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Physik und Philosophie
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44089

Beitrag(#2182521) Verfasst am: 03.07.2019, 22:51    Titel: Re: Physik und Philosophie Antworten mit Zitat

Shiva hat folgendes geschrieben:
Ja, da sieht man, dass "Ontologie" nicht mehr "Wirklichkeit" bedeutet, sondern "Theorie einer Wirklichkeit!"

Ontologie hat überhaupt noch nie Wirklichkeit "bedeutet". Das Wort Ontologie setzt sich zusammen aus den beiden altgriechischen Worten on (das Hilfsverb "sein", als Substantiv ontos) und logos (Lehre), bezeichnet also die Lehre vom Sein.
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swifty
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Anmeldungsdatum: 26.03.2017
Beiträge: 5000

Beitrag(#2182525) Verfasst am: 03.07.2019, 22:59    Titel: Antworten mit Zitat

Einai heißt sein. Ontos ist das Partizip. zwinkern
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44089

Beitrag(#2182528) Verfasst am: 03.07.2019, 23:11    Titel: Antworten mit Zitat

Stimmt.
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swifty
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Anmeldungsdatum: 26.03.2017
Beiträge: 5000

Beitrag(#2182529) Verfasst am: 03.07.2019, 23:13    Titel: Antworten mit Zitat

Also heißt es eigentlich 'Die Lehre vom Seienden'.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44089

Beitrag(#2182544) Verfasst am: 04.07.2019, 06:37    Titel: Antworten mit Zitat

Fraglich. Eigentlich ist es normal, dass man nicht an ein Verb -logie anhängt, sondern entweder ein Partizip bildet oder das Verb sonstwie substantiviert. Mir fällt jedenfalls gerade kein Gegenbeispiel dazu ein.
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Effô Tisetti
Königsblau bis in den Tod



Anmeldungsdatum: 18.09.2003
Beiträge: 9920
Wohnort: 75

Beitrag(#2182549) Verfasst am: 04.07.2019, 08:22    Titel: Antworten mit Zitat

swifty hat folgendes geschrieben:
Sorry, die Diskussion ist jetzt schon weiter fortgeschritten, aber ich will das trotzdem nicht so unkommentiert stehen lassen:

Effô Tisetti hat folgendes geschrieben:
swifty hat folgendes geschrieben:
Ich denke die Physik ist eine Unterabteilung der Philosophie. Die Philosophie sollte erklären wie das so ist und die Philosophie sollte sagen warum das so ist.


Das "Warum" scheint mir eher eine theologische Fragestellung zu sein. Und genau diese Theologie war es ja, die sich über Jahrhunderte mit ganz ähnlicher Argumentation als "Königin der Wissenschaften" verstand. Diese Zeiten sind ja zum Glück vorbei. Jetzt die Philosophie als quasi "säkulare Theologie" zur neuen Königin ausrufen zu wollen, erscheint mir nicht sonderlich hilfreich.


Ich würde das Warum nicht den Theologen überlassen. Warum auch? Bereits Aristoteles erklärte die Metaphysik zur Königsdisziplin und das haben die Christen später übernommen und die Theologie eingesetzt. Den Gedanken also haben die Christen geklaut und verunstaltet, die Idee von der Philosophie als Königin der Wissenschaften ist weit älter und mMn auch sinniger.


