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Kann man tiefer sinken als kreuzpunktnet? - Teil IV
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Klaus-Peter
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 10.01.2004
Beiträge: 1534

Beitrag(#2068664) Verfasst am: 17.09.2016, 07:31    Titel: Antworten mit Zitat

Margrethe hat folgendes geschrieben:
sünnerklaas hat folgendes geschrieben:
Der weiß, dass es für ihn nichts mehr wird mit der glänzenden Rolle als Erzbischof in Köln, München oder Wien.


Na,hör mal! Der wird doch nicht so verwegen gewesen sein anzunehmen, er könnte als Deutscher auf den Wiener Erzbischofsessel gesetzt werden? Wer in Rom sollte sich das trauen?

Aber was anderes: Der Nachruf aus Linz fällt schon merkwürdig kurz aus. Aber vielleicht wollten sie auch nur die ersten ausserhalb Italiens sein und schieben noch ne längere Würdigung nach.

Ach du Schande. Den Amorth hat der Teufel geholt. Lachen
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diskordianerpapst
Zeuger Jehovas



Anmeldungsdatum: 16.11.2012
Beiträge: 4597

Beitrag(#2068667) Verfasst am: 17.09.2016, 07:55    Titel: Antworten mit Zitat

Margrethe hat folgendes geschrieben:

(...)
Aber was anderes: Der Nachruf aus Linz fällt schon merkwürdig kurz aus. Aber vielleicht wollten sie auch nur die ersten ausserhalb Italiens sein und schieben noch ne längere Würdigung nach.


Der ist nicht nur kurz, der ist auch witzig.
Der vielleicht verbohrteste Katholikenblog der Welt meint:

Zitat:
Gabriele Amorth, der vielleicht berühmteste Exorzist der Welt, ist tot.

Amorth wurde im Jahre 1986 zum Exorzisten der Diözese Rom ernannt. Laut eigenen Aussagen hatte er etwa 70.000 Exorzismen durchgeführt.


Wow, etwa nur in der Zeit in Rom?
stramme Leistung, im Schnitt wären das 6,4 Exorzismen am Tag.
Zieht man Wochenenden, Feiertage, Urlaub ab, kommt man so auf 10.
Enen 8-Stunden Tag angenommen wäre das mehr als einer pro Stunde.

Möglicherweise lags an der Nähe zum Vatikan, da herrscht vielleicht ein gewisser Mehrbedarf.

Vielleicht sollte man Exorzieren dem IOC als neue Sportart vorschlagen, z.B. im Rahmen eines
religiösen Mehrkampfes, da könnte der Vatikan dann auch mal im Medaillienspiegel auftauchen.
Als Disziplinen kämen in Frage:
Kreuzweitschlepp, Selbstgeisseln, Zwangsmissionieren, Weihrauchfasssynchronschwenken, Abt Reiben.

Vielleicht wären auch ein paar Mannschaftssportarten drin die dann in interreligiös oder -konfessionell
ausgetragen werden könnten
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diskordianerpapst
Zeuger Jehovas



Anmeldungsdatum: 16.11.2012
Beiträge: 4597

Beitrag(#2068668) Verfasst am: 17.09.2016, 08:14    Titel: Antworten mit Zitat

Zufällig stiess ich auf den WP-Artikel
https://de.wikipedia.org/wiki/Franziskaner_der_Immakulata

Dabei fiel mir auf dass ich davon in letzter Zeit kaum noch was gehört hatte,
aber vielleicht hatte ich das auch verpasst.
Ein wenig seltsam kam mir auch vor dass der Artikel mit Links zu katholisches.info bequellt ist.

Auf der Diskusionsseite standen recht ausführlich dann doch einige Hintergründe und eine Erklärung
warum aus katholibansicher Ecke der Fall wohl nicht mehr so richtig zum Franz-Bashing taugt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Franziskaner_der_Immakulata

Ist übrigens von "Jordi", wird hier einigen unter anderem Nick bekannt sein.
Warum er es nicht selbst einbaut versteh ich aber nicht so ganz.

Jedenfalls würden die dort genannten Vorgänge einersseits das relativ rabiat anmutende Vorgehen
Volpis und andererseits das Schweigen von offizieller kirchlicher Seite, selbst unter dem
Dauerfeuer von "konservativer" Seite erklären.
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Margrethe
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Anmeldungsdatum: 26.03.2013
Beiträge: 6107

Beitrag(#2068681) Verfasst am: 17.09.2016, 10:22    Titel: Antworten mit Zitat

diskordianerpapst hat folgendes geschrieben:


Zitat:
Gabriele Amorth, der vielleicht berühmteste Exorzist der Welt, ist tot.
Amorth wurde im Jahre 1986 zum Exorzisten der Diözese Rom ernannt. Laut eigenen Aussagen hatte er etwa 70.000 Exorzismen durchgeführt.


Dass er "zum Exorzisten der Diözese Rom" ernannt worden sei, ist allerdings nur die halbe Wahrheit. Die Diözese Rom hatte - noch zur "Dienstzeit" Amorths - mindestens ein halbes Dutzend Exorzisten, Chef der Truppe war ein amerikanischer Jesuit. Wobei die nicht 8 Stunden täglich exorzierten, sondern - ähnlich wie die Exorzismus-Beauftragten hierzulande - beratend tätig werden, wenn sich jemand einbildet, vom Teufel und von Dämonen besessen zu sein. Das ist, umso weiter es nach Süden geht, umso häufiger der Fall. Dabei ist zu Amorths frühen Exorzistenzeiten sicher auch öfters exorziert worden als heutzutage, nur wie oft Amorth im Auftrag seines Chefs tätig geworden ist, lässt sich wohl kaum mehr feststellen.

