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Definition von Kritik

 
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44124

Beitrag(#2248924) Verfasst am: 26.04.2021, 11:29    Titel: Definition von Kritik Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Weder noch. Bitte beim Threadthema bleiben. Für allgemeine Definitionen von Kritik, oder dergleichen, bitte einen anderen Thread aufmachen. Danke.

Also gut, dann machen wir das mal...

Ratio hat folgendes geschrieben:
Etwaige Aufweisungen von Fehlern in seinen Betrachtungen oder Berechnungen sind insofern konstruktiv, als das sie sich inhaltlich mit der Fragestellung, die Gegenstand seiner Beiträge ist, befassen & der Beantwortung zuträglich sind.

Nun, auch das stimmt nicht ganz: uwebus' "Fragestellungen" werden oft genug nicht beantwortet, sondern als Unsinn zurückgewiesen. Was nicht heißt, dass man da nicht ansetzen kann, aber das wäre mindestens weiter zu präzisieren.

(Ich habe ja schon gesagt, dass der Fehler in dem anderen Thread darin besteht, dass der Vorwurf, die "Kritik" sei nicht "konstruktiv", immer noch stillschweigend unterstellt, dass es sich bei den fraglichen Videos überhaupt um Kritik handele.)

In den meisten Fällen läuft der Vorwurf, eine Kritik sei nicht konstruktiv, darauf hinaus, dass man dem anderen vorwirft, die Kritik beinhalte keine positiven Vorschläge, wie man das Kritisierte besser machen könnte. Das scheint mir auch der eigentliche Sinngehalt des Begriffs der konstruktiven Kritik zu sein. Und es tut mir Leid: Dass sie Vorschläge zu Verbesserung macht, ist nunmal kein notwendiges Merkmal von Kritik überhaupt. Manchmal ist "Wirf das ganze Zeug weg, das bringt nichts" ein absolut dem Gegenstand angemessenes Resultat eines kritischen Prozesses. Eine Kritik, die z.B. bestehende Fehler an etwas aufzeigt, ist nicht verpflichtet, Alternativvorschläge zu machen. Und sie verliert auch nicht ihren Charakter als Kritik, wenn sie das nicht tut. Als "konstruktiv" kann man beides aber nur bezeichnen, wenn man den Begriff "konstruktive Kritik" seinem üblichen Gebrauch entzieht und entsprechend umdefiniert. Aber das ist sogar ein Extrembeispiel.

Dummerweise liefert Wikipedia nur eine Definition von "Kritik", aber nicht von "konstruktiver Kritik". Und bei der Internetsuche nach "konstruktiver Kritik" kriegt man nur irgendwelche bescheuerten Self-Help-Websites für Führungskräfte.
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Ratio
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Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#2248928) Verfasst am: 26.04.2021, 11:55    Titel: Re: Definition von Kritik Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Dass sie Vorschläge zu Verbesserung macht, ist nunmal kein notwendiges Merkmal von Kritik überhaupt.


Da widerspreche ich ncht.
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kolja
der Typ im Maschinenraum
Betreiber



Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#2248929) Verfasst am: 26.04.2021, 11:57    Titel: Antworten mit Zitat

Manchmal wird "konstruktiv" auch eher auf die Form als den Inhalt bezogen. Da gehts dann nicht darum, ob ein Verbesserungsvorschlag enthalten ist oder fehlt, sondern eher darum, wie freundlich die Kritik formuliert war.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44124

Beitrag(#2248930) Verfasst am: 26.04.2021, 11:58    Titel: Re: Definition von Kritik Antworten mit Zitat

Ratio hat folgendes geschrieben:
Da widerspreche ich ncht.

Wo widersprichst du denn dann? zwinkern

Im Kontext der (hier fortgesetzten) Diskussion über den Kritikbegriff wäre eine relevante Frage, was narr in seinem ursprünglichen Beitrag mit "konstruktiv" gemeint hat.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44124

Beitrag(#2248931) Verfasst am: 26.04.2021, 11:59    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
Manchmal wird "konstruktiv" auch eher auf die Form als den Inhalt bezogen. Da gehts dann nicht darum, ob ein Verbesserungsvorschlag enthalten ist oder fehlt, sondern eher darum, wie freundlich die Kritik formuliert war.

