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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25830
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2048468) Verfasst am: 13.03.2016, 14:34    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Ich würde nicht von Wissen sprechen, über das das Programm verfügt.

Das liest man jetzt auch häufig. Aber fällt die (gelernte, nicht regelbasierte) Fähigkeit, z.B. Stellungen mit Vor-/Nachteilen zu assoziieren, nicht genau unter das, was wir mit Wissen bezeichnen? Was genau fehlt denn zum Wissen?


Spontan und und wenig durchdacht geantwortet: Der Bezug zu einem Selbstmodell, zum Modell einer allgemeinen Realität, und der Verknüpfung dieser Modelle inkl. Go-Regeln.

Das ist eine Einschränkung auf die bewusste Informationsverarbeitung. Das bedeutete aber, dass das kein Wissen ist, das im Brockhausoder Wikipedia gesammelt wurde?

Mir scheint eher, Du meinst das Bewusstsein.


Fast. Wissen ist gegeben, wenn Bewußtsein gegeben ist. Stimmt. So seh ich das.

Was ist das dann, was etwa im Brockhaus gesammelt wurde?

p.s.
Oder was ist das, was im Genom eines Organismus steckt, oder im Programm eines anderen, das ich mir dann durch "Reengineering" nutzbar mache?


Daten?

Im Zeitalter der Von-Neuman-Maschine hast Du da sicherlich Recht. zwinkern
Aber das ist mir jetzt zu formal, weil da nicht nur Werte drinstehen, sondern auch Zusammenhänge formuliert werden, die der bewusste Mensch aufnehmen kann.

Anders formal betrachtet:
Du hast einen bestimmten Wissensstand.
Dann liest Du ein Buch.
Anschließend weißt Du mehr.

Dann muss doch wohl Wissen in diesem Buch stecken. ?? (dass es eines bestimmten Vorwissens bedarf, um das Buch zu verstehen, ist eine andere Sache)

Was ist es, das den Wolf adaequat handeln lässt, um satt zu werden, um sich fortzupflanzen?
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#2048471) Verfasst am: 13.03.2016, 14:51    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
... gehe ich recht in der Annahme, daß Wissen aus Deiner Sicht vollständig unter Datenverarbeitung zu subsummieren wäre?

Wissen ist für mich so etwas wie die Fähigkeit, in einer bestimmten Klasse von Situationen zutreffende, nichttriviale Voraussagen zu machen - mit anderen Worten, eine taugliche Simulation zu besitzen. Meiner Ansicht nach ist die Schwelle dazu eher niedrig, insbesondere ist kein Bewußtsein erforderlich. Es ist aber mehr als nur Daten.

Beispiel: Ein Gnu weiß, daß es an der Wasserstelle gefährlich ist - auch wenn es wohl nicht weiß, warum.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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smallie
resistent!?



Anmeldungsdatum: 02.04.2010
Beiträge: 3613

Beitrag(#2048477) Verfasst am: 13.03.2016, 15:21    Titel: Antworten mit Zitat

Ich werfe mal diese Begriffe in die Runde:

Implizites Wissen vs. formales Wissen


Von Keith Devlin stammt das Bild vom Hund, der Differentialgleichungen löst. Du gehst mit deinem Hund an einem Ufer spazieren und wirfst schräg einen Ball ins Wasser. Der Hund läuft dann eine Weile am Ufer entlang, an einem bestimmten Punkt springt er ins Wasser und schwimmt zum Ball. Diesen Punkt zu berechnen ist eine mathematische Optimierungsaufgabe. Stoff der zwölften Klasse, oder so.

Nun ist es unzweifelhaft, daß der Hund keine höhere Mathematik beherrscht, sein Wissen darüber ist implizit. Ebenso ist das Wissen der Go-Maschine implizit - wie letztlich auch das Wissen menschlicher Go-Spieler, weil es keine formale Go-Theorie gibt. (Oder doch? Errm. Das war die wüste Behauptung eines Unwissenden.)

Von wirklich intelligenten Maschinen würde ich erst sprechen, wenn sie formale Gleichungen ausspucken. Ich zweifle nicht daran, daß das möglich ist. Aber so weit sind wir noch nicht.
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"There are two hard things in computer science: cache invalidation, naming things, and off-by-one errors."
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#2048483) Verfasst am: 13.03.2016, 16:08    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
Von wirklich intelligenten Maschinen würde ich erst sprechen, wenn sie formale Gleichungen ausspucken. Ich zweifle nicht daran, daß das möglich ist. Aber so weit sind wir noch nicht.

