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Politische Systemkritik in Merkel-Deutschland
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Ist politische Systemkritik in Merkel-Deutschland 'handzahm' geworden ?
Ja
33%
 33%  [ 3 ]
Nein
55%
 55%  [ 5 ]
weiß nicht / keine Meinung
11%
 11%  [ 1 ]
Stimmen insgesamt : 9

Autor Nachricht
Parvenü
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Anmeldungsdatum: 13.07.2018
Beiträge: 18

Beitrag(#2168543) Verfasst am: 27.02.2019, 12:22    Titel: Politische Systemkritik in Merkel-Deutschland Antworten mit Zitat

Politische Satiriker und Aktionskünstler à la Böhmermann und 'Zentrum für politische Schönheit' sind längst keine Systemkritiker im klassischen linken Sinn mehr, sondern haben sich auf die Seite der Mächtigen geschlagen, was sie hier und dort lediglich mit einem oberflächlich wilden Auftreten zu kaschieren versuchen. Medien und Politik stehen jedenfalls weitgehend hinter ihnen. Jan Böhmermann und Philipp Ruch können sich die Hände reiben.

https://moderne21.de/Handzahme-politische-Systemkritik-passt-zu-einem-bunten-toleranten-und-vielfaeltigen-Deutschland-in-dem-wir-gut-und-gerne-leben.html
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Grey
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Anmeldungsdatum: 07.03.2018
Beiträge: 2280

Beitrag(#2168550) Verfasst am: 27.02.2019, 14:28    Titel: Re: Politische Systemkritik in Merkel-Deutschland Antworten mit Zitat

Parvenü hat folgendes geschrieben:
Politische Satiriker ... à la Böhmermann ... sind längst keine Systemkritiker im klassischen linken Sinn mehr

War Böhmermann denn mal ein linker Systemkritiker?
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fwo
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Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25827
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2168553) Verfasst am: 27.02.2019, 14:45    Titel: Re: Politische Systemkritik in Merkel-Deutschland Antworten mit Zitat

Parvenü hat folgendes geschrieben:
Politische Satiriker und Aktionskünstler à la Böhmermann .....

Öffentlich-rechtliche Satire ist zugegebenermaßen schwierig. Wer verspottet schon gern den, der im Zweifelsfall über die Verlängerung des eigenen Formates entscheidet. Also doch lieber die kleineren Opfer, die weniger wehrhaft sind, falls sie mal nachtragend sein sollten, und realen Irrsinn gibt es auch auf unteren Ebenen.

Da mokiert man sich doch lieber in Blockwartmentalität über Volleyballerinnen, die die feministische Verdunkelung nich angelegt haben. Das schafft auch ordentlich Schenkelklopfer in der veröffentlichten Meinung.
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Grey
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Anmeldungsdatum: 07.03.2018
Beiträge: 2280

Beitrag(#2168554) Verfasst am: 27.02.2019, 15:04    Titel: Antworten mit Zitat

Also ich finde quer mit Christoph Süß recht gut.

https://www.br.de/mediathek/sendung/quer-mit-christoph-suess-av:584f4c353b467900117c00fb

https://www.br.de/mediathek/video/star-wars-fan-soeder-ist-die-macht-mit-ihm-av:5c6f1c70763ea900185e239e
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46483

Beitrag(#2168562) Verfasst am: 27.02.2019, 16:18    Titel: Antworten mit Zitat

Grey hat folgendes geschrieben:
Also ich finde quer mit Christoph Süß recht gut.

https://www.br.de/mediathek/sendung/quer-mit-christoph-suess-av:584f4c353b467900117c00fb

https://www.br.de/mediathek/video/star-wars-fan-soeder-ist-die-macht-mit-ihm-av:5c6f1c70763ea900185e239e

Schauen wir auch fast immer.
Der nimmt auch immer wieder gern den eigenen Sender br auf die schippe.
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Wilson
zwischen gaga und dada



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 20113
Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#2168570) Verfasst am: 27.02.2019, 17:23    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Grey hat folgendes geschrieben:
Also ich finde quer mit Christoph Süß recht gut.

https://www.br.de/mediathek/sendung/quer-mit-christoph-suess-av:584f4c353b467900117c00fb

https://www.br.de/mediathek/video/star-wars-fan-soeder-ist-die-macht-mit-ihm-av:5c6f1c70763ea900185e239e

Schauen wir auch fast immer.
Der nimmt auch immer wieder gern den eigenen Sender br auf die schippe.


das ist ja wahnsinn!

