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Was Gold ist und warum es die Eliten hassen
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DonMartin
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Anmeldungsdatum: 13.08.2013
Beiträge: 6817

Beitrag(#2219750) Verfasst am: 10.08.2020, 09:36    Titel: Antworten mit Zitat

Aktuelles Beispiel für natürliche (Marktmiete) vs künstliche (Mietendeckel) Preise.
Natürlich wird dadurch nicht mehr Wohnraum geschaffen.

Aber was will man erwarten. In Berlin regiert halt RRG, also dieselbe Couleur, die schon die DDR-Wohnungswirtschaft versemmelt hat.
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Zumsel
registrierter User



Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#2219752) Verfasst am: 10.08.2020, 10:25    Titel: Antworten mit Zitat

TheStone hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Lass es mich mal so sagen, tillich.

Der Markt ist letztlich eine menschengemachte Rechenmaschine, deren Ergebnisse nicht willkürlich, sondern logisch erklärbar sind.


Was passiert, wenn man diese Rechenmaschine abstellt, kann man unschwer in Volkswirtschaften erkennen, in denen sowas passiert ist.

Wenn z.B. die Politik einerseits Preiskontrollen in Form von staatlich fixierten Höchstpreisen fuer Lebensmittel einführt (um Lebensmittel fuer alle bezahlbar zu machen) und gleichzeitig mit genauso staatlich festgelegten Mindestlöhnen (die auch fuer die Arbeit bei der Lebensmittelproduktion verbindlich sind) dafuer sorgt, dass jeder Arbeitende bequem vom Lohn fuer seine Arbeit leben kann, dann mag da durchaus eine löbliche Absicht dahinterstecken. In der Praxis wird es dadurch allerdings weniger rentabel Lebensmittel zu produzieren und deshalb werden auch weniger Lebensmittel produziert (=>Mangelwirtschaft). Im Extremfall kann dadurch sogar die Produktion von Lebensmittel praktisch voellig zum Erliegen gebracht werden, dann naemlich, wenn man nur Lebensmittel produzieren kann, wenn man anstatt Gewinn zu erzielen selber Geld drauflegt. Kein vernünftiger Mensch wuerde unter solchen Umständen noch Lebensmittel produzieren, die ueber den Eigenbedarf fuer sich und seine Familie hinausgehen. Das fuehrt am Ende nur dazu, dass die staatlich verordneten tiefen Lebensmittelpreise nur auf den Preisschildern an leeren Regalen stehen.

Der Markt schafft hier ganz automatisch Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage und sorgt so dafuer, dass Lebensmittel einerseits mehr als kostendeckend produziert werden koennen und andererseits auch fuer die Mehrheit der Kunden bezahlbar bleiben. Die Staatsaufgabe fuer die Minderheit zu sorgen, die wirtschaftlich zu schwach ist, diese Marktpreise zu bezahlen, sollte anders erledigt werden als dadurch, dass man die Marktptozesse ausser Kraft setzt oder zu stark manipuliert.


Angesichts der derzeitigen Lebensmittelüberproduktion von Mangelproduktion zu schwadronieren ist einigermaßen albern.

Zitat:
Im Extremfall kann dadurch sogar die Produktion von Lebensmittel praktisch voellig zum Erliegen gebracht werden, dann naemlich, wenn man nur Lebensmittel produzieren kann, wenn man anstatt Gewinn zu erzielen selber Geld drauflegt.


Abgesehen davon, dass wir von einer Mangelproduktion so weit weg sind, wie's nur geht, ist der Extremfall einer Nichtregulierung erbärmliche Tier- und Menschenhaltung und Arbeitsbedingungen die nicht weit weg von Sklaverei sind. ....ups....da sind wir ja schon...


In der Tat, dass beachbernie sich ausgerechnet die Lebensmittelindustrie ausgesucht hat, um die Segnungen der Marktwirtschaft zu illustrieren...

Überhaupt bestätigen solche Diskussionen über die angebliche "Natürlichkeit" von Marktmechanismus usw. doch immer wieder die alte Erkenntnis, dass die Berufung auf "die Vernunft oder den "gesunden Menschenverstand" am promptesten genau da eintritt, wo am ehesten Apologie der herrschenden Unvernunft am Werke ist.
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46311
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2219754) Verfasst am: 10.08.2020, 10:36    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Aktuelles Beispiel für natürliche (Marktmiete) vs künstliche (Mietendeckel) Preise.
Natürlich wird dadurch nicht mehr Wohnraum geschaffen.

Aber was will man erwarten. In Berlin regiert halt RRG, also dieselbe Couleur, die schon die DDR-Wohnungswirtschaft versemmelt hat.


Mir ist nicht bekannt, dass es in der DDR unbezahlbare Wohnungen gab. Am Kopf kratzen
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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Marcellinus
Outsider



Anmeldungsdatum: 27.05.2009
Beiträge: 7429

Beitrag(#2219766) Verfasst am: 10.08.2020, 12:10    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Aktuelles Beispiel für natürliche (Marktmiete) vs künstliche (Mietendeckel) Preise.
Natürlich wird dadurch nicht mehr Wohnraum geschaffen.

Aber was will man erwarten. In Berlin regiert halt RRG, also dieselbe Couleur, die schon die DDR-Wohnungswirtschaft versemmelt hat.


Mir ist nicht bekannt, dass es in der DDR unbezahlbare Wohnungen gab. Am Kopf kratzen

Unbezahlbar ist all das, was man mit Geld nicht kaufen kann. Unbezahlbare Wohnungen waren in der DDR die in Wandlitz.
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es gibt keine ewigen Tatsachen: sowie es keine absoluten Wahrheiten gibt."

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DonMartin
registrierter User



Anmeldungsdatum: 13.08.2013
Beiträge: 6817

Beitrag(#2219767) Verfasst am: 10.08.2020, 12:33    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Aktuelles Beispiel für natürliche (Marktmiete) vs künstliche (Mietendeckel) Preise.
Natürlich wird dadurch nicht mehr Wohnraum geschaffen.