OK, aber wenn Du es so eng faßt, wäre die gesamte situative Intelligenz des Menschen, seine Intuitionen, Erfahrungen usw. ebenfalls keine Intelligenz.

Ich würde Intelligenz übrigens nicht so eng sehen, egal ob bei Menschen, Tieren oder Maschinen. Eher als so etwas wie die Fähigkeit, von Gelerntem auf teilweise neuartige Problem zu schließen und diese zu lösen.

Das mit den Formel finde ich auch problematisch: eine Assoziation, die ein neuronales Netzwerk gelernt hat, ist zwar evtl. über viele Schichten verteilt, ist aber im Effekt (im Sinne einer Simulation) einer Formel äquivalent, oder? Das Besondere an der Formel ist möglicherweise, daß sie in einer kommunizierbaren Sprache verfaßt ist. Meinst Du das?
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#2048485) Verfasst am: 13.03.2016, 16:17    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:


Anders formal betrachtet:
Du hast einen bestimmten Wissensstand.
Dann liest Du ein Buch.
Anschließend weißt Du mehr.

Dann muss doch wohl Wissen in diesem Buch stecken.


Nein. Wenn Du Wasserstoff und Sauerstoff zusammenführst, würdest Du auch nicht behaupten, daß also Knallgas im Wasserstoff gewesen sein muss.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#2048486) Verfasst am: 13.03.2016, 16:25    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Anders formal betrachtet:
Du hast einen bestimmten Wissensstand.
Dann liest Du ein Buch.
Anschließend weißt Du mehr.

Dann muss doch wohl Wissen in diesem Buch stecken.
Nein. Wenn Du Wasserstoff und Sauerstoff zusammenführst, würdest Du auch nicht behaupten, daß also Knallgas im Wasserstoff gewesen sein muss.

Es kommt drauf an, was in dem Buch stand. Entweder es war "nur" Information oder eine Theorie. Die Übergänge sind fließend, meiner Ansicht nach.
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#2048487) Verfasst am: 13.03.2016, 16:25    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
... gehe ich recht in der Annahme, daß Wissen aus Deiner Sicht vollständig unter Datenverarbeitung zu subsummieren wäre?

Wissen ist für mich so etwas wie die Fähigkeit, in einer bestimmten Klasse von Situationen zutreffende, nichttriviale Voraussagen zu machen - mit anderen Worten, eine taugliche Simulation zu besitzen. Meiner Ansicht nach ist die Schwelle dazu eher niedrig, insbesondere ist kein Bewußtsein erforderlich. Es ist aber mehr als nur Daten.

Beispiel: Ein Gnu weiß, daß es an der Wasserstelle gefährlich ist - auch wenn es wohl nicht weiß, warum.


OK. Aber hat denn ein Gnu kein Bewußtsein? Ist das der Punkt? Ich neige eher dazu, Bewußtsein bereits auf niedriger Ebene zu konzedieren. Ein Wesen muss nicht über das eigene Wissen reflektieren können.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#2048490) Verfasst am: 13.03.2016, 16:28    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
... gehe ich recht in der Annahme, daß Wissen aus Deiner Sicht vollständig unter Datenverarbeitung zu subsummieren wäre?
Wissen ist für mich so etwas wie die Fähigkeit, in einer bestimmten Klasse von Situationen zutreffende, nichttriviale Voraussagen zu machen - mit anderen Worten, eine taugliche Simulation zu besitzen. Meiner Ansicht nach ist die Schwelle dazu eher niedrig, insbesondere ist kein Bewußtsein erforderlich. Es ist aber mehr als nur Daten.

Beispiel: Ein Gnu weiß, daß es an der Wasserstelle gefährlich ist - auch wenn es wohl nicht weiß, warum.
OK. Aber hat denn ein Gnu kein Bewußtsein? Ist das der Punkt? Ich neige eher dazu, Bewußtsein bereits auf niedriger Ebene zu konzedieren. Ein Wesen muss nicht über das eigene Wissen reflektieren können.

Da halte ich mich raus, Bewußtsein ist noch schlechter definiert momentan, als Wissen.

Ich könnte aber auch Beispiele nennen, in denen definitiv kein Bewußtsein vorhanden ist, aber dnnoch Wissen (nach meiner Definition) und mehr als Daten.
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#2048491) Verfasst am: 13.03.2016, 16:32    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Anders formal betrachtet:
Du hast einen bestimmten Wissensstand.
Dann liest Du ein Buch.
Anschließend weißt Du mehr.

