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Kommunismus / Antikommunismus - der ultimative Thread
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44646

Beitrag(#2153049) Verfasst am: 02.10.2018, 00:07    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
ich habe mich schon immer dafuer ausgesprochen, dass man diejenigen politischen Kräfte stärken soll, denen noch am ehesten zuzutrauen ist dieses Defizit zu beheben ohne das Kind gleich mit dem Bade auszuschütte.

Welche wären das denn gegenwärtig in Deutschland?
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2153050) Verfasst am: 02.10.2018, 00:16    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
ich habe mich schon immer dafuer ausgesprochen, dass man diejenigen politischen Kräfte stärken soll, denen noch am ehesten zuzutrauen ist dieses Defizit zu beheben ohne das Kind gleich mit dem Bade auszuschütte.

Welche wären das denn gegenwärtig in Deutschland?


Die eher linken Parteien, einschliesslich der Partei "Die Linke", obwohl ich Letztere auf gar keinen Fall mit absoluter Mehrheit oder als groesste Regierungspartei in der Regierung sehen möchte. (Weshalb wirst Du Dir wohl denken koennen) Als soziales Korrektiv halte ich diese Partei in der derzeitigen Parteienlandschaft dennoch fuer unverzichtbar.

Am denkbar ungeeignetsten ist m.E. die AfD, weil die am konsequentesten in die falsche Richtung gehen und den Sozialstaat wohl voellig demontieren wuerde. Man muss sich bloss anschauen was fuer Gestalten dort das Sagen haben.

Und von wem verspricht sich Tarvoc Besserung? Sehr glücklich
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Defund the gender police!! Let's Rock
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2153066) Verfasst am: 02.10.2018, 02:09    Titel: Antworten mit Zitat

Aus Islam-Kritik hierher verschoben. vrolijke

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Komisches Design...

...Ich dachte immer, in Star Trek hätte die Menschheit das Bedürfnis nach Religion grundsätzlich überwunden. Am Kopf kratzen Mr. Green



Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht fuer Dich.

Zuerst die schlechte: Du lebst gar nicht im Startrekuniversum, sondern im realen Universum.

Jetzt die Gute: Du lebst in dem Teil des realen Universums, in dem es sich mit am Besten leben laesst, in der real existierenden Marktwirtschaft, die Dir alles gibt, was Du brauchst, einschliesslich einer kommerziellen Fernsehserie aus dem kapitalistischsten aller kapitalistischen Laender wie Star Trek. Sehr glücklich


Oder in welchem Teil des real existierenden Universums würdest Du sonst gerne leben? ("An Bord der Enterprise" lasse ich nicht als Antwort gelten!)
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2153076) Verfasst am: 02.10.2018, 08:11    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
ich habe mich schon immer dafuer ausgesprochen, dass man diejenigen politischen Kräfte stärken soll, denen noch am ehesten zuzutrauen ist dieses Defizit zu beheben ohne das Kind gleich mit dem Bade auszuschütte.

Welche wären das denn gegenwärtig in Deutschland?


Die eher linken Parteien, einschliesslich der Partei "Die Linke", obwohl ich Letztere auf gar keinen Fall mit absoluter Mehrheit oder als groesste Regierungspartei in der Regierung sehen möchte. (Weshalb wirst Du Dir wohl denken koennen) Als soziales Korrektiv halte ich diese Partei in der derzeitigen Parteienlandschaft dennoch fuer unverzichtbar.

Am denkbar ungeeignetsten ist m.E. die AfD, weil die am konsequentesten in die falsche Richtung gehen und den Sozialstaat wohl voellig demontieren wuerde. Man muss sich bloss anschauen was fuer Gestalten dort das Sagen haben.

Und von wem verspricht sich Tarvoc Besserung? Sehr glücklich


Ein bisschen links, hört sich an wie "ein bisschen Frieden".
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Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video

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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44646

Beitrag(#2153078) Verfasst am: 02.10.2018, 10:54    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Und von wem verspricht sich Tarvoc Besserung? Sehr glücklich

