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MISSHANDELTE HEIMKINDER
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Martin Mitchell
„schwer (um)erziehbarer“ Senior anderer Kultur



Anmeldungsdatum: 25.09.2003
Beiträge: 1597
Wohnort: Adelaide, Süd Australien

Beitrag(#2068878) Verfasst am: 18.09.2016, 15:36    Titel: Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND. Antworten mit Zitat

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Dieser Thread »Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND« @ http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2042754#2042754 (Siehe einleitenden Beitrag oben) wurde von mir aus gutem Grund hier im FREIGEISTERHAUS.DE-Forum schon am Donnerstag, 4. Februar 2016, um 06:50 Uhr (MEZ/CET) eröffnet (bzw. auch dies als ein wichtiges Thema von mir angesprochen!). Wer selbst persönliches Wissen was dieses Thema betrifft hat, sollte dies unbedingt kund tun.

Jetzt mal erscheint diesbezüglich folgende Veröffentlichung in der Fachzeitschrift Sozial.Geschichte Online 19 (2016) S. 61–113


Zitat:
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Ein unterdrücktes und verdrängtes Kapitel der HeimgeschichteArzneimittelstudien an Heimkindern, SILVIA WAGNER, Sozial.Geschichte Online 19 (2016) [ @ http://duepublico.uni-duisburg-essen.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-42079/04_Wagner_Heime.pdf (insgesamt 54 digitale Seiten --- anfangend auf Seite 61 der Drucksache selbst --- Abschluss auf Seite 113 der Drucksache selbst) ]

[ „Dies ist eine Veröffentlichung der Sozial.Geschichte Online lizenziert nach [Creative Commons – CC BY-NC-ND 3.0]“ --- Dieser Hinweis, am Ende des Originals dieses Artikels ist noch etwas länger und detaillierter. Jeder sollte selbst dort nachsehen und sich genau informieren. ]

1. Einleitung

Obwohl ehemalige Heimkinder immer wieder berichteten, dass ihnen in den Erziehungseinrichtungen in dem Zeitraum von 1950 bis etwa Mitte der 1970er Jahre zum Teil über Jahre sedierende Arzneimittel verabreicht wurden, ist dieser Aspekt der Heimgeschichte bisher nur ansatzweise aufgearbeitet worden. Einige der Betroffenen äußerten die Vermutung, dass an ihnen Arzneimittelstudien durchgeführt worden seien. Als der Runde Tisch Heimerziehung (RTH) im Jahre 2009 seine Arbeit aufnahm, forderten ehemalige Heimkinder deshalb, dass auch das Thema Arzneimittel dort Beachtung finden sollte. Dies wurde jedoch abgelehnt. Im Abschlussbericht des RTH finden nur die Verabreichung der Medikamente und eine Arzneimittelstudie an Heimkindern über die Prüfung des Neuroleptikums Truxal in dem Heim Neu-Düsselthal Erwähnung.1 In dieser Studie heißt es:

„Wenn es im Rahmen der Heimerziehung zu generellen und kollektiven Behandlungen bzw. Sedierungen gekommen ist, die weniger den Kindern und Jugendlichen als der Disziplin im Heimalltag oder gar der Erforschung von Medikamenten zuträglich waren, ist dies als Missbrauch zu beurteilen und erfüllt ggf. den Tatbestand der (schweren) Körperverletzung – auch nach damaligen Maßstäben. Ob und in welchem Umfang eine solche Praxis vorkam, kann jedoch so viele Jahre später schwer beurteilt werden“.2

In diesem Beitrag werden erste Ergebnisse eines Forschungsprojektes zusammengefasst, die eine neue Perspektive auf die Prüfung von Arzneimitteln in Heimen zwischen den 1950er und Mitte der 1970er Jahre ermöglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Studie von Neu-Düsselthal keine Ausnahme war, sondern dass in dem genannten Zeitraum in deutlich größerem Ausmaß als bisher bekannt Arzneimittelstudien an Heimkindern durchgeführt wurden. Der Beitrag rückt die Rolle der Medizin und Mediziner, die in der bisherigen Aufarbeitung der Geschichte der Heimkinder weitgehend unberücksichtigt blieb, in den Fokus.

Untersucht wird in dieser Arbeit zunächst die Situation in der BRD. Einen Vergleich zur DDR ist nur ansatzweise möglich (siehe Abschnitt 5.1). Eine Studie von Karsten Laudien und Christian Sachse liefert erste Hinweise über Arzneimittelstudien in den dortigen Kinderheimen.3 Ebenso gibt es Anhaltspunkte für entsprechende Praktiken in anderen Staaten. Ein Forschungsprojekt in der Schweiz widmet sich gegenwärtig der historischen Aufarbeitung von Arzneimittelstudien, die in den 1960er und 70er Jahren unter der Leitung des Psychiaters Roland Kuhn, dem Entdecker des ersten Antidepressivums, unter anderem an Heimkindern durchgeführt wurden.4 In den USA erschien 2004 eine Reportage über HIV-positive Kinder in New Yorker Heimen, an denen bis dahin unerprobte Medikamente getestet worden seien.5

Diese Studie versucht in erster Linie, das Versäumnis des RTH aufzuarbeiten. Im Forschungsprozess kam zudem die Frage auf, inwieweit in den durchgeführten Arzneimittelstudien an Heimkindern in der BRD eine Kontinuität des Menschenbildes festzustellen ist, das während der Zeit des Nationalsozialismus zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit geführt hat. Die Studie untersucht daher den beruflichen Werdegang der an den Versuchen beteiligten Forscher, Ärzte und Mitarbeiter institutioneller Träger und stellt in zahlreichen Fällen bruchlose Berufsbiographien von an NS-Verbrechen verantwortlichen Medizinern in der BRD fest. Drittens beleuchte ich, inwieweit Arzneimittelstudien an Heimkindern dazu beitrugen, durch eine systematische Medikalisierung die Funktionsweise der Heime als „totaler Institution“ nach Erving Goffman zu optimieren (siehe die Abschnitte 8.2 und 8.3).6 Auch diese Perspektive sollte nicht übersehen werden.

[ ……… ]

–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

[ Fußnoten ]

1 Vgl. Uwe Kaminsky, Die Verbreiterung der „pädagogischen Angriffsfläche“, in: LVR (Hg.), Verspätete Modernisierung; Öffentliche Erziehung im Rheinland – Geschichte der Heimerziehung in Verantwortung des Landesjugendamtes (1945–1972), Essen 2011, S. 485–494.
2 Abschlussbericht RTH, Berlin 2010, S. 20.
3 Karsten Laudien / Christian Sachse, Expertise zur „Aufarbeitung der Heimerziehung in der DDR“, Berlin 2012, S. 248ff.
4 Simone Rau, Medikamententests an Heimkindern werden untersucht, Tages-Anzeiger, 29. Mai 2015.
5 Dominik Groß, Ethische Grenzen humanmedizinischer Forschung, in: Volker Schumpelick / Bernhard Vogel (Hg.), Innovationen in Medizin und Gesundheitswesen, Freiburg 2010, S. 415–439, hier S. 427.
6 Erving Goffman, Asyle – Über die soziale Situation psychiatrischer Patienten und anderer Insassen, Frankfurt am Main 1981.

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BITTE SELBST WEITERLESEN UND STUDIEREN IM ORIGINAL @ http://duepublico.uni-duisburg-essen.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-42079/04_Wagner_Heime.pdf
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Zuletzt bearbeitet von Martin Mitchell am 21.09.2016, 09:35, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Ahriman
Tattergreis



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Beitrag(#2068886) Verfasst am: 18.09.2016, 16:56    Titel: Antworten mit Zitat

kann man ja gar nicht so viel kotzen wie man möcht
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Martin Mitchell
„schwer (um)erziehbarer“ Senior anderer Kultur



Anmeldungsdatum: 25.09.2003
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Beitrag(#2068955) Verfasst am: 19.09.2016, 14:48    Titel: Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND. Antworten mit Zitat

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Ich veröffentlichte diesbezüglich ja auch schon am Sonntag, 31. Januar 2010, um 10:36 Uhr (MEZ/CET) unter folgender Überschrift »GERMAN INSTITUTIONS: Unglaubliches Ausmaß grausamer Menschenrechtsverletzungen«, u.a., @ http://www.chefduzen.de/index.php?topic=10331.msg190791#msg190791 , einen Beitrag, den ich, wegen seiner außerordlichen Wichtigkeit und Relevanz, jetzt auch hier im genauen Wortlaut aufführe:

Zitat:
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GERMAN INSTITUTIONS: Unglaubliches Ausmaß grausamer Menschenrechtsverletzungen in der damaligen nachkriegsdeutschen Heimerziehung !

CHURCH ABUSE and STATE ABUSE, and they were equally responsible and are equally liable !

“Abuse was not the failure of the system, abuse was the system !”


„Abusus war nicht das Verfehlen des Systems, Abusus war das System !“

Unglaubliches Ausmaß grausamer Menschenrechtsverletzungen in der BRD !


Mag vielleicht kein Anwalt sein, der dies geschrieben hat, aber immerhin soll und muß, meines Erachtens, auch DIES unbedingt berücksichtigt werden:

Verfasst von »Gast« am 26. Januar 2010 - 07:06 Uhr MEZ.

...und gepostet von »Gast« auf der Internet-Plattform evangelisch.de @ http://www.evangelisch.de/themen/gesellschaft/runder-tisch-heimkinder-legt-zwischenbilanz-vor10507 zu ihrem Artikel vom 22.01.2010 »Runder Tisch Heimkinder legt Zwischenbilanz vor«


[ evangelisch.de: Verlag Hansisches Druck- und Verlagshaus. Das Hansische Druck- und Verlagshaus (HDV) ist eine 100%ige Tochtergesellschaft des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik gGmbH und Verlag des evangelischen Magazins chrismon. Evangelisch.de wird in enger Kooperation mit der Zentralredaktion des Evangelischen Pressedienstes (epd) produziert. ]

[ Jetzt, 2016, erstmalig NOTWENDIGERWEISE hinzugefügt: Gast-Leserkommentar jetzt aber nicht mehr dort vorhanden! ]

»»» Verfasst von »Gast« am 26. Januar 2010 - 07:06 Uhr MEZ.

Wenn man bedenkt welche Firmen an der unentlohnten Zwangsarbeit an Kindern und Jugendlichen in der Bundesrepublik Deutschland ( BRD ) während des so genannten „Wirtschaftswunder“ davon profitiert haben.

Claas Gruppe: CLAAS KGaA mbH, Harsewinkel
Hella KGaA Hueck & Co., Lippstadt
RECTICEL SCHLAFKOMFORT GmbH - SCHLARAFFIA - Bochum

weltbekannte Marken wie Miele, Rowenta, Braun und Grundig
verschiedene Anbieter von Krankenhaus-, Haushalts- und Wäscherei-Diensten

Und das sind bestimmt nicht die einzigen gewesen.

Und man sollte dabei immer bedenken, dass die Kirchen nie in der Lage gewesen wären, dieses unglaubliche Ausmaß der grausamen Menschenrechtsverletzungen zu vollbringen, wenn die zuständigen Jugendämter, Gerichtsbarkeiten und die Landesparlamente nicht Ihre schützende Hände darüber gehalten hätten. Der Staat (und damit meine ich nicht die Bürger) und die Kirche haben gemeinsame Sache gemacht. Und auch nach dieser Zeit (quasi bis zum heutigen Tage) hat der Staat trotz Wissen dieser groben Verstöße gegen die Menschenrechte keine strafrechtliche Verfolgung eingeleitet. Somit greift meiner Meinung nach auch nicht das Gesetz der Verjährung. Denn es gibt vom BGH ein Urteil dazu [ 5 StR 451/99 - BESCHLUSS vom 09.02.2009; steht zur Verfügung als PDF @ http://jensweinreich.de/wp-content/uploads/2009/07/bgh-pansold-dopingopfer.pdf ( 9 Seiten; 1.3 MB ) ]:

[ betreffend einem Strafverfahren ] in dem die Revision eines Angeklagten ( ehemaliger Dopingarzt [ (IM) „inoffizieller Mitarbeiter (STASI)“ "Jürgen Wendt" - Dr. Bernd Fritz Pansold aus Wien, Österreich (wo er sich nach der Wende niedergelassen hat) ] ) auf VERJÄHRUNG NIEDERGESCHLAGEN wurde. Nach dieser Vorschrift unterliegen Verbrechen gegen den Frieden, die Menschlichkeit und die Menschenrechte und Kriegsverbrechen nicht den Bestimmungen über die Verjährung. Weil die betroffenen minderjährigen Sportlerinnen von Staats wegen ohne Rücksicht auf gravierende Gesundheitsschädigungen – z.B. mögliche Lebertumore oder schwerwiegende Herzerkrankungenfür staatliche Zwecke missbraucht wurden. Dieser schwerwiegende Rechtsbruch ist als Menschenrechtsverletzung zu werten. Zu Recht ist somit im Ergebnis von dem Ruhen der Verjährung dieser UNRECHTSTATEN auszugehen, da sie systemimmanent durch das totalitäre Regime der SED nicht verfolgt wurden.

Auch in unseren Fällen [ was ehemalige Heimkinder betrifft ] fand von staatswegen keine strafrechtliche Verfolgung gegen schwere Menschenrechtsverletzungen statt. [ *** ] Die BRD war zwar kein totalitäres Regime. Aber das System der Kinderheime in der BRD war ein totalitäres Regime. Ein Regime welches vom Staat nicht nur gedeckt wurde sondern [ in welchem ] auch [ der Staat ] sich daran beteiligt hat. Und das bis zum heutigen Tage. Obwohl die deutsche Gerichtsbarkeit und die Staatorgane es gewusst haben. Die Täter hätten schon damals angeklagt werden müssen. Aber man hat trotz des Wissens von schweren Verstößen gegen die Menschenrechte damals und die Jahre danach nicht einen der Täter angeklagt, vor Gericht gestellt und somit auch keinen rechtskräftig dafür verurteilt.

Zum Schluss von einer der Erzieherinnen gegenüber meiner Person: Ich hasse diesen Bastard. Vater kriminell und Alkoholiker, Mutter kriminell und Alkoholikerin. Der Apfel fällt nicht weit vom Baum. Am besten sollte man Ihn ersäufen, dann wird er in der Zukunft dem Steuerzahler nicht mehr auf der Tasche liegen.

Daran ist leicht zu erkennen welches Gedankengut in der damaligen Heimerziehung steckte. «««

[ *** Siehe DAZU, u.a., auch @ http://www.heimkinder-ueberlebende.org/Absolute-prohibition-of-every-form-of-forced-labour-and-compulsory-labour_-_Is-my-interpretation-of-this-international-law-the-ILO-Convention-C029-correct_-_or-not.html und @ http://www.heimkinder-ueberlebende.org/Former-German-wards-of-the-state,-institutionalised-children-used-as-slave-labourers-demand-adequate-compensation-and-the-making-of-appropriate-amends_-_no-compromise.html ]
_______________________

Meine eigene momentane Unterschrift: Eine Verhandlung oder ein Verfahren ohne QUALIFIZIERTEN juristischen Rechtsbeistand, Recht und Gesetz ist wie ein Gebäude ohne Fundament – ein Kartenhaus.

TAGS / LABELS: Bernd Fritz Pansold, BGH, Braun, CHURCH ABUSE, Claas, GERMAN INSTITUTIONS, Grundig, Heimerziehung, Hella, Menschenrechten, Menschenrechtsverletzungen, Miele, Schlaraffia, STATE ABUSE, Zwangsarbeit

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Martin Mitchell
„schwer (um)erziehbarer“ Senior anderer Kultur



Anmeldungsdatum: 25.09.2003
Beiträge: 1597
Wohnort: Adelaide, Süd Australien

Beitrag(#2069055) Verfasst am: 20.09.2016, 11:59    Titel: Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND. Antworten mit Zitat

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Siehe die neue diesbezügliche Stellungnahme von dem Evangelischen Pfarrer i.R. Dierk Schäfer, Diplom-Pädagoge und Diplom-Psychologe, in seinem Blog, Dierk Schaefers Blog vom Mo. 19.09.2016, um 18:44 Uhr (MEZ/CET) »Kinder als Versuchskaninchen« @ https://dierkschaefer.wordpress.com/2016/09/19/kinder-als-versuchskaninchen/

Zitat:
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Kinder als Versuchskaninchen
by dierkschaefer

[ Weiterverbreitung des Ganzen erlaubt und ausdrücklich erwünscht! ]

Arzneimittelstudien an Heimkindern kamen angeblich nur selten vor. Das sieht aber anders aus. Die Studie1 nennt es „ein Versäumnis des Runden Tisches Heimkinder“ [bzw.ein Versäumnis des Runden Tisches Heimerziehung“ („RTH“)] und fragt, „warum es der RTH abgelehnt hat, sich mit diesem Thema näher zu befassen.“

Als pauschale Antwort bietet sich an, dass der Runde Tisch unter Vorsitz von Antje Vollmer offensichtlich bemüht war, die Verantwortlichkeiten nicht ausufern zu lassen. Die staatlichen und kirchlichen Heime und ihre Schwarze Pädagogik2 konnte man schlecht aussparen, dafür aber deren finanzielle Risiken gering halten. Doch für die Medikamentation waren nicht nur die verabreichenden Mitarbeiter der Einrichtungen verantwortlich, sondern große Firmen, die in den Heimen Versuchsreihen starten konnten3, Versuchsreihen, die von Medizinern geplant wurden, deren Berufsbiographien in zahlreichen Fällen bruchlos in die Zeit zurückreichten, in denen sie für NS-Verbrechen verantwortlich waren.4 – Damit hätte man die Pharma-Firmen belastet. Das wollte Frau Vollmer wohl nicht.