Dann muss doch wohl Wissen in diesem Buch stecken.
Nein. Wenn Du Wasserstoff und Sauerstoff zusammenführst, würdest Du auch nicht behaupten, daß also Knallgas im Wasserstoff gewesen sein muss.

Es kommt drauf an, was in dem Buch stand. Entweder es war "nur" Information oder eine Theorie. Die Übergänge sind fließend, meiner Ansicht nach.


Echt? Ich würde sogar eher sagen, daß ein Buch nur Zeichen enthält. Und falls es in einer hypothetischen Welt geschehen könnte, daß durch eine rein zufällige (lass uns an dieser Stelle nicht über den Begriff "Zufall" streiten) Partikelverteilung ein physisches Objekt entsteht, das wir als Buch lesen könnten, dann wären das in dieser Welt noch nicht einmal Zeichen.
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Misterfritz
mini - mal



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Beiträge: 21867
Wohnort: badisch sibirien

Beitrag(#2048492) Verfasst am: 13.03.2016, 16:47    Titel: Antworten mit Zitat

Go-Duell Mensch vs. Software: Spiel vier geht an den Go-Profi
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Casual3rdparty
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Anmeldungsdatum: 21.07.2012
Beiträge: 6255

Beitrag(#2048498) Verfasst am: 13.03.2016, 17:11    Titel: Antworten mit Zitat

Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Go-Duell Mensch vs. Software: Spiel vier geht an den Go-Profi
das überrascht mich jetzt. normalerweise ist der computer einfach schon deshalb im Vorteil, weil er einfach mehr Spielzüge in breite und tiefe vorausberechnen kann.
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Religionskritik-Wiesbaden
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Wohnort: Wiesbaden

Beitrag(#2048499) Verfasst am: 13.03.2016, 17:16    Titel: MF - in der Zeit zurück Antworten mit Zitat

Casual3rdparty hat folgendes geschrieben:
Misterfritz hat folgendes geschrieben:
Go-Duell Mensch vs. Software: Spiel vier geht an den Go-Profi
das überrascht mich jetzt. normalerweise ist der computer einfach schon deshalb im Vorteil, weil er einfach mehr Spielzüge in breite und tiefe vorausberechnen kann.


Zellig und ich haben uns schon vor ein paar Stunden darüber unseren Kopf und Tastaturknöpfe zerbrochen:

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2048449#2048449

und hier:

http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2048459#2048459

Smilie
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fwo
Caterpillar D9



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Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2048507) Verfasst am: 13.03.2016, 18:34    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Anders formal betrachtet:
Du hast einen bestimmten Wissensstand.
Dann liest Du ein Buch.
Anschließend weißt Du mehr.

Dann muss doch wohl Wissen in diesem Buch stecken.
Nein. Wenn Du Wasserstoff und Sauerstoff zusammenführst, würdest Du auch nicht behaupten, daß also Knallgas im Wasserstoff gewesen sein muss.

Es kommt drauf an, was in dem Buch stand. Entweder es war "nur" Information oder eine Theorie. Die Übergänge sind fließend, meiner Ansicht nach.


Echt? Ich würde sogar eher sagen, daß ein Buch nur Zeichen enthält. Und falls es in einer hypothetischen Welt geschehen könnte, daß durch eine rein zufällige (lass uns an dieser Stelle nicht über den Begriff "Zufall" streiten) Partikelverteilung ein physisches Objekt entsteht, das wir als Buch lesen könnten, dann wären das in dieser Welt noch nicht einmal Zeichen.

Aber diese Zeichen haben eine Bedeutung, wie auch Sprache eine Bedeutung hat - sonst wäre Wissen nicht übertragbar - unsere Art lebt davon, dass wir Wissen von einer Person auf die andere übertragen können - insofern finde ich diese Argumentation etwas realtitätsfern.