...und moderiert den bayerischen fernsehpreis. prösterchen.
ist doch alles unglaubwürdig...

und: alles möglich, alles integrierbar in (system)kritik.

da wird schön abgelacht. aber alles zu seiner zeit. und dann zur tagesordnung übergegangen.
genau so verhält es sich m m mit der wochenshow.
harsche, durchaus beißende kritik, die mit verlassen/ende der sendung ihren dienst getan hat und keinerlei auswirkungen haben wird.

und dann werden noch preise verliehen...

ein verbot von satire( wie in diktaturen) scheint mir wirkungsvoller gewesen zu sein. nicht, dass dann alles besser würde, nein, aber ist sicherlich ein wirkfaktor bei sog.umbrüchen.
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astarte
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46483

Beitrag(#2168571) Verfasst am: 27.02.2019, 17:31    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:


das ist ja wahnsinn!

...und moderiert den bayerischen fernsehpreis. prösterchen.
ist doch alles unglaubwürdig...

und: alles möglich, alles integrierbar in (system)kritik.

da wird schön abgelacht. aber alles zu seiner zeit. und dann zur tagesordnung übergegangen.
genau so verhält es sich m m mit der wochenshow.


harsche, durchaus beißende kritik, die mit verlassen/ende der sendung ihren dienst getan hat und keinerlei auswirkungen haben wird.

Du meinst die Heute Show?
Und was genau erwartest du von einer Satire-Sendung sonst?
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Wilson
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Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 20113
Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#2168572) Verfasst am: 27.02.2019, 17:33    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:


das ist ja wahnsinn!

...und moderiert den bayerischen fernsehpreis. prösterchen.
ist doch alles unglaubwürdig...

und: alles möglich, alles integrierbar in (system)kritik.

da wird schön abgelacht. aber alles zu seiner zeit. und dann zur tagesordnung übergegangen.
genau so verhält es sich m m mit der wochenshow.


harsche, durchaus beißende kritik, die mit verlassen/ende der sendung ihren dienst getan hat und keinerlei auswirkungen haben wird.

Du meinst die Heute Show?
Und was genau erwartest du von einer Satire-Sendung sonst?

nichts
ablachen eben.

ps ich finde sie sogar kontraproduktiv, weil alleine schon wegen des vorhandenseins suggeriert wird, dass es hier um kritik gut bestellt sei, also demokratische strukturen (in den medien) gegeben seien.

nein, konsumierbar wie eine unpolitische komödie, das ist satire hier.

und außerdem. wer schaut das? doch die, die eh schon sensibilisiert sind.
hat aber auch keine folgen, weil derjenigen kritik nach solchen sendungen nie über die schon gegebene hinausgehen wird, fundamentaler werden wird. das aber wäre bitter nötig. ne ne, alles immer schön in led-kerzen-manier halten..
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beachbernie
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Beitrag(#2168576) Verfasst am: 27.02.2019, 18:20    Titel: Re: Politische Systemkritik in Merkel-Deutschland Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Parvenü hat folgendes geschrieben:
Politische Satiriker und Aktionskünstler à la Böhmermann .....

Öffentlich-rechtliche Satire ist zugegebenermaßen schwierig. Wer verspottet schon gern den, der im Zweifelsfall über die Verlängerung des eigenen Formates entscheidet. Also doch lieber die kleineren Opfer, die weniger wehrhaft sind, falls sie mal nachtragend sein sollten, und realen Irrsinn gibt es auch auf unteren Ebenen.....




Fruehere Kabarettistengenerationen hatten damit doch auch keine Probleme. Wenn ich da z.B. an Hildebrandt denke....


...und zu der Zeit gab's nur öffentlich-rechtliches Fernsehen und kein privates, auf das man haette ausweichen koennen, wenn man von der öffentlich-rechtlichen Mattscheibe verbannt wird.
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fwo
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Beitrag(#2168577) Verfasst am: 27.02.2019, 18:46    Titel: Re: Politische Systemkritik in Merkel-Deutschland Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Parvenü hat folgendes geschrieben:
Politische Satiriker und Aktionskünstler à la Böhmermann .....

Öffentlich-rechtliche Satire ist zugegebenermaßen schwierig. Wer verspottet schon gern den, der im Zweifelsfall über die Verlängerung des eigenen Formates entscheidet. Also doch lieber die kleineren Opfer, die weniger wehrhaft sind, falls sie mal nachtragend sein sollten, und realen Irrsinn gibt es auch auf unteren Ebenen.....




Fruehere Kabarettistengenerationen hatten damit doch auch keine Probleme. Wenn ich da z.B. an Hildebrandt denke....


...und zu der Zeit gab's nur öffentlich-rechtliches Fernsehen und kein privates, auf das man haette ausweichen koennen, wenn man von der öffentlich-rechtlichen Mattscheibe verbannt wird.

