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Rassismus?!
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jdf
MIM-104C Nikopol
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
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Beitrag(#2248127) Verfasst am: 18.04.2021, 17:04    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Die gesellschaftliche, die materiellen Grundlagn für Rassismus und alle anderen Diskriminierungen werden im folgenden Video von einem zwar bürgerlich-nichtdialektischen, aber dennoch materialistischen Standpunkt aus beleuchtet und trotz aller Kritikpunkte an dem Video gebe ich dazu mal unter'm Strich meine Empfehlung. Der Youtuber "Forger" spricht über Rassismus und Antisemitismus unter dem Aspekt der 'material condition':

Rassismus: Ein Materieller Unterschied

Dauer: knapp 40 Minuten, aber es lohnt sich. Daumen hoch!

Ich könnte mir vorstellen wie es dem ergehen könnte wenn der hier im Forum schreiben würde Mit den Augen rollen

https://de.wikipedia.org/wiki/Propaganda#Sprachlich_gest%C3%BCtzte_Propagandatechniken
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RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.
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vrolijke
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Beitrag(#2248128) Verfasst am: 18.04.2021, 17:04    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Genauso wie es rassistische Kapitalisten gibt, gibt es auch dezidiert antirassistische und auch wenn viele Marxisten eine antirassistische Haltung aus ihrer marxistischen Ideologie ableiten, war auch in marxistischen Gesellschaften Rassismus immer present, bis hinein in die Führungsspitze.


Also, Rassismus hatte und hat schon immer eine materielle Grundlage, d.h. eine Grundlage in der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen. ... Rassismus schwebte noch nie im luftleeren Raum. Diskriminierungen im gesellschaftlichen Maßstab kamen noch nie aus dem Nichts bzw. einfach aus dem Denken. So ein Strukturalismus und Idealismus ist völliger bürgerlicher Unsinn, den der Marxismus in der Tat in die Tonne gehauen hat.

Heute ist es nötig, von den modernen Sklavenhaltern, den Kapitalisten und ihrem Staat zu sprechen, um zu verstehen, dass die Grundlage für die Beseitigung vielfältiger alter und immer wieder neuer Diskriminierungsparadigmen nicht gegeben ist.

Da nützen noch so viel sprachpädagogische Bemühungen kleinbürgerlicher Ideologen wenig.

Oder meinst du, dass irgend eine Nazi-Glatze von seinen Diskriminerungen ablässt, nur weil er andere Wörter benutzen muss, um nicht gleich aufzufallen? Guck dir die Identitären an und guck dir an, wie die sich sprachlich gewandelt und angepasst haben bis hin zu der Übernahme (scheinbar) emanzipativer Begriffe ("Freiheit", sogar "Sozialismus", etc.). Aber der inhaltliche Dreck hat sich nicht ein Jota verändert.


Die gesellschaftliche, die materiellen Grundlagen für Rassismus und alle anderen Diskriminierungen werden im folgenden Video von einem zwar bürgerlich-nichtdialektischen, aber dennoch materialistischen Standpunkt aus beleuchtet und trotz aller Kritikpunkte an dem Video gebe ich dazu mal unter'm Strich meine Empfehlung. Der Youtuber "Forger" spricht über Rassismus und Antisemitismus unter dem Aspekt der 'material condition':

Rassismus: Ein Materieller Unterschied

Dauer: knapp 40 Minuten, aber es lohnt sich. Daumen hoch!

--------

Und: in memoriam an beachbernie.

Was daran lohnt sich?
Ich habe 5 Minuten hereingeschaut. Da hat er immer noch nicht angefangen was zu erzählen. wieviel Zeit soll ich noch verplempern?
Kannst du nicht einfach sagen, was der aussagen will?


Er entwickelt seine Gedanken nachvollziehbar. Z.B. wägt er bei einem Thema (George Floyd) quasi pro und contra ab, um dann zusammenzufassen und sein Fazit und Urteil zu erläutern. Das macht er sehr gut.

Bei anderen Themen wie Spezifischer Rassismus gegen Schwarze, Latinos, Asiaten, Muslims, etc. geht er kurz auf einige Unterschiede ein, um dann zu erklären, wie hier jeweils die 'material conditions', die materiellen Bedingungen z.B. von Migranten deren Verhalten und deren gesellschaftliche Stellung viel besser erklären können, als idealistische Vorstellungen von Kultur oder gar biologistische Theorien unterschiedlicher Gene.

Insgesamt zieht "Forger" - wie auch schon in seinem kurzen Text unter dem Video - das Gesamtfazit, dass die Fokussierung auf Kultur, Sprache und Bewusstsein im wesentlich eine Ablenkung von den materiellen gesellschaftlichen Verhältnissen im heutigen Kapitalismus und Imperialismus ist, auch wenn er diese Begriffe nicht direkt verwendet.

Wichtig und auch noch mal lehrreich, ist sein Exkurs zum Thema des Antisemitismus.

Er hat in dieses Video offenbar einiges an guter Gedankenarbeit gesteckt und insofern lohnen sich die 40 Minuten!


Danke!
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
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Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2248129) Verfasst am: 18.04.2021, 17:06    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Genauso wie es rassistische Kapitalisten gibt, gibt es auch dezidiert antirassistische und auch wenn viele Marxisten eine antirassistische Haltung aus ihrer marxistischen Ideologie ableiten, war auch in marxistischen Gesellschaften Rassismus immer present, bis hinein in die Führungsspitze.


Also, Rassismus hatte und hat schon immer eine materielle Grundlage, d.h. eine Grundlage in der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen. ... Rassismus schwebte noch nie im luftleeren Raum. Diskriminierungen im gesellschaftlichen Maßstab kamen noch nie aus dem Nichts bzw. einfach aus dem Denken. So ein Strukturalismus und Idealismus ist völliger bürgerlicher Unsinn, den der Marxismus in der Tat in die Tonne gehauen hat.

