstfindung tun?
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Samson83
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Beitrag(#2010637) Verfasst am: 12.07.2015, 16:26    Titel: Re: Selbstfindung Gottes Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
Samson83 schrieb: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2010494#2010494

Zitat:
Mose 3 - 5 sind eben wesentliche Schritte der Selbstfindung Gottes. Er erkennt, dass die Herrscher der Völker vor allem durch Gesetze herrschen, also gibt er seinem Volk auch Gesetze vor; archaisch wie er es bei den Herrschern gesehen hat.

Empören kann sich darüber nur, wer kein philologisches und historisches Verständnis hat.


https://de.wikipedia.org/wiki/Bekenntnis_von_Nic%C3%A4a schrieb:
- Bekenntnis von Nicäa (ist das prinzipiell meistanerkannte Bekenntnis im Christentum)
Zitat:
Diejenigen aber, die da sagen...
oder er [Gott] sei geschaffen oder wandelbar oder veränderbar,
die verdammt die katholische Kirche. [richtig: die belegt die katholische Kirche mit dem Anathema]


Wenn Gott also nicht veränderbar ist, wie kann er dann Schritte der Selbstfindung tun?

Die Aussage aus jenem Bekenntnis ist erkennbar falsch. Allein ausgehend von der Bibel ist eine ziemich deutliche Charakterentwicklung deutich - genauer gesagt, das Gottesbild der Bibel bedeutet eine Reihe von widersprüchlichen Charakteren - was nicht zuletzt den Reiz des Buches ausmacht.

Samson/Simson mitseiner Kinnbackenkeule ist einfach eine coole Sau, eine der coolsten der Bibel.
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wolle
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Beitrag(#2010662) Verfasst am: 12.07.2015, 19:59    Titel: Selbstfindung Gottes Antworten mit Zitat

Ich würde nicht von einer Selbstfindung Gottes sprechen, sondern von einer Neuerfindung Gottes durch die Menschen im Neuen Testament im Sinn einer Weiterentwicklung der Gottes-Idee.
Das wird auch in dem Dreifach-Spagat zwischen Gott-Vater, Gott-Sohn und Gott-Heiliger Geist deutlich.

Während der Gott des Moses (und Maimonides) einfach nur zürnender und vergebender Vater war, versuchte man später noch den Sohn und dern Geist unter einen Hut zu bringen. (Dreifaltigkeit)
Dass man die Figur damit etwas schizoid gestaltet hat, war durchaus mit einigen Diskussionen verbunden.
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Samson83
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Beitrag(#2010669) Verfasst am: 12.07.2015, 20:43    Titel: Re: Selbstfindung Gottes Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
Ich würde nicht von einer Selbstfindung Gottes sprechen, sondern von einer Neuerfindung Gottes durch die Menschen im Neuen Testament im Sinn einer Weiterentwicklung der Gottes-Idee.
Das wird auch in dem Dreifach-Spagat zwischen Gott-Vater, Gott-Sohn und Gott-Heiliger Geist deutlich.

Während der Gott des Moses (und Maimonides) einfach nur zürnender und vergebender Vater war, versuchte man später noch den Sohn und dern Geist unter einen Hut zu bringen. (Dreifaltigkeit)
Dass man die Figur damit etwas schizoid gestaltet hat, war durchaus mit einigen Diskussionen verbunden.

Natürlich ist es eine Gotteserfindung des Menschen und objektiv natürlich ein Wandel des Gottesverständnis aufgrund geänderter sozialer und kultureller Rahmenbedingungen. Das ist trivial.

Die Frage ist aber, wie man dieses Buch am besten liest um den größtmöglichen intellektuellen und ästhetischen Gewinn heraus zu ziehen. Beides ist, wenn man sich darauf beschränkt, brutale Stellen abzukopieren, eher überschaubar.
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wolle
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Beitrag(#2010673) Verfasst am: 12.07.2015, 21:39    Titel: Herangehensweise Antworten mit Zitat

Meine Herangehensweise an die Bibel lässt in der Tat die ästhetischen Aspekte weitgehend außer Acht.
(Außer, dass ich die Luther Übersetzung von 1912 heran ziehe und nicht die noch trivialer klingende Neue Evangelistische.)
Mir kommt es darauf an, zu zeigen, dass die Bibel (insbesondere das AT, aber auch das offenbar untrennbare NT) nicht geeignet sind, irgendwelche sinnvolle Verhaltensweisen, Religionen oder Ethik darauf aufzubauen.

Für den, der die Bibel wie eine historische Legende lesen mag, ist mein Anliegen gegenstandslos.
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wolle
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Beitrag(#2014330) Verfasst am: 06.08.2015, 15:26    Titel: Fortsetzung Antworten mit Zitat

Vielen Dank an Kartoffelsack mit seiner unterhaltsamen Fortsetzung des Threads:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2014251#2014251

Vor allem die Erläuterungen der Widersprüche in der Bibel sind interessant.