"Chefexorzist des Vatikan", als der er in einigen Medien, etwa der BILD (und von diesem unsäglichen Andreas Englisch), aber auch vom SPIEGEL gerne verkauft wurde, war er jedenfalls nie. Der Vatikan hat sowas nicht.

Wie der Amorth es dann zum "berühmtesten Exorzisten" brachte, ist mir noch immer ein Rätsel. Vielleicht waren es tatsächlich seine Bücher, die reissenden Absatz fanden, wobei aber wohl die meisten erst entstanden sind, als er in den Ruhestand geschickt und damit aus der offiziellen römischen Exorzistentruppe ausgeschieden war. Das muss so etwa vor gut 15 Jahren gewesen sein.

Er gehört einem Orden an, irgendwas vom Heiligen Paulus - aber da muss ich aufpassen, dass ich nicht die falschen in Verruf bringe, davon gibt es nämlich mehrere, und einige davon sind durchaus als seriös zu betrachten. Möglicherweise sind nicht mal die unseriös, zu denen der Amorth gehörte.
Die haben ihn jedenfalls in einem ihrer römischen Altenheime ruhigzustellen versucht, was ihnen nicht gelungen ist. Er hat da auf seiner Bude munter privat weiterexorziert, und die Mitbewohner haben sich wegen des Radaus beschwert, der damit verbunden war. So haben sie ihm das Exorzieren verboten. Was ihn nicht daran hinderte, mit Hilfe eines Gönners irgendeine Lokalität anzumieten, in der er dann weitermachte. Ob er da immer den kirchlichen Bestimmungen entlang vorgegangen ist, darf bezweifelt werden. Die Einschaltung eines Psychiaters bevor überhaupt ein Exorzismus erwogen wird, ist ja nun schon seit einigen Jährchen vorgeschrieben. Der Amorth mit seinen zigtausend Exorzismen müsste eine ganze Kompanie Psychiater beschäftigt haben ...

Er wurde auch ständig als Präsident der "Internationalen Exorzistenvereinigung" gelobt. Das allerdings ist ein von ihm gegründeter privater Verein mit sehr überschaubarer Mitgliederzahl. Die haben aber regelmäßige Zusammenkünfte in Rom abgehalten und sich - schon zu Benedikts Zeiten - auch mal zur Generalaudienz an einem Mittwoch auf dem Petersplatz angemeldet, vielleicht waren's zwanzig, vielleicht auch nur fünfzehn Hansel. Wie das so üblich ist bei diesen Generalaudienzen, brabbelt der Papst dann auch mal ein paar direkt an sie gerichtete, lobende Worte, und bei der besagten Gelegenheit hat er sinngemäß gesagt, die Herren täten, sofern sie sich an die Regeln der Kirche hielten, einen wichtigen Dienst in der Kirche. Mit dem Hinweis auf das einigermaßen strenge Regelwerk der Kirche konnte man das durchaus als Mahnung verstehen. Durch den internationalen Blätterwald allerdings rauschte die Nachricht, Benedikt habe den Exorzismus wiederbelebt ... oder so. Die Linzer haben das sicher auch so breitgetreten.
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DonMartin
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Anmeldungsdatum: 13.08.2013
Beiträge: 6817

Beitrag(#2068690) Verfasst am: 17.09.2016, 11:18    Titel: Antworten mit Zitat

Margrethe hat folgendes geschrieben:

Dass er "zum Exorzisten der Diözese Rom" ernannt worden sei, ist allerdings nur die halbe Wahrheit. Die Diözese Rom hatte - noch zur "Dienstzeit" Amorths - mindestens ein halbes Dutzend Exorzisten, Chef der Truppe war ein amerikanischer Jesuit.

Gehören die zur Schweizer Garde? Spezialtruppe gegen Angriffe aus dem Para-Space?
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Margrethe
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Anmeldungsdatum: 26.03.2013
Beiträge: 6107

Beitrag(#2068694) Verfasst am: 17.09.2016, 11:44    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Margrethe hat folgendes geschrieben:

Dass er "zum Exorzisten der Diözese Rom" ernannt worden sei, ist allerdings nur die halbe Wahrheit. Die Diözese Rom hatte - noch zur "Dienstzeit" Amorths - mindestens ein halbes Dutzend Exorzisten, Chef der Truppe war ein amerikanischer Jesuit.

Gehören die zur Schweizer Garde? Spezialtruppe gegen Angriffe aus dem Para-Space?


Nö, die gehören nicht zum Vatikan, sondern zur Diözese Rom, möglicherweise tragen sie Gipskragen (ist aber nicht verpflichtend), und neuerdings werden sie nicht mal mehr namentlich aufgelistet, scheint so, dass der Laden mittlerweile in eine andere diözesane Behörde eingegliedert worden ist.
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DonMartin
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Anmeldungsdatum: 13.08.2013
Beiträge: 6817

Beitrag(#2068695) Verfasst am: 17.09.2016, 11:49    Titel: Antworten mit Zitat

Margrethe hat folgendes geschrieben:
wenn sich jemand einbildet, vom Teufel und von Dämonen besessen zu sein. Das ist, umso weiter es nach Süden geht, umso häufiger der Fall.

