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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#201938) Verfasst am: 28.10.2004, 20:48 Titel: |
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caballito hat folgendes geschrieben: | Eifellady hat folgendes geschrieben: | Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Ich bin wirklich froh, wenn dieser ganze Zirkus endlich vorbei ist...! |
Na, wenn das im Vorfeld schon so lief, dann geht meines Erachtens nach der Wahl der *Zirkus erst richtig los*. |
Wieso? Nach der Wahl dekretiert Busch den Patriot Act III, der seinen Wahlsieg per Gesetz festschreibt und Zweifel daran mit Gefängnis von 5 bis 25 Jahren belegt, der Oberste Gerichtshof erklärt die Ablehnung des Dekrets durch den Kongress zum unpatriotischen Akt, den Protest der demokratischen Minderheit im Senat gegen diesen Beschluss erklärt Busch zur Rebellion und die Armee besetzt den Kongress. |
Dazu müsste Bush das Gesetz ändern, dass eine Begrenzung der Amtszeit eines US-Präsidenten auf jeweils maximal 8 Jahre (2 Amtszeiten) vorschreibt.
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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caballito zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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(#201942) Verfasst am: 28.10.2004, 20:51 Titel: |
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | caballito hat folgendes geschrieben: | Eifellady hat folgendes geschrieben: | Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Ich bin wirklich froh, wenn dieser ganze Zirkus endlich vorbei ist...! |
Na, wenn das im Vorfeld schon so lief, dann geht meines Erachtens nach der Wahl der *Zirkus erst richtig los*. |
Wieso? Nach der Wahl dekretiert Busch den Patriot Act III, der seinen Wahlsieg per Gesetz festschreibt und Zweifel daran mit Gefängnis von 5 bis 25 Jahren belegt, der Oberste Gerichtshof erklärt die Ablehnung des Dekrets durch den Kongress zum unpatriotischen Akt, den Protest der demokratischen Minderheit im Senat gegen diesen Beschluss erklärt Busch zur Rebellion und die Armee besetzt den Kongress. |
Dazu müsste Bush das Gesetz ändern, dass eine Begrenzung der Amtszeit eines US-Präsidenten auf jeweils maximal 8 Jahre (2 Amtszeiten) vorschreibt. |
Wieso? Es geht doch um die Wahl 2004. Nachdem er sich selber zum Wahlsieger erklärt hat ...
_________________ Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Norbert registrierter User
Anmeldungsdatum: 31.08.2003 Beiträge: 216
Wohnort: Lörrach
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#202074) Verfasst am: 28.10.2004, 22:52 Titel: |
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_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27898
Wohnort: Hamburg
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(#204308) Verfasst am: 01.11.2004, 13:49 Titel: |
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Mal ne Frage:
Wie funktioniert das in den Usa eigentlich mit der Wählerregistrierung?
Muss sich jeder der wählen erstmal melden und dann registrieren lassen?
Hier bei uns weiß die Behörde doch wer wahlberechtigt ist und wer nicht.
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#204459) Verfasst am: 01.11.2004, 16:15 Titel: |
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@Alchemist: in den USA gibt es keine Meldepflicht wie z.B. in der BRD. Wähler müssen sich registrieren lassen, wenn sie ihre Wahlrecht wahrnehmen wollen. Wenn ich es richtig verstehe, ist dies ein einmaliger Vorgang. Wenn man in einen anderen Bundesstaat umzieht, wird man sich wahrscheinlich neu regristieren lassen müssen.
_________________ Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollen Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlicher Mindestlohn!
The only general I like is called strike
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27898
Wohnort: Hamburg
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(#204567) Verfasst am: 01.11.2004, 17:39 Titel: |
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Wie lassen sich denn dann Aussagen über Wahlbeteiligung treffen?
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sascha bekennender magnusfe-Fan
Anmeldungsdatum: 30.08.2004 Beiträge: 1449
Wohnort: Bremen
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(#204635) Verfasst am: 01.11.2004, 19:07 Titel: |
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Norbert hat folgendes geschrieben: | keine Lust alle Beiträge durch zu suchen um zu schauen ob ihr den schon kennt  | Kannte ich schon.