Heute ist es nötig, von den modernen Sklavenhaltern, den Kapitalisten und ihrem Staat zu sprechen, um zu verstehen, dass die Grundlage für die Beseitigung vielfältiger alter und immer wieder neuer Diskriminierungsparadigmen nicht gegeben ist.

Da nützen noch so viel sprachpädagogische Bemühungen kleinbürgerlicher Ideologen wenig.

Oder meinst du, dass irgend eine Nazi-Glatze von seinen Diskriminerungen ablässt, nur weil er andere Wörter benutzen muss, um nicht gleich aufzufallen? Guck dir die Identitären an und guck dir an, wie die sich sprachlich gewandelt und angepasst haben bis hin zu der Übernahme (scheinbar) emanzipativer Begriffe ("Freiheit", sogar "Sozialismus", etc.). Aber der inhaltliche Dreck hat sich nicht ein Jota verändert.


Die gesellschaftliche, die materiellen Grundlagen für Rassismus und alle anderen Diskriminierungen werden im folgenden Video von einem zwar bürgerlich-nichtdialektischen, aber dennoch materialistischen Standpunkt aus beleuchtet und trotz aller Kritikpunkte an dem Video gebe ich dazu mal unter'm Strich meine Empfehlung. Der Youtuber "Forger" spricht über Rassismus und Antisemitismus unter dem Aspekt der 'material condition':

Rassismus: Ein Materieller Unterschied

Dauer: knapp 40 Minuten, aber es lohnt sich. Daumen hoch!

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Und: in memoriam an beachbernie.

Was daran lohnt sich?
Ich habe 5 Minuten hereingeschaut. Da hat er immer noch nicht angefangen was zu erzählen. wieviel Zeit soll ich noch verplempern?
Kannst du nicht einfach sagen, was der aussagen will?


ohne fleiß, kein preis. könnte auch auf deinem spiegel stehen, ne? zwinkern


Weißt; ich höre mich gerne Argumente an. Mir ist aber mit meine mittlerweile 72 Jahre, meine restliche Lebenszeit zu schade, um selbstgerechtes Gelaber anzuhören oder zu lesen.
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Wilson
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Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#2248131) Verfasst am: 18.04.2021, 17:10    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
beachbernie hat folgendes geschrieben:
Genauso wie es rassistische Kapitalisten gibt, gibt es auch dezidiert antirassistische und auch wenn viele Marxisten eine antirassistische Haltung aus ihrer marxistischen Ideologie ableiten, war auch in marxistischen Gesellschaften Rassismus immer present, bis hinein in die Führungsspitze.


Also, Rassismus hatte und hat schon immer eine materielle Grundlage, d.h. eine Grundlage in der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen. ... Rassismus schwebte noch nie im luftleeren Raum. Diskriminierungen im gesellschaftlichen Maßstab kamen noch nie aus dem Nichts bzw. einfach aus dem Denken. So ein Strukturalismus und Idealismus ist völliger bürgerlicher Unsinn, den der Marxismus in der Tat in die Tonne gehauen hat.

Heute ist es nötig, von den modernen Sklavenhaltern, den Kapitalisten und ihrem Staat zu sprechen, um zu verstehen, dass die Grundlage für die Beseitigung vielfältiger alter und immer wieder neuer Diskriminierungsparadigmen nicht gegeben ist.

Da nützen noch so viel sprachpädagogische Bemühungen kleinbürgerlicher Ideologen wenig.

Oder meinst du, dass irgend eine Nazi-Glatze von seinen Diskriminerungen ablässt, nur weil er andere Wörter benutzen muss, um nicht gleich aufzufallen? Guck dir die Identitären an und guck dir an, wie die sich sprachlich gewandelt und angepasst haben bis hin zu der Übernahme (scheinbar) emanzipativer Begriffe ("Freiheit", sogar "Sozialismus", etc.). Aber der inhaltliche Dreck hat sich nicht ein Jota verändert.


Die gesellschaftliche, die materiellen Grundlagen für Rassismus und alle anderen Diskriminierungen werden im folgenden Video von einem zwar bürgerlich-nichtdialektischen, aber dennoch materialistischen Standpunkt aus beleuchtet und trotz aller Kritikpunkte an dem Video gebe ich dazu mal unter'm Strich meine Empfehlung. Der Youtuber "Forger" spricht über Rassismus und Antisemitismus unter dem Aspekt der 'material condition':

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Dauer: knapp 40 Minuten, aber es lohnt sich. Daumen hoch!

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Was daran lohnt sich?
Ich habe 5 Minuten hereingeschaut. Da hat er immer noch nicht angefangen was zu erzählen. wieviel Zeit soll ich noch verplempern?
Kannst du nicht einfach sagen, was der aussagen will?


ohne fleiß, kein preis. könnte auch auf deinem spiegel stehen, ne? zwinkern


Weißt; ich höre mich gerne Argumente an. Mir ist aber mit meine mittlerweile 72 Jahre, meine restliche Lebenszeit zu schade, um selbstgerechtes Gelaber anzuhören oder zu lesen.

das weißt du doch gar nicht, wenn du es nicht ansiehst. interesse scheinst du ja erstmal zu haben.
stell dir vor, du verpasst ausgerechnet großartigen erkenntnisgewinn zum thema. so alt bist du ja nun noch nicht.
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Skeptiker
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Beitrag(#2248132) Verfasst am: 18.04.2021, 17:14    Titel: Antworten mit Zitat

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Die gesellschaftliche, die materiellen Grundlagn für Rassismus und alle anderen Diskriminierungen werden im folgenden Video von einem zwar bürgerlich-nichtdialektischen, aber dennoch materialistischen Standpunkt aus beleuchtet und trotz aller Kritikpunkte an dem Video gebe ich dazu mal unter'm Strich meine Empfehlung. Der Youtuber "Forger" spricht über Rassismus und Antisemitismus unter dem Aspekt der 'material condition':

Rassismus: Ein Materieller Unterschied

Dauer: knapp 40 Minuten, aber es lohnt sich. Daumen hoch!

