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annox Grim Reaper
Anmeldungsdatum: 30.05.2004 Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin
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(#210945) Verfasst am: 11.11.2004, 03:33 Titel: |
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rabenkrähe hat folgendes geschrieben: |
Wieviel Mitglieder hat die SED damals verloren, prozentual, und wenn die PDS als Nachfolgeorganisation anerkannt wird?
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Kannst Du mir nicht eine leichtere Frage stellen?
Ich habe keine Ahnung und kenne kein Zahlenmaterial darueber. Wieso fragst Du?
_________________ Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
[Sadegh Hedayat]
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annox Grim Reaper
Anmeldungsdatum: 30.05.2004 Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin
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(#210951) Verfasst am: 11.11.2004, 03:54 Titel: Re: neunter november |
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rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Svantevit hat folgendes geschrieben: |
Ich denke primaer an die Wirren 1989, an meine Dienstzeit, die chaotischen Zustaende in unseren Kasernen, das merkwuerdige Gebahren vertrauter Menschen usw.. Die Grenzoeffnung selber, war fuer mich nicht sonderlich bedeutungsvoll, da die neugewonnene Reisefreiheit fuer mich vorlaeufig nicht galt. Allerdings waren die damit verbundenen Veraenderungen und Folgen eine Zaesur in meinem Leben. |
Ich habe sowohl das Schabowski-Gestottere live miterlebt, wie ich mir anschließend auch diverse Volkskammersitzungen, so ich Zeit hatte, angetan habe.
Und da, Svantevit, wundert mich schon sehr, was Du als überzeugter DDR-ler schreibst, denn diese Volkskammersitzungen und die Sitzungen des Runden Tisches damals beinhalteten viel Hoffnung in der Richtung, daß es vielleicht wirklich einen anderen, eigenen, sozialistischen Weg gäbe.
Es war in meinen Augen eigentlich die einzige Zeit während der gesamten DDR-Zeit, da real um den Sozialismus gerungen wurde. |
Was bitte willst Du unter "überzeugter DDR-ler" verstanden wissen? Ansonsten bedenke bitte, dass ich zu der betreffenden Zeit nur durch das Tragen der Uniform bereits dem Zorn der Zivilisten ausgesetzt war und ich meinen Dienst abzuleisten hatte.
Das heisst: als Geheimnistraeger war ich fuer Auslandstrips gesperrt und selbst wenn ich gewollt haette, gab es fuer mich objektiv keine Moeglichkeit den Demonstranten zu spielen. Nimmst Du etwa an, das ich mir als Soldat bzw. Unteroffizier haette aussuchen koennen, womit ich mich den Tag ueber beschaeftige..? Haette ich mich meuternden Truppen anschliessen sollen?
_________________ Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
[Sadegh Hedayat]
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#211005) Verfasst am: 11.11.2004, 12:59 Titel: Re: neunter november |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Mich interessiert woran Ihr denkt, wenn Ihr "neunter November" hört oder lest. Bitte, wer antworten will, zuerst ohne zu googlen, und danach beispielsweise bei wikipedia nachschauen.
Grüße
Zelig |
2 Tage vor Hoppediz.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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(#211011) Verfasst am: 11.11.2004, 13:06 Titel: Re: neunter november |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Mich interessiert woran Ihr denkt, wenn Ihr "neunter November" hört oder lest. Bitte, wer antworten will, zuerst ohne zu googlen, und danach beispielsweise bei wikipedia nachschauen.
Grüße
Zelig |
2 Tage vor Hoppediz. |
Wenn schon, dann Hoppediz Erwachen, oder? ;)
Grüße
Zelig
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#211015) Verfasst am: 11.11.2004, 13:14 Titel: Re: neunter november |
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zelig hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | zelig hat folgendes geschrieben: | Mich interessiert woran Ihr denkt, wenn Ihr "neunter November" hört oder lest. Bitte, wer antworten will, zuerst ohne zu googlen, und danach beispielsweise bei wikipedia nachschauen.