Liegt das daran, dass man dort näher am Rande der Erdscheibe ist?
Oder am leichteren Zugriff durch die italienischen Vulkane?
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DonMartin
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Anmeldungsdatum: 13.08.2013
Beiträge: 6817

Beitrag(#2068696) Verfasst am: 17.09.2016, 11:52    Titel: Antworten mit Zitat

Margrethe hat folgendes geschrieben:
und neuerdings werden sie nicht mal mehr namentlich aufgelistet, scheint so, dass der Laden mittlerweile in eine andere diözesane Behörde eingegliedert worden ist.

Geheimes Psi-Korps also...
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Margrethe
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Anmeldungsdatum: 26.03.2013
Beiträge: 6107

Beitrag(#2068703) Verfasst am: 17.09.2016, 12:31    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Margrethe hat folgendes geschrieben:
wenn sich jemand einbildet, vom Teufel und von Dämonen besessen zu sein. Das ist, umso weiter es nach Süden geht, umso häufiger der Fall.

Liegt das daran, dass man dort näher am Rande der Erdscheibe ist?
Oder am leichteren Zugriff durch die italienischen Vulkane?


Weiss ich nicht. Ist aber so. Und ich finde es auch nicht so richtig lustig. Wenn Du Dich dem Äquator noch näher näherst, wirst Du auf dem Weg dahin überall Leute finden, die wie ihre Altvorderen daran glauben, dass ihre Welt von unsichtbaren guten und von unsichtbaren bösen Geistern bevölkert ist. Auch wenn sie christlich missioniert sind, behalten sie diese, möglicherweise etwas umgeformten Vorstellungen. Und wenn's ganz dumm läuft, landet der eine oder andere - ob missioniert oder nicht - mittlerweile sogar in einer bundesdeutschen Psychiatrie - hoffentlich noch ehe er Amok gelaufen ist.
Ist schon ein weites Feld, das mit dem Teufelszeugs ...
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Margrethe
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Anmeldungsdatum: 26.03.2013
Beiträge: 6107

Beitrag(#2068704) Verfasst am: 17.09.2016, 12:33    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Margrethe hat folgendes geschrieben:
und neuerdings werden sie nicht mal mehr namentlich aufgelistet, scheint so, dass der Laden mittlerweile in eine andere diözesane Behörde eingegliedert worden ist.

Geheimes Psi-Korps also...


Quatsch.
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diskordianerpapst
Zeuger Jehovas



Anmeldungsdatum: 16.11.2012
Beiträge: 4597

Beitrag(#2068770) Verfasst am: 17.09.2016, 19:58    Titel: Antworten mit Zitat

Margrethe hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Margrethe hat folgendes geschrieben:
wenn sich jemand einbildet, vom Teufel und von Dämonen besessen zu sein. Das ist, umso weiter es nach Süden geht, umso häufiger der Fall.

Liegt das daran, dass man dort näher am Rande der Erdscheibe ist?
Oder am leichteren Zugriff durch die italienischen Vulkane?


Weiss ich nicht. Ist aber so. Und ich finde es auch nicht so richtig lustig. Wenn Du Dich dem Äquator noch näher näherst, wirst Du auf dem Weg dahin überall Leute finden, die wie ihre Altvorderen daran glauben, dass ihre Welt von unsichtbaren guten und von unsichtbaren bösen Geistern bevölkert ist. Auch wenn sie christlich missioniert sind, behalten sie diese, möglicherweise etwas umgeformten Vorstellungen. Und wenn's ganz dumm läuft, landet der eine oder andere - ob missioniert oder nicht - mittlerweile sogar in einer bundesdeutschen Psychiatrie - hoffentlich noch ehe er Amok gelaufen ist.
Ist schon ein weites Feld, das mit dem Teufelszeugs ...


So gesehen fehlt so manchem Islamisten eigentlich nur ein paar "Exorzitien" nebst durchführendem Personal.
Vielleicht liegts ja tatsächlich daran dass es bei den Christen mit weniger Terror oder religiösem Amok abgeht.

Also: Gute Chancen auf ne Goldmedaille für den Mercedes unter den Religionen zwinkern
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Margrethe
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Anmeldungsdatum: 26.03.2013
Beiträge: 6107

Beitrag(#2068807) Verfasst am: 18.09.2016, 00:39    Titel: Antworten mit Zitat

diskordianerpapst hat folgendes geschrieben:

So gesehen fehlt so manchem Islamisten eigentlich nur ein paar "Exorzitien" nebst durchführendem Personal.
Vielleicht liegts ja tatsächlich daran dass es bei den Christen mit weniger Terror oder religiösem Amok abgeht.