Hildebrand hatte zum Teil Schwierigkeiten - denk z.B. daran, dass Bayern auch mal einfach die Übertragung in seinem Sendebereich abgeschaltet hatte.

Der große Vorteil von Hildebrand bestand darin, dass das, was wir heute allgemein als Medien zusammenfassen, sich damals zu einem großen Teil als Opposition zur Regierung verstand. Da gehörte auch die "linke" ARD dazu und die Mehrheit der Intellektuellen. Die stehen aber heute nicht mehr in Opposition zur Regierung, sondern melden nur in Details leichte Bedenken an.

Es reicht doch, sich dieses Forum anzusehen, um die Schwierigkeiten zu erkennen: Es ist völlig egal, dass die AfD relativ zur Regierung entweder auch keine Lösungen anzubieten hat, oder sogar noch dümmeres Zeug vorschlägt. Schon allein dadurch, dass sie etwas thematisiert, macht sie es für jeden, dessen einzige Sorge es ist, sich von denen zu distanzieren, zum Unthema, bei dem jeder, der es anfasst sofort in den Geruch kommt, mindestens ein Faschist zu sein. Die einzige Art, so ein Thema anzufassen, besteht dann darin, zu jedem Satz 10 Sätze der Distanzierung von der anderen Seite und 10 Sätze zusätzliche Relativierung zu setzen. So kann man keine Satire machen.

Außer natürlich über die AfD oder über welche, die sich den selbstverständlichen Pflichten wie dem Feminismus versagen.
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beachbernie
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Beitrag(#2168578) Verfasst am: 27.02.2019, 19:33    Titel: Re: Politische Systemkritik in Merkel-Deutschland Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Parvenü hat folgendes geschrieben:
Politische Satiriker und Aktionskünstler à la Böhmermann .....

Öffentlich-rechtliche Satire ist zugegebenermaßen schwierig. Wer verspottet schon gern den, der im Zweifelsfall über die Verlängerung des eigenen Formates entscheidet. Also doch lieber die kleineren Opfer, die weniger wehrhaft sind, falls sie mal nachtragend sein sollten, und realen Irrsinn gibt es auch auf unteren Ebenen.....




Fruehere Kabarettistengenerationen hatten damit doch auch keine Probleme. Wenn ich da z.B. an Hildebrandt denke....


...und zu der Zeit gab's nur öffentlich-rechtliches Fernsehen und kein privates, auf das man haette ausweichen koennen, wenn man von der öffentlich-rechtlichen Mattscheibe verbannt wird.

Hildebrand hatte zum Teil Schwierigkeiten - denk z.B. daran, dass Bayern auch mal einfach die Übertragung in seinem Sendebereich abgeschaltet hatte.....




Die bayrischen Kindereien haben den Hildebrandt mit Sicherheit wenig beeindruckt. Weshalb auch? Die haben ihm mehr genutzt als geschadet. Kann sich ein kritischer politischer Kabarettist eine bessere Reklame vorstellen als die leere Mattscheibe auf BR? Die meisten Bayern konnten die Sendung ja auch trotzdem empfangen, ueber die Sender SDR oder HR. Und wenn nicht.....es gab ja damals schon Videokassetten zum Mitschneiden....
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step
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Beitrag(#2168581) Verfasst am: 27.02.2019, 19:50    Titel: Antworten mit Zitat

Linke Systemkritik gibt es z.B. bei der Anstalt, in Monitor/Panorama u.ä. - außer Ihr versteht darunter, daß man verfassungsfeindliche Parolen senden muß. Auch linken Politikern, Geisteswissenschaftlern oder Ökonomen wird durchaus ein Forum gegeben.

Ich bin froh, daß es die ÖR gibt, trotz des extrem hohen Anteils an Kirchenfunk, Sport und Kitsch für Demente ist es immer noch qualitativ deutlich besser als die Privaten. Ganz zu schweigen von rechten Hetzmedien.
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Tarvoc
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Beitrag(#2168587) Verfasst am: 27.02.2019, 20:53    Titel: Antworten mit Zitat

