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Meinungsfreiheit
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25829
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2188979) Verfasst am: 10.09.2019, 00:41    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
....
Zu Meinungs- und Pressefreiheit herrscht in diesem Thread ziemlicher Konsens. Ist es nicht schön anzusehen, wie fwo und tillich Seite an Seite argumentieren?


Auch fwo stammt glaube ich aus einem sehr christlichen Elternhaus, wenn ich mich recht erinnere. Insofern nicht sehr überraschend. Beide übernehmen das Selbstmarketing dieser Gesellschaft ziemlich unreflektiert. fwo betrachte ich ja ohnehin nicht als Religionskritiker.
....

Oooh. Ich bin getroffen, ich sterbe. Welch vernichtendes Urteil aus diesem berufenen Munde ....


@ smallie:
Das ist aber jetzt nicht so eine fürchterliche Seltenheit, dass ich mal ganz offiziell mit tillich übereinstimme. Diese "fehlende Linientreue" leiste ich mir - je nach Thema - mit den komischsten Typen, zu denen tillich sicher nicht gehört. Wenn man danach sucht, wird man vielleicht sogar eine Stelle finden, an der ich mit dem schrill-gäubigen Marxisten Skeptiker einer Meinung bin.
_________________
Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44089

Beitrag(#2188981) Verfasst am: 10.09.2019, 01:28    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Auch fwo stammt glaube ich aus einem sehr christlichen Elternhaus, wenn ich mich recht erinnere. Insofern nicht sehr überraschend. Beide übernehmen das Selbstmarketing dieser Gesellschaft ziemlich unreflektiert.

In wie vielter Generation muss man denn Atheist sein, um ein anständiger und aufrechter Marxist sein zu können? noc
_________________
Geh mir aus der Sonne, Alexander!
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Skeptiker
"I can't breathe!"



Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2188984) Verfasst am: 10.09.2019, 07:24    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
smallie hat folgendes geschrieben:
....
Zu Meinungs- und Pressefreiheit herrscht in diesem Thread ziemlicher Konsens. Ist es nicht schön anzusehen, wie fwo und tillich Seite an Seite argumentieren?


Auch fwo stammt glaube ich aus einem sehr christlichen Elternhaus, wenn ich mich recht erinnere. Insofern nicht sehr überraschend. Beide übernehmen das Selbstmarketing dieser Gesellschaft ziemlich unreflektiert. fwo betrachte ich ja ohnehin nicht als Religionskritiker.
....

Oooh. Ich bin getroffen, ich sterbe. Welch vernichtendes Urteil aus diesem berufenen Munde ....


@ smallie:
Das ist aber jetzt nicht so eine fürchterliche Seltenheit, dass ich mal ganz offiziell mit tillich übereinstimme. Diese "fehlende Linientreue" leiste ich mir - je nach Thema - mit den komischsten Typen, zu denen tillich sicher nicht gehört. Wenn man danach sucht, wird man vielleicht sogar eine Stelle finden, an der ich mit dem schrill-gäubigen Marxisten Skeptiker einer Meinung bin.


Ja, es gab da mal eine Stelle, wo Skeptiker und fwo sich einig waren. An die kannst du dich wahrscheinlich gar nicht mehr erinnern. Ich weiß aber noch in etwa, worum es ging.
_________________
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Populismus ist keine Verschwörungstheorie

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Mia More
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Anmeldungsdatum: 08.08.2019
Beiträge: 116

Beitrag(#2188985) Verfasst am: 10.09.2019, 08:07    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
[...]

Zu Meinungs- und Pressefreiheit herrscht in diesem Thread ziemlicher Konsens. Ist es nicht schön anzusehen, wie fwo und tillich Seite an Seite argumentieren? [...]


Nun ja, mit dem Chor singt es sich eben doch leichter. Sehr glücklich

https://youtu.be/MiVnTPuRUaI
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25829
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2188988) Verfasst am: 10.09.2019, 09:30    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
...

Ja, es gab da mal eine Stelle, wo Skeptiker und fwo sich einig waren. An die kannst du dich wahrscheinlich gar nicht mehr erinnern. Ich weiß aber noch in etwa, worum es ging.

Du magst Dich an eine Stelle erinnern - aber ansonsten kannst Du es nicht wissen, weil ich normalerweise nur schreibe, wenn ich etwas anderes zu sagen habe als da schon steht. Das muss kein Widerspruch sein, es kann auch eine Ergänzung aus anderer Sicht sein.

Das heißt, es gibt mehr Threads, die ich verfolge, als die, in denen ich schreibe. Was Du bei mir kaum finden wirst, sind Stellen, in denen ich in einen Chor einfalle oder Beifall klatsche. Insofern gibt es zwangsläufig viele Diskussionen hier, in denen nur ich weiß, "an wessen Seite" ich stehe.
Du kannst Dir ja mal überlegen, was diese "" im letzten Satz bedeuten.
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25829
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2188989) Verfasst am: 10.09.2019, 09:32    Titel: Antworten mit Zitat

Mia More hat folgendes geschrieben:
...
Nun ja, mit dem Chor singt es sich eben doch leichter. Sehr glücklich
...

Das ist nur bei sehr schlichten Stücken so. Bei vielstimmigen kann man das nicht sagen.
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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2188990) Verfasst am: 10.09.2019, 10:46    Titel: Antworten mit Zitat

Ein paar allgemeine Gedanken über Presse- und Meinungsfreiheit

Meinungsfreiheit, Fake News, Lügenpresse, die öffentliche wie die veröffentlichte Debatte ist gerade ziemlich aufgeregt. Womit wir mitten beim Thema wären, aber alles der Reihe nach.

"Pressefreiheit ist die Freiheit von 200 reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten… Da die Herstellung von Zeitungen und Zeitschriften immer größeres Kapital erfordert, wird der Kreis der Personen, die Presseorgane herausgeben, immer kleiner. Damit wird unsere Abhängigkeit immer größer und immer gefährlicher…",

schrieb Paul Sethe, einer der fünf Gründungsherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, 1965 in einem Leserbrief im Spiegel.

Meinungsfreiheit bedeutetet damals, mal abgesehen von Stammtischgesprächen, den Zugang zu Presse, Funk und Fernsehen, und war damit weitgehend identisch mit Pressefreiheit, und die öffentliche Meinung weitgehend identisch mit der veröffentlichten.