Hier noch eins. (WMP | MOV) (<- Warnung an die zarten Gemüter; ist etwas blutiger als Tarvocs Kurzzeit-Avatar)
Ansonsten siehe noch wvv.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/18665/1.html und georgewbush.org <- Ist ne Verballhornung/Satire zu georgewbush.com
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#204663) Verfasst am: 01.11.2004, 19:55 Titel: |
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Alchemist hat folgendes geschrieben: | Wie lassen sich denn dann Aussagen über Wahlbeteiligung treffen? |
Durch Angaben, die über Volkszählungen und Steuern erhoben werden? Oder über die Ausgabe von Pässen? Die statistischen Grundlagen sind mir in den USA immer etwas suspekt, z.B. die Ermittlung der Arbeitslosigkeit über Umfragen.
_________________ Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollen Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlicher Mindestlohn!
The only general I like is called strike
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16369
Wohnort: Arena of Air
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(#204782) Verfasst am: 01.11.2004, 23:33 Titel: |
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max hat folgendes geschrieben: | @Alchemist: in den USA gibt es keine Meldepflicht wie z.B. in der BRD. Wähler müssen sich registrieren lassen, wenn sie ihre Wahlrecht wahrnehmen wollen. Wenn ich es richtig verstehe, ist dies ein einmaliger Vorgang. Wenn man in einen anderen Bundesstaat umzieht, wird man sich wahrscheinlich neu regristieren lassen müssen. |
Problematisch (s.o.) ist ja, daß man sich als Wähler für eine bestimmte Partei registrieren läßt. Man kann ja immer noch Republikaner ankreuzen und dann doch Kerry wählen. Aber da sich beide Lager so hassen, werden das wohl nur wenige machen. Und wer ehrlich ist, dem wird die Registrierung weggeschmissen, falls er zur falschen Seite gehört.
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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sascha bekennender magnusfe-Fan
Anmeldungsdatum: 30.08.2004 Beiträge: 1449
Wohnort: Bremen
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rabenkrähe Gast
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(#204879) Verfasst am: 02.11.2004, 04:25 Titel: |
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Ein bißchen bitter, zu beobachten, wie da wirklich alle demokratischen Werte mit Füßen getreten werden.
bin rabenkrähe
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#204946) Verfasst am: 02.11.2004, 11:58 Titel: |
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Auftakt zur Schlacht der Juristen
Zitat: | Man muss sich die Szene einmal so vorstellen: Es ist Bundestagswahl, und in einem traditionellen SPD-Bezirk - sagen wir dem Berliner Wedding - herrscht Hochbetrieb im Wahllokal. Doch neben den amtlichen Helfern, die hinter ihren Holztischen hocken und die Wahlscheine ausgeben, eilen auch noch einige Herren aus der Parteizentrale der CDU mit langen Papierlisten durch den Raum und sorgen immer wieder für Unruhe vor den Kabinen.
Kaum ist ein neuer Wähler durch die Tür gekommen, wird er auch schon von den Unionsleuten in Beschlag genommen. Höflich aber bestimmt stellen sie ihre Fragen: "Wie heißen Sie? Wo wohnen Sie?" Erscheint ein Name auf ihrer Liste, und das ist ziemlich häufig der Fall, wird der verdutzte Wahlinteressent in ein Nebenzimmer geführt. Dort darf er erst einmal nur provisorisch seine Stimme abgeben. Denn ob sie gültig ist, entscheiden erst Wochen später ein paar Richter.
Alles nur ein Witz? Nein, so ähnlich könnte es heute ein paar tausend Kilometer von Berlin entfernt jenseits des Atlantiks zugehen. Was die Wahlstrategen der Republikaner dort planen, klingt nach Polit-Kabarett und ist doch bittere Wirklichkeit: Ein Heer von Anwälten soll mit allerhand juristischen Tricks die Stimmabgabe in den besonders heiß umkämpften Staaten Ohio, Pennsylvania und Florida beeinflussen. |
Zitat: | Allein in der Ostküstenmetropole Philadelphia wollen republikanische Juristen die Legitimation von 10.000 Wahlberechtigten anzweifeln, vorwiegend aus den Schwarzenvierteln im Westen der Stadt. Konsequenz für die Betroffenen: Sie dürfen ihre Stimme nur provisorisch abgeben, bis ein Wahlkomitee oder gar ein Gericht über die Fälle entschieden hat. Das kann schon mal ein paar Wochen dauern.