Aber was will man erwarten. In Berlin regiert halt RRG, also dieselbe Couleur, die schon die DDR-Wohnungswirtschaft versemmelt hat.


Mir ist nicht bekannt, dass es in der DDR unbezahlbare Wohnungen gab. Am Kopf kratzen

Es gab - wie in Berlin - zu wenige Wohnungen. Und die, die's gab, waren oft erbärmlich.
Die ideologisch motivierte Antwort des Staates: künstlich niedrige Mieten. Was natürlich niemanden animierte,
neue Wohnungen zu schaffen oder auch nur alte zu sanieren. Lohnte sich ja nicht.
Nichtmal für sozialistisches Wirtschaften.
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vrolijke
Bekennender Pantheist
Moderator



Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46311
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2219768) Verfasst am: 10.08.2020, 14:00    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Aktuelles Beispiel für natürliche (Marktmiete) vs künstliche (Mietendeckel) Preise.
Natürlich wird dadurch nicht mehr Wohnraum geschaffen.

Aber was will man erwarten. In Berlin regiert halt RRG, also dieselbe Couleur, die schon die DDR-Wohnungswirtschaft versemmelt hat.


Mir ist nicht bekannt, dass es in der DDR unbezahlbare Wohnungen gab. Am Kopf kratzen

Es gab - wie in Berlin - zu wenige Wohnungen. Und die, die's gab, waren oft erbärmlich.
Die ideologisch motivierte Antwort des Staates: künstlich niedrige Mieten. Was natürlich niemanden animierte,
neue Wohnungen zu schaffen oder auch nur alte zu sanieren. Lohnte sich ja nicht.
Nichtmal für sozialistisches Wirtschaften.


Ich kannte "ganz normale" Familien in Dresden. Eine wohnte in eine Altbauwohnung, die anderen in einem Plattenbau. Ganz adrette Wohnungen für ein Bruchteil ihres Monatseinkommens.
In wie viel Wohnungen in der DDR warst Du?
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21761

Beitrag(#2219769) Verfasst am: 10.08.2020, 14:01    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Lass es mich mal so sagen, tillich.

Der Markt ist letztlich eine menschengemachte Rechenmaschine, deren Ergebnisse nicht willkürlich, sondern logisch erklärbar sind.


Was passiert, wenn man diese Rechenmaschine abstellt, kann man unschwer in Volkswirtschaften erkennen, in denen sowas passiert ist.

Wenn z.B. die Politik einerseits Preiskontrollen in Form von staatlich fixierten Höchstpreisen fuer Lebensmittel einführt (um Lebensmittel fuer alle bezahlbar zu machen) und gleichzeitig mit genauso staatlich festgelegten Mindestlöhnen (die auch fuer die Arbeit bei der Lebensmittelproduktion verbindlich sind) dafuer sorgt, dass jeder Arbeitende bequem vom Lohn fuer seine Arbeit leben kann, dann mag da durchaus eine löbliche Absicht dahinterstecken. In der Praxis wird es dadurch allerdings weniger rentabel Lebensmittel zu produzieren und deshalb werden auch weniger Lebensmittel produziert (=>Mangelwirtschaft). Im Extremfall kann dadurch sogar die Produktion von Lebensmittel praktisch voellig zum Erliegen gebracht werden, dann naemlich, wenn man nur Lebensmittel produzieren kann, wenn man anstatt Gewinn zu erzielen selber Geld drauflegt. Kein vernünftiger Mensch wuerde unter solchen Umständen noch Lebensmittel produzieren, die ueber den Eigenbedarf fuer sich und seine Familie hinausgehen. Das fuehrt am Ende nur dazu, dass die staatlich verordneten tiefen Lebensmittelpreise nur auf den Preisschildern an leeren Regalen stehen.

Der Markt schafft hier ganz automatisch Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage und sorgt so dafuer, dass Lebensmittel einerseits mehr als kostendeckend produziert werden koennen und andererseits auch fuer die Mehrheit der Kunden bezahlbar bleiben. Die Staatsaufgabe fuer die Minderheit zu sorgen, die wirtschaftlich zu schwach ist, diese Marktpreise zu bezahlen, sollte anders erledigt werden als dadurch, dass man die Marktptozesse ausser Kraft setzt oder zu stark manipuliert.

Dass der Markt innerhalb des Rahmens, der ihm gesetzt ist, ein ziemlich effektives Instrument sein mag, habe ich selbst schon geschrieben. Deine längliche, und inzwischen durchaus bekannte, Lobeshymne diesbezüglich war also nicht wirklich nötig.

Mein Hauptpunkt war aber, dass die Preisfindung über einen Markt vielleicht in vielen Fällen effektiver, aber kein Stück weniger "künstlich" ist als eine direkte Preisfestlegung, da die Rahmenbedingungen jeden Marktes selbst künstlich im Sinne menschlicher Entscheidungen sind; dass diese Rahmenbedingungen den einen Leuten nützen undf den anderen schaden; und dass die Rede von einer "natürlichen" Preisfindung über den Markt genau dies ideologisch verschleiert.

Dazu hast du leider nicht so viel geschrieben.
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Heizölrückstoßabdämpfung
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Anmeldungsdatum: 26.07.2007
Beiträge: 17529
Wohnort: Stralsund

Beitrag(#2219771) Verfasst am: 10.08.2020, 14:33    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Aktuelles Beispiel für natürliche (Marktmiete) vs künstliche (Mietendeckel) Preise.
Natürlich wird dadurch nicht mehr Wohnraum geschaffen.

Aber was will man erwarten. In Berlin regiert halt RRG, also dieselbe Couleur, die schon die DDR-Wohnungswirtschaft versemmelt hat.


