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"Freiheit" und Gesellschaftsmodelle
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wolle
Anti-Theist und Welt-Verbesserer



Anmeldungsdatum: 23.03.2015
Beiträge: 3908

Beitrag(#1998227) Verfasst am: 26.04.2015, 11:37    Titel: Freiheit und Glück Antworten mit Zitat

Dr. Evil hat folgendes geschrieben:


Vernunft hat nämlich, genau wie Bedürfnis, Glück etc. mit Freiheit erst mal nichts zu tun. Es gibt Berührungspunkte, mehr nicht.
....


Es kann wohl kaum einen Zweifel geben, dass in unserer Gesellschaft (Deutschland) ein hohes Maß an Freiheit realisierbar ist.
Die Frage ist nur: was folgt daraus in Bezug auf das Befinden des Menschen?
Ich meine, dass die Freiheit kein Selbstzweck ist.
Freiheit birgt auch Risiken, und Risiken bedeuten nicht nur potenzielles Glück, sondern auch Gefahr und potenzielles Unglück.

Im World Happiness Report wurde der Versuch gemacht, Glück in diversen Gesellschaften zu bewerten, also zu quantifizieren und vergleichbar zu machen.
Die Schweiz hat gewonnen.

http://worldhappiness.report/
http://www.mmnews.de/index.php/politik/43191-happiness33
http://www.heise.de/tp/artikel/44/44754/1.html
_________________
72. Generalversammlung der Vereinten Nationen, Presse-Mitteilung
http://www.un.org/en/ga/72/presskit/pdf/full_kit72_en.pdf
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#2265772) Verfasst am: 28.11.2021, 11:48    Titel: Freiheit in Zeiten der Pandemie Antworten mit Zitat

Zitat:
Gemeint ist hier immer eine streng individuelle Freiheit, die angeblich eingeschränkt, beschnitten oder bedroht ist. Dass die individuelle Freiheit auch da enden kann, wo sie die Freiheit anderer gefährdet, scheint nicht zu interessieren. Da der Begriff des Individuums aber nur Sinn ergibt, wenn er sich auf eine Gemeinschaft bezieht, hat sich der Verfassungsrechtler Christoph Möllers in seinem Buch „Freiheitsgrade“ vor allem für den Begriff der kollektiven Freiheit starkgemacht: Die individualliberale Sicht ist, „dass wir erst einmal frei sind und uns die Gemeinschaft dann aus irgendwelchen nützlichen Gründen einschränkt. Der Begriff der kollektiven Freiheit impliziert hingegen, dass wir uns nicht nur einschränken, sondern auch ermächtigen, Dinge zu tun, die wir alleine nicht tun könnten“, so Möllers in einem Interview in dem von Flaßpöhler geleiteten Philosophie Magazin. In der Pandemie hätte man die Möglichkeit gehabt, die Bewältigung der Krise als ein Gemeinschaftsprojekt zu verstehen, bei dem wir auch unsere Freiheit ausüben, indem wir uns einschränken. Das heiße nicht, dass der individuelle Freiheitsverlust unwichtig sei. Man müsse die Intuition, sich körperlich frei bewegen zu wollen, nicht wegrationalisieren. Trotzdem könne man sagen, dass es ein kollektives Projekt und kein autoritäres Unterfangen sei. Schließlich werde über die Maßnahmen permanent diskutiert und nachgesteuert.


https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/richard-david-precht-svenja-flasspoehler-und-der-freiheitsdiskurs-17653773-p2.html

Eine Replique auf Mode-Philosophen wie Precht und Flaßpöhler.
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Wilson
zwischen gaga und dada



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 20193
Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#2265773) Verfasst am: 28.11.2021, 12:10    Titel: Re: Freiheit in Zeiten der Pandemie Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Gemeint ist hier immer eine streng individuelle Freiheit, die angeblich eingeschränkt, beschnitten oder bedroht ist. Dass die individuelle Freiheit auch da enden kann, wo sie die Freiheit anderer gefährdet, scheint nicht zu interessieren. Da der Begriff des Individuums aber nur Sinn ergibt, wenn er sich auf eine Gemeinschaft bezieht, hat sich der Verfassungsrechtler Christoph Möllers in seinem Buch „Freiheitsgrade“ vor allem für den Begriff der kollektiven Freiheit starkgemacht: Die individualliberale Sicht ist, „dass wir erst einmal frei sind und uns die Gemeinschaft dann aus irgendwelchen nützlichen Gründen einschränkt. Der Begriff der kollektiven Freiheit impliziert hingegen, dass wir uns nicht nur einschränken, sondern auch ermächtigen, Dinge zu tun, die wir alleine nicht tun könnten“, so Möllers in einem Interview in dem von Flaßpöhler geleiteten Philosophie Magazin. In der Pandemie hätte man die Möglichkeit gehabt, die Bewältigung der Krise als ein Gemeinschaftsprojekt zu verstehen, bei dem wir auch unsere Freiheit ausüben, indem wir uns einschränken. Das heiße nicht, dass der individuelle Freiheitsverlust unwichtig sei. Man müsse die Intuition, sich körperlich frei bewegen zu wollen, nicht wegrationalisieren. Trotzdem könne man sagen, dass es ein kollektives Projekt und kein autoritäres Unterfangen sei. Schließlich werde über die Maßnahmen permanent diskutiert und nachgesteuert.