Und das ist m.E. sogar noch weniger ein notwendiges oder entscheidendes Merkmal von Kritik.
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Ratio
huhu



Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#2248938) Verfasst am: 26.04.2021, 13:09    Titel: Re: Definition von Kritik Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Da widerspreche ich ncht.

Wo widersprichst du denn dann? zwinkern

Im Kontext der (hier fortgesetzten) Diskussion über den Kritikbegriff wäre eine relevante Frage, was narr in seinem ursprünglichen Beitrag mit "konstruktiv" gemeint hat.



Dort wo du sagst, dass die allesdichtmachen-Videos keine Kritik seien. Ich greife mal den Liefers als Beispiel auf: Der bemängelt inhaltlich in seinem Video, die Medien seien gleichgeschaltet. Zudem würde die Regierung auf wenige Berater hören, deren Positionen sich abseits des wissenschaftlichen Konsens bewegten. Was disqualifiziert diese Äußerungen deiner Meinung nach als Kritik?

Bzgl. "konstruktiver" Kritik: Den obigen (inhaltlich wiedergegebenen) Aussagen ist immerhin implizit, was der Äußernde als Verbesserung ansieht: Kritisch berichtende Medien & eine Politik, die auf renommierte Wissenschaftler & deren Meinungen hört. Ist mMn also noch halbwegs ok, wenn auch inhaltlich für mich Murks und fern der Realität.

Aber in der Mehrheit der Clips beschränken sich die Monologe/Dialoge auf Dinge wie "Durch Corona habe ich gelernt, dass Einsamkeit auch Nähe sein kann". Und das soll sich an der Stelle nicht einfach als Feststellung eines Umstandes verstehen, der für uns alle mit der aktuellen Situation einhergeht, sondern klar als Ergebnis / als Scheitern der Politik. Ein Ergebnis - so ist es den Aussagen implizit - das hätte vermieden / in gemilderter Form auftreten können, wenn man etwas besser gemacht hätte. Aber genau da ist die Frage: Ja was hätte man den besser machen können? Und wie denn? Dort bin ich mit Narr einer Meinung, als das ich diese Qualität durchaus in grundsätzlicher Weise bei einer Kritik erwarte, sonst ist es schlechte Kritik.


Zuletzt bearbeitet von Ratio am 26.04.2021, 13:33, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44124

Beitrag(#2248941) Verfasst am: 26.04.2021, 13:20    Titel: Re: Definition von Kritik Antworten mit Zitat

Ratio hat folgendes geschrieben:
Ich greife mal den Liefers als Beispiel auf: Der bemängelt inhaltlich in seinem Video, die Medien seien gleichgeschaltet. Zudem würde die Regierung auf wenige Berater hören, deren Positionen sich abseits des wissenschaftlichen Konsens bewegten. Was disqualifiziert diese Äußerungen deiner Meinung nach als Kritik?

Welche von beiden? Die erste wird jedenfalls schon durch ihre eigene Absurdität disqualifiziert.
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Ratio
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Beiträge: 1479

Beitrag(#2248943) Verfasst am: 26.04.2021, 13:25    Titel: Re: Definition von Kritik Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Ich greife mal den Liefers als Beispiel auf: Der bemängelt inhaltlich in seinem Video, die Medien seien gleichgeschaltet. Zudem würde die Regierung auf wenige Berater hören, deren Positionen sich abseits des wissenschaftlichen Konsens bewegten. Was disqualifiziert diese Äußerungen deiner Meinung nach als Kritik?

Welche von beiden? Die erste wird jedenfalls schon durch ihre eigene Absurdität disqualifiziert.


Sehr glücklich Da sind wir uns einig
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Wolf359
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Anmeldungsdatum: 31.01.2013
Beiträge: 1482

Beitrag(#2248962) Verfasst am: 26.04.2021, 16:18    Titel: Re: Definition von Kritik Antworten mit Zitat

Ratio hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Ich greife mal den Liefers als Beispiel auf: Der bemängelt inhaltlich in seinem Video, die Medien seien gleichgeschaltet. Zudem würde die Regierung auf wenige Berater hören, deren Positionen sich abseits des wissenschaftlichen Konsens bewegten. Was disqualifiziert diese Äußerungen deiner Meinung nach als Kritik?

Welche von beiden? Die erste wird jedenfalls schon durch ihre eigene Absurdität disqualifiziert.


