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Trump gewinnt wieder!
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44089

Beitrag(#2224677) Verfasst am: 13.09.2020, 07:46    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:

....und seine Gegner die USA und ihre NATO-Verbündeten, die sie mit Waffen belieferten und ausbildeten. 

Ich hab' schon gesagt, warum das nicht das selbe ist. Und nein, das mit der Ausbildung ändert daran nicht substanziell etwas.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Bei einem Bürgerkrieg in den USA wird sich niemand derart offen einmischen. Dort lagert das groesste Nuklearweaffenarsenal des Planeten.

Lachen Unter anderem deshalb wird sich wirklich jeder einmischen, weil wirklich kein anderer Staat oder Machtblock riskieren kann, dass dieses Arsenal Leuten in die Hände fällt, die der jeweils eigenen Macht feindlich gegenüberstehen. Aber nicht nur deshalb. Vielleicht nicht "offen" im Sinne direkter eigener Kriegsteilnahme, aber darum ging es hier ja sowieso nicht. Dass sowohl Putin als auch die Chinesen unverzichtbare Interessen in den USA haben, ist bekannt. Und auch Europa ist da keine Ausnahme - und bei uns kommen noch politisch-militärische Verzahnungen und Verpflichtungen hinzu. Und dann auch noch die Tatsache, dass das leicht auf Nachbarländer wie z.B. Kanada übergreifen kann, mit denen wir ebenfalls Verbindungen haben. Sowas einfach zu ignorieren und die USA einfach sich selbst zu überlassen ist für wirklich niemanden eine Option. Zumal selbst zu Bürgerkriegszeiten niemand auf bloße Waffenlieferungen mit Nukes antwortet und in einem Bürgerkrieg der Einsatz von Massenvernichtungswaffen gegen Feinde im Inland ungleich wahrscheinlicher ist als gegen andere Nationen.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
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Beitrag(#2224682) Verfasst am: 13.09.2020, 09:10    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:

....und seine Gegner die USA und ihre NATO-Verbündeten, die sie mit Waffen belieferten und ausbildeten. 

Ich hab' schon gesagt, warum das nicht das selbe ist. Und nein, das mit der Ausbildung ändert daran nicht substanziell etwas.

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Bei einem Bürgerkrieg in den USA wird sich niemand derart offen einmischen. Dort lagert das groesste Nuklearweaffenarsenal des Planeten.

Lachen Unter anderem deshalb wird sich wirklich jeder einmischen, weil wirklich kein anderer Staat oder Machtblock riskieren kann, dass dieses Arsenal Leuten in die Hände fällt, die der jeweils eigenen Macht feindlich gegenüberstehen. Aber nicht nur deshalb. Vielleicht nicht "offen" im Sinne direkter eigener Kriegsteilnahme, aber darum ging es hier ja sowieso nicht. Dass sowohl Putin als auch die Chinesen unverzichtbare Interessen in den USA haben, ist bekannt. Und auch Europa ist da keine Ausnahme - und bei uns kommen noch politisch-militärische Verzahnungen und Verpflichtungen hinzu. Und dann auch noch die Tatsache, dass das leicht auf Nachbarländer wie z.B. Kanada übergreifen kann, mit denen wir ebenfalls Verbindungen haben. Sowas einfach zu ignorieren und die USA einfach sich selbst zu überlassen ist für wirklich niemanden eine Option. Zumal selbst zu Bürgerkriegszeiten niemand auf bloße Waffenlieferungen mit Nukes antwortet und in einem Bürgerkrieg der Einsatz von Massenvernichtungswaffen gegen Feinde im Inland ungleich wahrscheinlicher ist als gegen andere Nationen.


Du vergisst wer da sein kleines Fingerchen am roten Knopf hat. Von dem kannst Du kein rationales Verhalten erwarten.


Falls es wirklich zum Aussersten kommen sollte: It'll be very messy. Und erst nachdem die amerikanische Linken massakriert sind, wuerde das ueberhaupt erst spannend werden. Dann naemlich wuerden die verschiedenen Strippenzieher hinter Trump ins Tageslicht treten. Eines ist naemlich klar: Trump ist kein Hitler und kein Stalin, kein Franco und auch kein Mussolini. der ist ueberhaupt kein "starker Mann", sondern nur 'ne alberne Sockenpuppe, die jeder spielend leicht manipuliert.

Aber noch sind viele Optionen offen, auch die, dass es die Reps noch einmal hingetrickst kriegen, dass sie sich als Wahlsieger präsentieren koennen und die dazu notwendigen Manipulationen klein genug bleiben, dass die Dems das schlucken. Dann wuerde sich die naechsten 4 Jahre relativ wenig am Status Quo aendern und die Abrissbirne Trump koennte weiter die demokratischen Institutionen und Traditionen zertrümmern sowie den Supreme Court (+ andere Gerichte) weiter zur reinen republikanischen Parteiveranstaltung umbauen.


Ob so oder so.....es sieht denkbar schlecht aus fuer die Zukunft linker Politik im Amiland.
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Beitrag(#2224690) Verfasst am: 13.09.2020, 10:47    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht bin ich naiv, aber ich denke, dass es im amerikanischen Militär, gerade in den gut ausgebildeten höheren Rängen, durchaus Verfassungspatrioten gibt, die den demokratischen Prozess und Frieden im Land achten und sich nicht einsetzen lassen werden, um eine Wahl zu stehlen. Gerade aus diesen Kreis, die auch sehr konservativer Politik ja positiv gegenüberstehen mögen, hat Trump ja mehrere Leute verschlissen, die eben nicht jeden Scheiß mitmachen.
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Tarvoc
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Beitrag(#2224694) Verfasst am: 13.09.2020, 11:06    Titel: Antworten mit Zitat

Trump hat weder im Militär noch auch nur in der eigenen Partei durchgängig Rückhalt.
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Skeptiker
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Beitrag(#2224705) Verfasst am: 13.09.2020, 11:46    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Vielleicht bin ich naiv, aber ich denke, dass es im amerikanischen Militär, gerade in den gut ausgebildeten höheren Rängen, durchaus Verfassungspatrioten gibt, die den demokratischen Prozess und Frieden im Land achten und sich nicht einsetzen lassen werden, um eine Wahl zu stehlen. Gerade aus diesen Kreis, die auch sehr konservativer Politik ja positiv gegenüberstehen mögen, hat Trump ja mehrere Leute verschlissen, die eben nicht jeden Scheiß mitmachen.


Wenn man sich die vielen verbrecherischen Kriege der USA in den letzten Jahrzehnten ansieht, dann dürfte klar sein, dass nur wenige hochrangige Militärs an irgend welchen legitimistischen Spirenzien Interesse haben. Die überwältigende Mehrheit der dortigen Führungkräfte zeichnet sich durch Skrupellosigkeit, Amoral und Opportunismus aus. Im Wesentlichen ist denen auch egal, wer im weißen Haus sitzt, solange sich die gesellschaftlichen Parameter der bürgerlichen Eigentumsordnung nicht ändern.

Salvador Allende, der vorgestern vor 47 Jahren in seinem Präsidentenpalast Opfer des rechten Militärs in Chile wurde, hatte die gleiche Hoffnung wie du, zelig ...-
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VanHanegem
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Beitrag(#2224711) Verfasst am: 13.09.2020, 12:28    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
...

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Bei einem Bürgerkrieg in den USA wird sich niemand derart offen einmischen. Dort lagert das groesste Nuklearweaffenarsenal des Planeten.