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Ich lach mich tot,vauf einmal... Kollektive Freiheit?.... Welch Heuchelei.

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Zuletzt bearbeitet von Wilson am 28.11.2021, 12:29, insgesamt einmal bearbeitet
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AdvocatusDiaboli
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Beitrag(#2265774) Verfasst am: 28.11.2021, 12:18    Titel: Antworten mit Zitat

Über den Begriff der Freiheit kann man nicht wirklich philosophisch streiten, man kann ihn nur demokratisch verhandeln. Das uralte Dilemma der Freiheit „von“ und „zu“. Es gibt hier leider keine Unterscheidung wie „Sex“ und „Gender“ für den Begriff „Geschlecht“, was den Diskurs zusätzlich unerträglich macht. Den liberalen Freiheitsbegriff habe ich immer als antikollektiven Egoismus verstanden. Denn kollektive Freiheit hat für mich auch immer individuelle Freiheit eingeschlossen. Freiheit hat natürlich ihre Grenzen, zumal der Mensch in der modernen Gesellschaft alleine nicht leben kann. Ob Strafrecht, Sitten oder Straßenverkehrsordnung- die Freiheit ist immer beschnitten, immer rechtlich, meist auch sozial. Freiheit ist und bleibt ein ideologisch belasteter Mythos und diese zwei Modephilosophen Flaßpöhler und Precht pflegen ihre intellektuelle Blasenentzündung.
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Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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vrolijke
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Beitrag(#2265776) Verfasst am: 28.11.2021, 12:27    Titel: Re: Freiheit in Zeiten der Pandemie Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Gemeint ist hier immer eine streng individuelle Freiheit, die angeblich eingeschränkt, beschnitten oder bedroht ist. Dass die individuelle Freiheit auch da enden kann, wo sie die Freiheit anderer gefährdet, scheint nicht zu interessieren. Da der Begriff des Individuums aber nur Sinn ergibt, wenn er sich auf eine Gemeinschaft bezieht, hat sich der Verfassungsrechtler Christoph Möllers in seinem Buch „Freiheitsgrade“ vor allem für den Begriff der kollektiven Freiheit starkgemacht: Die individualliberale Sicht ist, „dass wir erst einmal frei sind und uns die Gemeinschaft dann aus irgendwelchen nützlichen Gründen einschränkt. Der Begriff der kollektiven Freiheit impliziert hingegen, dass wir uns nicht nur einschränken, sondern auch ermächtigen, Dinge zu tun, die wir alleine nicht tun könnten“, so Möllers in einem Interview in dem von Flaßpöhler geleiteten Philosophie Magazin. In der Pandemie hätte man die Möglichkeit gehabt, die Bewältigung der Krise als ein Gemeinschaftsprojekt zu verstehen, bei dem wir auch unsere Freiheit ausüben, indem wir uns einschränken. Das heiße nicht, dass der individuelle Freiheitsverlust unwichtig sei. Man müsse die Intuition, sich körperlich frei bewegen zu wollen, nicht wegrationalisieren. Trotzdem könne man sagen, dass es ein kollektives Projekt und kein autoritäres Unterfangen sei. Schließlich werde über die Maßnahmen permanent diskutiert und nachgesteuert.