Grüße
Zelig |
2 Tage vor Hoppediz. |
Wenn schon, dann Hoppediz Erwachen, oder?
Grüße
Zelig |
In Köln vielleicht.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#211022) Verfasst am: 11.11.2004, 13:49 Titel: |
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Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben: |
Als ästhetischer Mensch sind mir die Plattenbauten zuwider! Das wäre auch so, wenn ich es nicht anders erlebt hätte, Findest Du sie etwa gut? |
Mir sind die Dinger auch zuwider und ich freue mich jedesmal, wenn so eine Kiste abgerissen wird. Komischerweise war man aber in den 60er und 70er Jahren auch in der BRD der Ansicht, daß dies eine fortschrittliche Art wäre, Menschen unterzubringen, während man zu der Zeit auch in der BRD nicht pfleglich mit der historischen Bausubstanz umgegangen ist und vieles beseitigt wurde, weil es nicht mehr als "modern" angesehen wurde (daß beispielsweise die historische Altstadt von Hameln plattgemacht wurde, konnte nur knapp verhindet werden). Das war mehr zeit- und weniger systemtypisch.
Als ästhetischem Menschen sind mir aber noch viel mehr die Architektur-Verbrechen aus Stahl und Spiegelglas zuwider, die heute in die Gegend gekippt werden. Oder guck dir nur mal die Landschaftsvernichtung durch Gewerbegebiete "auf der grünen Wiese" an!
Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben: | Die Züge waren extrem schlecht und überfüllt (oft mußte Gepäck durch das Fenster nachgereicht werden, weil es durch das Gedränge an der Tür nicht hindurchpaßte), |
Das ist heute nicht anders, sogar schlimmer. Das bundesdeutsche Eisenbahnnetz ist in einem katastrophalen Zustand, große Teile sind stillgelegt und die Fahrpreise teuer.
Mir fällt überdies immer häufig auf, daß Leute aus dem Westen (wo ich herkomme; ich war jedoch auch vor der Grenzöffnung oft in der DDR) an der DDR das kritisieren, was sie in der BRD völlig normal finden. So wird z.B. eingeschränkte Redefreiheit kritisiert. Das ist zwar auch richtig, aber es gibt keinen Anlaß zu meinen, daß jemand, die in der BRD nicht im Traum darauf kommt, den Staat abzulehnen, in der DDR irgendwelche Probleme gehabt hätte. Wer unpolitisch ist und sich nicht drum schert, was der Staat macht und wer glaubt, was in der Zeitung steht (und das tun die meisten) hat weder in der DDR noch in der BRD ein Problem gehabt. Alle anderen hatten auch im Westen gute Chancen, sich jede Menge Ärger einzuhandel. Auch in der BRD gab es:
- Politische Gesinnungsjustiz
- Schnüffelei und Bespitzelung
- Staatliche Willkür
Gut, man wurde nicht gleich weggesperrt. Aber eine Geldstrafe in existenzvernichtender Höhe konnte die Leute genauso mundtot machen. Gut, man konnte (meistens) alles sagen. Aber was nutzt es?
Das entschuldigt nicht die Zustände in der DDR nicht, aber man sollte nicht so tun, als ob alles, was man der DDR (zu recht) zum Vorwurf macht, daß es das in der BRD (vor und nach der Vereinigung) gegeben hätte und nicht gibt.
Wer sich der staatlichen Dokrin nicht unterwirft, hat nichts zu lachen, auch heute nicht, da es die Neoliberale Marktwirtschaft ist.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
Zuletzt bearbeitet von Ralf Rudolfy am 11.11.2004, 13:54, insgesamt einmal bearbeitet |
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#211023) Verfasst am: 11.11.2004, 13:54 Titel: |
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"Ästethische menschen" finde ich als selbstbezeichnung lächerlich.
