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Shiva Newcomer
Anmeldungsdatum: 22.05.2019 Beiträge: 26
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(#2182012) Verfasst am: 29.06.2019, 16:35 Titel: Welches Weltbild vermittelt uns die Naturwissenschaft? |
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Hallo Teilnehmer,
Zitat: | Naturwissenschaft bzw. Naturphilosophie versucht seit über 2500 Jahren uns die Welt zu erklären & begreiflich zu machen, z.B.:
Die Annahme einer Teilchenstruktur der Materie liegt in der Tradition des mechanistischen Denkens, und diese Annahme hat sich sowohl im Großen (bei der Erklärung der Planetenbahnen) als auch im Kleinen (in der kinetischen Wärmetheorie) bestens bewährt. In der Klassischen Mechanik sind die fundamentalen Objekte Teilchen, deren Ausdehnung im Idealfall verschwindend klein ist. Der Zustand eines solchen Punktteilchens ist festgelegt, wenn man seine drei Ortskoordinaten und die drei Komponenten des Impulses angegeben hat. Die Teilchen (Korpuskel) sind zu jeder Zeit lokalisiert, und ihre Aufenthaltsorte ergeben im zeitlichen Verlauf eine kontinuierliche Bahn. Eine solche Bahn (Trajektorie) kann durch eine Funktion x(t) beschrieben werden, die für jeden Zeitpunkt t den Ort x angibt, an dem sich das Teilchen befindet. Diese Bahn erlaubt es auch, dasselbe Teilchen zu einem späteren Zeitpunkt wiederzuentdecken. So wird es möglich, Teilchen zu identifizieren und als „Individuen“ in ihrer Bewegung zu verfolgen – der Kausalität sei Dank.
Mit dem Übergang von der klassischen Mechanik zur Quantenmechanik begannen die Schwierigkeiten mit der räumlichen Einbettung der von der Physik beschriebenen Objekte. Die räumlichen Aspekte der Interpretation der Quantentheorie wurden zunächst vor allem unter dem Stichwort des Teilchen-Welle-Dualismus diskutiert.
Die grundlegende Beschreibung ging von der Punktmechanik auf die Wellenmechanik in Form der Schrödinger-Gleichung ? über, wobei sich ein Widerspruch auftat zwischen unitärer deterministischer ?-Funktion und diskreter indeterministischer |?|^2 Kollaps-Funktion.
Im Rahmen der „klassischen“ Quantenmechanik konnten weder der Teilchen-Welle-Dualismus noch die räumliche Einbettung der Quantenobjekte wirklich geklärt werden. Eine einheitliche Theorie scheiterte bislang an dem quantenmechanischen Messprozess und die Probleme sind nur statistisch, aber nicht auf der Ebene einzelner Teilchen oder Ergebnisse gelöst.
War es in der klassischen Physik auf einfache Weise möglich, die Theorien raumzeitlich zu interpretieren, so ist das in der relativistischen Quantenfeldtheorie (QFT) mit ihren viel reicheren mathematischen Strukturen erheblich schwieriger. Die Frage nach der Ontologie der QFT setzt voraus, dass die Theorie nicht nur als Instrument zur Vorhersage von experimentellen Ergebnissen verstanden, sondern realistisch interpretiert wird. Der Unterschied zwischen Teilchen und Feldern ist hier völlig verwischt; demgegenüber werden Strukturen und Eigenschaftsbündel als das Substrat der Welt angesehen (Strukturen- & Tropenrealismus).
Welche Rolle spielt die Mathematik in dieser Frage und passt hier philosophisch Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie als Feldtheorie in dieses Bild?
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Da der Text überwiegend Zitate aus Philosophie der Quantenphysik enthält, Text in quote gestellt. vrolijke
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VanHanegem Weltmeister
Anmeldungsdatum: 24.04.2006 Beiträge: 2951
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(#2186302) Verfasst am: 15.08.2019, 18:09 Titel: |
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Bitte immer korrekt zitieren!
hier: Friebe, Kuhlmann, Lyre, Näger, Passon, Stöckler, "Philosophie der Quantenphysik", S227, Kapitel 6.2
_________________ Hup Holland Hup, Oranje winnt de cup (2022)
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 25830
Wohnort: im Speckgürtel
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(#2186304) Verfasst am: 15.08.2019, 18:20 Titel: |
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VanHanegem hat folgendes geschrieben: | Bitte immer korrekt zitieren!
hier: Friebe, Kuhlmann, Lyre, Näger, Passon, Stöckler, "Philosophie der Quantenphysik", S227, Kapitel 6.2 |
Wer immer es geschrieben hat:
Zitat: | Eine einheitliche Theorie scheiterte bislang an dem quantenmechanischen Messprozess und die Probleme sind nur statistisch, aber nicht auf der Ebene einzelner Teilchen oder Ergebnisse gelöst. |
Da wird sie auch weiterhin dran scheitern, weil sich die Messinstrumente in der Größenordnung der Messobjekte befinden und deshalb eine Messung ohne vernachlässigbaren Einfluss nie wird stattfinden können.
Mit der Unschärferelation verabschiedete sich die Physik von der Lehre von Objekten zu einer Lehre von dem, was wir über diese Objekte erfahren können. Das ist auf der Ebene des einzelnen Teilchens nicht lösbar.
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.
Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22767
Wohnort: Germering
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(#2186355) Verfasst am: 16.08.2019, 08:18 Titel: Re: Welches Weltbild vermittelt uns die Naturwissenschaft? |
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Shiva hat folgendes geschrieben: | Diese Bahn erlaubt es auch, dasselbe Teilchen zu einem späteren Zeitpunkt wiederzuentdecken. So wird es möglich, Teilchen ... als „Individuen“ in ihrer Bewegung zu verfolgen |
Ja spielen wir hier hier Minigolf oder was?
