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Das Jahr 1968 für die Bundesrepublik Deutschland
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Religionskritik-Wiesbaden
homo est creator Dei



Anmeldungsdatum: 03.11.2008
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Beitrag(#2127956) Verfasst am: 18.03.2018, 08:54    Titel: Das Jahr 1968 für die Bundesrepublik Deutschland Antworten mit Zitat

Das Jahr 1968 für die Bundesrepublik Deutschland

Wir haben ja 50 Jahre danach - und es gibt in D schon einige Ausstellungen dazu.
Da kann man ja durchaus mal diskutieren, wie wichtig denn dieses Jahr war.
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Religionskritik-Wiesbaden
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Anmeldungsdatum: 03.11.2008
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Beitrag(#2127957) Verfasst am: 18.03.2018, 08:54    Titel: 68 keine Revolution Antworten mit Zitat

schtonk hat folgendes geschrieben:
Zoff hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Vroli least hier "das Glücksbärchen raushängen", weil es ihm das Gefühl von Überlegenheit gibt.

Och guck. Der Küchenpsychologe übt.


Der unpolitische 68er betreibt doch selber Küchenpsychologie und ergeht sich des öfteren in Lebenstipps. Dabei schimmert seine reaktionäre "think-positive"-Ideologie immer wieder durch.

Wir haben immerhin schon mal eine Revolution zustande gebracht. Du redest nur davon, wer wohl an allem Schuld ist. Tust aber nichts dagegen. Mr. Green


(Gefettet von mir)

Echt jetzt?

Die muss ich verpasst haben, wo und wann war die denn bitte?

Na die März-Revolution, 1848.
Da warst du aber noch ein Pups im Weltraum (sagte ich immer meinen Kindern, wenn ich ihnen was von vor ihrer Zeit erzählte) zwinkern


68 war halt keine Revolution,
Schulterzucken

Historiker würden hier nie von einer Revolution sprechen - und tuen sie dies, geht ihnen etwas abhanden.

68 fand überwiegend (fast ausschließlich) in Universitätsstädten statt - und gibt eher ein schräges Bild auf die eigentlich Gesamtsituation von 68.
Sicherlich war 68 ein wichtiges Jahr im gesellschaftlichen Wandel, der aber schon viel früher auch schon wichtige Ereignisse hatte. Zum Beispiel:
die Gammler-Bewegung,
die Erfindung der Pille,
etc.

68 war nicht mehr als ein Höhepunkt einer Jugendbewegung - die sich dann regelrecht antirevolutionär in einem Evolutionprozess nach Jahren ihrer Selbstverwirklichung instituionell anpassten.

Die Wahlrechtsänderung von 21 auf 18 wurde nicht von diesen erzwungen (Revolution),
sondern mit diesem wurde diese Generation von der SPD eingekauft (Reformkonservatismus zum Machterhalt bzw. Machtgewinn --> Änderung vor der nächst anstehenden Wahl).

Folgende Dinge gab es noch nach 68:
Wehrpflicht,
Verfolgung gleichgeschlechtlicher Beziehungen,
etc.

Erst nach und nach wurden viele Dinge umgesetzt - die auch schon mal in irgendeinem studentischen Stuhlkreis gefordert wurden - aber nicht als Forderungserfüllung von 68, sondern als Ergebnis eines allgemeinen gesellschaftlichen Wandels.

Motor dieses gesellschaftlichen Wandels war der Wandel in der Arbeitswelt und die Suche nach höher qualifizierten Mitarbeitern. Ergo brauchte man ein höheres Ausbildungsniveau in der Jugend, Ergo baute man mehr Gymnasien, mehr Gesamtschulen und schließlich mehr Universitäten.
Diese Pläne zum Schul- und Universtitätsausbau der Republik gehen aber deutlich in den frühen 60er und Ende 50er zurück.

Also ich denke,
68 ist vor allem wichtig für die Generation 68, die damals oder ein bisschen später Teil dieses gesellschaftlichen Wandels war,
alle anderen sind dann wenn überhaupt eher mitgeschwommen - und viele Dinge des Wandels wären wahrscheinlich auch ohne 68 passiert,
zu diskutieren wäre noch - ob vielleicht manches sogar früher erreicht worden wäre ohne 68,
man denke an die gesellschaftliche Ächtung alternativer Lebenseinstellungen in der Ära des knallhart rauchenden Schmidts später.
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vrolijke
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Beitrag(#2127961) Verfasst am: 18.03.2018, 09:39    Titel: Antworten mit Zitat

Wer vor allem, die 68er "Revolution"* auf der Formel "freien Sex für alle" reduziert, hat nichts davon begriffen.

*) Natürlich war es keine "echte" Revolution. Die 68er war mehr eine Mentalitätsänderung als eine Revolution.
Sie fand allerdings nicht nur an die Unis statt.
Der Vietnamkrieg würde übrigens durch die Massen beendet.
Demonstrationen von mehrere tausend Leute waren keine Seltenheit.
Die 68er war eine Bewegung die für Gleichheit, Toleranz und Frieden stand.
Die 68er stand auch für Selbstbestimmung; selbst zu leben, und sich nicht vorschreiben zu lassen, wie das statt zu finden hatte.
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Skeptiker
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Beitrag(#2127967) Verfasst am: 18.03.2018, 10:32    Titel: Re: Das Jahr 1968 für die Bundesrepublik Deutschland Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Das Jahr 1968 für die Bundesrepublik Deutschland

Wir haben ja 50 Jahre danach - und es gibt in D schon einige Ausstellungen dazu.
Da kann man ja durchaus mal diskutieren, wie wichtig denn dieses Jahr war.


Nun, wie wir heute sehen können, ruled der Neoliberalismus unbeschadet aus der 68er Revolution. Jüngstes 'Rosemaries Baby': die GroKo. (Der Griff ins GroKlo.)

*Das System* hat heute all die zu Esoterikern gewandelten Katholiken, all die Buchklappenmarxisten und Außenjoschkas in die herrschende imperialistische Ordnung absorbiert und die Zitel- und anderen Hampelmänner klappern dazu mit ihrem Gebiss rythmisch das Marschlied der neuen deutschen Verantwortung und morgen in aller Welt. Die SPD hatte schon zu Brandts Zeiten Notstandsgesetze, Berufsverbote sowie das Prinzip "Sozialhilfe statt Sozialismus" auf ihre Fahne geschrieben und ist heute zum Kapitalismus genau so kompatibel wie Microsoft zum Bundestrojaner.

Die taz hat den 68er "Mentalitätswandel" (- der nicht nur an den Universitäten stattfand! -) zuletzt sehr schön demonstriert, als man den Rechtsextremisten Baberoswki, genannt Babbelkoffski, in einer großen Wochenendbeilage hofierte und ihm - ach! - alles mögliche attestierte: Er könne gut reden, er sei ein netter Kumpel und er wisse, dass der deutsche Soldatenstiefel wieder in aller Welt seine Abdrücke hinterlassen müsse. Da haben denn auch die linken "Ratten und Schmeißfliegen" (O-Ton Musterkatholik Strauß) von der Trotzkistenfront ihr Fett abbekommen. Was die deutsche Katholenfront kann, können die Alt-68er von der strammdeutschen taz schon lange.

Ja, die Welt hat sich geändert, rot wurde zu schwarz oder halt irgendwie zu einer Modefarbe, die gerade 'in' ist.

2018 ist nicht nur 50 Jahre nach Rudolf Heinz Dutschke, sondern auch 100 Jahre nach der von der SPD niedergeschossenen Novemberrevolution nach dem WK I, dem just die Nahles-Partei ihren nationalistischen Segen gab.

Die Genossen haben dafür gesorgt, dass das 'sozialistische Gesindel' klein gehalten wurde, damit die Banken und Konzerne ihrer Leidenschaft für Ausbeutung von Arbeit & Umwelt ungestört weiter frönen können. Begleitend dazu hält sich das deutsche Bürgertum mit der AfD eine neue faschistische Reserve, die bezeiten wieder aktiviert werden kann. Sowieso: Rechtsruck, wohin man guckt: Trump, Erdogan, Orban, Österreich, Marsch der SS-Veteranen durch Lettland, Naziputsch in der Ukraine, geplanter Islamisten-unterstützter Putsch in Syrien, Ökogesetze in die Tonne usw. usf. - aber die Errungenschaften der 68er feiern mit zusätzlich ein bisschen #metoo.