Fernsehen und Rundfunk standen damals weitgehend unter politischer Kontrolle, nur gemildert durch den Föderalismus, der es den Landesregierungen erlaubte (und bis heute erlaubt), das Programm mit der eigenen Parteifarbe zu versehen, was besonders auffiel, wenn sich der Bayrische Rundfunk mal wieder aus der ARD ausklinkte. Entsprechend notorisch war der Vorwurf an den NDR und WDR als „Rotfunk“.

Die Zeitungslandschaft monopolisierte sich damals und seitdem immer mehr. Noch in meiner Kindheit gab es in unserer Kleinstadt zwei Zeitungen, eine eher bürgerlich, eine eher gewerkschaftlich orientiert. Heute gibt es nur noch eine als kleine Rubrik in einer überregionalen Zeitung, und auch die druckt weitgehend das, was alle drucken.

Gegenöffentlichkeit war kaum möglich, vielleicht mit Ausnahme der 68er und der Friedensbewegung Ende der 70er, die auf der Straße so viel Lärm gemacht haben, daß sie nicht zu überhören waren. Ansonsten half nur die Gründung einer eigenen Zeitung, wie zB. der taz.

Das änderte sich erst mit der Verbreitung des Internets und dem Aufkommen der sozialen Netzwerke. Zum ersten Mal seit der Erfindung des Buchdrucks konnte sich die große Masse der Bevölkerung wieder Gehör verschaffen. Auf einmal wurde etwas sichtbar, was bis dahin nicht zu sehen gewesen war. Bis dahin war Meinungsfreiheit in der Praxis mit Pressefreiheit weitgehend identisch gewesen, die Freiheit seine Meinung zu äußern, hing an deren Möglichkeit, und war beschränkt auf Presseleute, auf die sogenannte „vierte Gewalt“, die sich selbst als die Stimme des Volkes sah.

Aber gerade weil sie soviel Macht besaß, war sie über Jahrhunderte in Europa und anderswo von den Regierenden sorgsam eingehegt worden. Seit der Erfindung des Buchdrucks, und dem ersten, ziemlich wüsten Ausbruch von Meinungsfreiheit, dem wir unter anderem die Reformation „verdanken“, waren die nächsten Jahrhunderte damit beschäftigt gewesen, diese zu kontrollieren. Die kath. Kirche versuchte dies mit dem Index, die weltlichen Regierungen mit Polizeispitzeln und Zensurbestimmungen. Richtig funktioniert hat es lange nicht.

Aber langsam beruhigte sich die Lage, nicht nur aber auch, weil sich mit dem entwickelnden Kapitalismus Meinungsmonopole herausbildeten, die sich ihrerseits mit den jeweils Mächtigen verbündeten. Die entstehenden Demokratien taten ein übriges. So entstand die Situation, die Paul Stehe in dem oben erwähnten Zitat beschrieb.

Dann kam das Fernsehen, und schuf mit seinen suggestiven Bildern (und seinen am Anfang wenigen Programmen) die Illusion einer einheitlichen, allgemein verbindlichen Wirklichkeit. Gleichzeitig wurden alle Zweifel an der veröffentlichten Meinung überdeckt vom Gegensatz Kapitalismus-Kommunismus. Die Linken waren so unzweifelhaft ideologisch orientiert, daß es den westlichen Medien leicht fiel, sich im Gegensatz dazu als sachorientiert darzustellen.

Mit dem Ende des Ostblocks und dem vermeintlichen Ende der Geschichte sah sich eine neoliberale Politik als „alternativlos“ und sich selbst als ideologiefrei. Ob Links oder rechts, alle machten eigentlich die gleiche Politik der Privatisierung und Globalisierung, und große Koalitionen waren allenthalben die zwangsläufige Folge. Abweichende Meinungen kamen nicht mehr vor, denn Presse und Rundfunk folgten ihren jeweiligen politischen Lagern, Lager, die längst keine mehr waren, sondern austauschbare, miteinander um die gleiche politische Mitte konkurrierende politische Vereine.

Insofern stimmte es schon, daß man bestimmte Dinge nicht mehr sagen konnte. Man konnte zwar schon, es hörte nur keiner. Dazu gehörte Kritik an der EU, der Währungsunion und der EU-Ost-Erweiterung, um nur drei prominente Themen hier in Westeuropa zu nennen. Eine Zensur im strengen Sinne war das nicht, sondern die Freiheit einer nur weitgehend homogenen Presse, gefördert aus ökonomischem Interesse und Nähe zur weitgehend differenzlosen Politik. Anders sah das in den öffentlich-rechtlichen Medien aus, die unter ihrer Verpflichtung zur Neutralität zunehmend verstanden und verstehen die Beschränkung auf genau das Meinungsspektrum, daß seit Jahrzehnten auch die Regierung stellt. Da dieses Spektrum einen immer kleineren Teil der Bevölkerung vertritt, sank und sinkt die Glaubwürdigkeit dieser Medien, Presse wie Funk und Fernsehen.

Dann verbreiteten sich die sozialen Medien, und zum ersten Mal seit 500 Jahren treten Meinungs- und Pressefreiheit auseinander. Die, die bisher nicht zu Wort kamen, weil weder durch überregionale Presse vertreten, noch mit Einfluß auf die öffentlich-rechtlichen Medien gesegnet, können sich auf einmal Gehör verschaffen, und profitieren vom Vertrauensverlust der traditionellen Medien. So kommt es zur scheinbar paradoxen Situation, daß lauthals Stimmen zu hören sind, dieses oder jenes dürfe man nicht sagen, womit eigentlich gemeint ist, diese Meinungen kämen einfach in der veröffentlichten Meinung nicht vor, in den sozialen Medien dafür umso lauter.

Und wie vor 500 Jahren nach Erfindung des Buchdrucks geht der Kampf darum, daß die vielen von unten gehört werden wollen, und die wenigen von oben in Pressehäusern und Fernsehredaktionen, und die mit ihnen verbundenen Regierung und Parteien versuchen, diese aus ihrer Sicht unbotmäßigen Meinungen wieder einzufangen. Und wie damals ist es eine Mischung aus Buhlen um breitere Zustimmung, laute Gegenpropaganda und Verbotsversuche. Hier kommen dann Versuche der Zensur ins Spiel, die, weil sie noch an mangelnder Durchsetzbarkeit scheitern, die allgemeine Stimmung noch mehr anheizen.