Mir ist nicht bekannt, dass es in der DDR unbezahlbare Wohnungen gab. Am Kopf kratzen

Es gab - wie in Berlin - zu wenige Wohnungen. Und die, die's gab, waren oft erbärmlich.
Die ideologisch motivierte Antwort des Staates: künstlich niedrige Mieten. Was natürlich niemanden animierte,
neue Wohnungen zu schaffen oder auch nur alte zu sanieren. Lohnte sich ja nicht.
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Ich kannte "ganz normale" Familien in Dresden. Eine wohnte in eine Altbauwohnung, die anderen in einem Plattenbau. Ganz adrette Wohnungen für ein Bruchteil ihres Monatseinkommens.
In wie viel Wohnungen in der DDR warst Du?


Ich habe mehrere - wenn auch als Kind - noch selbst gesehen. Da waren alte verfallene Wohnungen dabei, teilweise noch mit Kachelöfen und Klo auf dem Hof und dergleichen. Wir hatten das Glück in einem Plattenbau zu leben, der vergleichsweise modern war (allerdings auch mit Kachelofen), aber es gab auch zahlreiche viel primitivere Wohnungen, an denen ewig nichts mehr gemacht wurde.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2219777) Verfasst am: 10.08.2020, 16:23    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Aktuelles Beispiel für natürliche (Marktmiete) vs künstliche (Mietendeckel) Preise.
Natürlich wird dadurch nicht mehr Wohnraum geschaffen.

Aber was will man erwarten. In Berlin regiert halt RRG, also dieselbe Couleur, die schon die DDR-Wohnungswirtschaft versemmelt hat.


Mir ist nicht bekannt, dass es in der DDR unbezahlbare Wohnungen gab. Am Kopf kratzen


Dafuer gab es solche, auf die man viele Jahre warten musste. zwinkern
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2219778) Verfasst am: 10.08.2020, 16:27    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Lass es mich mal so sagen, tillich.

Der Markt ist letztlich eine menschengemachte Rechenmaschine, deren Ergebnisse nicht willkürlich, sondern logisch erklärbar sind.


Was passiert, wenn man diese Rechenmaschine abstellt, kann man unschwer in Volkswirtschaften erkennen, in denen sowas passiert ist.

Wenn z.B. die Politik einerseits Preiskontrollen in Form von staatlich fixierten Höchstpreisen fuer Lebensmittel einführt (um Lebensmittel fuer alle bezahlbar zu machen) und gleichzeitig mit genauso staatlich festgelegten Mindestlöhnen (die auch fuer die Arbeit bei der Lebensmittelproduktion verbindlich sind) dafuer sorgt, dass jeder Arbeitende bequem vom Lohn fuer seine Arbeit leben kann, dann mag da durchaus eine löbliche Absicht dahinterstecken. In der Praxis wird es dadurch allerdings weniger rentabel Lebensmittel zu produzieren und deshalb werden auch weniger Lebensmittel produziert (=>Mangelwirtschaft). Im Extremfall kann dadurch sogar die Produktion von Lebensmittel praktisch voellig zum Erliegen gebracht werden, dann naemlich, wenn man nur Lebensmittel produzieren kann, wenn man anstatt Gewinn zu erzielen selber Geld drauflegt. Kein vernünftiger Mensch wuerde unter solchen Umständen noch Lebensmittel produzieren, die ueber den Eigenbedarf fuer sich und seine Familie hinausgehen. Das fuehrt am Ende nur dazu, dass die staatlich verordneten tiefen Lebensmittelpreise nur auf den Preisschildern an leeren Regalen stehen.

Der Markt schafft hier ganz automatisch Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage und sorgt so dafuer, dass Lebensmittel einerseits mehr als kostendeckend produziert werden koennen und andererseits auch fuer die Mehrheit der Kunden bezahlbar bleiben. Die Staatsaufgabe fuer die Minderheit zu sorgen, die wirtschaftlich zu schwach ist, diese Marktpreise zu bezahlen, sollte anders erledigt werden als dadurch, dass man die Marktptozesse ausser Kraft setzt oder zu stark manipuliert.

Dass der Markt innerhalb des Rahmens, der ihm gesetzt ist, ein ziemlich effektives Instrument sein mag, habe ich selbst schon geschrieben. Deine längliche, und inzwischen durchaus bekannte, Lobeshymne diesbezüglich war also nicht wirklich nötig.

Mein Hauptpunkt war aber, dass die Preisfindung über einen Markt vielleicht in vielen Fällen effektiver, aber kein Stück weniger "künstlich" ist als eine direkte Preisfestlegung, da die Rahmenbedingungen jeden Marktes selbst künstlich im Sinne menschlicher Entscheidungen sind; dass diese Rahmenbedingungen den einen Leuten nützen undf den anderen schaden; und dass die Rede von einer "natürlichen" Preisfindung über den Markt genau dies ideologisch verschleiert.

Dazu hast du leider nicht so viel geschrieben.


Ich habe immerhin soviel dazu geschrieben, dass und warum ich in dem Kontext nicht von "natuerlich" und "künstlich" spreche. Hast Du das denn nicht gelesen? Am Kopf kratzen
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2219779) Verfasst am: 10.08.2020, 16:28    Titel: Antworten mit Zitat

Marcellinus hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Aktuelles Beispiel für natürliche (Marktmiete) vs künstliche (Mietendeckel) Preise.
Natürlich wird dadurch nicht mehr Wohnraum geschaffen.

Aber was will man erwarten. In Berlin regiert halt RRG, also dieselbe Couleur, die schon die DDR-Wohnungswirtschaft versemmelt hat.


Mir ist nicht bekannt, dass es in der DDR unbezahlbare Wohnungen gab. Am Kopf kratzen

Unbezahlbar ist all das, was man mit Geld nicht kaufen kann. Unbezahlbare Wohnungen waren in der DDR die in Wandlitz.


.....und in Westberlin.
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TheStone
registrierter User



Anmeldungsdatum: 27.03.2015
Beiträge: 761

Beitrag(#2219782) Verfasst am: 10.08.2020, 16:43    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:


"Wir" haben ja auch das Glueck in Marktwirtschaften zu leben. Andere haben dieses Glueck nicht und die koennen das bestätigen, wovon ich hier rede.


