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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 15976
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#2193457) Verfasst am: 29.10.2019, 01:36    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
Nur weiß ich auch nicht, ob es dann immer so gut sein kann, ein Viertel der Gesellschaft schon verloren zu geben, so nach dem Motto, "man kann sowieso nicht mehr mit den Leuten reden, sie leben nur noch in ihrer eigenen Blase".

Man muss die Leute ja auch nicht komplett verloren geben und alle Wähler der AfD automatisch ausgrenzen. Aber für manche ihrer angeblichen "Probleme" kann und darf man eben keine andere Antwort finden als die schlichte Zurückweisung mit Verweis auf GG und Menschenrechte, weil schon die Formulierung des "Problems" diesen widerspricht.


Möglichkeiten, den Leuten das zu vermitteln, gibt es halt viele: Daß es moralisch ist, zu helfen und die Verantwortung nicht nur den Anderen zu überlassen. Und auch, daß wo z.B. in einem Dorf im Osten vielleicht zwanzig Flüchtlinge einquartiert wurden, - mal zum Vergleich - hier vor Ort im Ruhrgebiet erstmal ein Großteil der Sporthallen der Stadt und eine Schule belegt waren, und die Leute anscheinend nicht fäusteschwingend dagegen demonstriert haben (das zur Relation zwischen "subjektiv" und "objektiv": "objektiv" waren es hier viel mehr, aber die Leute haben deutlich weniger gejammert(*)). Man kann auch Hilfen und Helfer für die Gemeinde und die Untergebrachten bereitstellen etc..

Weil man mit dem GG oder den Dublin-Regeln allein ja auch hätte argumentieren können, daß Deutschland ja von "sicheren Ländern" umgeben sei und die Leute erstmal alle dort Asyl hätten beantragen sollen und Deutschland ja auch "goar niemanden" hätte aufnehmen müssen u.ä.. (Gut, die "Geh doch nach drüben"-Äußerung von Lübcke mag auch dahingehend zu verstehen sein, weil ihm das mit den Flüchtlingen vielleicht auch schon zu den Ohren rauskam?!)

Aber wie gesagt, womöglich ist die Zahl der Flüchtlinge ja auch gar nicht das Problem, das die Leute eigentlich haben, sondern daß das für sie eher nur ein Anlaß war.


_____________
(*) Zumindest gibt es aber einen gewissen Zusammenhang zwischen dem Ausmaß der Erfahrungen mit dem Fremden und dem Ausmaß der Angst respektive der Akzeptanz des Fremden. Es wird immer wieder davon gesprochen, daß man das im Osten ja in DDR-Zeiten nicht so gut erlernen konnte, weil es deutlich weniger Ausländer gab und man nicht so viele Berührpunkte gehabt habe. Das dürfte im Westen auch mal ähnlich angefangen haben, könnte sich also durchaus auch entwickeln?!
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)


Zuletzt bearbeitet von Critic am 29.10.2019, 01:50, insgesamt einmal bearbeitet
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Beitrag(#2193458) Verfasst am: 29.10.2019, 01:36    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
Insofern muß Politik dann auch Antworten auf ihre Probleme finden [...]

Nein. ZB auf das Problem "Mir leben hier zu viele Muslime" muss die Politik keine Antwort finden außer dem Verweis auf Art. 3 und 4 des GG und seine gedanklichen Grundlagen. Wer damit nicht einverstanden ist, kann sich gerne ein passendes Land suchen. Aus.

Genau solche dämlichen Antworten sind es, die AfD und andere Rechte gross machen.
Wenn Leute "zu viele Muslime" als Problem sehen, dann muss die Politik eben dafür sorgen, dass es nicht zu viele werden.



So wie damals mit den Juden? Böse


Genau solche Sprüche wie von Dir hier sind es, die mich veranlassen mit solchen "Leuten" nix zu tun haben zu wollen. Die verachte ich und deren "Nöte und Sorgen" gehen mir am Arsch vorbei. Wenn die ernst genommen werden wollen, sollen sie erst mal nachdenken bevor sie ihr vorlautes Maul aufreissen. Es gibt uebrigens auch "Leute", denen es zuviel von deren Sorte gibt und die von der Politik erwarten dafür zu sorgen, dass es weniger von denen gibt. Muss man die nicht mindestens genauso ernst nehmen? Auch über "zuviel Alte" habe ich schon Klagen gehört. Was soll die Politik in dem Fall machen? zwinkern
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44084

Beitrag(#2193463) Verfasst am: 29.10.2019, 02:12    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
Insofern muß Politik dann auch Antworten auf ihre Probleme finden [...]

Nein. ZB auf das Problem "Mir leben hier zu viele Muslime" muss die Politik keine Antwort finden außer dem Verweis auf Art. 3 und 4 des GG und seine gedanklichen Grundlagen. Wer damit nicht einverstanden ist, kann sich gerne ein passendes Land suchen. Aus.

Genau solche dämlichen Antworten sind es, die AfD und andere Rechte gross machen.
Wenn Leute "zu viele Muslime" als Problem sehen, dann muss die Politik eben dafür sorgen, dass es nicht zu viele werden.