Offiziell begründen die Republikaner ihr Vorgehen damit, drohenden Missbrauch durch zahlreiche neu registrierte Wähler verhindern zu wollen. Doch immer stärker wird der Verdacht, dass es den Aktivisten am heutigen Wahltag nur um eines geht: die Stimmabgabe in demokratischen Hochburgen durch allerhand Fragen und Einwürfe zu verzögern, so dass schließlich massenhaft Wähler nach Stunden vergeblicher Warterei nach Hause ziehen. |
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#205225) Verfasst am: 02.11.2004, 19:06 Titel: |
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krass!
und das ist die nation, die demokratie (hust) und freiheit (doppelhust)
in den irak bringen will? wers glaubt wird ...selig?
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16369
Wohnort: Arena of Air
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(#205405) Verfasst am: 02.11.2004, 23:10 Titel: |
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Ich habe jetzt gerade nochmal geguckt, aber anscheinend sind die Server (auch -vote2.com ... -vote5.com) jetzt natürlich ziemlich zu. Den allerletzten Umfragen nach soll New Jersey jetzt wieder offen sein, so daß es eher darauf ankommt (Kerry 262, Bush 261, New Jersey würde dem Sieger 15 Stimmen bringen und ihn damit zum Präsidenten machen. Ich denke aber, NJ ist "Kerryland".) Kerry führt dagegen in Florida mit 5%, also außerhalb der statistischen Fehlerquote.
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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rabenkrähe Gast
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(#205504) Verfasst am: 03.11.2004, 03:34 Titel: |
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Bei dem amerikanischen System kommt es ja letztlich nur auf den Ausgang in drei bis fünf Staaten an, und wenn Bush da wohlfeil manipulieren läßt.....
Übrigens gäbe es auch hierzulande gute Gründe für juristische Wahlanfechtungen. Es gibt ja die Briefwahl, die ja immer mehr genutzt wird und schon Wochen vor der Wahl durchgeführt werden kann.
Heißt mit absoluter Sicherheit, daß unter den Wahlergebnissen die Stimmen von Toten sind, denn bei fünf Millionen Briefwählern werden in den zwei oder drei Wochen bis zum Wahltermin schon ein paar Wähler gestorben sein.
Wirft dann natürlich die ungemein interessante Frage auf, ob tote abstimmen dürfen, denn Stichtag für die Wahl ist halt der Wahltag, und kein anderer.
Bin rabenkrähe
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#205630) Verfasst am: 03.11.2004, 13:09 Titel: |
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Richter mischt sich ein
Zitat: | Bei Schließung der Wahllokale standen [ in Ohio ] noch so viele Wähler in der Reihe, dass sich der Wahlleiter genötigt sah, die Wahlbüros mehrere Stunden länger zu öffnen.
Alle in der Reihe Stehenden sollten die Möglichkeit bekommen, ihre Wahl zu treffen. Nach Ablauf der Verlängerung standen noch immer Menschen vor den Wahlbüros. Daraufhin erklärte der Wahlleiter die Wahl für beendet. Einer der "geprellten" Wartenden holte sich sofort juristischen Beistand. Noch vor Ort entschied ein Richter, dass noch alle in der Warteschlange stehenden Wähler ihre Stimme abgeben dürfen.
Nach Meinung von Wahlbeobachtern dürfte dieser Vorgang Tür und Tor für Anwälte öffnen, falls Ohio nicht klar an einen der Kandidaten geht. |
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
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(#205984) Verfasst am: 03.11.2004, 18:20 Titel: |
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Probleme am Morgen nach der Wahl
Zitat: | Das "National Protection Network" berichtet von "mehr als 600" Anrufen mit Beschwerden über fehlerhafte Wahlmaschinen.
Die Organisation Common Cause, die eine kostenlose Beschwerde-Hotline eingerichtet hat, will 50.000 Anrufe erhalten haben.
Aus New Orleans wird berichtet, dass rund 80 Maschinen am Wahlmorgen zunächst den Dienst verweigerten. Als einige davon auch am Nachmittag noch nicht liefen, beantragte die "National Association for the Advancement of Colored People" beim örtlichen District Court, die Wahllokale länger offen zu halten, um Diskriminierungen auszuschließen.
In Florida quittierten im Broward County zehn Maschinen den Dienst.