Lachen Unter anderem deshalb wird sich wirklich jeder einmischen, weil wirklich kein anderer Staat oder Machtblock riskieren kann, dass dieses Arsenal Leuten in die Hände fällt, die der jeweils eigenen Macht feindlich gegenüberstehen.

Stimmt schon aber mit der Einschränkung "derart offen", wobei hier wohl z.B. Putins Engagement in Syrien gemeint war, kann man das schon stehenlassen.
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sehr gut
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Beitrag(#2224719) Verfasst am: 13.09.2020, 13:33    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Wenn man sich die vielen verbrecherischen Kriege der USA in den letzten Jahrzehnten ansieht, dann dürfte klar sein, dass nur wenige hochrangige Militärs an irgend welchen legitimistischen Spirenzien Interesse haben. Die überwältigende Mehrheit der dortigen Führungkräfte zeichnet sich durch Skrupellosigkeit, Amoral und Opportunismus aus.

Dazu ein Zitat vom US-Aussenminister der mal CIA-Direktor war:

"When I was a Cadet, whats the first, whats the Cadet motto at West Point? You will not lie, cheat, or steal, or tolerate those who do. I was the CIA director. We lied, we cheated, we stole. .. We had entire training courses. It reminds you of the glory of the American experiment."

Code:
https://www.youtube.com/watch?v=DPt-zXn05ac
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Beitrag(#2224723) Verfasst am: 13.09.2020, 13:43    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Trump hat weder im Militär noch auch nur in der eigenen Partei durchgängig Rückhalt.

Das Römische Imperium bestand lange, wie viele der ganzen Kaiser hatte da "durchgängig Rückhalt"? Wie viele Kaiser, wieviele Senatoren, wurden da ermordet?

Sei froh das sich nicht alle hinter den Präsidenten stellen, denn das könnte der schaffen indem er einen grösseren Krieg anfängt, das wär ein nicht unüblicher Weg zur Einigkeit.
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Tarvoc
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Beitrag(#2224726) Verfasst am: 13.09.2020, 13:50    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Trump hat weder im Militär noch auch nur in der eigenen Partei durchgängig Rückhalt.

Das Römische Imperium bestand lange, wie viele der ganzen Kaiser hatte da "durchgängig Rückhalt"? Wie viele Kaiser, wieviele Senatoren, wurden da ermordet?

Aha. Was hat das mit der Diskussion hier und dem Thema von Trumps Aussichten im Falle eines möglichen amerikanischen Bürgerkriegs zu tun? Nichts. Behalte deine themenfremden wilden Assoziationen doch bitte für dich.

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Sei froh das sich nicht alle hinter den Präsidenten stellen, denn das könnte der schaffen indem er einen grösseren Krieg anfängt, das wär ein nicht unüblicher Weg zur Einigkeit.

Nein, das könnte er zu diesem Zeitpunkt und so kurz vor den Wahlen nicht mehr so erreichen.
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Beitrag(#2224729) Verfasst am: 13.09.2020, 14:14    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Trump hat weder im Militär noch auch nur in der eigenen Partei durchgängig Rückhalt.

Das Römische Imperium bestand lange, wie viele der ganzen Kaiser hatte da "durchgängig Rückhalt"? Wie viele Kaiser, wieviele Senatoren, wurden da ermordet?

Sei froh das sich nicht alle hinter den Präsidenten stellen, denn das könnte der schaffen indem er einen grösseren Krieg anfängt, das wär ein nicht unüblicher Weg zur Einigkeit.


Ich nehme mal an, dass Trump - sofern er über diese Legislaturperiode hinaus noch *Präsident* der USA ist - demnächst einen größeren Krieg beginnen könnte, wahrscheinlich gegen Iran und/oder China.

Allerdings ist dies auch Biden genau so zuzutrauen, wobei der vornehmlich Russland im Visier hat.

Den rechten Militärs ist im Grunde genommen Beides recht, da es ihre zentrale Position innerhalb des US-Staates weiterhin garantiert.

Wer in den USA Präsident wird, muss sich darüber im Klaren sein, dass das Militär ein politischer Faktor ist. Sollte mal ein linker Präsident in den USA gewählt werden, wird er es schwer haben, das Militär zu kontrollieren. Eine Putschgefahr ist in einem solchen Fall nicht ausgeschlossen.
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Tarvoc
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Beitrag(#2224732) Verfasst am: 13.09.2020, 14:25    Titel: Antworten mit Zitat

Trump hat sich 2019 nach dem Drohnenabschuss durch den Iran geweigert, den Befehl für einen Vergeltungsschlag zu unterzeichnen, obwohl ihm sowohl das Militär als auch seine Berater dazu geraten haben. Vielleicht die einzige anständige Handlung seines Lebens. Ich hab' keinen Zweifel, dass Trump dazu in der Lage wäre, einen Krieg anzufangen, wenn er einen Vorteil für sich darin sähe, aber immerhin hat er es schon einmal nicht getan, obwohl er die Gelegenheit dazu hatte.
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beachbernie
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Beitrag(#2224772) Verfasst am: 13.09.2020, 17:36    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Vielleicht bin ich naiv, aber ich denke, dass es im amerikanischen Militär, gerade in den gut ausgebildeten höheren Rängen, durchaus Verfassungspatrioten gibt, die den demokratischen Prozess und Frieden im Land achten und sich nicht einsetzen lassen werden, um eine Wahl zu stehlen. Gerade aus diesen Kreis, die auch sehr konservativer Politik ja positiv gegenüberstehen mögen, hat Trump ja mehrere Leute verschlissen, die eben nicht jeden Scheiß mitmachen.


Du meinst jenes amerikanische Militär, das Guantanamo betreibt, Gefangene foltert, ohne mit der Wimper zu zucken Zivilisten zusammenkartaetscht, das Afghanistan und den Irak verwüstet und in "failed states" verwandelt hat und sich auch sonst fuer keine Schweinerei uebeall auf dem Planeten zu schade ist?

Good luck!
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beachbernie
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Beitrag(#2224775) Verfasst am: 13.09.2020, 17:41    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Trump hat weder im Militär noch auch nur in der eigenen Partei durchgängig Rückhalt.

Das Römische Imperium bestand lange, wie viele der ganzen Kaiser hatte da "durchgängig Rückhalt"? Wie viele Kaiser, wieviele Senatoren, wurden da ermordet?

Sei froh das sich nicht alle hinter den Präsidenten stellen, denn das könnte der schaffen indem er einen grösseren Krieg anfängt, das wär ein nicht unüblicher Weg zur Einigkeit.


Ich nehme mal an, dass Trump - sofern er über diese Legislaturperiode hinaus noch *Präsident* der USA ist - demnächst einen größeren Krieg beginnen könnte, wahrscheinlich gegen Iran und/oder China.

Allerdings ist dies auch Biden genau so zuzutrauen, wobei der vornehmlich Russland im Visier hat.

Den rechten Militärs ist im Grunde genommen Beides recht, da es ihre zentrale Position innerhalb des US-Staates weiterhin garantiert.

Wer in den USA Präsident wird, muss sich darüber im Klaren sein, dass das Militär ein politischer Faktor ist. Sollte mal ein linker Präsident in den USA gewählt werden, wird er es schwer haben, das Militär zu kontrollieren. Eine Putschgefahr ist in einem solchen Fall nicht ausgeschlossen.



