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Journalismussterben
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
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Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2183924) Verfasst am: 18.07.2019, 23:16    Titel: Antworten mit Zitat

swifty hat folgendes geschrieben:
Ich find das Journalismussterben:

Zitat:
Deutschland droht Kampf ums Wasser

Nach dem "Dürresommer" 2018 rechnet das Umweltbundesamt in Zukunft mit Konflikten ums Wasser. Der private Verbrauch steige, und auch die Landwirtschaft müsse immer mehr gießen. Wasserversorger sehen die Politik in der Pflicht.


https://www.tagesschau.de/inland/wasser-131.html

Vor allem die Headline. Und das in der Tagesschau. Als ob jetzt wegen zwei Dürresommern die Apokalypse ausbricht. Sowas find ich irgendwie zum Kotzen. Scheiss Panikmache. Scheiss Angstmache. Scheiss Hetze im Endeffekt.

Ich glaube da liegt ein Missverständnis darin vor, wie dieser Kampf ums Wasser, der teilweise übrigens schon lange eingesetzt hat, aussieht. Die "Konflikte ums Wasser", um die es da geht, werden vor Gericht ausgetragen, und dass sich der Gesetzgeber damit einmal näher befasst, ist schon lange überfällig.

Die Überschrift ist übrigens immer nur der Hingucker, sie soll auf das Thema neugierig machen.

Darunter befindet sich aber der "Vorspann", fett gesetzt und den Inhalt zusammenfassend, der den Kampf aus der Überschrift schon erklärt.

Es wäre vielleicht sinnvoll, den Artikel erst einmal zu ende zu lesen.

Ich kann da weder Angstmache noch Hetze finden.
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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swifty
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Anmeldungsdatum: 26.03.2017
Beiträge: 5000

Beitrag(#2183926) Verfasst am: 18.07.2019, 23:26    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
swifty hat folgendes geschrieben:
Ich find das Journalismussterben:

Zitat:
Deutschland droht Kampf ums Wasser

Nach dem "Dürresommer" 2018 rechnet das Umweltbundesamt in Zukunft mit Konflikten ums Wasser. Der private Verbrauch steige, und auch die Landwirtschaft müsse immer mehr gießen. Wasserversorger sehen die Politik in der Pflicht.


https://www.tagesschau.de/inland/wasser-131.html

Vor allem die Headline. Und das in der Tagesschau. Als ob jetzt wegen zwei Dürresommern die Apokalypse ausbricht. Sowas find ich irgendwie zum Kotzen. Scheiss Panikmache. Scheiss Angstmache. Scheiss Hetze im Endeffekt.

Ich glaube da liegt ein Missverständnis darin vor, wie dieser Kampf ums Wasser, der teilweise übrigens schon lange eingesetzt hat, aussieht. Die "Konflikte ums Wasser", um die es da geht, werden vor Gericht ausgetragen, und dass sich der Gesetzgeber damit einmal näher befasst, ist schon lange überfällig.

Die Überschrift ist übrigens immer nur der Hingucker, sie soll auf das Thema neugierig machen.

Darunter befindet sich aber der "Vorspann", fett gesetzt und den Inhalt zusammenfassend, der den Kampf aus der Überschrift schon erklärt.

Es wäre vielleicht sinnvoll, den Artikel erst einmal zu ende zu lesen.

Ich kann da weder Angstmache noch Hetze finden.

Das ist Clickbait. Und nein, ich werde nicht jeden Artikel zu Ende lesen, der damit beginnt, dass er mich in meiner Existenz bedroht. Mit den Augen rollen
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sponor
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Anmeldungsdatum: 16.05.2008
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Wohnort: München

Beitrag(#2183972) Verfasst am: 19.07.2019, 09:24    Titel: Antworten mit Zitat

Diese ominöse Gesichtsalterungs-App ging ja gerade durch die Medien. Fefes Kommentar dazu passt gut auch hier in diesen Thread.
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Unsere Welt wird noch so fein werden, daß es so lächerlich sein wird, einen Gott zu glauben als heutzutage Gespenster.
(G. Chr. Lichtenberg)
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
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Beitrag(#2184045) Verfasst am: 19.07.2019, 15:11    Titel: Antworten mit Zitat

sponor hat folgendes geschrieben:
Diese ominöse Gesichtsalterungs-App ging ja gerade durch die Medien. Fefes Kommentar dazu passt gut auch hier in diesen Thread.

Das Russland-Bashing hat m.E. schon die Rassismus/Untermenschen-Grenze überschritten.
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zelig
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Beiträge: 25404

Beitrag(#2184047) Verfasst am: 19.07.2019, 15:20    Titel: Antworten mit Zitat

sponor hat folgendes geschrieben:
Diese ominöse Gesichtsalterungs-App ging ja gerade durch die Medien. Fefes Kommentar dazu passt gut auch hier in diesen Thread.