Jupp...ist ein Wahnsinnsglück im Kapitalismus auf der Gewinnerseite zu leben und sich so richtig zu Lasten von z.B. rumänischen Saisonarbeitern und südostasiatischen Fabrikarbeitern den Arsch pudern zu lassen...

Ungustiöses im Blickfeld
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2219785) Verfasst am: 10.08.2020, 16:53    Titel: Antworten mit Zitat

TheStone hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:


"Wir" haben ja auch das Glueck in Marktwirtschaften zu leben. Andere haben dieses Glueck nicht und die koennen das bestätigen, wovon ich hier rede.


Jupp...ist ein Wahnsinnsglück im Kapitalismus auf der Gewinnerseite zu leben und sich so richtig zu Lasten von z.B. rumänischen Saisonarbeitern und südostasiatischen Fabrikarbeitern den Arsch pudern zu lassen...

Ungustiöses im Blickfeld



:gaehn:


Stell Dir mal vor. Im Kapitalismus geht's sogar den Verlierern besser als der breiten Masse der Menschen in nichtkapitalisrtischen Laendern. Von den Verlierern sozialistischer Experimente moechte ich da gar nicht erst anfangen. Schliesslich hat das ja auch historische Ursachen, dass "rumänische Wanderarbeiter" und "suedostasiatische Fabrikarbeiter" uns zwei Glückspilzen "den Arsch pudern" anstatt satt und zufrieden in ihrer eigenen entwickelten sozialen Marktwirtschaft zu leben. Zur "Gewinnerseite" gehörst naemlich auch Du, weil auch Du im Kapitalismus, in einer sozialen Marktwirtschaft lebst und keinerlei Anstalten erkennen laesst daran was zu aendern. Ich meine Du könntest ja Dein Bündel schnüren und in ein nichtkapitalistisches Land Deiner Wahl ziehen, wenn es Dir ernst damit waere die "kapitalistische Ausbeutung" nicht mehr mitzumachen... Sehr glücklich
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21761

Beitrag(#2219786) Verfasst am: 10.08.2020, 17:28    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich habe immerhin soviel dazu geschrieben, dass und warum ich in dem Kontext nicht von "natuerlich" und "künstlich" spreche. Hast Du das denn nicht gelesen? Am Kopf kratzen

Dass und warum du "in dem Kontext nicht von "natuerlich" und "künstlich"" sprächest, las ich tatsächlich nicht. Könntest du dich darin zitieren, um mir diesbezüglich aufzuhelfen?

Ich las nur, dass du einerseits zwar zustimmst, dass man auch die Preisfindung qua Markt künstlich nennen könnte (aber nur im Konjunktiv, anscheinend); worauf du aber, statt das zu tun, lang und breit erklärst, was mit "natürlich" in dem Zusammenhang gemeint sei; was für eine tolle Sache das sei; dass es "wirtschaftliche Realitäten" abbilde; dass es auch "nicht willkürlich" sei; usw. Dass, was ich im Wesentlichen kritisiere, nämlich dass die ideologische Darstellung des Marktgeschehens als "natürlich" ausblendet, dass der Markt selbst menschengemacht ist, nimmst du zwar verbal kurz auf. Dass der Markt damit auch spezifischen Interessen dient, verfolgst du aber nicht weiter, sondern verschleierst es nur durch andere ideologische Begriffe: die angebliche "Realität", die "abgebildet" wird, und zwar "nicht willkürlich", ist ja auch nur eine Realität im Rahmen des menschengemachten Marktes, und die "Abbildung" funktioniert nur in eben diesem Rahmen, und damit ist das Ergebnis indirekt natürlich sehr wohl willkürlich im Sinne einer Folge menschlichen Handelns, das auch anders sein könnte (wenn auch nicht auf der Ebene der Preisfestlegung selbst, sondern auf der Ebene der Marktgestaltung).

All das blendet die Idee von einer "nicht willkürlichen Abbildung der wirtschaftlichen Realität" genauso aus wie die Idee einer "natürlichen" Preisfindung via Markt. Logischerweise beschäftigst du dich mit den Entscheidungen, die den Markt bestimmen, den wir haben, deswegen auch überhaupt nicht, sondern preist einfach seine Effektivität.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2219793) Verfasst am: 10.08.2020, 18:31    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Ich habe immerhin soviel dazu geschrieben, dass und warum ich in dem Kontext nicht von "natuerlich" und "künstlich" spreche. Hast Du das denn nicht gelesen? Am Kopf kratzen

Dass und warum du "in dem Kontext nicht von "natuerlich" und "künstlich"" sprächest, las ich tatsächlich nicht. Könntest du dich darin zitieren, um mir diesbezüglich aufzuhelfen?



beachbernie hat folgendes geschrieben:

Es ist ein Unterschied ob Preise willkürlich von Menschen festgelegt werden oder ob sich Preise durch das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage ergeben. Sicher kann man Beides als "künstlich" bezeichnen, weil auch das Preisfindungssystem Markt letztlich von Menschen gemacht ist......


tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ich las nur, dass du einerseits zwar zustimmst, dass man auch die Preisfindung qua Markt künstlich nennen könnte (aber nur im Konjunktiv, anscheinend); worauf du aber, statt das zu tun, lang und breit erklärst, was mit "natürlich" in dem Zusammenhang gemeint sei; was für eine tolle Sache das sei; dass es "wirtschaftliche Realitäten" abbilde; dass es auch "nicht willkürlich" sei; usw. Dass, was ich im Wesentlichen kritisiere, nämlich dass die ideologische Darstellung des Marktgeschehens als "natürlich" ausblendet, dass der Markt selbst menschengemacht ist, nimmst du zwar verbal kurz auf. Dass der Markt damit auch spezifischen Interessen dient, verfolgst du aber nicht weiter, sondern verschleierst es nur durch andere ideologische Begriffe: die angebliche "Realität", die "abgebildet" wird, und zwar "nicht willkürlich", ist ja auch nur eine Realität im Rahmen des menschengemachten Marktes, und die "Abbildung" funktioniert nur in eben diesem Rahmen, und damit ist das Ergebnis indirekt natürlich sehr wohl willkürlich im Sinne einer Folge menschlichen Handelns, das auch anders sein könnte (wenn auch nicht auf der Ebene der Preisfestlegung selbst, sondern auf der Ebene der Marktgestaltung).