Islamisten hatte ich gar nicht mal im Hinterkopf, als ich das schrieb, vielmehr den Roman eines Igbo-Schriftstellers, der einen relativ guten Einblick in die Geistes- und Geisterwelt der Igbo unmittelbar vor, während und nach der Kolonisation (und damit einhergehend der christlichen Missionierung) der Igbo im südlichen Nigeria vermittelt. Das ging da noch unter Ausschluss des Islam vor sich: mit den Engländern kamen die christlichen Missionare, Anglikaner zunächst, dann Katholiken, und dann noch andere, und vor allem Anglikaner und Katholiken bauten erst mal Schulen, die so attraktiv waren, dass die Igbo ihre Kinder taufen ließen, um ihnen den Zugang zu diesen Schulen zu eröffnen. Ich kenne einen Igbo, der jetzt so um die 50 Jahre alt ist, einen promovierten Theologen, bei dem es genau so gelaufen ist: seine Eltern selbst sind nie Christen geworden.
Um es nur mal an einem eher unbedeutenden Beispiel zu veranschaulichen: die Igbo hatten relativ geringe Mühe, ihren überkommenen Ahnenkult in christliche Heiligenverehrung umzubauen, wobei letztere dann aber doch wieder eine ganz eigene afrikanische Prägung hat. Afrikanisches Christentum, afrikanischer Katholizismus sind für Bleichgesichter sehr gewöhnungsbedürftig - Weltkirche hin, Weltkirche her.
Im übrigen denke ich nicht, dass es an den Exorzismen liegt, dass die bösen Geister und Teufel im Christentum gebannter als im Islam erscheinen, sondern eher umgekehrt, dass der Exorzismus (wie er bei den Katholiken heisst) etwas ist, um jenen verbleibenden Rest der bösen Geister und Deibel im Zaum zu halten, den das Christentum halt auch nicht aus den Köpfen zu schaffen imstande war und ist. Wenn ich jetzt mal von dem finsteren Treiben absehe, das mit dem Tod einer Anneliese Michel geendet hat, erscheint mir ein gebändigter katholischer Exorzismus von heute weniger beängstigend als das, was bei fundamentalistisch-charismatischen Freikirchen unter anderem Namen ("Befreiungsdienst") manchmal abgeht - wobei es auch da wohl eine Art Süd-Nord-Gefälle gibt. Im Grunde haben alle afrikanischen christlichen Kirchen übirgens einen mehr oder (selten) weniger ausgeprägten charismatischen Touch.
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Margrethe
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Anmeldungsdatum: 26.03.2013
Beiträge: 6107

Beitrag(#2068815) Verfasst am: 18.09.2016, 07:41    Titel: Antworten mit Zitat

diskordianerpapst hat folgendes geschrieben:

So gesehen fehlt so manchem Islamisten eigentlich nur ein paar "Exorzitien" nebst durchführendem Personal.
Vielleicht liegts ja tatsächlich daran dass es bei den Christen mit weniger Terror oder religiösem Amok abgeht.


Islamisten hatte ich gar nicht mal im Hinterkopf, als ich das schrieb, vielmehr den Roman eines Igbo-Schriftstellers, der einen relativ guten Einblick in die Geistes- und Geisterwelt der Igbo unmittelbar vor, während und nach der Kolonisation (und damit einhergehend der christlichen Missionierung) der Igbo im südlichen Nigeria vermittelt. Das ging da noch unter Ausschluss des Islam vor sich: mit den Engländern kamen die christlichen Missionare, Anglikaner zunächst, dann Katholiken, und dann noch andere, und vor allem Anglikaner und Katholiken bauten erst mal Schulen, die so attraktiv waren, dass die Igbo ihre Kinder taufen ließen, um ihnen den Zugang zu diesen Schulen zu eröffnen. Ich kenne einen Igbo, der jetzt so um die 50 Jahre alt ist, einen promovierten Theologen, bei dem es genau so gelaufen ist: seine Eltern selbst sind nie Christen geworden.
Um es nur mal an einem eher unbedeutenden Beispiel zu veranschaulichen: die Igbo hatten relativ geringe Mühe, ihren überkommenen Ahnenkult in christliche Heiligenverehrung umzubauen, wobei letztere dann aber doch wieder eine ganz eigene afrikanische Prägung hat. Afrikanisches Christentum, afrikanischer Katholizismus sind für Bleichgesichter sehr gewöhnungsbedürftig - Weltkirche hin, Weltkirche her.
Die Igbo, um die als Beispiel nochmal aufzugreifen, glaubten in vorchristlichen Zeiten, dass bei Zwillingsgeburten Dämonen im Spiel waren. Um sich die vom Halse zu halten, was - siehe Zwillingsgeburten - nicht immer so ganz zufriedenstellend funktioniert hat, haben sie die Dämonen mit irgendwelchen Riten in ein Wäldchen gebannt und neugeborene Zwillinge in diesem Wäldchen ausgesetzt und sterben lassen, wo sie dann auch zu Dämonen wurden und mit den anderen in dem Wäldchen rumheulten. Kein Igbo hat es, ausser um neugeborene Zwillinge auszusetzen, jemals gewagt, einen Fuß in das Wäldchen zu setzen. Die christlichen Missionare haben es dann tatsächlich gewagt, ihr Haus in dieses Wäldchen zu bauen, ohne dass sie von den Dämonen abgemurkst oder sonstwie mit schrecklichen Krankheiten bestraft wurden. Also, aufgemerkt: die hatten in ihrer Religion allem Anschein nach die besseren Werkzeuge, um das Dämonengesindel kurz zu halten. Nö, die haben das Wäldchen nicht exorziert, die haben nur ordentlich Weihwasser versprüht.