Auch im Falle der Zwangsarbeit5 hat sie abgeblockt und damit heute noch bestehende und renommierte Firmen unter ihren Schutzmantel6 genommen.7 8

Mir fallen keine unverfänglichen tiefer schürfenden Antworten auf die Frage ein, warum es der RTH abgelehnt hat, sich mit diesen Themen näher zu befassen.

Die Sache mit den Medikamententests an nichteinwilligungsfähigen Personen ist leider ein aktuelles Thema geworden.9

Fußnoten

1 http://duepublico.uni-duisburg-essen.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-42079/04_Wagner_Heime.pdf

2 https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarze_P%C3%A4dagogik

3 https://dierkschaefer.wordpress.com/2016/02/03/demenz-die-medikamente-dafuer-wurden-an-heimkindern-getestet/

4 Die „Moderatorin“ des Runden Tisches, die den Begriff Zwangsarbeit nur für Nazi-Zwangsarbeit verwendet sehen wollte. Sie sah darüber hinweg, daß die „Arbeitstherapeuten“ in den Heimen vielfach ehemalige SA-Leute und die Gutachter einschlägig belastet waren. In den Heimen – kirchlich wie staatlich – hatten wir die Fortsetzung des Nazi-Systems. Frau Vollmer in ihrer grün-christlichen Bigotterie hat das nicht bekümmert. Sie sprach zwar von erzwungener Arbeit, bat jedoch die Profiteure nicht zur Kasse und sah völlig darüber hinweg, daß es Zwangsarbeit nicht nur für Jugendliche gab, sondern auch für Kinder. https://dierkschaefer.wordpress.com/2014/06/17/zwangsarbeit-in-ost-und-west-was-sind-die-unterschiede/

5 https://dierkschaefer.wordpress.com/2012/05/05/zwangsarbeit-nicht-nur-fur-ikea/

6 https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzmantelmadonna

7 Die Zwangsarbeit. Eine geringe Pauschalentschädigung als Rentenersatz gibt es, anders als in Irland, bei uns nur für Jugendliche, die Zwangsarbeit leisten mußten, wobei der Begriff Zwangsarbeit peinlichst vermieden wird. Es gibt keine Lohnnachzahlung, weder von den kirchlichen, noch von den staatlichen Einrichtungen, die von der Zwangsarbeit profitiert haben. Auch nicht von der Privatwirtschaft, die gut an den Kindern verdient hat. Es schien wohl nicht opportun, die Betriebe, darunter Firmen mit großer Bedeutung, zwangszuverpflichten. Zwangsarbeit ja, Zwangsentschädigung nein.

Und für die Zwangsarbeit von Kindern gibt es GAR NICHTS. https://dierkschaefer.wordpress.com/2013/07/09/er-ist-ein-priester-du-must-ihm-gehorchen/

8 Antje Vollmer, Moderatorin des westdeutschen Runden Tisches für ehemalige Heimkinder, mied wie der Teufel das Weihwasser die Anwendung des Begriffs Zwangsarbeit auf die Ausbeutung der ehemaligen Heimkinder (West!) durch respektable Industriebetriebe und einzelne Bauern. Sie wollte den Begriff ausschließlich für die Zwangsarbeit für Nazi-Deutschland gelten lassen. Und so tauchten weder der Begriff noch der Sachverhalt im Abschlußbericht des Runden Tisches auf. Die Nutznießer der Zwangsarbeit wurden nicht nur nicht am Fonds beteiligt, sondern blieben unerwähnt. https://dierkschaefer.wordpress.com/2013/09/29/zwangsarbeit-ost-und-zwangsarbeit-west/

9 https://dierkschaefer.wordpress.com/2016/05/25/medikamententests-und-nicht-einwilligungsfaehige-personen-ein-ideales-menschenmaterial/

dierkschaefer | 19. September 2016 um 18:44 | Tags: DDR-Heimkinder, ehemalige Heimkinder, Entschädigung, heimkinder, Kinderheime, kindeswohl, Kirche, Medizin, Missbrauch, Misshandlung, Opfer, Runder Tisch, Staat, Versuchskaninchen, Zwangsarbeit | Kategorien: DDR, Deutschland, Ethik, Firmenethik, Geschichte, Gesellschaft, heimkinder, Kinderheime, Kinderechte, Kindeswohl, kirchen, Korruption, Kriminalität, Kriminologie, Moral, Nazivergangenheit, Padägogik, Recht, Staat, Täter, Wirtschaft, Wissenschaft | URL: http://wp.me/pulUf-1Tt

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Erstveröffentlichung des Originals: Montag, 19. September 2016, um 18:44 Uhr (MEZ/CET) @ https://dierkschaefer.wordpress.com/2016/09/19/kinder-als-versuchskaninchen/ (Erhalten in Australien per Email am 19.0.9.2016 zur weitest möglichen Weiterverbreitung und Weiterveröffentlichung.).
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Martin Mitchell
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Anmeldungsdatum: 25.09.2003
Beiträge: 1597
Wohnort: Adelaide, Süd Australien

Beitrag(#2069230) Verfasst am: 22.09.2016, 14:16    Titel: Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND. Antworten mit Zitat

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Drei von bisher insgesamt 10 Antworten verschiedener Kommentatoren zur Stellungnahme zu diesem Thema von Dierk Schäfer ausgeführt im unmittelbar vorhergehenden Beitrag hier in diesem Thread; d.h. @ http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2069055#2069055 :

1. ekronschnabel sagte, am 20. September 2016 um 14:31 Uhr
@ https://dierkschaefer.wordpress.com/2016/09/19/kinder-als-versuchskaninchen/#comment-7628


Zitat:
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Man gehe auf die Homepage von Antje Vollmer – und dort trifft man auf die geballte Bigotterie dieser Kirchentante mit grünem Mäntelchen. Warum sie lavierte wie sie lavierte? Sie erhob sich zur Richterin in eigener Sache, die in ihrer Kirchenverbundenheit ruht. Wenn man am RTH ehrlich gearbeitet hätte, wären die Verbrechen der Kirchen und deren Drecksfirmen = Heime noch stinkender hervorgetreten. Antje und ihre Brüder im Glauben schämten sich keinesfalls, erneut Verbrechen an den Opfern zu begehen. Sie wussten ja, dass man sie nicht juristisch belangen kann. Und moralische Verpflichtungen gegenüber den Opfern der Kirchenganoven? Pipikram, da steht man drüber, ging und geht doch nur um Heimkinder. Medikamentenversuche, na und? Scheissegal, ob ein paar mehr oder weniger dieser Heimbastarde verrecken oder nicht, die Jugendämter sorgten schon dafür, dass neue Sex- und ZwangsarbeiterInnen nachgeliefert wurden!

„Was wollt ihr eigentlich noch von mir?“ fragt die Vollmer heute. Die muss ihre Pfoten nicht mal in Unschuld waschen, das Weib trug schon am RTH Gummihandschuhe und Fischerstiefel, weil sie genau wusste, dass sie am Ende ihrer „Moderation“ bis zu den Hüften in der Scheisse steht, die sie und die anderen Knilche aus der Ecke der Täternachfolger anrührten.

Die Frau Ex- und hopp – Bundestagspräsidentin…ein herrliches Beispiel für bigotte, größenwahnsinnige, menschenverachtende und ekelhaft auftretende, abgebrühte Kirchenleute. Stalin, dessen krankes Denken und Handeln ich verabscheue, lag aber in einem Punkt richtig: Weg mit allem, was KIRCHE heisst!

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2. dierkschaefer sagte, am 20. September 2016 um 15:03 Uhr
@ https://dierkschaefer.wordpress.com/2016/09/19/kinder-als-versuchskaninchen/#comment-7630


Zitat:
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Das ist nett, lieber Herr Kronschnabel, dass Sie die Kirchenleute, die Sie meinen, genauer beschreiben. Das ist eine in welchem Umfang auch immer begrenzte Gruppe. Das lässt den Möglichkeit offen, dass es darüber hinaus auch anständige Leute geben könnte. Ich kenne viele davon, und sie verstehen sich als Kirche.
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3. Helmut Jacob sagte, am 20. September 2016 um 15:37 Uhr
@ https://dierkschaefer.wordpress.com/2016/09/19/kinder-als-versuchskaninchen/#comment-7631


Zitat:
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Dass Vollmer und andere moralische Dreckspatzen dieses Thema nicht an den RTH gelassen haben, ebenso nicht das Thema „Behinderte Heimkinder“ und „Zwangsweise in die Psychiatrien Eingewiesene“ ist verständlich. Der Dreckhaufen würde so hoch wachsen, dass der gesamte RTH in der Scheiße ersticken würde. Die Dame wusste genau, wo es heikel wird. Und die Kirchenadvokaten ebenso. Dabei haben sie sich dreier, völlig überforderten „Heimopfervertreter“ bedient, die nicht einmal erwünscht waren. Sie haben diese drei für ihre schmutzigen Machenschaften missbraucht. Hätten sie diese Themen aufgearbeitet, wären Milliarden auf Staat, Länder und Kirchen zugekommen. Sie hätten sich in ihrer moralischen Verkommenheit nicht mehr hinter 10.000,-€ verschanzen können.

Übrigens, lieber Herr Schäfer, das mit den anständigen Talarträgern glaube ich Ihnen gerne. Aber die haben den Weg Christi sicher nicht so ganz aufmerksam verfolgt. Der stand auf der Seite der Schwachen und hat auch seinen Mund gegen Pharisäer aufgemacht. Ich sehe immer nur einen, der öffentlich auf der Seite der Schwachen steht. Sie tragen, wenn Sie es noch tun, dieses schwarze Gewand zurecht.

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Beiträge: 1597
Wohnort: Adelaide, Süd Australien

Beitrag(#2070076) Verfasst am: 28.09.2016, 07:06    Titel: Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND. Antworten mit Zitat

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ANFANG EINER NOTWENDIGEN MEINERSEITIGEN EMAIL IN IHRER ABSOLUTEN VOLLSTÄNDIGKEIT.

Zitat:
.
Nochmalige Nachfrage bei den Betreibern des Diskussionsforums REHAkids.de .

[ Nachfrage per Email bei REHAkids.de (Sabine Mosch und Thomas Mosch) @ webmaster[a]rehakids.de und info[a]m06.rehakids.de sowohl wie auch an Thomas Mosch Webdesign per KONTAKTFORMULAR @ http://www.webdesigner.de/kontakt/ ]

[ … ZULETZT NACHGEFRAGT AM 25.09.2016 … BISHER KEINE ANTWORT, UND EINE ANTWORT IST ANSCHEINEND WOHL AUCH NICHT ZU ERWARTEN … ]

SUBJECT: Meine Erfahrungen mit einem neuen Diskussionsforum, dass ich gerade erst entdeckt habe: REHAkids.de .

ANFANG DES ZITATS AUS DEM RELEVANTEN GOOGLE-INDEX.

Zitat:
.
[ GOOGLE informiert am 24.09.2016 ]
Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND :: REHAkid...
http://www.rehakids.de > REHAkids Foren-Übersicht > Sonstiges
1 day ago - 4 posts - ‎1 author
Verfasst am: Heute, 15:05 Titel: Medikamententests an Heimkindern in .... Arzneimittelstudien an Heimkindern, SILVIA WAGNER, Sozial.

.

ENDE DES ZITATS AUS DEM RELEVANTEN GOOGLE-INDEX.


ANFANG DES ZITATS MEINER EMAIL-KOMMUNIKATION MIT DEN BETREIBERN DES DIESBEZÜGLICHEN FORUMS.

Zitat:
.
[ Samstag, 24. September 2016 ]

Sehr geehrte Frau Sabine Mosch,
Sehr geehrter Herr Thomas Mosch,

als die langjährigen Betreiber des Diskussionsforums REHAkids.de kontaktiere ich Sie heute um zu erfahren warum Sie mich nachdem ich mit Ihrer Zulassung gerade mal ein paar Stunden als Mitglied in Ihrem Forum anwesend war meine überaus wichtigen Beiträge gelöscht haben und mich aus Ihrem Forum ausgesperrt haben.

Das Thema »Medikamententests an Nicht-Einwilligungsfähigen« ( @ http://www.rehakids.de/phpBB2/ftopic122511.html ) eröffnet von Boardnutzerin »Inge« am Do. 17.05.2016, 19:23 Uhr im REHAkids.de-Forum war erlaubt.

Das Thema »Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND« ( @ http://www.rehakids.de/phpBB2/ftopic124363.html ) eröffnet von Boardnutzer »Martin MITCHELL« am Fr. 23.09.2016, 15:05 Uhr im REHAkids.de-Forum wurde kurz darauf von den Betreibern des Forums oder ihren Moderatoren gelöscht und das Forumsmitglied der das Thema eröffnet hatte ohne irgend einen Hinweis oder eine Benachrichtigung oder Erklärung aus dem Forum ausgesperrt.

[ Die von Martin MITCHELL zu diesem Thema in diesem von ihm eröffneten Thread getätigten Beiträge, die im REHAkids.de-Forum gelöscht wurden, befassen sich mit der wissenschaftlichen Studie von SILVIA WAGNER betitelt »Ein unterdrücktes und verdrängtes Kapitel der Heimgeschichte – Arzneimittelstudien an Heimkindern« kürzlich unter Creative Commens Lizenz veröffentlicht in der Fachzeitschrift Sozial.Geschichte Online 19 (2016) @ http://duepublico.uni-duisburg-essen.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-42079/04_Wagner_Heime.pdf ]

Wie erklärt sich das?

Welchen Nutzungsbedingungen habe ich zuwider gehandelt um gesperrt zu werden?

Ich wäre Ihnen sehr dankbar wenn Sie so höflich sein würden mich und meine Freunde und Unterstützer darüber aufzuklären.

Mit freundlichen Grüßen aus Australien

Martin MITCHELL



Zur Information für meine Freunde und Unterstützer bezüglich dem Diskussionsforum REHAkids.de:
http://www.rehakids.de/phpBB2/impressum.php
http://www.rehakids.de/phpBB2/reg_agreement.php

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ENDE DES ZITATS MEINER EMAIL-KOMMUNIKATION MIT DEN BETREIBERN DES DIESBEZÜGLICHEN FORUMS.


ANFANG DES ZITATS DER ZULASSUNG ALS MITGLIED DES DISKUSSIONSFORUMS REHAkids.de .


Zitat:
.
To
martinidegrossi[@]yahoo.com.au

23 Sep at 4:52 PM

Hallo Martin MITCHELL!

Dein Account auf REHAkids wurde nun aktiviert. Du kannst dich nun mit deinem Usernamen "Martin MITCHELL" und Passwort, das du in einer anderen Email bereits erhalten hast, einloggen.

REHAkids ist ein großes öffentliches Forum. Bitte denk dran, dass deine Beiträge von sehr vielen Leuten gelesen werden können. Schreib bitte nur, was du vertreten kannst und zu dem du auch stehst.
Wir wünschen einen höflichen Umgang der User untereinander. Dazu gehören auch Anrede und Gruß in einem Beitrag, sowie eine einigermaßen korrekte Rechtschreibung. zwinkern

Einen Überblick über die Funktionen des Forums findest du hier: http://www.rehakids.de/phpBB2/ftopic153.html

Die in diesem Forum geltenden Nutzungsbedingungen sind unter http://www.rehakids.de/phpBB2/reg_agreement.php abrufbar.

Wenn du Fragen zur Nutzung des Forums hast, kannst du diese hier stellen: http://www.rehakids.de/phpBB2/forum20.html
Vielleicht findest du dort aber auch schon eine entsprechende Antwort auf deine Frage.
Bitte benutz die Suchfunktion: http://www.rehakids.de/phpBB2/search.php

--
REHAkids - Das Forum für besondere Kinder.
http://www.rehakids.de/

ENDE DES ZITATS DER ZULASSUNG ALS MITGLIED DES DISKUSSIONSFORUMS REHAkids.de .

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ENDE EINER NOTWENDIGEN MEINERSEITIGEN EMAIL IN IHRER ABSOLUTEN VOLLSTÄNDIGKEIT.
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Martin Mitchell
„schwer (um)erziehbarer“ Senior anderer Kultur



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Beitrag(#2070270) Verfasst am: 29.09.2016, 10:52    Titel: Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND. Antworten mit Zitat

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»Ein unterdrücktes und verdrängtes Kapitel der HeimgeschichteArzneimittelstudien an Heimkindern, SILVIA WAGNER, Sozial.Geschichte Online 19 (2016)«

Man kann es zwar vereinzelt löschen, aber totschweigen wird man es nicht mehr können !!KEINE CHANCE !!

Die Beiträge getätigt von »Martin MITCHELL« im REHAkids.de-Forum Fr. 23.09.2016 : um 15:05 Uhr, um 15:11 Uhr und um 15:24 Uhrunverzüglich von den Betreibern dieser Plattform gelöschtsind wiederzufinden im YAHOO-CACHE / YAHOO-SPEICHER @ http://68.142.243.205/search/srpcache?p=%22Arzneimittelstudien+an+Heimkindern%22&fr=yfp-t-911&ei=UTF-8&u=http://cc.bingj.com/cache.aspx?q=%22Arzneimittelstudien+an+Heimkindern%22&d=1584809331978&mkt=de-DE&setlang=de-DE&w=OVSnaeQx4wTY36dcNLaErO3oiNPVaEjQ&icp=1&.intl=de&sig=c75lWzXecS03tZx68ZhMPw-- ( just like a screen-shot! )


( UPDATE vom 04.10.2016: Seither – nachdem ich hier darauf aufmerksam gemacht hatte – hat der Betreiber des REHAkids.de-Forums, Webdesigner Thomas Mosch, wohl jetzt auch ganz persönlich dafür gesorgt, dasss der Beweis des vorherigen Vorhandenseins in seinem Forum der von ihm gelöschten Beiträge jetzt auch nicht mehr über den YAHOO-CACHE / YAHOO-SPEICHER bestätigt werden kann:Das angeforderte Dokument konnte im Cache nicht gefunden werden.“ ).