Sehr glücklich Da sind wir uns einig


Warum? Es gibt nachweislich viel zu wenig Nazis bei den öffentlichen Medien.
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jdf
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Beitrag(#2248964) Verfasst am: 26.04.2021, 16:30    Titel: Re: Definition von Kritik Antworten mit Zitat

Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Es gibt nachweislich viel zu wenig Nazis bei den öffentlichen Medien.

Na, dann weis mal nach!
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RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

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jdf
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Beiträge: 25579
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Beitrag(#2248965) Verfasst am: 26.04.2021, 16:33    Titel: Re: Definition von Kritik Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Manchmal ist "Wirf das ganze Zeug weg, das bringt nichts" ein absolut dem Gegenstand angemessenes Resultat eines kritischen Prozesses.

Auch das kann durchaus konstruktiv sein / gemeint sein / aufgefasst werden. Da muss man noch nicht mal sagen: "Schmeiß weg, mach neu!", weil es im kreativen Kontext häufig ohnehin impliziert wird.
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Tarvoc
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Beitrag(#2248968) Verfasst am: 26.04.2021, 16:47    Titel: Re: Definition von Kritik Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Manchmal ist "Wirf das ganze Zeug weg, das bringt nichts" ein absolut dem Gegenstand angemessenes Resultat eines kritischen Prozesses.

Auch das kann durchaus konstruktiv sein / gemeint sein / aufgefasst werden.

Aber nur wenn man den Ausdruck "konstruktive Kritik" hinsichtlich seiner üblichen Verwendungsweise umdefiniert. Aber das habe ich ja schon gesagt:

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
In den meisten Fällen läuft der Vorwurf, eine Kritik sei nicht konstruktiv, darauf hinaus, dass man dem anderen vorwirft, die Kritik beinhalte keine positiven Vorschläge, wie man das Kritisierte besser machen könnte. Das scheint mir auch der eigentliche Sinngehalt des Begriffs der konstruktiven Kritik zu sein. Und es tut mir Leid: Dass sie Vorschläge zu Verbesserung macht, ist nunmal kein notwendiges Merkmal von Kritik überhaupt. [...] Eine Kritik, die z.B. bestehende Fehler an etwas aufzeigt, ist nicht verpflichtet, Alternativvorschläge zu machen. Und sie verliert auch nicht ihren Charakter als Kritik, wenn sie das nicht tut. Als "konstruktiv" kann man beides aber nur bezeichnen, wenn man den Begriff "konstruktive Kritik" seinem üblichen Gebrauch entzieht und entsprechend umdefiniert. Aber das ist sogar ein Extrembeispiel.


Überhaupt führt deine Definition von "konstruktiver Kritik" dazu, dass die Konstruktivität einer Kritik einfach überhaupt nicht mehr vom Kritisierenden abhängt, sondern nur noch ausschließlich von dem, was der Kritisierte damit macht.
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Tarvoc
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Beiträge: 44124

Beitrag(#2248970) Verfasst am: 26.04.2021, 16:50    Titel: Re: Definition von Kritik Antworten mit Zitat

Wolf359 hat folgendes geschrieben:
Es gibt nachweislich viel zu wenig Nazis bei den öffentlichen Medien.

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jdf
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Beitrag(#2248971) Verfasst am: 26.04.2021, 17:07    Titel: Re: Definition von Kritik Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Überhaupt führt deine Definition von "konstruktiver Kritik" dazu, dass die Konstruktivität einer Kritik einfach überhaupt nicht mehr vom Kritisierenden abhängt, sondern nur noch ausschließlich von dem, was der Kritisierte damit macht.

What? Eigentlich finde ich den Begriff "konstruktive Kritik" sowieso bescheuert. Wenn ich Kritik unterteilen wollte, würde ich so aus dem Stand wahrscheinlich zwischen fundierter und nicht fundierter Kritik unterscheiden wollen.

Und der fundierten Kritik würde ich dann mehr Qualität und Nutzen für den Kritisierten (und Dritte) zubilligen. Denn ich meine, dass eine fundierte Kritik zB Kenntnisse über den Gegenstand erfordert und auch einigermaßen zutreffend sein sollte. Eine Kritik, die überwiegend aus Scheinargumenten besteht, kann keine fundierte Kritik sein.