Ich könnte mir vorstellen wie es dem ergehen könnte wenn der hier im Forum schreiben würde Mit den Augen rollen

Nice kritisch - bis auf den Teil mit Christentum/Juden(entspricht zwar gängiger Erzählung, aber ob man Verfolgung mit Christ-sein mit dem NT erklären kann?


Sagen wir mal so - der Geschichtsforschung ist das bekannt, aber in den Schulen wird es so nicht ausreichend vermittelt. Sondern da wird der deutsche Antisemitismus erst mal nur mit den Nazis in Verbindung gebracht und die gehörten ja quasi nicht zu Deutschland, sondern waren irgendwie Außerirdische, die sich Deutschlands bemächtigt hätten. Dass aber der deutsche Faschismus just an die über tausendjährige christliche Tradition anknüpfte und somit sehr deutsch, sehr europäisch und eben sehr christlich war, wird an deutschen Lehranstalten nicht unbedingt hervor gehoben.

Und auch in der heutigen herrschenden Politik erscheint der Antisemitismus gar als etwas, das von 'da draußen' über 'uns' herein bricht (der Moslem an und für sich!). So gelingt es der rechten politischen Klasse, antimuslimischen Rassismus mit einer Selbstreinwaschung zu verbinden.

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Oder man müsste auch Kirchenkritik betreiben und fragen was die überhaupt mit dem Christ-sein zu tun haben, ob da nicht auch 'weltliche Institutionen' entstanden sind welche dann auch Anti-Kirche enthalten könnte).


Ja, man kann auch fragen, ob denn CDU/CSU christlich seien oder nur dem Namen nach. Ich aber meine, ja, sie sind christlich und nicht nur dem Namen nach.
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Zuletzt bearbeitet von Skeptiker am 18.04.2021, 17:16, insgesamt 2-mal bearbeitet
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vrolijke
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Beitrag(#2248133) Verfasst am: 18.04.2021, 17:14    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:

das weißt du doch gar nicht, wenn du es nicht ansiehst. interesse scheinst du ja erstmal zu haben.
stell dir vor, du verpasst ausgerechnet großartigen erkenntnisgewinn zum thema. so alt bist du ja nun noch nicht.


Wie gesagt; ich habe 5 Minuten geschaut. Bis dahin, hatte er noch nichts gesagt womit ich was anfangen konnte.
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Skeptiker
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Beitrag(#2248134) Verfasst am: 18.04.2021, 17:15    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Weißt; ich höre mich gerne Argumente an. Mir ist aber mit meine mittlerweile 72 Jahre, meine restliche Lebenszeit zu schade, um selbstgerechtes Gelaber anzuhören oder zu lesen.


Mach es. So viel Zeit hast du noch. zwinkern
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vrolijke
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Beitrag(#2248137) Verfasst am: 18.04.2021, 17:18    Titel: Antworten mit Zitat

Dies finde ich übrigens hervorragend:

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Sagen wir mal so - der Geschichtsforschung ist das bekannt, aber in den Schulen wird es so nicht ausreichend vermittelt. Sondern da wird der deutsche Antisemitismus erst mal nur mit den Nazis in Verbindung gebracht und die gehörten ja quasi nicht zu Deutschland, sondern waren irgendwie Außerirdische, die sich Deutschlands bemächtigt hätten.


Wollt ich nur mal so sagen.
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Wilson
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Beitrag(#2248138) Verfasst am: 18.04.2021, 17:20    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:

das weißt du doch gar nicht, wenn du es nicht ansiehst. interesse scheinst du ja erstmal zu haben.
stell dir vor, du verpasst ausgerechnet großartigen erkenntnisgewinn zum thema. so alt bist du ja nun noch nicht.


Wie gesagt; ich habe 5 Minuten geschaut. Bis dahin, hatte er noch nichts gesagt womit ich was anfangen konnte.


5 min.?

mal davon ab, ich glaube, ich bin auch "Class-Reductionist" wie der herr im besagten video
falls ichs richtig verstanden habe

Zitat:
Was ich bin, würde man wohl als "Class-Reductionist" bezeichnen, nehme ich an. Jemand der Rassismus, Kultur und Religion als vorgeschobene Probleme ansieht, um materielle Unterschiede nicht addressieren zu müssen.

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Skeptiker
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Beitrag(#2248141) Verfasst am: 18.04.2021, 17:34    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Dies finde ich übrigens hervorragend:

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Sagen wir mal so - der Geschichtsforschung ist das bekannt, aber in den Schulen wird es so nicht ausreichend vermittelt. Sondern da wird der deutsche Antisemitismus erst mal nur mit den Nazis in Verbindung gebracht und die gehörten ja quasi nicht zu Deutschland, sondern waren irgendwie Außerirdische, die sich Deutschlands bemächtigt hätten.


Wollt ich nur mal so sagen.


Danke.
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sehr gut
dauerhaft gesperrt



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Beitrag(#2248142) Verfasst am: 18.04.2021, 17:48    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
sehr gut hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Die gesellschaftliche, die materiellen Grundlagn für Rassismus und alle anderen Diskriminierungen werden im folgenden Video von einem zwar bürgerlich-nichtdialektischen, aber dennoch materialistischen Standpunkt aus beleuchtet und trotz aller Kritikpunkte an dem Video gebe ich dazu mal unter'm Strich meine Empfehlung. Der Youtuber "Forger" spricht über Rassismus und Antisemitismus unter dem Aspekt der 'material condition':

Rassismus: Ein Materieller Unterschied

Dauer: knapp 40 Minuten, aber es lohnt sich. Daumen hoch!