Von niemandem, die Menschheit ist fucked. In 100-150 Jahren leben vielleicht noch eine Handvoll Elender in den Ruinen, wenn überhaupt. Für unsere heutigen Verhältnisse richtig übel wird's aber schon viel früher - ich erleb' das jedenfalls noch. Unter gegenwärtigen internationalen wirtschaftlichen und politischen Verhältnissen lässt sich der Klimanwandel nicht aufhalten. Riesige internationale Konzerne und Kapitalströme lassen sich nicht mehr national bändigen, schon gar nicht in Zeiten des Internet, und ein Ende der Einzelstaaten ist nun wirklich nicht in Sicht - jedenfalls nicht so, wie wir es bräuchten. Die unkontrollierbare Dynamik des Weltsystems erzeugt vielmehr immer mehr failed states, während sich die stärkeren Staaten aus Ohnmacht vor dieser Dynamik gegeneinander abschotten. Gleichzeitig sind - dazu passend - Faschismus und religiöser Fundamentalismus weltweit auf dem Vormarsch, was den Ton zwischen den Staaten weiter verschärft. Jeder versucht, auf den letzten Drücker noch so viel wie möglich für sich abzustauben. An eine bessere Zukunft glaub ganz zu Recht schon niemand mehr. Stattdessen werden alle möglichen halb-imaginären Vergangenheiten glorifiziert, als noch Ordnung herrschte, jeder seinen Platz kannte und man noch wusste, wer der Feind war. Wenn diese Kombination aus allseitig sich entwickelndem imperialen Egoismus und dekadenter Nostalgie nicht zur frühzeitigen Selbstauslöschung durch Weltkriege führt, macht sie uns unfähig, die Zerstörung der Biosphäre durch uns selbst aufzuhalten. Nicht nur gibt es niemanden, der das alles noch aufhalten könnte oder auch nur eine Idee hätte, wie man das aufhalten soll - es gibt noch nicht mal jemanden, der auch nur wirklich ein Interesse hätte, das aufzuhalten. Dein Geplapper läuft ja auch auf nichts anderes hinaus als eine Mischung aus Nostalgie und verdrängter Hysterie. Du weißt selbst sehr gut, dass die Dinge uns über den Kopf gewachsen sind, wir da nicht mehr rauskommen und uns auch keine unsichtbare Hand mehr rettet - aber du willst dein Bild einer hoffnungsvollen Zukunft beschützen, das seltsamerweise ganz genauso aussieht wie dein Bild deiner bundesdeutschen Vergangenheit. Dieses Idealbild fühlt sich allerdings durch andere Idealbilder viel mehr bedroht als durch die Wüste des Realen, weil letztere schon erfolgreich verdrängt wurde bzw. auf deiner Insel sowieso nur zwanzigmal medial gefiltert und aufbereitet ankommt. Deshalb lenkst du, sobald jemand Kapitalismuskritik macht, sofort das Gespräch auf irgendwelche Bilder von Sozialismus um - weil sich dein Idealbild von anderen Bildern, die gelegentlich vor deinem geistigen Auge aufblitzen, mehr bedroht fühlt als vom völlig desolaten Zustand der wirklichen Welt.
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Grey
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Anmeldungsdatum: 07.03.2018
Beiträge: 2280

Beitrag(#2153080) Verfasst am: 02.10.2018, 11:05    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Und von wem verspricht sich Tarvoc Besserung? Sehr glücklich

Von niemandem, die Menschheit ist fucked. In 100-150 Jahren leben vielleicht noch eine Handvoll Elender in den Ruinen, wenn überhaupt.
...
Jeder versucht, auf den letzten Drücker noch so viel wie möglich für sich abzustauben. An eine bessere Zukunft glaub ganz zu Recht schon niemand mehr.
...
Nicht nur gibt es niemanden, der das alles noch aufhalten könnte oder auch nur eine Idee hätte, wie man das aufhalten soll - es gibt noch nicht mal jemanden, der auch nur wirklich ein Interesse hätte, das aufzuhalten.


Danke. Du hast meinen Tag gerettet, worse. Lachen
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44646

Beitrag(#2153081) Verfasst am: 02.10.2018, 11:09    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Du lebst gar nicht im Startrekuniversum,

Hab ich auch nicht behauptet. Nur dass die Moscheen so aussehen, als ob ich's täte.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
sondern im realen Universum.

Eher in der Wüste des Realen.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Jetzt die Gute: Du lebst in dem Teil des realen Universums, in dem es sich mit am Besten leben laesst

Was soll daran bitte eine gute Nachricht sein, wenn's überall sonst den Leuten scheiße geht? Am Kopf kratzen

beachbernie hat folgendes geschrieben:
in der real existierenden Marktwirtschaft

Welcher Teil der Welt gehört denn heutzutage nicht zum Weltmarkt?