Die Form der Kritik ist dann eher eine Frage der Beziehung und der dort üblichen Sprache. Meiner Kollegin, mit der ich vertrauensvoll und gut zusammenarbeite, kann ich zB sagen: "Das ist Scheiße." Und wenn sie dann nachfragt, bin ich natürlich in der Pflicht, das Urteil zu erläutern. Aber es kann auch sein, dass sie ohne weiteres zustimmt und die ganze Grütze in die Tonne knickt, weil allein mein Satz dazu angeregt hat, nochmal kritisch über die eigene Arbeit nachzudenken.

So kann man vllt sagen, dass sich das Konstruktive erst im Dialog über Gegenstand und Kritik entwickelt.
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Zuletzt bearbeitet von jdf am 26.04.2021, 17:15, insgesamt einmal bearbeitet
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Ratio
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Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#2248972) Verfasst am: 26.04.2021, 17:14    Titel: Re: Definition von Kritik Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Eine Kritik, die z.B. bestehende Fehler an etwas aufzeigt, ist nicht verpflichtet, Alternativvorschläge zu machen


Das ist sie nicht, ja. Aber ist sie denn verpflichtet, den Fehler / das Objekt der Kritik schlüssig darzulegen?
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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#2248973) Verfasst am: 26.04.2021, 17:24    Titel: Re: Definition von Kritik Antworten mit Zitat

Ratio hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Eine Kritik, die z.B. bestehende Fehler an etwas aufzeigt, ist nicht verpflichtet, Alternativvorschläge zu machen

Das ist sie nicht, ja. Aber ist sie denn verpflichtet, den Fehler / das Objekt der Kritik schlüssig darzulegen?

Nein, ich denke, das muss sie nicht. Eine Kritik kann auch schlecht oder wertlos sein. Erst wenn sie am Gegenstand vorbeigeht, hört sie mE auf, Kritik zu sein.
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Skeptiker
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Beiträge: 16834
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Beitrag(#2248976) Verfasst am: 26.04.2021, 18:21    Titel: Re: Definition von Kritik Antworten mit Zitat

Ursprünglich war ja die Frage, ob die Ablehnung der uwebus'schen Theoreme es erforderlich mache, eine positive Alternative zu dessen Theoremen vorzustellen.

Das würde jedoch ignorieren, dass uwebus ja selbst vorgibt, eine Alternative zur "Schulphysik" darzustellen. Jetzt noch eine Alternative zur Alternative aus den Fingern zu saugen, ist genau so wenig nötig wie eine Alternative zur biblischen Schöpfungslehre, aus dem gleichen Grund. Denn es gibt ja bereits ein wissenschaftlicher Original.

Zum state of the art der wissenschaftlich begründeten und getesteten Physik stellt uwes "Alternative" keine Kritik dar, sondern lediglich ein alternatives Theorem, also ein Vorbeireden an der Physik.

"Kontrahenten meinen uns zu widerlegen, indem sie ihre Meinung wiederholen und auf die unsrige nich achten." meinte Goethe einmal.

Und damit hat man eigentlich noch nicht einmal eine Diskussion, sondern nur einen Meinungsaustausch.

Diskussion setzt voraus, auf die Argumente des anderen einzugehen und das selbe erfordert auch Kritik.

Und erst aus der Auseinandersetzung mit einer Sache kann so etwas stattfinden, wie eine Negation derselben. Erst mal theoretisch zumindest.

Aber eine kritische Haltung speist sich eigentlich zusätzlich aus dem Willen, Falsches nicht nur theoretisch zu negieren, sondern auch praktisch in etwas Besseres zu verwandeln, die Dinge zu verändern.

Insofern hat Theorie mit einem kritischen Impetus auch immer die Tendenz der praktischen Veränderung, der Negation der Negation aus dem theoretisch korrekten Verstehen heraus.

Kritik ist also mehr als der Geist, der stets verneint und auch überhaupt mehr als nur Geist.
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Populismus ist keine Verschwörungstheorie

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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44124

Beitrag(#2248978) Verfasst am: 26.04.2021, 18:34    Titel: Re: Definition von Kritik Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Eigentlich finde ich den Begriff "konstruktive Kritik" sowieso bescheuert.