Mein Punkt ist, dass "metaphysische" Fragen die gesamte Wissenschaft tangieren und sämtliche Disziplinen miteinander wechselwirken (sollten). Ich finde es jeweils gruselig, wenn Neurologen ihre Ergebnisse neurotheologisch interpretieren oder wenn Philosophen meinen, sich trotz weitgehender Kenntnisfreiheit kompetent zum Wesen der Quantenmechanik äußern zu können. Funktionieren könnte es dann, wenn die Zusammenarbeit so konstruiert wäre, dass sich die jeweiligen Wissensbereiche und Kompetenzen gegenseitig ergänzen und voaneinander lernen - statt irgendwelche Vorrangsdiskussionen zu führen. Und um das Vermittlungsproblem von Wissenschaft zu lösen, sollten in solchen Teams übrigens auch immer Menschen mit dabei sein, die wissen, wie Kommunikation funktioniert. Das wäre mein Idealbild vom Wissenschaftsbetrieb: Keine interdisziplinäre Zusammenarbeit, sondern Disziplinen an sich in ihrer historisch gewachsenen Form abschaffen oder wenigstens ganz neu konstruieren.
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"Die einfache Formel: Jesus ist stärker! hilft Menschen, sich aus der Fixierung völlig irrationaler Wertesysteme zu lösen."
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#2182550) Verfasst am: 04.07.2019, 08:33    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Wissenschaft ist die methodische best practice der Annäherung menschlichen Weltverständnisses an die Wahrheit über die Welt.

Die Welt ist kein formallogisches System (jedenfalls bisher nicht), deswegen ist "Wahrheit" hier irreführend. Es geht nicht darum, sich der Wahrheit anzunähern, sondern ein fundamentaleres Verständnis zu erreichen, also eine fundamentaleres Modell.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Wie schon mal geschrieben, würde ich den Begriff Modell/Modellierung für wissenschaftliche Theoriebildung nicht verwenden, da Wissenschaft eben nicht darin besteht, Realität, Strukturen und Formen der Realität nachzubilden, sondern die Strukturen hinter den Strukturen gesetzmäßig zu fassen, d.h. zu erklären und zu beschreiben. In diesem Punkt hat Myron Recht. Wissenschaft fabriziert aus dem Konkreten das Abstrakte, um Prinzipien zu verstehen und verstehbar zu machen.

Letzteres stimmt, widerspricht aber nicht unbedingt dem Begriff "Modell". Auch ein Schaufenstermodell bildet nicht wirklich eine Person nach, sondern nur bestimmte Eigenschaften, etwa Formen, damit man Kleider drüberhängen kann. Ähnlich modellieren Theorien, auf unterschiedlich fundamentalen Ebenen, bestimmte Zusammenhänge meßbarer Phänomene, damit man diese berechnen kann. Ich hatte ja selbst schon darauf hingewiesen, daß es problematisch ist, den Termen z.B. einer Formel von Newton oder Einstein irgendeine reale Existenz beizudeuten.

Wenn einenm "Modell" nicht gefällt, kann man auch "Simulation" verwenden, das betont den Aspekt der Berechnung/Vorhersage.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.


Zuletzt bearbeitet von step am 04.07.2019, 10:33, insgesamt einmal bearbeitet
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#2182555) Verfasst am: 04.07.2019, 09:25    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
... je weiter sich die Ideen und Theorien der Naturwissenschaft von empirischer Bestätigtheit/Bestätigbarkeit oder Testbarkeit entfernen (z.B. die Stringtheorie), umso mehr wird sie wieder zur Naturphilosophie.

Da stimme ich insofern zu: Physikalische Hypothesen, die grundsätzlich keine Möglichkeit beinhalten, sie zu überprüfen, sind keine naturwissenschaftlichen Theorien, sondern je nach Formulierung Mathematik oder Metaphysik.

Myron hat folgendes geschrieben:
"Eine der Arten, wie ein Metaphysiker einem Nichtmetaphysiker helfen kann, ist, ihn vor schlechter Metaphysik zu schützen."[/i]

Auch das klingt auf den ersten Blick nachvollziehbar - Schutz vor schlechter Metaphysik will doch jeder. Allerdings stellen sich beim zweiten Lesen die Fragen:
1. Wer bedroht denn die Physik mit schlechter Metaphysik? Doch wohl vor allem die Metaphysiker selbst, inklusive die unter den Physikern.
2. Wozu braucht die Physik "gute Metaphysik"? Es bleibt ja nichts Nützliches für die Wissenschaft übrig, wenn man die "schlechte Mataphyik" wegnimmt.