Ich versteh auch die Formulierung "nur Information" nicht. Ich würde sie verstehen, wenn es sich um Informtion handelte, die nicht verarbeitet wird. Aber sobald sie verarbeitet wird, d.h. sobald sie das verarbeitende System in die Lage versetzt, adäquat zu handeln, würde ich von Wissen reden. Dass wir das mit Bewusstsein machen, ist nur eine besondere Art der Prozessierung.
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Anmeldungsdatum: 21.07.2012
Beiträge: 6255

Beitrag(#2048508) Verfasst am: 13.03.2016, 18:44    Titel: Re: Mensch noch lange besser als Maschine Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Ha!,
Mensch schlägt Maschine dann doch:

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/go-weltmeister-gewinnt-gegen-computer-14121668.html

Zitat:
Im viel beachteten Brettspiel-Duell zwischen Mensch und Computer hat die Google-Software AlphaGo die vierte Partie verloren. Der südkoreanische Spitzenspieler Lee Sedol feierte am Sonntag in Seoul nach mehr als viereinhalb Stunden seinen ersten Sieg, nachdem er die Gesamtwertung bereits verloren geben musste.


Mmh,
vielleicht hat sich aber die Software nun zutiefst menschlich verhalten,
und nachdem sie uneinholbar vorne lag (3 Siege), statt der Füße ein paar ihrer Algorithmen 'hochgelegt' und gegen den Menschen nur noch mit 95 oder gar 80 % gespielt.


Faszinierender Gedanke. Vielleicht wollen die Entwickler das Signal großer Überlegenheit vermeiden. : )


wäre auch eine Möglichkeit,
eine all zu große Dominanz der Technik führte immer auch zu großen Widerständen - da lässt man Technik lieber etwas gegen einen Menschen schwächeln.

So was wie - wenn Du 3 Spiele gewonnen hast, verliere das 4 Spiel und beginne mit Fehlern ab der Stunde - können die doch bestimmt locker einprogrammieren.

Ich bin schon jetzt auf die VTs gespannt, die um das Spiel entstehen werden.
Daumen hoch! Daumen hoch!
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#2048558) Verfasst am: 13.03.2016, 22:03    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Anders formal betrachtet:
Du hast einen bestimmten Wissensstand.
Dann liest Du ein Buch.
Anschließend weißt Du mehr.

Dann muss doch wohl Wissen in diesem Buch stecken.
Nein. Wenn Du Wasserstoff und Sauerstoff zusammenführst, würdest Du auch nicht behaupten, daß also Knallgas im Wasserstoff gewesen sein muss.

Es kommt drauf an, was in dem Buch stand. Entweder es war "nur" Information oder eine Theorie. Die Übergänge sind fließend, meiner Ansicht nach.


Echt? Ich würde sogar eher sagen, daß ein Buch nur Zeichen enthält. Und falls es in einer hypothetischen Welt geschehen könnte, daß durch eine rein zufällige (lass uns an dieser Stelle nicht über den Begriff "Zufall" streiten) Partikelverteilung ein physisches Objekt entsteht, das wir als Buch lesen könnten, dann wären das in dieser Welt noch nicht einmal Zeichen.

Aber diese Zeichen haben eine Bedeutung, wie auch Sprache eine Bedeutung hat - sonst wäre Wissen nicht übertragbar - unsere Art lebt davon, dass wir Wissen von einer Person auf die andere übertragen können - insofern finde ich diese Argumentation etwas realtitätsfern.


Sie haben keine Bedeutung, wir geben sie ihnen. Und wir versuchen die Bedeutung zu verstehen, die man ihnen gegeben hat. Wenn das nicht gelingt, dann ist keine Bedeutung in den Zeichen.
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 15976
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#2048569) Verfasst am: 14.03.2016, 00:32    Titel: Re: Mensch noch lange besser als Maschine Antworten mit Zitat

Casual3rdparty hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Ha!,
Mensch schlägt Maschine dann doch:

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/go-weltmeister-gewinnt-gegen-computer-14121668.html

Zitat:
Im viel beachteten Brettspiel-Duell zwischen Mensch und Computer hat die Google-Software AlphaGo die vierte Partie verloren. Der südkoreanische Spitzenspieler Lee Sedol feierte am Sonntag in Seoul nach mehr als viereinhalb Stunden seinen ersten Sieg, nachdem er die Gesamtwertung bereits verloren geben musste.


Mmh,
vielleicht hat sich aber die Software nun zutiefst menschlich verhalten,
und nachdem sie uneinholbar vorne lag (3 Siege), statt der Füße ein paar ihrer Algorithmen 'hochgelegt' und gegen den Menschen nur noch mit 95 oder gar 80 % gespielt.