Ich könnte mir vorstellen wie es dem ergehen könnte wenn der hier im Forum schreiben würde Mit den Augen rollen

Nice kritisch - bis auf den Teil mit Christentum/Juden(entspricht zwar gängiger Erzählung, aber ob man Verfolgung mit Christ-sein mit dem NT erklären kann?


Sagen wir mal so - der Geschichtsforschung ist das bekannt, aber in den Schulen wird es so nicht ausreichend vermittelt. Sondern da wird der deutsche Antisemitismus erst mal nur mit den Nazis in Verbindung gebracht und die gehörten ja quasi nicht zu Deutschland, sondern waren irgendwie Außerirdische, die sich Deutschlands bemächtigt hätten. Dass aber der deutsche Faschismus just an die über tausendjährige christliche Tradition anknüpfte und somit sehr deutsch, sehr europäisch und eben sehr christlich war, wird an deutschen Lehranstalten nicht unbedingt hervor gehoben.

Und auch in der heutigen herrschenden Politik erscheint der Antisemitismus gar als etwas, das von 'da draußen' über 'uns' herein bricht (der Moslem an und für sich!). So gelingt es der rechten politischen Klasse, antimuslimischen Rassismus mit einer Selbstreinwaschung zu verbinden.

sehr gut hat folgendes geschrieben:
Oder man müsste auch Kirchenkritik betreiben und fragen was die überhaupt mit dem Christ-sein zu tun haben, ob da nicht auch 'weltliche Institutionen' entstanden sind welche dann auch Anti-Kirche enthalten könnte).


Ja, man kann auch fragen, ob denn CDU/CSU christlich seien oder nur dem Namen nach. Ich aber meine, ja, sie sind christlich und nicht nur dem Namen nach.

Ich empfehle Christen sich nicht Christen zu nennen
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Wilson
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Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 20167
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Beitrag(#2248144) Verfasst am: 18.04.2021, 18:02    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:

das weißt du doch gar nicht, wenn du es nicht ansiehst. interesse scheinst du ja erstmal zu haben.
stell dir vor, du verpasst ausgerechnet großartigen erkenntnisgewinn zum thema. so alt bist du ja nun noch nicht.


Wie gesagt; ich habe 5 Minuten geschaut. Bis dahin, hatte er noch nichts gesagt womit ich was anfangen konnte.


5 min.?

mal davon ab, ich glaube, ich bin auch "Class-Reductionist" wie der herr im besagten video
falls ichs richtig verstanden habe

Zitat:
Was ich bin, würde man wohl als "Class-Reductionist" bezeichnen, nehme ich an. Jemand der Rassismus, Kultur und Religion als vorgeschobene Probleme ansieht, um materielle Unterschiede nicht addressieren zu müssen.



tatsächlich angehört hab ichs. lohnt sich.

danke.
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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
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Beitrag(#2248380) Verfasst am: 20.04.2021, 23:30    Titel: Antworten mit Zitat


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Zumsel
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Beiträge: 4667

Beitrag(#2248384) Verfasst am: 21.04.2021, 09:01    Titel: Antworten mit Zitat

Hab den Prozess zum Teil verfolgt und fand die Verteidigungsstrategie, nun ja...überraschend. Sie bestand nicht etwa darin (was ich erwartet hatte) Fehlverhalten einzugestehen, das durch diese oder jene Umstände zu erklären sei und dessen Konsequenzen dem Täter furchtbar leidtäten oder dgl, von Mord aber nicht gesprochen werden könne, sondern darin, Chauvin als einen "verantwortungsvollen Polizisten" dazustellen, der sich völlig korrekt verhalten hätte und Floyds Tod halt ein bedauernswerter Unfall gewesen sei (was angesichts der Videoaufnahmen geradezu hanebüchen ist). Kein Wort des Bedauerns kam über Chauvins Lippen.

Die Verteidigung ist All-In auf Freispruch gegangen, statt zu versuchen, "Fahrlässige Tötung" oder zumnindest "Totschlag" anstelle von "Mord" zu kriegen.
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DonMartin
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Anmeldungsdatum: 13.08.2013
Beiträge: 6817

Beitrag(#2248387) Verfasst am: 21.04.2021, 09:10    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:

Die Verteidigung ist All-In auf Freispruch gegangen, statt zu versuchen, "Fahrlässige Tötung" oder zumnindest "Totschlag" anstelle von "Mord" zu kriegen.

Gibt's im US-Recht sowas wie "Mandantenverrat"?
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Beitrag(#2248388) Verfasst am: 21.04.2021, 09:11    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Hab den Prozess zum Teil verfolgt und fand die Verteidigungsstrategie, nun ja...überraschend. Sie bestand nicht etwa darin (was ich erwartet hatte) Fehlverhalten einzugestehen, das durch diese oder jene Umstände zu erklären sei und dessen Konsequenzen dem Täter furchtbar leidtäten oder dgl, von Mord aber nicht gesprochen werden könne, sondern darin, Chauvin als einen "verantwortungsvollen Polizisten" dazustellen, der sich völlig korrekt verhalten hätte und Floyds Tod halt ein bedauernswerter Unfall gewesen sei (was angesichts der Videoaufnahmen geradezu hanebüchen ist). Kein Wort des Bedauerns kam über Chauvins Lippen.

Die Verteidigung ist All-In auf Freispruch gegangen, statt zu versuchen, "Fahrlässige Tötung" oder zumnindest "Totschlag" anstelle von "Mord" zu kriegen.


Ja, und man stelle sich vor, die Verteidigung wäre mit so etwas durchgekommen. Das wäre dann ein reaktionärer Rückschritt und völlige Demoralisierung gegen alle antirassistischen Kämpfe, die in den den USA geführt wurden und werden.