Beide Politiker sind keine "Friedensfürsten", sondern eher das Gegenteil davon, die selbstverständlich Krieg als eine normale Moeglichkeit zur Durchsetzung amerikanischer (und im Falle Trump auch persönlicher) Wirtschaftsinteressen ansehen. Was das angeht, gebe ich mich keinerlei Illusionen hin.
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beachbernie
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Beitrag(#2224777) Verfasst am: 13.09.2020, 17:43    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Trump hat sich 2019 nach dem Drohnenabschuss durch den Iran geweigert, den Befehl für einen Vergeltungsschlag zu unterzeichnen, obwohl ihm sowohl das Militär als auch seine Berater dazu geraten haben. Vielleicht die einzige anständige Handlung seines Lebens. Ich hab' keinen Zweifel, dass Trump dazu in der Lage wäre, einen Krieg anzufangen, wenn er einen Vorteil für sich darin sähe, aber immerhin hat er es schon einmal nicht getan, obwohl er die Gelegenheit dazu hatte.


Andererseits hat Trump ohne mit der Wimper zu zucken den Befehl zur Ermordung eines iranischen Generals gegeben und dadurch fast einen offenen Krieg ausgelöst.
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Tarvoc
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Beitrag(#2224778) Verfasst am: 13.09.2020, 17:46    Titel: Antworten mit Zitat

Stimmt natürlich auch wieder. Schulterzucken
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beachbernie
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Beitrag(#2224791) Verfasst am: 13.09.2020, 18:44    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist natuerlich schwer zu sagen, was in den naechsten paar Monaten im Amiland passieren wird, dafuer gibt es zuviele unbekannte Variable in der augenblicklich hochvolatilen Situation, z.B. der konkrete Wahlausgang, der sich seriös nicht vorhersagen laesst, da man z.B. nicht weiss wieviele Amis die Meinungsumfrager schlicht anlügen.


Ich prognostiziere aber mal zumindest Eines, wobei ich hoffe, dass ich mich täusche:

Ich glaube die naechsten Jahre werden keine Jahre des sozialen Fortschritts in den USA sein, unabhängig davon, wer regieren wird, sondern die werden von Versuchen geprägt sein die z.T. nicht unbeträchtlichen sozialen Fortschritte der letzten Jahrzehnte auf manchen Gebieten wieder rueckabzuwickeln, dies gilt insbesondere fuer die Frage der Legalität von Schwangerschaftsabbrüchen und die Gleichstellung Homosexueller. Da wird sich die linke Seite des politischen Spektrums auf Abwehrkämpfe konzentrieren muessen. Selbst ein Praesident Biden wuerde es schwer haben den Rollback nachhaltig aufzuhalten. Zu sehr ist es den Republikanern gelungen dauerhafte stockkonservative Mehrheiten in den entscheidenden Gerichtshoefen zu installieren.

Auch wenn es nicht zum Schlimmsten kommen sollte, der nachhaltigen Vernichtung des linken Politikflügels in den USA auf Jahrzehnte hinaus, so ist die Zeit linker politischer Erfolge in den USA zunaechst einmal vorbei, zu sehr haben die verschiedenen rechten Interessengruppen den demokratischen Diskurs erodiert und zu ihren Gunsten manipuliert. Derweil hat sich die Linke viel zu sehr in voellig unsinnige politische Projekte reingesteigert, die es der Rechten ermöglichten eine abgehobene linke "Avantgarde" ohne jede Bodenhaftung in den Colleges und Universitäten vorzuführen und vom Rest der Bevoelkerung politisch zu isolieren. Dabei gab es auf linker Seite voellig unnötige und verheerende strategische und taktische Fehler.
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Skeptiker
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Beitrag(#2224826) Verfasst am: 13.09.2020, 20:49    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Es ist natuerlich schwer zu sagen, was in den naechsten paar Monaten im Amiland passieren wird, dafuer gibt es zuviele unbekannte Variable in der augenblicklich hochvolatilen Situation, z.B. der konkrete Wahlausgang, der sich seriös nicht vorhersagen laesst, da man z.B. nicht weiss wieviele Amis die Meinungsumfrager schlicht anlügen.


Ich prognostiziere aber mal zumindest Eines, wobei ich hoffe, dass ich mich täusche:

Ich glaube die naechsten Jahre werden keine Jahre des sozialen Fortschritts in den USA sein, unabhängig davon, wer regieren wird, sondern die werden von Versuchen geprägt sein die z.T. nicht unbeträchtlichen sozialen Fortschritte der letzten Jahrzehnte auf manchen Gebieten wieder rueckabzuwickeln, dies gilt insbesondere fuer die Frage der Legalität von Schwangerschaftsabbrüchen und die Gleichstellung Homosexueller. Da wird sich die linke Seite des politischen Spektrums auf Abwehrkämpfe konzentrieren muessen. Selbst ein Praesident Biden wuerde es schwer haben den Rollback nachhaltig aufzuhalten. Zu sehr ist es den Republikanern gelungen dauerhafte stockkonservative Mehrheiten in den entscheidenden Gerichtshoefen zu installieren.

Auch wenn es nicht zum Schlimmsten kommen sollte, der nachhaltigen Vernichtung des linken Politikflügels in den USA auf Jahrzehnte hinaus, so ist die Zeit linker politischer Erfolge in den USA zunaechst einmal vorbei, zu sehr haben die verschiedenen rechten Interessengruppen den demokratischen Diskurs erodiert und zu ihren Gunsten manipuliert. Derweil hat sich die Linke viel zu sehr in voellig unsinnige politische Projekte reingesteigert, die es der Rechten ermöglichten eine abgehobene linke "Avantgarde" ohne jede Bodenhaftung in den Colleges und Universitäten vorzuführen und vom Rest der Bevoelkerung politisch zu isolieren. Dabei gab es auf linker Seite voellig unnötige und verheerende strategische und taktische Fehler.


In der Tat reibt sich die Ultrarechte in den USA die Hände, wenn bürgerlich Liberale und Linke die Klassenfrage aus den Augen verlieren und in Gegensätze zwischen schwarz und weiß verwandeln möchten.

Es ist nicht klug, Faschisten stets für dumm zu halten. Es gibt sehr kluge Strategen unter ihnen, zum Beispiel Steve Bannon:

Zitat:
Das bedrohliche politische Genie des Steve Bannon

Man kann Donald Trump nicht ohne Steve Bannon verstehen. Der Ideologe hat verstanden, wie er dem politischen Gegner zusetzen kann – und der geht immer wieder in seine Falle.


In seinem verhängnisvollen Interview mit Robert Kuttner von „The American Prospect“ haben Steve Bannons Bemerkungen über eine härtere Haltung im Handelsstreit mit China, den Kampf gegen seine Feinde in der Regierung und die Sinnlosigkeit einer Militäraktion gegen Nordkorea für die größten Schlagzeilen gesorgt. Sein Kommentar zu Identitätspolitik wurde weithin übersehen – dabei eröffnete gerade er den wichtigsten Einblick in den brillanten – und zynischen – Geist von Präsident Trumps früherem Wahlkampfleiter und vor kurzem entlassenem Chefberater.