Zitat:
Ich kann nur jedem empfehlen, mal eine Private-Browsing-Sitzung in ihrem Browser zu machen und den Adblocker auszuschalten. Nur für eine Stunde oder so. Und dann klickt euch mal durch eure Lieblings-Nachrichtenseiten.


Die FAZ ist relativ frei davon. Oder habe ich nur vergessen, daß ich den Adblocker für die FAZ bereits deaktivert habe? : )

Im Grunde finde ich es aber gar nicht schlecht, wenn es deutlich wird, daß man in irgendeiner Münze bezahlen muss. In letzter Zeit kaufe ich mir auch vermehrt wieder Printmedien.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
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Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2184197) Verfasst am: 20.07.2019, 20:55    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
sponor hat folgendes geschrieben:
Diese ominöse Gesichtsalterungs-App ging ja gerade durch die Medien. Fefes Kommentar dazu passt gut auch hier in diesen Thread.

Das Russland-Bashing hat m.E. schon die Rassismus/Untermenschen-Grenze überschritten.


Nachdem also du deinen üblichen Haufen mit dem „Das sind Ukrainer“ Unsinn hier hinterlassen hast und andere diskussionsfreudige User das Thema aufgegriffen haben, du dich dann nicht mehr blicken liest kommt nun also der nächste Haufen.
Was soll das?

Kommt vielleicht ein Beleg für deine Behauptung? Oder bleibt es bei dem Trollen?
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Beitrag(#2184200) Verfasst am: 20.07.2019, 21:08    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
sponor hat folgendes geschrieben:
Diese ominöse Gesichtsalterungs-App ging ja gerade durch die Medien. Fefes Kommentar dazu passt gut auch hier in diesen Thread.

Das Russland-Bashing hat m.E. schon die Rassismus/Untermenschen-Grenze überschritten.


Nachdem also du deinen üblichen Haufen mit dem „Das sind Ukrainer“ Unsinn hier hinterlassen hast und andere diskussionsfreudige User das Thema aufgegriffen haben, du dich dann nicht mehr blicken liest kommt nun also der nächste Haufen.
Was soll das?

Kommt vielleicht ein Beleg für deine Behauptung? Oder bleibt es bei dem Trollen?

Ich hatte den geposteten Link und mehr zum Thema schon gelesen als das hier gepostet wurde, das war 'Schnappatmung' weil Daten beim bösen Bolschew...ähh...Russen gelandet sein sollen. Wären die Daten zB auf US-Servern gelandet wär das wohl keine Meldung wert gewesen.
Mein Posting war das gewesen was ich mir beim ersten lesen auch gedacht hatte Schulterzucken und ist "m.E."
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2184201) Verfasst am: 20.07.2019, 21:14    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
sponor hat folgendes geschrieben:
Diese ominöse Gesichtsalterungs-App ging ja gerade durch die Medien. Fefes Kommentar dazu passt gut auch hier in diesen Thread.

Das Russland-Bashing hat m.E. schon die Rassismus/Untermenschen-Grenze überschritten.


Nachdem also du deinen üblichen Haufen mit dem „Das sind Ukrainer“ Unsinn hier hinterlassen hast und andere diskussionsfreudige User das Thema aufgegriffen haben, du dich dann nicht mehr blicken liest kommt nun also der nächste Haufen.
Was soll das?

Kommt vielleicht ein Beleg für deine Behauptung? Oder bleibt es bei dem Trollen?

Ich hatte den geposteten Link und mehr zum Thema schon gelesen als das hier gepostet wurde, das war 'Schnappatmung' weil Daten beim bösen Bolschew...ähh...Russen gelandet sein sollen. Wären die Daten zB auf US-Servern gelandet wär das wohl keine Meldung wert gewesen.
Mein Posting war das gewesen was ich mir beim ersten lesen auch gedacht hatte Schulterzucken und ist "m.E."


Wo ist nun also der Rassismus?
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sponor
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Beitrag(#2184351) Verfasst am: 22.07.2019, 12:04    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
sponor hat folgendes geschrieben:
Diese ominöse Gesichtsalterungs-App ging ja gerade durch die Medien. Fefes Kommentar dazu passt gut auch hier in diesen Thread.


Zitat:
Ich kann nur jedem empfehlen, mal eine Private-Browsing-Sitzung in ihrem Browser zu machen und den Adblocker auszuschalten. Nur für eine Stunde oder so. Und dann klickt euch mal durch eure Lieblings-Nachrichtenseiten.