Einfach klasse, so viel Fortschritt durch 68! bravo
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beachbernie
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Beitrag(#2127968) Verfasst am: 18.03.2018, 10:36    Titel: Antworten mit Zitat

Natuerlich war die sexuelle Selbstbestimmung ein wesentlicher Punkt bei der 68ger Bewegung. Da stand auf einmal was voellig Neues auf dem Programm: Sex geht nur die Partner selbst was an, die alleine entscheiden was geht und was nicht. Nicht mehr der Herr Pfarrer, nicht mehr die unvermeidlichen Tratschweiber in der Nachbarschaft, man musste nicht mehr verheiratet sein und auf einmal ging's auch innerhalb der Geschlechter. Ein nie dagewesenes und auch spaeter nie mehr erreichtes Mass an sexueller Freiheit war auf einmal möglich. Man war nur noch sich selbst und seinem Partner Rechenschaft schuldig und sonst niemandem. Kein Genderseminar redete einem rein und kein "Court of public opinion" in den späteren sozialen Medien masste sich an ueber einen zu richten wie frueher die vertrockneten Tratschweiber mit ihrer naserümpfenden Selbstgerechtigkeit.


Aber so ist das halt mal mit der Freiheit. Man muss sie sich staendig neu erstreiten, sonst bekommt man sie weggenommen. Und an diesem Punkt sind wir schon wieder angelangt. Die Beziehungen zwischen den Geschlechtern werden in zunehmendem Masse von einer neuen Prüderie vergiftet und überall giften selbsternannte Tugendwächter was von "Vergewaltigung" und "sexueller Gewalt" in Beziehungen anderer, von denen sie nicht den leisesten Schimmer haben. Neue realitätsferne Regeln werden aufgestellt, was man im Umgang mit dem anderen Geschlecht darf und was nicht und dabei interessiert das, was die Beteiligten selbst wollen, kaum noch. Weshalb auch, in Uniseminaren weiss man das doch soviel besser, genauso wie frueher die Warteschlange beim Bäcker der Ort war, wo Sexualmoral bestimmt wurde.... Sehr glücklich


Naja. Ich hatte wenigstens noch das Glück meine sexuell aktivste Phase in einer Zeit zu verbringen, in der die alte Spiessigkeit ihre Schrecken verloren und die neue Spiessigkeit ihre Schrecken noch nicht entfaltet hatte und dafuer bin ich irgendwie ganz dankbar. Smilie

Ich konnte mit meinen Partnerinnen noch ungehemmt unsere Sexualität ausleben, ohne ständig darueber nachsinnen zu muessen, was andere dazu sagen, ob man uns 20 Jahre spaeter einen Strick draus drehen kann oder ob unser Techtelmechtel irgendwann wie ein alter Schlager "im Lichte neuerer genderwissenschaftlicher Erkenntnis" durch den Fleischwohl weltfremder eifernder Ideologie gedreht wird.
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Beitrag(#2127971) Verfasst am: 18.03.2018, 11:12    Titel: Eigenheimverliebte Egopack - dem 68er sein Tetrapack Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wer vor allem, die 68er "Revolution"* auf der Formel "freien Sex für alle" reduziert, hat nichts davon begriffen.

Diese popkulturelle Reduzierung findet ja vor allem durch die 68er selbst statt. Die Kommunarden und Personen wie Uschi Obermeier wurden zu den Pin-Up Girls einer Bewegung - und zwar nicht von außen als Stigmasticker, sondern von Innen.


vrolijke hat folgendes geschrieben:
*) Natürlich war es keine "echte" Revolution. Die 68er war mehr eine Mentalitätsänderung als eine Revolution.

fast,
nicht nur mehr -
und vor allem eben keine Revolution

vrolijke hat folgendes geschrieben:

Sie fand allerdings nicht nur an die Unis statt.

sondern auch in den urbanen Zentren - weswegen ich ja von Unistädten schrieb - ansonsten war die Bevölkerung auf dem Land und in den Städten kaum davon ergriffen. Der Wandel dort dauerte Jahre und manchmal Jahrzehnte.

vrolijke hat folgendes geschrieben:

Der Vietnamkrieg würde übrigens durch die Massen beendet.
Demonstrationen von mehrere tausend Leute waren keine Seltenheit.

Die Demos in Deutschland 68 haben nicht den Vietnamkrieg beendet, wobei die Amis erst 1975 das Land verließen.
In den USA gibt es kein 68,
dort setzt man das Jahr 1969 als Marke mit Woodstock.

Auch die Demos in den USA haben den Krieg nicht beendet,

der Krieg war halt durch die vielen toten eigenen Soldaten 'unpopulär',
und vor allem,
der Krieg war sau teuer - in einem kapitalistischen System lässt sich ein Krieg in einer Ecke wie Vietnam nur selten lange rechtfertigen - es sei denn man kann dort erheblich mehr Absatzmärkte für die eigenen postwar - Güter autuen.
Oder eben Rohstoffe.


vrolijke hat folgendes geschrieben:

Die 68er war eine Bewegung die für Gleichheit, Toleranz und Frieden stand.

Nö,
andere Meinungen niederschreien und alles als 'faschistisch' abzuqualifizieren', was einem nicht passt,
oder vielleicht zu anstrengend ist,
ist nicht tolerant,
ist auch nicht friedlich.

Und Gleichheit?
Mit den Augen rollen

Das es unter den Akteuren und Mitläufern auch viele Menschen gab, die genau dafür standen, was Du der gesamten Bewegung unterstellst, würde ich zwar bejahen -
aber den meisten dürften viele dieser 'Beweggründe' im Laufe der institutionellen Anpassung mehr und mehr 'egal' geworden sein.

Weiter dazu dann gleich noch weiter unten.

vrolijke hat folgendes geschrieben:

Die 68er stand auch für Selbstbestimmung; selbst zu leben, und sich nicht vorschreiben zu lassen, wie das statt zu finden hatte.


Also egoistische Ziele - Selbstverwirklichung einmal anders,
einfach anders sein - als die Eltern,
mit dem Ergebnis,
das später alle Eltern wurden,
sie heirateten,
sie Einfamilienhäuser bezogen,
und am allerwichtigsten - der jährliche Urlaub!

Eins, zwei vielleicht auch drei Ficksabbaticals und dann wieder schön ins Hamsterrad,
nur mit dem Unterschied, das man jetzt meint,
man hätte die Fernbedienung für die Geschwindigkeit gleich mitgenommen - hat man ja auch,
aber nicht für das eigene,
sondern für dass des Nachbarn - den man dann schneller laufen lies,
um dann weniger laufen zu müssen.

Nur mal so,
wie sehr setzten sich denn die 68er für die Integration der ersten oder zweiten Gastarbeitergeneration ein,
wie kann es sein,
das hier in D jahrzehntelang Menschen lebten - die kaum des Deutschen mächtig waren / sind.

Weil es diese Generation nicht wirklich damals interessierte Schulterzucken
Es sei denn,
es gibt einen schönen Artikel im Feuilleton dazu.
Und einen schönen Wein dazu.
Mmh, lecker,
so tut menschliche Güte wirklich gut.
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Beitrag(#2127973) Verfasst am: 18.03.2018, 11:41    Titel: Rosmaries Baby Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
(...)

Nun, wie wir heute sehen können, ruled der Neoliberalismus unbeschadet aus der 68er Revolution. Jüngstes 'Rosemaries Baby': die GroKo. (Der Griff ins GroKlo.)
(...)
Cool

Schöne Zeile und so passend,
- 'Rosmaries Baby' ist von 68'
Smilie
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Religionskritik-Wiesbaden
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Beitrag(#2127975) Verfasst am: 18.03.2018, 11:58    Titel: „Es gibt Parallelen zwischen NS- und 68er-Generation“ Götz Ally Antworten mit Zitat

Einen etwas realistischeren Blick auf die 68er - ihr Wirken, ihr Tun, ihr Damals und ihr Jetzt,
gibt Götz Aly,
Literaturtipp von 2008:
Unser Kampf 1968 – ein irritierter Blick zurück

oder aktuell in einigen Zeitungsbeiträgen:

https://www.welt.de/geschichte/article172092980/Goetz-Aly-Es-gibt-Parallelen-zwischen-NS-und-68er-Generation.html
daraus nur mal so als Beispiel:

Zitat:
„Es gibt Parallelen zwischen NS- und 68er-Generation“
(...)
Das hatte vorher begonnen. Ich habe – auf Anordnung des bayerischen Kultusministeriums – als 17-Jähriger in der Schule Filme mit den Leichenbergen in Auschwitz, Bergen-Belsen und Buchenwald gesehen. Beim Abendessen wurde ich dann gefragt: „Na, wie war’s in der Schule?“ Und da habe ich geantwortet: „Ach, interessant.“ Tja, und als dann die Aufforderung folgte: „Erzähl doch mal!“, da hab ich losgelegt. Die Eltern sind erstarrt. Ich: „Das habt ihr doch gewusst?!“ Die haben 1964/65 nicht mehr damit gerechnet, mit dieser Vergangenheit noch einmal konfrontiert zu werden. Das hat sich damals in Zehntausenden deutschen Familien ähnlich abgespielt.