Letztlich geht es um die Reaktion auf eine technisch veränderte Medienlandschaft, wie zu Zeiten des Buchdrucks, und die Anpassung der Machtstrukturen und Kontrollmechanismen daran, sei es, daß sich das Spektrum der veröffentlichten Meinungen erst einmal wieder verbreitert, sei es, daß die Kontrolle der neuen Medien verschärft wird, um so die Meinungsäußerungen wieder etwas mehr in Übereinstimmung zu bringen mit der veröffentlichten Meinung. Alle autoritären Regimes gehen diesen Weg, mit mehr oder weniger großem Erfolg. Demokratische Regimes haben es da schwerer, wollen sie nicht gleichzeitig Versammlungsfreiheit und Wahlrecht einschränken. Nicht, daß man solche Forderungen nicht schon gehört hätte. Wir werden sehen, wie es weitergeht.
_________________
"Mangel an historischem Sinn ist der Erbfehler aller Philosophen ... Alles aber ist geworden;
es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

Friedrich Nietzsche
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fwo
Caterpillar D9



Anmeldungsdatum: 05.02.2008
Beiträge: 25829
Wohnort: im Speckgürtel

Beitrag(#2189002) Verfasst am: 10.09.2019, 13:17    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Ein paar allgemeine Gedanken über Presse- und Meinungsfreiheit
....
"Pressefreiheit ist die Freiheit von 200 reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten… Da die Herstellung von Zeitungen und Zeitschriften immer größeres Kapital erfordert, wird der Kreis der Personen, die Presseorgane herausgeben, immer kleiner. Damit wird unsere Abhängigkeit immer größer und immer gefährlicher…",

schrieb Paul Sethe, einer der fünf Gründungsherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, 1965 in einem Leserbrief im Spiegel. ...

Tendenziell: Ja. Zu Deinem ganzen Post.

Ich finde trotzdem, dass es etwas zu schwarz gemalt ist. Neben wir als Beispiel den Speigel: der gehört zu 50% der Redaktion.

Ein Beispiel aus der Tagespresse: In der NZZ kannst Du Beiträge und Kommentare von rechts bis links und von Pro-Greta bis Ani-Greta lesen. Auch die FAZ und die taz haben eine in dieser Landschaft herausragende Breite.

Auch das Bild vom Verleger, die sich die Presse hält, um seine Meinung zu sagen, hat wenig mit der Praxis zu tun.

Aber das war jetzt nur Gemäkel am Rande.
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#2189018) Verfasst am: 10.09.2019, 15:24    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
Ein paar allgemeine Gedanken über Presse- und Meinungsfreiheit

Meinungsfreiheit, Fake News, Lügenpresse, die öffentliche wie die veröffentlichte Debatte ist gerade ziemlich aufgeregt. Womit wir mitten beim Thema wären, aber alles der Reihe nach.

"Pressefreiheit ist die Freiheit von 200 reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten… Da die Herstellung von Zeitungen und Zeitschriften immer größeres Kapital erfordert, wird der Kreis der Personen, die Presseorgane herausgeben, immer kleiner. Damit wird unsere Abhängigkeit immer größer und immer gefährlicher…",

schrieb Paul Sethe, einer der fünf Gründungsherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, 1965 in einem Leserbrief im Spiegel.

Meinungsfreiheit bedeutetet damals, mal abgesehen von Stammtischgesprächen, den Zugang zu Presse, Funk und Fernsehen, und war damit weitgehend identisch mit Pressefreiheit, und die öffentliche Meinung weitgehend identisch mit der veröffentlichten.

Fernsehen und Rundfunk standen damals weitgehend unter politischer Kontrolle, nur gemildert durch den Föderalismus, der es den Landesregierungen erlaubte (und bis heute erlaubt), das Programm mit der eigenen Parteifarbe zu versehen, was besonders auffiel, wenn sich der Bayrische Rundfunk mal wieder aus der ARD ausklinkte. Entsprechend notorisch war der Vorwurf an den NDR und WDR als „Rotfunk“.

Die Zeitungslandschaft monopolisierte sich damals und seitdem immer mehr. Noch in meiner Kindheit gab es in unserer Kleinstadt zwei Zeitungen, eine eher bürgerlich, eine eher gewerkschaftlich orientiert. Heute gibt es nur noch eine als kleine Rubrik in einer überregionalen Zeitung, und auch die druckt weitgehend das, was alle drucken.

Gegenöffentlichkeit war kaum möglich, vielleicht mit Ausnahme der 68er und der Friedensbewegung Ende der 70er, die auf der Straße so viel Lärm gemacht haben, daß sie nicht zu überhören waren. Ansonsten half nur die Gründung einer eigenen Zeitung, wie zB. der taz.

Das änderte sich erst mit der Verbreitung des Internets und dem Aufkommen der sozialen Netzwerke. Zum ersten Mal seit der Erfindung des Buchdrucks konnte sich die große Masse der Bevölkerung wieder Gehör verschaffen. Auf einmal wurde etwas sichtbar, was bis dahin nicht zu sehen gewesen war. Bis dahin war Meinungsfreiheit in der Praxis mit Pressefreiheit weitgehend identisch gewesen, die Freiheit seine Meinung zu äußern, hing an deren Möglichkeit, und war beschränkt auf Presseleute, auf die sogenannte „vierte Gewalt“, die sich selbst als die Stimme des Volkes sah.

Aber gerade weil sie soviel Macht besaß, war sie über Jahrhunderte in Europa und anderswo von den Regierenden sorgsam eingehegt worden. Seit der Erfindung des Buchdrucks, und dem ersten, ziemlich wüsten Ausbruch von Meinungsfreiheit, dem wir unter anderem die Reformation „verdanken“, waren die nächsten Jahrhunderte damit beschäftigt gewesen, diese zu kontrollieren. Die kath. Kirche versuchte dies mit dem Index, die weltlichen Regierungen mit Polizeispitzeln und Zensurbestimmungen. Richtig funktioniert hat es lange nicht.

Aber langsam beruhigte sich die Lage, nicht nur aber auch, weil sich mit dem entwickelnden Kapitalismus Meinungsmonopole herausbildeten, die sich ihrerseits mit den jeweils Mächtigen verbündeten. Die entstehenden Demokratien taten ein übriges. So entstand die Situation, die Paul Stehe in dem oben erwähnten Zitat beschrieb.