Einverstanden. Sehr glücklich
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narr
workingglass
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Anmeldungsdatum: 02.01.2009
Beiträge: 3788

Beitrag(#2248986) Verfasst am: 26.04.2021, 20:45    Titel: Antworten mit Zitat

ich nicht
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21789

Beitrag(#2248990) Verfasst am: 26.04.2021, 21:50    Titel: Re: Definition von Kritik Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Eigentlich finde ich den Begriff "konstruktive Kritik" sowieso bescheuert.

Einverstanden. Sehr glücklich

Eh, wieso?
Ich verstehe "konstruktive Kritik" so, dass sie auch aufzeigt, wie man es besser machen könnte (und ist das nicht auch dein Begriff?). Wenn das möglich ist, ist es doch eine gute Sache. Es ist nur nicht immer möglich und nötig; und auch nicht-konstruktive Kritik ist erst mal völlig legitim.

Bezüglich der #allesdichtmachen-Videos ist der Fehler ja nicht, dass sie nicht konstruktiv sind, sondern dass sie so dumm sind und i.W. auf Strohmännern basieren.
_________________
"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#2249006) Verfasst am: 27.04.2021, 00:23    Titel: Re: Definition von Kritik Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Eigentlich finde ich den Begriff "konstruktive Kritik" sowieso bescheuert.

Einverstanden. Sehr glücklich

Eh, wieso?
Ich verstehe "konstruktive Kritik" so, dass sie auch aufzeigt, wie man es besser machen könnte (und ist das nicht auch dein Begriff?). Wenn das möglich ist, ist es doch eine gute Sache. Es ist nur nicht immer möglich und nötig; und auch nicht-konstruktive Kritik ist erst mal völlig legitim.

Bezüglich der #allesdichtmachen-Videos ist der Fehler ja nicht, dass sie nicht konstruktiv sind, sondern dass sie so dumm sind und i.W. auf Strohmännern basieren.

Weil das "Konstruktive" ein unnötiger Laber-Fasel-Zusatz ist. Niemand hätte bei fundierter Dichtmachen-Kritik noch etwas Konstruktives gefordert. Und aus fundierter Kritik kann eine halbwegs denkende Person sowieso ihre Schlüsse ziehen (und selbst konstruieren).
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Ratio
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Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#2249015) Verfasst am: 27.04.2021, 07:40    Titel: Re: Definition von Kritik Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:

Weil das "Konstruktive" ein unnötiger Laber-Fasel-Zusatz ist.


Unnötig ist er nicht. Man trifft die Formulierung ja primär im Arbeits-(Schul- ?)Umfeld an. Zusammen mit anderen Leitregeln, die dem Bemängeln des Gegenübers ihre Schärfe nehmen sollen, da viele sich schnell persönlich angegriffen fühlen. Insofern steckt da schon ein praktischer Nutzen hinter.

In einem grundlegenderen / wissenschaftlichen Diskurs könnte man darauf jedoch verzichten, da stimme ich zu.
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Ratio
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Anmeldungsdatum: 13.10.2014
Beiträge: 1479

Beitrag(#2249016) Verfasst am: 27.04.2021, 07:45    Titel: Re: Definition von Kritik Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Eine Kritik, die z.B. bestehende Fehler an etwas aufzeigt, ist nicht verpflichtet, Alternativvorschläge zu machen

Das ist sie nicht, ja. Aber ist sie denn verpflichtet, den Fehler / das Objekt der Kritik schlüssig darzulegen?

Nein, ich denke, das muss sie nicht. Eine Kritik kann auch schlecht oder wertlos sein. Erst wenn sie am Gegenstand vorbeigeht, hört sie mE auf, Kritik zu sein.


Hm, ja. Dass ein Ziel vorhanden sein muss, gegen das sich die Kritik richtet, scheint elementar zu sein.
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jdf
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Beitrag(#2249022) Verfasst am: 27.04.2021, 10:16    Titel: Re: Definition von Kritik Antworten mit Zitat

Ratio hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:

Weil das "Konstruktive" ein unnötiger Laber-Fasel-Zusatz ist.


Unnötig ist er nicht. Man trifft die Formulierung ja primär im Arbeits-(Schul- ?)Umfeld an. Zusammen mit anderen Leitregeln, die dem Bemängeln des Gegenübers ihre Schärfe nehmen sollen, da viele sich schnell persönlich angegriffen fühlen.

Das ist aber eher ein Beziehungsthema. Deshalb schrieb ich weiter oben das Beispiel: "Das ist Scheiße." In manchen Arbeitsbeziehungen kann man sowas ohne weiteres sagen. (Das habe ich genau so auch schon erlebt.)