Warum schaffen wir die Verfassung eigentlich nicht gleich ab?
_________________
Geh mir aus der Sonne, Alexander!
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schtonk
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Anmeldungsdatum: 17.12.2013
Beiträge: 12078

Beitrag(#2193464) Verfasst am: 29.10.2019, 02:15    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
https://www.youtube.com/watch?v=fv2-CUPVXoQ
Wahlnachlese der AfD nach der Landtagswahl in Thüringen am 28.10.19

Fast 1h. Meinst du was bestimmtes?


11:30 z.b.,

3:19 - 3:30 vor allem.
Das übliche Verschwörungsgefasel.

Wilson hat folgendes geschrieben:
...ist aber generell interessant...

Echt? Ei verbibbschd, man wird immer genügsamer im Osten Sehr glücklich
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44084

Beitrag(#2193465) Verfasst am: 29.10.2019, 02:20    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Man muss die Leute ja auch nicht komplett verloren geben und alle Wähler der AfD automatisch ausgrenzen.

Möglichkeiten, den Leuten das zu vermitteln, gibt es halt viele: Daß es moralisch ist, zu helfen und die Verantwortung nicht nur den Anderen zu überlassen.

Viele Leute in der "Pipeline" nach rechts suchen nach einer neuen Definition von Männlichkeit, und u.A. genau damit ködern Rechte die Leute auch (wobei das in einigen anderen Ländern verbreiteter zu sein scheint als hier in Deutschland). Diese Leute springen womöglich eher darauf an, wenn du ihnen sagst, Verantwortung zu übernehmen und Schwächeren zu helfen sei männlich - statt "moralisch". Also nur so als erster Schritt, um die Leute überhaupt zu erreichen...
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DonMartin
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Beiträge: 6817

Beitrag(#2193469) Verfasst am: 29.10.2019, 02:30    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
Insofern muß Politik dann auch Antworten auf ihre Probleme finden [...]

Nein. ZB auf das Problem "Mir leben hier zu viele Muslime" muss die Politik keine Antwort finden außer dem Verweis auf Art. 3 und 4 des GG und seine gedanklichen Grundlagen. Wer damit nicht einverstanden ist, kann sich gerne ein passendes Land suchen. Aus.

Nebenbei: für die Anhänger der Umvolkungs-VT ist das eine schöne Bestätigung ihrer Ansichten:
Muslime rein, Deutsche raus.
Vielleicht solltest Du verbal mal etwas abrüsten.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21760

Beitrag(#2193472) Verfasst am: 29.10.2019, 03:04    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
Insofern muß Politik dann auch Antworten auf ihre Probleme finden [...]

Nein. ZB auf das Problem "Mir leben hier zu viele Muslime" muss die Politik keine Antwort finden außer dem Verweis auf Art. 3 und 4 des GG und seine gedanklichen Grundlagen. Wer damit nicht einverstanden ist, kann sich gerne ein passendes Land suchen. Aus.

Nebenbei: für die Anhänger der Umvolkungs-VT ist das eine schöne Bestätigung ihrer Ansichten:
Muslime rein, Deutsche raus.
Vielleicht solltest Du verbal mal etwas abrüsten.

Hä? Weil manche Leute entweder zu doof zum Lesen sind oder leicht verständliche, klare Aussagen böswillig verdrehen könnten, soll ich verbal abrüsten? Nö.

Weder sage ich, dass besonders viele Muslime kommen sollen (nur dass es nicht spezifisch Muslimen verboten werden darf), noch sage ich, dass Deutsche gehen sollen (sondern dass Leute - und zwar egal ob deutsch oder nicht -, denen die verfassungsmäßigen Grundlagen unseres Zusammenlebens nicht passen, ja gehen können, wenn sie wollen). Ja, das wäre Umvolkungs-Verschwörungstheorie - aber eben: Verschwörungstheorie udn keine Wiedergabe meiner Aussage.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
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Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2193484) Verfasst am: 29.10.2019, 09:27    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
Nur weiß ich auch nicht, ob es dann immer so gut sein kann, ein Viertel der Gesellschaft schon verloren zu geben, so nach dem Motto, "man kann sowieso nicht mehr mit den Leuten reden, sie leben nur noch in ihrer eigenen Blase".

Man muss die Leute ja auch nicht komplett verloren geben und alle Wähler der AfD automatisch ausgrenzen. Aber für manche ihrer angeblichen "Probleme" kann und darf man eben keine andere Antwort finden als die schlichte Zurückweisung mit Verweis auf GG und Menschenrechte, weil schon die Formulierung des "Problems" diesen widerspricht.


Man muss nicht. Die Politik sollte wahrscheinlich nicht. Persönlich kann ich das sehr wohl.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
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Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2193485) Verfasst am: 29.10.2019, 09:28    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
Insofern muß Politik dann auch Antworten auf ihre Probleme finden [...]

Nein. ZB auf das Problem "Mir leben hier zu viele Muslime" muss die Politik keine Antwort finden außer dem Verweis auf Art. 3 und 4 des GG und seine gedanklichen Grundlagen. Wer damit nicht einverstanden ist, kann sich gerne ein passendes Land suchen. Aus.