Dann kam das Fernsehen, und schuf mit seinen suggestiven Bildern (und seinen am Anfang wenigen Programmen) die Illusion einer einheitlichen, allgemein verbindlichen Wirklichkeit. Gleichzeitig wurden alle Zweifel an der veröffentlichten Meinung überdeckt vom Gegensatz Kapitalismus-Kommunismus. Die Linken waren so unzweifelhaft ideologisch orientiert, daß es den westlichen Medien leicht fiel, sich im Gegensatz dazu als sachorientiert darzustellen.

Mit dem Ende des Ostblocks und dem vermeintlichen Ende der Geschichte sah sich eine neoliberale Politik als „alternativlos“ und sich selbst als ideologiefrei. Ob Links oder rechts, alle machten eigentlich die gleiche Politik der Privatisierung und Globalisierung, und große Koalitionen waren allenthalben die zwangsläufige Folge. Abweichende Meinungen kamen nicht mehr vor, denn Presse und Rundfunk folgten ihren jeweiligen politischen Lagern, Lager, die längst keine mehr waren, sondern austauschbare, miteinander um die gleiche politische Mitte konkurrierende politische Vereine.

Insofern stimmte es schon, daß man bestimmte Dinge nicht mehr sagen konnte. Man konnte zwar schon, es hörte nur keiner. Dazu gehörte Kritik an der EU, der Währungsunion und der EU-Ost-Erweiterung, um nur drei prominente Themen hier in Westeuropa zu nennen. Eine Zensur im strengen Sinne war das nicht, sondern die Freiheit einer nur weitgehend homogenen Presse, gefördert aus ökonomischem Interesse und Nähe zur weitgehend differenzlosen Politik. Anders sah das in den öffentlich-rechtlichen Medien aus, die unter ihrer Verpflichtung zur Neutralität zunehmend verstanden und verstehen die Beschränkung auf genau das Meinungsspektrum, daß seit Jahrzehnten auch die Regierung stellt. Da dieses Spektrum einen immer kleineren Teil der Bevölkerung vertritt, sank und sinkt die Glaubwürdigkeit dieser Medien, Presse wie Funk und Fernsehen.

Dann verbreiteten sich die sozialen Medien, und zum ersten Mal seit 500 Jahren treten Meinungs- und Pressefreiheit auseinander. Die, die bisher nicht zu Wort kamen, weil weder durch überregionale Presse vertreten, noch mit Einfluß auf die öffentlich-rechtlichen Medien gesegnet, können sich auf einmal Gehör verschaffen, und profitieren vom Vertrauensverlust der traditionellen Medien. So kommt es zur scheinbar paradoxen Situation, daß lauthals Stimmen zu hören sind, dieses oder jenes dürfe man nicht sagen, womit eigentlich gemeint ist, diese Meinungen kämen einfach in der veröffentlichten Meinung nicht vor, in den sozialen Medien dafür umso lauter.

Und wie vor 500 Jahren nach Erfindung des Buchdrucks geht der Kampf darum, daß die vielen von unten gehört werden wollen, und die wenigen von oben in Pressehäusern und Fernsehredaktionen, und die mit ihnen verbundenen Regierung und Parteien versuchen, diese aus ihrer Sicht unbotmäßigen Meinungen wieder einzufangen. Und wie damals ist es eine Mischung aus Buhlen um breitere Zustimmung, laute Gegenpropaganda und Verbotsversuche. Hier kommen dann Versuche der Zensur ins Spiel, die, weil sie noch an mangelnder Durchsetzbarkeit scheitern, die allgemeine Stimmung noch mehr anheizen.

Letztlich geht es um die Reaktion auf eine technisch veränderte Medienlandschaft, wie zu Zeiten des Buchdrucks, und die Anpassung der Machtstrukturen und Kontrollmechanismen daran, sei es, daß sich das Spektrum der veröffentlichten Meinungen erst einmal wieder verbreitert, sei es, daß die Kontrolle der neuen Medien verschärft wird, um so die Meinungsäußerungen wieder etwas mehr in Übereinstimmung zu bringen mit der veröffentlichten Meinung. Alle autoritären Regimes gehen diesen Weg, mit mehr oder weniger großem Erfolg. Demokratische Regimes haben es da schwerer, wollen sie nicht gleichzeitig Versammlungsfreiheit und Wahlrecht einschränken. Nicht, daß man solche Forderungen nicht schon gehört hätte. Wir werden sehen, wie es weitergeht.

Interessant zusammengefasst Coole Sache, das...

Gerne weitere solche Beiträge Smilie
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Mia More
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Anmeldungsdatum: 08.08.2019
Beiträge: 116

Beitrag(#2189021) Verfasst am: 10.09.2019, 17:14    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
[...]
Interessant zusammengefasst Coole Sache, das...

Gerne weitere solche Beiträge Smilie


Dem kann ich mich nur anschließen! Coole Sache, das...
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Anmeldungsdatum: 08.08.2019
Beiträge: 116

Beitrag(#2189024) Verfasst am: 10.09.2019, 17:25    Titel: Antworten mit Zitat

So, nun habe auch ich mir die Zeit genommen, weitergehend zu diesem Thema zu recherchieren und sogar die richtige Seite von den ROG wiedergefunden (zwischen ca. 50 anderen offenen Seiten), in der konkret steht, dass ein Land in der Rangliste aufrücken kann, obwohl sich die Punktzahl verschlechtert hat.

Zitat:

[…]Daraus ergeben sich für jedes Land Punktwerte, die im Verhältnis zu den Werten der übrigen Länder die Platzierung in der Rangliste bestimmen. Je nach dem Abschneiden anderer Länder kann ein Land deshalb im Einzelfall in der Rangliste aufrücken, obwohl sich seine Punktzahl verschlechtert hat.