Die FAZ ist relativ frei davon. Oder habe ich nur vergessen, daß ich den Adblocker für die FAZ bereits deaktivert habe? : )

Da wäre ich mir ja jetzt nicht so sicher:
Webbkoll hat folgendes geschrieben:

Referrer Policy: Referrers werden übermittelt
Cookies: 57 (22 First-Party; 35 Third-Party)
Drittanfragen (Third-Party): 127 Anfragen an 56 eindeutigen Hosts

(Wem das was sagt: JS ohne SRI eingebunden, klar.)
Zitat:

Im Grunde finde ich es aber gar nicht schlecht, wenn es deutlich wird, daß man in irgendeiner Münze bezahlen muss. In letzter Zeit kaufe ich mir auch vermehrt wieder Printmedien.

Es geht nicht primär um Werbung oder nicht Werbung. Es geht darum, dass deine Daten von dieser Seite und vielen, vielen anderen komplett und komplett intransparent an alle möglichen (das ist oft quasi wörtlich zu verstehen) Anbieter weitergeleitet werden. Wo sie dann zusammengeführt und diese Profile dann wiederum verkauft werden.

Facebook z.B. kann das alles leicht de-pseudonomysieren, falls man bei denen auch noch freiwilliger Datenspender ist.

Mal sehen, ob der EuGH demnächst zumindest das Real-Time Bidding in seiner derzeitigen Form verbietet (steht an). Das wird ein Fest!
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Beitrag(#2184665) Verfasst am: 27.07.2019, 19:50    Titel: Antworten mit Zitat

„Über einen Zeitraum von knapp zehn Jahren hat der Reporter demnach sowohl die eigene Redaktion als auch die Zuschauer immer wieder systematisch und vorsätzlich getäuscht.“
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#2184824) Verfasst am: 29.07.2019, 14:02    Titel: Antworten mit Zitat

In GB wird RT zu einer 225000€ Geldstrafe wegen Einseitigkeit verurteilt, die höher ist wie die für Hassrede oder Aufruf zur Gewalt.

Im Fall Skripal wird kritisiert: in der Sendung hätte die "Perspektive der britischen Regierung zu dem Vorfall angemessen reflektiert" werden müssen
Insgesamt sei die "Ansicht der britischen Regierung nicht angemessen in der Sendung repräsentiert" worden


(q)
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
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Beitrag(#2185460) Verfasst am: 06.08.2019, 23:48    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
...While Trump live-tweeted, host Brian Kilmeade defended the conspiracy theory at the core of the shooter’s manifesto.

Rather than distance themselves from the immigrant “invasion” conspiracy theory that allegedly motivated a white supremacist shooter in El Paso to kill at least 22 people on Saturday, Tuesday’s edition of Fox & Friends indicated the hosts of President Donald Trump’s favorite show will continue to defend and reinforce it....


https://www.vox.com/2019/8/6/20756711/fox-friends-invasion-el-paso-shooting-trump-live-tweets


Das ist schon lange kein Journalismus mehr, was von Fox-News betrieben wird, das ist offene Parteinahme fuer tödlichen Terrorismus!
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swifty
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Anmeldungsdatum: 26.03.2017
Beiträge: 5000

Beitrag(#2185568) Verfasst am: 07.08.2019, 18:07    Titel: ass Antworten mit Zitat

swifty hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
swifty hat folgendes geschrieben:
Ich find das Journalismussterben:

Zitat:
Deutschland droht Kampf ums Wasser

Nach dem "Dürresommer" 2018 rechnet das Umweltbundesamt in Zukunft mit Konflikten ums Wasser. Der private Verbrauch steige, und auch die Landwirtschaft müsse immer mehr gießen. Wasserversorger sehen die Politik in der Pflicht.


https://www.tagesschau.de/inland/wasser-131.html

Vor allem die Headline. Und das in der Tagesschau. Als ob jetzt wegen zwei Dürresommern die Apokalypse ausbricht. Sowas find ich irgendwie zum Kotzen. Scheiss Panikmache. Scheiss Angstmache. Scheiss Hetze im Endeffekt.

Ich glaube da liegt ein Missverständnis darin vor, wie dieser Kampf ums Wasser, der teilweise übrigens schon lange eingesetzt hat, aussieht. Die "Konflikte ums Wasser", um die es da geht, werden vor Gericht ausgetragen, und dass sich der Gesetzgeber damit einmal näher befasst, ist schon lange überfällig.

Die Überschrift ist übrigens immer nur der Hingucker, sie soll auf das Thema neugierig machen.

Darunter befindet sich aber der "Vorspann", fett gesetzt und den Inhalt zusammenfassend, der den Kampf aus der Überschrift schon erklärt.

Es wäre vielleicht sinnvoll, den Artikel erst einmal zu ende zu lesen.

Ich kann da weder Angstmache noch Hetze finden.