Nebenbei: für die Anhänger der Umvolkungs-VT ist das eine schöne Bestätigung ihrer Ansichten:
Muslime rein, Deutsche raus.
Vielleicht solltest Du verbal mal etwas abrüsten.


Alleine der Gedankengang dorthin... Argh Argh
Wie kann man nur so einen Blödsinn schreiben?
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DonMartin
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Anmeldungsdatum: 13.08.2013
Beiträge: 6817

Beitrag(#2193487) Verfasst am: 29.10.2019, 09:57    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
Nur weiß ich auch nicht, ob es dann immer so gut sein kann, ein Viertel der Gesellschaft schon verloren zu geben, so nach dem Motto, "man kann sowieso nicht mehr mit den Leuten reden, sie leben nur noch in ihrer eigenen Blase".

Man muss die Leute ja auch nicht komplett verloren geben und alle Wähler der AfD automatisch ausgrenzen. Aber für manche ihrer angeblichen "Probleme" kann und darf man eben keine andere Antwort finden als die schlichte Zurückweisung mit Verweis auf GG und Menschenrechte, weil schon die Formulierung des "Problems" diesen widerspricht.


Möglichkeiten, den Leuten das zu vermitteln, gibt es halt viele: Daß es moralisch ist, zu helfen und die Verantwortung nicht nur den Anderen zu überlassen. Und auch, daß wo z.B. in einem Dorf im Osten vielleicht zwanzig Flüchtlinge einquartiert wurden, - mal zum Vergleich - hier vor Ort im Ruhrgebiet erstmal ein Großteil der Sporthallen der Stadt und eine Schule belegt waren, und die Leute anscheinend nicht fäusteschwingend dagegen demonstriert haben (das zur Relation zwischen "subjektiv" und "objektiv": "objektiv" waren es hier viel mehr, aber die Leute haben deutlich weniger gejammert(*)). Man kann auch Hilfen und Helfer für die Gemeinde und die Untergebrachten bereitstellen etc..

Weil man mit dem GG oder den Dublin-Regeln allein ja auch hätte argumentieren können, daß Deutschland ja von "sicheren Ländern" umgeben sei und die Leute erstmal alle dort Asyl hätten beantragen sollen und Deutschland ja auch "goar niemanden" hätte aufnehmen müssen u.ä.. (Gut, die "Geh doch nach drüben"-Äußerung von Lübcke mag auch dahingehend zu verstehen sein, weil ihm das mit den Flüchtlingen vielleicht auch schon zu den Ohren rauskam?!)

Aber wie gesagt, womöglich ist die Zahl der Flüchtlinge ja auch gar nicht das Problem, das die Leute eigentlich haben, sondern daß das für sie eher nur ein Anlaß war.

Ich versuch mal eine Ferndiagnose:
Die Leute hatten 40 Jahre einen Nanny-Staat DDR, der ihnen ins kleinste vorschrieb, was sie zu tun und zu denken hatten.
Dann kam die eher unfreundliche Übernahme durch die BRD, die sie sich wohl anders vorgestellt hatten.
Dann die Schröder-"Reformen".
Und dann 2015 setzte ihnen die Merkel ungefragt jede Menge fremder Nasen vor die Tür, alternativlos natürlich.
Grade das ist ein Reizthema, weil da von Anfang Regierung und regierungsfromme Presse mit Halbwahrheiten oder schlichten Lügen agierten. Das kennen die Ossis aus ihrer Geschichte zur Genüge.
Und am Ende kommen noch die frommen tillichs und versuchen ihnen Fremden- und Islamfreundlichkeit mit der Nazikeule einzubleuen.
Da ist es nicht erstaunlich, wenn den verbliebenen Ostdeutschen der Kragen platzt und sie ihr
Kreuzchen bei der einzige verfügbaren Oppositionspartei machen.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2193488) Verfasst am: 29.10.2019, 10:03    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:

Und dann 2015 setzte ihnen die Merkel ungefragt jede Menge fremder Nasen vor die Tür, alternativlos natürlich.
Grade das ist ein Reizthema, weil da von Anfang Regierung und regierungsfromme Presse mit Halbwahrheiten oder schlichten Lügen agierten. Das kennen die Ossis aus ihrer Geschichte zur Genüge.
Und am Ende kommen noch die frommen tillichs und versuchen ihnen Fremden- und Islamfreundlichkeit mit der Nazikeule einzubleuen.
Da ist es nicht erstaunlich, wenn den verbliebenen Ostdeutschen der Kragen platzt und sie ihr
Kreuzchen bei der einzige verfügbaren Oppositionspartei machen.


Ja klar, gerade weil auch die östlichen Bundesländer ja überlaufen sind mit Ausländern Pillepalle
Es geht nicht um Oppositionspartei, es geht darum Rechte und Nazis zu wählen:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/thueringen-wirtschaftliche-benachteiligung-erklaert-nicht-den-erfolg-der-afd-a-1293756.html
Zitat:
SPIEGEL: Wenn strukturelle Benachteiligung keine Rolle spielt, was dann?

Yendell: Viel wichtiger ist eine grundsätzlich fremdenfeindliche Einstellung - besonders gegenüber Muslimen - gepaart mit der diffusen Angst der Überfremdung. Die Diskussion über wirtschaftliche Gründe für den Erfolg der Rechten führt also in die Irre. Das verbindende Element der AfD-Wähler ist Fremdenfeindlichkeit.