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Oder in welchem Teil des real existierenden Universums würdest Du sonst gerne leben? 

In einer Penthouse Suite mit ein paar hübschen, willigen Partnern beiderlei Geschlechts, Minibar, Netflix umsonst und bestem Blick auf den baldigen Untergang.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44646

Beitrag(#2153083) Verfasst am: 02.10.2018, 11:19    Titel: Antworten mit Zitat

Schulterzucken Lachen Schulterzucken
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Anmeldungsdatum: 07.03.2018
Beiträge: 2280

Beitrag(#2153084) Verfasst am: 02.10.2018, 11:21    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Ich weiß nicht...mir fällt es schwer das Gebäude ohne den ideologischen Überbau zu betrachten


Mir gefällt´s. Wann zieht Erdogan ein? zwinkern
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Marcellinus
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Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2153089) Verfasst am: 02.10.2018, 11:28    Titel: Antworten mit Zitat

@Tarvoc

"Unsere öffentlichen Debatten über moralische oder politische Fragen finden längst nicht mehr in einem religiösen Kontext statt, aber die neue Terminologie dient auch dazu, den tiefen Einfluss der vielen Konzepten zugrunde liegenden theologischen Ideen zu verschleiern. Unsere Wortwahl hat sich geändert. Wir sprechen nicht mehr von Seele, sondern von Psyche, wir haben die Erbsünde eingetauscht gegen Schuldgefühle unseren Kindern oder Eltern gegenüber, aber der Nährboden dieser Ideen ist unverändert, wir sehen die Welt immer noch mit den Augen von Gläubigen, auch wenn wir uns dessen nicht bewußt sind.

Wenn wir in die Zukunft blicken, dann fürchten wir nach wie vor die Apokalypse, erwarten wir instinktiv immer noch das Ende der Geschichte im Paradies oder in ewiger Verdammnis. Neben der Erlösungsvision eines perfekten Marktes, einer vollkommenen sozialistischen Gesellschaft, einer Sciencefiction-Zukunft ohne Kriege oder Energieprobleme droht das Angstszenario eines überhitzten Planeten, das Schreckensbild eines nuklearen dritten Weltkrieges, von zusammenbrechenden Ökosystemen, zerstörerischen Asteroiden auf Kollisionskurs mit der Erde oder einem letzten, apokalyptischen Krieg der Zivilisationen. Die Möglichkeit, die Menschheit könnte sich auch noch einige weitere Jahrtausende irgendwie durchmogeln (die bei weitem wahrscheinlichste), sie könnte einige Katastrophen vermeiden und andere erleiden, am Ende aber weder dem Himmel noch der Hölle wesentlich näher sein als heute, entspricht unseren kulturellen Instinkten deutlich weniger. Unsere theologisch konditionierten Hirne denken lieber in Bildern wie Erlösung und Verdammnis, und damit auch Belohnung und Strafe, als mit der Erwartung einer Zukunft voller Zufälle und Zwänge, unvorhersehbar, sinnlos, ohne Ziel."

(Philipp Blom: Böse Philosophen, S. 19f)

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"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
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Beitrag(#2153095) Verfasst am: 02.10.2018, 11:39    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Zukunft voller Zufälle und Zwänge, unvorhersehbar, sinnlos, ohne Ziel."

So isses.
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Wilson
zwischen gaga und dada



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 21450
Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#2153096) Verfasst am: 02.10.2018, 11:40    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Und von wem verspricht sich Tarvoc Besserung? Sehr glücklich