"Je länger die Demokraten über Identitätspolitik sprechen, desto früher kriege ich sie“, spottete Bannon gegenüber Kuttner. „Ich will, dass sie jeden Tag über Rassismus sprechen. Wenn die Linke sich auf die Themen Rasse und Identität konzentriert und wir uns auf ökonomischen Nationalismus, dann können wir die Demokraten zermalmen."


https://www.faz.net/aktuell/politik/wahl-in-amerika/donald-trumps-chefstratege-steve-bannon-handelskrieg-mit-china-15173286.html


Wenn Linke oder Halblinke den Fokus mehr und mehr auf symbolische und kulturelle Ungleichheiten legen und ein Erziehungsprogramm nach dem anderen auflegen wollen, vergessen sie die realen Ungleichheiten, die sich unter den Augen der Linken dramatisch verschärfen.

Die sozial Ausgegrenzten in den USA haben jedenfalls nichts von der Clinton- und Biden-Politik der "Demokraten" zu erwarten.

Identitätspolitik wird von den "Demokraten" genutzt, um die Aufmerksamkeit ihres Klientels ausschließlich auf solche Reformen zu lenken, die nichts kosten.

Die Kosten für die größer werdende Masse der sozial Diskriminierten in den USA wachsen dagegen rapide.
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AdvocatusDiaboli
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Anmeldungsdatum: 12.08.2003
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Beitrag(#2224842) Verfasst am: 13.09.2020, 21:42    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Vielleicht bin ich naiv, aber ich denke, dass es im amerikanischen Militär, gerade in den gut ausgebildeten höheren Rängen, durchaus Verfassungspatrioten gibt, die den demokratischen Prozess und Frieden im Land achten und sich nicht einsetzen lassen werden, um eine Wahl zu stehlen. Gerade aus diesen Kreis, die auch sehr konservativer Politik ja positiv gegenüberstehen mögen, hat Trump ja mehrere Leute verschlissen, die eben nicht jeden Scheiß mitmachen.


Du meinst jenes amerikanische Militär, das Guantanamo betreibt, Gefangene foltert, ohne mit der Wimper zu zucken Zivilisten zusammenkartaetscht, das Afghanistan und den Irak verwüstet und in "failed states" verwandelt hat und sich auch sonst fuer keine Schweinerei uebeall auf dem Planeten zu schade ist?

Good luck!


Hey, das sind unsere NATO-Freunde! Die beschützen unsere Freiheit, unseren Kapitalismus, unsere Lebensart und halten den bösen Iwan vor der Invasion ab. Die machen die Schweinereien, für die wir uns zu schade sind - oder nicht so offensichtlich betreiben.
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Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Pan narrans
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Beitrag(#2224897) Verfasst am: 14.09.2020, 11:32    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:


In der Tat reibt sich die Ultrarechte in den USA die Hände, wenn bürgerlich Liberale und Linke die Klassenfrage aus den Augen verlieren und in Gegensätze zwischen schwarz und weiß verwandeln möchten.



Exakt. Und das gilt nicht nur für die USA, obgleich die da natürlich noch "viel weiter sind" als wir.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:


In seinem verhängnisvollen Interview mit Robert Kuttner von „The American Prospect“ haben Steve Bannons Bemerkungen über eine härtere Haltung im Handelsstreit mit China, den Kampf gegen seine Feinde in der Regierung und die Sinnlosigkeit einer Militäraktion gegen Nordkorea für die größten Schlagzeilen gesorgt. Sein Kommentar zu Identitätspolitik wurde weithin übersehen – dabei eröffnete gerade er den wichtigsten Einblick in den brillanten – und zynischen – Geist von Präsident Trumps früherem Wahlkampfleiter und vor kurzem entlassenem Chefberater.

"Je länger die Demokraten über Identitätspolitik sprechen, desto früher kriege ich sie“, spottete Bannon gegenüber Kuttner. „Ich will, dass sie jeden Tag über Rassismus sprechen. Wenn die Linke sich auf die Themen Rasse und Identität konzentriert und wir uns auf ökonomischen Nationalismus, dann können wir die Demokraten zermalmen."[/color]

https://www.faz.net/aktuell/politik/wahl-in-amerika/donald-trumps-chefstratege-steve-bannon-handelskrieg-mit-china-15173286.html


Das ist schon übel: Zum einen, dass der das so auf dem Schirm hat und zum anderen aber auch, dass diese Bemerkung offenbar völlig unterging. Geschockt

Die spannende Frage wäre doch: Warum? Weil man dieses Urteil für das eines rechten, rassistischen Spinners hält, der schon allein deswegen keine sachlich richtigen Urteil fällen kann – erst recht nicht bezüglich der heiligen identitätspolitischen Kuh? Das wäre in der Tat fatal und sehr, sehr dumm – würde aber passen. Mit den Augen rollen
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Beiträge: 21760

Beitrag(#2224959) Verfasst am: 14.09.2020, 21:40    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Vielleicht bin ich naiv, aber ich denke, dass es im amerikanischen Militär, gerade in den gut ausgebildeten höheren Rängen, durchaus Verfassungspatrioten gibt, die den demokratischen Prozess und Frieden im Land achten und sich nicht einsetzen lassen werden, um eine Wahl zu stehlen. Gerade aus diesen Kreis, die auch sehr konservativer Politik ja positiv gegenüberstehen mögen, hat Trump ja mehrere Leute verschlissen, die eben nicht jeden Scheiß mitmachen.

Wenn man sich die vielen verbrecherischen Kriege der USA in den letzten Jahrzehnten ansieht, dann dürfte klar sein, dass nur wenige hochrangige Militärs an irgend welchen legitimistischen Spirenzien Interesse haben.
beachbernie hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Vielleicht bin ich naiv, aber ich denke, dass es im amerikanischen Militär, gerade in den gut ausgebildeten höheren Rängen, durchaus Verfassungspatrioten gibt, die den demokratischen Prozess und Frieden im Land achten und sich nicht einsetzen lassen werden, um eine Wahl zu stehlen. Gerade aus diesen Kreis, die auch sehr konservativer Politik ja positiv gegenüberstehen mögen, hat Trump ja mehrere Leute verschlissen, die eben nicht jeden Scheiß mitmachen.

Du meinst jenes amerikanische Militär, das Guantanamo betreibt, Gefangene foltert, ohne mit der Wimper zu zucken Zivilisten zusammenkartaetscht, das Afghanistan und den Irak verwüstet und in "failed states" verwandelt hat und sich auch sonst fuer keine Schweinerei uebeall auf dem Planeten zu schade ist?

Ja, genau jenes amerikanische Militär meine ich. Ich denke nämlich, dass diese Leute in solchen Fragen wesentlich zwischen ihrem eigenen Land und anderen Ländern unterscheiden.

Deswegen denke ich tatsächlich, dass viele (wie viele, ist die Frage) derselben Leute, die im amerikanischen Interesse (oder dem, was sie dafür halten) ohne Bedenken dabei helfen, in anderen Ländern demokratisch gewählte Regierungen wegzuputschen, sich einem solchen Versuch in Amerika selbst entschieden widersetzen würden.

Natürlich ist es zutiefst amoralisch, einen solchen Unterschied zu machen. Typisch konservativ eben.
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beachbernie
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Beitrag(#2224960) Verfasst am: 14.09.2020, 21:54    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Vielleicht bin ich naiv, aber ich denke, dass es im amerikanischen Militär, gerade in den gut ausgebildeten höheren Rängen, durchaus Verfassungspatrioten gibt, die den demokratischen Prozess und Frieden im Land achten und sich nicht einsetzen lassen werden, um eine Wahl zu stehlen. Gerade aus diesen Kreis, die auch sehr konservativer Politik ja positiv gegenüberstehen mögen, hat Trump ja mehrere Leute verschlissen, die eben nicht jeden Scheiß mitmachen.