Frage: Und diese Diskussion haben die 68er in die Öffentlichkeit getragen.
Anzeige

Aly: Nein! Das war vorher geschehen, etwa durch den Auschwitz-Prozess und immer mehr ähnliche Schwurgerichtsverfahren zu den deutschen Gewaltverbrechen. Davon waren wir 68er überfordert. Wir haben sehr schnell aufgehört, uns mit dem konkreten, mit lauter deutschen Familiennamen behafteten Nationalsozialismus zu beschäftigen, und stattdessen „den Faschismus“ bekämpft. Dieser Faschismus galt uns als weltweites Phänomen: Er hauste in Teheran beim Schah von Persien, in Washington bei den Vietnamkriegern, in Saigon, in Südafrika. Wir projizierten unsere nationalgeschichtlichen Traumata auf andere und verlegten sie in sichere Entfernung – immer mindestens 6000 Kilometer weit weg.
fett von mir

und zur History etwas:

Zitat:
Frage: In Ihrem Buch schreiben Sie, dass es eher die Generation von Helmut Kohl gewesen sei, die die liberale Gesellschaft in Deutschland vorangebracht habe. Also die um 1930 Geborenen, die selber nicht mehr oder kaum noch im Krieg gewesen sind.

Aly: Ja, die entscheidenden Impulse zur Liberalisierung der jungen Bundesrepublik kamen aus dieser Generation. Dazu zählten zum Beispiel Erhard Eppler, Christian Graf von Krockow, Alexander Schwan, Hans-Dietrich Genscher oder Heiner Geißler. Die haben die wesentlichen Veränderungen und Reformen ins Werk gesetzt. Wir waren die erste Generation, die von diesen neuen Freiheiten profitierte, vom Ausbau des Bildungssystems und vom Wohlstand.
fett von mir
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beachbernie
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Beitrag(#2127977) Verfasst am: 18.03.2018, 12:45    Titel: Re: „Es gibt Parallelen zwischen NS- und 68er-Generation“ Götz Ally Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
Einen etwas realistischeren Blick auf die 68er - ihr Wirken, ihr Tun, ihr Damals und ihr Jetzt,
gibt Götz Aly,
Literaturtipp von 2008:
Unser Kampf 1968 – ein irritierter Blick zurück

oder aktuell in einigen Zeitungsbeiträgen:

https://www.welt.de/geschichte/article172092980/Goetz-Aly-Es-gibt-Parallelen-zwischen-NS-und-68er-Generation.html
daraus nur mal so als Beispiel:

Zitat:
„Es gibt Parallelen zwischen NS- und 68er-Generation“
(...)
Das hatte vorher begonnen. Ich habe – auf Anordnung des bayerischen Kultusministeriums – als 17-Jähriger in der Schule Filme mit den Leichenbergen in Auschwitz, Bergen-Belsen und Buchenwald gesehen. Beim Abendessen wurde ich dann gefragt: „Na, wie war’s in der Schule?“ Und da habe ich geantwortet: „Ach, interessant.“ Tja, und als dann die Aufforderung folgte: „Erzähl doch mal!“, da hab ich losgelegt. Die Eltern sind erstarrt. Ich: „Das habt ihr doch gewusst?!“ Die haben 1964/65 nicht mehr damit gerechnet, mit dieser Vergangenheit noch einmal konfrontiert zu werden. Das hat sich damals in Zehntausenden deutschen Familien ähnlich abgespielt.

Frage: Und diese Diskussion haben die 68er in die Öffentlichkeit getragen.
Anzeige

Aly: Nein! Das war vorher geschehen, etwa durch den Auschwitz-Prozess und immer mehr ähnliche Schwurgerichtsverfahren zu den deutschen Gewaltverbrechen. Davon waren wir 68er überfordert. Wir haben sehr schnell aufgehört, uns mit dem konkreten, mit lauter deutschen Familiennamen behafteten Nationalsozialismus zu beschäftigen, und stattdessen „den Faschismus“ bekämpft. Dieser Faschismus galt uns als weltweites Phänomen: Er hauste in Teheran beim Schah von Persien, in Washington bei den Vietnamkriegern, in Saigon, in Südafrika. Wir projizierten unsere nationalgeschichtlichen Traumata auf andere und verlegten sie in sichere Entfernung – immer mindestens 6000 Kilometer weit weg.
fett von mir

und zur History etwas:

Zitat:
Frage: In Ihrem Buch schreiben Sie, dass es eher die Generation von Helmut Kohl gewesen sei, die die liberale Gesellschaft in Deutschland vorangebracht habe. Also die um 1930 Geborenen, die selber nicht mehr oder kaum noch im Krieg gewesen sind.

Aly: Ja, die entscheidenden Impulse zur Liberalisierung der jungen Bundesrepublik kamen aus dieser Generation. Dazu zählten zum Beispiel Erhard Eppler, Christian Graf von Krockow, Alexander Schwan, Hans-Dietrich Genscher oder Heiner Geißler. Die haben die wesentlichen Veränderungen und Reformen ins Werk gesetzt. Wir waren die erste Generation, die von diesen neuen Freiheiten profitierte, vom Ausbau des Bildungssystems und vom Wohlstand.
fett von mir



Der Herr Aly erzaehlt uns hier einen ziemlichen Schmarren, der sich sehr leicht anhand der Zeitlinie als barer Unsinn enttarnen laesst.

Die "Impulse zur Liberalisierung", von denen die 68ger angeblich "als erste profitieren" durften, wurden also laut Aly allesamt von Politikern verantwortet, die vor 68 ueberhaupt keine politische Rolle spielten, sondern die erst lange nach 68 politische Macht erlangten, die sie natuerlich nicht zur Liberalisierung nutzten, sondern dazu die unter Willy Brandt erfolgte Liberalisierung wieder zu einem grossen Stück zurückzudrehen.

Ich weiss nicht.....hatte der Herr Aly vielleicht irgendwann mal vor in der CDU politische Karriere zu machen oder warum versucht er sich hier als Geschichtsklitterer anzudienen?
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sehr gut
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Beiträge: 14852

Beitrag(#2127979) Verfasst am: 18.03.2018, 12:52    Titel: Re: Das Jahr 1968 für die Bundesrepublik Deutschland Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Sowieso: Rechtsruck, wohin man guckt: [..], geplanter Islamisten-unterstützter Putsch in Syrien,

bravo

fein zugeordnet, wenn es auch bei einigen übel aufstossen könnte.
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Anmeldungsdatum: 03.11.2008
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Wohnort: Wiesbaden

Beitrag(#2127981) Verfasst am: 18.03.2018, 13:15    Titel: Re: „Es gibt Parallelen zwischen NS- und 68er-Generation“ Götz Aly Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
(...)
Die "Impulse zur Liberalisierung", von denen die 68ger angeblich "als erste profitieren" durften, wurden also laut Aly allesamt von Politikern verantwortet, die vor 68 ueberhaupt keine politische Rolle spielten, sondern die erst lange nach 68 politische Macht erlangten, die sie natuerlich nicht zur Liberalisierung nutzten, sondern dazu die unter Willy Brandt erfolgte Liberalisierung wieder zu einem grossen Stück zurückzudrehen.
(...)


netter Versuch den Willy Brandt zu retten,
Ahoi auf Deiner Titanic.

Kohl und einige Früchtchen der CDU standen schon in den Startlöchern,
als die 68 noch fototauglich die Hörsääle 'vermassten',
und klar,
zur Politik gestaltenden Macht kamen diese nach 68,
aber für Dich zur Erinnerung insbesondere zu Kohl:
Hier Rheinlandpfalz als MP ab 69':
Zitat:
In seiner Amtszeit stellte er die Weichen für die Modernisierung des in der Bundesrepublik als rückständig wahrgenommenen Bundeslandes; wichtige Entscheidungen waren die Gebietsreform und die Gründung der Universität Trier-Kaiserslautern (heute: Universität Trier, Technische Universität Kaiserslautern).[8] Gleichzeitig beschleunigte sich der Strukturwandel im weitgehend noch sehr ländlich geprägten Bundesland. Im Bereich des Schulwesens wurden auf der Ebene der Grundschulen die Konfessionsschulen, an denen die CDU auf Betreiben der katholischen Kirche jahrelang festgehalten hatte, durch konfessionsübergreifende Gemeinschaftsschulen ersetzt.


Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Helmut_Kohl#Landtagsabgeordneter_und_Ministerpr%C3%A4sident

Brandt scheint ja die heilige Kuh zu sein,
ich möchte diese ja nicht schubsen,

aber beispielsweise hing bei der SPD noch lange eine Deutschland in 37' Karte,
da haben dies schon Journalisten wie Jürgen Neven-du Mont [Dokumentation Polen in Breslau von 1963] in Frage gestellt, der übrigens zahlreiche kritische Dokumentationen in den 50ern - bis 60ern machte,
maßgeblich Beiträge zu einer Aufklärung innerhalb der Gesellschaft geleistet,
von der Deine Politikikone Brandt ebenso weit weg war die Flakkhelfergeneration aus CDU und FDP.