Es wäre zwar empfehlenswert, sich den gesamten Text durchzulesen, aber zur Erleichterung weise ich darauf hin, dass der von mir zitierte Teil des Textes im dritten Absatz mit der fett markierten Überschrift: Deutschland unterhalb des Bildes von der Weltkarte steht. zwinkern


Quelle: https://www.reporter-ohne-grenzen.de/rangliste/2018/


Zum Thema Meinungsfreiheit und Zensur in Deutschland, verlinke ich im folgenden auf eine sehr informative Seite, jedoch ohne einzelne Textzeilen zu kopieren und hier einzustellen, denn letztlich ist es jedem selbst überlassen, ob und wie intensiv er sich mit diesem Thema beschäftigen möchte. Doch, um euch die Arbeit ein wenig zu erleichtern, beginne ich mit:

Literaturzensur in Deutschland bis 2012:

http://www.cras-legam.de/HHZ05.htm

Zensierte Bücher in der Bundesrepublik Deutschland:

http://www.cras-legam.de/HHZ05ZB.htm

Über Zensur in Deutschland:

http://www.cras-legam.de/HHZ06.htm

des weiteren:

http://gavagai.de/HHD0103.htm

Startseite:

http://www.cras-legam.de/HHZ01.htm

Anmerkung: Es gibt ein ganz neues Verzeichnis weltweit verbotener Bücher "online" - Zeichen gegen Zensur, über dessen Bekanntmachung ich etliche Seiten gefunden habe. Von all diesen Seiten aus, wird auf die Seite www.kasselerliste.com verlinkt - z.B von:

https://www.presseportal.de/pm/127936/4262819

Doch die Liste selbst konnte bisher nicht finden und einsehen.

Dies alles nur für diejenigen, die tatsächlich an einer sachlichen Aufklärung zum Thema Meinungsfreiheit und Zensur in Deutschland interessiert sind und sich die Zeit nehmen möchten, die entsprechenden Seiten durchzulesen.
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Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21760

Beitrag(#2189045) Verfasst am: 10.09.2019, 19:39    Titel: Antworten mit Zitat

Mia More hat folgendes geschrieben:
So, nun habe auch ich mir die Zeit genommen, weitergehend zu diesem Thema zu recherchieren und sogar die richtige Seite von den ROG wiedergefunden (zwischen ca. 50 anderen offenen Seiten), in der konkret steht, dass ein Land in der Rangliste aufrücken kann, obwohl sich die Punktzahl verschlechtert hat.

Zitat:

[…]Daraus ergeben sich für jedes Land Punktwerte, die im Verhältnis zu den Werten der übrigen Länder die Platzierung in der Rangliste bestimmen. Je nach dem Abschneiden anderer Länder kann ein Land deshalb im Einzelfall in der Rangliste aufrücken, obwohl sich seine Punktzahl verschlechtert hat.

Es wäre zwar empfehlenswert, sich den gesamten Text durchzulesen, aber zur Erleichterung weise ich darauf hin, dass der von mir zitierte Teil des Textes im dritten Absatz mit der fett markierten Überschrift: Deutschland unterhalb des Bildes von der Weltkarte steht. zwinkern

Quelle: https://www.reporter-ohne-grenzen.de/rangliste/2018/

Ja, das steht da. Das habe ich auch gelesen. Anscheinend im Gegensatz zu dir habe ich aber noch weiter gelesen und nachgesehen, ob das denn für Deutschland in dem Jahr, auf das du dich bezogen hast, der Fall ist. Und siehe da: Es ist nicht der Fall, sondern der Punktwert für Deutschland hat sich im Gegenteil minimal verbessert (von 14,97 auf 14,39, niedrige Zahlen sind besser). Das habe ich inzwischen zweimal mit exakten Zahlen angegeben und auch entsprechend verlinkt, und dass man Deutschland in der Tabelle dann auf Platz 15 suchen muss, wurde im Thread ja nun auch schon mehrfach gesagt.
Zur Sicherheit noch mal der Link:
https://www.reporter-ohne-grenzen.de/fileadmin/Redaktion/Presse/Downloads/Ranglisten/Rangliste_2018/Rangliste_der_Pressefreiheit_2018_-_Reporter_ohne_Grenzen.pdf

Und nach dieser exakten Angabe kommst du nun mit einem Zitat, das zur Diskussion überhaupt nichts beiträgt, weil es nur aussagt, was in der Rangliste passieren kann, nicht aber, was tatsächlich passiert ist - und letzteres habe ich nun einmal längst nachgeschaut, mit Quellenangabe hier gepostet und nach deinem Kommentar dazu gefragt. Worauf du die exakten Angaben genauso ignorierst wie die konkrete Frage und ein längst als für unsere Streitfrage irrelevant erwiesenes Zitat anbringst.

Langsam glaube ich, du willst uns entweder einfach verarschen oder bist völlig merkbefreit. Oder liest die Beiträge anderer Leute nicht richtig, bevor du antwortest, was ich als Verarschung und Merkbefreitheit werten würde.
_________________
"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)


Zuletzt bearbeitet von tillich (epigonal) am 10.09.2019, 20:09, insgesamt einmal bearbeitet
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tillich (epigonal)
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Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21760

Beitrag(#2189047) Verfasst am: 10.09.2019, 20:08    Titel: Antworten mit Zitat

Zu deiner Link-Liste:

Bei einigen Beispiele wurde entweder aus Jugendschutzgründen (tatsächlich) zensiert, möglicherweise einzelne Schriften auch wegen Verfassungsfeindlichkeit oder der Verletzung von Straftatbeständen (ich kann die Gründe nicht immer erkennen, denn die Seite gibt einigermaßen konsequent nicht die Sicht der Gegenseite wieder - schon deswegen finde ich die Seite ziemlich unseriös).

Bei der großen Mehrzahl wirkt es aber so, als ob Einzelpersonen gegen (aus ihrer Sicht) Falschdarstellungen, Beleidigungen, Verletzung der Persönlichkeitsrechte u.Ä. vorgehen. Schon das ist aber keine Zensur, sondern eine gerichtliche Abwägung zwischen verschiedenen Rechten.

Dazu kommen dann noch einige Fälle (ich habe das nur überflogen), die definitiv keine Zensur sind, sondern redaktionelle Entscheidungen.

Das es all das gibt, wurde von keinem bestritten. Es deckt aber auch nicht den ursprünglichen Eindruck deiner Position, es gebe Eingriffe in die Presse von politischer Seite mit politischem Ziel gegen demokratisch legitime Positionen.

Aber sei's drum, jetzt mal zu diesen Dingen konkret gefragt:
Welche der folgenden Gründe, dass eine Veröffentlichung untersagt werden kann, findest du nicht richtig und würdest du abschaffen wollen?