Zum Glück haben sich die Geschworenen auf die infame Taktik der Verteidigung erst gar nicht eingelassen und sich nicht für blöd verkaufen lassen.

Ein Erfolg also. Aber auch nur eine Etappe für die weiteren Kämpfe auf allen Sektoren.
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Zumsel
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Beiträge: 4667

Beitrag(#2248389) Verfasst am: 21.04.2021, 09:13    Titel: Antworten mit Zitat

DonMartin hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:

Die Verteidigung ist All-In auf Freispruch gegangen, statt zu versuchen, "Fahrlässige Tötung" oder zumnindest "Totschlag" anstelle von "Mord" zu kriegen.

Gibt's im US-Recht sowas wie "Mandantenverrat"?


Was lässt dich glauben, dass Chauvin es nicht so wollte?
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Tarvoc
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Beiträge: 44119

Beitrag(#2248403) Verfasst am: 21.04.2021, 12:29    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Das wäre dann [...] völlige Demoralisierung gegen alle antirassistischen Kämpfe, die in den den USA geführt wurden und werden.

Oder die Proteste wären dann erst so richtig losgegangen und wären noch deutlicher systemkritisch ausgefallen als im Sommer letzten Jahres. Extreme Affronts dieser Art gegen nach wie vor existierende Bürgerrechtsbewegungen führen manchmal zur Demoralisierung, manchmal aber auch zur Radikalisierung bzw. Intensivierung. Ich würde mir nicht zutrauen, a priori voraussagen zu wollen, in welche Richtung das gehen würde. Naja, zumindest diese Frage stellt sich ja jetzt zum Glück ohnehin nicht.
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hat Spaß



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Beiträge: 21786

Beitrag(#2248405) Verfasst am: 21.04.2021, 13:26    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:

das weißt du doch gar nicht, wenn du es nicht ansiehst. interesse scheinst du ja erstmal zu haben.
stell dir vor, du verpasst ausgerechnet großartigen erkenntnisgewinn zum thema. so alt bist du ja nun noch nicht.

Wie gesagt; ich habe 5 Minuten geschaut. Bis dahin, hatte er noch nichts gesagt womit ich was anfangen konnte.


5 min.?

mal davon ab, ich glaube, ich bin auch "Class-Reductionist" wie der herr im besagten video
falls ichs richtig verstanden habe

Zitat:
Was ich bin, würde man wohl als "Class-Reductionist" bezeichnen, nehme ich an. Jemand der Rassismus, Kultur und Religion als vorgeschobene Probleme ansieht, um materielle Unterschiede nicht addressieren zu müssen.

tatsächlich angehört hab ichs. lohnt sich.

danke.

Also ... bei "Ich kann die Polizisten verstehen" bzg. Floyd habe ich überlegt abzuschalten. Hab aber noch ein bisschen durchgehalten, dann kam ja auch ein "Twist: Ich kann Floyd auch verstehen". Aber als dann sofort wieder Polizistenversteherei kam nach dem Motto "Wenn wir perfekte Polizisten haben wollen, hätten wir kaum welche" (Meine Frage: Muss man, um einen am Boden liegenden, gefesselten Menschen nicht zu töten, wirklich "perfekt" sein?), hab ich dann doch ausgeschaltet. Zumal der Typ ja immer wieder betont, keine Ahnung zu haben. Soweit ich gesehen habe, hat er damit Recht. Also warum soll ich das gucken?
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Beitrag(#2248406) Verfasst am: 21.04.2021, 13:30    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Sie bestand nicht etwa darin (was ich erwartet hatte) Fehlverhalten einzugestehen, das durch diese oder jene Umstände zu erklären sei und dessen Konsequenzen dem Täter furchtbar leidtäten oder dgl, von Mord aber nicht gesprochen werden könne, [...].

Die Verteidigung ist All-In auf Freispruch gegangen, statt zu versuchen, "Fahrlässige Tötung" oder zumnindest "Totschlag" anstelle von "Mord" zu kriegen.

MW wurde sowieso nur auf "Mord 2. Grades", was nach deutschem Recht wohl ungefähr Totschlag entspricht, angeklagt und dann auch verurteilt.
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Alchemist
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Beitrag(#2248407) Verfasst am: 21.04.2021, 13:40    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Sie bestand nicht etwa darin (was ich erwartet hatte) Fehlverhalten einzugestehen, das durch diese oder jene Umstände zu erklären sei und dessen Konsequenzen dem Täter furchtbar leidtäten oder dgl, von Mord aber nicht gesprochen werden könne, [...].

Die Verteidigung ist All-In auf Freispruch gegangen, statt zu versuchen, "Fahrlässige Tötung" oder zumnindest "Totschlag" anstelle von "Mord" zu kriegen.

MW wurde sowieso nur auf "Mord 2. Grades", was nach deutschem Recht wohl ungefähr Totschlag entspricht, angeklagt und dann auch verurteilt.


Das ist korrekt. Verurteilung wegen Second Degree Murder (und thrid dergree und manslaughter)
Es ist nicth ganz einfach die Analogie zu finde zum deutschen Recht, aber SecondDegree Murder ist eher "Körperverletzung mit Todesfolge"
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Zumsel
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Beitrag(#2248413) Verfasst am: 21.04.2021, 15:06    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Sie bestand nicht etwa darin (was ich erwartet hatte) Fehlverhalten einzugestehen, das durch diese oder jene Umstände zu erklären sei und dessen Konsequenzen dem Täter furchtbar leidtäten oder dgl, von Mord aber nicht gesprochen werden könne, [...].

Die Verteidigung ist All-In auf Freispruch gegangen, statt zu versuchen, "Fahrlässige Tötung" oder zumnindest "Totschlag" anstelle von "Mord" zu kriegen.