Aber noch mal zu Brandt -
die Wahlaltersenkung auf 18 kann man durchaus als einen breitangelegten Stimmenkauf ansehen.
Einfach mal ein bisschen 'heiße' Luft aus dem Ballon der 68er lassen - und schon hat man seine Fangemeinde.
Und wer nicht spurt - dem drohen Berufsverbote,
stw. Radikalenerlass.

Insofern - siehe auch Beitrag von Skeptiker - fällt einiges an Schatten auf die im Sonnenlichte Brandts badenden Alt-68er.
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AdvocatusDiaboli
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Beitrag(#2127982) Verfasst am: 18.03.2018, 13:20    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Natuerlich war die sexuelle Selbstbestimmung ein wesentlicher Punkt bei der 68ger Bewegung. Da stand auf einmal was voellig Neues auf dem Programm: Sex geht nur die Partner selbst was an, die alleine entscheiden was geht und was nicht. Nicht mehr der Herr Pfarrer, nicht mehr die unvermeidlichen Tratschweiber in der Nachbarschaft, man musste nicht mehr verheiratet sein und auf einmal ging's auch innerhalb der Geschlechter. Ein nie dagewesenes und auch spaeter nie mehr erreichtes Mass an sexueller Freiheit war auf einmal möglich. Man war nur noch sich selbst und seinem Partner Rechenschaft schuldig und sonst niemandem. Kein Genderseminar redete einem rein und kein "Court of public opinion" in den späteren sozialen Medien masste sich an ueber einen zu richten wie frueher die vertrockneten Tratschweiber mit ihrer naserümpfenden Selbstgerechtigkeit.


Aber so ist das halt mal mit der Freiheit. Man muss sie sich staendig neu erstreiten, sonst bekommt man sie weggenommen. Und an diesem Punkt sind wir schon wieder angelangt. Die Beziehungen zwischen den Geschlechtern werden in zunehmendem Masse von einer neuen Prüderie vergiftet und überall giften selbsternannte Tugendwächter was von "Vergewaltigung" und "sexueller Gewalt" in Beziehungen anderer, von denen sie nicht den leisesten Schimmer haben. Neue realitätsferne Regeln werden aufgestellt, was man im Umgang mit dem anderen Geschlecht darf und was nicht und dabei interessiert das, was die Beteiligten selbst wollen, kaum noch. Weshalb auch, in Uniseminaren weiss man das doch soviel besser, genauso wie frueher die Warteschlange beim Bäcker der Ort war, wo Sexualmoral bestimmt wurde.... Sehr glücklich


Naja. Ich hatte wenigstens noch das Glück meine sexuell aktivste Phase in einer Zeit zu verbringen, in der die alte Spiessigkeit ihre Schrecken verloren und die neue Spiessigkeit ihre Schrecken noch nicht entfaltet hatte und dafuer bin ich irgendwie ganz dankbar. Smilie

Ich konnte mit meinen Partnerinnen noch ungehemmt unsere Sexualität ausleben, ohne ständig darueber nachsinnen zu muessen, was andere dazu sagen, ob man uns 20 Jahre spaeter einen Strick draus drehen kann oder ob unser Techtelmechtel irgendwann wie ein alter Schlager "im Lichte neuerer genderwissenschaftlicher Erkenntnis" durch den Fleischwohl weltfremder eifernder Ideologie gedreht wird.


Seit wann reden „Genderseminare“ in Partnerschaften hinein? Lachen Du leidest an Verfolgungswahn, ehrlich. Ich glaube, du hast früher zuviel gekifft. Jetzt mal kurz Berniebashing beiseite. zwinkern Danke für den Einblick.

Das Problem liegt doch ganz woanders. Die Befreiung der Frau war übrigens eine Errungenschaft der 68er und Voraussetzung für den Feminismus. Wie man an Deiner Generation sieht, hatte die sexuelle Befreiung nur einen kurzen Frühling und betraf damals (bis wann eigentlich?) doch vorwiegend die Jugend und die mediale Öffentlichkeit. Die ökonomischen Verhältnisse waren bis in die späten 80er Jahre hinein auch andere. Ihr konntet es Euch an den Unis leisten, zu Pimpern bis der Morgen graut. Für die Arbeiterschaft hatte sich nicht viel geändert und der Backlash unter Kohl war schon längst im Gange. Mit dem Ende der Sowjetunion und dem folgenden Herrschaftszug des Neoliberalismus, entstand eine Individualisierungs-Ideologie, über die du aus deiner nicht nur sexuellen Erfahrung heraus (die ich dir auch gönne) zurecht schimpfen kannst.

Die heute gedämpfte Sexualmoral liegt nicht an irgendwelchen Feministinnen, sondern an der neobileralen Individualisierung. Die Feministinnen haben wenigstens etwas erreicht, was du nur abschätzig als „Einmischung“ abtust: Vergewaltigung in der Ehe wurde abgeschafft. Das gelang auch erst Ende der 90er Jahre. Und trotz aller 68er-Bemühungen hat es bis in unsere Zeit gebraucht, um Homosexuellen zumindest die Ehe für alle zu gewähren.
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Beitrag(#2127992) Verfasst am: 18.03.2018, 14:09    Titel: Re: Das Jahr 1968 für die Bundesrepublik Deutschland Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Sowieso: Rechtsruck, wohin man guckt: [..], geplanter Islamisten-unterstützter Putsch in Syrien,

bravo

fein zugeordnet, wenn es auch bei einigen übel aufstossen könnte.


Hast ihr mal wieder einen Aufhänger gefunden?

Ich denke bei den 68er häufiger daran, wie "der Osten" (mit Namen DDR) versucht hat, (man kann sagen, es ist gelungen) durch die Ermordung eines Studenten Unruhe zu stiften, und dadurch die Bundesrepublik zu schwächen.
Die Idioten, die damals an der Macht waren, sind auch voll drauf eingestiegen, anstatt anständig zu recherchieren woher der Mörder seinen Auftrag hatte.
Für diejenige, die in der Materie nicht vertraut sind. Einfach mal nach Benno Ohnesorg oder Karl-Heinz Kurras googlen.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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Religionskritik-Wiesbaden
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Beitrag(#2127997) Verfasst am: 18.03.2018, 14:30    Titel: Re: Das Jahr 1968 für die Bundesrepublik Deutschland Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
(...)

durch die Ermordung eines Studenten Unruhe zu stiften (...)

Die Idioten, die damals an der Macht waren, sind auch voll drauf eingestiegen, anstatt anständig zu recherchieren woher der Mörder seinen Auftrag hatte.
Für diejenige, die in der Materie nicht vertraut sind. Einfach mal nach Benno Ohnesorg oder Karl-Heinz Kurras googlen.


Lachen
schöne VT, Vrolijke,

und hast Du jetzt mal den Namen Kurras gegooglet und was hast Du dazu gefunden,
vielleicht ein
Lachs-Häppchen,
einen Mettigel,
oder einen Lila-Laune Bär,
Frage
Smilie

Woher hatte denn der Mörder seinen Auftrag?
Wenn Du mir die Stasiakten (und nicht bloß die Verbindung von Kurras zur Stasi vor 67' bzw. bis 67') zeigst,
in der explizit Kurras zum Mord an irgendeinem westdeutschen Studenten angestiftet wurde,

sind Dir sämtliche Journalistenpreise 2018 sicher.

Aber jetzt hau mal rein - und google uns die Welt,
lieber Vrolijke.
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beachbernie
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Beitrag(#2127998) Verfasst am: 18.03.2018, 14:47    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Natuerlich war die sexuelle Selbstbestimmung ein wesentlicher Punkt bei der 68ger Bewegung. Da stand auf einmal was voellig Neues auf dem Programm: Sex geht nur die Partner selbst was an, die alleine entscheiden was geht und was nicht. Nicht mehr der Herr Pfarrer, nicht mehr die unvermeidlichen Tratschweiber in der Nachbarschaft, man musste nicht mehr verheiratet sein und auf einmal ging's auch innerhalb der Geschlechter. Ein nie dagewesenes und auch spaeter nie mehr erreichtes Mass an sexueller Freiheit war auf einmal möglich. Man war nur noch sich selbst und seinem Partner Rechenschaft schuldig und sonst niemandem. Kein Genderseminar redete einem rein und kein "Court of public opinion" in den späteren sozialen Medien masste sich an ueber einen zu richten wie frueher die vertrockneten Tratschweiber mit ihrer naserümpfenden Selbstgerechtigkeit.