Von niemandem, die Menschheit ist fucked. In 100-150 Jahren leben vielleicht noch eine Handvoll Elender in den Ruinen, wenn überhaupt. Für unsere heutigen Verhältnisse richtig übel wird's aber schon viel früher - ich erleb' das jedenfalls noch. Unter gegenwärtigen internationalen wirtschaftlichen und politischen Verhältnissen lässt sich der Klimanwandel nicht aufhalten. Riesige internationale Konzerne und Kapitalströme lassen sich nicht mehr national bändigen, schon gar nicht in Zeiten des Internet, und ein Ende der Einzelstaaten ist nun wirklich nicht in Sicht - jedenfalls nicht so, wie wir es bräuchten. Die unkontrollierbare Dynamik des Weltsystems erzeugt vielmehr immer mehr failed states, während sich die stärkeren Staaten aus Ohnmacht vor dieser Dynamik gegeneinander abschotten. Gleichzeitig sind - dazu passend - Faschismus und religiöser Fundamentalismus weltweit auf dem Vormarsch, was den Ton zwischen den Staaten weiter verschärft. Jeder versucht, auf den letzten Drücker noch so viel wie möglich für sich abzustauben. An eine bessere Zukunft glaub ganz zu Recht schon niemand mehr. Stattdessen werden alle möglichen halb-imaginären Vergangenheiten glorifiziert, als noch Ordnung herrschte, jeder seinen Platz kannte und man noch wusste, wer der Feind war. Wenn diese Kombination aus allseitig sich entwickelndem imperialen Egoismus und dekadenter Nostalgie nicht zur frühzeitigen Selbstauslöschung durch Weltkriege führt, macht sie uns unfähig, die Zerstörung der Biosphäre durch uns selbst aufzuhalten. Nicht nur gibt es niemanden, der das alles noch aufhalten könnte oder auch nur eine Idee hätte, wie man das aufhalten soll - es gibt noch nicht mal jemanden, der auch nur wirklich ein Interesse hätte, das aufzuhalten. Dein Geplapper läuft ja auch auf nichts anderes hinaus als eine Mischung aus Nostalgie und verdrängter Hysterie. Du weißt selbst sehr gut, dass die Dinge uns über den Kopf gewachsen sind, wir da nicht mehr rauskommen und uns auch keine unsichtbare Hand mehr rettet - aber du willst dein Bild einer hoffnungsvollen Zukunft beschützen, das seltsamerweise ganz genauso aussieht wie dein Bild deiner bundesdeutschen Vergangenheit. Dieses Idealbild fühlt sich allerdings durch andere Idealbilder viel mehr bedroht als durch die Wüste des Realen, weil letztere schon erfolgreich verdrängt wurde bzw. auf deiner Insel sowieso nur zwanzigmal medial gefiltert und aufbereitet ankommt. Deshalb lenkst du, sobald jemand Kapitalismuskritik macht, sofort das Gespräch auf irgendwelche Bilder von Sozialismus um - weil sich dein Idealbild von anderen Bildern, die gelegentlich vor deinem geistigen Auge aufblitzen, mehr bedroht fühlt als vom völlig desolaten Zustand der wirklichen Welt.


so oder so ähnlich siehts aus. ganz genau.
und wieso sollte man deshalb bzw dazu schweigen?

und es gibt kein korrenspondierendes gefühl zur "apokalypse", da nie erlebt, deshalb scheint sie so irreal.
Komplett von der Rolle

oder doch durchmogeln? wer hat was davon? erbärmlicher vorstellung.
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"als ob"
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2153097) Verfasst am: 02.10.2018, 11:47    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:

und es gibt kein korrenspondierendes gefühl zur "apokalypse", da nie erlebt, deshalb scheint sie so irreal.
Komplett von der Rolle

Der korrespondierende Begriff zu Apokalypse ist Paradies. Beides ist irreal.

Wilson hat folgendes geschrieben:

oder doch durchmogeln? wer hat was davon? erbärmlicher vorstellung.

Die ganze Geschichte der Menschheit war und ist ein Durchmogeln, ja die ganze Geschichte dieser Welt überhaupt.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44646

Beitrag(#2153098) Verfasst am: 02.10.2018, 11:53    Titel: Antworten mit Zitat

@Marcellinus: Sag uns doch mal, wie wir uns "durchmogeln", wenn die Temperatur weltweit um mehrere Grade steigt und sich das Ganze noch mehr beschleunigt, weil das Methan in Sibirien austritt und in die Atmosphäre gelangt. Auch das Atomwaffenarsenal der Menschheit reicht m.W. aus, um die Planetenoberfläche mehrmals unbewohnbar zu machen. Willst du bestreiten, dass wir nicht nur die Möglichkeit, sondern gleich mehrere verschiedene Möglichkeiten haben, unsere Biosphäre irreparabel zu zerstören? Dass es womöglich auch irgendwie alles anders kommen kann, ist schon richtig. Wie du auf deine Wahrscheinlichkeitsberechnung kommst, weiß ich aber wirklich nicht. Zu deinem Unglück ist die Idee des zoon aionion - des ewigen Lebens- ebenso eine religiöse Idee wie die Ideen von Apokalypse und Paradies.