Wenn man sich die vielen verbrecherischen Kriege der USA in den letzten Jahrzehnten ansieht, dann dürfte klar sein, dass nur wenige hochrangige Militärs an irgend welchen legitimistischen Spirenzien Interesse haben.
beachbernie hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Vielleicht bin ich naiv, aber ich denke, dass es im amerikanischen Militär, gerade in den gut ausgebildeten höheren Rängen, durchaus Verfassungspatrioten gibt, die den demokratischen Prozess und Frieden im Land achten und sich nicht einsetzen lassen werden, um eine Wahl zu stehlen. Gerade aus diesen Kreis, die auch sehr konservativer Politik ja positiv gegenüberstehen mögen, hat Trump ja mehrere Leute verschlissen, die eben nicht jeden Scheiß mitmachen.

Du meinst jenes amerikanische Militär, das Guantanamo betreibt, Gefangene foltert, ohne mit der Wimper zu zucken Zivilisten zusammenkartaetscht, das Afghanistan und den Irak verwüstet und in "failed states" verwandelt hat und sich auch sonst fuer keine Schweinerei uebeall auf dem Planeten zu schade ist?

Ja, genau jenes amerikanische Militär meine ich. Ich denke nämlich, dass diese Leute in solchen Fragen wesentlich zwischen ihrem eigenen Land und anderen Ländern unterscheiden.

Deswegen denke ich tatsächlich, dass viele (wie viele, ist die Frage) derselben Leute, die im amerikanischen Interesse (oder dem, was sie dafür halten) ohne Bedenken dabei helfen, in anderen Ländern demokratisch gewählte Regierungen wegzuputschen, sich einem solchen Versuch in Amerika selbst entschieden widersetzen würden.

Natürlich ist es zutiefst amoralisch, einen solchen Unterschied zu machen. Typisch konservativ eben.


Ich sehe den Punkt, den Du zu machen versuchst. Deine diesbezügliche Zuversicht vermag ich allerdings nur sehr bedingt zu teilen. Da sind in jüngster Vergangenheit tatsaechlich einige Militärs Trump entgegengetreten, wenn er versuchte das Militär in der Innenpolitik fuer seine persoenlichen Interessen zu instrumentalisieren. Aber das waren eher wenige Einzelstimmen und viele von denen waren bereits pensioniert.

Ich glaube, wenn's hart auf hart kommt, wird sich die stramm rechte Mehrheit in der Führung der Armee letztlich durchsetzen. Man darf auch nicht vergessen, dass jede Armee in sich undemokratisch strukturiert ist. Da zählen keine Mehrheiten, sondern Befehl und Gehorsam und der Oberbefehlshaber heisst nun mal bis zur Inauguration eines möglichen Nachfolgers Donald Trump!
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Beitrag(#2224962) Verfasst am: 14.09.2020, 22:20    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Vielleicht bin ich naiv, aber ich denke, dass es im amerikanischen Militär, gerade in den gut ausgebildeten höheren Rängen, durchaus Verfassungspatrioten gibt, die den demokratischen Prozess und Frieden im Land achten und sich nicht einsetzen lassen werden, um eine Wahl zu stehlen. Gerade aus diesen Kreis, die auch sehr konservativer Politik ja positiv gegenüberstehen mögen, hat Trump ja mehrere Leute verschlissen, die eben nicht jeden Scheiß mitmachen.

Wenn man sich die vielen verbrecherischen Kriege der USA in den letzten Jahrzehnten ansieht, dann dürfte klar sein, dass nur wenige hochrangige Militärs an irgend welchen legitimistischen Spirenzien Interesse haben.
beachbernie hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Vielleicht bin ich naiv, aber ich denke, dass es im amerikanischen Militär, gerade in den gut ausgebildeten höheren Rängen, durchaus Verfassungspatrioten gibt, die den demokratischen Prozess und Frieden im Land achten und sich nicht einsetzen lassen werden, um eine Wahl zu stehlen. Gerade aus diesen Kreis, die auch sehr konservativer Politik ja positiv gegenüberstehen mögen, hat Trump ja mehrere Leute verschlissen, die eben nicht jeden Scheiß mitmachen.

Du meinst jenes amerikanische Militär, das Guantanamo betreibt, Gefangene foltert, ohne mit der Wimper zu zucken Zivilisten zusammenkartaetscht, das Afghanistan und den Irak verwüstet und in "failed states" verwandelt hat und sich auch sonst fuer keine Schweinerei uebeall auf dem Planeten zu schade ist?

Ja, genau jenes amerikanische Militär meine ich. Ich denke nämlich, dass diese Leute in solchen Fragen wesentlich zwischen ihrem eigenen Land und anderen Ländern unterscheiden.

Deswegen denke ich tatsächlich, dass viele (wie viele, ist die Frage) derselben Leute, die im amerikanischen Interesse (oder dem, was sie dafür halten) ohne Bedenken dabei helfen, in anderen Ländern demokratisch gewählte Regierungen wegzuputschen, sich einem solchen Versuch in Amerika selbst entschieden widersetzen würden.

Natürlich ist es zutiefst amoralisch, einen solchen Unterschied zu machen. Typisch konservativ eben.


Ich sehe den Punkt, den Du zu machen versuchst. Deine diesbezügliche Zuversicht vermag ich allerdings nur sehr bedingt zu teilen. Da sind in jüngster Vergangenheit tatsaechlich einige Militärs Trump entgegengetreten, wenn er versuchte das Militär in der Innenpolitik fuer seine persoenlichen Interessen zu instrumentalisieren. Aber das waren eher wenige Einzelstimmen und viele von denen waren bereits pensioniert.

Ich glaube, wenn's hart auf hart kommt, wird sich die stramm rechte Mehrheit in der Führung der Armee letztlich durchsetzen. Man darf auch nicht vergessen, dass jede Armee in sich undemokratisch strukturiert ist. Da zählen keine Mehrheiten, sondern Befehl und Gehorsam und der Oberbefehlshaber heisst nun mal bis zur Inauguration eines möglichen Nachfolgers Donald Trump!

Nun ja - wollen wir hoffen, dass sich diese Frage als obsolet erweist.
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Beitrag(#2224973) Verfasst am: 15.09.2020, 07:23    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Vielleicht bin ich naiv, aber ich denke, dass es im amerikanischen Militär, gerade in den gut ausgebildeten höheren Rängen, durchaus Verfassungspatrioten gibt, die den demokratischen Prozess und Frieden im Land achten und sich nicht einsetzen lassen werden, um eine Wahl zu stehlen. Gerade aus diesen Kreis, die auch sehr konservativer Politik ja positiv gegenüberstehen mögen, hat Trump ja mehrere Leute verschlissen, die eben nicht jeden Scheiß mitmachen.

Wenn man sich die vielen verbrecherischen Kriege der USA in den letzten Jahrzehnten ansieht, dann dürfte klar sein, dass nur wenige hochrangige Militärs an irgend welchen legitimistischen Spirenzien Interesse haben.
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Vielleicht bin ich naiv, aber ich denke, dass es im amerikanischen Militär, gerade in den gut ausgebildeten höheren Rängen, durchaus Verfassungspatrioten gibt, die den demokratischen Prozess und Frieden im Land achten und sich nicht einsetzen lassen werden, um eine Wahl zu stehlen. Gerade aus diesen Kreis, die auch sehr konservativer Politik ja positiv gegenüberstehen mögen, hat Trump ja mehrere Leute verschlissen, die eben nicht jeden Scheiß mitmachen.