Schritt 1 ist die Kritik ggf mit Begründung. (In vielen Fällen kann hier eine hohe Qualität der Beurteilung unterstellt werden, weil die Beteiligten einander kennen.)
Schritt 2 ist, falls nötig, das Gespräch, wie es besser geht.

Oder anders gesagt: Wenn ich weiß, dass jemand vor der Sache, zu der er sich äußert, keine Ahnung hat, nehme ich seine Kritik entweder als Laienkritik oder als irrelevant wahr.
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Beiträge: 1479

Beitrag(#2249023) Verfasst am: 27.04.2021, 10:43    Titel: Re: Definition von Kritik Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
Ratio hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:

Weil das "Konstruktive" ein unnötiger Laber-Fasel-Zusatz ist.


Unnötig ist er nicht. Man trifft die Formulierung ja primär im Arbeits-(Schul- ?)Umfeld an. Zusammen mit anderen Leitregeln, die dem Bemängeln des Gegenübers ihre Schärfe nehmen sollen, da viele sich schnell persönlich angegriffen fühlen.

Das ist aber eher ein Beziehungsthema. Deshalb schrieb ich weiter oben das Beispiel: "Das ist Scheiße." In manchen Arbeitsbeziehungen kann man sowas ohne weiteres sagen. (Das habe ich genau so auch schon erlebt.)

Schritt 1 ist die Kritik ggf mit Begründung. (In vielen Fällen kann hier eine hohe Qualität der Beurteilung unterstellt werden, weil die Beteiligten einander kennen.)
Schritt 2 ist, falls nötig, das Gespräch, wie es besser geht.

Oder anders gesagt: Wenn ich weiß, dass jemand vor der Sache, zu der er sich äußert, keine Ahnung hat, nehme ich seine Kritik entweder als Laienkritik oder als irrelevant wahr.


Das "Beziehungsthema" bewegt sich unabhängig der Frage, ob das Label "konstruktiv" nur ein Laber-Fasel-Zusatz ist, oder aber seine Daseinsberechtigung hat. "Konstruktive Kritik" fällt als Formulierung dort, wo du z.B. als Teamleiter oder Trainer ein Team schulst, das (sofern nicht gerade obligatorisch) Bedarf an dieser Schulung hat - sprich, die zu Schulenden sind eben nicht in der Lage, anders als z.B. du und deine Kollegin, ihre Kritik derart zu formulieren, dass sie eine dem Kontext und dem Adressat angemessene Form aufweist.
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jdf
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
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Beitrag(#2249025) Verfasst am: 27.04.2021, 11:18    Titel: Re: Definition von Kritik Antworten mit Zitat

Ratio hat folgendes geschrieben:
Das "Beziehungsthema" bewegt sich unabhängig der Frage, ob das Label "konstruktiv" nur ein Laber-Fasel-Zusatz ist, oder aber seine Daseinsberechtigung hat. "Konstruktive Kritik" fällt als Formulierung dort, wo du als Teamleiter oder Trainer ein Team schulst, das (sofern nicht gerade obligatorisch) Bedarf an dieser Schulung hat - sprich, die zu Schulenden sind eben nicht in der Lage, anders als z.B. du und deine Kollegin, ihre Kritik derart zu formulieren, dass sie eine dem Kontext und dem Adressat angemessene Form aufweist.

Ok. Ich denke auch, dass wir den Begriff "Kritik" unterschiedlich verwenden. Ich beziehe Kritik grundsätzlich auf Gegenstände (zB Werke) und nicht auf Personen und deren "Leistungen". In einer Schulungssituation würde ich also gar nicht von Kritik sprechen (wovon dann?). Mag sein, dass ich da falsch liege, denn für solche Situationen trifft dein Beitrag natürlich zu. Das liegt aber auch daran, dass hier eben eine besondere Beziehung vorliegt: Lehrer*in und Schüler*in.
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Beitrag(#2249700) Verfasst am: 03.05.2021, 10:47    Titel: Re: Definition von Kritik Antworten mit Zitat

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Tarvoc
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Beitrag(#2249705) Verfasst am: 03.05.2021, 11:08    Titel: Antworten mit Zitat

Non sequitur. zwinkern
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Geh mir aus der Sonne, Alexander!
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