Das ist Clickbait. Und nein, ich werde nicht jeden Artikel zu Ende lesen, der damit beginnt, dass er mich in meiner Existenz bedroht. Mit den Augen rollen


Gestern der neue Hetzartikel:

https://www.tagesschau.de/investigativ/report-muenchen/wasserknappheit-101.html

Gestern stand er noch unter der reisserischen Überschrift 'Der Kampf ums Wasser beginnt'

Daraus:

Zitat:
Der aktuelle Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung zeigt, wie trocken deutsche Böden in bis zu 1,8 Meter Tiefe sind. Rot heißt: extreme oder außergewöhnliche Dürre, weite Teile Nord,- und Mitteldeutschlands sind jetzt dunkelrot.


Der Dürremonitor des Helmholtz Zentrums also und siehe dar: Tatsächlich es zeichnet sich ein düsteres Bild:



besonders zu beachten, die Legende:



Das ist natürlich schon bemerkenswert, keine schwere, keine extreme, sondern eine außergewöhnliche Dürre. Die Welt geht unter. Der bewaffnete Konflikt ums Wasser steht also unmittelbar bevor!

Und nun ein kleiner Blick in die Historie des Helmholtz Zentrums, das sage und schreibe bis 2014 zurückreicht:

https://www.ufz.de/index.php?de=40990

Und siehe dar! Wir haben jedes Jahr zur Sommerzeit eine außergewöhnliche Dürre! Keine moderate, schwere oder extreme Dürre, nein, sie ist Jahr für Jahr außergewöhnlich!

...

Ungustiöses im Blickfeld
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beiträge: 21789

Beitrag(#2185574) Verfasst am: 07.08.2019, 19:39    Titel: Antworten mit Zitat

Also erstens stimmts ja nicht, dass es jedes Jahr seit 2014 so wäre. So großflächig so dunkel ist's auch in den letzten Jahren nur selten dargestellt.

Und zweitens vergleichen die das halt mit dem langjährigen Mittel 1951-2014. Warum sollen da nicht mehrere Jahre in Folge sehr trocken sein?

Was ist also daran Ungustiöses im Blickfeld ?
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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swifty
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Anmeldungsdatum: 26.03.2017
Beiträge: 5000

Beitrag(#2185582) Verfasst am: 07.08.2019, 20:58    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Also erstens stimmts ja nicht, dass es jedes Jahr seit 2014 so wäre. So großflächig so dunkel ist's auch in den letzten Jahren nur selten dargestellt.

Und zweitens vergleichen die das halt mit dem langjährigen Mittel 1951-2014. Warum sollen da nicht mehrere Jahre in Folge sehr trocken sein?

Natürlich haben wir dieses Jahr eine etwas ausgeprägtere Trockenheit, vielleicht sogar tatsächlich eine Dürre.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Was ist also daran Ungustiöses im Blickfeld ?

Die Superlativismen in der Legende. Eine 'Historie', die sich auf 5 Jahre beschränkt. Und was die Tagesschau daraus macht ('Kampf ums Wasser beginnt').
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Religionskritik-Wiesbaden
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Wohnort: Wiesbaden

Beitrag(#2185586) Verfasst am: 07.08.2019, 22:17    Titel: Tagesschau erklärt Kafka zu einem jüdischen Autor Antworten mit Zitat

Die Tagesschau 'verkackt' auch in ihrem Feuilleton,

denn Linda Zervakis erklärt heute Franz Kafka zu einem 'jüdischen' Schriftsteller,
mmh,
also gerade 'davon',
merkt man in seiner Literatur nichts.

[url]Quelle:
https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-578185.html[/url]
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Derzeit ohne Untertitel
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beiträge: 21789

Beitrag(#2185607) Verfasst am: 08.08.2019, 07:57    Titel: Re: Tagesschau erklärt Kafka zu einem jüdischen Autor Antworten mit Zitat

Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
[...] erklärt heute Franz Kafka zu einem 'jüdischen' Schriftsteller,
mmh,
also gerade 'davon',
merkt man in seiner Literatur nichts.

Bitte was?
Kafkas Judentum soll für seine Literatur irrelevant sein?
Bitte gehen Sie zurück auf Los und lesen Sie noch mal.
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fwo
Caterpillar D9



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Beiträge: 25878
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Beitrag(#2185622) Verfasst am: 08.08.2019, 12:49    Titel: Re: Tagesschau erklärt Kafka zu einem jüdischen Autor Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
[...] erklärt heute Franz Kafka zu einem 'jüdischen' Schriftsteller,
mmh,
also gerade 'davon',
merkt man in seiner Literatur nichts.

Bitte was?
Kafkas Judentum soll für seine Literatur irrelevant sein?
Bitte gehen Sie zurück auf Los und lesen Sie noch mal.

Weiß nicht. Natürlich stammt Kafka aus dem Prager Judentum, dessen Deutsch berühmt war und natürlich ist das Judentum auch in Kafkas Sozialisation, dem besonderen Verhältnis zu seinem Vater usw. erkennbar.