Überhaupt geht es in meinem Beitrag sehr viel weniger um die Voraussage eines zukünftigen Endes - diese ist ein rhetorisches framing device - sondern darum, darauf aufmerksam zu machen, wie groß unsere gegenwärtigen Probleme sind (die Menschheit steht vor mehreren der größten Herausforderungen ihrer Geschichte gleichzeitig) und wie wenig wir darauf vorbereitet sind. Dass die Menschheit das überlebt, kann ja sein - dann aber nicht ohne massive Veränderungen in unserer Lebensweise.
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Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 02.10.2018, 11:58, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Wilson
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Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 21450
Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#2153099) Verfasst am: 02.10.2018, 11:56    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:

und es gibt kein korrenspondierendes gefühl zur "apokalypse", da nie erlebt, deshalb scheint sie so irreal.
Komplett von der Rolle

Der korrespondierende Begriff zu Apokalypse ist Paradies. Beides ist irreal.

Wilson hat folgendes geschrieben:

oder doch durchmogeln? wer hat was davon? erbärmlicher vorstellung.

Die ganze Geschichte der Menschheit war und ist ein Durchmogeln, ja die ganze Geschichte dieser Welt überhaupt.


ich hänge doch nicht deinen paradiesvorstellungen an! deshalb kann ich mir dennoch den "weltuntergang" vorstlellen. dank des fortschritts sind doch nur ein paar bömbchen nötig. oder besagter klimawandel.
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Marcellinus
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Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2153100) Verfasst am: 02.10.2018, 11:59    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin jetzt fast siebzig Jahre alt. In dieser zugegeben langen Zeit hat es ständig Veränderungen gegeben, die sich vorher keiner vorstellen konnte, und es waren nicht nur gute. Es gab eine Fülle von Problemen. Manche hat man vorausgesehen, manche nicht, manche Voraussagen sind eingetroffen, die meisten nicht. Dafür ist dann anderes passiert, mal gut, mal nicht. Selten wurden Probleme wirklich gelöst. Meistens hat man sich einfach an die Folgen gewöhnt, und hält sie nun für normal, und jeden, der an früher erinnert, für einen hoffnungslosen Romantiker.
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Anmeldungsdatum: 26.03.2017
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Beitrag(#2153101) Verfasst am: 02.10.2018, 12:00    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
@Tarvoc

"Unsere öffentlichen Debatten über moralische oder politische Fragen finden längst nicht mehr in einem religiösen Kontext statt, aber die neue Terminologie dient auch dazu, den tiefen Einfluss der vielen Konzepten zugrunde liegenden theologischen Ideen zu verschleiern. Unsere Wortwahl hat sich geändert. Wir sprechen nicht mehr von Seele, sondern von Psyche, wir haben die Erbsünde eingetauscht gegen Schuldgefühle unseren Kindern oder Eltern gegenüber, aber der Nährboden dieser Ideen ist unverändert, wir sehen die Welt immer noch mit den Augen von Gläubigen, auch wenn wir uns dessen nicht bewußt sind.

Wenn wir in die Zukunft blicken, dann fürchten wir nach wie vor die Apokalypse, erwarten wir instinktiv immer noch das Ende der Geschichte im Paradies oder in ewiger Verdammnis. Neben der Erlösungsvision eines perfekten Marktes, einer vollkommenen sozialistischen Gesellschaft, einer Sciencefiction-Zukunft ohne Kriege oder Energieprobleme droht das Angstszenario eines überhitzten Planeten, das Schreckensbild eines nuklearen dritten Weltkrieges, von zusammenbrechenden Ökosystemen, zerstörerischen Asteroiden auf Kollisionskurs mit der Erde oder einem letzten, apokalyptischen Krieg der Zivilisationen. Die Möglichkeit, die Menschheit könnte sich auch noch einige weitere Jahrtausende irgendwie durchmogeln (die bei weitem wahrscheinlichste), sie könnte einige Katastrophen vermeiden und andere erleiden, am Ende aber weder dem Himmel noch der Hölle wesentlich näher sein als heute, entspricht unseren kulturellen Instinkten deutlich weniger. Unsere theologisch konditionierten Hirne denken lieber in Bildern wie Erlösung und Verdammnis, und damit auch Belohnung und Strafe, als mit der Erwartung einer Zukunft voller Zufälle und Zwänge, unvorhersehbar, sinnlos, ohne Ziel."

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https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2131136#2131136
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Beitrag(#2153102) Verfasst am: 02.10.2018, 12:01    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:

ich hänge doch nicht deinen paradiesvorstellungen an! deshalb kann ich mir dennoch den "weltuntergang" vorstlellen. dank des fortschritts sind doch nur ein paar bömbchen nötig. oder besagter klimawandel.