1. Jugendschutz --> (Abschaffung dieses Grundes hieße) jegliche Art von Pornografie und Gewaltdarstellungen darf beliebig veröffentlicht werden
2. Verletzung von Straftatbeständen --> Auch Schriften, durch die Straftatbestände verwirklich werden (z.B. Volksverhetzung, Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole) sollen frei veröffentlicht werden
3. verfassungsfeindliche Propaganda --> Aufrufe gegen die FDGO inkl. Menschenrechte usw. sind frei
----
4. Falschaussagen zum Nachteil von Personen --> Jede Lüge ist beliebig erlaubt und darf nicht eingeschränkt werden
5. Beleidigung --> Jede herabsetzende Äußerung, Beleidigung usw. ist völlig beliebig erlaubt
6. Persönlichkeitsrechte --> Über jede beliebige Person, auch Privatpersonen, an denen kein legitimes öffentliches Interesse besteht, darf in vollem Umfang berichtet werden, auch negative und private Dinge

Also, mal Butter bei die Fische:
Welche von diesen - unbestritten existierenden - Grenzen der Meinungsfreiheit findest du falsch und möchtest du, mit den beschriebenen Konsequenzen, abschaffen?
_________________
"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Alchemist
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Beitrag(#2189067) Verfasst am: 10.09.2019, 23:39    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Zu deiner Link-Liste:

Bei einigen Beispiele wurde entweder aus Jugendschutzgründen (tatsächlich) zensiert, möglicherweise einzelne Schriften auch wegen Verfassungsfeindlichkeit oder der Verletzung von Straftatbeständen (ich kann die Gründe nicht immer erkennen, denn die Seite gibt einigermaßen konsequent nicht die Sicht der Gegenseite wieder - schon deswegen finde ich die Seite ziemlich unseriös).

Bei der großen Mehrzahl wirkt es aber so, als ob Einzelpersonen gegen (aus ihrer Sicht) Falschdarstellungen, Beleidigungen, Verletzung der Persönlichkeitsrechte u.Ä. vorgehen. Schon das ist aber keine Zensur, sondern eine gerichtliche Abwägung zwischen verschiedenen Rechten.

Dazu kommen dann noch einige Fälle (ich habe das nur überflogen), die definitiv keine Zensur sind, sondern redaktionelle Entscheidungen.

Das es all das gibt, wurde von keinem bestritten. Es deckt aber auch nicht den ursprünglichen Eindruck deiner Position, es gebe Eingriffe in die Presse von politischer Seite mit politischem Ziel gegen demokratisch legitime Positionen.

Aber sei's drum, jetzt mal zu diesen Dingen konkret gefragt:
Welche der folgenden Gründe, dass eine Veröffentlichung untersagt werden kann, findest du nicht richtig und würdest du abschaffen wollen?

1. Jugendschutz --> (Abschaffung dieses Grundes hieße) jegliche Art von Pornografie und Gewaltdarstellungen darf beliebig veröffentlicht werden
2. Verletzung von Straftatbeständen --> Auch Schriften, durch die Straftatbestände verwirklich werden (z.B. Volksverhetzung, Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole) sollen frei veröffentlicht werden
3. verfassungsfeindliche Propaganda --> Aufrufe gegen die FDGO inkl. Menschenrechte usw. sind frei
----
4. Falschaussagen zum Nachteil von Personen --> Jede Lüge ist beliebig erlaubt und darf nicht eingeschränkt werden
5. Beleidigung --> Jede herabsetzende Äußerung, Beleidigung usw. ist völlig beliebig erlaubt
6. Persönlichkeitsrechte --> Über jede beliebige Person, auch Privatpersonen, an denen kein legitimes öffentliches Interesse besteht, darf in vollem Umfang berichtet werden, auch negative und private Dinge

Also, mal Butter bei die Fische:
Welche von diesen - unbestritten existierenden - Grenzen der Meinungsfreiheit findest du falsch und möchtest du, mit den beschriebenen Konsequenzen, abschaffen?


Danke. Mein erster Blick auf die sog. Zensurliste zeigte mir, dass also ein Priester eine einstweilige Verfügung gegen eine arte Dokumentation erwirkt hat.
Sprich, eine Gericht wird sich damit noch befassen. Auch das ist keine Zensur, sondern ganz offensichtlich eine normaler Vorgang in einem funktionierenden Rechtsstaat.
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Mia More
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Beitrag(#2189074) Verfasst am: 11.09.2019, 06:25    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
[...]

Also, mal Butter bei die Fische:
Welche von diesen - unbestritten existierenden - Grenzen der Meinungsfreiheit findest du falsch und möchtest du, mit den beschriebenen Konsequenzen, abschaffen?


Ich möchte natürlich keines dieser Gesetze abschaffen und habe das auch an keiner Stelle geschrieben. Einige davon, wie z.B. den Jugendschutz und den Kinderschutz, würde ich sogar noch verschärfen und vor allem würde ich, sofern ich es könnte, dafür sorgen, dass die existierenden Gesetze besser eingehalten werden und bei manchen Vergehen viel härtere Strafen verhängen.
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Zoff
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Beitrag(#2189076) Verfasst am: 11.09.2019, 06:59    Titel: Antworten mit Zitat

Mia More hat folgendes geschrieben:
(..)

Doch die Liste selbst konnte bisher nicht finden und einsehen.

(..)


Ist doch da:

http://www.kasselerliste.com/die-kasseler-liste/
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fwo
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Beitrag(#2189079) Verfasst am: 11.09.2019, 09:54    Titel: Antworten mit Zitat

Mia More hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
[...]

Also, mal Butter bei die Fische:
Welche von diesen - unbestritten existierenden - Grenzen der Meinungsfreiheit findest du falsch und möchtest du, mit den beschriebenen Konsequenzen, abschaffen?


Ich möchte natürlich keines dieser Gesetze abschaffen und habe das auch an keiner Stelle geschrieben. Einige davon, wie z.B. den Jugendschutz und den Kinderschutz, würde ich sogar noch verschärfen und vor allem würde ich, sofern ich es könnte, dafür sorgen, dass die existierenden Gesetze besser eingehalten werden und bei manchen Vergehen viel härtere Strafen verhängen.

Dank an tillich für die Auflistung, wenn ich sie auch anders zusammenfassen möchte: Was man da sieht, sind die Auswirkungen eines Rechtsstaates, bei dem auch die Objekte der Berichterstattung Rechte genießen, die sie vor Gericht durchsetzen können.

Dann möchte ich doch meine Frage noch beantwortet haben:
fwo hat folgendes geschrieben:
....
Ganz konkret: Wo siehst Du in Deutschland eine beklagenswerte Zensur in dem Sinne, dass sie uns in unserer Freiheit stärker einschränkt als sie uns nutzt - möchtest Du z.B. den Jugendschutz abschaffen?