Aber man kann sich an seiner Sprache erfreuen, an ihrer Klarheit und Präzision, ohne diesen ganzen Kram im Hinterkopf zu haben. Man kann ein Werk auch ohne seinen Schöpfer aufnehmen.
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Tarvoc
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Beitrag(#2185634) Verfasst am: 08.08.2019, 13:38    Titel: Re: Tagesschau erklärt Kafka zu einem jüdischen Autor Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Aber man kann sich an seiner Sprache erfreuen, an ihrer Klarheit und Präzision, ohne diesen ganzen Kram im Hinterkopf zu haben. Man kann ein Werk auch ohne seinen Schöpfer aufnehmen.

Äh, kann man alles machen. Nur ist das eine komplette Nebelkerze. Es geht nicht darum, wie man sich an Kafka "erfreuen" kann (man kann sich auch zur "Strafkolonie" einen runterholen, wenn man denn auf sowas steht, aber das hat dann ziemlich sicher mit Kafka nichts zu tun), sondern (A) ob Kafka Jude war (ja, war er) und (B) ob seine jüdische Sozialisation Einfluss auf sein Werk hatte (lässt sich m.E. kaum bestreiten). Religionskritik-Wiesbaden hatte bekannte Fakten zu Kafkas Leben und Werk in Frage gestellt, nicht deine persönliche Genussfähigkeit.
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fwo
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Beitrag(#2185636) Verfasst am: 08.08.2019, 13:59    Titel: Re: Tagesschau erklärt Kafka zu einem jüdischen Autor Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Aber man kann sich an seiner Sprache erfreuen, an ihrer Klarheit und Präzision, ohne diesen ganzen Kram im Hinterkopf zu haben. Man kann ein Werk auch ohne seinen Schöpfer aufnehmen.

Äh, kann man alles machen. Nur ist das eine komplette Nebelkerze. Es geht nicht darum, wie man sich an Kafka "erfreuen" kann (man kann sich auch zur "Strafkolonie" einen runterholen, wenn man denn auf sowas steht, aber das hat dann ziemlich sicher mit Kafka nichts zu tun), sondern (A) ob Kafka Jude war (ja, war er) und (B) ob seine jüdische Sozialisation Einfluss auf sein Werk hatte (lässt sich m.E. kaum bestreiten). Religionskritik-Wiesbaden hatte bekannte Fakten zu Kafkas Leben und Werk in Frage gestellt, nicht deine persönliche Genussfähigkeit.

Hat die Religion in Kafkas Werken eine große Rolle gespielt?

Wenn es um den kulturellen Einfluss geht, aus dem heraus Werke entstehen:
Führt das Prager Judentum der vorletzten Jahrhundertwende als Umgebung zu einem ähnlichen Ergebnis wie das chassidische Judentum Osteuropas zur selben Zeit?

Was soll das vor diesem Hintergrund bedeuten, dass man jemanden als einen jüdischen im Gegensatz zu einem deutschen Schriftsteller bezeichnet?
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Beitrag(#2185640) Verfasst am: 08.08.2019, 14:14    Titel: Re: Tagesschau erklärt Kafka zu einem jüdischen Autor Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Aber man kann sich an seiner Sprache erfreuen, an ihrer Klarheit und Präzision, ohne diesen ganzen Kram im Hinterkopf zu haben. Man kann ein Werk auch ohne seinen Schöpfer aufnehmen.

Äh, kann man alles machen. Nur ist das eine komplette Nebelkerze. Es geht nicht darum, wie man sich an Kafka "erfreuen" kann (man kann sich auch zur "Strafkolonie" einen runterholen, wenn man denn auf sowas steht, aber das hat dann ziemlich sicher mit Kafka nichts zu tun), sondern (A) ob Kafka Jude war (ja, war er) und (B) ob seine jüdische Sozialisation Einfluss auf sein Werk hatte (lässt sich m.E. kaum bestreiten). Religionskritik-Wiesbaden hatte bekannte Fakten zu Kafkas Leben und Werk in Frage gestellt, nicht deine persönliche Genussfähigkeit.

Hat die Religion in Kafkas Werken eine große Rolle gespielt?

Wenn es um den kulturellen Einfluss geht, aus dem heraus Werke entstehen:
Führt das Prager Judentum der vorletzten Jahrhundertwende als Umgebung zu einem ähnlichen Ergebnis wie das chassidische Judentum Osteuropas zur selben Zeit?

Was soll das vor diesem Hintergrund bedeuten, dass man jemanden als einen jüdischen im Gegensatz zu einem deutschen Schriftsteller bezeichnet?