Kabarett spiegelt bis zu einem bestimmten Grad nie einfach nur die kritischen Auffassungen des individuellen Kabarettisten wieder, sondern immer auch die Ideologie des Mediums, in dem er auftritt. Verfassungsfeindlich oder nicht: Ein Kabarettist, der zu politischem Handeln aufrufen würde, bekäme bestenfalls nur noch mehr Gelächter dafür. Kabarett als Medium setzt das bittere Lachen über die Absurdität der kritisierten gesellschaftlichen Verhältnisse an die Stelle ihrer Veränderung: Das ist schlichtweg die Ideologie des Kabarett selbst als Medium der Artikulation von Kritik.
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step
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Beitrag(#2168589) Verfasst am: 27.02.2019, 21:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hmm ... gute Kabarettisten führen das Kritisierte so vor Augen, daß einem das Lachen im Halse stecken bleibt und man sich durchaus zum politischen Nachdenken und Handeln aufgerufen fühlt - wenn auch nicht im Sinne von tumbem Agitprop. So spricht Kabarett denn auch eher Gebildete an, währen die weniger Gebildeten ihre Systemkritik eher in Form von derben Parodien oder Karneval genießen. Dazwischen gibt es eine breite Grauzone, die bevölkert wird von Figuren wie Böhmermann oder Welke.

Und es gibt nicht nur Kabarett - im ÖR Fernsehen lief auch ein Film wie "Frohes Schaffen - Ein Film zur Senkung der Arbeitsmoral" oder lange Interviews mit Leuten wie Piketty.
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astarte
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Beitrag(#2168592) Verfasst am: 27.02.2019, 21:53    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Hmm ... gute Kabarettisten führen das Kritisierte so vor Augen, daß einem das Lachen im Halse stecken bleibt und man sich durchaus zum politischen Nachdenken und Handeln aufgerufen fühlt - wenn auch nicht im Sinne von tumbem Agitprop. So spricht Kabarett denn auch eher Gebildete an, währen die weniger Gebildeten ihre Systemkritik eher in Form von derben Parodien oder Karneval genießen. Dazwischen gibt es eine breite Grauzone, die bevölkert wird von Figuren wie Böhmermann oder Welke.

Oder Schlachthof. (Altinger und Springer)

Helmut Schleich mit seinem Schleich Fernsehen - nicht schlecht.

Die Anstalt ist gutes Kabarett, wie du es oben beschreibst.
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Religionskritik-Wiesbaden
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Beitrag(#2168593) Verfasst am: 27.02.2019, 21:58    Titel: Böhmermann ist linksliberaler Entertainer Antworten mit Zitat

Parvenü hat folgendes geschrieben:
Politische Satiriker und Aktionskünstler à la Böhmermann (...)


Böhmermann ist linksliberaler Entertainer,
mehr leider auch nicht.

Die 'Gang' Luksan Wunder (gerade auf Tour, ich freu mich schon),
nahmen sich den dürren, blassen Jungen auch mal vor:

https://www.youtube.com/watch?v=2_IKHzT8fDI

Sehr glücklich
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grass_thierse_kasparek
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Beitrag(#2168636) Verfasst am: 28.02.2019, 11:48    Titel: wir sind doch alle links ... Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Linke Systemkritik gibt es z.B. bei der Anstalt, in Monitor/Panorama u.ä. - außer Ihr versteht darunter, daß man verfassungsfeindliche Parolen senden muß.


Das könnte man so interpretieren, dass Du alles, was keine linke Systemkritik ist, für verfassungsfeindlich hältst. Mit dieser Einschätzung befändest Du Dich zumindest in guter Gesellschaft mit CDU/CSU, SPD, Grünen, Linken und FDP.

Mal schauen, inwieweit die Öffentlich-Rechtlichen bei der anstehenden Europawahl abweichende Meinungen, die meiner Ansicht nach nicht automatisch verfassungsfeindlich sein müssen, im freien Wettbewerb der Ideen zulassen werden ... http:///www.rettung-fuer-europa.de
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Tarvoc
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Beitrag(#2168643) Verfasst am: 28.02.2019, 12:36    Titel: Re: wir sind doch alle links ... Antworten mit Zitat

grass_thierse_kasparek hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Linke Systemkritik gibt es z.B. bei der Anstalt, in Monitor/Panorama u.ä. - außer Ihr versteht darunter, daß man verfassungsfeindliche Parolen senden muß.

Das könnte man so interpretieren, dass Du alles, was keine linke Systemkritik ist, für verfassungsfeindlich hältst.

Nicht wenn man auch nur annähernd hermeneutisch aufrichtig vorgeht.
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fwo
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Beitrag(#2168644) Verfasst am: 28.02.2019, 12:37    Titel: Re: wir sind doch alle links ... Antworten mit Zitat

grass_thierse_kasparek hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Linke Systemkritik gibt es z.B. bei der Anstalt, in Monitor/Panorama u.ä. - außer Ihr versteht darunter, daß man verfassungsfeindliche Parolen senden muß.