Das mit den Jugendschutz hast Du jetzt beantwortet, aber die Beantwortung der Frage, wo hier eine politische Zensur der Presse stattfindet, scheint mir weiter weg denn je.
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

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fwo
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Beitrag(#2189081) Verfasst am: 11.09.2019, 10:05    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
....

Bei der großen Mehrzahl wirkt es aber so, als ob Einzelpersonen gegen (aus ihrer Sicht) Falschdarstellungen, Beleidigungen, Verletzung der Persönlichkeitsrechte u.Ä. vorgehen. Schon das ist aber keine Zensur, sondern eine gerichtliche Abwägung zwischen verschiedenen Rechten.
....

Dazu kommt, dass die Rechtsgrundlage für einige der geschilderten Fälle sich geändert hat.

Ein Name, der sofort Erinnerungen in mir hervorgerufen hat, war Günter Freiherr von Gravenreuth (einer der Fälle, in denen ein Selbstmord eine entspannende Lösung darstellt).
Dem Abmahnunwesen ist inzwischen ein anscheinend funktionierender gesetzlicher Riegel vorgeschoben worden.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beitrag(#2189084) Verfasst am: 11.09.2019, 11:17    Titel: Antworten mit Zitat

Zoff hat folgendes geschrieben:
Mia More hat folgendes geschrieben:
(..)

Doch die Liste selbst konnte bisher nicht finden und einsehen.

(..)


Ist doch da:

http://www.kasselerliste.com/die-kasseler-liste/

Ein bisschen unpraktisch ist, dass man erst raten muss, welches Kürzel für welches Land steht.
Wenn man dann dann "DEU" für Deutschland eingibt, kommen 192 Seiten à 25 Ergebnisse raus.
Wenn man die dann zeitlich sortiert, kommen die 33-45 verbotenen Bücher ab Seite 2 und reichen bis Anfang Seite 192.

Klar, die Liste ist nicht vollständig, und wahrscheinlich für diese Zeit verzerrt, weil es dafür wahrscheinlich gute Forschung gibt, bei der schon Listen vorhanden waren, die man einfach en bloc in die Datei reinhauen konnte, während alles andere mühsam aus verschiedenen Quellen zusammengetragen werden muss. Trotzdem ergibt sich da schon eine Tendenz, finde ich.
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#2189085) Verfasst am: 11.09.2019, 11:19    Titel: Antworten mit Zitat

Mia More hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
[...]

Also, mal Butter bei die Fische:
Welche von diesen - unbestritten existierenden - Grenzen der Meinungsfreiheit findest du falsch und möchtest du, mit den beschriebenen Konsequenzen, abschaffen?

Ich möchte natürlich keines dieser Gesetze abschaffen und habe das auch an keiner Stelle geschrieben. Einige davon, wie z.B. den Jugendschutz und den Kinderschutz, würde ich sogar noch verschärfen und vor allem würde ich, sofern ich es könnte, dafür sorgen, dass die existierenden Gesetze besser eingehalten werden und bei manchen Vergehen viel härtere Strafen verhängen.

Wo siehst du dann die Meinungsfreiheit in Deutschland unangemessen eingeschränkt?
Ich hatte angenommen, um das zu zeigen, hättest du deine Links gepostet.
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Mia More
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Beitrag(#2189089) Verfasst am: 11.09.2019, 12:30    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Mia More hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
[...]

Also, mal Butter bei die Fische:
Welche von diesen - unbestritten existierenden - Grenzen der Meinungsfreiheit findest du falsch und möchtest du, mit den beschriebenen Konsequenzen, abschaffen?

Ich möchte natürlich keines dieser Gesetze abschaffen und habe das auch an keiner Stelle geschrieben. Einige davon, wie z.B. den Jugendschutz und den Kinderschutz, würde ich sogar noch verschärfen und vor allem würde ich, sofern ich es könnte, dafür sorgen, dass die existierenden Gesetze besser eingehalten werden und bei manchen Vergehen viel härtere Strafen verhängen.

Wo siehst du dann die Meinungsfreiheit in Deutschland unangemessen eingeschränkt?
Ich hatte angenommen, um das zu zeigen, hättest du deine Links gepostet.


Du bist schon clever und fügst einfach entsprechende Wörter hinzu, die meine bisherigen Aussagen abändern. Also, wie in diesem Kommentar das Wort unangemessen, das von mir nie erwähnt wurde. Ich habe sogar geschrieben, dass ich die gesetzlichen Einschränkungen der Meinungsfreiheit durchaus für gerechtfertigt halte und ansonsten keine Bewertung darüber abgegeben, sondern nur meine persönliche Meinung geäußert und in Form von Links einige Belege für meine Behauptungen eingestellt.

Wie z.B. zu den Seiten von den Reportern ohne Grenzen und zuletzt den Link zu der Kassler Liste, in der die aktuell weltweit verbotenen Bücher aufgeführt werden. Und...

@Zoff ... die ich inzwischen von einem anderen Computer aus auch einsehen konnte. Also thx

Ich denke, mehr gibt es dazu nicht zu sagen und jeder kann sich sein eigenes Urteil darüber bilden.
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#2189090) Verfasst am: 11.09.2019, 12:43    Titel: Antworten mit Zitat

Mia More hat folgendes geschrieben:
Ich habe sogar geschrieben, dass ich die gesetzlichen Einschränkungen der Meinungsfreiheit durchaus für gerechtfertigt halte und ansonsten keine Bewertung darüber abgegeben, sondern nur meine persönliche Meinung geäußert und in Form von Links einige Belege für meine Behauptungen eingestellt.

Kannst du deine persönliche Meinung zum Stand der Meinungsfreiheit dann noch mal ganz knapp zusammengefasst äußern? Also wie steht es um die Meinungsfreiheit, und ist der Zusatnd eher gut oder eher schlecht?

Ich hatte bisher den Eindruck gewonnen, du fändest an der SItuation der Meinungsfreiheit in Deutschland etwas nicht in Ordnung. Jetzt hört es sich so an, als fändest du alles super und die Einschränkungen der Meinungsfreiheit, die es gibt, sind voll OK.