Ich habe jetzt keine Lust einen Vortrag zu halten - man kann's ja auch leicht nachlesen -, aber ich nenne als Stichworte mal nur das sehr spezifische Konzept von "Schrift" oder "Gesetz". Zu sagen, dafür wäre das Judentum nicht relevant, ist schlicht absurd. Und das ist nur ein Beispiel.
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Beitrag(#2185645) Verfasst am: 08.08.2019, 14:56    Titel: Re: Tagesschau erklärt Kafka zu einem jüdischen Autor Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
....
Ich habe jetzt keine Lust einen Vortrag zu halten - man kann's ja auch leicht nachlesen -, aber ich nenne als Stichworte mal nur das sehr spezifische Konzept von "Schrift" oder "Gesetz". Zu sagen, dafür wäre das Judentum nicht relevant, ist schlicht absurd. Und das ist nur ein Beispiel.

Ich würde diesem Vortrag auch wahrscheinlich nicht widersprechen:
fwo hat folgendes geschrieben:
....Natürlich stammt Kafka aus dem Prager Judentum, dessen Deutsch berühmt war und natürlich ist das Judentum auch in Kafkas Sozialisation, dem besonderen Verhältnis zu seinem Vater usw. erkennbar.

Ich nehme an, die Ausführungen dazu wären dann das, was Du vortragen würdest.
Aber mein Post ging weiter:
fwo hat folgendes geschrieben:
Aber man kann sich an seiner Sprache erfreuen, an ihrer Klarheit und Präzision, ohne diesen ganzen Kram im Hinterkopf zu haben. Man kann ein Werk auch ohne seinen Schöpfer aufnehmen.

Ich gehe noch weiter: Es ist seine Sprache, die Kafka aus den Schriftstellern heraushebt (ich wäre auch dafür, seine Werke stärker im Deutschunterricht zu benutzen), seine Herkunft aus dem Prager Judentum ist zwar bedeutsam zur Erklärung einiger Aspekte seiner Sprache wie auch seines Werkes, das aber auch und sehr gut alleine stehen kann und dieser Erklärungen nicht wirklich bedarf.

War er eigentlich gläubig?
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Beitrag(#2185651) Verfasst am: 08.08.2019, 16:31    Titel: Re: Tagesschau erklärt Kafka zu einem jüdischen Autor Antworten mit Zitat

Ich wiederhole einfach Tarvoc:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Äh, kann man alles machen. Nur ist das eine komplette Nebelkerze. Es geht nicht darum, wie man sich an Kafka "erfreuen" kann (...)

Es ging um diese Behauptung RWs, dem du ja im Diskussionsverlauf praktisch beigesprungen bist (indem du meinem WIderspruch widersprochen hast):
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
... erklärt heute Franz Kafka zu einem 'jüdischen' Schriftsteller,
mmh,
also gerade 'davon',
merkt man in seiner Literatur nichts.

Und dass "man" vom Judentum Kafkas in seinen Werken "nichts merkt", ist nun mal Quatsch.

Dass man sich nicht zwingend damit beschäftigen muss, um Kafka zu lesen - geschenkt. Ich bin auch kein Freund biografiegestützter Interpretation, und die Frage "Was will uns der Autor damit sagen?" hasse ich geradezu (das jeweilige literarische Werk sagt uns was, nicht der Autor, der ist nun mal tot). Aber Anregungen, auf was man im Text achten kann, liefern uns die Biografie und sonstige Umstände der Entstehung des Werks allemal, und die Chance ist groß, das man sehr viel im Text nicht wahrnimmt, wenn man auf diese Anregungen verzichtet.

Man "kann" - um ein anderes Beispiel zu nehmen - wohl auch die "Farm der Tiere" lesen, ohne von Stalinismus und Kapitalismus etwas zu wissen. Nur entgeht einem dann wahrscheinlich vieles. Und das ist mE wesentlich weniger vielschichtig als Kafka.
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fwo
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Beitrag(#2185655) Verfasst am: 08.08.2019, 17:54    Titel: Re: Tagesschau erklärt Kafka zu einem jüdischen Autor Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
....
Und dass "man" vom Judentum Kafkas in seinen Werken "nichts merkt", ist nun mal Quatsch.

Dass man sich nicht zwingend damit beschäftigen muss, um Kafka zu lesen - geschenkt. Ich bin auch kein Freund biografiegestützter Interpretation, und die Frage "Was will uns der Autor damit sagen?" hasse ich geradezu (das jeweilige literarische Werk sagt uns was, nicht der Autor, der ist nun mal tot). Aber Anregungen, auf was man im Text achten kann, liefern uns die Biografie und sonstige Umstände der Entstehung des Werks allemal, und die Chance ist groß, das man sehr viel im Text nicht wahrnimmt, wenn man auf diese Anregungen verzichtet.