Das könnte man so interpretieren, dass Du alles, was keine linke Systemkritik ist, für verfassungsfeindlich hältst. Mit dieser Einschätzung befändest Du Dich zumindest in guter Gesellschaft mit CDU/CSU, SPD, Grünen, Linken und FDP.
....

zwinkern Auch wenn ich nicht weiß, ob CSU und FDP wirkich in diese Liste paasen: Der war mir auch aufgefallen.

Ich habe einen Vorschlag für step, für den er sich aber etwas Zeit nehmen müsste:
Es gibt eine ZDF-Reportage ZDFzoom: Ein Staat - zwei Welten (ca 30 Min), die die Integratiosprobleme in unserer Gesellschaft ganz gut zeigt.

Stell Dir mal vor, das würde jemand satirisch überspitzen. Die Zielrichtung ist ja demokratisch - wäre das dann linke Kritik? Oder doch rechte Hetze? Ein Problem ist das schon, und eins, dass durch staaltiches Nichthandeln entstanden ist und weiter wächst. Warum kommt es in der Satire nicht vor? Was sagt das über unsere Satiriker? Oder über die Randbedingungen, unter denen sie arbeiten?
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Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2168648) Verfasst am: 28.02.2019, 13:11    Titel: Re: wir sind doch alle links ... Antworten mit Zitat

grass_thierse_kasparek hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Linke Systemkritik gibt es z.B. bei der Anstalt, in Monitor/Panorama u.ä. - außer Ihr versteht darunter, daß man verfassungsfeindliche Parolen senden muß.


Das könnte man so interpretieren, dass Du alles, was keine linke Systemkritik ist, für verfassungsfeindlich hältst. Mit dieser Einschätzung befändest Du Dich zumindest in guter Gesellschaft mit CDU/CSU, SPD, Grünen, Linken und FDP.

Mal schauen, inwieweit die Öffentlich-Rechtlichen bei der anstehenden Europawahl abweichende Meinungen, die meiner Ansicht nach nicht automatisch verfassungsfeindlich sein müssen, im freien Wettbewerb der Ideen zulassen werden ... http:///www.rettung-fuer-europa.de


Da hat du step missverstanden. Er toleriert linke Kritik, solange diese nicht "verfassungsfeindlich" sei, was dieser Begriff auch immer bedeuten soll. (Das hat step nicht erläutert.)

Meiner Ansicht nach ist es die Aufgabe gesellschaftskritischer und also linker Menschen, den prinzipiellen Mangel an Demokratie und die blasse Version der Menschenrechte anzugreifen, die sich auch in diesem unserem Lande leider so zeigen.

Gute gesellschaftskritische und also linke Satiriker müssen Leute sein, die nicht nur über vielfältige Erfahrungen und Wissen verfügen, die auch nicht nur als Fachidioten gebildet sind und die auch die Fähigkeit und Zeit haben, gründlich nachzudenken über Grundsätzliches und nicht nur Oberflächliches.

step hatte einige Satire-Sendung genannt, etwa "Heute-Show" und "Die Anstalt" und er weist darauf hin, dass all dies erlaubt sein und noch viel mehr. Anders gesagt: Vieles ist erlaubt, solange Kritik nicht über die Stränge schlägt und von der Oberfläche in die darunter liegenden Schichten wandert.

Nehmen wir mal die "Heute Show" mit Oliver Welke, dem ebenfalls Fußball-Entertainer:

Der fokussiert sich in seiner Kritik vor allem auf die Politik, genau genommen sogar nur auf Politiker und -innen. Hier ein besonders bezeichnendes Beispiel:

Bildungsministerin Karliczek: Ein Jahr Schnupperpraktikum ist rum | heute-show vom 22.02.2019

Tja, eine Ministerin für Bildung & Wissenschaft, nach der sich die Wissenschaft hinter der Religion einzuordnen habe - das ist wieder mal ein Geniestreich der Pastorentochter Merkel. Die religiös verblödete und verblödende christliche Ideologie spielt in der Politik Deutschlands an der Schwelle zum 3. Jahrtausend nach dem Heilland - bzw. dem High-Länder - durchaus eine Rolle.

Der Punkt ist nur, dass die Politiker nicht die wirklich Mächtigen, die wirklich Herrschenden sind, sondern eher deren beste Kumpels. Und die im Dunkeln sieht man nicht. Wie soll man die auch kritisieren, kennt ja eh keiner.

Da ist dann immer so die Rede von "den Lobbyisten", "der Wirtschaft", usw. Ja, man weiß, dass es das irgendwie gibt. Aber Ablachen tut man erlaubter Weise über bestimmte Staatsapostel, welche die Interessen des Kapitals nach bestem Wissen und ... ähm ... Gewissen verwalten.