Genau. Man muss schon sehr borniert sein, um die Menschheit als ganze für schlechthin unsterblich zu halten, nur weil die Vorstellung eines "Endes der Menschheit" unter anderem auch in der Theologie eine Rolle spielt. Das läuft schon fast auf eine reductio ad absurdum von Religionskritik hinaus.
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Beiträge: 2280

Beitrag(#2153103) Verfasst am: 02.10.2018, 12:03    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:

"weltuntergang"

"Endes der Menschheit"


Was geht denn nun unter? Die Welt oder die Menschheit?
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44646

Beitrag(#2153105) Verfasst am: 02.10.2018, 12:05    Titel: Antworten mit Zitat

Grey hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:

"weltuntergang"

"Endes der Menschheit"


Was geht denn nun unter? Die Welt oder die Menschheit?

Ersteres impliziert ja wohl letzteres, würde ich mal sagen.
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Anmeldungsdatum: 26.03.2017
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Beitrag(#2153106) Verfasst am: 02.10.2018, 12:05    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Und von wem verspricht sich Tarvoc Besserung? Sehr glücklich

Von niemandem, die Menschheit ist fucked. In 100-150 Jahren leben vielleicht noch eine Handvoll Elender in den Ruinen, wenn überhaupt. Für unsere heutigen Verhältnisse richtig übel wird's aber schon viel früher - ich erleb' das jedenfalls noch. Unter gegenwärtigen internationalen wirtschaftlichen und politischen Verhältnissen lässt sich der Klimanwandel nicht aufhalten. Riesige internationale Konzerne und Kapitalströme lassen sich nicht mehr national bändigen, schon gar nicht in Zeiten des Internet, und ein Ende der Einzelstaaten ist nun wirklich nicht in Sicht - jedenfalls nicht so, wie wir es bräuchten. Die unkontrollierbare Dynamik des Weltsystems erzeugt vielmehr immer mehr failed states, während sich die stärkeren Staaten aus Ohnmacht vor dieser Dynamik gegeneinander abschotten. Gleichzeitig sind - dazu passend - Faschismus und religiöser Fundamentalismus weltweit auf dem Vormarsch, was den Ton zwischen den Staaten weiter verschärft. Jeder versucht, auf den letzten Drücker noch so viel wie möglich für sich abzustauben. An eine bessere Zukunft glaub ganz zu Recht schon niemand mehr. Stattdessen werden alle möglichen halb-imaginären Vergangenheiten glorifiziert, als noch Ordnung herrschte, jeder seinen Platz kannte und man noch wusste, wer der Feind war. Wenn diese Kombination aus allseitig sich entwickelndem imperialen Egoismus und dekadenter Nostalgie nicht zur frühzeitigen Selbstauslöschung durch Weltkriege führt, macht sie uns unfähig, die Zerstörung der Biosphäre durch uns selbst aufzuhalten. Nicht nur gibt es niemanden, der das alles noch aufhalten könnte oder auch nur eine Idee hätte, wie man das aufhalten soll - es gibt noch nicht mal jemanden, der auch nur wirklich ein Interesse hätte, das aufzuhalten. Dein Geplapper läuft ja auch auf nichts anderes hinaus als eine Mischung aus Nostalgie und verdrängter Hysterie. Du weißt selbst sehr gut, dass die Dinge uns über den Kopf gewachsen sind, wir da nicht mehr rauskommen und uns auch keine unsichtbare Hand mehr rettet - aber du willst dein Bild einer hoffnungsvollen Zukunft beschützen, das seltsamerweise ganz genauso aussieht wie dein Bild deiner bundesdeutschen Vergangenheit. Dieses Idealbild fühlt sich allerdings durch andere Idealbilder viel mehr bedroht als durch die Wüste des Realen, weil letztere schon erfolgreich verdrängt wurde bzw. auf deiner Insel sowieso nur zwanzigmal medial gefiltert und aufbereitet ankommt. Deshalb lenkst du, sobald jemand Kapitalismuskritik macht, sofort das Gespräch auf irgendwelche Bilder von Sozialismus um - weil sich dein Idealbild von anderen Bildern, die gelegentlich vor deinem geistigen Auge aufblitzen, mehr bedroht fühlt als vom völlig desolaten Zustand der wirklichen Welt.