Immehrin haben auch Plattenbauten eine Ästetjhik - nur eine andere als die euch (od ermir) genehme.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#211027) Verfasst am: 11.11.2004, 13:58 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | "Ästethische menschen" finde ich als selbstbezeichnung lächerlich.
Immehrin haben auch Plattenbauten eine Ästetjhik - nur eine andere als die euch (od ermir) genehme. |
Aber wohnen möchtest du da drin auch nicht, oder?
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#211028) Verfasst am: 11.11.2004, 14:01 Titel: |
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Peter Raulfs hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | "Ästethische menschen" finde ich als selbstbezeichnung lächerlich.
Immehrin haben auch Plattenbauten eine Ästetjhik - nur eine andere als die euch (od ermir) genehme. |
Aber wohnen möchtest du da drin auch nicht, oder? |
Nein, aber das macht mich auch nicht ästhetischer als jene menschen, die es möchten. Und die gibt es ja durchaus, auch wenn es eine Minderheit von Nostalgikern ist.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#211030) Verfasst am: 11.11.2004, 14:05 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Peter Raulfs hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | "Ästethische menschen" finde ich als selbstbezeichnung lächerlich.
Immehrin haben auch Plattenbauten eine Ästetjhik - nur eine andere als die euch (od ermir) genehme. |
Aber wohnen möchtest du da drin auch nicht, oder? |
Nein, aber das macht mich auch nicht ästhetischer als jene menschen, die es möchten. Und die gibt es ja durchaus, auch wenn es eine Minderheit von Nostalgikern ist. |
Asl die Dinge neu waren, waren die Wohnungen da heiß begehrt, mit Zentralheizung und Warmwasser. Da wars schietegal, wie es aussieht.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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rabenkrähe Gast
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(#211104) Verfasst am: 11.11.2004, 16:16 Titel: Re: neunter november |
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Svantevit hat folgendes geschrieben: | rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Svantevit hat folgendes geschrieben: |
Ich denke primaer an die Wirren 1989, an meine Dienstzeit, die chaotischen Zustaende in unseren Kasernen, das merkwuerdige Gebahren vertrauter Menschen usw.. Die Grenzoeffnung selber, war fuer mich nicht sonderlich bedeutungsvoll, da die neugewonnene Reisefreiheit fuer mich vorlaeufig nicht galt. Allerdings waren die damit verbundenen Veraenderungen und Folgen eine Zaesur in meinem Leben. |
Ich habe sowohl das Schabowski-Gestottere live miterlebt, wie ich mir anschließend auch diverse Volkskammersitzungen, so ich Zeit hatte, angetan habe.
Und da, Svantevit, wundert mich schon sehr, was Du als überzeugter DDR-ler schreibst, denn diese Volkskammersitzungen und die Sitzungen des Runden Tisches damals beinhalteten viel Hoffnung in der Richtung, daß es vielleicht wirklich einen anderen, eigenen, sozialistischen Weg gäbe.
Es war in meinen Augen eigentlich die einzige Zeit während der gesamten DDR-Zeit, da real um den Sozialismus gerungen wurde. |
Was bitte willst Du unter "überzeugter DDR-ler" verstanden wissen? Ansonsten bedenke bitte, dass ich zu der betreffenden Zeit nur durch das Tragen der Uniform bereits dem Zorn der Zivilisten ausgesetzt war und ich meinen Dienst abzuleisten hatte.
Das heisst: als Geheimnistraeger war ich fuer Auslandstrips gesperrt und selbst wenn ich gewollt haette, gab es fuer mich objektiv keine Moeglichkeit den Demonstranten zu spielen. Nimmst Du etwa an, das ich mir als Soldat bzw. Unteroffizier haette aussuchen koennen, womit ich mich den Tag ueber beschaeftige..? Haette ich mich meuternden Truppen anschliessen sollen?  |
Nachdem meine Antwort gestern vom für mich für mehrere Stunden unerreichbaren Forum verschluckt wurde, noch nachträglich:
Die Frage war schon als lakonischer Seitenhieb auf die angebliche so rege DDR-Gesellschaftsordnung gemeint, aber mehr noch ernsthaft nachfragend.