Das ist keine sog. Nazikeule, das ist Nazi.

Und was soll überhaupt dieser Blödsinn von wegen "Islamfreundlichkeit". Nicht-Diskriminierung ist also für dich etwas Abwertendes?
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vrolijke
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Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
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Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2193492) Verfasst am: 29.10.2019, 10:53    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
Nur weiß ich auch nicht, ob es dann immer so gut sein kann, ein Viertel der Gesellschaft schon verloren zu geben, so nach dem Motto, "man kann sowieso nicht mehr mit den Leuten reden, sie leben nur noch in ihrer eigenen Blase".

Man muss die Leute ja auch nicht komplett verloren geben und alle Wähler der AfD automatisch ausgrenzen. Aber für manche ihrer angeblichen "Probleme" kann und darf man eben keine andere Antwort finden als die schlichte Zurückweisung mit Verweis auf GG und Menschenrechte, weil schon die Formulierung des "Problems" diesen widerspricht.


Möglichkeiten, den Leuten das zu vermitteln, gibt es halt viele: Daß es moralisch ist, zu helfen und die Verantwortung nicht nur den Anderen zu überlassen. Und auch, daß wo z.B. in einem Dorf im Osten vielleicht zwanzig Flüchtlinge einquartiert wurden, - mal zum Vergleich - hier vor Ort im Ruhrgebiet erstmal ein Großteil der Sporthallen der Stadt und eine Schule belegt waren, und die Leute anscheinend nicht fäusteschwingend dagegen demonstriert haben (das zur Relation zwischen "subjektiv" und "objektiv": "objektiv" waren es hier viel mehr, aber die Leute haben deutlich weniger gejammert(*)). Man kann auch Hilfen und Helfer für die Gemeinde und die Untergebrachten bereitstellen etc..

Weil man mit dem GG oder den Dublin-Regeln allein ja auch hätte argumentieren können, daß Deutschland ja von "sicheren Ländern" umgeben sei und die Leute erstmal alle dort Asyl hätten beantragen sollen und Deutschland ja auch "goar niemanden" hätte aufnehmen müssen u.ä.. (Gut, die "Geh doch nach drüben"-Äußerung von Lübcke mag auch dahingehend zu verstehen sein, weil ihm das mit den Flüchtlingen vielleicht auch schon zu den Ohren rauskam?!)

Aber wie gesagt, womöglich ist die Zahl der Flüchtlinge ja auch gar nicht das Problem, das die Leute eigentlich haben, sondern daß das für sie eher nur ein Anlaß war.

Ich versuch mal eine Ferndiagnose:
Die Leute hatten 40 Jahre einen Nanny-Staat DDR, der ihnen ins kleinste vorschrieb, was sie zu tun und zu denken hatten.
Dann kam die eher unfreundliche Übernahme durch die BRD, die sie sich wohl anders vorgestellt hatten.
Dann die Schröder-"Reformen".
Und dann 2015 setzte ihnen die Merkel ungefragt jede Menge fremder Nasen vor die Tür, alternativlos natürlich.
Grade das ist ein Reizthema, weil da von Anfang Regierung und regierungsfromme Presse mit Halbwahrheiten oder schlichten Lügen agierten. Das kennen die Ossis aus ihrer Geschichte zur Genüge.
Und am Ende kommen noch die frommen tillichs und versuchen ihnen Fremden- und Islamfreundlichkeit mit der Nazikeule einzubleuen.
Da ist es nicht erstaunlich, wenn den verbliebenen Ostdeutschen der Kragen platzt und sie ihr
Kreuzchen bei der einzige verfügbaren Oppositionspartei machen.

Die DDR hat einfach versäumt die Nazi-Diktatur aufzuarbeiten. Sie taten lieber so, alsob die Nazis alle in der BRD angesiedelt waren. Die "Widerständler" der Nazis wohnten alle in der DDR.
Das Fremdenfeindliche war allerdings auch dort tief verwurzelt. Und nie wurde was dagegen unternommen. "Vermischung" mit Fremdarbeiter war verpönt. Gepredigt wurde allerdings "Völkerverständigung".
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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Beiträge: 14852

Beitrag(#2193515) Verfasst am: 29.10.2019, 13:22    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
hier die selbe pressekonferenz mit wohlfeilen kommentaren unten

Bei dem Kanal kein Wunder...
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tillich (epigonal)
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Beiträge: 21760

Beitrag(#2193518) Verfasst am: 29.10.2019, 13:37    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Und was soll überhaupt dieser Blödsinn von wegen "Islamfreundlichkeit". Nicht-Diskriminierung ist also für dich etwas Abwertendes?