Da sind wir uns anscheinend ziemlich einig.
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Man "kann" - um ein anderes Beispiel zu nehmen - wohl auch die "Farm der Tiere" lesen, ohne von Stalinismus und Kapitalismus etwas zu wissen. Nur entgeht einem dann wahrscheinlich vieles. Und das ist mE wesentlich weniger vielschichtig als Kafka.

Da ist ein kleiner Unterschied zu Kafka:
Orwell hat da bewusst inhaltlich ein politisches Werk geschrieben, eine Parabel auf die Geschichte der SU, bei der es möglich ist, jede einzelne Figur ihrem historischen Gegenpart präzise zuzuordnen. Das ohne diesen Zusammenhang zu lesen, wäre Blödsinn, dieses Buch hat eine politische Aussage, wenn auch nicht die platt-antikommunistische, die ihm regelmäßig unterstellt wird.

Kafka hat aber keine präzise politische Botschaft, ich bezweifle, dass er überhaupt eine plante. Er beschreibt Menschen in Situationen, die nur sehr schwer politisch oder gesellschaftlich identifizierbar sind - weshalb man das Wort kafkaesk dafür erfunden hat.

Um mal ein anderes Beispiel zu bringen:
Er war zwar stark von Nitzsche beeinflusst, aber trotzdem wirst Du mit Sicherheit auch in Ernst Jüngers Werk den Einfluss der christlichen Gesellschaft finden, in der er aufgewachsen ist, und auch ganz klar belegen können. Es war nur mW nie besonders Thema, weil "wir" die Christen weder ausgerottet noch sonstwie bedrängt haben und sie auch keine Minderheit sind.

Der "jüdische Autor Kafka" erstaunt mich ähnlich, wie mich der "christliche Autor Jünger" erstaunen würde. Die Frage, ob er gläubig war, habe ich absichtlich gestellt. Wenn ich ihn zuordnen sollte, hätte ich wahrscheinlich ähnlich Schwierigkeiten wie er selbst und käme dann zu dem Ergebnis, dass er zuerst Mensch war. Soweit ich weiß, hat er sich auch selbst nicht als Juden gesehen.
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AdvocatusDiaboli
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Beitrag(#2185659) Verfasst am: 08.08.2019, 19:02    Titel: Antworten mit Zitat

https://www.deutschlandfunk.de/ein-verlorenes-paradies-franz-kafka-und-das-judentum.2540.de.html?dram:article_id=334485

Zitat:
Franz Kafka und das Judentum
Franz Kafka (1883 – 1924), der aus einer jüdischen Familie aus Prag stammte, hat das Wort Judentum zwar in seinem literarischen Werk nicht erwähnt. Dennoch hegte er eine große Sympathie besonders für die ostjüdische Kultur. Als Erwachsener lernte er Hebräisch und beabsichtigte sogar nach Palästina auszuwandern. Doch sein Gesundheitszustand ließ das nicht zu.

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fwo
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Beitrag(#2185663) Verfasst am: 08.08.2019, 19:32    Titel: Re: Tagesschau erklärt Kafka zu einem jüdischen Autor Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
....Soweit ich weiß, hat er sich auch selbst nicht als Juden gesehen.

Da habe ich anscheinend nicht genug gewusst.

Auch wenn ich mich beim Lesen dieses Textes teilweise an - je nachdem, wer seine Zitate gerade als Atheist oder als Theist interpretiert - die Vereinnahmungsversuche bei Einstein erinnert fühlte.

Aus dem Text von Manuel Gogos:
Zitat:
Als Max Brod im Jahr 1916 seinen Freund emphatisch als den „jüdischsten aller jüdischen Dichter“ bezeichnet, reagiert Kafka mit feiner Ironie.

„Was habe ich mit Juden gemeinsam? Ich habe kaum etwas mit mir gemeinsam.“

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Zuletzt bearbeitet von fwo am 08.08.2019, 19:33, insgesamt einmal bearbeitet
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beachbernie
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Beitrag(#2185664) Verfasst am: 08.08.2019, 19:33    Titel: Re: Tagesschau erklärt Kafka zu einem jüdischen Autor Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
[...] erklärt heute Franz Kafka zu einem 'jüdischen' Schriftsteller,
mmh,
also gerade 'davon',
merkt man in seiner Literatur nichts.

Bitte was?
Kafkas Judentum soll für seine Literatur irrelevant sein?
Bitte gehen Sie zurück auf Los und lesen Sie noch mal.

Weiß nicht. Natürlich stammt Kafka aus dem Prager Judentum, dessen Deutsch berühmt war und natürlich ist das Judentum auch in Kafkas Sozialisation, dem besonderen Verhältnis zu seinem Vater usw. erkennbar.