Etwas problematisch könnte es mit dem Copyright sein.
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Beitrag(#2014334) Verfasst am: 06.08.2015, 16:00    Titel: Antworten mit Zitat

Verstehst du, worauf ich hinaus will?

Zugegeben, mir ging es auch darum, ein paar billige Witze zu reißen. Aber das Entscheidende ist, was ich über den Redaktor geschrieben habe. An so etwas erkennt man, wie menschlich das "Wort Gottes" in Wirklichkeit ist. Es wurde von Menschen geschrieben, die religiöse Ansichten verkaufen wollten. Mit Ergänzungen und Redaktionen von Menschen, die andere Ansichten verkaufen wollten. Da ist keine göttliche Inspiration im Spiel, sowas kriegen Menschen ganz alleine hin.

Aber dass die Bibel ein gewaltverherrlichendes Buch ist, kann man vom Weltraum aus erkennen. Weder Atheisten noch Christen brauchen eine Liste oder eine Datenbank dafür.

Meine Challenge an dich: Such dir irgendein Buch der Bibel aus und schau mal welche Hinweise auf Redaktionen du findest. Das Johannesevangelium würde sich gut dafür eignen, aber du kannst auch ein anderes Buch nehmen. Viel Spaß dabei.
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Beitrag(#2014351) Verfasst am: 06.08.2015, 17:32    Titel: Widersprüche der Bibel Antworten mit Zitat

Deine Intention ist klar und gut heraus gearbeitet.
Um aber die ganzen Widersprüche der Bibel heraus zu finden, ist jede Menge Detektiv-Arbeit erforderlich, was mir nicht so viel Spaß macht.

Mir geht es um den Widerspruch der alten Schrift und der heutigen Interpretation eines gütigen und verzeihenden Gottes, der heutigen ethischen Maßstäben genügen würde.
Diese Interpretation der christlichen Kirche ist verlogen und beschönigend.
Wenn man alle Aussagen der Buchreligionen auf den Prüfstand heutiger westlicher Moral stellt, bleibt kein Stein mehr auf dem anderen.

Aus diesem Dilemma findet die Kirche nicht mehr heraus, und deshalb verliert sie in Deutschland auch so viele Mitglieder.
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CoS
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Beitrag(#2014980) Verfasst am: 11.08.2015, 14:37    Titel: Antworten mit Zitat

wolle hat folgendes geschrieben:
Ärgerlich ist dabei nur, dass die Kirche es nicht schafft, sich von dem alten moralischen Müll/ ideologischen Ballast zu trennen und sich regelmäßig zu reformieren.


Die Kirche verkauft die "ewige Wahrheit". Wäre es nicht irgendwie komisch, wenn diese "Wahrheit" plötzlich eine andere ist? Wie glaubwürdig wäre die Kirche dann noch?

Ihr Vereinsbuch hat sich seit bestehen nie geändert, denn "die Bibel" ist wahr für ewig und immer, zumindest in ihrem dafürhalten. Ich meine wenn die jetzt sagen würden "ja sorry wir haben Euch 2000 Jahre lang Blödsinn erzählt. In Wirklichkeit ist Gay Jesus mit 10 warmen Brüdern durch die Jerusalemer Gayclubs gereist."

Mal ehrlich - Die Kirche KANN sich nicht verändern, denn dann müssten sie zugeben, dass sie 2000 Jahre lang gelogen haben! Die werden wohl kaum an dem Glaubensfundament sägen, dass sie über die Jahre so erfolgreich gemacht hat. Die katholische Kirche ist die reichste Firma der Welt. Die haben einen Ruf zu verlieren! Wer hier tatsächlich Reformen erwartet, der nicht verstanden warum das Geschäft "Kirche" so gut läuft...

Zitat zugeordnet. vrolijke
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wolle
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Beitrag(#2016838) Verfasst am: 22.08.2015, 15:36    Titel: Jesuitenschwur und Bibelzitate Antworten mit Zitat

Bei dem Jesuitenschwur ( http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2016033#2016033 ) wird eigentlich nur ein wenig Gewalt-Ausübung aus der Bibel zitiert ( http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=35221 ), und als Selbst-Verpflichtung hergenommen.
Keiner weiß, welche radikalen Christen-Gruppierungen den Schwur oder Variationen daraus (im Geheimen) noch verwenden.
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Beitrag(#2016849) Verfasst am: 22.08.2015, 16:54    Titel: Antworten mit Zitat

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Aber man soll dann bitte nicht so tun, als wäre das Gesamtwerk irgendetwas anderes als eine archaische Schriftensammlung mit ebensolchen, aus heutiger Sicht ethisch unerträglichen Inhalten. Dazu zähle ich übrigens nicht nur die Gewaltfantasien, sondern ganz zentral die jesuanische Drohbotschaft.


Schriftsammlung ist gut, archaisch geht doch nur in deinem Mützen vom Heute her heraus, als dieses heute das noch in der beutung was bedeutet.

Aus heutiger Sicht durchius ethisch, weil was da stand sich als ethisch einwandfrei erwies, vom heute aus.