Aber so ist das halt mal mit der Freiheit. Man muss sie sich staendig neu erstreiten, sonst bekommt man sie weggenommen. Und an diesem Punkt sind wir schon wieder angelangt. Die Beziehungen zwischen den Geschlechtern werden in zunehmendem Masse von einer neuen Prüderie vergiftet und überall giften selbsternannte Tugendwächter was von "Vergewaltigung" und "sexueller Gewalt" in Beziehungen anderer, von denen sie nicht den leisesten Schimmer haben. Neue realitätsferne Regeln werden aufgestellt, was man im Umgang mit dem anderen Geschlecht darf und was nicht und dabei interessiert das, was die Beteiligten selbst wollen, kaum noch. Weshalb auch, in Uniseminaren weiss man das doch soviel besser, genauso wie frueher die Warteschlange beim Bäcker der Ort war, wo Sexualmoral bestimmt wurde.... Sehr glücklich


Naja. Ich hatte wenigstens noch das Glück meine sexuell aktivste Phase in einer Zeit zu verbringen, in der die alte Spiessigkeit ihre Schrecken verloren und die neue Spiessigkeit ihre Schrecken noch nicht entfaltet hatte und dafuer bin ich irgendwie ganz dankbar. Smilie

Ich konnte mit meinen Partnerinnen noch ungehemmt unsere Sexualität ausleben, ohne ständig darueber nachsinnen zu muessen, was andere dazu sagen, ob man uns 20 Jahre spaeter einen Strick draus drehen kann oder ob unser Techtelmechtel irgendwann wie ein alter Schlager "im Lichte neuerer genderwissenschaftlicher Erkenntnis" durch den Fleischwohl weltfremder eifernder Ideologie gedreht wird.


Seit wann reden „Genderseminare“ in Partnerschaften hinein? Lachen Du leidest an Verfolgungswahn, ehrlich. Ich glaube, du hast früher zuviel gekifft. Jetzt mal kurz Berniebashing beiseite. zwinkern Danke für den Einblick.

Das Problem liegt doch ganz woanders. Die Befreiung der Frau war übrigens eine Errungenschaft der 68er und Voraussetzung für den Feminismus. Wie man an Deiner Generation sieht, hatte die sexuelle Befreiung nur einen kurzen Frühling und betraf damals (bis wann eigentlich?) doch vorwiegend die Jugend und die mediale Öffentlichkeit. Die ökonomischen Verhältnisse waren bis in die späten 80er Jahre hinein auch andere. Ihr konntet es Euch an den Unis leisten, zu Pimpern bis der Morgen graut. Für die Arbeiterschaft hatte sich nicht viel geändert und der Backlash unter Kohl war schon längst im Gange. Mit dem Ende der Sowjetunion und dem folgenden Herrschaftszug des Neoliberalismus, entstand eine Individualisierungs-Ideologie, über die du aus deiner nicht nur sexuellen Erfahrung heraus (die ich dir auch gönne) zurecht schimpfen kannst.

Die heute gedämpfte Sexualmoral liegt nicht an irgendwelchen Feministinnen, sondern an der neobileralen Individualisierung. Die Feministinnen haben wenigstens etwas erreicht, was du nur abschätzig als „Einmischung“ abtust: Vergewaltigung in der Ehe wurde abgeschafft. Das gelang auch erst Ende der 90er Jahre. Und trotz aller 68er-Bemühungen hat es bis in unsere Zeit gebraucht, um Homosexuellen zumindest die Ehe für alle zu gewähren.



"Genderseminare" reden tatsaechlich in Partnerschaften dadurch hinein, dass sie versuchen Tatbestände wie "Vergewaltigung" und "sexuelle Belaestigung" erheblich weiter als bisher und dadurch realitätsfremd zu definieren und darüberhinaus den Begriff des konsensuellen Sex dadurch aufzuweichen, dass sie propagieren, dass ein einmal erteilter Konsens nachträglich (und sogar viele Jahre spaeter!) wieder entzogen werden kann. Die daraus resultierende Verunsicherung ist blankes Gift fuer jede Art von Erotik.


Ich stelle dagegen, dass meine sexuellen Beziehungen ausschliesslich Privatangelegenheiten zwischen meinen Partnerinnen und mir sind und wir uns jede Einmischung von aussen verbitten. Genauso wie es meine Angelegenheit ist wen ich wann und wo zum Kaffee einlade. Ich verwahre mich hierbei gegen jede Art von Uebergriffigkeit von Seiten selbsternannter Tugendwächter. Ich liess mir noch nie von Pfaffen, Tratschweibern u. ae. Geschmeiss in mein Liebesleben reinreden und werde solches auch durch Genderseminaristen nicht dulden.
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AdvocatusDiaboli
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Beitrag(#2128011) Verfasst am: 18.03.2018, 15:59    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Natuerlich war die sexuelle Selbstbestimmung ein wesentlicher Punkt bei der 68ger Bewegung. Da stand auf einmal was voellig Neues auf dem Programm: Sex geht nur die Partner selbst was an, die alleine entscheiden was geht und was nicht. Nicht mehr der Herr Pfarrer, nicht mehr die unvermeidlichen Tratschweiber in der Nachbarschaft, man musste nicht mehr verheiratet sein und auf einmal ging's auch innerhalb der Geschlechter. Ein nie dagewesenes und auch spaeter nie mehr erreichtes Mass an sexueller Freiheit war auf einmal möglich. Man war nur noch sich selbst und seinem Partner Rechenschaft schuldig und sonst niemandem. Kein Genderseminar redete einem rein und kein "Court of public opinion" in den späteren sozialen Medien masste sich an ueber einen zu richten wie frueher die vertrockneten Tratschweiber mit ihrer naserümpfenden Selbstgerechtigkeit.


Aber so ist das halt mal mit der Freiheit. Man muss sie sich staendig neu erstreiten, sonst bekommt man sie weggenommen. Und an diesem Punkt sind wir schon wieder angelangt. Die Beziehungen zwischen den Geschlechtern werden in zunehmendem Masse von einer neuen Prüderie vergiftet und überall giften selbsternannte Tugendwächter was von "Vergewaltigung" und "sexueller Gewalt" in Beziehungen anderer, von denen sie nicht den leisesten Schimmer haben. Neue realitätsferne Regeln werden aufgestellt, was man im Umgang mit dem anderen Geschlecht darf und was nicht und dabei interessiert das, was die Beteiligten selbst wollen, kaum noch. Weshalb auch, in Uniseminaren weiss man das doch soviel besser, genauso wie frueher die Warteschlange beim Bäcker der Ort war, wo Sexualmoral bestimmt wurde.... Sehr glücklich


Naja. Ich hatte wenigstens noch das Glück meine sexuell aktivste Phase in einer Zeit zu verbringen, in der die alte Spiessigkeit ihre Schrecken verloren und die neue Spiessigkeit ihre Schrecken noch nicht entfaltet hatte und dafuer bin ich irgendwie ganz dankbar. Smilie

Ich konnte mit meinen Partnerinnen noch ungehemmt unsere Sexualität ausleben, ohne ständig darueber nachsinnen zu muessen, was andere dazu sagen, ob man uns 20 Jahre spaeter einen Strick draus drehen kann oder ob unser Techtelmechtel irgendwann wie ein alter Schlager "im Lichte neuerer genderwissenschaftlicher Erkenntnis" durch den Fleischwohl weltfremder eifernder Ideologie gedreht wird.


Seit wann reden „Genderseminare“ in Partnerschaften hinein? Lachen Du leidest an Verfolgungswahn, ehrlich. Ich glaube, du hast früher zuviel gekifft. Jetzt mal kurz Berniebashing beiseite. zwinkern Danke für den Einblick.

Das Problem liegt doch ganz woanders. Die Befreiung der Frau war übrigens eine Errungenschaft der 68er und Voraussetzung für den Feminismus. Wie man an Deiner Generation sieht, hatte die sexuelle Befreiung nur einen kurzen Frühling und betraf damals (bis wann eigentlich?) doch vorwiegend die Jugend und die mediale Öffentlichkeit. Die ökonomischen Verhältnisse waren bis in die späten 80er Jahre hinein auch andere. Ihr konntet es Euch an den Unis leisten, zu Pimpern bis der Morgen graut. Für die Arbeiterschaft hatte sich nicht viel geändert und der Backlash unter Kohl war schon längst im Gange. Mit dem Ende der Sowjetunion und dem folgenden Herrschaftszug des Neoliberalismus, entstand eine Individualisierungs-Ideologie, über die du aus deiner nicht nur sexuellen Erfahrung heraus (die ich dir auch gönne) zurecht schimpfen kannst.

Die heute gedämpfte Sexualmoral liegt nicht an irgendwelchen Feministinnen, sondern an der neobileralen Individualisierung. Die Feministinnen haben wenigstens etwas erreicht, was du nur abschätzig als „Einmischung“ abtust: Vergewaltigung in der Ehe wurde abgeschafft. Das gelang auch erst Ende der 90er Jahre. Und trotz aller 68er-Bemühungen hat es bis in unsere Zeit gebraucht, um Homosexuellen zumindest die Ehe für alle zu gewähren.