Nach meiner Erinnerung gab es 1,8 Millionen SED-Mitglieder, von denen binnen weniger Wochen 1,6 Millionen ihre Parteibücher zurückreichten.
Einige sicherlich als "Anbiederung" vor den neuen Herren, die allermeisten aber ganz sicher, weil sie nur der SED zugehört hatten, um Funktionen zu erreichen, die sonst nicht erreichbar gewesen wären.
Wie hier beispielsweise jene, die nur Kirchenmitglieder sind, um in Einrichtungen unter kirchlicher Trägerschaft arbeiten zu dürfen.
bin rabenkrähe
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annox Grim Reaper
Anmeldungsdatum: 30.05.2004 Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin
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(#211175) Verfasst am: 11.11.2004, 18:50 Titel: Re: neunter november |
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rabenkrähe hat folgendes geschrieben: |
Die Frage war schon als lakonischer Seitenhieb auf die angebliche so rege DDR-Gesellschaftsordnung gemeint, aber mehr noch ernsthaft nachfragend. |
Angeblich rege? Ich verstehe wirklich nicht, was Du damit meinen koenntest. Sorry.
Zitat: | Nach meiner Erinnerung gab es 1,8 Millionen SED-Mitglieder, von denen binnen weniger Wochen 1,6 Millionen ihre Parteibücher zurückreichten. |
Woher hast Du diese Zahlen? Ich kann zu beiden Zahlen nichts aussagen.
Zitat: | Einige sicherlich als "Anbiederung" vor den neuen Herren, die allermeisten aber ganz sicher, weil sie nur der SED zugehört hatten, um Funktionen zu erreichen, die sonst nicht erreichbar gewesen wären. |
Das koennte durchaus zutreffend sein. Alle Berufsoffiziere und viele Berufssoldaten unterer Dienstgradgruppen waren SED-Mitglieder. Fuer Offiziere war es meines Wissens obligat.
Ich nehme an, dass prozentual mehr echte Kommunisten als Scheinkommunisten in der SED blieben. Das ist natuerlich reine Spekulation und ueberhaupt nicht verifizierbar. Interessant waere es, den aktuellen Verlauf der PDS-Mitgliederzahlen einmal naeher zu betrachten.
Nach meiner Ueberzeugung muessten sich Kommunisten von der PDS distanzieren und die PDS-Waehler sollten lieber ungueltig waehlen. Das halte ich fuer wesentlich besser, als sich von der PDS verschaukeln zu lassen. Etwas besseres als die Regierungsbeteiligung der PDS, haette der Koalition der Antikommunisten gar nicht passieren koennen.
Sorry, ich verwurschtele gerade wieder das eigentliche Thema.
_________________ Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
[Sadegh Hedayat]
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Der unbekannte Gott apolitischer Atheist
Anmeldungsdatum: 24.07.2003 Beiträge: 1595
Wohnort: Das alte Europa
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(#211220) Verfasst am: 11.11.2004, 21:00 Titel: |
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Peter Raulfs hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Peter Raulfs hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | "Ästethische menschen" finde ich als selbstbezeichnung lächerlich.
Immehrin haben auch Plattenbauten eine Ästetjhik - nur eine andere als die euch (od ermir) genehme. |
Aber wohnen möchtest du da drin auch nicht, oder? |
Nein, aber das macht mich auch nicht ästhetischer als jene menschen, die es möchten. Und die gibt es ja durchaus, auch wenn es eine Minderheit von Nostalgikern ist. |
Asl die Dinge neu waren, waren die Wohnungen da heiß begehrt, mit Zentralheizung und Warmwasser. Da wars schietegal, wie es aussieht. |
Sieh Dir einen Plattenbau in Dresden an und sieh Dir Bilder von alten, z.T. barocken Bürgerhäusern im früheren Dresden an.