DESWEITEREN IST JETZT AUCH DAVON DIE REDE ZUMINDEST AN ALL DEN FOLGENDEN STELLEN IM INTERNET:

(seit Fr. 16.09.2016) @ https://sozialgeschichteonline.wordpress.com/2016/09/16/heft-19-ist-erschienen/

Zitat:
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»Auch der Forschungsbeitrag von Sylvia Wagner über „Ein untertdrücktes und verdrängtes Kapitel der Heimgeschichte: Arzneimittelstudien an Heimkindern[ @ https://sozialgeschichteonline.wordpress.com/2016/09/16/heft-19-ist-erschienen/ ] beschäftigt sich mit Kontinuitäten des Nationalsozialismus und deren ausbleibender oder nur mühsam vorankommender Aufarbeitung. Wagner führt aus, wie der „Runde Tisch Heimerziehung“, der die sexuellen Übergriffe in Heimen untersuchte, sich weigerte, den Medikamentenmissbrauch in Heimen zum Gegenstand zu machen. Ihr Text entfaltet drei Erzählstränge: Sie skandalisiert erstens die Nicht-Thematisierung von Medikamentenversuchen in bundesdeutschen Kinderheimen, fragt zweitens nach der Funktionsweise des Kinderheims als „totaler Institution“ und stellt drittens Kontinuitäten der Praxis der Menschenversuche und der daran beteiligten Mediziner nach dem Nationalsozialismus dar. Dabei setzt sie ihren Schwerpunkt auf die historische Rekonstruktion der Entwicklung juristischer Fragestellungen und kann als Pharmazeutin detaillierte Auskünfte über die Wirkungsweise der Medikamente geben. Medizinethische Fragestellungen wie die nach dem Verhältnis von ärztlicher Verantwortung und der Instrumentalisierung ärztlicher Praxis in Herrschafts- und Disziplinarapparaten, denen Wagner auf dieser Grundlage nachgeht, hat auch Wolfgang Hien in seinen Beiträgen zur Geschichte der Arbeitsmedizin in der Sozial.Geschichte Online mehrfach thematisiert. [Vgl. Etwa Wolfgang Hien, Arbeitsverhältnisse und Gesundheitszerstörung der Arbeitenden [ @ http://duepublico.uni-duisburg-essen.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-26912/05_Hien_Arbeit.pdf ].]«
.

Und diese Studie von SILVA WAGNER, »Ein unterdrücktes und verdrängtes Kapitel der HeimgeschichteArzneimittelstudien an Heimkindern«, ist auch schon seit dem seit Di. 24.05.2016 vorhanden @ https://www.researchgate.net/publication/303459568_Ein_unterdrucktes_und_verdrangtes_Kapitel_der_Heimgeschichte_Arzneimittelstudien_an_Heimkindern

(seit Fr. 16.09.2016) @ https://www.piratenfraktion-berlin.de/2016/09/16/medikamententests-an-berliner-heimkindern-senat-muss-vergangenheit-aufarbeiten-alexander-spies/
Und siehe auch den diesbezüglichen Hinweis @ http://www.berliner-behindertenzeitung.de/medikamententests-an-berliner-heimkindern/
Und siehe auch den diesbezüglichen Hinweis @ http://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/17/SchrAnfr/s17-17905.pdf (schon vom 03.02.2016)

(seit So. 18.09.2016) @ http://heimkinder-forum.de/v4x/index.php/Thread/18400-Medikamententests-an-Heimkindern-in-WESTDEUTSCHLAND/?postID=521571#post521571

(seit So. 18.09.2016) @ http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p=3662005#p3662005

(seit So. 18.09.2016) @ http://www.ehemalige-heimkinder-tatsachen.com/viewtopic.php?p=1185#p1185

(seit So. 18.09.2016) @ http://www.erzieherin-online.de/diskussion/brett/viewtopic.php?p=9133#p9133

(seit So. 18.09.2016) @ http://www.kigasite.de/phpBB3/viewtopic.php?p=654212#p654212

(seit So. 18.09.2016) @ http://forum-fuer-erzieher.de/viewtopic.php?p=56603#p56603

(seit So. 18.09.2016) @ http://www.paedagogik-klick.de/forum/viewtopic.php?p=75276#p75276

(seit So. 18.09.2016) @ http://zwergenstuebchen.forumprofi.de/filme-und-fernsehen-f64/medikamententests-an-heimkindern-in-westdeutschlan-t2188.html#p44210

(seit So. 18.09.2016) @ http://www.carookee.de/forum/Staatsterror/6/21190935-0-30115?p=53#bot (der vierte Beitrag auf dieser Seite: Seite 53)

(seit So. 18.09.2016) @ http://www.troll-forum.de/Forum03/viewtopic.php?p=29074#29074

(seit So. 18.09.2016) @ http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2068878#2068878

(seit So. 18.09.2016) @ http://www.chefduzen.de/index.php?topic=10331.msg322550#msg322550

(seit Mi. 21.09.2016) @ https://www.elo-forum.org/news-diskussionen-tagespresse/13370-albtraum-erziehungsheim.html#post2120532

(seit Fr. 23.09.2016) @ http://www.spiegelfechter.com/wordpress/133157/medikamententests-an-menschen-oder-alles-zum-wohle-der-pharmalobby#comment-441087

(seit Sa. 24.09.2016) @ https://netzfrauen.org/2016/01/15/in-frankreich-ist-der-versuch-mit-einem-schmerzmittel-schiefgelaufen-kein-cannabis/#comment-387468

(seit Sa. 24.09.2016) @ http://www.freiewelt.net/interview/ddr-arzshyneishytest-es-gab-nichts-was-es-nicht-gab-10002394/#comment-form

(seit Mo. 26.09.2016) @ https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2016/06/03/proteste-gegen-fremdnutzige-forschung-an-nicht-einwilligungsfahigen

(seit Mo. 26.09.2016) @ http://rollingplanet.net/medikamente-keine-experimente-mit-nicht-einwilligungsfaehigen-erwachsenen/

(seit Mo. 26.09.2016) @ http://scienceblogs.de/gesundheits-check/2016/06/07/sind-nichteigennuetzige-arzneimittelpruefungen-an-demenzkranken-ethisch-vertretbar/ und insbesondere der dortige Leserkommentar @ http://scienceblogs.de/gesundheits-check/2016/06/07/sind-nichteigennuetzige-arzneimittelpruefungen-an-demenzkranken-ethisch-vertretbar/#comment-47838

(seit Mo. 26.09.2016) @ https://www.freitag.de/autoren/ulrike-baureithel/bedrohliche-blueten/@@view#1474888248846846

(seit Mi. 21.09.2016) @ http://htwsaar-blog.de/blog/2016/06/13/studientag/#comment-9

(seit Mi. 21.09.2016) @ http://www.news4teachers.de/2012/12/schwarze-padagogik-das-schicksal-der-heimkinder-bis-1975/#comment-224672

(seit Mi. 21.09.2016) @ http://www.anjaroehl.de/freistatt-endlich-ein-film-uber-heimerziehung-in-westdeutschland/#comment-11709

(seit Mi. 21.09.2016) @ https://dierkschaefer.wordpress.com/2016/09/19/kinder-als-versuchskaninchen/

(seit Di. 20.09.2016) @ http://jacobsmeinung.over-blog.com/2016/09/dierk-schaefers-blog-kinder-als-versuchskaninchen.html

Und es werden noch viele weitere Hinweise im Internet auf diese Studie von SILVIA WAGNER, »Ein unterdrücktes und verdrängtes Kapitel der HeimgeschichteArzneimittelstudien an Heimkindern« hinzukommen !!

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Zuletzt bearbeitet von Martin Mitchell am 04.10.2016, 02:21, insgesamt einmal bearbeitet
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Martin Mitchell
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Beitrag(#2070387) Verfasst am: 30.09.2016, 06:52    Titel: Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND. Antworten mit Zitat

.
Für all diejenigen, die es interessiert:

Martin Mitchell hat folgendes geschrieben:
.
[ ……… ]

SUBJECT: Meine Erfahrungen mit einem neuen Diskussionsforum, dass ich gerade erst entdeckt habe: REHAkids.de .

[ ……… ]

Das Thema »Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND« ( @ http://www.rehakids.de/phpBB2/ftopic124363.html ) eröffnet von Boardnutzer »Martin MITCHELL« am Fr. 23.09.2016, 15:05 Uhr im REHAkids.de-Forum wurde kurz darauf von den Betreibern des Forums oder ihren Moderatoren gelöscht und das Forumsmitglied der das Thema eröffnet hatte ohne irgend einen Hinweis oder eine Benachrichtigung oder Erklärung aus dem Forum ausgesperrt.

[ Die von Martin MITCHELL zu diesem Thema in diesem von ihm eröffneten Thread getätigten Beiträge, die im REHAkids.de-Forum gelöscht wurden, befassen sich mit der wissenschaftlichen Studie von SILVIA WAGNER betitelt »Ein unterdrücktes und verdrängtes Kapitel der Heimgeschichte – Arzneimittelstudien an Heimkindern« kürzlich unter Creative Commens Lizenz veröffentlicht in der Fachzeitschrift Sozial.Geschichte Online 19 (2016) @ http://duepublico.uni-duisburg-essen.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-42079/04_Wagner_Heime.pdf ]

[ ……… ]

.

Für all diejenigen, die es interessiert:

BEZÜGLICH GRUNDLOSER FORUM-SPERRUNG = VERTRAGSBRUCH = BREACH OF CONTRACT erklärt @ http://www.juraforum.de/forum/t/sperrung-im-forum.305777/

AGREEMENT / CONTRACT des REHAkids.de-Forum @ http://www.rehakids.de/phpBB2/reg_agreement.php dem Forum, aus dem ich am 23.09.2016 grundlos und ohne Erklärung ausgesperrt wurde.

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Beitrag(#2070619) Verfasst am: 02.10.2016, 09:01    Titel: Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND. Antworten mit Zitat

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(vollständige Länge der Sendung 44 Min. und 22 Sek.) Frontal21 vom 2. Februar 2016 festgehalten auf YouTube: »Wie Heimkinder in den 60ern mit Truxal sediert wurden als Medikamententest in Überdosen !« @ https://www.youtube.com/watch?v=L2AsX3nVGIs (von der 8. Minute und 43. Sekunde an)

Zitat:
.
ZDF - Frontal21 @ http://www.zdf.de/ZDF/zdfportal/blob/42089626/1/data.pdf (insgesamt 6 Seiten).

Manuskript

Beitrag: Kinder als Versuchskaninchen –
Medikamententests in Heimen


Sendung vom 2. Februar 2016

von Otto Langels und Daniela Schmidt-Langels

Anmoderation:
Es ist eine Geschichte aus der Vergangenheit, die erschreckend in die Gegenwart hineinragt. Bis in die 60er Jahre, womöglich sogar länger, haben Pharmafirmen Medikamente an Heimkindern testen lassen. Es ist eine Geschichte, die schwer zu ertragen ist und die schwer zu recherchieren war. Denn in den Archiven ist nicht viel übrig geblieben. Die Spuren sind verwischt. Die Täter, darunter auch Ärzte, die während der NS-Zeit Kinder als „lebensunwert“ in den Tod schickten, blieben unbehelligt. Die Opfer aber, die der Willkür solcher Ärzte wehrlos ausgesetzt waren, leiden bis heute. Mit Daniela Schmidt-Langels und Otto Langels haben sie erstmals über ihre Kindheit gesprochen. Eine Kindheit als Versuchskaninchen.

.

SELBST WEITERLESEN IM ORIGINAL: ZDF - Frontal21 @ http://www.zdf.de/ZDF/zdfportal/blob/42089626/1/data.pdf (insgesamt 6 Seiten).
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Beitrag(#2070702) Verfasst am: 03.10.2016, 07:33    Titel: Helmut Jacob gibt wieder ein Interview mit Heidi Dettinger. Antworten mit Zitat

.
Seit dem ich am 25.09.2006 auch hier in diesem »Freigeisterhaus.de-Forum« Mitglied und Boardnutzer geworden bin, und
1. mich irgendwann mal detailliert vorgestellt habe;
2. die Themen die mich bewegen (u.a. „ehemalige Himkinder“ interniert in nachkriegsdeutschen Institutionen in OST und WEST) erklärt und besprochen habe;
3. den „Verein ehemaliger Heimkinder“ („VEH“), dem auch ich angehöre, vorgestellt habe; und
4. auch die Leiden der damals Behinderten in Heimen und Psychiatrisierten in Anstalten angesprochen habe,

möchte ich jetzt auch hier zwei meiner Verbündeten in diesen Angelegenheiten zu Wort kommen lassen und diese hier vorstellen (natürlich geschieht dies jetzt auch hier nur mit deren voller Zustimmung!).


Helmut Jacob berichtet und gibt wieder ein Interview mit Heidi Dettinger @ http://jacobsmeinung.over-blog.com/2016/10/heidi-dettinger-geschlossene-heime-sind-einfach-nur-falsch.html (verwiesen auf dieses Interview wird, u.a., auch @ http://www.veh-ev.eu/home/vehevinf/public_html/?p=1819 ).

Zitat:
.
Heidi Dettinger: "Geschlossene Heime sind einfach nur falsch!"

Posted on October 1 2016

Im Rahmen meiner Arbeit in der "Freien Arbeitsgruppe JHH 2006", eine 9-köpfige Opferinitiative behinderter Kleinkinder und Kinder in Volmarstein, bin ich schriftlich oder virtuell einigen interessanten Persönlichkeiten begegnet. Heidi Dettinger vom "Verein ehemaliger Heimkinder e. V." hat an der Demonstration gegen die Verleihung [an Antje Vollmer] der Hans-Ehrenberg-Plakette [am 22.11.2011] in Bochum teilgenommen. Eine meiner Assistentinnen interviewte sie per Filmkamera. Jetzt ist es endlich Zeit, diese Persönlichkeit vorzustellen.

Heidi Dettinger, Sie gehören zum „Verein ehemaliger Heimkinder e.V.“ (VEH). Was trieb Sie dorthin?

Ich bin selber ehemaliges Heimkind mit Jahrzehnte langer Verdrängungsgeschichte. Aber das klappt offensichtlich nicht ein ganzes Leben lang und als ich anfing, mich mit diesem Teil meiner Geschichte auseinander zu setzen, brauchte ich dringend Verbündete. Nach einiger Sucherei fand ich dann den Verein.

Was ist das eigentlich für ein Verein und wofür steht er?

Wir sind ein selbstorganisierter Zusammenschluss von Ehemaligen. Unser Ziel ist Hilfen zur Selbsthilfe anzubieten, uns gegenseitig zu unterstützen und darüber hinaus den Betroffenen eine Plattform zu bieten, um über ihre Heimgeschichten zu reden, sie an die Öffentlichkeit zu tragen und in dem uns möglichen Umfange politische Arbeit zu leisten.

Welche Tätigkeiten haben Sie in diesen Verein bisher ausgeübt und als was sind Sie jetzt im Vorstand?

Ich bin seit Jahren im Vorstand, war anfangs Schriftführerin, wurde nach einiger Zeit zur zweiten Vorsitzenden gewählt und vor ca. eineinhalb Jahren zur ersten Vorsitzenden.

Im Internet wird kolpotiert, dass ein Kassenwart vor längerer Zeit mit der Kasse durchgebrannt sei. Stimmt das und hat es Ihrem Verein geschadet?

Leider hat das Internet hier mal (fast) Recht. Es war nicht der Kassenwart, sondern der Vorstandsvorsitzende damals. Der Verein hatte Geld von der „Aktion Mensch“ für die Einrichtung eines Büros bekommen, dieses Geld hat der damalige Vorsitzende dann irgendwie auf sein Privatkonto verschoben und ward nicht mehr gesehen. Unsere Versuche, dieses Geld von ihm zurück zu bekommen verliefen im Sande und vor zwei Jahren mussten wir dann auch noch das Geld an die „Aktion Mensch“ zurück zahlen, da wir natürlich keinen Nachweis darüber führen konnten, dass wir das Geld bestimmungsgemäß verwendet hätten. Das ist eine bittere Geschichte und hat uns finanziell ziemlich in die Bredouille gebracht. Aber wie gesagt: Es ist Geschichte!

Auf Ihrer Agenda stehen auch immer wieder die damals zwangsweise in die Psychiatrie Eingewiesenen und die behinderten Heimopfer. Was bewegt Ihr Verein und Sie zu dieser Unterstützung der beiden Gruppen?

Dafür gibt es verschiedene Gründe.
1. Es leuchtet mir nicht wirklich ein, wieso überhaupt so ein Unterschied zwischen psychiatrisierten, behinderten und „anderen“ Heimopfern gemacht wird. In meinem Weltbild sind alle Menschen nämlich gleich. Punkt.
2. Natürlich ist mir klar, dass – wenn schon ein Gefälle – dieses deutlich zugunsten von Heimkindern mit Behinderungen ausfallen müsste, da diese noch ausgelieferter sind und ihr Lebensaufwand im Alter mit Sicherheit höher liegt, als der von Nicht-Behinderten.
3. Aus den beiden Punkten ergibt sich, dass das, was da geschehen ist bzw. immer noch geschieht, ein schreiendes Ungerecht ist, unserer Verfassung zuwider läuft und einfach entsetzlich beschämend ist.

Ich habe bislang mit keinem einzigen Vereinsmitglied gesprochen, der oder die das anders sieht.

Um den VEH werden viele Geheimnisse gesponnen. Weil nicht alle dem VEH grün sind. Verraten Sie uns beispielsweise die ungefähre Mitgliederzahl? Die "Freie Arbeitsgruppe JHH 2006" besteht aus 9 Mitgliedern.

Ich kann Ihnen gern die genaue Mitgliederzahl nennen, die ist nämlich überhaupt kein Geheimnis. Der Verein hat zur Zeit 428 Mitglieder, von denen 352 aktiv sind. 2016 haben wir 13 neue Mitglieder begrüßen können, wir hatten einen Todesfall und keine Austritte.