Im übrigen denke ich nicht, dass es an den Exorzismen liegt, dass die bösen Geister und Teufel im Christentum gebannter als im Islam erscheinen, sondern eher umgekehrt, dass der Exorzismus (wie er bei den Katholiken heisst) etwas ist, um jenen verbleibenden Rest der bösen Geister und Deibel im Zaum zu halten, den das Christentum halt auch nicht aus den Köpfen zu schaffen imstande war und ist. Wenn ich jetzt mal von dem finsteren Treiben absehe, das sich in der katholischen Kirche über die Jahrhunderte als Exorzismus entwickelt und mit dem Tod einer Anneliese Michel geendet hat, erscheint mir ein gebändigter katholischer Exorzismus von heute weniger beängstigend als das, was bei fundamentalistisch-charismatischen Freikirchen unter anderem Namen ("Befreiungsdienst") manchmal abgeht - wobei es auch da wohl eine Art Süd-Nord-Gefälle gibt. Im Grunde haben alle afrikanischen christlichen Kirchen einen mehr oder (selten) weniger ausgeprägten charismatischen Touch.

Wer mir da jetzt gerade in den Sinn kommt, ist der einstmalige Skandalbischof aus Lusaka/Zambia, Emmanuel Milingo, ein schwarzer Hoffnungsbischof, der dann ziemlich rasch entgleist ist. Der war in Rom schon kaltgestellt, als er ab und zu in Österreich auftrat und geschäftstüchtige Busunternehmer in Süddeutschland Busreisen zu seinen Exorzismus- und Heilungsgottesdiensten nach Österreich anboten. Ich habe mir das mal angesehen, als sich hier in der Nähe gleich drei Busse mit Leuten füllten, die alle zu Milingo wollten: ich wage fast zu behaupten, dass die Leute, die in die Busse kletterten, mehrheitlich keine Katholiken waren. Das Geschäft mit Teufel und Dämonen läuft, da wird ein Bedürfnis bei Menschen angesprochen, dem von den sogenannten "Amtskirchen" schon lange nicht mehr entsprochen und das von diesen, soweit ich das beurteilen kann, auch gar nicht (mehr) geweckt wird. Der Glaube an Dämonen und böse Geister, die es auszutreiben gilt, lebt, wie es scheint, unverdrossen ausserhalb der "Amtskirchen" weiter.

quote gerichtet. vrolijke


Zuletzt bearbeitet von Margrethe am 18.09.2016, 11:51, insgesamt einmal bearbeitet
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DonMartin
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Anmeldungsdatum: 13.08.2013
Beiträge: 6817

Beitrag(#2068830) Verfasst am: 18.09.2016, 10:48    Titel: Antworten mit Zitat

Margrethe hat folgendes geschrieben:
Der Glaube an Dämonen und böse Geister, die es auszutreiben gilt, lebt, wie es scheint, unverdrossen ausserhalb der "Amtskirchen" weiter.

zB hier:
Zitat:
gloria.tv/article/4Yk4yQpVijPsD7ArEJdsW2cx6/postings/
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Margrethe
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Anmeldungsdatum: 26.03.2013
Beiträge: 6107

Beitrag(#2068861) Verfasst am: 18.09.2016, 13:18    Titel: Antworten mit Zitat

Die? *achselzuck*
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sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11046
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist

Beitrag(#2068916) Verfasst am: 18.09.2016, 20:36    Titel: Antworten mit Zitat

CSU-Generalsekretär hat sich fürchterlich darüber beklagt, dass es nicht möglich sei, den "fussballspielenden und ministrierenden Senegalesen" wieder "loszuwerden".
Das konnte der Generalvikar des Bistums Regensburg, Michael Fuchs nicht auf sich sitzen lassen. Und - wie zu erwarteb - passt die Kritik von Fuchs ja überhaupt nicht...
_________________
"Bullshit ist eine dritte Kategorie zwischen Wahrheit und Lüge" (Harry Frankfurt)

Ausser Hypochondrie habe ich alle Krankheiten.

Ich fordere: JEDEM VOLLPFOSTEN SEIN EIGENES "Mimi-Mimi!"
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Margrethe
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Anmeldungsdatum: 26.03.2013
Beiträge: 6107

Beitrag(#2068937) Verfasst am: 19.09.2016, 07:58    Titel: Antworten mit Zitat

Die Koikarpfenfraktion ... Lachen
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sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



Anmeldungsdatum: 30.09.2006
Beiträge: 11046
Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist

Beitrag(#2068938) Verfasst am: 19.09.2016, 08:27    Titel: Antworten mit Zitat

Margrethe hat folgendes geschrieben:
Die Koikarpfenfraktion ... Lachen



Bernhade Joseph hat folgendes geschrieben:
Ein Bischof ist keine Leitfigur sondern Hirte,

_________________
"Bullshit ist eine dritte Kategorie zwischen Wahrheit und Lüge" (Harry Frankfurt)

Ausser Hypochondrie habe ich alle Krankheiten.