Ja, wenn Schwule heiraten dürfen, ist das ja auch eine Abwertung der "traditionellen Ehe"; wenn Schwarze sich gegen Rassismus wehren, ist das antiweißer Rassismus; also ist es natürlich eine besondere "Islamfreundlichkeit" (weil Freundlichkeit ja was schlechtes ist!), wenn Muslime dieselben Rechte haben wie alle anderen auch. Usw.
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uwebus
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Beitrag(#2193522) Verfasst am: 29.10.2019, 14:50    Titel: Antworten mit Zitat

schtonk hat folgendes geschrieben:

Die Aufgabe der Handelnden in der Politik, die einen Wählerauftrag haben,


Da liegt halt das Problem, weil der Wähler bei unsrem Listenwahlrecht gar keine Möglichkeit hat, den Handelnden in der Politik einen Wählerauftrag zu erteilen.

Der Kandidat A erzählt dir auf einer Wahlveranstaltung, was er für Ziele hat. Du wählst dessen Partei in dem Glauben, daß diese Zeile dann auch angestrebt werden, erlebst aber nach der Wahl, daß die Partei etwas ganz anderes macht. Du hast nun keine Möglichkeit mehr auf den Kandidaten, der jetzt ein Mandat hat, einzuwirken, er wird dir sagen, das Hüh von vor der Wahl mußte er leider in das Hott nach der Wahl umtauschen, weil er der Parteidisziplin und nicht seinem Gewissen unterworfen sei. Er wird dir natürlich nicht sagen, daß er kein Rückgrat hat und seine Meinung um 180° geändert hat, um seinen Diätenanspruch nicht zu verlieren.

Von den rd. 700 Abgeordneten im Bundestag können sich nur max. 10% leisten eine eigene Meinung auch gegen die Parteiführung zu vertreten, wenn sie wieder auf einen aussichtsreichen Listenplatz kommen wollen. Wir haben eine Parteienoligarchie, die ihr nach außen vorgeführtes Demokratie-Label dadurch zu erreichen sucht, daß sie sich auf eine Mehrheit von Abnickern stützt.

Einmal Abnicker, immer Abnicker, nur so bleibt man diätenbezugsberechtigt. Wer querschießt bekommt bei den nächsten Wahl die Rote Karte.
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Alchemist
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Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2193523) Verfasst am: 29.10.2019, 14:58    Titel: Antworten mit Zitat

uwebus hat folgendes geschrieben:
schtonk hat folgendes geschrieben:

Die Aufgabe der Handelnden in der Politik, die einen Wählerauftrag haben,


Da liegt halt das Problem, weil der Wähler bei unsrem Listenwahlrecht gar keine Möglichkeit hat, den Handelnden in der Politik einen Wählerauftrag zu erteilen.

Der Kandidat A erzählt dir auf einer Wahlveranstaltung, was er für Ziele hat. Du wählst dessen Partei in dem Glauben, daß diese Zeile dann auch angestrebt werden, erlebst aber nach der Wahl, daß die Partei etwas ganz anderes macht. Du hast nun keine Möglichkeit mehr auf den Kandidaten, der jetzt ein Mandat hat, einzuwirken, er wird dir sagen, das Hüh von vor der Wahl mußte er leider in das Hott nach der Wahl umtauschen, weil er der Parteidisziplin und nicht seinem Gewissen unterworfen sei. Er wird dir natürlich nicht sagen, daß er kein Rückgrat hat und seine Meinung um 180° geändert hat, um seinen Diätenanspruch nicht zu verlieren.

Von den rd. 700 Abgeordneten im Bundestag können sich nur max. 10% leisten eine eigene Meinung auch gegen die Parteiführung zu vertreten, wenn sie wieder auf einen aussichtsreichen Listenplatz kommen wollen. Wir haben eine Parteienoligarchie, die ihr nach außen vorgeführtes Demokratie-Label dadurch zu erreichen sucht, daß sie sich auf eine Mehrheit von Abnickern stützt.

Einmal Abnicker, immer Abnicker, nur so bleibt man diätenbezugsberechtigt. Wer querschießt bekommt bei den nächsten Wahl die Rote Karte.


Ein typischer uwebus:
Der gemeine Wähler möchte also einen Volksvertreter wählen, der stur seine eigene Meinung vertritt.
Wer aber seine Meinung stur vertritt, wird bei der nächsten Wahl abgestraft.
Klingt logisch? In uwebus Märchenwelt schon

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uwebus
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Anmeldungsdatum: 23.06.2011
Beiträge: 4688

Beitrag(#2193525) Verfasst am: 29.10.2019, 15:39    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:


Aber wie gesagt, womöglich ist die Zahl der Flüchtlinge ja auch gar nicht das Problem,


Das kommt darauf an, ob jemand rechnen kann. Die augenblickliche Zahl an Flüchtlingen erfordert insgesamt bundesweit einen finanziellen Aufwand von rd. 50 Milliarden Euro jährlich, die Bundeswehr erhält weniger. Die Bundesrepublik ist nicht mehr verteidigungsfähig, innerhalb der Nato wird sie langsam zur Lachnummer.

Nun gibt es Leute wie mich, die der Auffassung sind, daß ein Staat, der nicht mehr verteidigungsfähig ist, nur noch überleben kann, wenn andere für ihn einspringen, bisher waren das die USA, oder aber sich selbst wieder in einen verteidigungsfähigen Zustand zu versetzen. Die USA haben keine Lust mehr uns zu schützen, also müssen oder zumindest sollten wir uns überlegen, was wir jetzt tun sollen.