Daher in ich etwas verwirrt und fände ein klärendes Wort echt hilfreich.
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Grey
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Beitrag(#2189091) Verfasst am: 11.09.2019, 12:52    Titel: Antworten mit Zitat

Mia More hat folgendes geschrieben:
Ich habe sogar geschrieben, dass ich die gesetzlichen Einschränkungen der Meinungsfreiheit durchaus für gerechtfertigt halte und ansonsten keine Bewertung darüber abgegeben, sondern nur meine persönliche Meinung geäußert und in Form von Links einige Belege für meine Behauptungen eingestellt.

Wie z.B. zu den Seiten von den Reportern ohne Grenzen und zuletzt den Link zu der Kassler Liste, in der die aktuell weltweit verbotenen Bücher aufgeführt werden.


Keine Bewertung?

Mia More hat folgendes geschrieben:
..., denn tatsächlich hat die Zensur inzwischen ein Ausmaß angenommen, das weit über die Einschränkung der Meinungsfreiheit hinausgeht. So ist es schon fraglich, ob ich diese persönliche Meinung überhaupt noch öffentlich mitteilen darf oder ob ich dadurch schon die Schranken der allgemeinen Gesetze überschreitet.

Für mich hat es den Anschein, dass die Meinungsfreiheit inzwischen derartig eingeschränkt ist, dass dieses schöne Wort einem nett verpacktem Geschenk ähnelt, indem sich jedoch nicht mehr als "heiße Luft" befindet und das man sich daher gleich ganz sparen könnte.


Mia More hat folgendes geschrieben:
Die Zensur betrifft aber nicht nur das Internet, sondern sie wird auch bei Büchern angewandt, denn die werden vor ihrer Veröffentlichung überprüft und zugelassen oder nicht. Auch die Medien in Deutschland werden zensiert, indem man ihnen vorgibt, über was sie wie zu berichten haben und welchen Themen sie besondere Achtung zukommen lassen sollen. Daraus resultiert eine klar definierte und ziemlich einseitige Berichterstattung, die teilweise schon manipulative Züge annimmt.
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Mia More
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Beitrag(#2189092) Verfasst am: 11.09.2019, 13:11    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Mia More hat folgendes geschrieben:
Ich habe sogar geschrieben, dass ich die gesetzlichen Einschränkungen der Meinungsfreiheit durchaus für gerechtfertigt halte und ansonsten keine Bewertung darüber abgegeben, sondern nur meine persönliche Meinung geäußert und in Form von Links einige Belege für meine Behauptungen eingestellt.

Kannst du deine persönliche Meinung zum Stand der Meinungsfreiheit dann noch mal ganz knapp zusammengefasst äußern? Also wie steht es um die Meinungsfreiheit, und ist der Zusatnd eher gut oder eher schlecht?

Ich hatte bisher den Eindruck gewonnen, du fändest an der SItuation der Meinungsfreiheit in Deutschland etwas nicht in Ordnung. Jetzt hört es sich so an, als fändest du alles super und die Einschränkungen der Meinungsfreiheit, die es gibt, sind voll OK.

Daher in ich etwas verwirrt und fände ein klärendes Wort echt hilfreich.


Nun, ich persönlich finde immer noch, dass die Meinungsfreiheit mehr und mehr eingeschränkt wird und gefallen tut mir das nicht, obwohl es für die gesetzlichen Einschränkungen durchaus gerechtfertigte Gründe gibt. Grey war ja so nett und hat einen Teil meiner Aussagen dazu als Zitat eingestellt, aber den entscheidenden Kommentar, in dem ich meine Meinung etwas weniger emotional und sachlicher geäußert habe, müsste ich erst suchen und habe momentan nicht genug Zeit dafür.
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Grey
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Beitrag(#2189093) Verfasst am: 11.09.2019, 13:18    Titel: Antworten mit Zitat

https://www.youtube.com/watch?v=aKwaC23C9Jg

Kurzfassung mit längerem Ende:

https://www.youtube.com/watch?v=SVY0D37FyBU

Lachen
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#2189095) Verfasst am: 11.09.2019, 13:59    Titel: Antworten mit Zitat

Mia More hat folgendes geschrieben:
Nun, ich persönlich finde immer noch, dass die Meinungsfreiheit mehr und mehr eingeschränkt wird und gefallen tut mir das nicht, obwohl es für die gesetzlichen Einschränkungen durchaus gerechtfertigte Gründe gibt. Grey war ja so nett und hat einen Teil meiner Aussagen dazu als Zitat eingestellt, aber den entscheidenden Kommentar, in dem ich meine Meinung etwas weniger emotional und sachlicher geäußert habe, müsste ich erst suchen und habe momentan nicht genug Zeit dafür.


Okay, also:
1. Du findest, dass die Meinungsfreiheit immer mehr eingeschränkt wird. (Für diese zunehmende Einschränkung der Meinungsfreiheit nennst du als Beleg die Bewertung von "Reporter ohne Grenzen" von 2018, die aber in ihrer Punktewertung gerade keine Verschlechterung sehen.)
2. Du findest das nicht gut.
3. Du meinst allerdings, dass es für die diesbezüglichen Gesetze gute Gründe gibt.
4. Einige der Gesetze würdest du sogar verschärfen bzw. schärfer durchsetzen wollen.
5. Als Beispiele für die Einschränkung der Meinungsfreiheit, die du nicht gut findest, bringst du eine Homepage mit Listen von angeblicher oder echter Zensur, die aber (soweit man das erkennen kann, weil die Homepage da nicht immer Gründe angibt und offenbar jegliche Begrenzung der Meinungsfreiheit unabhängig von den Gründen für falsch hält) auf den Gesetzen beruhen, für die du gute Gründe siehst.

Meine Verwirrung wird nicht kleiner.
Könntest du etwas konkreter angeben, a) in welchen Bereichen die Spielräume der Meinungsfreiheit denn enger geworden sind, b) wie diese Einschränkung der Meinungsfreiheit denn funktioniert und c) warum das schlecht ist?
Nur damit ich's verstehe.
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Wilson
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Beitrag(#2189231) Verfasst am: 13.09.2019, 17:37    Titel: Antworten mit Zitat

Mia More hat folgendes geschrieben:
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Beitrag(#2189237) Verfasst am: 13.09.2019, 18:06    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
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Beitrag(#2189247) Verfasst am: 13.09.2019, 18:49    Titel: Antworten mit Zitat

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Beitrag(#2189250) Verfasst am: 13.09.2019, 18:56    Titel: Antworten mit Zitat

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