Ich fordere: JEDEM VOLLPFOSTEN SEIN EIGENES "Mimi-Mimi!"
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Margrethe
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Anmeldungsdatum: 26.03.2013
Beiträge: 6107

Beitrag(#2068939) Verfasst am: 19.09.2016, 08:52    Titel: Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Bernhade Joseph hat folgendes geschrieben:
Ein Bischof ist keine Leitfigur sondern Hirte,


Mit den Augen eines Schafskopfs gesehen, kommt das auf dasselbe raus. Lachen
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DonMartin
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Anmeldungsdatum: 13.08.2013
Beiträge: 6817

Beitrag(#2068960) Verfasst am: 19.09.2016, 15:06    Titel: Antworten mit Zitat

Geht's nur mir so, dass einem die Galle hochkommt bei dem Gewese, das die sog. Lebensschuetzer um die Sterbehilfe machen?
Konkret zB um den aktuellen Fall aus Belgien,
Zitat:
www.kath.net/news/56761

Es ist schon unverschaemt, das als "Euthanasie" zu verunglimpfen, um damit zu suggerieren, boese Nazis braechten hilflose Kinder um.
Dabei geht es um nichts anderes als um Hilfe zum selbstbestimmten Sterben.
Selbstbestimmung des Menschen ist den Religioten natuerlich immer ein Dorn im Auge.
Man soll halt schoen brav leiden bis zum bitteren Ende.
Aber was will man anderes erwarten von einer Religion, die das Totfoltern eines Menschen als sinnstiftendes Ereignis feiert.
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Margrethe
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Anmeldungsdatum: 26.03.2013
Beiträge: 6107

Beitrag(#2068962) Verfasst am: 19.09.2016, 15:26    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Geht's nur mir so, dass einem die Galle hochkommt bei dem Gewese, das die sog. Lebensschuetzer um die Sterbehilfe machen?
Konkret zB um den aktuellen Fall aus Belgien,
Zitat:
www.kath.net/news/56761

Es ist schon unverschaemt, das als "Euthanasie" zu verunglimpfen, um damit zu suggerieren, boese Nazis braechten hilflose Kinder um.
Dabei geht es um nichts anderes als um Hilfe zum selbstbestimmten Sterben.
Selbstbestimmung des Menschen ist den Religioten natuerlich immer ein Dorn im Auge.
Man soll halt schoen brav leiden bis zum bitteren Ende.
Aber was will man anderes erwarten von einer Religion, die das Totfoltern eines Menschen als sinnstiftendes Ereignis feiert.


Ich habe mit Euthanasie (jawohl, ich verwende den Begriff) so meine Probleme, aber das tut jetzt nichts zur Sache, ich habe Diskussionen darüber schon mehrfach bis zum Erbrechen geführt.
Ohne Kenntnis der Details möchte ich mich zu der Nachricht aus Belgien auch nicht weiter äussern. Ausser dass es sich um einen 17-jährigen Jugendlichen handelt, der an einer unheilbaren Krankheit im finalen Stadium gelitten hat, konnte ich auch in belgischen Medien nichts näheres finden. Es kann also schon davon ausgegangen werden, dass es seinem Wunsch entsprochen und er um Euthanasie nachgesucht hat, auch wenn er dazu die Einwilligung der Eltern brauchte. Er war ein Minderjähriger, aber kein "Kind", das sich nicht hätte äussern können, das seine Eltern hinterrücks hätten umbringen lassen - wie kath.net zu suggerieren beliebt.

Dass sich in Linz ohne Kenntnis solcher Details aufgeplustert wird, kann nicht verwundern.

Zum Begriff Euthanasie: in Belgien, den Niederlanden und auch in anderen Ländern ist der Begriff Euthanasie nicht mit der Ermordung hilfloser Kinder und behinderter Menschen belastet, er wird dort ganz selbstverständlich auf das angewandt, was wir hier, eingedenk dessen, wofür die Nazis den Begriff Euthanasie missbrauchten, kunstfertig mit "aktiver Sterbehilfe" umschreiben. In Belgien nennt sich das einschlägige Gesetz übrigens Gesetz über Patientenrechte und nicht Sterbehilfegesetz, es wird im Text dann unverhüllt von "Euthanasie" gesprochen. Die naziunbelastete Unbefangenheit im Umgang mit dem Begriff "Euthanasie" habe ich in der Konversation mit Nicht-Deutschen auch erst lernen müssen ...


Zuletzt bearbeitet von Margrethe am 20.09.2016, 07:53, insgesamt einmal bearbeitet
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Anmeldungsdatum: 17.11.2007
Beiträge: 2572

Beitrag(#2068974) Verfasst am: 19.09.2016, 16:47    Titel: Antworten mit Zitat

Margrethe hat folgendes geschrieben:
Der Glaube an Dämonen und böse Geister, die es auszutreiben gilt, lebt, wie es scheint, unverdrossen ausserhalb der "Amtskirchen" weiter.

Wieso nur außerhalb der Amtskirchen? Habe ich vielleicht nicht mitbekommen, dass die RKK oder die EKD etwa die Hölle und den oder die Teufel abgeschafft haben? Zumindest die RKK braucht diese Schreckgespenster immer noch zur Angstmache.
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Margrethe
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Anmeldungsdatum: 26.03.2013
Beiträge: 6107

Beitrag(#2068978) Verfasst am: 19.09.2016, 17:16    Titel: Antworten mit Zitat

Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Margrethe hat folgendes geschrieben:
Der Glaube an Dämonen und böse Geister, die es auszutreiben gilt, lebt, wie es scheint, unverdrossen ausserhalb der "Amtskirchen" weiter.

Wieso nur außerhalb der Amtskirchen? Habe ich vielleicht nicht mitbekommen, dass die RKK oder die EKD etwa die Hölle und den oder die Teufel abgeschafft haben? Zumindest die RKK braucht diese Schreckgespenster immer noch zur Angstmache.