Was hat der VEH falsch gemacht; würde er heute so nicht mehr tun?

Dazu kann ich Ihnen natürlich nur meine ganz private Meinung sagen... Ich glaube, der Verein war immer ein Stückchen zu brav, zu sehr auf Wohlverhalten bedacht. Manchmal kommt man mit einer gehörigen Portion Provokation weiter – erregt zumindest mehr Aufmerksamkeit. Das muss man natürlich immer genau abwägen, um nicht abzurutschen... Aber da sehe ich bei uns keine wirkliche Gefahr.

Ihre Meinungsdarstellung ist sehr klar und direkt. Machen Sie sich dadurch Feinde? Überwiegt die Zahl der Sympathisanten?

Nun ja. Ich liebe Sprache und bin der Überzeugung, dass dieses Instrument dazu dienen sollte, Klarheit zu schaffen. Sicher gibt es Leute, die mir nicht gerade wohl gesonnen sind, die sich brüskiert fühlen durch mich. Wäre das nicht der Fall würde ich fast denken, ich hätte etwas falsch gemacht. Es gab allerdings ein paar Vorfälle, die mir auch sehr nahe gegangen sind. Da wurde ich so ziemlich eklig quer durch das Internet verleumdet und verunglimpft. Aber im Allgemeinen würde ich schon sagen, dass die Zahl der SympathisantInnen überwiegt. Obwohl – vielleicht wünsche ich mir das auch nur, denn natürlich kenne ich weder alle negativen noch alle positiven Meinungen über mich.

Anlässlich der Verleihung des Hans-Ehrenberg-Preises an die damalige Vorsitzende des „Runden Tisches Heimerziehung“, Antje Vollmer [am 22.11.2011], haben Sie auch demonstriert. Was haben Sie erreicht? Kamen die Demonstranten zu Wort und in welcher Form?

Ich fand das eine richtig gute Aktion. Natürlich haben wir nicht erreicht, dass Frau Vollmer der Preis nicht zugestanden bekam, aber wir haben uns sehr deutlich bemerkbar gemacht und ließen uns auch nicht vertreiben aus der Kirche – obwohl dem verantwortlichen Pastor das wohl sehr Recht gewesen wäre.

Zu Wort kamen wir einmal sehr laut, sehr mutig, sehr ausdrucksstark dadurch, dass ein Vereinsmitglied sich vor der Bühne, vor Frau Vollmer aufbaute und den Anwesenden sehr deutlich machte, was „Heim“ und das Leben mit all den Demütigungen, Schmerzen, Narben eigentlich heißt. Sie erzählte ihre eigene Geschichte und man hätte eine Stecknadel zu Boden fallen hören können, so still wurde es in dem großen Raum. Ich glaube nicht, dass auch nur eineR der BesucherInnen unberührt blieb.

Nach der Veranstaltung verschwand Frau Vollmer durch einen Hinterausgang und die Demonstrierenden blieben noch lange und diskutierten lebhaft mit den BesucherInnen.

Ihr Eindruck über Ingrid Matthäus-Meier?

Ich fand es eindrucksvoll, dass Frau Matthäus-Meier sich auf der von uns organisierten Pressekonferenz (der Gegenpresseveranstaltung zu der von A. Vollmer zur Veröffentlichung des Abschlussberichtes „Runder Tisch Heimerziehung“ einberufenen) sehr deutlich auf unsere Seite geschlagen hat. Leider war mit dieser einen Veranstaltung [am 14.12.2010] der Kontakt zu ihr dann auch beendet. Ich bin mir nicht sicher, ob es an uns lag und daran, dass wir unfähig waren, ihr Interesse an uns und unserer Arbeit wach zu halten oder doch an ihrem Mangel an Interesse oder vielleicht einfach an ihrer Arbeitsüberlastung.

Wie schätzen Sie die Arbeit von Antje Vollmer ein?

Frau Vollmer war genau die richtige Frau am richtigen Platz. Sie hatte von allem etwas: Als ehemalige [Bundestags]Vizepräsidentin hatte sie den Respekt auch der konservativen Parteien, als Grüne hat sie die einzigen aus der Politik, die sich für die Heimerziehung explizit interessiert hatten, neutralisiert und als Theologin war sie auch für die Kirchen die richtige Ansprechpartnerin.

Sie hat es verstanden, den Runden Tisch Heimerziehung zu einer Veranstaltung zu machen, in der es im Prinzip um zwei Dinge ging:

1. Gesicht wahren

2. Geld sparen.

Das hat sie hervorragend geschafft. Dass das für uns als Heimkinder ein Schlag ins Wasser war, hat sie wissentlich angestrebt oder doch zumindest billigend in Kauf genommen. Denn natürlich war es nicht ihre Aufgabe, unsere Bedürfnisse zu befriedigen, sondern die der anderen Parteien.

Ihre Meinung über den „Runden Tisch Heimerziehung“.

Es wurde sehr schnell deutlich, dass der Runde Tisch Heimerziehung ein riesiger Betrug an ehemaligen Heimkindern war. Das kann man an verschiedenen Punkten ganz deutlich sehen:
1. Die Ehemaligen waren in deutlicher Minderheit den anderen TeilnehmerInnen gegenüber;
2. Es wurde ihnen verwehrt, eine eigene anwaltliche Vertretung bzw. Beratung dabei zu haben;
3. psychische, physische und sexuelle Gewalt in den Heimen waren für den RTH weder systematisch noch systembedingt, sie kamen einfach häufig vor, waren irgendwie bedauerlich aber auch erklärlich (zu wenig überlastetes Personal, schlechte Zeiten im allgemeinen, autoritärer Erziehungsstil etc. pp);
4. das Thema „Zwangsarbeit“ wurde in „Zwang zur Arbeit“ mit pädagogischem Hintergrund umdefiniert;
5. sexuelle Gewalt (oder „Missbrauch“, wie das lieber genannt wird) wurden kaum beachtet und bei erster Gelegenheit an den RT Sexueller Missbrauch verwiesen;
6. Arzneimittelmissbrauch wurde kaum diskutiert und auch im Abschlussbericht lediglich lapidar mit ein paar Sätzen und einigen Konjunktiven bedacht.

Das schlug sich dann auch nieder in den Geldern, die die Überlebenden deutscher Heimerziehung beantragen konnten: 10.000 Euro Sachleistungen (was die meisten der Ehemaligen, die ich gesprochen und beraten habe, als kaum zumutbare Demütigung empfanden!) und einer Einmalzahlung von 300 Euro pro gearbeiteten Monat nach dem vollendeten 14. und bis zum 21. Lebensjahr als Rentenersatzleistung.

Nicht berücksichtigt wurden hierbei die unterschlagenen Löhne und besonders auch die Kinderarbeit. Auch nicht berücksichtigt wurden die Zeiten, die in den Heimen nach 1975 gearbeitet wurde. Und: diejenigen, die Gelder aus dem Fonds Heimerziehung erhalten hatten, haben keinen Anspruch mehr auf Geld aus dem Fonds Sexueller Kindesmissbrauch. Für ehemalige Heimkinder gilt also: Vergewaltigt wurde in den Heimen nicht.

Dass sich jetzt für die psychiatrisierten und behinderten Heimkinder ein noch schlechteres Bild ergibt, liegt genau mit an der Arbeitsweise des Runden Tisch Heimerziehung!

Wieviel Zeit verbringen Sie jeweils mit dem Vereinsleben und mit Ihrer Familie?

Meine Familie wohnt nicht in Deutschland, somit beschränkt sich meine Zeit mit ihr auf Telefonate, Skypegespräche und die Sommerferien meiner Enkelin. Das ist zeitmäßig recht beschränkt.

Die Vereinsarbeit verläuft in Wellen – während der Zeit des RTH und besonders der Zeit der Antragstellung konnte es schon leicht passieren, dass ich 10 Stunden oder auch mehr am Tag für den Verein eingespannt war. Das hat sich jetzt beruhigt. Ich würde schätzen, dass ich täglich 5 – 7 Stunden am Rechner und am Telefon für den Verein tätig bin.

Eine Antriebsfeder für das eigene Engagement ist laut Aussage eines Interviewpartners seine Tochter, die dem Vater vorhält: Wer macht es denn sonst? Woher beziehen Sie Kraft für Ihre ehrenamtliche Vereinsarbeit?

Ich habe trotz eines recht miesen Einstiegs in mein Leben viel Glück gehabt! Ich habe einen Mann geheiratet, mit dem ich raus aus diesem Land kam – die Ehe hat nicht sonderlich lange gedauert, aber ich habe weite Teile der USA kennengelernt und wir haben uns schließlich freundschaftlich getrennt und - ich habe einen tollen Sohn mitgebracht. Nach einigen Umwegen, einer weiteren Sprache und weiteren Kindern bin ich schließlich zurück nach Deutschland gekommen, habe hier schnell Anschluss gefunden, mein Abi nachgemacht und studiert. Das hat mir zwar keine Reichtümer eingebracht aber doch viel Wissen und Können, dass ich nur allzu gerne mit anderen teile. Ich glaube, dass ist mein größter Antrieb: Ich will das, was ich mir aneignen konnte, mit anderen teilen, die dieses Glück nicht hatten.

Kraft schöpfe ich beim Radfahren oder Spazierengehen mit den Hunden. Ich genieße das sehr und und liebe es zum Beispiel, die Nacht durchzuarbeiten und dann beim ersten Morgenlicht mit dem Hund rauszugehen und den unglaublichen Lärm wahrzunehmen, den die Vögel im Frühjahr machen. Das bringt mich immer wieder zum Lachen. Außerdem habe ich einen großen und interessanten Freundeskreis.

Wie denken Sie heute über Erziehungsheime angesichts zunehmender, maßloser, grundloser und oft brutalster Gewalt in der Öffentlichkeit? Sollten neue geschaffen werden?

Geschlossene Heime sind einfach nur falsch! Es gibt sicherlich manchmal Gründe, ein Kind aus dem Elternhaus zu nehmen – in der Regel aber sollte eher den Familien qualifiziert geholfen werden, in denen Probleme herrschen.

Kinder werden weder maßlos noch gewalttätig geboren, sie werden, wenn überhaupt dazu gemacht. Und da muss angesetzt werden, nicht bei dem ohnehin schwächsten Glied, dem Kind.

Hinzu kommt, dass ich wirklich nicht sicher bin, ob das mit der Gewalt auf der Straße wirklich stimmt. Was wohl stimmt, ist dass wir durch die Medien und die praktisch ständige Vernetzung viel mehr davon mitbekommen.

Haben Sie durch Ihre Arbeit Freunde gewonnen? Sind Sie für andere ein Feind?

Ich habe eine Reihe von Freunden gewonnen. So würde ich inzwischen die Mitglieder des Vorstandes durchaus zu meinen Freunden zählen. Aber auch anderen Vereinsmitgliedern fühle ich mich freundschaftlich verbunden.

Bin ich für andere Feind? Ich denke, das bin ich. Und ich hoffe, dass bin ich!

Was sollte ich Sie noch fragen? Was können Sie im Rahmen dieses Interviews der Leserschaft vermitteln? Stellen Sie sich ggfls. die Frage selbst und antworten Sie bitte darauf.

Am liebsten den Text eines meiner (vielen) Lieblingslieder von Ton, Steine, Scherben teilen:

Ich war oft am Ende, fertig und allein.
Alles, was ich gehört hab, war: "Lass es sein!
So viel Kraft hast du nicht, so viel kannst du nicht geben.
Geh den Weg, den alle geh'n, du hast nur ein Leben."

Doch ich will diesen Weg zu Ende geh'n,
und ich weiß, wir werden die Sonne seh'n!
Wenn die Nacht am tiefsten ist, ist der Tag am nächsten.

Manchmal bin ich kalt und schwer wie ein Sack mit Steinen.

Kann nicht lachen und auch nicht weinen.
Seh' keine Sonne, seh' keine Sterne,
und das Land, das wir suchen, liegt in weiter Ferne.

Doch wir werden diesen Weg zu Ende geh'n,

und ich weiß, wir werden die Sonne sehn!
Wenn die Nacht am tiefsten ist, ist der Tag am nächsten.

(1975)


Danke für dieses Interview!

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Martin Mitchell
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Beitrag(#2070841) Verfasst am: 04.10.2016, 13:09    Titel: Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND. Antworten mit Zitat

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Mit Bezug auf Berichte und Aussagen ausgehend vom Evangelischen Pressedienst veröffentlichte das Hamburger Abendblatt schon vor 12 Monaten einen aufschlussreichen Artikel zu diesem Thema, eine Veröffentlichung die weiterhin hier festgehalten ist: http://www.abendblatt.de/region/niedersachsen/article205793077/Wurden-Medikamente-an-Bremer-Heimkindern-getestet.html?service=mobile

Zitat:
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24.09.2015

BREMEN/DÜSSELDORF

[ Symbolfoto ]
Symbolfoto-Beschriftung: In westdeutschen Erziehungsheimen hätten anscheinend verschiedene Firmen flächendeckend Medikamente wie Psychopharmaka ausprobiert, sagt die Doktorandin Sylvia Wagner (Symbolfoto)

Wurden Medikamente an Bremer Heimkindern getestet?

Düsseldorfer Forscherin [
Silvia Wagner] untersucht Vorgänge in den 50er bis 70er Jahren. Spur führt zu ehemaligen Rotenburger Anstalten in Bremen.

Bremen/Düsseldorf. – Nach dem Krieg waren Bewohner geschlossener Heime in Deutschland offenbar Opfer von Medikamentenmissbrauch und pharmazeutischen Versuchsreihen.

Indizien und einen Präzedenzfall hat die Düsseldorfer Doktorandin Sylvia Wagner (51) in den ehemaligen Rotenburger Anstalten bei Bremen gefunden. In westdeutschen Erziehungsheimen hätten anscheinend verschiedene Firmen flächendeckend Medikamente wie Psychopharmaka ausprobiert, sagte Wagner am Donnerstag in Rotenburg. Mit der Forschung dazu stehe sie noch "ganz am Anfang", das Thema sei schwierig und brisant.

Wagner recherchiert zurzeit in den jetzigen Rotenburger Werken der Inneren Mission [ d.h. im Verbund der Diakonie - MM ] für eine Dissertation zum Thema "Medikamenteneinsatz in Erziehungseinrichtungen der BRD in den 1950er bis 1970er Jahren". Die Arbeit soll bis Anfang 2017 im Fachbereich Geschichte der Pharmazie an der Universität Düsseldorf vorliegen. Die Werke seien kooperativ und hätten selbst ein Interesse an der Aufarbeitung. Es sei gut, dass es hier überhaupt Akten gäbe: "Das ist oft nicht der Fall."

Den Opfern sind Wagner zufolge oft verschiedene Pharmazeutika gleichzeitig in häufig viel zu hoher Dosierung verabreicht worden. Die Werke seien in dieser Hinsicht aber nur eine Einrichtung unter vielen. "Das hat größere Dimensionen."

Die Wissenschaftlerin ist über einen ehemaligen Bewohner auf die diakonische Einrichtung aufmerksam geworden, in der heute knapp 1.600 Beschäftigte etwa 1.130 Bewohner begleiten. Der heute 56-Jährige war elf Jahre in den Rotenburger Anstalten für geistig behinderte Menschen, obwohl er gar nicht behindert war. "Wegen familiärer Probleme, meine Eltern waren ja nicht verheiratet, ich war ein uneheliches Kind, hielt man es für nötig, mich in einem Heim unterzubringen", sagte er dem Deutschlandfunk.

Unter dem Medikamentenmissbrauch und der damals ihm gegenüber ausgeübten auch sexuellen Gewalt leide er bis heute, sagte der Mann, der mittlerweile in Berlin lebt. Die Erlebnisse in den Rotenburger Anstalten seien ihm "in den Knochen steckengeblieben, das werde ich auch mit in mein Grab nehmen".

Forschungsteam soll Vorwürfen ehemaliger Bremer Heimkinder nachgehen

Zeitgleich zu den Recherchen von Wagner will ab November ein dreiköpfiges Forschungsteam Vorwürfen ehemaliger Rotenburger Heimkinder nachgehen, die von zum Teil massiven Gewalterfahrungen berichten. Das solle durch Aktenstudium und Interviews geschehen, erläuterte der Bielefelder Historiker Karsten Wilke. Die Studie soll dann im Sommer 2017 vorliegen.

Die historische Aufarbeitung liege der Einrichtung sehr am Herzen, sagte die Vorstandsvorsitzende der Rotenburger Werke, Jutta Wendland-Park. Nur so könnten Gegenwart und Zukunft gut gestaltet werden. "Wir bitten alle um Entschuldigung, die Leid und Unrecht erfahren haben", fügte die leitende Theologin hinzu. "Wir sind beschämt und werden alles tun, um das aufzuarbeiten." Das müsse jetzt geschehen, um die Zeitzeugen zu hören. Es gebe jetzt Fragen, "die wir vor ein paar Jahren noch nicht hatten".