So kann Satire nur schief gehen.

"Die Anstalt" ist da schon eine Spur unangenehmer und tritt auch in die Fußstapfen vom Scheibenwischer. Max Utthof und Claus von Wagner sind nicht nur Leute mit dem Blick über den Tellerrand hinaus, sondern sie recherchieren für ihre Sendungen stets sehr fleißig und der geneigte Kabarett-Konsument bekommt hier doch tatsächlich nahrhafte Häppchen von echter Aufklärung und Bildung über einige Verkommenheiten der herrschenden Verhältnisse präsentiert.

Hier mal ein Interview mit den beiden in Telepolis:

"Die SPD ist Verlustaversion"

Es wäre schöne, wenn es mehr kritische Mainstreammedien geben würde, die Journalismus aus der Sicht der Menschenrechte und Demokratie machten, aber hier bestätigen leider die wenigen Ausnahmen die Regel, dass dies nicht der Fall ist, sondern dass im Mittelpunkt eher so was wie Stabilität, Kapital first, Bundeswehr, Polizei und Geld-Auto-Haus für die Mittelschicht stehen. Das Ganze geht einher mit der Zerstückelung von Zusammenhängen. Informationshäppchen ersetzen halt nun mal keine integrierten Erkenntnisse.



Satire gegen Fake News?

Zitat:
Lichtblick in Zeiten von Halb- und Desinformationen in den großen Nachrichtensendungen sind ausgerechnet kabarettistische Formate wie »Die Anstalt«. Die ZDF-Sendung ist mit ihrem Aufklärungsansatz eine Art »Sendung mit der Maus für Erwachsene«. Auf unterhaltsame Weise versuche man, »eine Schneise der Orientierung zu schlagen«, erklärt Max Uthoff im Gespräch mit dem IALANA-Vorsitzenden Peter Becker.

https://www.jungewelt.de/artikel/349130.beispiel-nato-krieg-in-jugoslawien-fake-news-der-bellizisten.html


Einerseits schön, dass es "Die Anstalt" gibt, andererseits ist das nur ein Tropfen im unpolitischen Meer der öffentlichen Debatten, welche bestenfalls an der Oberfläche der Dinge kratzen, wie geschrieben.

Satire ist auch ein Ventil für ansonsten ungesagte Dinge, ebenso wie einige Demos oft ein Ventil für fortschrittliche Forderungen sind. Es geht ja alles durch den Filter des Rundfunkrats oder "der Behörden" und bei einer der letzten Heute-Shows saß im Publikum ein bekannter SPD-Gesundheitspolitiker, den die Tiraden Welkes letzten Endes auch nicht weiter störten, sondern nur zum Mitlachen animierten.

Satire kann aber in Zeiten verschärfter gesellschaftlicher Krisen eine andere Wirkung bekommen; d.h. sie wirkt dann u.U. nicht mehr als Ventil, sondern wird zunehmend zu einem Ärgernis für Herrschenden ...-
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Populismus ist keine Verschwörungstheorie

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Beitrag(#2168650) Verfasst am: 28.02.2019, 13:19    Titel: Re: wir sind doch alle links ... Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
grass_thierse_kasparek hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Linke Systemkritik gibt es z.B. bei der Anstalt, in Monitor/Panorama u.ä. - außer Ihr versteht darunter, daß man verfassungsfeindliche Parolen senden muß.


Das könnte man so interpretieren, dass Du alles, was keine linke Systemkritik ist, für verfassungsfeindlich hältst. Mit dieser Einschätzung befändest Du Dich zumindest in guter Gesellschaft mit CDU/CSU, SPD, Grünen, Linken und FDP.
....

zwinkern Auch wenn ich nicht weiß, ob CSU und FDP wirkich in diese Liste paasen: Der war mir auch aufgefallen.

Ich habe einen Vorschlag für step, für den er sich aber etwas Zeit nehmen müsste:
Es gibt eine ZDF-Reportage ZDFzoom: Ein Staat - zwei Welten (ca 30 Min), die die Integratiosprobleme in unserer Gesellschaft ganz gut zeigt.

Stell Dir mal vor, das würde jemand satirisch überspitzen. Die Zielrichtung ist ja demokratisch - wäre das dann linke Kritik? Oder doch rechte Hetze? Ein Problem ist das schon, und eins, dass durch staaltiches Nichthandeln entstanden ist und weiter wächst. Warum kommt es in der Satire nicht vor? Was sagt das über unsere Satiriker? Oder über die Randbedingungen, unter denen sie arbeiten?