In Florida und Texas soll es zu teils massiven "Kalibrierungsproblemen" gekommen sein, sodass mitunter Kreuze bei den falschen Kandidaten landeten. |
Zitat: | Verschwörungstheorie, die in Newsgroups wie soc.politics diskutiert wird, die Republikaner hätten die E-Votes vorab so manipuliert, dass jede vierte Stimme automatisch Bush zugeschlagen würde. |
Zitat: | Das zu erwartende Gerangel um die Zuverlässigkeit der E-Votingmaschinen haben sich Hersteller wie Regierungsvertreter allerdings selbst eingebrockt: Bereits im Januar 2004 war in einer von der Regierung in Auftrag gegebenen Studie als größter Mangel amerikanischer E-Vote-Systeme beanstandet worden, dass kein Papierausdruck als "Quittung" ausgeben wird. Das und zahlreiche Sicherheitsbedenken führte Anfang 2004 gar dazu, dass Maschinen des führenden Herstellers Diebold zur Wahl in Kalifornien nicht zugelassen wurden.
Gedruckte Belege hätte man gegenzählen können. Bits und Bytes allein machen die Legitimität der Abstimmung für manche zur Vertrauens- und Glaubensfrage - und bereiten so den Boden für Verschwörungstheorien, in denen die Frage nach den Tätern und Opfern bereits vorab geklärt ist. |
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#206509) Verfasst am: 04.11.2004, 10:48 Titel: |
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Eine Flut technischer Pannen unterminiert das Vertrauen in den nächsten amerikanischen Präsidenten
Zitat: | Gut, dass einige Wähler in Franklin County ein gesundes Misstrauen haben. Douglas Erickson zum Beispiel. Der Bewohner des umkämpften Wahlbezirks im swing state Ohio hatte sich frühzeitig seine Registrierkarte besorgt, auf der auch die Adresse für das korrekte Wahllokal stand. Nur, dass er einen Tag vor der Wahl Post von der Bush-Cheney-Kampagne bekam: Er sollte bitte in einem anderen Wahllokal auftauchen. Eine Fehlinformation. „Entweder sind die inkompetent“, urteilt Erickson. „Oder die versuchen absichtlich, mich ins falsche Wahllokal zu schicken“. |
Zitat: | Ein neues Rahmengesetz aus Washington hat die Wahllokale verpflichtet, „vorläufige“ Stimmen entgegenzunehmen, wenn sie einen Wähler nicht in ihren Listen finden können. Hunderttausende solcher Stimmen gab es, und im swing state Ohio etwa könnten sie noch nachträglich die Wahl entscheiden. Ob und wann solche Stimmen gezählt werden, ist umstritten. Weil es in den Vereinigten Staaten keine Ausweispflicht und kein einheitliches Meldesystem gibt, ist die Registrierung von Wählern ein kniffliges Geschäft: Zum Wochenbeginn hatte die republikanische Partei Alarm geschlagen, weil Zehntausende Erstwähler angeblich zugleich in Ohio und in Florida zur Wahl gehen wollten. Die demokratische Partei hingegen wirft den Republikanern vor, Zehntausende Bewohner armer Gegenden des Landes, Einwohner von Sozialwohnungen und ehemalige Straftäter systematisch von den Wählerlisten und aus den Wahllokalen fernzuhalten. |
Zitat: | Doch es gab es auch Wähler wie Brian Nicks, der im kalifornischen Santa Clara seine Stimme abgab, mitten in der Hightech-Schmiede Silicon Valley: „Vote Save Error #9“ stand danach auf seinem Bildschirm. Nicks möge bitte eine „alternative Methode“ wählen, um seine Stimme abzugeben. In Indiana mussten etliche Wahlbezirke ganz auf handgeschriebene und handgezählte Wahlscheine umsteigen, weil die Geräte zum Aufaddieren der verschiedenen elektronischen Wahlurnen streikten. In New Orleans fielen brandneue Wahlmaschinen reihenweise aus und führten zu langen Schlangen, Wartezeiten von bis zu sieben Stunden vor den Wahllokalen, frustrierten und in Einzelfällen abgewiesenen Wählern. In einem Wahlbezirk in Florida gingen 40 Stimmen verloren, als Wahlhelfer versehentlich die Maschine aussteckten. Die Organisation Common Cause, eine überparteiliche Wählerschutzvereinigung, will im Lauf des Dienstag 175,000 besorgte Anrufe mit solchen Geschichten erhalten haben. |