"Ästhetischer Mensch" ist vielleicht ein ungünstiger Ausdruck, aber wenn man auch nur ein kleines bißchen Geschmack hat, dann muß man ihren Abriß wünschen.
_________________ "Unwissenden scheint, wer Weises sagt, nicht klug zu sein." (Euripides)
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#211227) Verfasst am: 11.11.2004, 21:06 Titel: |
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Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben: |
Sieh Dir einen Plattenbau in Dresden an und sieh Dir Bilder von alten, z.T. barocken Bürgerhäusern im früheren Dresden an.
"Ästhetischer Mensch" ist vielleicht ein ungünstiger Ausdruck, aber wenn man auch nur ein kleines bißchen Geschmack hat, dann muß man ihren Abriß wünschen. |
Sehe ich ja auch so. Nur war und ist dieser Mangel an Geschmack kein Charakteristikum der DDR.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#211233) Verfasst am: 11.11.2004, 21:12 Titel: |
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Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben: | Peter Raulfs hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Peter Raulfs hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | "Ästethische menschen" finde ich als selbstbezeichnung lächerlich.
Immehrin haben auch Plattenbauten eine Ästetjhik - nur eine andere als die euch (od ermir) genehme. |
Aber wohnen möchtest du da drin auch nicht, oder? |
Nein, aber das macht mich auch nicht ästhetischer als jene menschen, die es möchten. Und die gibt es ja durchaus, auch wenn es eine Minderheit von Nostalgikern ist. |
Asl die Dinge neu waren, waren die Wohnungen da heiß begehrt, mit Zentralheizung und Warmwasser. Da wars schietegal, wie es aussieht. |
Sieh Dir einen Plattenbau in Dresden an und sieh Dir Bilder von alten, z.T. barocken Bürgerhäusern im früheren Dresden an.
"Ästhetischer Mensch" ist vielleicht ein ungünstiger Ausdruck, aber wenn man auch nur ein kleines bißchen Geschmack hat, dann muß man ihren Abriß wünschen. |
Hmm... mein Onkel war Kunsterzieher in Magdeburg und hat es mit seinen künstlerischen Arbeiten zu Ausstellungen u.ä. gebracht. Dennoch ist er mit seiner zweiten Frau in so eine Wohnung gezogen. Ein Ästhet ist er mit Sicherheit. Dennoch hatte er möglicherweise andere Wertigkeiten, nämlich die, die Peter schon nannte. Für's Ästhetische hatte er seine Datscha am Wochenende. Oder die Museen oder seinen Raum, in dem er kreativ wurde. Auch in der Plattenhaussiedlung.
_________________ God is Santa Claus for adults
Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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Der unbekannte Gott apolitischer Atheist
Anmeldungsdatum: 24.07.2003 Beiträge: 1595
Wohnort: Das alte Europa
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(#211256) Verfasst am: 11.11.2004, 21:38 Titel: |
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Peter Raulfs hat folgendes geschrieben: | Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben: |
Sieh Dir einen Plattenbau in Dresden an und sieh Dir Bilder von alten, z.T. barocken Bürgerhäusern im früheren Dresden an.
"Ästhetischer Mensch" ist vielleicht ein ungünstiger Ausdruck, aber wenn man auch nur ein kleines bißchen Geschmack hat, dann muß man ihren Abriß wünschen. |
Sehe ich ja auch so. Nur war und ist dieser Mangel an Geschmack kein Charakteristikum der DDR. |
Das habe ich nicht bestritten, da ich selbst schon solche Art von Bauten im "Westen" gesehen habe.
Das Problem der DDR ist nur, daß die Stadtzentren damit zugepflastert wurden, während es in der BRD meines Wissens eher am Stadtrand gemacht wurde.