Wenn die Philosophie einen Nutzen für die Naturwissenschaften hat, dann am ehesten dadurch, daß sie in bezug auf deren Prozesse die richtigen kritischen Fragen stellt. Wissenschaftsprozess, politische, ethische Fragen und dgl.
Und, etwas provokant formuliert aber passend zu Deinem Text oben: Philosophie sollte sich selbst und die Naturwissenschaft davor schützen, (tagsüber) Metaphysik zu betreiben.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2182557) Verfasst am: 04.07.2019, 09:53    Titel: Antworten mit Zitat

Am Ende ist Metaphysik nichts anderes als Storytelling - ich gebe einer Sache einen Sinn, der nicht aus der Sache kommt, sondern aus meinem Wunsch nach einer schönen Geschichte.
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"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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Shiva
Newcomer



Anmeldungsdatum: 22.05.2019
Beiträge: 26

Beitrag(#2182706) Verfasst am: 05.07.2019, 19:02    Titel: Antworten mit Zitat

uwebus hat folgendes geschrieben:

Was passiert da? Es bildet sich Bewußtsein, die Voraussetzung dafür, daß sich das Universum überhaupt wahrnehmen kann. Und die Bewußtwerdung erfolgt innerhalb von Galaxien und manifestiert sich in solchen Figuren wie z.B. uns.

Was sagt die Wahrscheinlichkeitsrechnung? Aus einer endlichen Zahl unterschiedlicher Bausteine kann nur eine endliche Zahl unterschiedlicher endlicher Kombinationen entstehen. Wir sind solch eine endliche Kombination.

Das Universum ist eine Art Lottosystem, in dem zwangsweise Bewußtwerdung erzeugt wird, damit arbeitet das Universum teleologisch.

Der Sinn des Universums ist die Erzeugung von Bewußtsein, denn ohne letzteres gäbe es kein Universum. Das Universum erzeugt sich seine Spiegel, weil es nur in Form von Innenbetrachtern existent wird. Ein Außen gibt es nicht, damit kannst du den Urknall, Paralleluniversen und sonstige Gedankenkonstrukte einschließlich aller Schöpfungsreligionen in die Graue Tonne treten.


Damit rennst du bei mir offene Türen ein! bravo Das würde ich gerne thematisieren, habe aber noch kein Konzept, wie. Vllt. erstmal ein Brainstorming, was den Erkenntnisprozess angeht:

Wenn man ganz vorurteilslos an die Sache herangeht, dann bietet sich einem m.E. - was die Erkenntnis angeht - folgendes Bild:
1. Wir nehmen empirische Daten in unser Bewusstsein auf
2. Das setzt eine vom Bewusstsein unabhängige Außenwelt voraus, sodass wir es mit diesen drei Entitäten zu tun haben: Bewusstsein, Außenwelt, Wahrnehmung.
3. Von dieser Außenwelt wissen wir zunächst nicht mehr als diese konkreten Daten, die als Bewusstseinsinhalte vorliegen.
4. Diese Bewusstseinsinhalte werden erkenntnistheoretisch verarbeitet; dazu systematisieren wir, bilden Systeme und entwickeln mehr oder weniger unabhängig eine Mathematik (incl. Regeln hins. Logik und Konsistenz) und stellen Relationen zw. den B.-Inhalten her (zB Kausalität, u a).
5. Wir erhalten eine in sich konsistente Theorie, die empirisch im Rahmen von 1.) abgesichert ist, aber nicht mehr.
6. Wir deduzieren aus dieser Theorie Vorhersagen und überprüfen sie ebenfalls empirisch.