Sehr schöner Beitrag. Gefällt mir außerordentlich. Daumen hoch!
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Anmeldungsdatum: 07.03.2018
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Beitrag(#2153107) Verfasst am: 02.10.2018, 12:07    Titel: Antworten mit Zitat

worse hat folgendes geschrieben:
Sehr schöner Beitrag. Gefällt mir außerordentlich. Daumen hoch!


Ach was? zwinkern
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Beitrag(#2153108) Verfasst am: 02.10.2018, 12:08    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:

"weltuntergang"

"Endes der Menschheit"


Was geht denn nun unter? Die Welt oder die Menschheit?

Ersteres impliziert ja wohl letzteres, würde ich mal sagen.


Aber letzteres nicht ersteres.
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Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Ich bin jetzt fast siebzig Jahre alt.

Ich bin halt noch ein paar Jahrzehnte jünger. Zumindest die ersten heftigeren Folgeerscheinungen des Klimawandels werden mich wohl noch direkt betreffen. Ebenso die ersten Folgen der ganzen anderen Sachen, die ich aufgezählt habe. Und bisher hat buchstäblich noch niemand irgendeinen Plan, wie man damit umgeht. Und dann kommt beachbernie und erzählt mir, mit ganz viel Gottvertrauen in die Selbstheilungskräfte des Marktes und ein Bisschen planlosem Nachjustieren ließe sich das alles schon in Griff kriegen. Die Doomsday Clock steht so nahe an Mitternacht wie noch nie zuvor, aber "so schlimm war's damals ja auch nicht". Mit den Augen rollen
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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swifty
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Beiträge: 5000

Beitrag(#2153111) Verfasst am: 02.10.2018, 12:23    Titel: Antworten mit Zitat

Pandemien und Seuchen, die mit fortdauerndem Bevölkerungswachstum und anhaltendem Antibiotikaeinsatz immer wahrscheinlicher werden, würde ich vielleicht noch erwähnen. Smilie
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Grey
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Beiträge: 2280

Beitrag(#2153112) Verfasst am: 02.10.2018, 12:24    Titel: Antworten mit Zitat

Die Apokalypse muss warten. Der Papst ist gegen den Untergang der Menschheit.

https://www.trendsderzukunft.de/klimawandel-papst-franziskus-warnt-vor-dem-untergang-der-menschheit/
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unquest
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Beitrag(#2153114) Verfasst am: 02.10.2018, 12:29    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Ich bin jetzt fast siebzig Jahre alt.

Ich bin halt noch ein paar Jahrzehnte jünger. Zumindest die ersten heftigeren Folgeerscheinungen des Klimawandels werden mich wohl noch direkt betreffen. Ebenso die ersten Folgen der ganzen anderen Sachen, die ich aufgezählt habe. Und bisher hat buchstäblich noch niemand irgendeinen Plan, wie man damit umgeht. Und dann kommt beachbernie und erzählt mir, mit ganz viel Gottvertrauen in die Selbstheilungskräfte des Marktes und ein Bisschen planlosem Nachjustieren ließe sich das alles schon in Griff kriegen. Die Doomsday Clock steht so nahe an Mitternacht wie noch nie zuvor, aber "so schlimm war's damals ja auch nicht". Mit den Augen rollen

Ich lese gerade dieses Antidepressivum. Empfehlenswert.
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Wilson
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Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#2153115) Verfasst am: 02.10.2018, 12:32    Titel: Antworten mit Zitat

unquest hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Ich bin jetzt fast siebzig Jahre alt.

Ich bin halt noch ein paar Jahrzehnte jünger. Zumindest die ersten heftigeren Folgeerscheinungen des Klimawandels werden mich wohl noch direkt betreffen. Ebenso die ersten Folgen der ganzen anderen Sachen, die ich aufgezählt habe. Und bisher hat buchstäblich noch niemand irgendeinen Plan, wie man damit umgeht. Und dann kommt beachbernie und erzählt mir, mit ganz viel Gottvertrauen in die Selbstheilungskräfte des Marktes und ein Bisschen planlosem Nachjustieren ließe sich das alles schon in Griff kriegen. Die Doomsday Clock steht so nahe an Mitternacht wie noch nie zuvor, aber "so schlimm war's damals ja auch nicht". Mit den Augen rollen

Ich lese gerade dieses Antidepressivum. Empfehlenswert.