All das blendet die Idee von einer "nicht willkürlichen Abbildung der wirtschaftlichen Realität" genauso aus wie die Idee einer "natürlichen" Preisfindung via Markt. Logischerweise beschäftigst du dich mit den Entscheidungen, die den Markt bestimmen, den wir haben, deswegen auch überhaupt nicht, sondern preist einfach seine Effektivität.


Und natuerlich bildet die Preisfindung im Markt wirtschaftliche Realitäten ab, es stellt naemlich eine real existierende Nachfrage einem real existierenden Angebot gegenueber und gleicht beide ueber den Preis aus. Dies ist prinzipiell ein nicht menschlicher Willkür unterworfener automatischer Mechanismus. Der Verkäufer bekommt nicht den Preis fuer seine Ware, den er gerne haette, sondern nur den, den ein Kunde zu zahlen bereit ist. Genauso kriegt der Kunde nicht das Schnäppchen, das er gerne haette, sondern die Ware zu einem Preis, den auch der Verkäufer akzeptiert. Wenn beide Preisvorstellungen nicht zur Deckung gebracht werden koennen, dann kommt halt kein Geschäft zustande.

Natuerlich gibt es auch Versuche die marktwirtschaftliche Preisfindung zu eigenen Gunsten zu manipulieren, daran ist aber nicht der Markt schuld, sondern das Gewinnstreben derjenigen, die den Markt zumindest in Teilen ausser Kraft setzen wollen, in manchen Faellen zum persönlichen Profit, in anderen, z.T. durchaus sinnvollen Faellen durch Administrationen um Schwächeren zu helfen nicht unter die Räder der Staerkeren zu kommen.

Prinzipiell gilt dabei allerdings immer, dass mit durch menschliche Willkür bestimmten Preisen anstatt Marktpreisen, falsche Anreize geschaffen werden, die das effiziente Funktionieren der Wirtschaft behindern. Deshalb muessen solche willkürliche Eingriffe, auch dort wo sie z.B. aus sozialen Gründen durchaus sinnvoll sind (z.B. die Festsetzung eines gesetzlichen Mindestlohns) immer moeglichst vorsichtig durchgeführt werden und man muss sich dessen bewusst sein, dass sie prinzipiell das Wirtschaftsgeschehen stören. Dabei gilt es diesen Schaden immer gegen den erreichbaren Gewinn an Gerechtigkeit, Menschlichkeit etc. abzuwaegen und nicht so zu tun als koennte man beliebig im Markt herumpfuschen, ohne dessen Funktion zu beruecksichtigen wie es leider viele dogmatische Linke gerne tun wuerden, wenn man sie denn liesse. Sehr glücklich
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#2219797) Verfasst am: 10.08.2020, 18:45    Titel: Antworten mit Zitat

Was mich uebrigens sehr erstaunt.....


Warum kam bisher noch kein Widerspruch gegen die durch den Threadtitel implizierte steile These, dass es "die Eliten" sind, die "Gold hassen" und somit folgerichtig die kleinen Leute sein muessen, die Gold lieben, weil es ihnen hilft?

Ich dachte bisher immer, dass diejenigen, die Goldbarren in ihren Tresoren lagern, vor allem Angehoerige jener "Eliten" sind, weil der grosse Rest der Menschheit sich größere Mengen Gold gar nicht leisten kann. Am Kopf kratzen

Immerhin kostet eine Unze Gold heutzutage ca. 2000$ und ein Kilogrammbarren somit stolze 70 000$! Wer hat denn schon soviel Kohle auf der hohen Kante?
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#2219804) Verfasst am: 10.08.2020, 21:11    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:

Das muss man aber alles gar nicht neu ermitteln: Diese Berechnungen und ihre Methoden sind im Kontext der Berechnung von CO2-Bilanzen und des "Energiesklaven"-Konzeptes schon längst erstellt worden.

Nenn mir ein System des Wirtschaftens, wo solche künstlichen Preisfestlegungen über längere Zeit funktioniert haben.
Entweder es bildet sich ein Schwarzmarkt, der dann den wahren Wert/Preis festlegt.
Oder das System geht kaputt, zB die DDR.
Nur, dass daran nichts künstlich ist. Es ist realitätsabbildend.
Was zugegeben etwas ist, was bisher keine Währung macht.

Da Preise per se etwas sind, was auf die eine oder andere Weise von Menschen gemacht wird, sind sowohl der Vorwurf, das sei künstlich, als auch der Widerspruch, dem sei nicht so, relativ albern. Natürlich sind Preise künstlich, was denn sonst?

Fair enough.

Zitat:
Und auch, wenn Preise - angeblich - "die Realität abbilden", sind sie natürlich künstlich, da jede Abbildung auswählt, was sie abbildet. Hier: Den Energieverbrauch. Warum ausgerechnet den und nicht genauso Arbeitszeit (ja, das ist auch Energieverbrauch drin, aber nicht nur - hoffe ich für die Arbeitenden), Verbrauch von Land, anderer Verbruach von Natur und Rohstoffen, etc.pp.? Solche Dinge stumpf in Energieverbrauch "umzurechnen" wäre mE entweder ziemlich willkürlich oder würde zu dem höchst unerwünschten Ergebnis führen, dass sie nichts "wert" sind.