Du meinst jenes amerikanische Militär, das Guantanamo betreibt, Gefangene foltert, ohne mit der Wimper zu zucken Zivilisten zusammenkartaetscht, das Afghanistan und den Irak verwüstet und in "failed states" verwandelt hat und sich auch sonst fuer keine Schweinerei uebeall auf dem Planeten zu schade ist?

Ja, genau jenes amerikanische Militär meine ich. Ich denke nämlich, dass diese Leute in solchen Fragen wesentlich zwischen ihrem eigenen Land und anderen Ländern unterscheiden.

Deswegen denke ich tatsächlich, dass viele (wie viele, ist die Frage) derselben Leute, die im amerikanischen Interesse (oder dem, was sie dafür halten) ohne Bedenken dabei helfen, in anderen Ländern demokratisch gewählte Regierungen wegzuputschen, sich einem solchen Versuch in Amerika selbst entschieden widersetzen würden.

Natürlich ist es zutiefst amoralisch, einen solchen Unterschied zu machen. Typisch konservativ eben.


Ich sehe den Punkt, den Du zu machen versuchst. Deine diesbezügliche Zuversicht vermag ich allerdings nur sehr bedingt zu teilen. Da sind in jüngster Vergangenheit tatsaechlich einige Militärs Trump entgegengetreten, wenn er versuchte das Militär in der Innenpolitik fuer seine persoenlichen Interessen zu instrumentalisieren. Aber das waren eher wenige Einzelstimmen und viele von denen waren bereits pensioniert.

Ich glaube, wenn's hart auf hart kommt, wird sich die stramm rechte Mehrheit in der Führung der Armee letztlich durchsetzen. Man darf auch nicht vergessen, dass jede Armee in sich undemokratisch strukturiert ist. Da zählen keine Mehrheiten, sondern Befehl und Gehorsam und der Oberbefehlshaber heisst nun mal bis zur Inauguration eines möglichen Nachfolgers Donald Trump!

Nun ja - wollen wir hoffen, dass sich diese Frage als obsolet erweist.


So wie es momentan aussieht, wir Trump die Wahl diesmal klar verlieren.

Er wird dann versuchen, einen nationalen Notstand zu provozieren und wird dabei auf Polizei und Militär setzen, dem er dies und das als Lohn versprechen wird. Als Trump einen Kriegsverbrecher entgegen der gerichtlichen Verurteilung begnadigt hat, war dies ein Signal an das US-Militär, jedes Kriegsverbrechen ungesühnt begehen zu können.

Für Trump wäre dies ein Vabanque-Spiel, aber er hat dabei wenig zu verlieren außer seinen Posten.

Ob Trump wirklich einen Militärputsch initiiieren kann, ist die Frage. Das wäre schon ein gewisses Risiko. Man darf dabei nicht vergessen, dass Trump nach wie vor extrem rechte Berater um sich scharrt, die wiederum eng mit der Exekutive und den Geheimdiensten vernetzt sind und im Grunde genommen zu jedem Verfassungsbruch und Verbrechen bereit sind.

Letzten Endes kann es sein, dass Trump trotz aller Versuche das weiße Haus verlassen muss. Dennoch wird sich am System der Oligarchie so oder so nichts ändern und die Zukunft der USA ist in jedem Fall gezeichnet durch die sich zunehmend brutalisierende ökonomische und militärische Konkurrenz mit China, Russland und auch Europa. Auch die Unterdrückung jeglicher sozialer Opposition im Inland ist auch für die "Demokraten" genau so wie für Trump selbstverständlich und auch diese bauen auf ihre altbewährten rechten Schergen innerhalb der Polizei und Armee.

Trump hat durch Neubesetzungen der obersten Gerichte dafür gesorgt, dass dort meist die rechtesten der rechtesten Juristen sitzen, die in den USA überhaupt nur aufzutreiben sind. Auch dadurch sollen jegliche progressiven gesellschaftlichen Entwicklungen im Keim erstickt werden. Was erlaubt sein wird, ist die kleinbürgerliche pseudolinke Identitätspolitik der *alternativen* Kapitalpartei der sogenannten "Demokraten". Denn diese ändert nichts, sondern führt höchstens zu einer personellen Umbestzung der staatlichen und wirtschaftlichen Schaltstellen der Macht. Inhaltlich ändert sich dadurch nichts.

Die USA bleiben die internationale und nationale Bulldogge, die selbst um den Preis ihres eigenen Untergangs ihre Stellung in der Welt zu verteidigen entschlossen ist.

Trump ist hier nur derjenige, der dem in konzentrierter und offener Form Ausdruck verleiht. Sein Ziel ist auch, die offene Rohheit, die er in die US-Politik gebracht hat, zu einem zukünftigen Standard zu erheben. Insofern denkt er durchaus in strategischer Weise über sich selbst hinaus. Trump will Breschen schlagen - für einen künftigen amerikanischen Faschismus. Dies ist schon familiär bei dem Nachfahren eines deutschen Auswanderers so in ihm vorgeprägt.
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beachbernie
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Beitrag(#2225002) Verfasst am: 15.09.2020, 17:52    Titel: Antworten mit Zitat

@ Skeptiker

So klar wie Du das hier darstellst, ist es nicht, dass Biden die Wahl deutlich gewinnen wird, insbesondere wenn es um das entscheidende "electoral college" geht und nicht um den Anteil der Wählerstimmen insgesamt.

Ich habe im Fernsehen gehoert, dass Biden wohl mindestens 3% Vorsprung landesweit braucht um mit ueber 50% Wahrscheinlichkeit die Wahl zu gewinnen und mindestens 5% Vorsprung um halbwegs sicher zu sein, dass es fuer den Sieg im "electoral college" reicht. Die antiquierten und letztlich undemokratischen Wahlregularien begünstigen nun mal die dünner besiedelten Hinterwaeldler- und Froemmlerstaaten der USA. Dies ist ein ganz entscheidendes Handicap fuer die Demokraten und die Linke allgemein. Dieser Webfehler der amerikanischen Demokratie wird sogar tendenziell größer, weil die wirtschaftlich erfolgreicheren Bundesstaaten ueberwiegend nach links tendieren und die rückständigen "Fly-over-Staaten" ueberwiegend nach rechts. Obwohl unterm Strich demokratisch dominierte Staaten auf Kosten der republikanisch dominierten relativ an Bevoelkerung zunehmen, bleibt deren politischer Einfluss weitgehend gleich, was solch merkwürdige Ergebnisse bei Praesidentenwahlen wie vor 4 Jahren, wo Trump mit weniger als 49% der Stimmen die Wahl gewann und Hilary mit ueber 51% verlor, erst moeglich macht.