Schau einfach mal ins Neue Testament: es liegt doch auf der Hand, dass und warum weder RKK noch protestantische Kirchen (EKD = "evangelische Kirche in Deutschland", ausserhalb von Deutschland gibt es auch noch welche, von den Orthodoxen ganz zu schweigen) Hölle und Teufel "abschaffen" werdeb. Wenn sich die Kirchen darauf beschränkt hätten, was im NT über Hölle und Teufel steht, hätten sie im Lauf der Jahrhunderte möglicherweise doch einen etwas anderen Umgang mit diesen Bildern entwickelt, stattdessen haben sich auch in christlichen Vorstellungen massenhaft irgendwelche Geister und Dämonen eingenistet, die ihren Ursprung schon im vorchristlichen Volksglauben hatten.
Im übrigen weisst Du offensichtlich mehr als ich, wenn Du vollmundig erzählst, "die RKK" brauche diese Schreckgespenster immer noch zur Angstmache. Sag dann bitte doch dazu, wer in dem Falle "die RKK" sein soll. Ich weile nun schon einige zig Jahre auf dieser Erde und bin gewiss ziemlich katholisch sozialisiert worden: aber "Angst gemacht" hat mir mit diesen "Schreckgespenstern" niemand. Angst hatte ich vor dem Burggespenst auf Burg Wildenstein ...
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Schlumpf
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Beitrag(#2068992) Verfasst am: 19.09.2016, 19:53    Titel: Antworten mit Zitat

Margrethe hat folgendes geschrieben:
....Wenn sich die Kirchen darauf beschränkt hätten, was im NT über Hölle und Teufel steht, hätten sie im Lauf der Jahrhunderte möglicherweise doch einen etwas anderen Umgang mit diesen Bildern entwickelt, stattdessen haben sich auch in christlichen Vorstellungen massenhaft irgendwelche Geister und Dämonen eingenistet, die ihren Ursprung schon im vorchristlichen Volksglauben hatten.

Du weißt doch auch, dass es keine Religion mit nur guten Geistern gibt. Als Gegenpol muss es auch die bösen geben.
Zitat:
Im übrigen weisst Du offensichtlich mehr als ich, wenn Du vollmundig erzählst, "die RKK" brauche diese Schreckgespenster immer noch zur Angstmache. Sag dann bitte doch dazu, wer in dem Falle "die RKK" sein soll. Ich weile nun schon einige zig Jahre auf dieser Erde und bin gewiss ziemlich katholisch sozialisiert worden: aber "Angst gemacht" hat mir mit diesen "Schreckgespenstern" niemand. Angst hatte ich vor dem Burggespenst auf Burg Wildenstein ...

Schön für dich, wenn du nicht mal als Kind Angst vor der Hölle und dem Teufel hattest. zwinkern
Aber die Hölle spielt den Part Peitsche in dem Spiel Zuckerbrot und Peitsche, nachdem offensichtlich das Versprechen auf's Paradies alleine noch nicht ausreicht, die Anhänger bei der Stange zu halten. Nach dem Motto: Sicher ist sicher.

Ihr macht euch hier gerne lustig über kreuz.net. Solche Typen wie die, die dort schreiben, gibt es aber viele. Ich lebe seit 10 Jahren wieder in der Oberpfalz. Die zähle ich zum deutschen Bibelgürtel, der sich mMn von hier über den Bayerwald bis in die Alpentäler hinzieht. Da schalten treue Katholen ihr Hirn ab, wenn's um Religion geht. Als Beispiel führe ich mal die "heiligen Pforten" an. Der Papst verkündet einen Ablass beim Durchschreiten solcher Pforten, ohne seinen Gott oder Teufel um Erlaubnis zu fragen. Da müßten eigentlich bei jedem denkenden Menschen die Alarmglocken schrillen. Treue Katholen fahren da hin und latschen durch. Es wäre sicher interessant, mal über die sogenannte Volksfrömmigleit zu diskutieren.
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Margrethe
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Beiträge: 6107

Beitrag(#2069008) Verfasst am: 19.09.2016, 22:28    Titel: Antworten mit Zitat

Schlumpf hat folgendes geschrieben:
Der Papst verkündet einen Ablass beim Durchschreiten solcher Pforten, ohne seinen Gott oder Teufel um Erlaubnis zu fragen. Da müßten eigentlich bei jedem denkenden Menschen die Alarmglocken schrillen. Treue Katholen fahren da hin und latschen durch. Es wäre sicher interessant, mal über die sogenannte Volksfrömmigleit zu diskutieren.


Ach, weisst Du, bei solch geballtem Unwissen, das Du da vom Stapel lässt, ver-lässt mich die Lust, darüber was zu schreiben. Weswegen sollte der Papst Gott oder Teufel um Erlaubnis fragen, wenn er einen Ablass verkündet?

Ist eh für die Katz, wie ich gerade feststelle. Zum Thema Exorzismus habe ich mir hier vor ca. 3 Jahren schon mal die Finger wundgetippt. Ich werde den Teufel tun und mir die Finger auch noch zum Thema Ablass wundtippen. Ich tippe eher drauf, dass Du zu der Mehrheit gehörst, die nicht weiss, was ein Ablass ist bzw. was er nicht ist. Da findet sich gewiss auch ein "Dokumentarfilm", der es an Blödsinn mit dem im obigen Link angesprochenen "Dokumentarfilm" aufnehmen kann.