Praktisch die gesamte menschliche Zivilisation erzeugt oder verbraucht Energie (unsaubere Begriffe, ich weiss, aber das ist nicht wichtig). Darauf basiert sie. Und auf einem Missverhältnis zwischen Preisen und Energieaufwand basiert der Großteil der Probleme der Gegenwart.
Nun ist es auch so, dass eine Zivilisation wie die unsrige an einem bestimmten Punkt mE auf ein solches Missverhältnis angewiesen ist - auf ihm grundet der Erfolg der Industriellen Revolution.
Aber dieser Punkt ist nicht nur vorbei, eine Fortführung des Zeitalters billiger Energie läuft auf einen Kollaps hinaus.
Als möglichen Ausweg sehe ich die Koppelung von Energie und Preis, wobei es sich anbietet, Energie selbst als Währungsgrundlage zu nutzen, da sie (anders als Edelmetalle) nahezu universell benötigt wird.

Zitat:
Das spricht natürlich überhaupt nicht dagegen, Energieverbrauch stärker in Preise einfließen zu lassen, zB über Steuern. Aber ihn als alleinige Grundlage zu nehmen, ist mE abwegig.
Steuern mit klassischer Steuerfunktion halte ich für Krücken eines fehlerhaften/veralteten Systems.
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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beachbernie
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Beitrag(#2219813) Verfasst am: 10.08.2020, 23:02    Titel: Antworten mit Zitat

@ shadaik

Energie hat doch bereits einen Preis und der fliesst als Produktionskosten sowieso in den Endpreis der Waren ein. Dafuer muss man Energie nicht gleich zur Wahrung erklaeren. Das waere ohnehin nicht sehr praktikabel.

Was man vielleicht mal in Angriff nehmen sollte ist künftig darauf verzichten diesen Preis fuer Energie (oft gerade fuer die energieintensivsten Unternehmen) ohne Not runterzubventionieren und so falsche Anreize zu setzen. Wenn der Aluminiumproduzent genau den gleichen Energiepreis zahlt wie der normale Verbraucher, dann wird der Preis fuer Aluminium hoch gehen, dadurch der Aluminiumverbrauch sinken und sich letztlich auch der Energieverbrauch absenken. Dies wirkt zuverlässiger wie jede staatliche Vorschrift, man muss den Markt hier nur seine Arbeit tun lassen. Gerade auf dem Gebiet der Energiepolitik haben Politiker, die sich fuer schlauer als der funktionierende Markt halten, schon sehr viel Schaden angerichtet.
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Shadaik
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Beitrag(#2219815) Verfasst am: 10.08.2020, 23:06    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
@ shadaik

Energie hat doch bereits einen Preis und der fliesst als Produktionskosten sowieso in den Endpreis der Waren ein. Dafuer muss man Energie nicht gleich zur Wahrung erklaeren. Das waere ohnehin nicht sehr praktikabel.

Was man vielleicht mal in Angriff nehmen sollte ist künftig darauf verzichten diesen Preis fuer Energie (oft gerade fuer die energieintensivsten Unternehmen) ohne Not runterzubventionieren und so falsche Anreize zu setzen. Wenn der Aluminiumproduzent genau den gleichen Energiepreis zahlt wie der normale Verbraucher, dann wird der Preis fuer Aluminium hoch gehen, dadurch der Aluminiumverbrauch sinken und sich letztlich auch der Energieverbrauch absenken. Dies wirkt zuverlässiger wie jede staatliche Vorschrift, man muss den Markt hier nur seine Arbeit tun lassen.
Das ist Strom. Strom ist genau eine Form von Energie.

Zitat:
Gerade auf dem Gebiet der Energiepolitik haben Politiker, die sich fuer schlauer als der funktionierende Markt halten, schon sehr viel Schaden angerichtet.
Aha,wann und wo?
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beachbernie
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Beitrag(#2219820) Verfasst am: 10.08.2020, 23:25    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
@ shadaik

Energie hat doch bereits einen Preis und der fliesst als Produktionskosten sowieso in den Endpreis der Waren ein. Dafuer muss man Energie nicht gleich zur Wahrung erklaeren. Das waere ohnehin nicht sehr praktikabel.

Was man vielleicht mal in Angriff nehmen sollte ist künftig darauf verzichten diesen Preis fuer Energie (oft gerade fuer die energieintensivsten Unternehmen) ohne Not runterzubventionieren und so falsche Anreize zu setzen. Wenn der Aluminiumproduzent genau den gleichen Energiepreis zahlt wie der normale Verbraucher, dann wird der Preis fuer Aluminium hoch gehen, dadurch der Aluminiumverbrauch sinken und sich letztlich auch der Energieverbrauch absenken. Dies wirkt zuverlässiger wie jede staatliche Vorschrift, man muss den Markt hier nur seine Arbeit tun lassen.
Das ist Strom. Strom ist genau eine Form von Energie.

Zitat:
Gerade auf dem Gebiet der Energiepolitik haben Politiker, die sich fuer schlauer als der funktionierende Markt halten, schon sehr viel Schaden angerichtet.
Aha,wann und wo?



z.b. in meinem Beispiel. Schon immer glaubten Politiker es waere "gute Standortpolitik" ausgerechnet den größten industriellen Stromverschwendern hochsubventionierten Billigstrom andienen zu muessen, damit sie ihre Arbeitsplätze nicht woanders schaffen. Im Ergebnis zahlen die größten Stromverschwender die mit weitem Abstand niedrigsten Strompreise. Dies ist eigentlich ein Skandal und setzt falsche Anreize.
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DonMartin
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Beitrag(#2219821) Verfasst am: 10.08.2020, 23:29    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Strom ist genau eine Form von Energie.

Strom ist wie jede Form der Energie eine Ware, keine Währung.
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beachbernie
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Beitrag(#2219823) Verfasst am: 11.08.2020, 00:51    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Strom ist genau eine Form von Energie.

Strom ist wie jede Form der Energie eine Ware, keine Währung.


Shadaik meint, dass man eine Waehrung schaffen sollte, die auf Energie basiert, so wie frühere Währungen auf Gold oder Silber basierten, was ja auch Waren sind.