(epd) [ Der Evangelische Pressedienst (epd) ist eine unabhängig arbeitende Nachrichtenagentur, die von der evangelischen Kirche getragen wird. - MM ]

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Siehe diesbezüglich auch den aufschlussreichen Artikel in der ROTENBURGER RUNDSCHAU vom 26. September 2015, betitelt »Illegale Medikamententests?« @ http://www.rotenburger-rundschau.de/lokales/rotenburg-wuemme/rotenburger-werke-arbeiten-duestere-seite-der-geschichte-auf-von-dennis-bartz-113730.html
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Beitrag(#2071379) Verfasst am: 08.10.2016, 02:10    Titel: Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND. Antworten mit Zitat

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Siehe eine weitere diesbezügliche Stellungnahme von dem Evangelischen Pfarrer i.R. Dierk Schäfer, Diplom-Pädagoge und Diplom-Psychologe, in seinem Blog, Dierk Schaefers Blog vom Mi. 05.10.2016, um 18:47 Uhr (MEZ/CET) für die er folgende zutreffende Überschrift gewählt hat »Es geht nicht um das Ob von Medikamentenversuchen an Kindern und Jugendlichen, denn daran besteht kein Zweifel. Es geht um das Ausmaß – und das soll verheerend sein.« @ https://dierkschaefer.wordpress.com/2016/10/05/es-geht-nicht-um-das-ob-von-medikamentenversuchen-an-kindern-und-jugendlichen-denn-daran-besteht-kein-zweifel-es-geht-um-das-ausmass-und-das-soll-verhehrend-sein/#comments

Zitat:
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Es geht nicht um das Ob von Medikamentenversuchen an Kindern und Jugendlichen, denn daran besteht kein Zweifel. Es geht um das Ausmaß – und das soll verheerend sein.
by dierkschaefer

[ Weiterverbreitung des Ganzen erlaubt und ausdrücklich erwünscht! ]

Sich darüber empören? Wer hat noch die Kraft dazu?
Also listen wir ganz nüchtern auf: Berichte von ehemaligen Heimkindern über verabreichte Medikamente zur Ruhigstellung gab es schon lange, auch zu Zeiten des Runden Tisches [Heimerziehung] unter der betrügerischen Moderation von Frau Vollmer. Doch der ging es eher um den Schutz der Kassen von Staat, Kirchen und Auftraggebern für Kinderarbeit. Sie hätte ja einen Forschungsauftrag geben können, um auch diese Hintergründe zu erhellen. Gibt es nun eine neue Runde für den Runden Tisch? Keine Angst, hier gibt niemand eine Runde aus. Man gibt sich „beschämt“1 und entschuldigt sich2 – ja, wie üblich, reinigt man sich selbst von Schuld. Das wars aber noch nicht ganz, denn man bietet großzügig Hilfe an – und lässt die eigene Geldbörse zu: „Wir wollen allen Bewohnern der ehemaligen Rotenburger Anstalten helfen, ihre berechtigten Ansprüche bei der Stiftung Anerkennung und Hilfe geltend zu machen.“ Auch solche billigen Zusagen sind den Lesern dieses Blogs bekannt.

Sich darüber empören? Wer hat noch die Kraft dazu? Es ist nur die nächste Runde in einem Spiel mit gezinkten Karten.

1 Alle Zitate aus: http://www.rotenburger-rundschau.de/lokales/rotenburg-wuemme/rotenburger-werke-arbeiten-duestere-seite-der-geschichte-auf-von-dennis-bartz-113730.html

Es gibt noch einen Link zum Vorfall, doch der ist kostenpflichtig: http://www.abendblatt.de/region/niedersachsen/article205793077/Wurden-Medikamente-an-Bremer-Heimkindern-getestet.html Das Geld kann man sich sparen, gibt ja ohnehin nichts Neues.

2 „Der christliche Anspruch und die Wirklichkeit klafften damals weit auseinander. Ich entschuldige mich bei allen Bewohnern für das Leid und das Unrecht, das ihnen angetan wurde.“

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Und dann, am folgenden Tag, Do. 06.10.2016, um 18:47 Uhr (MEZ/CET), äußert sich Werner Bösen in Dierk Schaefers Blog @ https://dierkschaefer.wordpress.com/2016/10/05/es-geht-nicht-um-das-ob-von-medikamentenversuchen-an-kindern-und-jugendlichen-denn-daran-besteht-kein-zweifel-es-geht-um-das-ausmass-und-das-soll-verhehrend-sein/#comment-7662 ebenso wie folgt dazu.

Zitat:
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Werner Bösen sagte, am 6. Oktober 2016 um 12:05 Uhr (MEZ/CET)

[ Weiterverbreitung des Ganzen erlaubt und ausdrücklich erwünscht! ]

Was nutzt Empörung wenn Kinderrechte fehlen? Sie verhallt wie das Echo in den Bergen.

Unser Staat, der sich kraft Artikel 6 Grundgesetz bemächtigt, im Zweifelsfall die Elternrolle durch bürokratische Institutionen wie Kinderheime und Jugendämter wahrnehmen zu lassen, scheitert im Sinne des Rechts eines Kindes auf dauerhafte Bezugspersonen. Wie der Verstand so ist auch die Liebe ein lebenslanger Reifungsprozess, der persönliche Bindungen dauerhaft braucht. Eine staatliche Institution schafft keine dauerhaften persönliche Bindungen und ist auch kraft der berufsmäßigen Ausrichtung von Erziehern und Bürokraten nicht gewollt.

So wird sich auch an Medikamentenverabreichungen an Kindern zwecks Ruhigstellung nichts ändern, ist ja auch nur zum Wohl des Kindes, einem Kindeswohl verordnet von Staats wegen. Für mich als ehemaliges Heimkind ist der Begriff Kindeswohl eine Perfidie zum Kinderrecht, d.h. der Staat nutzt mit dem Begriff Kindeswohl mein kindliches Vertrauen aus zur Erlangung eines Vorteils. Da passen Medikamentenstudien an Heimkindern, denn der Staat erhält an einer Minderheit (Heimkinder sind eine Minderheit im Vergleich zur Gesamtpopulation der Kinder) den Vorteil Experimente machen zu können, von denen die Kindermehrheit profitieren kann. Das Heimkind kapiert es sowieso nicht und wenn es als Erwachsener dahinterkommt ist alles verjährt. Deutschland bleibt Entwicklungsland und wird es aus eigener Kraft kaum schaffen. Es braucht den Anstoß von draußen, wie den Vereinten Nationen, die Kinderrechte bereits 1959 formuliert haben. Deutschland schaffte es die UN-Kinderrechtskonvention 1989 zu ratifizieren, doch ziert sich weiterhin, das Grundgesetz anzupassen.

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Beitrag(#2071787) Verfasst am: 11.10.2016, 16:43    Titel: Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND. Antworten mit Zitat

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Zitat:
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NDR.de - Schleswig Holstein
Stand: 11.10.2016 05:00 Uhr - Lesezeit: ca.6 Min.


Medikamenten-Studien mit Schleswiger Heimkindern

[ @ http://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Medikamenten-Studien-mit-Schleswiger-Heimkindern,heimkinder168.html ]

von Eike Lüthje, Stefan Eilts [ siehe sein Profil @ http://www.ndr.de/wellenord/wir_ueber_uns/eilts150.html ], Constantin Gill [ siehe sein Profil @ http://www.ndr.de/wellenord/wir_ueber_uns/gill124.html ]

Wie sehr sich Franz Wagle überwinden muss, an diesen Ort zurückzukehren, zeigt sich erst später. Sein rauer Humor, seine körperliche Präsenz lassen ihn - trotz Gehstocks - selbstsicher wirken. Wagle war ein Heimkind, hat viele Einrichtungen erlebt. Auch im früheren Landeskrankenhaus Schleswig war er mehrmals. Nach 37 Jahren betritt er das Grundstück zum ersten Mal wieder. Zwischen den Backsteinbauten und Grünflächen kommen die Erinnerungen hoch: Säfte und Tabletten habe er bekommen, ohne sich krank zu fühlen. "Du bist festgehalten worden, Nase zugehalten, Tablette rein", sagt Wagle. Die Wirkung der Tabletten? Er sei "nicht mehr Herr seiner Sinne" gewesen und habe nicht gewusst, welcher Tag gerade war. Auch an EEG-Untersuchungen und Spritzen erinnert er sich. Später an diesem Tag wird er sagen, ihm hätten sich bei seinem Besuch in Schleswig die Nackenhaare aufgestellt.

[Fotos zeigen Franz Wagle – heute und damals]

Was ihm in Schleswig damals passiert sein könnte, hat Wagle erst Jahrzehnte später, im Gespräch mit anderen ehemaligen Heimkindern, einordnen können. Sie berichteten teilweise von ähnlichen Erlebnissen. Der Verdacht kam auf: War Wagle in Schleswig Teil von medizinischen Versuchsreihen?

50 Versuchsreihen in ganz Deutschland

Für seinen konkreten Fall lässt sich das bislang nicht sicher belegen. Dass es medizinische Studien in Heimen und auch in Schleswig gegeben hat, bestätigt nun aber erstmals eine wissenschaftliche Untersuchung. Die Krefelder Pharmazeutin Sylvia Wagner hat umfangreich Archive und historische Fachzeitschriften ausgewertet, in denen die Mediziner damals ihre Ergebnisse publizierten.

In einem Fachartikel hat Wagner nun erste Ergebnisse veröffentlicht [ siehe @ http://duepublico.uni-duisburg-essen.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-42079/04_Wagner_Heime.pdf ]. Insgesamt hat sie bundesweit Belege für etwa 50 Versuchsreihen gefunden, die bis in die 70er-Jahre in deutschen Heimen durchgeführt wurden. Auf Grundlage dieser Ergebnisse hofft sie, Zugang zu weiteren Archiven zu bekommen.

Zwei der rund 50 Studien lassen sich ins Landeskrankenhaus Schleswig zurückverfolgen. In der jugendpsychiatrischen Abteilung erprobte damals ein mittlerweile verstorbener Arzt zwei Medikamente. 1966 berichtete er in einer Fachzeitschrift von seinen Erfahrungen mit "Haloperidol". Das Medikament gibt es bis heute. Es wird bei Psychosen und schizophrenen Syndromen eingesetzt, zum Beispiel wirkt es gegen Wahnvorstellungen oder Halluzinationen. Das Medikament war seit 1958 auf dem Markt.

Versuche mit Psychopharmaka in Schleswig

In Schleswig startete der Mediziner einen Versuch mit 65 Kindern und Jugendlichen ab drei Jahren, bei denen "Zustände geistig-seelischer Behinderung im Sinne des Schwachsinns" festgestellt worden waren. Er wolle untersuchen, ob Haloperidol auch bei "psychomotorischen Erregungen" seiner Patienten eine Wirkung habe, hielt der Arzt in seiner damaligen Publikation fest. Offenbar sollte die sedierende, stark beruhigende Wirkung des Stoffes erforscht werden. Das Ergebnis der Studie: Der Wirkstoff helfe vor allem gegen "psychische Erregungszustände mit Neigung zu Aggressionen und Selbstbeschädigung" und auch bei "exzessiver Masturbation." auch bei "exzessiver Masturbation."

In einer zweiten Versuchsreihe testete der gleiche Mediziner 1969 den Wirkstoff Encephabol, der eine Leistungssteigerung des Gehirns bei "antriebsarmen Kindern (...) mit Hirnschäden" bewirken sollte. Das Mittel wird bis heute bei Demenzerkrankungen oder Konzentrationsstörungen eingesetzt. In Schleswig bekamen gleich 300 "geistig-seelisch entwicklungsbehinderte" Kinder den Wirkstoff als Saft verabreicht. Die Ergebnisse interpretierte der Mediziner positiv: Das Intelligenzniveau sei in günstigen Fällen um bis zu zehn Prozent angehoben worden.[/color]

ZITATE AUS DEN FACHAUFSÄTZEN ZU DEN VERSUCHSREIHEN [ingesamt fünf Auszüge aus diesen damaligen Schriftsätzen werden hier wiedergegeben! – der erste Auszug lautet:]
"Bei diesem Versuch (mit Haloperidol, d.Red.), dem bisher 65 Heranwachsende im Alter von 3-18 Jahren unterzogen wurden, die mehr oder weniger ausgeprägte Zustände geistig-seelischer Behinderung im Sinne des Schwachsinns zu erkennen gaben, stellten wir uns folgende Fragen:"
[für alle weiteren Auszüge siehe das ORIGINAL]

Für die Forscherin Sylvia Wagner ist das Vorgehen des Arztes in Schleswig bedenklich. Vor allem zwei Zitate aus dessen Studien stoßen ihr auf. So schreibt der Mediziner in einer Studie, er wolle klären, ob das Mittel toxische Eigenschaften hat. Und bei der anderen Testreihe geht es ihm auch darum, "die Grenzen der Medikation" sowie eventuelle Nebenwirkungen kennenzulernen. "Das sind ganz klare Versuchsbedingungen", interpretiert Wagner die schriftlichen Schilderungen des Arztes: "Es wurden EEG-Untersuchungen gemacht, es wurden Blutbildkontrollen gemacht, die Leberwerte wurden untersucht, Harnwerte bestimmt. Das sind ganz klar keine therapeutischen Maßnahmen, sondern Versuchsbedingungen."

Auch für Professor Philipp Osten, Medizin-Ethiker am Uniklinikum Hamburg-Eppendorf, waren die damaligen Patienten "Probanden eines Pharmaversuches." Zwar sei Encephabol als Wirkstoff eher unproblematisch - den Einsatz des stark sedierenden Haloperidols sieht er aber kritisch. Leider seien solche Mittel in Heimen damals nicht ungewöhnlich gewesen.

Rechtliche Bewertung ist schwierig

Wie aber sind die Versuchsreihen rechtlich zu bewerten? Diese Frage lässt sich mit den bisher bekannten Fakten nicht eindeutig klären. Ein gesetzliches Zulassungsverfahren für Medikamente gab es damals noch nicht. Allerdings weist Medizin-Ethiker Osten auf berufsständische Regeln wie den "Nürnberger Kodex" hin, der auch damals medizinische Versuche verbot, wenn keine Einwilligung der Betroffenen vorlag. Hinweise auf eine solche Einwilligung durch Eltern oder gesetzliche Vertreter der Kinder hat die Pharmazeutin Wagner für die Schleswiger Fälle bislang jedenfalls nicht gefunden. Der "Runde Tisch Heimerziehung", der in Berlin die Geschichte der deutschen Kinderheime aufgearbeitet hat, hatte keine Kenntnisse von solchen Versuchsreihen. Er hielt aber fest: Sollte es entsprechende Tests gegeben haben, könne das eine schwere Körperverletzung darstellen. Die Fälle wären aber heute verjährt.

Sozialministerium will Aufarbeitung vorantreiben

Der Verein der Heimkinder in Schleswig-Holstein fordert nun, die Geschehnisse aufzuklären und aufzuarbeiten. Unterstützung bekommen die Mitglieder von Wolfgang Dudda. Der Abgeordnete der Piratenpartei hat einen Antrag in den Landtag eingebracht und fordert darin auch eine Entschädigung: "Was den Heimkindern in Schleswig angetan worden ist, ist moralisch und ethisch so entsetzlich, dass sich alleine daraus schon eine Bringschuld für eine Wiedergutmachung durch das Land ergibt."

Im Kieler Sozialministerium kennt man die Schilderungen der ehemaligen Heimkinder. Allerdings seien die entsprechenden Akten in Schleswig nicht mehr vorhanden, so Staatssekretärin Anette Langner. Welche Heimkinder konkret welche Mittel bekommen haben, lasse sich nicht nachvollziehen. Das Ministerium setze sich aber für eine wissenschaftliche Aufarbeitung ein. Und ab 2017 können Betroffene Gelder aus einem Entschädigungs-Fonds beantragen. Im Maximalfall erhalten sie 9.000 Euro und außerdem eine Renten-Ersatzleistung von bis zu 5.000 Euro.

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Das Ganze kannn man sich auch in einem dazugehörenden Interview anhören (Länge: 3 Min. 4 Sek.), zu dem es in folgendem einleitenden Text heißt:

Zitat:
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Heimkinder berichten: Medizin gab es zwangsweise

NDR 1 Welle Nord - Guten Morgen Schleswig-Holstein - 11.10.2016 06:40 Uhr

In den 50er bis 70er-Jahren sind in Schleswig Psychopharmaka an Heimkindern getestet worden. NDR Redakteur Stefan Eilts hat in dem Fall recherchiert. Er spricht darüber mit Moderator Jan Bastick.


Schleswig-Holstein Magazin

Mehr zu diesem Thema erfahren Sie heute Abend ab 19.30 Uhr im Schleswig-Holstein Magazin.

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Beitrag(#2071978) Verfasst am: 13.10.2016, 13:24    Titel: Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND. Antworten mit Zitat

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Zitat:
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dpa

Kieler Nachrichten

MEDIKAMENTENTESTS

Heimkinder als Probanden

Kinder als Versuchsobjekte? Ein Arzt soll in der Jugendpsychiatrie Schleswig in den 60er Jahren Medikamenten-Tests vorgenommen haben. Eine Forscherin fand Belege für bundesweit gut 50 Versuchsreihen. Das Land will die Fälle aus dem Norden nun aufarbeiten lassen.

@ http://www.kn-online.de/News/Aktuelle-Nachrichten-Schleswig-Holstein/Nachrichten-Schleswig-Holstein/Medikamententest-an-Heimkindern-in-Schleswig

Artikel veröffentlicht: Dienstag, 11.10.2016 | 12:16 Uhr
Artikel aktualisiert: Dienstag, 11.10.2016 | 14:27 Uhr

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Zitat:
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LNONLINE - LN-Online.de ist ein Portal der Lübecker Nachrichten (LN).

SCHLESWIG

Medikamenten-Tests mit Heimkindern

Fälle in der Schleswiger Jugendpsychiatrie in den 60er Jahren sollen aufgearbeitet werden.

Artikel veröffentlicht: Dienstag, 11.10.2016 | 21:10 Uhr

@ http://www.ln-online.de/Nachrichten/Norddeutschland/Medikamenten-Tests-mit-Heimkindern

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Zitat:
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RTL - RTL interactive GmbH

Medikamenten-Tests mit Heimkindern in den 1960er Jahren

11.10.2016 | 22:35 Uhr

Kinder als Versuchsobjekte?

Ein Arzt soll in der Jugendpsychiatrie Schleswig in den 60er Jahren Medikamenten-Tests vorgenommen haben. Eine Forscherin fand Belege für bundesweit gut 50 Versuchsreihen. Das Land will die Fälle aus dem Norden nun aufarbeiten lassen.