Da baut jemand einen offensichtlichen Strohmann, ob nun absichtlich oder nicht, und du fühlst aus irgendeinem Grund die Verpflichtung, munter mitzubauen. Mit den Augen rollen
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fwo
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Beitrag(#2168651) Verfasst am: 28.02.2019, 13:24    Titel: Re: wir sind doch alle links ... Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
....gesellschaftskritischer und also linker Menschen ...

Gute gesellschaftskritische und also linke Satiriker ....
....

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Es ist Dir mit wenigen Worten in hervorragender Weise gelungen, das Problem satirisch zu überhöhen.
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fwo
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Beitrag(#2168653) Verfasst am: 28.02.2019, 13:33    Titel: Re: wir sind doch alle links ... Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
....
Da baut jemand einen offensichtlichen Strohmann, ob nun absichtlich oder nicht, und du fühlst aus irgendeinem Grund die Verpflichtung, munter mitzubauen. Mit den Augen rollen

Nö. Ich würde nicht beschwören, dass step das so gemeint hat, aber es ist auch ohne Böswilligkeit möglich, das so zu verstehen. Außerdem: Sieh doch mal nicht alles aus so einer Lagermentalität.

Das Beispiel, das ich gegeben habe, passt dementsprechend denn auch als Demonstration der grundsätzlichen Problematik, die ich oben beschrieben habe.

Du darfst Dich auch aufgefordert fühlen, Dir diese Reportage einmal anzusehen und Dich dann mal den Fragen zu stellen, die ich da formuliert habe. Ich glaube nicht, dass die so einfach zu beantworten sind.
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Skeptiker
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Beitrag(#2168655) Verfasst am: 28.02.2019, 14:12    Titel: Re: wir sind doch alle links ... Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
....gesellschaftskritischer und also linker Menschen ...

Gute gesellschaftskritische und also linke Satiriker ....
....

Anbetung des lila Einhorns Mein Held
Es ist Dir mit wenigen Worten in hervorragender Weise gelungen, das Problem satirisch zu überhöhen.


Deine verzweifelten Versuche - vielleicht gar aus der Sicht eines Biologen? oder aus der Sicht von Bassam Tibi? - sowas wie eine rechte Satire zu proklamieren, zeigen eigentlich nur, dass du Satire mit deren glattem Gegenteil verwechselst.
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step
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Beitrag(#2168656) Verfasst am: 28.02.2019, 14:45    Titel: Re: wir sind doch alle links ... Antworten mit Zitat

grass_thierse_kasparek hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Linke Systemkritik gibt es z.B. bei der Anstalt, in Monitor/Panorama u.ä. - außer Ihr versteht darunter, daß man verfassungsfeindliche Parolen senden muß.
Das könnte man so interpretieren, dass Du alles, was keine linke Systemkritik ist, für verfassungsfeindlich hältst.

Wie bitte? - nein, so war das überhaupt gar nicht gemeint. Eher so, daß manche Linke etwas nur dann als "Systemkritik" akzeptieren, wenn es mindestens einen gewaltsamen Umsturz beinhaltet. Und ein solcher Aufruf wäre natürlich in den ÖR verboten und ist deswegen auch nur sehr selten zu hören.

grass_thierse_kasparek hat folgendes geschrieben:
Mal schauen, inwieweit die Öffentlich-Rechtlichen bei der anstehenden Europawahl abweichende Meinungen, die meiner Ansicht nach nicht automatisch verfassungsfeindlich sein müssen, im freien Wettbewerb der Ideen zulassen werden ...

Wieso, die sind doch jetzt schon voll von (voneinander) abweichenden Meinungen. Manche wollen mehr Nation, andere mehr Europa. Manche wollen eine liberalere, manche eine autoritärere Gesellschaft. Manche mehr Integration, andere eine restriktivere Flüchtlingspolitik. Manche mehr Autos und Schnitzel, andere mehr Bahn und Bienen. Manche mehr Religion, andere mehr säkular. Undsoweiter.

Ich wüßte nicht, welche "Ideen" da nicht zu Wort kämen. Kannst Du mal eine konkrete "Idee" nennen, die nicht zu Wort kommt? Schwierig wird es (zum Glück) erst, wenn gegen Minderheiten gehetzt, zum gewaltsamen Umsturz aufgerufen oder der Holocaust als Fliegenschiß der Geschichte bezeichnet wird.
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step
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Beitrag(#2168657) Verfasst am: 28.02.2019, 14:52    Titel: Re: wir sind doch alle links ... Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Meiner Ansicht nach ist es die Aufgabe gesellschaftskritischer und also linker Menschen, den prinzipiellen Mangel an Demokratie und die blasse Version der Menschenrechte anzugreifen, die sich auch in diesem unserem Lande leider so zeigen. ...