Ich halte das zwar auch fuer wenig erfolgversprechend, aber Deine Antwort geht an shadaiks Vorschlag vorbei.
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Ahriman
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Beitrag(#2219840) Verfasst am: 11.08.2020, 09:33    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
Aktuelles Beispiel für natürliche (Marktmiete) vs künstliche (Mietendeckel) Preise.
Natürlich wird dadurch nicht mehr Wohnraum geschaffen.

Aber was will man erwarten. In Berlin regiert halt RRG, also dieselbe Couleur, die schon die DDR-Wohnungswirtschaft versemmelt hat.


Mir ist nicht bekannt, dass es in der DDR unbezahlbare Wohnungen gab. Am Kopf kratzen

Es gab - wie in Berlin - zu wenige Wohnungen. Und die, die's gab, waren oft erbärmlich.
Die ideologisch motivierte Antwort des Staates: künstlich niedrige Mieten. Was natürlich niemanden animierte,
neue Wohnungen zu schaffen oder auch nur alte zu sanieren. Lohnte sich ja nicht.
Nichtmal für sozialistisches Wirtschaften.


Ich kannte "ganz normale" Familien in Dresden. Eine wohnte in eine Altbauwohnung, die anderen in einem Plattenbau. Ganz adrette Wohnungen für ein Bruchteil ihres Monatseinkommens.
In wie viel Wohnungen in der DDR warst Du?

Eine habe ich gesehen, die vom Bewohner aus dem Dachboden eines Mehrfamilienhauses selbst geschaffen worden war. Und eine sah ich, da konnte man mittels Seilzug nachts die Treppe hochziehen. Das wär bei uns ein Museumsstück gewesen... Ach ja, das war in Neuruppin.
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Alchemist
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Beitrag(#2219841) Verfasst am: 11.08.2020, 09:58    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Was mich uebrigens sehr erstaunt.....


Warum kam bisher noch kein Widerspruch gegen die durch den Threadtitel implizierte steile These, dass es "die Eliten" sind, die "Gold hassen" und somit folgerichtig die kleinen Leute sein muessen, die Gold lieben, weil es ihnen hilft?

Ich dachte bisher immer, dass diejenigen, die Goldbarren in ihren Tresoren lagern, vor allem Angehoerige jener "Eliten" sind, weil der grosse Rest der Menschheit sich größere Mengen Gold gar nicht leisten kann. Am Kopf kratzen

Immerhin kostet eine Unze Gold heutzutage ca. 2000$ und ein Kilogrammbarren somit stolze 70 000$! Wer hat denn schon soviel Kohle auf der hohen Kante?


Weil jeder, der sich ne halbe Stunde im Netz bewegt weiß, dass sätmliche Aussagen in der Art von

Zitat:
abc und warum es xyz hassen


Blödsinn sind.
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DonMartin
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Beitrag(#2219849) Verfasst am: 11.08.2020, 12:09    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:

Ich kannte "ganz normale" Familien in Dresden. Eine wohnte in eine Altbauwohnung, die anderen in einem Plattenbau. Ganz adrette Wohnungen für ein Bruchteil ihres Monatseinkommens.
In wie viel Wohnungen in der DDR warst Du?

Man muss nicht in jeder Wohnung der DDR gewesen sein um das zu beurteilen:
https://www.planet-schule.de/wissenspool/alltag-in-der-ddr/inhalt/hintergrund/wohnen.html
Zitat:
Wohnhäuser waren zu großen Teilen in privatem Besitz, der nicht enteignet wurde. Die Politik der SED verfolgte das Ziel, dass niemand sich durch Immobilienbesitz bereichern sollte. So wurde schon 1945 ein Mietstopp verfügt, der auf äußerst niedrigem Niveau lag und bis zum Ende der DDR beibehalten wurde. Die staatlich festgesetzten Mieten galten für jeglichen Wohnraum, unabhängig davon, ob es sich um privates, genossenschaftliches, kommunales oder staatliches Eigentum handelte. Die Mieteinnahmen waren so niedrig, dass notwendige Reparaturen kaum und Modernisierungen überhaupt nicht bezahlbar waren. Die Leidtragenden waren vor allem die privaten Hausbesitzer und deren Mieter. Aber auch der Altbaubestand im kommunalen oder staatlichen Besitz war dem Verfall preisgegeben. Es fehlte an Geld, an Baustoffen und an Arbeitskräften. Der Volksmund fand für diese unwürdigen Zustände die treffende Bemerkung: Wenn du deine Erben ärgern willst, hinterlasse ihnen ein Haus!

Anscheinend möchte RRG in Berlin dieses Erfolgsrezept wiederholen.
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Wilson
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Beitrag(#2219850) Verfasst am: 11.08.2020, 12:56    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Ich kannte "ganz normale" Familien in Dresden. Eine wohnte in eine Altbauwohnung, die anderen in einem Plattenbau. Ganz adrette Wohnungen für ein Bruchteil ihres Monatseinkommens.
In wie viel Wohnungen in der DDR warst Du?

Man muss nicht in jeder Wohnung der DDR gewesen sein um das zu beurteilen:
https://www.planet-schule.de/wissenspool/alltag-in-der-ddr/inhalt/hintergrund/wohnen.html
Zitat:
Wohnhäuser waren zu großen Teilen in privatem Besitz, der nicht enteignet wurde. Die Politik der SED verfolgte das Ziel, dass niemand sich durch Immobilienbesitz bereichern sollte. So wurde schon 1945 ein Mietstopp verfügt, der auf äußerst niedrigem Niveau lag und bis zum Ende der DDR beibehalten wurde. Die staatlich festgesetzten Mieten galten für jeglichen Wohnraum, unabhängig davon, ob es sich um privates, genossenschaftliches, kommunales oder staatliches Eigentum handelte. Die Mieteinnahmen waren so niedrig, dass notwendige Reparaturen kaum und Modernisierungen überhaupt nicht bezahlbar waren. Die Leidtragenden waren vor allem die privaten Hausbesitzer und deren Mieter. Aber auch der Altbaubestand im kommunalen oder staatlichen Besitz war dem Verfall preisgegeben. Es fehlte an Geld, an Baustoffen und an Arbeitskräften. Der Volksmund fand für diese unwürdigen Zustände die treffende Bemerkung: Wenn du deine Erben ärgern willst, hinterlasse ihnen ein Haus!