Aber man kann sich an seiner Sprache erfreuen, an ihrer Klarheit und Präzision, ohne diesen ganzen Kram im Hinterkopf zu haben. Man kann ein Werk auch ohne seinen Schöpfer aufnehmen.



Gilt das auch fuer solche literarischen Meisterwerke wie "Mein Kampf"? Am Kopf kratzen
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beachbernie
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Beitrag(#2185666) Verfasst am: 08.08.2019, 19:37    Titel: Re: Tagesschau erklärt Kafka zu einem jüdischen Autor Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
Aber man kann sich an seiner Sprache erfreuen, an ihrer Klarheit und Präzision, ohne diesen ganzen Kram im Hinterkopf zu haben. Man kann ein Werk auch ohne seinen Schöpfer aufnehmen.

Äh, kann man alles machen. Nur ist das eine komplette Nebelkerze. Es geht nicht darum, wie man sich an Kafka "erfreuen" kann (man kann sich auch zur "Strafkolonie" einen runterholen, wenn man denn auf sowas steht, aber das hat dann ziemlich sicher mit Kafka nichts zu tun), sondern (A) ob Kafka Jude war (ja, war er) und (B) ob seine jüdische Sozialisation Einfluss auf sein Werk hatte (lässt sich m.E. kaum bestreiten). Religionskritik-Wiesbaden hatte bekannte Fakten zu Kafkas Leben und Werk in Frage gestellt, nicht deine persönliche Genussfähigkeit.

Hat die Religion in Kafkas Werken eine große Rolle gespielt?

Wenn es um den kulturellen Einfluss geht, aus dem heraus Werke entstehen:
Führt das Prager Judentum der vorletzten Jahrhundertwende als Umgebung zu einem ähnlichen Ergebnis wie das chassidische Judentum Osteuropas zur selben Zeit?

Was soll das vor diesem Hintergrund bedeuten, dass man jemanden als einen jüdischen im Gegensatz zu einem deutschen Schriftsteller bezeichnet?



Kein Schriftsteller ist ohne seinen biographischen Hintergrund wirklich verstehbar. Dabei sind die Einflüsse des Elternhauses und dessen kulturelle Prägung von ganz besonderer Bedeutung. Dies gilt auch fuer Schriftsteller, die sich irgendwann von diesen Einflüssen emanzipiert haben.
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fwo
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Beitrag(#2185668) Verfasst am: 08.08.2019, 19:40    Titel: Re: Tagesschau erklärt Kafka zu einem jüdischen Autor Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
fwo hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Religionskritik-Wiesbaden hat folgendes geschrieben:
[...] erklärt heute Franz Kafka zu einem 'jüdischen' Schriftsteller,
mmh,
also gerade 'davon',
merkt man in seiner Literatur nichts.

Bitte was?
Kafkas Judentum soll für seine Literatur irrelevant sein?
Bitte gehen Sie zurück auf Los und lesen Sie noch mal.

Weiß nicht. Natürlich stammt Kafka aus dem Prager Judentum, dessen Deutsch berühmt war und natürlich ist das Judentum auch in Kafkas Sozialisation, dem besonderen Verhältnis zu seinem Vater usw. erkennbar.

Aber man kann sich an seiner Sprache erfreuen, an ihrer Klarheit und Präzision, ohne diesen ganzen Kram im Hinterkopf zu haben. Man kann ein Werk auch ohne seinen Schöpfer aufnehmen.



Gilt das auch fuer solche literarischen Meisterwerke wie "Mein Kampf"? Am Kopf kratzen

Für die, die "Mein Kampf" als literarisches Meisterwerk sehen, wahrscheinlich. Kennst Du welche?
Für die, die "Mein Kampf" als Vermächtnis ihres "Führers" lesen, handelt es sich weniger um ein literarisches Meisterwerk, als um des Führers Vermächtnis, also eher um ein arisches Gotteswort.

Aber warum Du in diesem Zusammenhang unbedingt einen Godwin produzieren musst, weißt nur Du.
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Beitrag(#2185670) Verfasst am: 08.08.2019, 19:44    Titel: Re: Tagesschau erklärt Kafka zu einem jüdischen Autor Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
....
Kein Schriftsteller ist ohne seinen biographischen Hintergrund wirklich verstehbar. Dabei sind die Einflüsse des Elternhauses und dessen kulturelle Prägung von ganz besonderer Bedeutung. Dies gilt auch fuer Schriftsteller, die sich irgendwann von diesen Einflüssen emanzipiert haben.

Wir könnten uns jetzt darüber unterhalten, was "wirklich verstehbar" denn bedeutet, aber warum?
Findest Du hier irgendjemanden, der dieser Aussage widersprochen hätte?

Es ist manchmal von Vorteil, die Threads zu lesen, in die man sich einklinken zu müssen glaubt.

Nur mal als positives Beispiel: Der Post von AD war bereichnernd.
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