@ http://rtlnext.rtl.de/cms/medikamenten-tests-mit-heimkindern-in-den-1960er-jahren-4019865.html

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Zitat:
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Schleswiger Nachrichten

vom 11. Oktober 2016

DAMALIGES LANDESKRANKENHAUS

Arzt soll Medikamente an Schleswiger Heimkindern getestet haben

In den 1960er Jahren sollen die Arzneimittel getestet worden sein - die Versuche seien klar erkennbar.

von dpa/shz.de
erstellt am 11. Okt. 2016 | 13:49 Uhr

@ http://www.shz.de/lokales/schleswiger-nachrichten/arzt-soll-medikamente-an-schleswiger-heimkindern-getestet-haben-id15060151.html

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Zitat:
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WELT - N24

HAMBURG & SCHLESWIG-HOLSTEIN

Medikamenten-Tests mit Schleswiger Heimkindern

Stand: 11.10.2016

Schleswig (dpa/lno) - An Heimkindern des damaligen Landeskrankenhauses in Schleswig sind laut einer Studie der Pharmazeutin Sylvia Wagner in den 1960er Jahren Medikamente getestet worden. Es sei «klar erkennbar, dass das Versuche waren», sagte die Wissenschaftlerin NDR 1 Welle Nord. Sie hat für ihre Untersuchung Archive und historische Fachzeitschriften ausgewertet und Belege für bundesweit etwa 50 Versuchsreihen gefunden.

@ https://www.welt.de/regionales/hamburg/article158679639/Medikamenten-Tests-mit-Schleswiger-Heimkindern.html

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Zitat:
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FOCUS-ONLINE

Gesundheit

Medikamenten-Tests mit Schleswiger Heimkindern

Dienstag, 11.10.2016 | 11:17 Uhr

Schleswig (dpa/lno) - An Heimkindern des damaligen Landeskrankenhauses in Schleswig sind laut einer Studie der Pharmazeutin Sylvia Wagner in den 1960er Jahren Medikamente getestet worden.

@ http://www.focus.de/regional/schleswig-holstein/gesundheit-medikamenten-tests-mit-schleswiger-heimkindern_id_6054527.html

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Anmeldungsdatum: 25.09.2003
Beiträge: 1597
Wohnort: Adelaide, Süd Australien

Beitrag(#2072303) Verfasst am: 15.10.2016, 09:57    Titel: Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND. Antworten mit Zitat

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Zitat:
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NDR.de - Schleswig Holstein
Stand: 11.10.2016 16:01 Uhr - Lesezeit: ca. 3 Min.


Medikamentenstudie an Schleswiger Heimkindern; Ruf nach Aufkärung

[ @ https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Medikamentenstudie-an-Heimkindern-Ruf-nach-Aufklaerung,heimkinder192.html ]

von Constantin Gill [ siehe sein Profil @ http://www.ndr.de/wellenord/wir_ueber_uns/gill124.html ]

Warum ist das Unrecht bis heute nicht aufgeklärt? Wer ist verantwortlich? Wurde auch nach damaligen Kriterien gegen moralische Maßstäbe verstoßen? Das sind nur einige Fragen, die sich aufdrängen. CDU und FDP fordern [zumindest in Schleswig-Holstein] nach den NDR Berichten über Medikamententests an Heimkindern im ehemaligen Landeskrankenhaus Schleswig eine umfassende und transparente Aufklärung. Wolfgang Dudda von den Piraten findet, dass das Land eine moralische Verantwortung hat. Und fordert eine Entschädigung für die betroffenen Heimkinder.

Betroffene sollen von Fonds profitieren

Das Land [Schleswig-Holstein] stellt bereits eine Unterstützung in Aussicht: Der bestehende Fonds für Heimkinder soll laut Sozialstaatssekretärin Anette Langner für diejenigen geöffnet werden, die in Kinder- und Jugendpsychiatrien und in Behindertenheimen untergebracht waren – und dort Leid erfahren haben. Für Schleswig-Holstein wird eine Anlaufstelle beim Landesamt für soziale Dienste in Neumünster eingerichtet. Betroffene sollen einmalig bis zu 9.000 Euro und ebenfalls einmalig bis zu 5.000 Euro Rentenersatzleistungen bekommen können.

Eckhard Kowalke, Vorsitzender des Vereins der ehemaligen Heimkinder in Schleswig-Holstein, nennt das einen "Witz." Damit gebe man sich nicht zufrieden. "Da sind Leute, die für ihr Leben beschädigt worden sind", sagt Kowalke. Er fordert neue Gespräche – und eine Aufarbeitung der Vorfälle.

Aufarbeitung geplant

Auch das Land ist an mehr Transparenz interessiert: Laut Staatssekretärin Langner soll es eine "systematische wissenschaftliche Aufarbeitung" geben. Es sei ein Signal für die Betroffenen, dass das, was sie erlebt hätten, auch zur Kenntnis genommen wird.

Medizinethiker verurteilen die damaligen Studien aus Schleswig. Professor Phillip Osten vom Institut für Geschichte und Ethik der Medizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf sieht eine "flächendeckende Anwendung von Haloperidol" im Schleswiger Krankenhaus durch die Untersuchung belegt. Das sei zur dieser Zeit leider nicht ungewöhnlich gewesen, so Osten. Dem Arzt gesteht er immerhin zu, selbst Zweifel am Sinn der Behandlung geäußert zu haben. "Hoch problematisch" findet Osten jedoch, dass der Arzt in einem anderen Test die Wirkung von Encephabol mithilfe von Blutabnahmen überprüfte – für eine Behandlung sei das nicht nötig gewesen. Für Osten ist klar: "Die Patienten dienten als Probanden eines Pharmaversuchs."

Medizinethiker: Hochproblematische Studien

Dieses Vorgehen ist aus Sicht von Professorin Alena Buyx besonders deshalb problematisch, weil es sich um Kinder und Jugendliche handelte. Die Medizinethikerin von der Uni Kiel verweist darauf, dass diese Gruppe besonders schützenswert ist – zumal es um Kinder mit psychischen Problemen – und um Heimkinder ging: "Eine Gruppe, bei der wir heute extrem vorsichtig wären, Forschung zu betreiben. Und wir würden das ausschließlich dann tun, wenn sichergestellt ist, dass das einen direkten Nutzen für diese Kinder hätte. Und dass es ihnen so wenig wie möglich schadet." Alena Buyx fordert, aus solchen Fällen zu lernen – und es heute besser zu machen.

Aus der Vergangenheit lernen. Das erhofft sich auch Sylvia Wagner. Die Pharmazeutin aus Krefeld hatte mit ihren Untersuchungen das Thema angestoßen. "Viele Kinder bekommen wieder Psychopharmaka, Ritalin zum Beispiel. Ich wünsche mir, dass man da eher andere Maßnahmen ergreift." Und auch die Diskussion um Versuche mit Demenzkranken findet Wagner vor diesem Hintergrund "erschreckend."

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Alles in Zusammenhang mit der (jetzt schon gelaufenen) in vorherigen Beiträgen erwähnten NDR.de - Schleswig Holstein Magazin Sendung vom 11.10.2016 um 19:30 Uhr.
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Martin Mitchell
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Beitrag(#2072534) Verfasst am: 16.10.2016, 13:55    Titel: Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND. Antworten mit Zitat

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SLIGHTLY OFF THIS CURRENT TOPIC

Folgend auf meine persönliche Vorstellung, veröffentlicht hier am Mi. 27.01.2016 um 05:05 Uhr (@ http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2041351#2041351 ), stelle ich jetzt auch – aus gegebenen Anlass (der seinen Ursprung in einem anderen Forum hat) – auf alle Plattformen wo ich im Internet tätig bin (zugeschnitten auf jede jeweilige Internetplattform), folgenden Hinweis:


Für alle die es interessiert.

Ich nutze das Freigeisterhaus.de-Forum, sowie jedes andere Forum und jede Social Network Site wo ich mich betätige, ausschließlich zu Bildungs- und Lehrzwecken aller dort Anwesenden über die DIE SCHMERZHAFTE NACHKRIEGSDEUTSCHE GESCHICHTE DER ʹKINDER UND JUGENDHILFEʹ (jahrzehntelang noch „JUGENDWOHLFAHRT“ genannt); und alle Beiträge, die ich jeweilig wo auch immer diesbezüglich tätige und zur Diskussion stelle und jedwede Diskussion an der ich mich beteilige oder die ich versuche anzukurbeln, dienen ausschließlich diesem Bildungs- und Lehrzweck; und ich habe nicht vor irgend etwas daran zu ändern.

Ich betreibe nirgens Werbung und beziehe nicht den geringsten finanziellen Gewinn aus dieser meiner Aufklärungsarbeit/Bildungsarbeit mit der ich jetzt schon dreizehn Jahre lang beschäftigt bin: innerhalb meinen eigenen beschränkten persönlichen Möglichkeiten, Wissen und Können (auch meinem nicht so voll ausgeprägten deutschsprachlichen Können).

Meine Arbeit und wie ich sie ausführe ist überall hochgeschätzt, aber natürlich nicht von jedem, insbesondere nicht von denjenigen die etwas zu verbergen, zu verschweigen und zu verschleiern haben. Gegen Drohungen von Letzteren, und denjenigen die sich mit ihnen verbunden fühlen, jedoch bin ich völlig immun.

gezeichnet

Martin MITCHELL

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Beitrag(#2072741) Verfasst am: 17.10.2016, 23:15    Titel: DOKU: Österreich. Kinder in der Obhut perverser Erwachsenen. Antworten mit Zitat

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WORTWÖRTLICHE UND WEITMÖGLICHSTE WEITERVERBREITUNG NICHT NUR ERLAUBT, SONDERN AUCH AUSDRÜCKLICH ERWÜNSCHT! – MIT GENEHMIGUNG DES „VEREIN BETROFFENE KIRCHLICHER GEWALT“!

Österreichischer Dokumentarfilm: "DIE KINDER LASSEN GRÜßEN"

"DIE KINDER", die hier gemeint sind, sind österreichische „Ehemalige Heimkinder“ und andere „Minderjährige“ institutionalisiert! in der „Obhut“ perverser Erwachsenen.


Zitat:
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"DIE KINDER LASSEN GRÜßEN"

[ Bekanntgebung @ http://die-kinder-lassen-gruessen.at/ ]


SIE WAREN MINISTRANTEN, SCHÜLER, SCHUTZBEFOHLENE, HEIMKINDER, UND WURDEN VON PRIESTERN UND NONNEN SEXUELL, EMOTIONAL UND KÖRPERLICH MISSHANDELT.

„Die Machthaber wollten sich partout aus ihrer Verantwortung schleichen.“ (Joe Auer)

Ein Dokumentarfilm von Patricia Marchart

Begleitet von der Kamera suchen die Betroffenen die Tatorte von damals auf, viele machen ihre Geschichten erstmals öffentlich, auch ihre Familien erfahren zum ersten Mal von diesem verschwiegenen Schmerz. Ein beklemmender Einblick in das wohl größte Verbrechen der Nachkriegszeit. Der nicht aufgearbeitete Missbrauch bleibt ein Trauma quer durch die Gesellschaft, ermöglicht durch ein Milieu der Unterdrückung und der Gottesfürchtigkeit. Eine Anklage, die sprachlos macht, aber auch Hoffnung.

[ Bekanntgebung @ http://die-kinder-lassen-gruessen.at/premiere/ ]

Premiere

Donnerstag, 10. November 2016
Urania Kino Wien Uraniastraße 1, 1010 Wien
Filmstart: 20:15 Uhr (Länge 130min)
Eintritt: € 10,-

Empfang ab 19:00 Uhr im Foyer
Anschließend besteht die Möglichkeit für Interviews mit der Regiseurin und Betroffenen

Kartenreservierung [ Bestellung-Formular ]

Wir haben freie Platzwahl. Die reservierte Tickets sind bis 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn an der Abendkassa abzuholen, andernfalls verfällt die Reservierung!

Name

E-mail

Anzahl Karten

Abschicken

[ Trailer @ http://die-kinder-lassen-gruessen.at/#trailer (Länge: 2 Min. und 39 Sek.) ]

[ Bekanntgebung des Impressums @ http://die-kinder-lassen-gruessen.at/impressum/ ]

Impressum

Verein Betroffene kirchlicher Gewalt
Verein, ZVR- Zahl: 1939 38 160
Halbgasse 7, 1070 Wien
betroffen.at - Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt @ http://www.betroffen.at
info@die-kinder-lassen-gruessen.at

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Beitrag(#2072757) Verfasst am: 18.10.2016, 08:55    Titel: Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND. Antworten mit Zitat

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Der Verein ehemaliger Heimkinder e.V. (in dem ich selbst aktives Mitglied bin) informiert Betroffene auf seiner Webseite @ http://www.veh-ev.eu/home/vehevinf/public_html/?page_id=1888 . Wer selbst persönliches Wissen was dieses Thema betrifft hat, sollte dies unbedingt kund tun.

Zitat:
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Medikamente 6: Versuche in Heimen auch in NRW

Medikamentenversuche an Heimkindern auch in NRW

Von Carolyn Wißing

Mehr als 50 Medikamentenversuche an Kindern wurden in deutschen Heimen in den Fünfziger- bis Siebzigerjahren durchgeführt. Dafür hat die Krefelder Pharmazeutin Sylvia Wagner Belege gefunden. Auch in Heimen in NRW hat es Testreihen gegeben – teils auf Anordnung der Politik.

[ Ein Foto zeigt die Krefelder Pharmazeutin Silvia Wagner ]

Was Sylvia Wagner bei Recherchen im Rahmen ihrer Doktorarbeit herausgefunden hat, klingt unglaublich: Hunderte, wenn nicht sogar Tausende Kinder und Jugendliche in Heimen und Psychiatrien sollen zwischen 1950 und 1975 Opfer von Medikamententests geworden sein. Die Pharmazeutin untersuchte systematisch medizinische Fachzeitschriften aus dieser Zeit. Darin berichten Mediziner ganz offen von den Präparaten, die den Heimkindern versuchsweise verabreicht wurden, und den Wirkungen. „Ein Unrechtsbewusstsein scheint es damals nicht gegeben zu haben“, sagt Sylvia Wagner.

Impfstoffe und Psychopharmaka mit gefährlichen Nebenwirkungen

Bei den Medikamenten handelte es sich um Impfstoffe etwa gegen Kinderlähmung sowie Psychopharmaka und Neuroleptika, die normalerweise bei der Behandlung von schweren psychischen Störungen wie Wahnvorstellungen oder Schizophrenie verabreicht werden.„Es ist höchst unwahrscheinlich, dass all die Kinder, die die Medikamente bekamen, unter so massiven Störungen gelitten haben“, sagt Sylvia Wagner. Viel wahrscheinlicher kam es bei den Versuchen auf die sedierende Wirkung der Medikamente an. Die Kinder und Jugendlichen sollten ruhiggestellt werden.

Die Opfer litten damals als Kinder unter den Medikamentenversuchen und tun dies heute als Erwachsene in den meisten Fällen wohl immer noch. „Wenn solche Mittel immer wieder über einen langen Zeitraum verabreicht werden, entstehen langfristige Schäden“, erklärt Sylvia Wagner. Entwicklungsstörungen, Hirnschäden und psychische Leiden sind nur einige mögliche Effekte. Wahrscheinlich aber wissen viele der Opfer nicht einmal, dass sie in der Kindheit als Versuchssubjekte missbraucht wurden – weil sie sich nicht erinnern können oder ihnen gegenüber falsche Aussagen gemacht wurden. Sylvia Wagner hat bisher in keinem Fall Belege für die Einwilligung oder Zustimmung von Elternbzw. Erziehungsbevollmächtigten für die Versuche gefunden.

Mindestens vier Heime in NRW

[ Foto: Blick auf ein Gebäude der Jugendpsychiatrie in Viersen-Süchteln | Die Kinder- und Jugendpsychiatrie in Viersen-Süchteln ]

Sylvia Wagner ist unter anderem auf einen Fachartikel von 1972 über eine Versuchsreihe in der Jugendpsychiatrie Viersen-Süchteln gestoßen. Dort bekamen etwa 30 Kinder im Alter von 12 und 13 Jahren das Neuroleptikum „Dipiperon“ als Saft verabreicht – angeblich um erhöhte Aggressivität aufgrund von Hirnschädigungen zu behandeln. Zur Verfügung gestellt wurde das Präparat damals vom Pharmahersteller Janssen – heute mit Sitz in Neuss. Das Unternehmen übernahm laut dem Artikel auch die statistische Auswertung der Versuchsdaten.

Der WDR hat bei Janssen nachgefragt, inwieweit heute Kenntnis über diese Versuche besteht und wie das Unternehmen sich zu Medikamententests an Heimkindern positioniert. Schriftlich teilte Janssen mit, dass man bei einer Recherche in den Unternehmensarchiven keine Informationen dazu habe finden können. „Wir nehmen dieses Thema sehr ernst und werden weitere Recherchen veranlassen, die uns eine abschließende Bewertung ermöglichen werden.“

Auftrag vom Bund und Unterstützung vom Land?

In einem weiteren Heim – vermutlich ein Waisenheim in Düsseldorf – sind laut eines Fachartikels von 1954 mehr als 50 Kinder unter zwei Jahren mit einem Pockenimpfstoff behandelt worden. Im Anschluss führten Ärzte bei einigen der Kinder mehrfach schmerzhafte Knochenmarksuntersuchungen durch, um dabei festzustellen, dass das Knochenmark durch die Impfung geschädigt worden war.