Anscheinend möchte RRG in Berlin dieses Erfolgsrezept wiederholen.


Gestern mal vorbeigekommen und festgestellt, dass meine Wohnung in ffm, semibeste Lage, noch immer frei steht. Die Vermieterin wohnt im Haus. Ausgezogen bin ich vor ziemlich genau 3 jahren. Die Wohnung war uebrigens alles andere als wohnhochkulturwuerdig modernisiert. Die waende beulten sich an manchen Stellen mit lochbildung, die Rohrleitungen waren sichtbar. Das Frankfurter Bad mit dachluke nicht mal 1 qm groß, immerhin mit abgetrennte Toilette usw. Und immerhin war sie angemessen billig.
In der Gegend wird sowieso gerade alles gentrifiziert.
SPD und grüne sind am Werk.

Ich empfehle einen Blick in immobilienscout usw zu werfen, wie die Mietpreise sind...

Und was ich vor ein paar Jahren in Berlin fuer Wohnungen in meiner Preisklasse besichtigt habe... Mit den Augen rollen
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TheStone
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Beitrag(#2219852) Verfasst am: 11.08.2020, 13:18    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
TheStone hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:


"Wir" haben ja auch das Glueck in Marktwirtschaften zu leben. Andere haben dieses Glueck nicht und die koennen das bestätigen, wovon ich hier rede.


Jupp...ist ein Wahnsinnsglück im Kapitalismus auf der Gewinnerseite zu leben und sich so richtig zu Lasten von z.B. rumänischen Saisonarbeitern und südostasiatischen Fabrikarbeitern den Arsch pudern zu lassen...

Ungustiöses im Blickfeld



:gaehn:


Stell Dir mal vor. Im Kapitalismus geht's sogar den Verlierern besser als der breiten Masse der Menschen in nichtkapitalisrtischen Laendern.


Was für Länder sollen das sein, in denen die Menschen nicht vom globalen Kapitalismus betroffen sind? Vielleicht solltest du mal mit dem Gähnen aufhören und aufwachen. Es gibt seit längerem eine globalisierte Ökonomie...
beachbernie hat folgendes geschrieben:

Zur "Gewinnerseite" gehörst naemlich auch Du, weil auch Du im Kapitalismus, in einer sozialen Marktwirtschaft lebst und keinerlei Anstalten erkennen laesst daran was zu aendern.


Ich setze mich dafür ein, an den bestehenden Verhältnissen, in denen wir unseren Lebensstil auf Kosten anderer erreichen etwas zu verändern.
An den Arsch der Welt ziehen, wenn man die Schäfchen im Trockenen hat und dummdreiste, zynische Kommentare von der Außenperspektive zu emittieren und den Kapitalismus kurzerhand als die letzte Weisheit der Menschheit auszurufen ist selbstverständlich einfacher...

Deine restlichen ad homina kannst du dir von mir aus quer in den Arsch stecken.


Zuletzt bearbeitet von TheStone am 11.08.2020, 13:36, insgesamt 2-mal bearbeitet
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vrolijke
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Beitrag(#2219854) Verfasst am: 11.08.2020, 13:33    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Ich kannte "ganz normale" Familien in Dresden. Eine wohnte in eine Altbauwohnung, die anderen in einem Plattenbau. Ganz adrette Wohnungen für ein Bruchteil ihres Monatseinkommens.
In wie viel Wohnungen in der DDR warst Du?

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Zitat:
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Wilson
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Beitrag(#2219855) Verfasst am: 11.08.2020, 13:41    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Ich kannte "ganz normale" Familien in Dresden. Eine wohnte in eine Altbauwohnung, die anderen in einem Plattenbau. Ganz adrette Wohnungen für ein Bruchteil ihres Monatseinkommens.
In wie viel Wohnungen in der DDR warst Du?

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Zitat:
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Ja genau. Der ossi wollte eben mies hausen und hat ausgeharrt und auf Papa Staat gewartet.
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Beitrag(#2219862) Verfasst am: 11.08.2020, 14:44    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
DonMartin hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:

Ich kannte "ganz normale" Familien in Dresden. Eine wohnte in eine Altbauwohnung, die anderen in einem Plattenbau. Ganz adrette Wohnungen für ein Bruchteil ihres Monatseinkommens.
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https://www.planet-schule.de/wissenspool/alltag-in-der-ddr/inhalt/hintergrund/wohnen.html
Zitat:
Wohnhäuser waren zu großen Teilen in privatem Besitz, der nicht enteignet wurde. Die Politik der SED verfolgte das Ziel, dass niemand sich durch Immobilienbesitz bereichern sollte. So wurde schon 1945 ein Mietstopp verfügt, der auf äußerst niedrigem Niveau lag und bis zum Ende der DDR beibehalten wurde. Die staatlich festgesetzten Mieten galten für jeglichen Wohnraum, unabhängig davon, ob es sich um privates, genossenschaftliches, kommunales oder staatliches Eigentum handelte. Die Mieteinnahmen waren so niedrig, dass notwendige Reparaturen kaum und Modernisierungen überhaupt nicht bezahlbar waren. Die Leidtragenden waren vor allem die privaten Hausbesitzer und deren Mieter. Aber auch der Altbaubestand im kommunalen oder staatlichen Besitz war dem Verfall preisgegeben. Es fehlte an Geld, an Baustoffen und an Arbeitskräften. Der Volksmund fand für diese unwürdigen Zustände die treffende Bemerkung: Wenn du deine Erben ärgern willst, hinterlasse ihnen ein Haus!

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