MW wurde sowieso nur auf "Mord 2. Grades", was nach deutschem Recht wohl ungefähr Totschlag entspricht, angeklagt und dann auch verurteilt.


Hab mich jetzt nicht tiefer mit den Details des anmerikanischen Strafrechts beschäftigt, aber "Manslaughter" war ja noch mal ein eigener Punkt. Und die Strafe von bis 40 Jahren, die für "Mord 2. Grades" veranschlagt wird, scheint mir jetzt nicht unbedingt für eine Entsprechung zum deutschen "Totschlag" zu sprechen. Andererseits sind deren Strafhöhen ja eh jenseits von Gut und Böse...


Zuletzt bearbeitet von Zumsel am 21.04.2021, 15:24, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Alchemist
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Beitrag(#2248417) Verfasst am: 21.04.2021, 15:22    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Sie bestand nicht etwa darin (was ich erwartet hatte) Fehlverhalten einzugestehen, das durch diese oder jene Umstände zu erklären sei und dessen Konsequenzen dem Täter furchtbar leidtäten oder dgl, von Mord aber nicht gesprochen werden könne, [...].

Die Verteidigung ist All-In auf Freispruch gegangen, statt zu versuchen, "Fahrlässige Tötung" oder zumnindest "Totschlag" anstelle von "Mord" zu kriegen.

MW wurde sowieso nur auf "Mord 2. Grades", was nach deutschem Recht wohl ungefähr Totschlag entspricht, angeklagt und dann auch verurteilt.


Hab mich jetzt nicht tiefer mit den Details des anmerikanischen Strafrechts beschäftigt, aber "Manslaughter" war ja noch mal ein eigener Punkt. Und die Strafe von bis 40 Jahren, die für "Mord 2. Grades" veranschlagt wird, scheint mir jetzt nicht unbedingt für eine Entsprechung zum deutschen "Totschlag" zu sprechen. Andererseits sind deren Strafhöhen ja eh jenseits von Gut und Böse...


Strafen Minnesota:

3rd degree murder - Maximum of 25 years in prison
2nd degree murder - Maximum of 40 years in prison
1st degree murder - Life (minimum of 30 years)
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Zumsel
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Beitrag(#2248418) Verfasst am: 21.04.2021, 15:23    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Zumsel hat folgendes geschrieben:
Sie bestand nicht etwa darin (was ich erwartet hatte) Fehlverhalten einzugestehen, das durch diese oder jene Umstände zu erklären sei und dessen Konsequenzen dem Täter furchtbar leidtäten oder dgl, von Mord aber nicht gesprochen werden könne, [...].

Die Verteidigung ist All-In auf Freispruch gegangen, statt zu versuchen, "Fahrlässige Tötung" oder zumnindest "Totschlag" anstelle von "Mord" zu kriegen.

MW wurde sowieso nur auf "Mord 2. Grades", was nach deutschem Recht wohl ungefähr Totschlag entspricht, angeklagt und dann auch verurteilt.


Hab mich jetzt nicht tiefer mit den Details des anmerikanischen Strafrechts beschäftigt, aber "Manslaughter" war ja noch mal ein eigener Punkt. Und die Strafe von bis 40 Jahren, die für "Mord 2. Grades" veranschlagt wird, scheint mir jetzt nicht unbedingt für eine Entsprechung zum deutschen "Totschlag" zu sprechen. Andererseits sind deren Strafhöhen ja eh jenseits von Gut und Böse...


Strafen Minnesota:

3rd degree murder - Maximum of 25 years in prison
2nd degree murder - Maximum of 40 years in prison
1st degree murder - Life (minimum of 30 years)


Aber es gibt ja auch:

https://de.wikipedia.org/wiki/Manslaughter_(Vereinigte_Staaten)

Mein laienhaftes Rechtsverständnis sagt mir, dass eine kluge Verteidigung doch irgendwie versucht hätte, auf eine ausschließliche Verurteilung zu einem möglichst niedigen "Manslaughter"-Grad hinzuwirken.
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#2248420) Verfasst am: 21.04.2021, 16:14    Titel: Antworten mit Zitat

Zumsel hat folgendes geschrieben:
Mein laienhaftes Rechtsverständnis sagt mir, dass eine kluge Verteidigung doch irgendwie versucht hätte, auf eine ausschließliche Verurteilung zu einem möglichst niedigen "Manslaughter"-Grad hinzuwirken.

Naja, die Strafe wäre dann niedriger -wenn es denn klappt. Wie erfolgversprechend es war, auf einen Freispruch zu setzen, kann ich schlecht beurteilen (auch wenn es mir nach den Bildern absurd erschiene, aber was waeiß ich, was in einem sehr anderen Rechtssystem so passieren kann). Es kann ja auch umgekehrt eine EInschätzung möglich sein, dass, wenn der Täter überhaupt verurteilt wird, die Tat sehr wahrscheinlich "second-degree murder" wäre - dann wäre deine Strategie die schlechtere.

Auch die Einteilung der Taten ist anscheinend nur begrenzt "übersetzbar". Der deutsche Straftatbestand "Mord" scheint "first-degree murder" zu entsprechen; Totschlag dagegen einer Spanne von second-degree murder über (wo, je nach Bundesstaat vorhanden) third-degree murder bis den schwersten Fällen von "manslaughter", nämlich wenn es um absichtliche Tötung geht (was eigentlich irgendeine Form von "murder" wäre), aber deutliche Milderungsfaktoren gegeben sind. Sonst entspräche "manslaughter" wohl eher fahrlässiger Tötung, Koörperverletzung mit Todesfolge u.ä.

Und ja: der Strafrahmen liegt für vergleichbare Verbrechen in den USA offenbar weit höher als in Deutschland.
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Skeptiker
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Beitrag(#2248423) Verfasst am: 21.04.2021, 16:54    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:

das weißt du doch gar nicht, wenn du es nicht ansiehst. interesse scheinst du ja erstmal zu haben.
stell dir vor, du verpasst ausgerechnet großartigen erkenntnisgewinn zum thema. so alt bist du ja nun noch nicht.