Methodisch ist es im Grunde ein empiristisch-rationalistischer Cyclus, der auf immer höherer Stufenleiter durchlaufen wird.
Wir haben also auf der einen Seite die von Bewusstsein unabhängige Realität mit ihren mannigfaltigen Konkreta und auf der anderen Seite das erkennende Bewusstsein mit den Bewusstseinsinhalten; die Verbindung wird durch die sinnliche Wahrnehmung - soweit sie eben reicht - hergestellt.

Es ist also a priori weder sicher, dass die Natur intrinsisch mathematisch ist, noch welche Elemente der Theorie ein reales Äquivalent in der Außenwelt haben oder welche Elemente irreale Hilfsgrößen sind.
Daraus ließe sich ableiten, dass wir die mathematisch formalisierten Gesetzmäßigkeiten konstruieren und überprüfen, ob mit diesem Formalismus der Objektbereich adäquat abgebildet wird.
In der Kl. Mechanik war das noch naiv-realistisch möglich: wir haben i.d.R. unmittelbaren Zugang zum Objektbereich; aber bei der "(Gravitations-) Kraft, F" stellt sich (vllt) zum ersten Mal das Problem, dass diese empirisch nicht direkt zugänglich ist, sondern nur mittelbar über ihre Wirkung, weshalb wir auch nicht wirklich wissen, was diese Kraft ist (daran ändert mE auch die ART nichts) und Newton war sich dessen auch sehr wohl bewusst.
Deutlicher wird es im Falle der klass. ED-Felder; kritisch wird es im Falle der QM, SRT und vollends unübersichtlich in der QFT & Co.

Wenn man die Funktion der Physik nicht nur auf das Messen & Rechnen beschränkt, sondern sie - philosophisch - auch darin sieht, möglichst sicher etwas über die Beschaffenheit der Natur zu vermitteln, dann könnte man so formulieren, dass die Physik der Philosophie quasi davongelaufen ist und das bedeutet, es besteht großer Nachholbedarf. Das wollte ich hier thematisieren:
A) das Verhältnis der unter 2.) genannten Erkenntniselemente.
B) das Verhältnis Mensch/Kosmos oder Geist/Materie.
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
(Murray Gell-Mann)
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joh
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Beiträge: 87
Wohnort: Kevelaer

Beitrag(#2208536) Verfasst am: 08.04.2020, 19:51    Titel: Re: Physik und Philosophie Antworten mit Zitat

uwebus hat folgendes geschrieben:
Hallo Foristen,


Das bedeutet, ein Quantum, weil eine endliche Entität, muß ein endliches Volumen aufweisen.



Hatte mal vorbeigeschaut und direkt einen interanten Gedanken gefunden.

Die Natur kennt als Quantum nur den elektromagnetischen Dipol.
Im Zentrum des Dipols wird kinetische Energie in elektrische Energie gewandelt.
Die elektrische Energie des Dipols ist damit begrenzt.
Aber nach außen hin nimmt die Kraft mit dem Quadrat der Entfernung ab.
Die Reichweite geht theoretisch gegen Unendlich
Aber wenn die Kraft sich nicht mehr mit dem Energiegehalt des Universums unterscheidet, dann ist die Grenze des Quantums erreicht.
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Roter Ballon
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Beiträge: 2631
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Beitrag(#2216354) Verfasst am: 28.06.2020, 19:19    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Am Ende ist Metaphysik nichts anderes als Storytelling - ich gebe einer Sache einen Sinn, der nicht aus der Sache kommt, sondern aus meinem Wunsch nach einer schönen Geschichte.


Die Kopernikanische Wende, oder auch "scientific Revolution" fängt damit an, das Kopernikus in seinen Lehrjahren Kontakt zu "Neuplatonikern" pflegte. Für diese war die Sonne als Symbol Gottes Ursprung und Zentrum des Weltbildes.

Kopernikus hat eine existierende antike Vorstellung mit mathematischen Modellrechnungen erweitert.
Sein Modell ist zwar einfacher, jedoch zeitgenössisch vor der Erfindung von Ferngläsern nicht wirklich exakter in den Berechnungen der Planetenbahnen als das kompliziertere ptolemäische System.