Zitat: | Dem Anwalt Matt Zimmerman von der kalifornischen Aktivistenorganisation Electronic Frontier Foundation kamen gar „mehrere Fälle des so genannten Kandidaten-Tauschs“ zu Gehör: Wähler wollten für John Kerry stimmen, aber am Ende zeigten die Maschinen eine Stimme für George Bush an. „Im ganzen Land haben wir mehr als 30 solcher Berichte“, sagt seine Kollegin Cindy Cohn, und zwar eigenartigerweise gleich bei den Maschinen mehrerer Hersteller. „Doch noch mehr Angst haben wir vor Problemen, die die Wähler und die Wahlhelfer gar nicht entdecken können“, sagt Cohn. „Am einfachsten sind bei diesen Maschinen so genannte Insider-Attacken“, erläutert Will Doherty, ein Computerexperte und Aktivist bei der kalifornischen Bürgerrechtsgruppe Verified Voting. Ein Programmierer bei einer Herstellerfirma für Wahlmaschinen hätte leichtes Spiel, eine elektronische „Hintertür“ einzubauen: Ein tief im Betriebssystem verstecktes Manipulationsprogramm, das erst am Wahltag aktiv wird und in den Qualitätskontrollen zuvor nicht auffällt. |
Zitat: | Es fehlt eine glaubhafte Aufsicht. Bei den meisten neuen, papierlosen Geräten fehlt die Möglichkeit, extra einen Ausdruck des Wahlscheins auf Papier anzufertigen und ihn in einer geschützten Urne abzulegen. Dann könnte man später noch einmal nachzählen. Vor allem fehlen unabhängige Tests der Geräte selber. Die Programme in den Maschinen werden von Herstellerfirmen und Wahlbehörden streng geheim gehalten. Die Sicherheit der Geräte wird fast ausschließlich von einer Selbstaufsichtsorganisation der Hersteller selber getestet. Und die öffentlich durchgeführten „Logik- und Verlässlichkeitstests“ werden von Experten als „reiner Zirkus“ beschimpft. Der technische Informationsdienst ZDNet sprach spöttisch vom „großen Wahltag-Betatest“ für die neuen Maschinen. |
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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Tassilo Deaktiviert
Anmeldungsdatum: 17.05.2004 Beiträge: 7361
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(#206516) Verfasst am: 04.11.2004, 11:12 Titel: |
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rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Übrigens gäbe es auch hierzulande gute Gründe für juristische Wahlanfechtungen. Es gibt ja die Briefwahl, die ja immer mehr genutzt wird und schon Wochen vor der Wahl durchgeführt werden kann.
Heißt mit absoluter Sicherheit, daß unter den Wahlergebnissen die Stimmen von Toten sind, denn bei fünf Millionen Briefwählern werden in den zwei oder drei Wochen bis zum Wahltermin schon ein paar Wähler gestorben sein.
Wirft dann natürlich die ungemein interessante Frage auf, ob tote abstimmen dürfen, denn Stichtag für die Wahl ist halt der Wahltag, und kein anderer. |
Wenn jemand vor der Wahl/Abstimmung stirbt, wird der Wahlschein für ungültig erklärt. Die entsprechende Person wird aus dem Wählerverzeichnis gestrichen.
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#207027) Verfasst am: 04.11.2004, 21:04 Titel: |
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OSZE legt Bericht zur US-Präsidentschaftswahl vor
Zitat: | In ihrer heute veröffentlichten vorläufigen Einschätzung der US-Präsidentschaftswahl bemängelt die Wahlbeobachtungskommission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) das Fehlen verbindlicher und einheitlicher Zulassungsstandards für den Einsatz elektronischer Wahlmaschinen. Sie führt darauf teilweise das ihr berichtete Misstrauen in die direkte elektronische Zählung der Stimmen, insbesondere durch Touchscreen-Geräte, zurück. Dieses Misstrauen sei durch den Lizenzentzug für DRE-Geräte (Direct Recording Electronic) in Kalifornien im April des Jahres noch verstärkt worden. |
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#210268) Verfasst am: 09.11.2004, 17:17 Titel: |
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US-Politiker will Beweise für Wahlbetrug vorlegen
Zitat: | In Dixie County (14.000 Einwohner) standen 9676 Wähler in den Listen, davon 77,5 Prozent Demokraten und 15 Prozent Republikaner. Aber auch hier schienen Scharen von Wählern das politische Lager gewechselt zu haben, denn laut Endergebnis konnte Kerry dort nur 1959 Stimmen gewinnen, während Bush 4433 zugerechnet wurden. Ähnlich sieht es in zahlreichen anderen Wahlkreisen Floridas aus: Franklin County ging mit 58,5 Prozent an Bush, trotz 77,3 Prozent registrierter Demokraten. Holmes County gewann Bush mit 77,25 Prozent, obwohl 72,7 Prozent Demokraten in den Listen standen.