Die Bundeswehr braucht mittelfristig zusätzlich einen Betrag, der in der Höhe der Flüchtlingskosten liegen dürfte. Jetzt nehme ich mal das Saarland: Die Stadt Saarbrücken ist mit über einer Milliarde Euro verschuldet, das Saarland mit rd. 14 Milliarden €, und das bei einer Einwohnerzahl von unter 1 Million.

Die Situation in anderen Bundesländern mag etwas besser sein, aber es stellt sich die Frage, wo kommt das Geld her, um zumindest die Bundeswehr wieder Nato-fähig zu machen, ganz zu schweigen von den Geldern, die erforderlich sind, die seit Jahren veranchlässigte sonstige Infrastruktur wieder aufzumöbeln.

Bleiben wir Flüchtlingsmagnet Europas wie bisher, kommen jährlich etwa 200.000 zusätzliche sog. Flüchtlinge ins Land, zu deren Versorgung sich Kommunnen und Länder/Bund zusätzlich verschulden müssen. Wer hat dann noch Lust Steuern zu zahlen, wenn die Gegenleistung nur noch negativ für ihn ausfällt? Gerade weil jetzt noch durch die industriefeindliche Politik von Rot-Grün auch in großer Zahl Arbeitsplätze verloren gehen und die Zahl der Arbeitslosen steigen wird? Die Flüchtlingspolitik in gegenwärtiger Höhe ruiniert unsre Sozialsysteme, unsre Bundeswehr und unsre Infrasruktur, Bildungseinrichtungen inbegriffen. Gutmenschentum ändert daran nichts, nur eine andere Flüchtlingspolitik, die sich auf wirkliche Flüchtlinge beschränkt, so daß die Kosten für den Steuerzahler tragbar bleiben.
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Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21760

Beitrag(#2193527) Verfasst am: 29.10.2019, 16:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, uns geht es ja soooo schlecht.
Und die Flüchtlinge sind schuld.
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Beiträge: 30878

Beitrag(#2193528) Verfasst am: 29.10.2019, 16:11    Titel: Antworten mit Zitat

uwebus hat folgendes geschrieben:
Nun gibt es Leute wie mich


Das ist in der Tat ein Problem. Wie war das noch mal mit dem Bevölkerungsaustausch? Könnte man nicht statt der Flüchtlinge unsere Problembären in ein Flugzeug setzen und nach Sonstwo schicken?
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Beitrag(#2193534) Verfasst am: 29.10.2019, 17:15    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
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Nur weiß ich auch nicht, ob es dann immer so gut sein kann, ein Viertel der Gesellschaft schon verloren zu geben, so nach dem Motto, "man kann sowieso nicht mehr mit den Leuten reden, sie leben nur noch in ihrer eigenen Blase".

Man muss die Leute ja auch nicht komplett verloren geben und alle Wähler der AfD automatisch ausgrenzen. Aber für manche ihrer angeblichen "Probleme" kann und darf man eben keine andere Antwort finden als die schlichte Zurückweisung mit Verweis auf GG und Menschenrechte, weil schon die Formulierung des "Problems" diesen widerspricht.


Möglichkeiten, den Leuten das zu vermitteln, gibt es halt viele: Daß es moralisch ist, zu helfen und die Verantwortung nicht nur den Anderen zu überlassen. Und auch, daß wo z.B. in einem Dorf im Osten vielleicht zwanzig Flüchtlinge einquartiert wurden, - mal zum Vergleich - hier vor Ort im Ruhrgebiet erstmal ein Großteil der Sporthallen der Stadt und eine Schule belegt waren, und die Leute anscheinend nicht fäusteschwingend dagegen demonstriert haben (das zur Relation zwischen "subjektiv" und "objektiv": "objektiv" waren es hier viel mehr, aber die Leute haben deutlich weniger gejammert(*)). Man kann auch Hilfen und Helfer für die Gemeinde und die Untergebrachten bereitstellen etc..

Weil man mit dem GG oder den Dublin-Regeln allein ja auch hätte argumentieren können, daß Deutschland ja von "sicheren Ländern" umgeben sei und die Leute erstmal alle dort Asyl hätten beantragen sollen und Deutschland ja auch "goar niemanden" hätte aufnehmen müssen u.ä.. (Gut, die "Geh doch nach drüben"-Äußerung von Lübcke mag auch dahingehend zu verstehen sein, weil ihm das mit den Flüchtlingen vielleicht auch schon zu den Ohren rauskam?!)

Aber wie gesagt, womöglich ist die Zahl der Flüchtlinge ja auch gar nicht das Problem, das die Leute eigentlich haben, sondern daß das für sie eher nur ein Anlaß war.

Ich versuch mal eine Ferndiagnose:
Die Leute hatten 40 Jahre einen Nanny-Staat DDR, der ihnen ins kleinste vorschrieb, was sie zu tun und zu denken hatten.
Dann kam die eher unfreundliche Übernahme durch die BRD, die sie sich wohl anders vorgestellt hatten.
Dann die Schröder-"Reformen".
Und dann 2015 setzte ihnen die Merkel ungefragt jede Menge fremder Nasen vor die Tür, alternativlos natürlich.
Grade das ist ein Reizthema, weil da von Anfang Regierung und regierungsfromme Presse mit Halbwahrheiten oder schlichten Lügen agierten. Das kennen die Ossis aus ihrer Geschichte zur Genüge.
Und am Ende kommen noch die frommen tillichs und versuchen ihnen Fremden- und Islamfreundlichkeit mit der Nazikeule einzubleuen.
Da ist es nicht erstaunlich, wenn den verbliebenen Ostdeutschen der Kragen platzt und sie ihr
Kreuzchen bei der einzige verfügbaren Oppositionspartei machen.