Da stimme ich zu.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Satire kann aber in Zeiten verschärfter gesellschaftlicher Krisen eine andere Wirkung bekommen; d.h. sie wirkt dann u.U. nicht mehr als Ventil, sondern wird zunehmend zu einem Ärgernis für Herrschenden ...-

Deswegen ist sie ja auch in rechten und linken Diktaturen verboten.
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Beitrag(#2168658) Verfasst am: 28.02.2019, 15:00    Titel: Antworten mit Zitat

Systemkritik macht sich nicht am Personal fest. Was soll also das Namedropping des Starters? "Merkel-Deutschland" ist das Chiffre für die Ablehnung der Entwicklung seit der sogenannten Flüchtlingskrise.
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Beitrag(#2168660) Verfasst am: 28.02.2019, 15:18    Titel: Re: wir sind doch alle links ... Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Ich habe einen Vorschlag für step, für den er sich aber etwas Zeit nehmen müsste:
Es gibt eine ZDF-Reportage ZDFzoom: Ein Staat - zwei Welten (ca 30 Min), die die Integratiosprobleme in unserer Gesellschaft ganz gut zeigt.

Stell Dir mal vor, das würde jemand satirisch überspitzen. Die Zielrichtung ist ja demokratisch - wäre das dann linke Kritik? Oder doch rechte Hetze?

Traditionell liegt der Unterschied ja darin, daß Satire sich gegen (zu) Mächtige oder den Mainstream wendet und Hetze gegen Schwächere oder Minderheiten. Vielleicht können deswegen empfindsamere Leute über rechte Witze nicht so lachen.

Worüber könnte also eine rechte Satire bei uns funktionieren? Vielleicht über ein mächtiges "linkes" Subsystem - etwa den Bahn-Gewerkschaftschef, wie hieß der noch? Oder diese K-Gruppen in "Life of Brian". Oder Nordkorea.

Rechte Satiriker könnten auch die Auswüchse des Kapitalismus aufs Korn nehmen, die Steueroasen, Hinterzieher und Lobbys. Leider endet es dann meist sehr schnell bei der jüdischen Weltverschwörung (kommt links auch mal vor). Dummerweise sind rechte Parteien der vergangenen 100 Jahre auch verdächtig häufig vom "Kapital" gegründet bzw. finanziert worden, auch die AfD war ja anfangs eine Art EU-kritische Wirtschaftspartei, oder?

fwo hat folgendes geschrieben:
Ein Problem ist das schon, und eins, dass durch staaltiches Nichthandeln entstanden ist und weiter wächst. Warum kommt es in der Satire nicht vor? Was sagt das über unsere Satiriker? Oder über die Randbedingungen, unter denen sie arbeiten?

Ich denke, eine große Mehrheit findet zum Beispiel Stadtviertel unter der Kontrolle libanesischer Clans nicht akzeptabel. Auch die meisten Linken und Grünen, vermute ich. Aber als Satire funktioniert es wohl doch nicht so gut.
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Tarvoc
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Beitrag(#2168661) Verfasst am: 28.02.2019, 15:26    Titel: Re: wir sind doch alle links ... Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
....
Da baut jemand einen offensichtlichen Strohmann, ob nun absichtlich oder nicht, und du fühlst aus irgendeinem Grund die Verpflichtung, munter mitzubauen. Mit den Augen rollen

Nö. Ich würde nicht beschwören, dass step das so gemeint hat, aber es ist auch ohne Böswilligkeit möglich, das so zu verstehen.

Jaaaaa... wie heißt es doch so schön: Never blame on malice what can also be explained by stupidity. Cool

fwo hat folgendes geschrieben:
Außerdem: Sieh doch mal nicht alles aus so einer Lagermentalität. Das Beispiel, das ich gegeben habe, passt dementsprechend denn auch als Demonstration der grundsätzlichen Problematik, die ich oben beschrieben habe.

Ach sooo, es geht dir gar nicht darum, ob steps Aussage vernünftigerweise so gelesen werden kann, wie sie hier gelesen wurde, sondern um die grundsätzliche "Problematik", dass es ein linkes und ein rechtes "Lager" gibt. Na dann. Mit den Augen rollen Pfeifen
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sehr gut
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Beitrag(#2168663) Verfasst am: 28.02.2019, 15:49    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Linke Systemkritik gibt es z.B. bei der Anstalt, in Monitor/Panorama u.ä. - außer Ihr versteht darunter, daß man verfassungsfeindliche Parolen senden muß.

Links = anti-imperialistisch
Rechts = imperialistisch (auch als Vasall etc)
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