Sicherlich lässt sich die Diskrepanz zu einem gewissen Teil damit erklären, dass Einwohner, die seit Jahren in den Wählerlisten stehen, inzwischen eine andere politische Couleur angenommen haben können, auffällig ist aber, dass in Landkreisen, in denen keine optischen Scanner genutzt wurden, diese Abweichungen nicht zu verzeichnen waren. Dort entsprachen die Wahlergebnisse in der Regel den über die Wählerverzeichnisse zu erwartenden Verhältnissen: Hoher Demokraten-Anteil, viele Stimmen für John F. Kerry. Als weiteres Indiz führt Fisher Ungereimtheiten bei den "Exit Polls" an, also Befragungen der Wähler unmittelbar nach Verlassen der Wahllokale. Basierend auf diesen sonst so zuverlässigen Informationen hatten unabhängige Wahlforscher einen klaren Sieg Kerrys prognostiziert -- bis die Computer ein völlig anderes Ergebnis ausspuckten. |
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#211017) Verfasst am: 11.11.2004, 13:19 Titel: |
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Der Bezirk mit 139 Prozent Wahlbeteiligung
Zitat: | Schon jetzt aber gibt es Ungereimtheiten. So verbuchte eine Wahlmaschine in einem eher republikanischen Vorort der Hauptstadt Columbus 4258 Stimmen auf Bushs Konto - obwohl dort nur 638 Leute gewählt hatten. Wahlleiter Matthew Damschroder, ein vormaliger Bezirkschef der Republikaner, erklärte das "Supersizing der Bush-Stimmen" (so die Lokalzeitung "Columbus Dispatch") schnell mit einem technischen "Schluckauf".
Ähnliche "Schluckaufs" gab es jedoch auch in Cleveland, wo 93.000 fiktive Extra-Stimmen entdeckt wurden, und ironischer Weise in dem Ort Miami/Ohio, wo ein Zählautomat 19.000 mysteriöse Phantom-Stimmen addierte. In Youngstown/Ohio behaupten Demokraten, dass die Maschinen ihre Stimmen nicht für Kerry, sondern für Bush registrierten.
In Auglaize in Nordohio kursieren Gerüchte, ein Ex-Mitarbeiter des Wahlmaschinen-Herstellers ES&S habe kurz vor der Wahl unerlaubt Zugang zum zentralen Computersystem gehabt. Im Bezirk Warren verbarrikadierten sich die Wahlleiter zum Zählen der Stimmen "zwecks Heimatschutz" hinter verschlossenen Türen - ein noch nie dagewesener und womöglich illegaler Vorgang. Hier gewann Bush mit 41.124 Stimmen Vorsprung.
Doch nicht nur in Ohio ging es rund. Im Ort Papillion im Bundesstaat Nebraska wurden 3342 Stimmen gezählt - 400 mehr als Wahlberechtigte. Insgesamt schätzt das Wahlamt, dass in dieser Ecke Nebraskas "bis zu 10.000 Stimmen doppelt gezählt" worden seien. Noch bizarrer wird es auf der Website des zuständigen Bezirks Sarpy. Die beziffert die offizielle Wahlbeteiligung auf 139,93 Prozent: 82.607 Wahlberechtigte, 115.593 abgegebene Stimmen, eine mysteriöse Differenz von 32.986 Stimmen - über 10.000 mehr als Bushs Vorsprung im Endergebnis. |
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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Tassilo Deaktiviert
Anmeldungsdatum: 17.05.2004 Beiträge: 7361
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(#211830) Verfasst am: 13.11.2004, 12:24 Titel: |
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aus einem aktuellen Kabarett-Programm:
"Hier das offizielle amtliche Endergebnis der US-Präsidentschaftswahlen:
Kerry: 51 % der Stimmen, Bush: 52 % der Stimmen."