Wie gesagt; ich habe 5 Minuten geschaut. Bis dahin, hatte er noch nichts gesagt womit ich was anfangen konnte.


5 min.?

mal davon ab, ich glaube, ich bin auch "Class-Reductionist" wie der herr im besagten video
falls ichs richtig verstanden habe

Zitat:
Was ich bin, würde man wohl als "Class-Reductionist" bezeichnen, nehme ich an. Jemand der Rassismus, Kultur und Religion als vorgeschobene Probleme ansieht, um materielle Unterschiede nicht addressieren zu müssen.

tatsächlich angehört hab ichs. lohnt sich.

danke.

Also ... bei "Ich kann die Polizisten verstehen" bzg. Floyd habe ich überlegt abzuschalten. Hab aber noch ein bisschen durchgehalten, dann kam ja auch ein "Twist: Ich kann Floyd auch verstehen". Aber als dann sofort wieder Polizistenversteherei kam nach dem Motto "Wenn wir perfekte Polizisten haben wollen, hätten wir kaum welche" (Meine Frage: Muss man, um einen am Boden liegenden, gefesselten Menschen nicht zu töten, wirklich "perfekt" sein?), hab ich dann doch ausgeschaltet. Zumal der Typ ja immer wieder betont, keine Ahnung zu haben. Soweit ich gesehen habe, hat er damit Recht. Also warum soll ich das gucken?


Weil danach, so ab Minute 9:15 der wertvolle Kern seines Beitrags kommt und man den sonst verpasst.

Sein "Ich kann die Polizisten verstehen" ist völlig abstrakt. Er bezieht sich allgemein auf die hohe Zahl der beim Einsatz getöteten Polizisten in den USA. Das ist leider überhaupt nicht auf den vorliegenden Fall anwendbar, da George Flloyd ganz offensichtlich keine Bedrohung war.

Die Bemerkungen zu den Qualifikationen von Polizisten und Lehrern sind für mich, der ich auf so etwas immer besonderen Wert lege, inakzeptabel.

Aber wenn man diese wertlose Schale entsorgt und weggeschmissen hat, gelangt man zu den Passagen bezgl. 'material condition'. Und ab hier sind seine Ausführungen zum Thema 'Rassismus' aufklärend.
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Tarvoc
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Beitrag(#2248431) Verfasst am: 21.04.2021, 18:36    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Sein "Ich kann die Polizisten verstehen" ist völlig abstrakt. Er bezieht sich allgemein auf die hohe Zahl der beim Einsatz getöteten Polizisten in den USA.

Nur ist es oft wieder das amerikanische Polizei- und Justizsystem selbst, das für viele dieser Tode verantwortlich ist. So wird Polizisten dort z.B. beim Training beigebracht, auf jede wahrgenommene Bedrohung mit Eskalation zu reagieren. Da muss man sich mit Verlaub nicht wundern, wenn das auch ein paar der besagten Beamten das Leben kostet. Mein Verständnis stößt ehrlich gesagt schon da zunehmend an seine Grenzen, wo jemand unter solchen Umständen überhaupt noch diesen Beruf ergreifen will.
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#2248433) Verfasst am: 21.04.2021, 18:53    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Sein "Ich kann die Polizisten verstehen" ist völlig abstrakt. Er bezieht sich allgemein auf die hohe Zahl der beim Einsatz getöteten Polizisten in den USA. Das ist leider überhaupt nicht auf den vorliegenden Fall anwendbar, da George Flloyd ganz offensichtlich keine Bedrohung war.

Nein, das ist nicht abstrakt. Er sagt sinngemäß, dass Polizisten in den USA sehr gefährdet sind, und dass er deswegen Verständnis hat für die Polizisten - und damit gemeint sind ganz offensichtlich exakt die Polizisten beim Einsatz gegen George Floyd gemeint. Sonst hätte es ja umgekehrt überhaupt keinen Sinn, dass er danach sagt, er habe "umgekehrt" auch Verständnis für Floyd; nur dass er letzteres nicht ausführt (jedenfalls nicht sofort), sondern es mit der Polizistenversteherei weiter geht.

Und sorry, wenn jemand zu einer öffensichtlich illegalen Tötung durch einen Polizisten (ob es nach unserem Recht Mord oder Totschlag wäre, sei dahingestellt), nicht nur Verständnis für die Täter hat, sondern das auch noch das erste ist, was er überhaupt dazu sagt, kann ich den nicht ernst nehmen.

Zumal ich dieses ganze Genre der "Ich hab zwar keine Ahnung, aber ich setz mich mal vor meine Bildschirmkamera und erzähl euch was"-Videos eh nicht leiden mag. Ich kenne den Typen überhaupt nicht; warum soll er mich interessieren, wenn er sich in den ersten Minuten dermaßen disqualifiziert, keinerlei spezifische Kenntnisse erkennen lässt und auch noch im Kommentartext etwas schreibt, was sich für mich schwer nach Bullshit (Rassismus als "vorgeschobenes Problem", gibt's also eigentlich gar nicht) anhört?
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smallie
resistent!?



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Beitrag(#2248434) Verfasst am: 21.04.2021, 19:00    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
... Passagen bezgl. 'material condition'.

Hab ungefähr 17 Minuten gesehen und nach diesem Satz aufgehört:

Forger hat folgendes geschrieben:
Rassismus [kann] verschiedene Farben und Formen annehmen, die nicht immer grundsätzlich mit Differenzen in material condition zu tun haben.

Den Satz halte ich für richtig. Ich lese ihn als Absage an monokausale Erklärungen. Material condition alleine kann nicht alle Fälle von Rassismus erklären.