Zitat:
So beschreibt etwa der New-York-Times-Kolumnist Ross Douthat Pinkers Positionen als „vermessen selbstsicher, intellektuell vereinfachend und desinteressiert an den Möglichkeiten rationalen Widerspruchs zwischen Menschen.“[34]

https://de.wikipedia.org/wiki/Steven_Pinker

da rat ich tarvoc ab.
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Grey
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Beiträge: 2280

Beitrag(#2153116) Verfasst am: 02.10.2018, 12:39    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
unquest hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Ich bin jetzt fast siebzig Jahre alt.

Ich bin halt noch ein paar Jahrzehnte jünger. Zumindest die ersten heftigeren Folgeerscheinungen des Klimawandels werden mich wohl noch direkt betreffen. Ebenso die ersten Folgen der ganzen anderen Sachen, die ich aufgezählt habe. Und bisher hat buchstäblich noch niemand irgendeinen Plan, wie man damit umgeht. Und dann kommt beachbernie und erzählt mir, mit ganz viel Gottvertrauen in die Selbstheilungskräfte des Marktes und ein Bisschen planlosem Nachjustieren ließe sich das alles schon in Griff kriegen. Die Doomsday Clock steht so nahe an Mitternacht wie noch nie zuvor, aber "so schlimm war's damals ja auch nicht". Mit den Augen rollen

Ich lese gerade dieses Antidepressivum. Empfehlenswert.


Zitat:
So beschreibt etwa der New-York-Times-Kolumnist Ross Douthat Pinkers Positionen als „vermessen selbstsicher, intellektuell vereinfachend und desinteressiert an den Möglichkeiten rationalen Widerspruchs zwischen Menschen.“[34]

https://de.wikipedia.org/wiki/Steven_Pinker

da rat ich tarvoc ab.


Wie wäre es stattdessen hiermit.
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2153117) Verfasst am: 02.10.2018, 12:43    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Ich bin jetzt fast siebzig Jahre alt.

Ich bin halt noch ein paar Jahrzehnte jünger. Zumindest die ersten heftigeren Folgeerscheinungen des Klimawandels werden mich wohl noch direkt betreffen. Ebenso die ersten Folgen der ganzen anderen Sachen, die ich aufgezählt habe.

Ja, das ist möglich.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Und bisher hat buchstäblich noch niemand irgendeinen Plan, wie man damit umgeht. Und dann kommt beachbernie und erzählt mir, mit ganz viel Gottvertrauen in die Selbstheilungskräfte des Marktes und ein Bisschen planlosem Nachjustieren ließe sich das alles schon in Griff kriegen. Die Doomsday Clock steht so nahe an Mitternacht wie noch nie zuvor, aber "so schlimm war's damals ja auch nicht". Mit den Augen rollen

Es hatte noch nie jemand einen Plan, zumindest keinen, der funktioniert hätte. Ich bin in meiner Kinderzeit noch durch die Ruinen des letzten Weltkrieges gelaufen, hab den Wirtschaftsaufschwung erlebt, ebenso die Hoffnungen, die wir mit Willy Brandt und der Ostpolitik verbanden, den Kalten Krieg, die 68er und Nachrüstung und die Friedensbewegung, die fortschreitende Verwüstung von Südamerika und Afrika, sozial wie umweltpolitisch.

Ich weiß gar nicht, was schlimmer war in dieser Zeit, die sozialen Verwerfungen, zB das Ende der "Schweiz des Nahen Ostens" durch den Bürgerkrieg im Libanon, die islamische Revolution im Iran, Vietnamkrieg, Afghanistan, die Liste ließe sich beliebig verlängern. Ermordung von Sadat, der Tod von Allende, der Einmarsch der Sowjets in die CSSR und das Ende des Prager Frühlings. Es waren beileibe keine langweiligen Jahrzehnte.

Einen eher stillen, aber umso nachhaltigeren Schrecken lösen bei mir Bilder aus Afrika aus, wenn ich sie mit Bildern aus den 60ern vergleiche, als es noch weite Teile unberührter Landschaft und wilder Tiere gab. Heute sieht man viele von ihnen nur noch in Zoos. Und dann wieder das Apartheidsregime in Südafrika, das zu Ende ist und auf eine Art auch wieder nicht.

Man könnte aus diesen Bildern ein reines Schreckensszenario zeichnen, oder einen stetigen Weg zu Besseren, je nach persönlicher Befindlichkeit. Realistisch ist es wohl eine Mischung aus beidem, für die Vergangenheit wie für die Zukunft.
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"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche


Zuletzt bearbeitet von Marcellinus am 02.10.2018, 12:46, insgesamt 2-mal bearbeitet
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