Kepler wiederum hatte in seinen Lehrjahren Kontakt zu einem Kopernikaner.
Zugang zu den umfangreichsten Daten - dank Tycho Brahe.

Newton seinerseits entwickelt Gravitationsgesetze aus dessen Arbeiten.


Für alle ist Mathematik die Sprache Gottes.
Bis ca. mitte-Ende des 19 Jahrhunderts ist die Selbstbezeichnung der Gelehrten Naturphilosophen.

Sich Wissenschaftler bzw. Physiker, Chemiker, Biologen oder anderes zu nennen ist was Neuzeitliches.

Zu meiner Zeit im Wissensbetrieb Ende des 20. Jahrhundert war "interdisziplinär" En Vogue und alle Crossover, viele mit Bio davor....


Naja Bio ist ja nun überall im Supermarkt Mit den Augen rollen


Oder kurz, mir missfällt dieser dichotome Grundton, Philosophie auf der einen Physik auf der anderen Seite.
Neue Ideen haben ihren Ursprung selten in einem abgesteckten Feld.
Deswegen sagt man ja auch "Thinking outside und box"!
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vrolijke
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Beitrag(#2227210) Verfasst am: 03.10.2020, 14:05    Titel: Antworten mit Zitat

Einige Beiträge hier abgetrennt, und nach Des Uwebus' neue Kleider - Orthodoxe Physisophie gegen Wissenschaft verschoben. Diesbezügliche Themen, bitte nur dort.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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uwebus
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Beitrag(#2228576) Verfasst am: 18.10.2020, 12:51    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Am Ende ist Metaphysik nichts anderes als Storytelling - ich gebe einer Sache einen Sinn, der nicht aus der Sache kommt, sondern aus meinem Wunsch nach einer schönen Geschichte.


Also fangen wir mal an bei der Metaphysik: Ex nihilo nihil fit, von nix kommt nix.

Damit hat das Sein in Form von Sachen einen metaphysischen Ursprung.

Diese Sachen manifestieren sich in einem Bewußtsein. Damit ist der Prozeß der Bewußtwerdung diesen Sachen inhärent.

Also kann man doch schlußfolgern, das Universum hat den Sinn, Bewußtwerdung und Bewußtsein zu erzeugen, weil es ohne diese schlicht und einfach nicht existierte.

Ohne Manifestation keine Existenz, das ist meine Sicht der Dinge.
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Tarvoc
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Beitrag(#2228581) Verfasst am: 18.10.2020, 13:45    Titel: Antworten mit Zitat

uwebus hat folgendes geschrieben:
Diese Sachen manifestieren sich in einem Bewußtsein. Damit ist der Prozeß der Bewußtwerdung diesen Sachen inhärent.

Also kann man doch schlußfolgern, das Universum hat den Sinn, Bewußtwerdung und Bewußtsein zu erzeugen, weil es ohne diese schlicht und einfach nicht existierte.

Hattest du dich nicht mal selbst als Materialisten bezeichnet? Das ist naivster subjektiver Idealismus, was du hier verzapfst.
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uwebus
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Beitrag(#2228599) Verfasst am: 18.10.2020, 18:46    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
uwebus hat folgendes geschrieben:
Diese Sachen manifestieren sich in einem Bewußtsein. Damit ist der Prozeß der Bewußtwerdung diesen Sachen inhärent.

Also kann man doch schlußfolgern, das Universum hat den Sinn, Bewußtwerdung und Bewußtsein zu erzeugen, weil es ohne diese schlicht und einfach nicht existierte.

Hattest du dich nicht mal selbst als Materialisten bezeichnet? Das ist naivster subjektiver Idealismus, was du hier verzapfst.


Ich bin Materialist, weil ich die Erhaltungssätze als richtig ansehe. Und ich bin Pantheist, weil das Universum Bewußtwerdung und Bewußtsein "im Programm" hat.