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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fwo Caterpillar D9
Anmeldungsdatum: 05.02.2008 Beiträge: 25830
Wohnort: im Speckgürtel
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(#2186373) Verfasst am: 16.08.2019, 11:20 Titel: Re: Welches Weltbild vermittelt uns die Naturwissenschaft? |
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step hat folgendes geschrieben: | Shiva hat folgendes geschrieben: | Diese Bahn erlaubt es auch, dasselbe Teilchen zu einem späteren Zeitpunkt wiederzuentdecken. So wird es möglich, Teilchen ... als „Individuen“ in ihrer Bewegung zu verfolgen |
Ja spielen wir hier hier Minigolf oder was? |
In der Philosophie anscheinend. Die sind da auch mit Recht etwas bedächtiger, die Unschärferelation ist noch ganz frisch, und dem, wie von Weizsäcker das eingeordnet hat, darf man nicht trauen, denn das war schließlich nur ein Physiker, der sich den Philosophen nur über eine eigentlich kaum noch gültige Regel erschlichen hatte - den Weg hat man dann ja auch zur Sicherheit gesperrt.
Obwohl: Wenn man sich die Verfasser ansieht, sollte sowas weder dem Näger noch dem Passon passieren - vielleicht waren die auch wegen ihrer physikalischen Vorbildung in der Rangordnung zu weit unten, um noch was zum Text sagen zu dürfen.
_________________ Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.
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Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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vrolijke Bekennender Pantheist
Anmeldungsdatum: 15.03.2007 Beiträge: 46311
Wohnort: Stuttgart
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(#2186397) Verfasst am: 16.08.2019, 15:41 Titel: Re: Welches Weltbild vermittelt uns die Naturwissenschaft? |
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Shiva hat folgendes geschrieben: | Hallo Teilnehmer,
Zitat: | Naturwissenschaft bzw. Naturphilosophie versucht seit über 2500 Jahren uns die Welt zu erklären & begreiflich zu machen, z.B.:
Die Annahme einer Teilchenstruktur der Materie liegt in der Tradition des mechanistischen Denkens, und diese Annahme hat sich sowohl im Großen (bei der Erklärung der Planetenbahnen) als auch im Kleinen (in der kinetischen Wärmetheorie) bestens bewährt. In der Klassischen Mechanik sind die fundamentalen Objekte Teilchen, deren Ausdehnung im Idealfall verschwindend klein ist. Der Zustand eines solchen Punktteilchens ist festgelegt, wenn man seine drei Ortskoordinaten und die drei Komponenten des Impulses angegeben hat. Die Teilchen (Korpuskel) sind zu jeder Zeit lokalisiert, und ihre Aufenthaltsorte ergeben im zeitlichen Verlauf eine kontinuierliche Bahn. Eine solche Bahn (Trajektorie) kann durch eine Funktion x(t) beschrieben werden, die für jeden Zeitpunkt t den Ort x angibt, an dem sich das Teilchen befindet. Diese Bahn erlaubt es auch, dasselbe Teilchen zu einem späteren Zeitpunkt wiederzuentdecken. So wird es möglich, Teilchen zu identifizieren und als „Individuen“ in ihrer Bewegung zu verfolgen – der Kausalität sei Dank.
Mit dem Übergang von der klassischen Mechanik zur Quantenmechanik begannen die Schwierigkeiten mit der räumlichen Einbettung der von der Physik beschriebenen Objekte. Die räumlichen Aspekte der Interpretation der Quantentheorie wurden zunächst vor allem unter dem Stichwort des Teilchen-Welle-Dualismus diskutiert.
Die grundlegende Beschreibung ging von der Punktmechanik auf die Wellenmechanik in Form der Schrödinger-Gleichung ? über, wobei sich ein Widerspruch auftat zwischen unitärer deterministischer ?-Funktion und diskreter indeterministischer |?|^2 Kollaps-Funktion.
Im Rahmen der „klassischen“ Quantenmechanik konnten weder der Teilchen-Welle-Dualismus noch die räumliche Einbettung der Quantenobjekte wirklich geklärt werden. Eine einheitliche Theorie scheiterte bislang an dem quantenmechanischen Messprozess und die Probleme sind nur statistisch, aber nicht auf der Ebene einzelner Teilchen oder Ergebnisse gelöst.
War es in der klassischen Physik auf einfache Weise möglich, die Theorien raumzeitlich zu interpretieren, so ist das in der relativistischen Quantenfeldtheorie (QFT) mit ihren viel reicheren mathematischen Strukturen erheblich schwieriger. Die Frage nach der Ontologie der QFT setzt voraus, dass die Theorie nicht nur als Instrument zur Vorhersage von experimentellen Ergebnissen verstanden, sondern realistisch interpretiert wird. Der Unterschied zwischen Teilchen und Feldern ist hier völlig verwischt; demgegenüber werden Strukturen und Eigenschaftsbündel als das Substrat der Welt angesehen (Strukturen- & Tropenrealismus).
Welche Rolle spielt die Mathematik in dieser Frage und passt hier philosophisch Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie als Feldtheorie in dieses Bild?
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Da der Text überwiegend Zitate aus Philosophie der Quantenphysik enthält, Text in quote gestellt. vrolijke |
Dein Text beinhaltet überwiegend Zitate aus Philosophie der Quantenphysik
Wir haben es als solches gekennzeichnet.
Zitate müssen stets als solche gekennzeichnet sein. Du wirst ermahnt.
_________________ Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm
Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.
Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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