Und das waren keine Gewaltphantasien, die existieren nur in deinem Schädel, damit du das verstehst, was da steht. Das war Ausdruck einer damals üblichen sinnlichen Erfahrung bei der Aufarbeitung dessen, was einem Menschlein damals drohen konnte. in den Metaphern, die damals Gang und Gebe waren.

Das das heute alles etwas absonderlich rüber kommt, ist nun mal dem Zeitenlauf geschuldet.

Die albernen Interpretationen aus den Posts heraus hier in 2015 auf den Text der Schriftensammlung zeigen eher das Unvermögen der Poster mit den Dingen umzugehen, als den immer noch antiquierten Denkvorgang derer, die Religion verkaufen müssen.

......muss mal so gesagt werden.

Bitte ordnet euere Zitate richtig zu!
Zitat zugeordnet. vrolijke
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Beitrag(#2016871) Verfasst am: 22.08.2015, 19:58    Titel: Antworten mit Zitat

Waldmeister hat folgendes geschrieben:
Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
Aber man soll dann bitte nicht so tun, als wäre das Gesamtwerk irgendetwas anderes als eine archaische Schriftensammlung mit ebensolchen, aus heutiger Sicht ethisch unerträglichen Inhalten. Dazu zähle ich übrigens nicht nur die Gewaltfantasien, sondern ganz zentral die jesuanische Drohbotschaft.
Frage

Das ist ein Zitat von Effô Tisetti http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2006795#2006795 , und nicht von mir.

Waldmeister hat folgendes geschrieben:

Schriftsammlung ist gut, archaisch geht doch nur in deinem Mützen vom Heute her heraus, als dieses heute das noch in der beutung was bedeutet.
Frage

Die heutige Bedeutung erkennt man bereits daran, dass sich Millionen Menschen auf der Flucht vor religiös motivierten Kriegen befinden, mehr noch als vor 2000 Jahren.

Waldmeister hat folgendes geschrieben:

Aus heutiger Sicht durchius ethisch, weil was da stand sich als ethisch einwandfrei erwies, vom heute aus.
Frage

Von Heute aus ethisch einwandfrei erwiesen? Was soll daran ethisch einwandfrei sein, wenn Völker sich gegenseitig auf den geglaubten Befehl Gottes ermorden?

Waldmeister hat folgendes geschrieben:

Und das waren keine Gewaltphantasien, die existieren nur in deinem Schädel, damit du das verstehst, was da steht. Das war Ausdruck einer damals üblichen sinnlichen Erfahrung bei der Aufarbeitung dessen, was einem Menschlein damals drohen konnte. in den Metaphern, die damals Gang und Gebe waren.
Frage

Die religiös bedingten Kriege der Gegenwart, z. B. in Syrien, im Irak, im Jemen und in Nigeria existieren sicher nicht nur in meinem Schädel.
Und die im AT beschriebenen Kriege und von Menschen begangene Gewalttaten werden sich wohl in ähnlicher Form auch abgespielt haben.
Es waren sicher größtenteils keine Metaphern für etwas, was sich abspielen könnte.
Die einzigen Metaphern für etwas, was sich abspielen könnte stehen in der Bibel im Buch der Offenbarung.

Waldmeister hat folgendes geschrieben:

Das das heute alles etwas absonderlich rüber kommt, ist nun mal dem Zeitenlauf geschuldet.
Frage

Die Menschheit sollte sich in 2000 Jahren eigentlich ethisch weiter entwickelt haben.
Dann hätte es aber z. B. die Weltkriege auch nicht geben dürfen.
Die Ethik ist in der Praxis also dem Tempo der technischen Entwicklung nicht gefolgt

Waldmeister hat folgendes geschrieben:

Die albernen Interpretationen aus den Posts heraus hier in 2015 auf den Text der Schriftensammlung zeigen eher das Unvermögen der Poster mit den Dingen umzugehen, als den immer noch antiquierten Denkvorgang derer, die Religion verkaufen müssen.
Frage

Welche Posts genau sollen aus welchen Grund alberne Interpretationen sein?
Welcher Poster soll mit welchen Dingen nicht umgehen können?

Zitat korrigiert. vrolijke
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Waldmeister
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Anmeldungsdatum: 28.06.2014
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Beitrag(#2016884) Verfasst am: 22.08.2015, 21:52    Titel: Antworten mit Zitat

A) ......löse mal deine Verkrampfung
B) ......debattier das Meiste mit den Gelehrten vom Koran, der als Nachzögling nicht den Vorgaben seinesr Ursprünge folgen konnte bis ins Heute hinein...
C),,,,,,,das, was sich abgespielt hat, hätte sich auch ohne Jott und so abgespielt, wie die letzten 400 Jahre zeigen.....irgendwas muss irgendwie immer als geistig-moralusches Rüstzeugs für irgendeinen Driss herhalten...

Nun denn, wird so bleiben.....

Gehab dich also wohl.
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