Deshalb bezeichne ich mich selbst als Physissophisten, sowas gibt es bisher m.W. nicht im Bereich Philosophie und im Bereich Physik schon gar nicht. Ich sitze halt zwischen zwei Stühlen, mit jeder Backe auf einem.
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TheStone
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Beiträge: 761

Beitrag(#2228601) Verfasst am: 18.10.2020, 18:57    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
uwebus hat folgendes geschrieben:
Diese Sachen manifestieren sich in einem Bewußtsein. Damit ist der Prozeß der Bewußtwerdung diesen Sachen inhärent.

Also kann man doch schlußfolgern, das Universum hat den Sinn, Bewußtwerdung und Bewußtsein zu erzeugen, weil es ohne diese schlicht und einfach nicht existierte.

Hattest du dich nicht mal selbst als Materialisten bezeichnet? Das ist naivster subjektiver Idealismus, was du hier verzapfst.


Das ist vor allem ein Non Sequitur nach dem Anderen.
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Tarvoc
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Beitrag(#2228614) Verfasst am: 18.10.2020, 19:10    Titel: Antworten mit Zitat

uwebus hat folgendes geschrieben:
Deshalb bezeichne ich mich selbst als Physissophisten

Lachen Also "Sophist" stimmt auf jeden Fall schon mal. Daumen hoch!
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uwebus
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Beitrag(#2228624) Verfasst am: 18.10.2020, 20:15    Titel: Antworten mit Zitat

TheStone hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
uwebus hat folgendes geschrieben:
Diese Sachen manifestieren sich in einem Bewußtsein. Damit ist der Prozeß der Bewußtwerdung diesen Sachen inhärent.

Also kann man doch schlußfolgern, das Universum hat den Sinn, Bewußtwerdung und Bewußtsein zu erzeugen, weil es ohne diese schlicht und einfach nicht existierte.

Hattest du dich nicht mal selbst als Materialisten bezeichnet? Das ist naivster subjektiver Idealismus, was du hier verzapfst.


Das ist vor allem ein Non Sequitur nach dem Anderen.


Die Dinge existieren nur deshalb für uns, weil wir sie wahrnehmen (Protagoras).

Wo findet Wahrnehmung statt? Durch Manifestation im Bewußtsein.

Die Sinnesorgane selbst übermitteln nur Daten, deren Verarbeitung und Bewußtwerdung erfolgt zwischen den Ohren.

Merke ich jedes mal beim Einkauf, wenn mir die Rechnung vorgelegt wird. Der Kassenzettel allein ohne den inhärenten Sinn des zahlen müssens läßt mich nicht in die Brieftasche greifen.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44089

Beitrag(#2228720) Verfasst am: 19.10.2020, 23:05    Titel: Antworten mit Zitat

Na wenn Protagoras das gesagt hat, dann muss es ja wohl stimmen. Mit den Augen rollen
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uwebus
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Beiträge: 4688

Beitrag(#2228745) Verfasst am: 20.10.2020, 13:00    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Na wenn Protagoras das gesagt hat, dann muss es ja wohl stimmen. Mit den Augen rollen


Aus meiner Sicht stimmt das. Wenn wir etwas nicht wahrnehmen können, dann haben wir keine Kenntnis dieses Etwas. Nehmen wir die Begriffe Gott oder Seele, man kann dran glauben wie an Rumpelstilzchen, aber man kann sie nicht messen, also sind sie solange keine Bestandteile des Universums, wie sie nicht nachweisbar sind.

Wir sprechen ja von der Physis, also der Natur, und die ist messbar.

Es ist ja möglich, daß wir mittels neuer Techniken irgendwann etwas messen, was wir bis heute nicht kennen, dann muß man das Universum erweitern. Nur mittels Messung haben wir Zugriff auf die Natur, Theorien, die sich dem Experiment verweigern, können wir glauben oder es auch bleiben lassen.