Zuletzt bearbeitet von Margrethe am 19.09.2016, 22:54, insgesamt einmal bearbeitet
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DonMartin
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Beitrag(#2069012) Verfasst am: 19.09.2016, 22:48    Titel: Antworten mit Zitat

da haben Beverfoerde & Co wohl gepennt Sehr glücklich
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DonMartin
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Anmeldungsdatum: 13.08.2013
Beiträge: 6817

Beitrag(#2069014) Verfasst am: 19.09.2016, 22:54    Titel: Antworten mit Zitat

Schlumpf hat folgendes geschrieben:

Aber die Hölle spielt den Part Peitsche in dem Spiel Zuckerbrot und Peitsche, nachdem offensichtlich das Versprechen auf's Paradies alleine noch nicht ausreicht, die Anhänger bei der Stange zu halten. Nach dem Motto: Sicher ist sicher.

Die Amtskirche hält in Sachen Teufel den Ball ziemlich flach.
Bei den meisten Gläubigen kann sie heutzutage damit keinen Stich mehr machen.
Für diese Haltung wird sie aus der kreuzpunktnet-Fankurve heftig angegangen.
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sünnerklaas
Mietzekatzenkater - treibt den Kessel



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Wohnort: Da, wo noch Ruhe ist

Beitrag(#2069037) Verfasst am: 20.09.2016, 08:03    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Schlumpf hat folgendes geschrieben:

Aber die Hölle spielt den Part Peitsche in dem Spiel Zuckerbrot und Peitsche, nachdem offensichtlich das Versprechen auf's Paradies alleine noch nicht ausreicht, die Anhänger bei der Stange zu halten. Nach dem Motto: Sicher ist sicher.

Die Amtskirche hält in Sachen Teufel den Ball ziemlich flach.
Bei den meisten Gläubigen kann sie heutzutage damit keinen Stich mehr machen.
Für diese Haltung wird sie aus der kreuzpunktnet-Fankurve heftig angegangen.


Mit dem Teufel konnte man nur so lange wirkungsvoll drohen, so lange es einfachen Gläubigen (=Laien) strengstens verboten war, die entsprechenden Texte - und damit meine ich nicht nur die Bibel, sondern auch päpstliche Enzykliken etc. - zu lesen.
_________________
"Bullshit ist eine dritte Kategorie zwischen Wahrheit und Lüge" (Harry Frankfurt)

Ausser Hypochondrie habe ich alle Krankheiten.

Ich fordere: JEDEM VOLLPFOSTEN SEIN EIGENES "Mimi-Mimi!"
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Margrethe
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Beiträge: 6107

Beitrag(#2069042) Verfasst am: 20.09.2016, 09:34    Titel: Antworten mit Zitat

sünnerklaas hat folgendes geschrieben:

Mit dem Teufel konnte man nur so lange wirkungsvoll drohen, so lange es einfachen Gläubigen (=Laien) strengstens verboten war, die entsprechenden Texte - und damit meine ich nicht nur die Bibel, sondern auch päpstliche Enzykliken etc. - zu lesen.


Erzählst Du jetzt auch noch, wie lange das her ist? Kannst Dich dabei auf die letzten beiden Jahrhunderte beschränken, denn dass den Waldensern der eigenständige Umgang mit der Bibel übel bekommen ist und sie in den Geruch gebracht hat, "Teufelskinder" zu sein, weiss ich schon. Was ich nicht genau weiss und ein wenig bezweifeln möchte: Dass Waldenser, nachdem sie ihre Bibel in die Hand genommen hatten, keine Angst vor den Ränken des Teufels mehr hatten. Die haben ihn ja nicht aus ihren Bibeln eliminiert. Sie waren allerdings Anhänger der Prädestinationslehre, und da weiss ich nicht so recht, ob das nicht noch schlimmer ist als mit Teufel und Hölle zu drohen, wenn Klein Hänschen nicht artig ist.

Ich kann mich zwar erinnern, dass es in katholischen Familien - im Gegensatz zur protestantischen Konkurrenz - nicht gerade an der Tagesordnung war, eine Bibel zu besitzen. Wir hatten auch keine, weswegen ich zu den protestantischen Vermietern gegangen bin und mir als Erstklässlerin, die gerade das Alphabet gelernt hatte, mit roten Backen dort das Alte Testament reingezogen habe, ehe ich mir Jahre später selber mal eines zulegte. Dass der Pfarrer, der damals bei uns auch als Religionslehrer fungierte, davon nicht sehr begeistert war, weiss ich auch noch. Den brachte ich mit meinen AT-gefütterten Zwischenrufen ständig aus dem Konzept. Das war aber nur ein Grund mehr für mich, noch genauer reinzuschauen.
Von "strengstens verboten" weiss ICH aber jedenfalls nichts, ich weiss nur, dass es wenig Sinn machte, eine in Latein abgefasste Enzyklika zu lesen, wenn man kein Latinum hatte.


Zuletzt bearbeitet von Margrethe am 20.09.2016, 11:31, insgesamt einmal bearbeitet
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DonMartin
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Beitrag(#2069049) Verfasst am: 20.09.2016, 11:21    Titel: Antworten mit Zitat

Margrethe hat folgendes geschrieben:
... und mir als Erstklässlerin, die gerade das Alphabet gelernt hatte, mit roten Backen dort das Alte Testament reingezogen habe, ...

Als Steppke fand ich das Alte mit ordentlich Zoff drin auch viel spannender als das Neue mit seinem langweiligen Jesuskram.
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