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nickchanger auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.06.2004 Beiträge: 1753
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(#215803) Verfasst am: 19.11.2004, 18:27 Titel: |
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http://www.heise.de/newsticker/meldung/53464
Zitat: | Die Wissenschaftler um Professor Michael Hout stellen folgende These auf: In allen Landkreisen, wo elektronische Wahlmaschinen zum Einsatz kamen, erhielt Bush -- statistisch gesehen und bezogen auf die Zahl registrierter Demokraten -- deutlich mehr Stimmen als eigentlich zu erwarten gewesen wären. |
_________________ RKK, Mafiosi, Kinderschänder, Hetzer, Massenmörder
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den Zusammenhang kennt jeder hier, drum bleibt er unausgesprochen!
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16369
Wohnort: Arena of Air
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(#215942) Verfasst am: 19.11.2004, 21:33 Titel: |
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nickchanger hat folgendes geschrieben: | http://www.heise.de/newsticker/meldung/53464
Zitat: | Die Wissenschaftler um Professor Michael Hout stellen folgende These auf: In allen Landkreisen, wo elektronische Wahlmaschinen zum Einsatz kamen, erhielt Bush -- statistisch gesehen und bezogen auf die Zahl registrierter Demokraten -- deutlich mehr Stimmen als eigentlich zu erwarten gewesen wären. |
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Klar. Die Firmen, die solche Apparate herstellen, sind alle "gute Amerikaner" (= Republikaner), nicht diese "vaterlandslosen Gesellen" (= Demokraten).
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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nickchanger auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.06.2004 Beiträge: 1753
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(#215949) Verfasst am: 19.11.2004, 21:42 Titel: |
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wer könnte eigentlich vor welcher instanz gegen die wahl klagen?
jeder?
vorm obersten gericht? das wär ja hoffnungslos
oder darf der senat entscheiden ob es richtig lief
_________________ RKK, Mafiosi, Kinderschänder, Hetzer, Massenmörder
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den Zusammenhang kennt jeder hier, drum bleibt er unausgesprochen!
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16369
Wohnort: Arena of Air
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(#215999) Verfasst am: 19.11.2004, 22:19 Titel: |
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nickchanger hat folgendes geschrieben: | wer könnte eigentlich vor welcher instanz gegen die wahl klagen?
jeder?
vorm obersten gericht? das wär ja hoffnungslos
oder darf der senat entscheiden ob es richtig lief  |
Ob der Supreme Court, der schon Shrub I möglich gemacht hat, Shrub II verhindern würde? Ist das Wahlergebnis "Betriebsgeheimnis", wie ein Gericht in Ohio entschieden hat? Jedenfalls ist es unwahrscheinlich, daß ein Bezirk von 70% demokratisch auf 70% republikanisch "umkippt"... ("Da sind offensichtlich Stimmen genau für den anderen Kandidaten gezählt worden.")
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#268547) Verfasst am: 28.02.2005, 20:32 Titel: |
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Gut ein Vierteljahr nach der US-Präsidentschaftswahl im vergangenen November sind sich Wahlforscher einig, dass nahezu jede hundertste abgegebene Wählerstimme entweder falsch oder gar nicht gezählt wurde. Für eine Nation, die ihre Vorstellung von Demokratie notfalls auch mit Waffengewalt in der Welt durchsetzt, ein politisches Desaster. Mit dazu beigetragen hat nicht zuletzt der flächendeckende Einsatz elektronischer Wahlmaschinen in den USA, die schon länger unter dem Verdacht stehen, Fehler zu produzieren und Manipulationen zu ermöglichen.
Zitat: | Nachdem sich Anfang Februar schon Wahlmaschinenhersteller, Computer- und Sicherheitsexperten, staatliche Wahlbeauftragte und Datenschützer im Projekt Voting System Performance Rating (VSPR) zusammengeschlossen haben, um künftig einheitliche Prüfrichtlinien für elektronische Wahlmaschinen zu definieren, setzen sich nun hochrangige US-Politiker für eine grundlegende Erneuerung der amerikanischen Wahlgesetzgebung ein. Angeführt von den demokratischen Senatorinnen Hillary Clinton (New York) und Barbara Boxer (Kalifornien) sowie der republikanischen Abgeordneten Stephanie Tubbs Jones (Ohio) soll zunächst im Repräsentantenhaus eine Mehrheit für den Count Every Vote Act of 2005 (PDF) gefunden werden, der die Grundlage dafür bereiten soll, dass bei künftigen Wahlentscheidungen in den USA kein Wähler mehr vom Urnengang ausgeschlossen und keine Stimme mehr von der Zählung ausgenommen wird. |
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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