Der Blick auf die Initiatoren dieses Versuches schockiert: Auftraggeber war das Bundesgesundheitsamt. „Materielle Unterstützung“ kam darüber hinaus vom Ministerium für Arbeit, Soziales und Wiederaufbau des Landes NRW. Die Zuständigkeiten liegen heute anders. Auch ein Arzneimittelprüfgesetz in heutiger Form gab es seinerzeit nicht. Der WDR hat das Bundesgesundheitsministerium und das Landesgesundheitsministerium gefragt, ob sie dieser Vergangenheit der Behörden nachgehen werden. Eine Antwort zur Sache steht bisher noch aus.

Aufklärung, Entschuldigung und Entschädigung

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) ist mit dem dort angegliederten Landesjugendamt zuständig für die Aufsicht über Heime und Jugendhilfeeinrichtungen. Auf Nachfrage versicherte man hier, dass der LVR seit mehr als 10 Jahren die Lebensverhältnisse ehemaliger Heimkinder aufarbeite. Politik und Verwaltung des LVR seien sich einig, „dass den ehemaligen Heimkindern Gerechtigkeit widerfahren muss“. Im Jahr 2014 sei ein Forschungsprojekt in Auftrag gegeben worden, das auch auf die Medikamentenvergabe blicke. „Diese wird allerdings nicht für alle früheren Kinder- und Jugendpsychiatrischen Abteilungen erfolgen, sondern exemplarisch.“

Eine sorgfältige Aufarbeitung müsste allerdings wirklich alle Fälle berücksichtigen. Nur so können die Opfer von damals identifiziert werden. Ihnen stehen Entschuldigungen zu genauso wie eine genaue Aufklärung darüber, was damals geschehen ist. Und auch nur, wenn es gesicherte Informationen und Beweise für die Medikamententests gibt, haben die Opfer eine Chance auf Entschädigung.

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Siehe auch das YouTube-Video zu diesem Thema »Medikamententests in Heimen« @ https://www.youtube.com/watch?v=QpTYLyTu_-I&feature=youtu.be (Länge; 12 Min. und 3 Sek.)
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Beitrag(#2073018) Verfasst am: 20.10.2016, 10:24    Titel: Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND. Antworten mit Zitat

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Zitat:
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ARD1 - 1 Das Erste

Fakt exklusiv | 18.10.2016

[ @ http://www.mdr.de/fakt/fakt-medikamenteversuche-merck-100.html ]


Medikamentenversuche an Heimkindern

FAKT - Di. 18.10.2016, um 21:45 Uhr - 08:27 Min.

Video der Sendung @ http://www.ardmediathek.de/tv/FAKT/Medikamentenversuche-an-Heimkindern/Das-Erste/Video?bcastId=310854&documentId=38402270 [verfügbar bis 18.10.2017]
Ende der 1950er-Jahre wurden Medikamentenversuche an Kindern in einem Essener Heim durchgeführt. Dabei wurde ihnen das Neuroleptikum Decentan verabreicht.


Mit Medikamenten der Pharmafirma Merck sind in einem westdeutschen Heim Ende der 1950er-Jahre Medikamentenversuche an Kindern durchgeführt worden. Das ergaben Recherchen des ARD-Magazins FAKT, die auf den Einschätzungen des Medikamentenexperten Gerd Glaeske und des Historikers Uwe Kaminsky fußen. Vor allem die überproportional hohen Dosierungen sprechen gegen eine therapeutische Anwendung und für Versuche an Kindern.

Demnach erhielten 28 Kinder im Franz Sales Haus in Essen das sogenannte Medikament T-57. Die Abkürzung steht für das hochwirksame Neuroleptikum Decentan aus einer klinischen Erprobungsphase. Das Medikament war seit Ende 1957 auf dem deutschen Markt. Die betroffenen Kinder waren laut einer Liste der Pharmafirma Merck aus dem Jahr 1958 zwischen 5 und 13 Jahre alt.

Die Firma Merck wollte sich zu den Recherche-Ergebnissen nicht vor der Kamera äußern, stehe jedoch einer Aufarbeitung nicht im Wege. Die Heimleitung des Franz Sales Hauses reagierte geschockt auf die Archiv-Funde, aus denen auch hervorgeht, wie die Probanden auf die Medikamentenversuche reagierten. "Es ist total erschreckend. Da muss ich Ihnen also zweifelsohne Recht geben. Und das ist ungeheuerlich", sagte Direktor Günter Oelscher dem Magazin FAKT im Interview. Wenn man das so lese, sei es so, dass man das nicht glauben mag. Oelscher will den Fällen nachgehen und bietet den Geschädigten Gespräche an. Im Franz Sales Haus führte ein angestellter Arzt die Versuche durch. Nach der heutigen Gesetzeslage wären sie strengstens verboten, so Arzneimittelexperte Glaeske.

Das Medikament Decentan ist laut Arzneimittel-Experten typischerweise bei Psychosen oder Schizophrenien eingesetzt worden. Missbräuchlich wurde es auch in der Psychiatrie zur Ruhigstellung von schwierigen Patienten genutzt. Die Dokumente zu den Medikamentenstudien im Franz Sales Haus hat die Doktorandin Silvia Wagner entdeckt, die zu diesem Thema forscht.

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Beitrag(#2073019) Verfasst am: 20.10.2016, 10:28    Titel: Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND. Antworten mit Zitat

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Hier stelle ich euch mal den Fragebogen zu der gerade erst (Ende 2015/Anfang 2016) begonnenen Studie über die »Medikamentenversuche an Heimkindern« ein; da findet sich auch die Adresse der dazu forschenden Doktorandin Frau Silvia Wagner.
Wir sollten alle nachfragen, denn mich beschleicht so das Gefühl, der Sumpf ist deutlich tiefer, als geahnt.

Fragebogen-Medikamente.pdf
http://heimkinder-forum.de/v4x/index.php/Attachment/27964-Fragebogen-Medikamente-pdf/ (63.61 KB)

Wer selbst persönliches Wissen was dieses Thema betrifft hat, sollte dies unbedingt kund tun.

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Beitrag(#2073555) Verfasst am: 23.10.2016, 03:40    Titel: Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND. Antworten mit Zitat

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Der »Verein ehemaliger Heimkinder e.V.« (»VEH eV.«) auf seiner Vereinswebseite (Basis-URL http://www.veh-ev.eu ) zum Thema »Medikamentenmissbrauch in Heimen« / »Medikamentenversuche an Heimkindern« listet und dokumentiert, berichtet und informiert @ http://www.veh-ev.eu/home/vehevinf/public_html/?s=Medikamente+1 :

Medikamente 1: ZDF-Frontal, Feb. 2016 (ca 02.02.2016) @ http://www.zdf.de/frontal-21/medikamententests-deutscher-pharmafirmen-in-kinderheimen-42014560.html

Medikamente 2: Studie „Medikamente in Heimen“ (ca September 2016) @ http://www.veh-ev.eu/home/vehevinf/public_html/wp-content/uploads/2016/10/04_Wagner_Heime-1.pdf

Medikamente 3: Moralisch nicht zu rechtfertigen (ca 11.10.2016) @ http://www.veh-ev.eu/home/vehevinf/public_html/?page_id=1837

Medikamente 4: Studien in Schleswig-Holstein (ca 11.10.2016) @ http://www.veh-ev.eu/home/vehevinf/public_html/?page_id=1835

Medikamente 5: Ruf nach Aufklärung (ca 11.10.2016) @ http://www.veh-ev.eu/home/vehevinf/public_html/?page_id=1833

Medikamente 6: Versuche in Heimen auch in NRW (ca 17.10.2016) @ http://www.veh-ev.eu/home/vehevinf/public_html/?page_id=1888

Medikamente 7: Jahrelang als Versuchskaninchen (ca 19.10.2016) @ http://www.veh-ev.eu/home/vehevinf/public_html/?page_id=1892

Medikamente 8: Versuchskaninchen auch in Schleswig-Holstein (ca 19.10.2016) @ http://www.veh-ev.eu/home/vehevinf/public_html/?page_id=1897

Medikamente 9: Schreikrampf und gelähmte Zunge (ca 19.10.2016) @ http://www.veh-ev.eu/home/vehevinf/public_html/?page_id=1901

Medikamente 10: Medikamentenversuche beschäftigen die NRW-Politik (ca 19.10.2016) (kommt demnächst auch auf die Liste); jetzt erst einmal nur hier zu finden @ http://www1.wdr.de/nachrichten/reaktionen-medikamententests-heimkinder-100.html

„Außerdem sammeln wir auf unserem YouTube-Kanal alle Videoveröffentlichungen zum Thema.“
Siehe @ https://www.youtube.com/channel/UCKQem7K3SjUULD0Z_Kgdh9g

Und auch auf der Facebook-Seite des »Vereins ehemaliger Heimkinder e.V.« (»VEH eV.«) @ https://de-de.facebook.com/VEHeV kann man sich jederzeit bezüglich all diesen, und allen anderen Aspekten der »Ehemalige-Heimkinder-Thematik« auf dem laufenden halten.

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Beitrag(#2073705) Verfasst am: 24.10.2016, 04:26    Titel: Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND. Antworten mit Zitat

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Hinweisen möchte ich auch unbedingt noch auf diesen Artikel:
»Furchtbar: Heimkinder als Versuchsobjekte! Etwa auch in OWL?« (vom 20.10.2016, um 06:49 Uhr) @ https://www.tag24.de/nachrichten/bethel-sylvia-wagner-medikamente-missbrauch-merck-heimkinder-als-versuchsobjekte-auch-in-bielefeld-174477 (dort muss man dann etwas runterscrollen) („OWL“ steht für „Ost-Wesfalen-Lippe“ „ganz oben in Nordrhein-Westfalen“)

In diesem Artikel wird auch die Frage aufgeworfen ob die »von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel«, in Bielefeld – im Verbund der Diakonie, d.h. „der Diakonischen Werke der Evangelischen Kirche in Deutschland“; viele, viele Jahre lang ebenso der direkte Arbeitgeber von Antje Vollmer – , ebenso damals in diesen Medikamentenversuchen an (behinderten) Kindern und Jugendlichen involviert waren.

Ein UPDATE zu diesem Artikel am 20.10.2016, um 15:00 Uhr hält fest:


Zitat:
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UPDATE, 15:00 Uhr: Wie der WDR [ @ http://www1.wdr.de/nachrichten/reaktionen-medikamententests-heimkinder-100.html ] berichtet, hat die »von Bodelschwinghsche-Stiftungen Bethel« [, in Bielefeld, ] Medikamententests an Kindern zwischen 1950 und 1970 eingestanden. Es wird von 38 jungen Epilepsie-Patienten berichtet, die mit dem Medikament Encephabol behandelt wurden. Weder die Kinder noch ihre Eltern wurden darüber in Kenntnis gesetzt.
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Desweiteren verweise ich dann auch auf folgendes weitere WDR-Mediathek-Video
»Nachkriegszeit« -
»Viele Heimkinder für Medikamententests missbraucht«
http://www.n24.de/n24/Mediathek/videos/d/9317302/viele-heimkinder-fuer-medikamententests-missbraucht.html (Länge: 1 Min. 34 Sek.)

22.10.2016 Viele Heimkinder für Medikamententests missbraucht | Quelle: Sarah Widter, N24

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Beitrag(#2073912) Verfasst am: 26.10.2016, 09:15    Titel: Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND. Antworten mit Zitat

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Zuerst erst einmal diesen Artikel vom 20.10.2016 lesen: »Skandal um Arzneitests an Heimkindern« @ http://www.wz.de/home/politik/nrw/skandal-um-arzneitests-an-heimkindern-1.2298514

Und dann auch unbedingt folgenden Kommentar dazu studieren:


Zitat:
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[ @ http://www.wz.de/home/leitartikel/einer-der-groessten-skandale-der-nachkriegsgeschichte-1.2298509 ]

20. Oktober 2016

NRW

Einer der größten Skandale der Nachkriegsgeschichte

Ein Kommentar von Michael Passon

Wir können es kaum glauben. Das kann und darf es nicht geben. Hinter den Heimtüren von Wirtschaftswunder-Deutschland können ehemalige KZ-Ärzte im Auftrag von Pharmafirmen und teils mit Billigung von staatlichen Behörden Menschenversuche durchführen. Dort, wo die Not und Wehrlosigkeit ohnehin am größten ist. An vergessenen, auffälligen, behinderten, einsamen Kindern in Waisenhäusern, Erziehungsheimen oder Jugendpsychatrien, sogar an Säuglingen. Das ist offensichtlich kein schlechter Film oder die wirre Idee von Verschwörungstheoretikern, sondern die perverse Wahrheit. Und mit Sicherheit einer der größten Skandale in der deutschen Nachkriegsgeschichte.

Unbegreiflich ist zudem die Tatsache, dass die Doktorandin Sylvia Wagner aus Krefeld diese Studien ja nicht vom Meeresboden heben musste, sondern ganz profan in Archiven gefunden hat. Von Pharma-Unternehmen, die wie Merck aus Darmstadt bei der Aufklärung helfen. Andere sperren sich freilich, das ist beschämend und kurzsichtig. Hier ist das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht, die Recherche, so erschütternd sie jetzt schon sein mag, steht erst am Anfang.

Viele Hinweise und Belege stammen aus Fachzeitschriften der Nachkriegszeit. Der breiten Öffentlichkeit zugänglich und mindestens von der Fachschaft zur Kenntnis genommen.

Um es ganz deutlich zu sagen: Wer nicht zumindest versucht hat, diese Methoden zu hinterfragen oder anzuprangern, hat sich mitschuldig gemacht. Es verursacht Übelkeit, dass Betroffene, die diese Medikamenten-Tests thematisieren wollten, bis ins Deutschland von 2016 ungehört blieben. Das wird sich jetzt ändern.

Knochenmark-Punktionen bei Babys. Impfstofftests an Säuglingen, die ihren „sexuell verwahrlosten“ Müttern von Kirchen und Jugendämtern weggenommen wurden, um zu antikörperfreien Versuchskaninchen gemacht zu werden. Psychopharma-Gaben bei ahnungslosen Waisenkindern. Ein Euthanasie-Forscher aus der Nazizeit, der Chef einer Kinder- und Jugendpsychatrie werden konnte. Das alles ist nicht lange her, das ist zeitgeschichtlich grade gestern und macht fassungslos.

Politik, Behörden, Kirchen und Pharmaindustrie schulden die lückenlose Aufarbeitung. Und sie müssen Verantwortung übernehmen.

Betroffene werden klagen. Zu Recht. Diese Methoden waren mindestens moralisch kriminell. Justitia, übernehmen Sie!

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QUELLE: WZ - WESTDEUTSCHE ZEITUNG
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Beitrag(#2074048) Verfasst am: 27.10.2016, 23:31    Titel: Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND. Antworten mit Zitat

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Erste Reaktion(en) von Landesregierung(en) und Kommunen („Jugendwohlfahrtsbehörden“/„Kinder und Jugendhilfestellen“/„Gesundheitsbehörden“) zu der jetzigen Aufdeckung von NACHKRIEGSDEUTSCHEN MEDIKAMENTENVERSUCHEN an Heimkindern und Psychiatriepatienten in den westlichen Teilen Deutschlands.

Und natürlich wußte wieder mal niemand etwas DAVON, von dem WAS DAMALS DIESBEZÜGLICH IM WESTEN ABGING (während sie, m.M.n., alle schon wieder mal emsig darüber nachdenken wie sie auch DIES unter den Teppich kehren könnten).

VON DER DEUTSCHEN PRESS AGENTUR, DAZU, ERST EINMAL GANZ KURZ:


Zitat:
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6. Oktober 2016 - 17:48 Uhr

Medikamententests

LVR: Leid der Heimkinder aufarbeiten

mit einem Kommentar von Michael Passon
[ siehe den schon im unmittelbar vorhergehenden Beitrag in diesem Thread von mir angegebenen Link zu diesem Kommentar ]

Köln. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) will die jüngst aufgedeckten Medikamententests an Heimkindern in Deutschland für seinen Bereich konsequent aufarbeiten. «Wir sind zutiefst erschüttert von den Berichten Betroffener, die in Heimen, Kliniken und Einrichtungen der Behindertenhilfe unfassbares Leid durch den unverhältnismäßigen Einsatz von Medikamenten erfahren haben», erklärten LVR-Direktorin Ulrike Lubek und der Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland, Jürgen Wilhelm, am Mittwoch [05.10.2016].

Der LVR wolle eine wissenschaftliche Untersuchung in Auftrag geben, zu der Akten in den LVR-eigenen Einrichtungen ausgewertet werden sollen. Es gebe verschiedene mögliche Bezugspunkte zu dem Thema: Als Landesjugendamt führe der Verband seit 1963 die Aufsicht über alle Jugendhilfe-Einrichtungen im Rheinland. Außerdem habe er schon im betreffenden Zeitraum der 1950er bis 70er Jahre eigene Jugendhilfe-Einrichtungen und psychiatrische Kliniken betrieben.

In NRW soll in mindestens fünf Einrichtungen Arznei an Kindern und Jugendlichen getestet worden sein, oft mit verheerenden Folgen für die Opfer. (dpa)

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QUELLE: http://www.wz.de/home/politik/nrw/lvr-leid-der-heimkinder-aufarbeiten-1.2302897

Zusätzlich aber dann auch noch unbedingt folgende längere diesbezügliche NACHRICHTEN vom 26.10.2016 @ http://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/medikamententest-kinderheim-landtag-100.html lesen und studieren.

Die Überschrift und der einleitende Absatz zu diesen NACHRICHTEN lautet nämlich:


Zitat:
.
Aufklärung über Medikamententests in Kinderheimen wird dauern

Von Carmen Krafft und Christian Wolf

Nach den Enthüllungen über angebliche Medikamententest an Heimkindern steht die Aufklärung erst am Anfang. NRW-Gesundheitsministerin Steffens machte am Mittwoch (26.10.2016) im Landtag deutlich, dass noch keine gesicherten Informationen vorlägen. Ehemalige Heimkinder fordern Klarheit.

.