"Genderseminare" reden tatsaechlich in Partnerschaften dadurch hinein, dass sie versuchen Tatbestände wie "Vergewaltigung" und "sexuelle Belaestigung" erheblich weiter als bisher und dadurch realitätsfremd zu definieren und darüberhinaus den Begriff des konsensuellen Sex dadurch aufzuweichen, dass sie propagieren, dass ein einmal erteilter Konsens nachträglich (und sogar viele Jahre spaeter!) wieder entzogen werden kann. Die daraus resultierende Verunsicherung ist blankes Gift fuer jede Art von Erotik.


Ich stelle dagegen, dass meine sexuellen Beziehungen ausschliesslich Privatangelegenheiten zwischen meinen Partnerinnen und mir sind und wir uns jede Einmischung von aussen verbitten. Genauso wie es meine Angelegenheit ist wen ich wann und wo zum Kaffee einlade. Ich verwahre mich hierbei gegen jede Art von Uebergriffigkeit von Seiten selbsternannter Tugendwächter. Ich liess mir noch nie von Pfaffen, Tratschweibern u. ae. Geschmeiss in mein Liebesleben reinreden und werde solches auch durch Genderseminaristen nicht dulden.


Wo bestimmen denn „Genderseminaristen“ denn genau deine sexuelle Freiheit und den deiner Partnerinnen? Lachen Wenn dir das egal ist, was die sagen hast du nichts zu befürchten. Oder hast du Angst davor, dass deine zahlreichen Sexpartnerinnen dich genauer analysieren können und erkennen, was für ein alter Machosack in dir steckt, der sexuelle Belästigung gutheißt?

Nicht, oder?
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Kramer
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Beitrag(#2128014) Verfasst am: 18.03.2018, 16:05    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Oder hast du Angst davor, dass deine zahlreichen Sexpartnerinnen dich genauer analysieren können und erkennen, was für ein alter Machosack in dir steckt, der sexuelle Belästigung gutheißt?


Zu welchem Ergebnis würden denn Deine Sexualpartnerinnen kommen?
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AdvocatusDiaboli
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Anmeldungsdatum: 12.08.2003
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Beitrag(#2128020) Verfasst am: 18.03.2018, 16:10    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Oder hast du Angst davor, dass deine zahlreichen Sexpartnerinnen dich genauer analysieren können und erkennen, was für ein alter Machosack in dir steckt, der sexuelle Belästigung gutheißt?


Zu welchem Ergebnis würden denn Deine Sexualpartnerinnen kommen?


Netter Typ. Aber gibt’s denn keine echten Kerle mehr? Verlegen
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zelig
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Beitrag(#2128055) Verfasst am: 18.03.2018, 16:58    Titel: Antworten mit Zitat

Die 68er waren in erster Linie diejenigen, die sich mit der Nazi-Generation, also ihren Eltern auseinandersetzen mussten. Das sind also die Leute, denen es wesentlich zu verdanken ist, daß die Nachfahren aus einem moralisch bankrotten Nachkriegsstaat über die Jahrzehnte in sowas wie eine relative Normalität in einem relativ rechsstaatlichen Rahmen zu gelangen. Mit der Möglichkeit sich als Verfassungspatriot zu verstehen. Wer wie ich die Diskussion zwischen Tellkamp und Grünbein verfolgt hat, könnte in genau unserer Gegenwart den Brennpunkt einer politischen Entwicklung mit deutlichen Parallelen zur damaligen Zeit vermuten. Wie damals muss die mühselige politische Analyse der Aufklärung gegen die Wirren des Affekts antreten. Tellkamp war in der langen Diskussion nicht in der Lage, ein einziges sachliches Argument zu liefern, das seine Vorbehalte gegen die Moderne hätte unterfüttern können. So wie damals steht der Affekt gegen die Analyse. Nur in einem umgekehrten Prozess, wie es scheint: Die rückwärtsgewandte Romantik (nicht definitorisch gemeint, sondern spezifizierend - ich kann mit der Romantik was anfangen) ist das Neue, das sich gegen das Alte wendet. Man sieht also auch, das Neue muss nicht das Bessere sein.

Man sollte Annehmen, daß sich liberal-demokratisch Denkende zumindest in der Abwehr des konservativ-nationalen Monstrums einig sind, das der Gesellschaft am Ende dräut. Aber das scheint nicht der Fall zu sein, wenn man die die Beiträge liest. Ich erinnere mich dunkel an eine hiesige Diskussion, in der es um die unerkannten Brüche zwischen den unterschiedlichen Parteien ging, die es verunmöglichen, die kleinen Dispute den wichtigen Fragen unterzuordnen. Es könnte sein, daß wir uns in 20 Jahren in einer Umgebung wiederfinden, in denen solche Dispute aufgrund autoritärer Verhältnisse überhaupt nicht mehr möglich sind. Cem Özdemir hat auf die Parallelen zwischen den Strömungen, die die AfD repräsentiert, und den Staat Erdogans hingewiesen. Wobei es mir nicht auf meine Zukunft ankommt, sondern auf die meiner Kinder.
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vrolijke
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Beitrag(#2128060) Verfasst am: 18.03.2018, 17:04    Titel: Re: Das Jahr 1968 für die Bundesrepublik Deutschland Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
(...)

durch die Ermordung eines Studenten Unruhe zu stiften (...)

Die Idioten, die damals an der Macht waren, sind auch voll drauf eingestiegen, anstatt anständig zu recherchieren woher der Mörder seinen Auftrag hatte.
Für diejenige, die in der Materie nicht vertraut sind. Einfach mal nach Benno Ohnesorg oder Karl-Heinz Kurras googlen.


Lachen
schöne VT, Vrolijke,

und hast Du jetzt mal den Namen Kurras gegooglet und was hast Du dazu gefunden,
vielleicht ein
Lachs-Häppchen,
einen Mettigel,
oder einen Lila-Laune Bär,
Frage
Smilie

Woher hatte denn der Mörder seinen Auftrag?
Wenn Du mir die Stasiakten (und nicht bloß die Verbindung von Kurras zur Stasi vor 67' bzw. bis 67') zeigst,
in der explizit Kurras zum Mord an irgendeinem westdeutschen Studenten angestiftet wurde,

sind Dir sämtliche Journalistenpreise 2018 sicher.

Aber jetzt hau mal rein - und google uns die Welt,
lieber Vrolijke.


https://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Heinz_Kurras

Zitat:
Bei einem Polizeieinsatz während der Demonstration am 2. Juni 1967 in West-Berlin tötete der damalige Kriminalobermeister Kurras den FU-Studenten Benno Ohnesorg mit seiner Dienstwaffe durch einen gezielten Schuss in den Hinterkopf. In den folgenden Strafprozessen wurde Kurras trotz Widerlegung der von ihm behaupteten Notwehrsituation vom Verdacht der fahrlässigen Tötung freigesprochen. Dies trug erheblich zur Radikalisierung der westdeutschen Studentenbewegung bei. Auch die später gegründeten Terrorgruppen Rote Armee Fraktion und Bewegung 2. Juni bezogen sich auf diese Tat.

Kurras’ im Mai 2009 bekannt gewordene IM-Tätigkeit löste neue staatsanwaltliche Ermittlungen zu seinem Todesschuss und eine neue Debatte über dessen Ursachen und Folgen aus. Es fanden sich keine Anhaltspunkte für einen Mordauftrag des MfS, aber neue Indizien dafür, dass Kurras Ohnesorg unbedrängt und gezielt aus kurzer Distanz erschossen hatte und dabei von umstehenden Polizisten und seinem Vorgesetzten beobachtet worden war. Die Beweislage wurde jedoch nicht als ausreichend zur Wiederaufnahme seines Prozesses angesehen. Die Ermittlungen zum Mordverdacht wurden im November 2011 eingestellt. Kurras’ Motiv für die Tat ist bis heute unbekannt.


Leider kann ich mit den schriftlichen Auftrag für den MfS Karl-heinz Kurras nicht dienen. Klarer Fall einer VT. Pillepalle
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Beitrag(#2128073) Verfasst am: 18.03.2018, 17:24    Titel: Re: Das Jahr 1968 für die Bundesrepublik Deutschland Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
(...)

durch die Ermordung eines Studenten Unruhe zu stiften (...)

Die Idioten, die damals an der Macht waren, sind auch voll drauf eingestiegen, anstatt anständig zu recherchieren woher der Mörder seinen Auftrag hatte.
Für diejenige, die in der Materie nicht vertraut sind. Einfach mal nach Benno Ohnesorg oder Karl-Heinz Kurras googlen.


(...)

Aber jetzt hau mal rein - und google uns die Welt,
lieber Vrolijke.


https://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Heinz_Kurras

Zitat:
(...)
Kurras’ im Mai 2009 bekannt gewordene IM-Tätigkeit löste neue staatsanwaltliche Ermittlungen zu seinem Todesschuss und eine neue Debatte über dessen Ursachen und Folgen aus. (...) Die Beweislage wurde jedoch nicht als ausreichend zur Wiederaufnahme seines Prozesses angesehen. Die Ermittlungen zum Mordverdacht wurden im November 2011 eingestellt. Kurras’ Motiv für die Tat ist bis heute unbekannt.