_________________ "Unwissenden scheint, wer Weises sagt, nicht klug zu sein." (Euripides)
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rabenkrähe Gast
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(#211365) Verfasst am: 12.11.2004, 04:17 Titel: Re: neunter november |
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Svantevit hat folgendes geschrieben: | rabenkrähe hat folgendes geschrieben: |
Die Frage war schon als lakonischer Seitenhieb auf die angebliche so rege DDR-Gesellschaftsordnung gemeint, aber mehr noch ernsthaft nachfragend. |
Angeblich rege? Ich verstehe wirklich nicht, was Du damit meinen koenntest. Sorry.
Zitat: | Nach meiner Erinnerung gab es 1,8 Millionen SED-Mitglieder, von denen binnen weniger Wochen 1,6 Millionen ihre Parteibücher zurückreichten. |
Woher hast Du diese Zahlen? Ich kann zu beiden Zahlen nichts aussagen.
Zitat: | Einige sicherlich als "Anbiederung" vor den neuen Herren, die allermeisten aber ganz sicher, weil sie nur der SED zugehört hatten, um Funktionen zu erreichen, die sonst nicht erreichbar gewesen wären. |
Das koennte durchaus zutreffend sein. Alle Berufsoffiziere und viele Berufssoldaten unterer Dienstgradgruppen waren SED-Mitglieder. Fuer Offiziere war es meines Wissens obligat.
Ich nehme an, dass prozentual mehr echte Kommunisten als Scheinkommunisten in der SED blieben. Das ist natuerlich reine Spekulation und ueberhaupt nicht verifizierbar. Interessant waere es, den aktuellen Verlauf der PDS-Mitgliederzahlen einmal naeher zu betrachten.
Nach meiner Ueberzeugung muessten sich Kommunisten von der PDS distanzieren und die PDS-Waehler sollten lieber ungueltig waehlen. Das halte ich fuer wesentlich besser, als sich von der PDS verschaukeln zu lassen. Etwas besseres als die Regierungsbeteiligung der PDS, haette der Koalition der Antikommunisten gar nicht passieren koennen.
Sorry, ich verwurschtele gerade wieder das eigentliche Thema.  |
Die Zahlen stammen rein aus der Erinnerung. Nun hab ich diesbezüglich ein recht gutes Gedächtnis, aber 100 Pro sicher bin ich mir natürlich auch nicht.
Deswegen wollte ich von Dir nur wissen, ob Du ähnliche Zahlen hast.
die PDS fing eben meiner Erinnerung nach dann mit knapp 200000 Mitglieder an, die sich dann sukzessive reduzierten. Ich meine, heute müßten es so schlappe 80000 sein?
Ich kann nur nochmal wiederholen, daß ich die offenen Diskussionen zum Ende der DDR wirklich hoffnungsvoll fand. Für einen dritten Weg sozuschreiben.
Es ist müßig, darüber zu spekulieren, was daraus geworden wäre, aber interessant wärs allenthalben mal gewesen.
bin rabenkrähe
ps.- Ach ja: Die kleine Lakonie galt deiner Darstellung, daß das Leben in der DDR so von Fehl gar nicht gewesen sei und sich viel Mühe um die Bürger gegeben worden sei. Und Schießbefehlt und hohe Strafen für Fluchtversuche und Freikaufgelder undundund hätte es auch anderswo gegeben.
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annox Grim Reaper
Anmeldungsdatum: 30.05.2004 Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin
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(#211378) Verfasst am: 12.11.2004, 08:01 Titel: Re: neunter november |
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rabenkrähe hat folgendes geschrieben: |
ps.- Ach ja: Die kleine Lakonie galt deiner Darstellung, daß das Leben in der DDR so von Fehl gar nicht gewesen sei und sich viel Mühe um die Bürger gegeben worden sei. Und Schießbefehlt und hohe Strafen für Fluchtversuche und Freikaufgelder undundund hätte es auch anderswo gegeben. |
Mir sind die Darstellungen einiger Propagandisten bzgl. der DDR einfach zu einseitig und realitaetsfern.
_________________ Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
[Sadegh Hedayat]
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