.
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Not only must justice be done; it must also be seen to be done.
Recht muss nicht nur gesprochen werden, es muss auch wahrnehmbar sein, dass Recht gesprochen wird.
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Beitrag(#2074051) Verfasst am: 28.10.2016, 06:04    Titel: Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND. Antworten mit Zitat

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Programmvorhersage:

[ @ https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/schleswig-holstein_magazin/Ministerium-schweigt-zu-Medikamentenversuchen,shmag42428.html ]


Zitat:
.
SCHLESWIG-HOLSTEIN magazin

Ministerium schweigt zu Medikamentenversuchen

Schleswig-Holstein Magazin - 27.10.2016, um 19:30 Uhr
[ schon wieder überholt, denn es lief schon gestern abend ]

Vor zwei Wochen wurde bekannt, dass von 1950 bis 1970 Medikamentenversuche an Heimkindern durchgeführt wurden. Die angekündigte Aufarbeitung vom Sozialministerium blieb bisher aus.

.

mit Video, jetzt hier zu finden @ https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/schleswig-holstein_magazin/Schleswig-Holstein-Magazin,shmag42434.html (Länge: 28 Min. und 53 Sek.)
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Beitrag(#2074130) Verfasst am: 29.10.2016, 03:30    Titel: Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND. Antworten mit Zitat

.
Siehe eine weitere diesbezügliche Stellungnahme von dem Evangelischen Pfarrer i.R. Dierk Schäfer, Diplom-Pädagoge und Diplom-Psychologe, in seinem Blog, Dierk Schaefers Blog vom Mi. 26.10.2016, um 19:06 Uhr (MEZ/CET) für die er folgende zutreffende Überschrift gewählt hat »Ein #Aufschrei bitte, fordert Renate Künast.« @ https://dierkschaefer.wordpress.com/2016/10/26/ein-aufschrei-bitte-fordert-renate-kuenast/#comments

Zitat:
.
Ein #Aufschrei bitte, fordert Renate Künast.

by dierkschaefer

[ Weiterverbreitung des Ganzen erlaubt und ausdrücklich erwünscht! ]

… und das zu Recht. Es droht ein Gesetz, das es erlaubt, Medikamentenversuche an Personen durchzuführen, die nicht einwilligungsfähig sind, dement also. Man lese die Argumente[1]. Ich möchte sie erweitern um das Thema der Versuche an Heimkindern[2]. Bis heute werden sie nicht entschädigt für Versuche, die in übler Nazi-Tradition, teils von Nazi-Tätern rechtswidrig an ihnen vorgenommen wurden.

Wird es den Aufschrei geben? Ich fürchte nein. Ein Vorspiel dafür bot die ARD[3]. »Gestern, am 17. Oktober 2016, schlug die ARD voll zu: „Sie entscheiden über das Schicksal eines Menschen!“, lautete die tagelang vorgeschaltete Werbung des WDR für den Fernsehfilm [Gerichtsthriller] TERROR, eine Abfilmung eines gleichnamigen Theaterstücks von Ferdinand von Schirach[4] Ich twitterte: „Unethischer Populismus, und Fischer schrieb von der größtmöglichen Verarschung des Publikums.[5] [ Bei „Fischer“ handelt es sich um den deutschen Strafrichter Thomas Fischer. - Bitte lesen Sie dazu auch unbedingt @ http://www.infosperber.ch/Artikel/Medien/Schuldig-oder-nicht-bringt-Quote-amp-killt-Thema - MM ]

Beides ist richtig. Das Publikum wurde aufs Glatteis geführt und ist darauf ausgerutscht – dies könnte sich bei der Medikamentenfrage wiederholen. Das Glatteis heißt Utilitarismus, und zwar ein äußerst platter, der ohne Rücksicht auf Individuen und ihre Rechte den größtmöglichen Nutzen an der größeren Zahl von Betroffenen festmacht. Die Zuschauer fielen darauf rein, wogen die Zahl der Flugzeuginsassen gegen die Zahl der Stadionbesucher ab und plädierten für Freispruch – ohne groß nachzudenken.

Und die Medikamententests an Dementen? Ist doch klar: Die Testergebnisse nützen einer großen Zahl – unter denen wir uns auch selbst befinden könnten. Was ist dagegen eine kleine Gruppe von Leuten, die gaga sind, nicht mehr merken, was man mit ihnen macht und die ohnehin bald sterben werden?

Ein Aufschrei? Ja, dies ist einer. Schreien Sie mit!

[1] http://www.faz.net/aktuell/politik/renate-kuenast-keine-forschung-an-demenzkranken-14497501.html#GEPC;s3

[2] https://dierkschaefer.wordpress.com/2016/06/20/die-kuh-ist-noch-lange-nicht-vom-eis-medikamententests-und-nicht-einwilligungsfaehige-personen/

https://dierkschaefer.wordpress.com/2016/10/05/es-geht-nicht-um-das-ob-von-medikamentenversuchen-an-kindern-und-jugendlichen-denn-daran-besteht-kein-zweifel-es-geht-um-das-ausmass-und-das-soll-verhehrend-sein/

http://duepublico.uni-duisburg-essen.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-42079/04_Wagner_Heime.pdf

https://dierkschaefer.wordpress.com/2016/02/03/demenz-die-medikamente-dafuer-wurden-an-heimkindern-getestet/
https://dierkschaefer.wordpress.com/2016/05/25/medikamententests-und-nicht-einwilligungsfaehige-personen-ein-ideales-menschenmaterial/

[3] [ http://www.daserste.de/unterhaltung/film/terror-ihr-urteil/index.html . Und siehe auch das Urteil1 BvR 357/05 vom 15.02.2006des Bundesverfassungsgerichts in Bezug auf solch eine Frage @ http://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2006/02/rs20060215_1bvr035705.html;jsessionid=98FE167212ADF55A74AB8BA83DAA0C50.2_cid393 - MM ]

[4] [TERROR] »Als Theaterstück läuft es seit einem Jahr sehr erfolgreich, allein in Düsseldorf nudelte man es in der letzten Saison über 60 Mal herunter. Im Theater stimmen gemeinhin 60 Prozent der Zuschauer für „unschuldig“. Im Fernsehen waren mehr als 80 Prozent.« http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-10/ard-fernsehen-terror-ferdinand-von-schirach-fischer-im-recht/komplettansicht

[5] http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-10/ard-fernsehen-terror-ferdinand-von-schirach-fischer-im-recht/komplettansicht

dierkschaefer | 26. Oktober 2016 um 19:06 | Tags: Ehemalige Heimkinder, Mißhandlung, Mißbrauch, Zwangsarbeit, Menschenrechtsverletzungen, Runder Tisch, Bundestag, Demenz, Event, Film, Künast, Kultur, Leben, Medikamententests, Versuchskanichen | Kategorien: BRD, Deutschland, Ethik, Geselschaft, heimkinder, Journalismus, Justiz, Kriminologie, Kultur, Leben, Literatur, Medien, Menschenrechte, Moral, Nazivergangenheit, Philosophie , Politik, Psychologie, Recht, Religion, Soziologie, Staat, Täter, Terrorismus, Theologie, Therapie, Tod, Wissenschaft | URL: http://wp.me/pulUf-1UY

.

Erstveröffentlichung des Originals: Mittwoch, 26. Oktober 2016, um 19:06 Uhr (MEZ/CET) @ https://dierkschaefer.wordpress.com/2016/10/26/ein-aufschrei-bitte-fordert-renate-kuenast/#comments (Erhalten in Australien per Email am 27.10.2016 zur weitest möglichen Weiterverbreitung und Weiterveröffentlichung.).
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Beitrag(#2074209) Verfasst am: 30.10.2016, 02:11    Titel: Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND. Antworten mit Zitat

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Zitat:
.
NRD.de - Nachrichten

RECHERCHEPOOL SCHLESWIG-HOLSTEIN

Stand: 27.10.2016 17:27 Uhr - Lesezeit: ca.3 Min.

Heimkinder: Kritik an Aufarbeitung des Landes

von Julia Schumacher und Eike Lüthje

@ https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Heimkinder-Kritik-an-Aufarbeitung-des-Landes,heimkinder194.html

.

Mit Verweis, dort, auch auf „WEITERE“ diesbezügliche „INFORMATION

Zitat:
.
RP-ONLINE - Rheinische Post

Forderung im NRW-Landtag: Medizintests an Heimkindern sollen aufgeklärt werden

26. Oktober 2016 | 17.37 Uhr

@ http://www.rp-online.de/nrw/staedte/viersen/medizintests-an-heimkindern-sollen-aufgeklaert-werden-aid-1.6351974

.

Zitat:
.
RP-ONLINE - Rheinische Post

Arzneimittelstudien: LVR entschuldigt sich bei Betroffenen von Medikamententests

[LVR“ steht für „Landschaftsverband Rheinland“ (Köln) ]

26. Oktober 2016 | 18.15 Uhr

@ http://www.rp-online.de/nrw/panorama/lvr-entschuldigt-sich-bei-betroffenen-von-medikamententests-aid-1.6351805

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Beitrag(#2074211) Verfasst am: 30.10.2016, 04:48    Titel: Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND. Antworten mit Zitat

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Wie ich ja schon mehrmals – über die Jahre hinweg immer wieder mal – versucht habe anzudeuten und klar zu machen, sind, m.M.n., die gesundheitsschädigenden Medikamentenversuche an Heimkindern und Psychatriepatienten im WESTEN juristisch genauso zu werten wie die (gewaltsame und unfreiwillige) Pflichtzuführung von Medikamenten / Präparaten / Drogen / Dopingmitteln an minderjährige Sportler und Sportlerinnen im OSTEN (d.h., ohne ihre Zustimmung und gegen ihren Willen verabreicht)!!
Und was letztere vom Staat nicht verhinderte, aber vielmehr sanktionierte, schwere Körperverletzungen und Menschenrechtsverletzungen betrifft, haben wir ja schon ein diesbezügliches höchstricherliches Urteil (in einer Strafsache!) des Bundesgerichtshofes (BGH): 5 StR 451/99 - BESCHLUSS vom 09.02.2000; steht jedem uneingeschränkt zur Verfügung als PDF @ http://jensweinreich.de/wp-content/uploads/2009/07/bgh-pansold-dopingopfer.pdf ( 9 Seiten; 1.3 MB )
Solche, unter solchen Umständen begangenen, Verbrechen – (ob begangen im OSTEN oder im WESTEN! - MM) – verjähren nicht, hielt das höchste Gericht!!


Und wenn sie, unter solchen Umständen, strafrechtlich nicht verjähren, verjähren sie natürlich auch zivilrechtlich nicht!!

Aber dieses einfache und einzig logische Argument will einfach nicht in die Köpfe hinein; es wird immer wieder, allerseits, beiseite geschoben und wieder vergessen. – Und die Medien in Deutschland greifen diesen Aspekt natürlich ebenso nicht auf.
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Zuletzt bearbeitet von Martin Mitchell am 02.11.2016, 13:20, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag(#2074212) Verfasst am: 30.10.2016, 04:48    Titel: Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND. Antworten mit Zitat

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Wie ich ja schon mehrmals – über die Jahre hinweg immer wieder mal – versucht habe anzudeuten und klar zu machen, sind, m.M.n., die gesundheitsschädigenden Medikamentenversuche an Heimkindern und Psychatriepatienten im WESTEN juristisch genauso zu werten wie die (gewaltsame und unfreiwillige) Pflichtzuführung von Medikamenten / Präparaten / Drogen / Dopingmitteln an minderjährige Sportler und Sportlerinnen im OSTEN (d.h., ohne ihre Zustimmung und gegen ihren Willen verabreicht)!!
Und was letztere vom Staat nicht verhinderte, aber vielmehr sanktionierte, schwere Körperverletzungen und Menschenrechtsverletzungen betrifft, haben wir ja schon ein diesbezügliches höchstricherliches Urteil (in einer Strafsache!) des Bundesgerichtshofes (BGH): 5 StR 451/99 - BESCHLUSS vom 09.02.2000; steht jedem uneingeschränkt zur Verfügung als PDF @ http://jensweinreich.de/wp-content/uploads/2009/07/bgh-pansold-dopingopfer.pdf ( 9 Seiten; 1.3 MB )
Solche, unter solchen Umständen begangenen, Verbrechen – (ob begangen im OSTEN oder im WESTEN! - MM) – verjähren nicht, hielt das höchste Gericht!!


Und wenn sie, unter solchen Umständen, strafrechtlich nicht verjähren, verjähren sie natürlich auch zivilrechtlich nicht!!

Aber dieses einfache und einzig logische Argument will einfach nicht in die Köpfe hinein; es wird immer wieder, allerseits, beiseite geschoben und wieder vergessen. – Und die Medien in Deutschland greifen diesen Aspekt natürlich ebenso nicht auf.
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Zuletzt bearbeitet von Martin Mitchell am 02.11.2016, 13:21, insgesamt einmal bearbeitet
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Beitrag(#2074278) Verfasst am: 31.10.2016, 05:07    Titel: Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND. Antworten mit Zitat

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Jemand in einem anderen Forum ist der Meinung:

Zitat:
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Dieses Urteil [ BGH: 5 StR 451/99 - BESCHLUSS vom 09.02.2000 ] lässt sich überhaupt nicht auf auf die ehemaligen [Heimkinder] (West) ummünzen!
Hier geht es um Doping in der DDR ! Urteil kam nur durch die "Hemmung der Verjährung" zustande. Dieses ist kaum für einen ehemaligen (West) umzusetzen.

Angabe falsch und schlecht recherchiert.

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Der evangelischen Pfarrer i.R. Dierk Schäfer, Diplom-Pädagoge und Diplom-Psychologe, in seinem Blog, Dierk Schaefers Blog am So. 30.10.2016, um 10:36 Uhr (MEZ/CET), @ https://dierkschaefer.wordpress.com/2016/10/30/medikamentengabe-an-einwilligungsunfaehige-schutzbefohlene/ , hingegen vertritt diesbezüglich die Meinung:

Zitat:
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Beihilfe zur Körperverletzung – das Urteil des BGH[1] ist umfassender anwendbar.

Nicht nur für minderjährige Dopingopfer des DDR-Sports, auf die das Urteil speziell abzielt, nein, es dürfte auch für ehemalige Heimkinder gelten, denen psychotrope Medikamente mit zum Teil lebenslang wirkenden Folgen verabreicht wurden, das trifft besonders für regelrechte Medikamententests zu, wie sie nun bekannt geworden sind. Die Beweislage und die Schuldfrage werden sich allerdings als schwierig herausstellen.

Darüber hinaus sehe ich auch Parallelen zur aktuell geplanten Freigabe von Medikamentenversuchen an demente Personen, selbst wenn diese in einer Patientenverfügung bei noch voller Geschäftsfähigkeit zugestimmt haben sollten. Begründung: Die Verweigerung der Nahrungsaufnahme der RAF-Gefangenen wurde während ihres Hungerstreiks respektiert. Wurden sie infolge des Nahrungsmangels ohnmächtig galt, soweit ich mich erinnere war die Rechtskonstruktion: nun seien sie nicht mehr geschäftsfähig, einen Suizid könne ein vernünftiger Mensch nicht wollen, also müsse ihre Zustimmung zur Zwangsernährung ersetzt werden durch einen Ergänzungspfleger. Dies sollte auch für den Zustand der Demenz gelten und damit alle früheren Zustimmungen zunichte machen, soweit sie dem normal-vernünftigen Wunsch nach Gesundheit und Selbsterhaltung zuwiderlaufen.

[1] http://jensweinreich.de/wp-content/uploads/2009/07/bgh-pansold-dopingopfer.pdf , mein Dank an Herrn Mitchell für den Hinweis auf dieses Urteil.

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Und in einem längeren Artikel vom hpd - Humanistischen Pressedienstes, vom 01.02.2010, @ http://hpd.de/node/8711 unter der Überschrift »Von Staat und Kirchen verschaukelt«, ist festgehalten und dokumentiert welche Meinung der Hamburger Rechtsanwalt Gerrit Wilmans diesbezüglich vertritt:

Zitat:
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Rechtsanwalt Gerrit Wilmans, der die Interessen der Heimkinder vertritt, kritisierte am Zwischenbericht [des Runden Tisches Heimerziehung], dass er das systematische Unrecht, das den Heimkindern widerfuhr, nicht als „Menschenrechtsverletzung“ werte: „Der Grund für diese Sprachregelung ist offensichtlich: Würde man von Menschenrechtsverletzungen sprechen, so könnte die Verjährung der Verbrechen ausgesetzt werden, was zur Folge hätte, dass die Heimkinder eine juristische Grundlage für materielle Entschädigungen besäßen.“ Wilmans verwies in diesem Zusammenhang auf ein Urteil des BGH (BGH - 5 StR 451/99), das die Vergabe von Dopingmitteln an uneingeweihte, minderjährige Sportler als Menschenrechtsverletzung wertete. Dabei entschied das Gericht, dass die Verjährung dieser Straftat aufgrund „eines quasi gesetzlichen Verfolgungshindernisses“ geruht habe. „Das Ruhen der Verjährung der Unrechtstaten wurde in dem angeführten Fall damit begründet, dass sie systemimmanent durch das Regime der SED nicht verfolgt wurden“, sagte Wilmans. „Müssen wir diese Logik nicht auch auf den Fall der Heimkinder anwenden? Auch hier müsste doch die Verjährung der Unrechtstaten in den Heimen ruhen, da diese durch die erwiesene Kumpanei des Staates mit den kirchlichen Heimträgern ebenfalls aus systemimmanenten Gründen nicht verfolgt wurden! Sollte sich die schädliche Kumpanei von Staat und Kirche nun am Runden Tisch [Heimerziehung] fortsetzen, wie es gegenwärtig der Fall zu sein scheint, so wirft dies kein gutes Licht auf die Verfasstheit unserer Gesellschaft!“
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Zuletzt bearbeitet von Martin Mitchell am 02.11.2016, 13:28, insgesamt 3-mal bearbeitet
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