Leider kann ich mit den schriftlichen Auftrag für den MfS Karl-heinz Kurras nicht dienen. Klarer Fall einer VT. Pillepalle


Wie hätten denn die damaligen 'Idioten' denn das recherchieren sollen,
was Deiner Vermutung nach vom Osten ausgegangen ist - das was in den Stasiakten stand war nicht nur streng geheim, sondern dazu noch in einem anderen Staat.

Das Problem Kurras und seine kaum Strafe sind vor allem innerdeutsche Probleme von damals - also ein durchaus reaktionärer Polizei- und Justizapparat.

und ja,
das was Du hier ablieferst ein schönes Muster für eine VT.
Man hat Fakten (Kurras war IM),
und dann verbindet man diese mit einem Hauptereignis, mit der die Person in Verbindung steht. --> Mord an dem Studenten.
Und das eine erneute Untersuchung des Falles nicht ausreichend Hinweise ergab - erklärt man sich dann irgendwie so, das seine Hauptthese,
die des Auftragsmordes noch irgendwie stimmt.

OK, letzteres bist Du noch irgendwie schuldig,
aber Du schaffst das schon, nur Mut,
und noch einmal googlen.

Eine interessante Idee schwingt allerdings mit.
Nehmen wir an - Kurras hätte wirklich den Mord im Auftrag der DDR begangen - hätten denn die damaligen Studenten das geglaubt? Dutschke vielleicht - aber die anderen?

Insofern schon mal danke fürs Kopfkino.
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Samson83
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Beitrag(#2128078) Verfasst am: 18.03.2018, 17:30    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Die 68er waren in erster Linie diejenigen, die sich mit der Nazi-Generation, also ihren Eltern auseinandersetzen mussten. Das sind also die Leute, denen es wesentlich zu verdanken ist, daß die Nachfahren aus einem moralisch bankrotten Nachkriegsstaat über die Jahrzehnte in sowas wie eine relative Normalität in einem relativ rechtsaatlichen Rahmen zu gelangen.


Ja, ich gebe dir Recht, wenn du auf die bloße Generation anspielst; da stellt sich allerdings die Frage: Wer sonst? Wenn du den gesamtgesellschaftlich relativ überschaubaren Kreis linker Studierender meinst, bist du m.E. im Irrtum; diese waren m.E. weder Teil noch Ursache einer unglaublichen gesamtgesellschaftlichen Demokratisierung und Liberalisierung.

Waren die Ausschwitzprozesse - ein großartiges Stück nachkriesjustiz und eine Mammutleistung - wirklich das Werk linker Studierender oder eher konservativ-anständiger Juristenkreise? War der moralische Bankrott des Nachkriegsstaates - wenn du die reintegration von Nazis in die demokratische Gesellschaft meinst - nicht vielleicht eine schlichte faktische Notwendigkeit? Und ist der ganze Geist unseres rechtstheoretisch überwiegend brillanten Grundgesetzes nicht gerade das Produkt dieser "moralisch bankrotten" Nachkriegsgeneration?

Zitat:

Mit der Möglichkeit sich als Verfassungspatriot zu verstehen. Wer wie ich die Diskussion zwischen Tellkamp und Grünbein verfolgt hat, könnte in genau unserer Gegenwart den Brennpunkt einer politischen Entwicklung mit deutlichen Parallelen zur damaligen Zeit vermuten. Wie damals muss die mühselige politische Analyse der Aufklärung gegen die Wirren des Affekts antreten. Tellkamp war in der langen Diskussion nicht in der Lage, ein einziges sachliches Argument zu liefern, das seine Vorbehalte gegen die Moderne hätte unterfüttern können.

Es ist immer mißlich, wenn man unterstellt, gute Schriftsteller (ich schätze den "Turm" und den "Eisvogel" sehr) müssten zugleich große politische Denker sein. Tellmann ist weder Soziologe, noch Jurist, noch Ökonom. Woher kommt die Annahme, er könne etwas sinniges zur "Flüchtlingsdebatte" beitragen?



Zitat:
Man sollte Annehmen, daß sich liberal-demokratisch Denkende zumindest in der Abwehr des konservativ-nationalen Monstrums einig sind, das der Gesellschaft am Ende dräut. Aber das scheint nicht der Fall zu sein, wenn man die die Beiträge liest. Ich erinnere mich dunkel an eine hiesige Diskussion, in der es um die unerkannten Brüche zwischen den unterschiedlichen Parteien ging, die es verunmöglichen, die kleinen Dispute den wichtigen Fragen unterzuordnen. Es könnte sein, daß wir uns in 20 Jahren in einer Umgebung wiederfinden, in denen solche Dispute aufgrund autoritärer Verhältnisse überhaupt nicht mehr möglich sind.

"Jeder Anständige muss so denken wie ich?" Ist dies die Quintessenz dieses Absatzes?

Zitat:
Cem Özdemir hat auf die Parallelen zwischen den Strömungen, die die AfD repräsentiert, und den Staat Erdogans hingewiesen. Wobei es mir nicht auf meine Zukunft ankommt, sondern auf die meiner Kinder.

Auch wenn das Staatsverständnis vieler AFD-ler in der Tat bedenklich ist - erstaunlicherweise haben sie die autoritativen Tendenzen m.E. gerade mit den von ihnen gehassten Grünen gemein- wird diese Parallele behauptet, nicht gezeigt.
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DonMartin
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Beitrag(#2128087) Verfasst am: 18.03.2018, 17:47    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Ihr konntet es Euch an den Unis leisten, zu Pimpern bis der Morgen graut. Für die Arbeiterschaft hatte sich nicht viel geändert und der Backlash unter Kohl war schon längst im Gange.

Arbeiter durften damals nicht pimpern?
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:

Die heute gedämpfte Sexualmoral liegt nicht an irgendwelchen Feministinnen, sondern an der neobileralen Individualisierung.

Was hat der Neoliberalismus gegen das Pimpern?
Die zunehmend spiessige Sexualmoral ist doch vor allem ein Produkt der "linken" political correctness.
Ich sach nur "Avenidas".
Wenn Rudi, Uschi Obermeier und Rainer Langhans in 1968 durch ein Wurmloch nach 2018 haetten gucken koennen,
sie taeten bitterlich weinen, von dannen ziehen und das ganze wieder abblasen:
"Das haben wir nicht gewollt, da haetten wir uns 1968 sparen und den Adenauer behalten koennen"
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Beitrag(#2128090) Verfasst am: 18.03.2018, 17:53    Titel: Re: Das Jahr 1968 für die Bundesrepublik Deutschland Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Eine interessante Idee schwingt allerdings mit.
Nehmen wir an - Kurras hätte wirklich den Mord im Auftrag der DDR begangen - hätten denn die damaligen Studenten das geglaubt? Dutschke vielleicht - aber die anderen?

Er meint wahrscheinlich, dass die DDR Kurras mit der Tat beauftragt haette, mit dem Ziel,
dass die zu erwartenden Studentenproteste die BRD komplett aus den Angeln heben wuerde.
Ich weiss nicht, ob die Stasi so naiv gewesen waere, diesen Plot selber zu glauben.
Gemessen an der Gesamtbevoelkerung waren die paar Studenten verschwindend wenig,
selbst in der eigenen Generation eine absolute Minderheit.
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Beitrag(#2128093) Verfasst am: 18.03.2018, 18:05    Titel: Antworten mit Zitat

Die eigentliche Romantisierung und Verklärung findet von den Alt-68ern selber statt.

Eine kritische Betrachtung kommt - mit Außnahme von Aly, nicht vor bei diesen.

Insofern liegt es an den Nachgeborenen Behauptungen dieser Generation zu hinterfragen und gegebenenfalls zurecht zu rücken.

Alleine schon der Kult um Willy Brandt reizt zur Gegenstimme.

Den entscheidenden Impuls zur Demokratiesierung lieferte das sich in den 60er Jahren radikal veränderte Bildungssystem,
wie zum Beispiel das Berufsbildungsgesetz (1969) als einer der Grundsteine für das duale Ausbildungssystem. Aber auch hier war das ein evolutionärer Prozess aus vielen Steinen, die bereits in den 50er und 60ern zu finden sind - und nicht auf die 68er zurückzuführen sind.

Und natürlich,
eine größere Flut an Medienprodukten (Pressefreiheit). Diese wurde vor allem verteidigt 1962 in der Spiegelaffäre. Also wiederum deutlich vor 68'.

Und da auch die Auseinandersetzung mit dem Dritten Reich deutlich vor 68' angefangen hat,
auch wenn dass die 68er gerne anders erinnern,
was bleibt denn dann noch übrig.