Unterschätzen darf man auch nicht, dass Trump die stärksten Lobbyorganisationen im Land auf seiner Seite hat. Die NRA befürchtet Einschränkungen beim privaten Waffenbesitz falls Biden gewinnt und unterstützt vorbehaltlos Trump. Die "fossil fuel"- Lobby schätzt an Trump, dass er die wissenschaftlichen Tatsachen hinsichtlich des Klimawandels komplett ignoriert und massivst auf die Förderung fossiler Brennstoffe setzt. Die zionistische pro-israel Lobby steht fest an Trumps Seite, weil er im Nahostkonflikt voellig einseitig Israel bei dessen Landnahmeprojekt unterstützt. Daneben besitzt Trump starken Rückhalt bei den rechten Evangelikalen Christen sowie bei rechtsextremen "white supremacists", wobei deren augenfälliger Antisemitismus niemanden in der Trumpkoalition sonderlich zu stören scheint.

Auf der Gegenseite finden wir insbesondere die Macher der neuen Hochtechnologien und deren Beschäftigte, den Grossteil der sexuellen und ethnischen Minderheiten, einschließlich des liberalen Judentums in den USA, sowie den größeren Teil des Bildungsbürgertums.

Zahlenmäßig moegen die Gruppen, die die Demokraten unterstützen, zwar stärker sein, die Basis der Republikaner ist allerdings, historisch gesehen, zuverlässiger beim Gang zur Wahlurne, eine Stärke, die die Republikaner gezielt auszubeuten versuchen, indem sie es den traditionell eher demokratisch wählenden Wählergruppen, wo immer sie koennen, durch allerhand Schikanen (Ausweisregeln, Ausdünnung der Zahl der Wahllokale) zusätzlich erschweren die Stimme abzugeben.

Dass Biden klar gewinnt ist also keinesfalls ausgemachte Sache und insbesondere in den USA sollte man sich hüten, das so darzustellen. Biden braucht eine maximale Mobilisierung der demokratischen Wähler um halbwegs sicher einen Sieg einzufahren und jeder, der so tut, als ob das Ding schon gelaufen waere, gibt eher "wahlfaulen" Demokraten einen Grund am Wahltag lieber was anderes zu tun und die Wahl wieder zu versemmeln.
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Beitrag(#2225017) Verfasst am: 15.09.2020, 19:05    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
@ Skeptiker

So klar wie Du das hier darstellst, ist es nicht, dass Biden die Wahl deutlich gewinnen wird, insbesondere wenn es um das entscheidende "electoral college" geht und nicht um den Anteil der Wählerstimmen insgesamt.

Ich habe im Fernsehen gehoert, dass Biden wohl mindestens 3% Vorsprung landesweit braucht um mit ueber 50% Wahrscheinlichkeit die Wahl zu gewinnen und mindestens 5% Vorsprung um halbwegs sicher zu sein, dass es fuer den Sieg im "electoral college" reicht. Die antiquierten und letztlich undemokratischen Wahlregularien begünstigen nun mal die dünner besiedelten Hinterwaeldler- und Froemmlerstaaten der USA. Dies ist ein ganz entscheidendes Handicap fuer die Demokraten und die Linke allgemein. Dieser Webfehler der amerikanischen Demokratie wird sogar tendenziell größer, weil die wirtschaftlich erfolgreicheren Bundesstaaten ueberwiegend nach links tendieren und die rückständigen "Fly-over-Staaten" ueberwiegend nach rechts. Obwohl unterm Strich demokratisch dominierte Staaten auf Kosten der republikanisch dominierten relativ an Bevoelkerung zunehmen, bleibt deren politischer Einfluss weitgehend gleich, was solch merkwürdige Ergebnisse bei Praesidentenwahlen wie vor 4 Jahren, wo Trump mit weniger als 49% der Stimmen die Wahl gewann und Hilary mit ueber 51% verlor, erst moeglich macht.

Unterschätzen darf man auch nicht, dass Trump die stärksten Lobbyorganisationen im Land auf seiner Seite hat. Die NRA befürchtet Einschränkungen beim privaten Waffenbesitz falls Biden gewinnt und unterstützt vorbehaltlos Trump. Die "fossil fuel"- Lobby schätzt an Trump, dass er die wissenschaftlichen Tatsachen hinsichtlich des Klimawandels komplett ignoriert und massivst auf die Förderung fossiler Brennstoffe setzt. Die zionistische pro-israel Lobby steht fest an Trumps Seite, weil er im Nahostkonflikt voellig einseitig Israel bei dessen Landnahmeprojekt unterstützt. Daneben besitzt Trump starken Rückhalt bei den rechten Evangelikalen Christen sowie bei rechtsextremen "white supremacists", wobei deren augenfälliger Antisemitismus niemanden in der Trumpkoalition sonderlich zu stören scheint.

Auf der Gegenseite finden wir insbesondere die Macher der neuen Hochtechnologien und deren Beschäftigte, den Grossteil der sexuellen und ethnischen Minderheiten, einschließlich des liberalen Judentums in den USA, sowie den größeren Teil des Bildungsbürgertums.

Zahlenmäßig moegen die Gruppen, die die Demokraten unterstützen, zwar stärker sein, die Basis der Republikaner ist allerdings, historisch gesehen, zuverlässiger beim Gang zur Wahlurne, eine Stärke, die die Republikaner gezielt auszubeuten versuchen, indem sie es den traditionell eher demokratisch wählenden Wählergruppen, wo immer sie koennen, durch allerhand Schikanen (Ausweisregeln, Ausdünnung der Zahl der Wahllokale) zusätzlich erschweren die Stimme abzugeben.

Dass Biden klar gewinnt ist also keinesfalls ausgemachte Sache und insbesondere in den USA sollte man sich hüten, das so darzustellen. Biden braucht eine maximale Mobilisierung der demokratischen Wähler um halbwegs sicher einen Sieg einzufahren und jeder, der so tut, als ob das Ding schon gelaufen waere, gibt eher "wahlfaulen" Demokraten einen Grund am Wahltag lieber was anderes zu tun und die Wahl wieder zu versemmeln.


Das ist interessant, was du schreibst und du bist ja auch buchstäblich näher dran.

Dennoch, wenn ich mir brandaktuelle Umfragewerte ansehe, wie die folgenden, dann liegt Biden ziemlich deutlich in Führung, so zwischen 5-10% und das ist weit mehr als die Differenz 2016:

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/usa-wahl-trump-biden-umfrage-100.html

https://www.merkur.de/politik/us-wahl-2020-umfragen-prognosen-donald-trump-praesident-joe-biden-briefwahl-zahlen-zr-13810553.html

Da wird wohl auch das schräge Wahlsystem Trump nicht mehr retten. Aus diesem Grunde:

Zitat:
Berater empfiehlt: Donald Trump sollte bei Wahlniederlage Kriegsrecht einsetzen

Wie verschiedene Medien berichten, hat sich Trumps langjähriger Vertrauter Roger Stone in einem Interview mit dem rechten Verschwörungstheoretiker Alex Jones zu dem Szenario geäußert. Stone schlägt in dieselbe Kerbe wie Trump, der der Meinung ist, corona-bedingt vermehrte Briefwahlen verfälschten das Wahlergebnis. Er rät Trump dazu, Gebrauch vom Kriegsrecht zu machen, das den Präsidenten ausnahmsweise bevollmächtigt, Aufstände im Land mit dem Militär zu bekämpfen. (...)