Ja und? !990 hatte uns der Kohl 15 Millionen "fremde Nasen vor die Tür gesetzt, alternativlos natürlich". Fingen wir deshalb an in hellen Scharen rechtsradikale Parteien zu wählen?
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uwebus
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Beiträge: 4688

Beitrag(#2193535) Verfasst am: 29.10.2019, 17:22    Titel: Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
uwebus hat folgendes geschrieben:
Nun gibt es Leute wie mich


Das ist in der Tat ein Problem. Wie war das noch mal mit dem Bevölkerungsaustausch? Könnte man nicht statt der Flüchtlinge unsere Problembären in ein Flugzeug setzen und nach Sonstwo schicken?


Kramer, statt blöd rüberzukommen mach doch mal einen Vorschlag, wie du die Wiederherstellung der Verteidigungsfähigkeit der Bundesrepublik sowie die notwendigen Arbeiten für die Wiederherstellung der Infrastruktur einschließlich der Bildungseinrichtungen sowie die Finanzierung der Sozialsysteme sicherstellen möchtest.

Für die bald in Rente gehenden Babyboomer wird eine Altersarmut von 50% vorausgesagt, meinst du, da können wir uns noch mehr Flüchtlinge, die gar keine sind, sondern Wirtschaftsmigranten, leisten?

Wie alt bist du und wie sieht deine Altersversorgung aus? Erwartest du ein Millionenerbe oder eine Grundsicherung? Im letzteren Fall kauf dir schon mal 'ne große Tüte fürs Flaschensammeln.
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swifty
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Anmeldungsdatum: 26.03.2017
Beiträge: 5000

Beitrag(#2193537) Verfasst am: 29.10.2019, 17:24    Titel: Antworten mit Zitat

Man könnte die vielen Flüchtlinge auch in der Bundeswehr verpflichten...
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beachbernie
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Beitrag(#2193540) Verfasst am: 29.10.2019, 17:40    Titel: Antworten mit Zitat

swifty hat folgendes geschrieben:
Man könnte die vielen Flüchtlinge auch in der Bundeswehr verpflichten...



.......und die verteidigen Deutschland am Hindukusch und schaffen dabei noch mehr Flüchtlinge.


Ich glaube Du hast gerade das Perpetuum Mobile erfunden. Sehr glücklich
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Alchemist
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Beitrag(#2193546) Verfasst am: 29.10.2019, 19:05    Titel: Antworten mit Zitat

uwebus hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:


Aber wie gesagt, womöglich ist die Zahl der Flüchtlinge ja auch gar nicht das Problem,


Das kommt darauf an, ob jemand rechnen kann..


Aus Erfahrung wissen wir hier alle, dass du das jedenfalls nicht kannst.
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Skeptiker
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Beitrag(#2193549) Verfasst am: 29.10.2019, 19:24    Titel: Antworten mit Zitat

Eine Analyse zu den Landtagswahlergebnissen in Thüringen von Matthias Quent:

Zitat:
Es gibt nur einen Rand – und der ist rechts

Erfolge der radikalen und populistischen Rechten sind keineswegs in erster Linie als Protest gegen materiellen Mangel zu erklären, sondern vor allem als reaktionärer Widerstand gegen kulturelle Veränderungen durch Globalisierung, Migration, wissenschaftliche Fortschritte und den Bedeutungs­gewinn postmaterieller Werte.

Heisst das nun, die soziale Frage spielt allenfalls eine Nebenrolle?

Auch das wäre falsch. Die Alternative von sozialer Frage oder Identitäts­politik verkennt, dass das eine für das andere instrumentalisiert wird. Konkret: Seit dem Bucherfolg von Thilo Sarrazins «Deutschland schafft sich ab» werden in der Bundes­republik soziale Konflikte zunehmend kulturalisiert. Das heisst, Probleme, die sich aus wirtschaftlicher Ungleichheit und einer Spar- und Wohnungsmarkt­politik ergeben, die Perspektiv­losigkeit unter Jugendlichen oder soziale Brennpunkte hervorbringen, werden auf Sünden­böcke projiziert – meist Migrantinnen, Muslime und Musliminnen oder – wie auf grellste Weise durch den Anschlag in Halle deutlich geworden – Jüdinnen und Juden.

Wir haben es also mit einer Ethnisierung sozialer Fragen zu tun, wie man sie auch in den Landeswahl­programmen der AfD lesen kann. Ökonomische Ungerechtigkeiten werden nicht hinterfragt, sondern Frustrationen auf schwache Gesellschafts­gruppen umgeleitet. Dieser Rassismus ist keineswegs ein falscher Hilferuf der Schwächsten. Er schützt die Privilegien der relativ Starken. (...)