Faszinierender Gedanke. Vielleicht wollen die Entwickler das Signal großer Überlegenheit vermeiden. : )


wäre auch eine Möglichkeit,
eine all zu große Dominanz der Technik führte immer auch zu großen Widerständen - da lässt man Technik lieber etwas gegen einen Menschen schwächeln.

So was wie - wenn Du 3 Spiele gewonnen hast, verliere das 4 Spiel und beginne mit Fehlern ab der Stunde - können die doch bestimmt locker einprogrammieren.

Ich bin schon jetzt auf die VTs gespannt, die um das Spiel entstehen werden.
Daumen hoch! Daumen hoch!
Es wurde natürlich auch schon bemerkt, daß die Software auch so etwas wie einen "Charakter" ("typische" Züge, aber auch "typische Fehler") hat. (Es gibt auch Beobachtungen, daß viele Schachprogramme mit bestimmten Spielstrategien nicht gut umgehen können, die - wiederum gute - menschliche Spieler leicht handhaben könnten, daß man also letztlich gegen ein Schachprogramm auch ganz anders spielt als man gegen einen Menschen spielen würde.) Ein guter Spieler dürfte sich darauf einstellen können.

Und (was den Unterhaltungs- wie den Wettbewerbscharakter angeht) ein Spiel, das man überhaupt nicht gewinnen kann, macht letztlich auch keinen Spaß mehr. Damit der Mensch bei der Stange bleibt, ist ja auch denkbar, daß die Software manchmal (eigentlich vermeidbare) Fehler macht: Man wird (wie auch bei Schachsoftware) Einstellmöglichkeiten vorsehen, mit denen man das Programm an die Spielfähigkeiten des Menschen anpassen kann. Oder daß es dies vielleicht sogar selbst tut, damit der Mensch wenigstens auch mal gewinnt?!
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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Marcellinus
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Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2048599) Verfasst am: 14.03.2016, 11:14    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:

Selbstlernende neuronale Netze scheinen mir nach derzeitigem Wissensstand so eng an die Natur menschlicher Erkenntnisfähigkeit anzudocken, daß daraus tatsächlich die Notwendigkeit neuer Überprüfungsmethoden und philosophischer Ansätze zur Bewertung der daraus resultierenden Erkenntnisse entsteht.


"Nach derzeitigem Kenntnisstand"! Und der ist mit "unvollständig" vermutlich noch sehr wohlwollend umschrieben! Sehr glücklich
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"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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smallie
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Anmeldungsdatum: 02.04.2010
Beiträge: 3613

Beitrag(#2048690) Verfasst am: 14.03.2016, 20:10    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
Von wirklich intelligenten Maschinen würde ich erst sprechen, wenn sie formale Gleichungen ausspucken. Ich zweifle nicht daran, daß das möglich ist. Aber so weit sind wir noch nicht.

OK, aber wenn Du es so eng faßt, wäre die gesamte situative Intelligenz des Menschen, seine Intuitionen, Erfahrungen usw. ebenfalls keine Intelligenz.

Ich würde Intelligenz übrigens nicht so eng sehen, egal ob bei Menschen, Tieren oder Maschinen. Eher als so etwas wie die Fähigkeit, von Gelerntem auf teilweise neuartige Problem zu schließen und diese zu lösen.

Ja, hast Recht.

In meiner unbedachten Behauptung wären dann zum Beispiel Kinder nicht intelligent, bevor sie Algebra beherrschen.



step hat folgendes geschrieben:
Das mit den Formel finde ich auch problematisch: [...] Das Besondere an der Formel ist möglicherweise, daß sie in einer kommunizierbaren Sprache verfaßt ist. Meinst Du das?

Das ist das eine. Ich hätte implizit vs. explizit schreiben sollen. Oder intuitiv/statistisch vs. formal.

Zweitens läßt sich eine formale Darstellung nach den üblichen Regeln manipulieren, um zu weiteren Aussagen zu kommen.


step hat folgendes geschrieben:
Das mit den Formel finde ich auch problematisch: eine Assoziation, die ein neuronales Netzwerk gelernt hat, ist zwar evtl. über viele Schichten verteilt, ist aber im Effekt (im Sinne einer Simulation) einer Formel äquivalent, oder?

In der Tat lassen sich die Gewichtungen in einem neuronalen Netz durch eine Formel ausdrücken. Aber E = mc² steht nicht explizit drin.

Beim Menschen klappt die Übersetzung impliziter Gewichtungen zur expliziten Formel bereits, bei der Go-Maschine noch nicht.
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