Stone riet im Gespräch mit Verschwörungstheoretiker Jones außerdem, die Stimmzettel aus dem US-Bundesstaat Nevada von Bundesbehörden beschlagnahmen zu lassen. „Sie sind völlig korrupt. Keine Stimmen sollten aus dem Staat Nevada gezählt werden, wenn das nachweislich der Fall ist“, sagte Stone. Stimmabgaben sollten Stone zufolge dort auch mit körperlichem Einsatz blockiert werden, um Wahlbetrug zu verhindern. Dem Portal „Media Matters“ zufolge ist Stone kein Unbekannter, wenn es um das Eingreifen in Wahlen geht. Er sei an der Organisation des „Brooks Brothers Aufruhrs“ beteiligt gewesen, der nach der US-Wahl 2000 dazu führte, dass in einem Bezirk in Florida eine Nachzählung der Stimmen gestoppt wurde.


https://www.fr.de/politik/us-wahl-2020-berater-trump-soll-bei-niederlage-kriegsrecht-einsetzen-und-leute-verhaften-90042886.html


Es könnte tatsächlich sein, dass Trump die Wahl bereits abgeschrieben hat und sich auf die Organisation eines Putsches konzentriert.

Insgesamt sehe ich aber auch in diesem Falle keine guten Chancen für die rechte Brut, sich auf diese Weise dauerhaft zu halten. Zunächst einmal.

Aber: Es könnte eventuell auch sein, dass eine Neuwahl angesetzt wird. Und da werden die Karten noch mal neu gemischt.

Das Ganze erinnert schon ansatzweise an die Weimarer Republik. Die multiplen Krisen in den USA tun ein übriges und befeuern sich im wahrsten Sinne des Wortes gegenseitig.
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Beitrag(#2225096) Verfasst am: 16.09.2020, 07:00    Titel: Antworten mit Zitat

Aufschlüsselung der aktuellen Umfrageergebnisse nach Stimmen im Electoral College
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Beitrag(#2225103) Verfasst am: 16.09.2020, 07:39    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Aufschlüsselung der aktuellen Umfrageergebnisse nach Stimmen im Electoral College


Auch vor 4 Jahren sah Trump nach den Umfragewerten wie der sichere Verlierer aus. Es kam dennoch ganz anders.

Ein nicht zu unterschätzender Unsicherheitsfaktor ist, dass Trumpanhaenger manchmal dazu neigen bei Umfragen absichtlich falsche Antworten zu geben, schon aus Geringschaetzung fuer alles, was sie den "Mainstreammedien" zurechnen. Dass das letzte Mal die Umfragen so sehr danebenlagen sollte auch diesmal zur Vorsicht mahnen. Da ist sicher die ein oder andere sehr unangenehme Überraschung drin.

Etwas optimistisch kann demgegenueber stimmen, dass Biden in den Umfragen zumindest etwas besser liegt als Clinton vor 4 Jahren, allerdings auch nicht soviel, dass er sich darauf verlassen koennte. 8% wuerden jedenfalls ziemlich sicher fuer das "electoral college" reichen.

Ich halte im Prinzip alles fuer moeglich und wuerde keine Wetten auf den Wahlausgang abschliessen.
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Zumsel
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Beitrag(#2225108) Verfasst am: 16.09.2020, 09:22    Titel: Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
@ Skeptiker
Ich habe im Fernsehen gehoert, dass Biden wohl mindestens 3% Vorsprung landesweit braucht um mit ueber 50% Wahrscheinlichkeit die Wahl zu gewinnen und mindestens 5% Vorsprung um halbwegs sicher zu sein, dass es fuer den Sieg im "electoral college" reicht. Die antiquierten und letztlich undemokratischen Wahlregularien begünstigen nun mal die dünner besiedelten Hinterwaeldler- und Froemmlerstaaten der USA. Dies ist ein ganz entscheidendes Handicap fuer die Demokraten und die Linke allgemein. Dieser Webfehler der amerikanischen Demokratie wird sogar tendenziell größer, weil die wirtschaftlich erfolgreicheren Bundesstaaten ueberwiegend nach links tendieren und die rückständigen "Fly-over-Staaten" ueberwiegend nach rechts. Obwohl unterm Strich demokratisch dominierte Staaten auf Kosten der republikanisch dominierten relativ an Bevoelkerung zunehmen, bleibt deren politischer Einfluss weitgehend gleich, was solch merkwürdige Ergebnisse bei Praesidentenwahlen wie vor 4 Jahren, wo Trump mit weniger als 49% der Stimmen die Wahl gewann und Hilary mit ueber 51% verlor, erst moeglich macht.


Das Wahlsystem ist m.E. nicht das Hauptproblem. Man mag es kritisieren, aber an sich halte ich es für legitim. Die USA sind ein Staatenbund und die relative Autonomie der Bundesstaaten hat dort eine recht hohe Bedeutung. Dass auch die Wahl des gemeinsamen Präsidenten über den Umweg der Bundesstaaten läuft, ist daher innerhalb dieses Systems zwar nicht zwingend, aber eben auch nicht völlig abwegig. Das ist in der EU übrigens auch so, bei der Wahl zum EU-Parlament zählt eine deutsche Stimme letztlich weniger als eine holländische oder österreichische. Und auch innerhalb Deutschlands sind über den Bundesrat saarländische oder bremer Wähler gegenüber bayerischen oder nordrhein-westfälischen überrepräsentiert. (Auch in Kanada hat Trudeaus Partei bei der letzten Wahl übrigens die meisten Mandate errungen, obwohl die Konservativen die meisten Stimmen erhielten.) Dass das US-System zwangsläufig die Republikaner bevorteilt, ist übrigens nicht wahr. Kalifornien z.B. ist auf Grund seiner vielen Großstädte ein sicherer Staat für die Demokraten, obwohl der Staat auch sehr viele ländliche, republikanische Regionen hat, deren Stimmen aber praktisch nie ausschlaggebend sind. Bei der Wahl 2000 lag Al Gore mit 0,5 % vor Bush, letztlich ging es aber nur um ein paar hundert Stimmen in Florida. Ein Ergebnis, bei dem Bush insgesamt ein paar Stimmen mehr gewonnen hätte, aber Gore Florida und damit die Wahl insgesamt, wäre genauso möglich gewesen.

Von einer völligen "Verzerrung" des "Wählerwillens" kann man bei derart knappen Ergebnissen ohnenhin nicht ernsthaft sprechen. Wohin da die Wage am Ende neigt, hängt letztlich von vielen Zufällen ab. Das Grundproblem der USA ist daher nicht das Wahlsystem, sondern der Umstand, dass ein Typ wie Trump überhaupt auch nur in die Nähe einer Mehrheit kommen kann.
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Zumsel
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Beitrag(#2225109) Verfasst am: 16.09.2020, 09:25    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Aufschlüsselung der aktuellen Umfrageergebnisse nach Stimmen im Electoral College


Allerdings sind die Umfragen in vielen Bundesstaaten sehr knapp. In Florida z.B. führt Biden mit weniger als 2%, und allein dieser Staat macht 29 Stimmen aus, die relativ leicht noch kippen können, je nachdem, was noch so passiert...
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Tarvoc
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Beitrag(#2225113) Verfasst am: 16.09.2020, 10:07    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Aufschlüsselung der aktuellen Umfrageergebnisse nach Stimmen im Electoral College


Allerdings sind die Umfragen in vielen Bundesstaaten sehr knapp. In Florida z.B. führt Biden mit weniger als 2%, und allein dieser Staat macht 29 Stimmen aus, die relativ leicht noch kippen können, je nachdem, was noch so passiert...

Stimmt zwar, aber Florida ist ein Toss-Up State, und die Biden-leaning States hätten derzeit auch ohne Florida die Mehrheit der Wahlmänner (279 zu 270 benötigten).
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