Die AfD hat kürzlich Klimapolitik zu ihrem nächsten grossen Thema bestimmt und den antiökologischen Backlash ausgerufen. So erklärt sich die populistische und radikale Rechte nach ihrer Logik folgerichtig zum entschiedenen Verteidiger der bestehenden weltweiten Klima­ungerechtigkeiten und der damit verbundenen Privilegien der Menschen in den Industrie­gesellschaften. (...)

Ausgerechnet der frühere Geheimdienst­chef Maassen betreibt damit das Geschäft, für das Götz Kubitschek und sein rechts­radikales Institut für Staatspolitik seit Jahrzehnten werben: die Grenzen zwischen moderatem Konservatismus und reaktionärem Extremismus einzureissen. (...) «Selbstverharmlosung» heisst das Konzept, das Götz Kubitschek im Jahr 2013 vorschlug. Ganz in diesem Sinne versucht die AfD, sich gleichzeitig als «bürgerlich-konservativ» zu tarnen ...


https://www.republik.ch/2019/10/29/es-gibt-nur-einen-rand-und-der-ist-rechts


Während die Zukunft der menschlichen Gesellschaft und Zivilisation nur in der Lösung komplexer globaler sozial-ökologischer Krisen liegen kann, schieben die rückwärtsgewandten Faschisten aller Länder diese brennenden Probleme einfach bei Seite in ihrem wahnhaften Bestreben, eine neofeudale Gesellschaft zu restaurieren, in der *natürlich gewachsene und idyllische* Strukturen wie Nation, Religion, Familie, Kaiser & Könige und *höhere Weisheiten* und Gesetze die Untertanen regieren, um damit gleichzeitig jegliche *Störungen* von innen und außen zu vernichten.

Es zeigt sich auch bei der AfD sehr deutlich, dass der Faschismus vor allem eine Gegenbewegung gegen alle progressiven - insbesondere soziale und ökologische - Bewegungen darstellt.

-----

Die besten Statistiken hat wieder einmal die Tagesschau gebracht, wobei ich folgende Grafik ganz interessant fand:



Das heißt: Die Wähler/-innen der AfD waren unterdurchschnittlich von ihrer Wahlentscheidung überzeugt und wählten überdurchschnittlich häufig aus Enttäuschung über die politischen Verhältnisse. Also Protestwähler/-innen.

Es ist zu vermuten, dass ein großer Teil von diesen Protestlern von der neoliberalen und keine Perspektiven bietenden *Partei* AfD auch schon bald enttäuscht sein werden. Das Wählerpotenzial der AfD scheint ausgeschöpft zu sein. Ich rechne zukünftig mt einem Absinken der Stimmen für die AfD - sofern die anderen großen Parteien hart bleiben in ihrer Abgrenzung gegen die Wölfe-in-Schafspelzen-Faschos der AfD.
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#2193553) Verfasst am: 29.10.2019, 20:23    Titel: Antworten mit Zitat

Edit: Das eingeklammerte im Zitat war nur versehentlich mitzitiert und ist (was man ja auch an meiner Aussage erkennen kann) nicht das, worum es mir geht. Ich lasse es stehen und klammere es nur ein, weil darauf reagiert wurde.
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Zitat:
[Es gibt nur einen Rand – und der ist rechts] Die AfD hat kürzlich Klimapolitik zu ihrem nächsten grossen Thema bestimmt und den antiökologischen Backlash ausgerufen.

Das finde ich übrigens gut. Zumindest ein Teil ihrer Wähler wird diesen antwissenschaftlichen Schwachsinn mE nicht nachvollziehen können. Auf diesem Spielfeld können die mMn nichts gewinnen.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

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Zuletzt bearbeitet von tillich (epigonal) am 29.10.2019, 22:13, insgesamt einmal bearbeitet
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swifty
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Beitrag(#2193554) Verfasst am: 29.10.2019, 20:34    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Es gibt nur einen Rand – und der ist rechts

Das finde ich übrigens gut.

Pillepalle
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sehr gut
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Beiträge: 14852

Beitrag(#2193558) Verfasst am: 29.10.2019, 21:08    Titel: Antworten mit Zitat

swifty hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Es gibt nur einen Rand – und der ist rechts

Das finde ich übrigens gut.

Pillepalle

Hast du da nicht etwas entfernt von tillichs Antwort?
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Alchemist
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Beitrag(#2193560) Verfasst am: 29.10.2019, 21:31    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Es gibt nur einen Rand – und der ist rechts Die AfD hat kürzlich Klimapolitik zu ihrem nächsten grossen Thema bestimmt und den antiökologischen Backlash ausgerufen.

Das finde ich übrigens gut. Zumindest ein Teil ihrer Wähler wird diesen antwissenschaftlichen Schwachsinn mE nicht nachvollziehen können. Auf diesem Spielfeld können die mMn nichts gewinnen.


Was für Loser.
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uwebus
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Anmeldungsdatum: 23.06.2011
Beiträge: 4688

Beitrag(#2193561) Verfasst am: 29.10.2019, 21:32    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:


sofern die anderen großen Parteien hart bleiben


Wie viele andere GROSSE Parteien gibt es denn da noch?
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