Am Ende vielleicht auch nicht mehr als das Sommermärchen 2006 für die 2 Genernation nach 68, zwinkern
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Beitrag(#2128101) Verfasst am: 18.03.2018, 18:21    Titel: Re: Das Jahr 1968 für die Bundesrepublik Deutschland Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
(...)

durch die Ermordung eines Studenten Unruhe zu stiften (...)

Die Idioten, die damals an der Macht waren, sind auch voll drauf eingestiegen, anstatt anständig zu recherchieren woher der Mörder seinen Auftrag hatte.
Für diejenige, die in der Materie nicht vertraut sind. Einfach mal nach Benno Ohnesorg oder Karl-Heinz Kurras googlen.


(...)

Aber jetzt hau mal rein - und google uns die Welt,
lieber Vrolijke.


https://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Heinz_Kurras

Zitat:
(...)
Kurras’ im Mai 2009 bekannt gewordene IM-Tätigkeit löste neue staatsanwaltliche Ermittlungen zu seinem Todesschuss und eine neue Debatte über dessen Ursachen und Folgen aus. (...) Die Beweislage wurde jedoch nicht als ausreichend zur Wiederaufnahme seines Prozesses angesehen. Die Ermittlungen zum Mordverdacht wurden im November 2011 eingestellt. Kurras’ Motiv für die Tat ist bis heute unbekannt.


Leider kann ich mit den schriftlichen Auftrag für den MfS Karl-heinz Kurras nicht dienen. Klarer Fall einer VT. Pillepalle


Wie hätten denn die damaligen 'Idioten' denn das recherchieren sollen,
was Deiner Vermutung nach vom Osten ausgegangen ist - das was in den Stasiakten stand war nicht nur streng geheim, sondern dazu noch in einem anderen Staat.

Das Problem Kurras und seine kaum Strafe sind vor allem innerdeutsche Probleme von damals - also ein durchaus reaktionärer Polizei- und Justizapparat.

und ja,
das was Du hier ablieferst ein schönes Muster für eine VT.
Man hat Fakten (Kurras war IM),
und dann verbindet man diese mit einem Hauptereignis, mit der die Person in Verbindung steht. --> Mord an dem Studenten.
Und das eine erneute Untersuchung des Falles nicht ausreichend Hinweise ergab - erklärt man sich dann irgendwie so, das seine Hauptthese,
die des Auftragsmordes noch irgendwie stimmt.

OK, letzteres bist Du noch irgendwie schuldig,
aber Du schaffst das schon, nur Mut,
und noch einmal googlen.

Eine interessante Idee schwingt allerdings mit.
Nehmen wir an - Kurras hätte wirklich den Mord im Auftrag der DDR begangen - hätten denn die damaligen Studenten das geglaubt? Dutschke vielleicht - aber die anderen?

Insofern schon mal danke fürs Kopfkino.

Das ist keine VT. Man hat einen Mord, man hat einen Täter, man hat einen Schuldspruch. Das Einzige, was fehlt, ist ein Motiv. Und da war der Täter zufällig gerade bei der Stasi und hat nicht aus purer Mordlust und Bösartigkeit gehandelt? Zufälle gibt's! Lachen

Wie man so was wie die Stasi in Schutz nehmen kann.... Erbrechen
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Religionskritik-Wiesbaden
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Beitrag(#2128103) Verfasst am: 18.03.2018, 18:25    Titel: Re: Das Jahr 1968 für die Bundesrepublik Deutschland Antworten mit Zitat

worse hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
(...)

durch die Ermordung eines Studenten Unruhe zu stiften (...)

Die Idioten, die damals an der Macht waren, sind auch voll drauf eingestiegen, anstatt anständig zu recherchieren woher der Mörder seinen Auftrag hatte.
Für diejenige, die in der Materie nicht vertraut sind. Einfach mal nach Benno Ohnesorg oder Karl-Heinz Kurras googlen.


(...)

Aber jetzt hau mal rein - und google uns die Welt,
lieber Vrolijke.


https://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Heinz_Kurras

Zitat:
(...)
Kurras’ im Mai 2009 bekannt gewordene IM-Tätigkeit löste neue staatsanwaltliche Ermittlungen zu seinem Todesschuss und eine neue Debatte über dessen Ursachen und Folgen aus. (...) Die Beweislage wurde jedoch nicht als ausreichend zur Wiederaufnahme seines Prozesses angesehen. Die Ermittlungen zum Mordverdacht wurden im November 2011 eingestellt. Kurras’ Motiv für die Tat ist bis heute unbekannt.


Leider kann ich mit den schriftlichen Auftrag für den MfS Karl-heinz Kurras nicht dienen. Klarer Fall einer VT. Pillepalle


Wie hätten denn die damaligen 'Idioten' denn das recherchieren sollen,
was Deiner Vermutung nach vom Osten ausgegangen ist - das was in den Stasiakten stand war nicht nur streng geheim, sondern dazu noch in einem anderen Staat.

Das Problem Kurras und seine kaum Strafe sind vor allem innerdeutsche Probleme von damals - also ein durchaus reaktionärer Polizei- und Justizapparat.

und ja,
das was Du hier ablieferst ein schönes Muster für eine VT.
Man hat Fakten (Kurras war IM),
und dann verbindet man diese mit einem Hauptereignis, mit der die Person in Verbindung steht. --> Mord an dem Studenten.
Und das eine erneute Untersuchung des Falles nicht ausreichend Hinweise ergab - erklärt man sich dann irgendwie so, das seine Hauptthese,
die des Auftragsmordes noch irgendwie stimmt.

OK, letzteres bist Du noch irgendwie schuldig,
aber Du schaffst das schon, nur Mut,
und noch einmal googlen.

Eine interessante Idee schwingt allerdings mit.
Nehmen wir an - Kurras hätte wirklich den Mord im Auftrag der DDR begangen - hätten denn die damaligen Studenten das geglaubt? Dutschke vielleicht - aber die anderen?

Insofern schon mal danke fürs Kopfkino.

Das ist keine VT. Man hat einen Mord, man hat einen Täter, man hat einen Schuldspruch. Das Einzige, was fehlt, ist ein Motiv. Und da war der Täter zufällig gerade bei der Stasi und hat nicht aus purer Mordlust und Bösartigkeit gehandelt? Zufälle gibt's! Lachen

Wie man so was wie die Stasi in Schutz nehmen kann.... Erbrechen

Mit den Augen rollen
wo nehme ich denn bitte die Stasi in Schutz Frage
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Beitrag(#2128105) Verfasst am: 18.03.2018, 18:33    Titel: Re: Das Jahr 1968 für die Bundesrepublik Deutschland Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Mit den Augen rollen
wo nehme ich denn bitte die Stasi in Schutz Frage

Dort wo Du ihre Gegner oder diejenigen, die ihre Sauereien aufdecken, bei recht eindeutiger Indizienlage aufgrund mangelnder red hand der VT bezichtigst?

Das ist nichts anderes als die Russen mit ihrem Giftgasanschlag gerade immer noch machen... wobei ich den aktuellen Fall noch für fragwürdiger halte als den ad-acta gelegten Stasi-Mord.
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Beitrag(#2128111) Verfasst am: 18.03.2018, 18:53    Titel: Re: Das Jahr 1968 für die Bundesrepublik Deutschland Antworten mit Zitat

worse hat folgendes geschrieben:
Das ist nichts anderes als die Russen mit ihrem Giftgasanschlag gerade immer noch machen... wobei ich den aktuellen Fall noch für fragwürdiger halte als den ad-acta gelegten Stasi-Mord.

Fragwürdiger?
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Beitrag(#2128112) Verfasst am: 18.03.2018, 18:54    Titel: Re: Das Jahr 1968 für die Bundesrepublik Deutschland Antworten mit Zitat

worse hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:

Mit den Augen rollen
wo nehme ich denn bitte die Stasi in Schutz Frage

Dort wo Du ihre Gegner oder diejenigen, die ihre Sauereien aufdecken, bei recht eindeutiger Indizienlage aufgrund mangelnder red hand der VT bezichtigst?


So wie Vrolijke argumentiert hat, bleibt mir halt wenig anderes übrig.
Ansonsten nehme ich nirgends irgendwelche 'Sauereien der Stasi' in Schutz. Suche mal bitte ein paar Beispiele von mir, wenn Du welche findest.

worse hat folgendes geschrieben:

(...) noch für fragwürdiger halte als den ad-acta gelegten Stasi-Mord.

Es war also auch für Dich ein Stasi-Mord, Mit den Augen rollen
Dann steht es Dir frei,
mit Deinen wohl sicheren Beweisen den Nachweis zu erbringen.

Im Falle der Ermordung Ohnesorgs kommt mir das nun seit Über einem Jahrzehnt gespielte Stasistückchen wie eine willkommene Ablenkung von den nunmal nachweisbaren Verfahrensfragwürdigkeiten, die unmittelbar nach dem Schuss von Kurras auf den Studenten erfolgten.
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