Was Protagoras da sagte ist nur eine andere Form von: Nur das wiederholbare Experiment erlaubt Evidenz.


Evidenz bezeichnet in der Philosophie das aufgrund von Augenschein oder zwingender Schlussfolgerung unbezweifelbar Erkennbare oder die dadurch erreichte unmittelbare Einsicht.
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zelig
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Beiträge: 25404

Beitrag(#2228755) Verfasst am: 20.10.2020, 16:07    Titel: Antworten mit Zitat

uwebus hat folgendes geschrieben:
Wenn wir etwas nicht wahrnehmen können, dann haben wir keine Kenntnis dieses Etwas.


Ganz aktuell, Viren zB.
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vrolijke
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Beitrag(#2228757) Verfasst am: 20.10.2020, 16:29    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
uwebus hat folgendes geschrieben:
Wenn wir etwas nicht wahrnehmen können, dann haben wir keine Kenntnis dieses Etwas.


Ganz aktuell, Viren zB.


Wahrnehmen schon. zwinkern
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zelig
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Beiträge: 25404

Beitrag(#2228761) Verfasst am: 20.10.2020, 16:56    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
uwebus hat folgendes geschrieben:
Wenn wir etwas nicht wahrnehmen können, dann haben wir keine Kenntnis dieses Etwas.


Ganz aktuell, Viren zB.


Wahrnehmen schon. zwinkern


Womit?
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vrolijke
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Beiträge: 46311
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2228765) Verfasst am: 20.10.2020, 17:17    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
uwebus hat folgendes geschrieben:
Wenn wir etwas nicht wahrnehmen können, dann haben wir keine Kenntnis dieses Etwas.


Ganz aktuell, Viren zB.


Wahrnehmen schon. zwinkern


Womit?


Wer befallen ist, der nimmt den Virus schon wahr.
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zelig
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Beiträge: 25404

Beitrag(#2228766) Verfasst am: 20.10.2020, 17:21    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
uwebus hat folgendes geschrieben:
Wenn wir etwas nicht wahrnehmen können, dann haben wir keine Kenntnis dieses Etwas.


Ganz aktuell, Viren zB.


Wahrnehmen schon. zwinkern


Womit?


Wer befallen ist, der nimmt den Virus schon wahr.


Stell dir deinen Urururururururugroßvater vor. Hätte er jemals ein Virus wahrnehmen können?

Du kannst das nur sagen, weil du weißt daß es ein Virus ist.
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uwebus
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Anmeldungsdatum: 23.06.2011
Beiträge: 4688

Beitrag(#2228789) Verfasst am: 20.10.2020, 20:36    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
uwebus hat folgendes geschrieben:
Wenn wir etwas nicht wahrnehmen können, dann haben wir keine Kenntnis dieses Etwas.


Ganz aktuell, Viren zB.


Wahrnehmen schon. zwinkern


Nein, wir stellen eine Wirkung fest, kennen aber nicht die Ursache. Erst die Forschung hat ja ermöglicht, Viren einmal als solche zu beobachten/zu messen und sie dann als Ursache für beobachtbare Wirkungen zu erkennen.

Die Medizin ist ein typisches Beispiel einer evidenzgestützten Wissenschaft, einer Erfahrungswissenschaft im Gegensatz zur Physik, die mit mathematischen Modellen versucht Wirkungen zu beschreiben, ohne deren Ursachen zu kennen. Die Relativitätstheorie ist hier das bekannteste Beispiel.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44089

Beitrag(#2228841) Verfasst am: 21.10.2020, 05:38    Titel: Antworten mit Zitat

uwebus hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Na wenn Protagoras das gesagt hat, dann muss es ja wohl stimmen. Mit den Augen rollen

Aus meiner Sicht stimmt das.

"Aus meiner Sicht sind die Jedi die Bösen!!" Lachen
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