Testfall:

    Nehmen wir zwei Arbeiter aus Detroit, die bei Ford am Fließband stehen. Der eine sei weiß, der andere schwarz. In meiner Naivität nehme ich an, die beiden gehören zur selben ökonomischen Klasse. Ja?

    Entweder 1) Beide erfahren den selben Rassismus.
    oder 2) Es gibt noch andere Faktoren.


Das Thema hatten wir übrigens schon mal. Ursachen und Zusammenhänge in Sachen Rassismus zu behaupten ist einfach. Sie dingfest zu machen ist schwierig.

smallie hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ethnic Interactions: Analysis of a Sample of Boundaries
Lore Ruttan, Margaret Franzen, Robert Bettinger, Peter J. Richerson - 2006

http://www.des.ucdavis.edu/faculty/Richerson/Ethnicity%208-11-06%20for%20pdf.pdf

Die Autoren untersuchen 46 Fälle aus der Fachliteratur, in denen es um ethnische Konflikte geht.


Was ich aus der Arbeit mitgenommen habe: Sobald es irgendwelche Unterschiede zwischen Gruppen gibt, können sie für Ausgrenzung genutzt werden. Damals sagte ich:

smallie hat folgendes geschrieben:
Die Anglo-Sachsen auf der britischen Insel. Schwarze Sklaven in Amerika. David gegen Goliath ist auch die Geschichte der Philistiner gegen die Israeliten. Robin Hood ist die Geschichte der Anglo-Saxen gegen die Normannen. Die Geschichte der baskischen Urbevölkerung gegen die Neuankömmlinge hat die ETA hervorgebracht.

Damit einher gehen unterschiedliche Besitz- und Machtverhältnisse, andere Wirtschaftsweisen, usw.

Fällt das unter Klassenkonflikt? Zum Teil ja, aber nicht ausschließlich.


Vor einer Weile gefunden: Scott Alexander schlägt in die selbe Kerbe. Aus einem sehr langen Artikel zu einem verwandten Thema:

Slate Star Codex hat folgendes geschrieben:
I Can Tolerate Anything Except The Outgroup

Vergleichen Sie die Nazis mit den deutschen Juden und mit den Japanern. Die Nazis waren den deutschen Juden sehr ähnlich: Sie sahen gleich aus, sprachen die gleiche Sprache, kamen aus einer ähnlichen Kultur. Die Nazis waren völlig anders als die Japaner: andere Rasse, andere Sprache, große kulturelle Kluft. Aber die Nazis und die Japaner kamen meistens ziemlich gut miteinander aus. ... Währenddessen ist der Konflikt zwischen den Nazis und den deutschen Juden - von denen einige nicht einmal wussten, dass sie etwas anderes als Deutsche waren, bis sie die Geburtsurkunde ihrer Großeltern überprüften - der Stoff, aus dem Geschichte und Albträume sind.

... Freud sprach vom Narzissmus der kleinen Unterschiede, indem er sagte, dass "gerade Gemeinschaften, die benachbarte Territorien haben und auch sonst miteinander verwandt sind, in ständige Fehden verwickelt sind und sich gegenseitig lächerlich machen". Nazis und deutsche Juden. Nordirische Protestanten und nordirische Katholiken. Hutus und Tutsis. Südafrikanische Weiße und südafrikanische Schwarze. Israelische Juden und israelische Araber. Jeder im ehemaligen Jugoslawien mit jeden anderen im ehemaligen Jugoslawien.

Was macht also eine Outgroup aus? Nähe plus kleine Unterschiede. Wenn Sie wissen wollen, wen jemand im ehemaligen Jugoslawien hasst, schauen Sie nicht auf die Indonesier oder die Zulus oder die Tibeter oder irgendjemand anderen, der weit entfernt und exotisch ist. Finden Sie die jugoslawische Ethnie, die eng mit ihnen vermischt lebt und ihnen am auffälligsten ähnlich ist, und die Chancen stehen gut, dass Sie diejenige finden, gegen die sie einen achthundert Jahre währenden Hass hegen.

https://slatestarcodex.com/2014/09/30/i-can-tolerate-anything-except-the-outgroup/

(Übersetzt mit DeepL.com)


Läßt sich das Jugoslawien-Beispiel auf Klassenkonflikte herunterbrechen? Ich glaube nicht (kenn mich da aber nicht aus). Nazis und Juden war eher ein umgekehrter Klassenkonflikt: Neid gegenüber der jüdischen intellektuellen oder ökonomischen Elite. Usw.
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Tarvoc
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Beitrag(#2248437) Verfasst am: 21.04.2021, 19:18    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
Nehmen wir zwei Arbeiter aus Detroit, die bei Ford am Fließband stehen. Der eine sei weiß, der andere schwarz. In meiner Naivität nehme ich an, die beiden gehören zur selben ökonomischen Klasse. Ja?

Entweder 1) Beide erfahren den selben Rassismus.
oder 2) Es gibt noch andere Faktoren.

Äh, wie? Das ist sowohl ein Non sequitur als auch eine falsche Dichotomie. Dass der kapitalistische Arbeitsmarkt die Arbeiter in eine Konkurrenz zueinander zwingt, ist ein Aspekt ihrer Klassenlage. Und Rassismus ist keineswegs nur ein Mittel zur Erhaltung dieser Konkurrenzsituation, sondern dient oft genug durchaus auch ein Durchsetzungsmittel innerhalb ihrer (was ein Grund ist, warum Rassismus überhaupt auf Arbeiter anziehend wirkt - Stichwort "took our jobs!").

Damit will ich übrigens durchaus nicht die Möglichkeit anderer Faktoren in Abrede stellen. Aber aus deinem Beispiel folgt eine solche Möglichkeit keineswegs, und es ist auch kein Beispiel dafür.
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