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Guter Text!
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vrolijke
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Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2265777) Verfasst am: 28.11.2021, 12:28    Titel: Re: Freiheit in Zeiten der Pandemie Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Gemeint ist hier immer eine streng individuelle Freiheit, die angeblich eingeschränkt, beschnitten oder bedroht ist. Dass die individuelle Freiheit auch da enden kann, wo sie die Freiheit anderer gefährdet, scheint nicht zu interessieren. Da der Begriff des Individuums aber nur Sinn ergibt, wenn er sich auf eine Gemeinschaft bezieht, hat sich der Verfassungsrechtler Christoph Möllers in seinem Buch „Freiheitsgrade“ vor allem für den Begriff der kollektiven Freiheit starkgemacht: Die individualliberale Sicht ist, „dass wir erst einmal frei sind und uns die Gemeinschaft dann aus irgendwelchen nützlichen Gründen einschränkt. Der Begriff der kollektiven Freiheit impliziert hingegen, dass wir uns nicht nur einschränken, sondern auch ermächtigen, Dinge zu tun, die wir alleine nicht tun könnten“, so Möllers in einem Interview in dem von Flaßpöhler geleiteten Philosophie Magazin. In der Pandemie hätte man die Möglichkeit gehabt, die Bewältigung der Krise als ein Gemeinschaftsprojekt zu verstehen, bei dem wir auch unsere Freiheit ausüben, indem wir uns einschränken. Das heiße nicht, dass der individuelle Freiheitsverlust unwichtig sei. Man müsse die Intuition, sich körperlich frei bewegen zu wollen, nicht wegrationalisieren. Trotzdem könne man sagen, dass es ein kollektives Projekt und kein autoritäres Unterfangen sei. Schließlich werde über die Maßnahmen permanent diskutiert und nachgesteuert.


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Ich lach mich tot,vauf einmal... Kollektive Freiheit?.... Welch Heuchelei.


Mir ist nicht ganz klar, (wie häufiger mal) was du hier sagen möchtest.
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Wilson
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Beitrag(#2265778) Verfasst am: 28.11.2021, 12:32    Titel: Antworten mit Zitat

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Zumsel
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Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#2265780) Verfasst am: 28.11.2021, 12:46    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Den liberalen Freiheitsbegriff habe ich immer als antikollektiven Egoismus verstanden.


Und den moralisch aufgeladenen Kollektivbegriff als antiliberale Tyrannei? Es scheint mir doch recht offensichtlich zu sein, dass man dieses Problem nur dialektisch halbwegs zu fassen bekommt.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25404

Beitrag(#2265781) Verfasst am: 28.11.2021, 13:00    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
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Floskelei :

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Ähm, zur Sache was zu sagen ist generell nicht so dein Ding, nicht wahr?
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narr
workingglass
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Anmeldungsdatum: 02.01.2009
Beiträge: 3788

Beitrag(#2265785) Verfasst am: 28.11.2021, 13:15    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
Mein PS von oben

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Floskelei :

"Freiheit braucht Unterstützer, Feinde hat sie schon genug."
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Was findest du hier jetzt so schlimm? Dass Zeitungen nicht gratis arbeiten können? Dass sie darauf hinweisen, dass ihre Arbeit Geld kostet?

Ich finde den Text sehr gut. Eine Zusammenfassung zum, imo absurden, Verständnis von "Freiheit" den heutzutage viele Leute haben.
Was hältst du denn inhaltlich vom Text?
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22767
Wohnort: Germering

Beitrag(#2265788) Verfasst am: 28.11.2021, 13:27    Titel: Antworten mit Zitat

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Über den Begriff der Freiheit kann man nicht wirklich philosophisch streiten, man kann ihn nur demokratisch verhandeln.

Selbst demokratisch beschlossene Freiheitsbeschneidungen zugunsten der Allgemeinwohls sind aber grundsätzlich problematisch, zum Beispiel weil Mehrheitsentscheidungen das Risiko von Diskriminierung beinhalten.

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Den liberalen Freiheitsbegriff habe ich immer als antikollektiven Egoismus verstanden.

Zumindest historisch schwang da auch mal Auflehnung gegen den Obrigkeitsstaat, Bürgerrechte und sogar Nationalismus mit, oder?

AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Freiheit ist und bleibt ein ideologisch belasteter Mythos und diese zwei Modephilosophen Flaßpöhler und Precht pflegen ihre intellektuelle Blasenentzündung.

Seh ich ähnlich.
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sehr gut
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Anmeldungsdatum: 05.08.2007
Beiträge: 14852

Beitrag(#2265802) Verfasst am: 28.11.2021, 15:54    Titel: Re: Freiheit in Zeiten der Pandemie Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
Ich lach mich tot,vauf einmal... Kollektive Freiheit?.... Welch Heuchelei.

Nach Aussagen die in letzter Zeit rausgekloppt wurden ist das aber nicht (mehr) so unpassend
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Skeptiker
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Anmeldungsdatum: 14.01.2005
Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville

Beitrag(#2265810) Verfasst am: 28.11.2021, 19:40    Titel: Re: Freiheit in Zeiten der Pandemie Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Gemeint ist hier immer eine streng individuelle Freiheit, die angeblich eingeschränkt, beschnitten oder bedroht ist. Dass die individuelle Freiheit auch da enden kann, wo sie die Freiheit anderer gefährdet, scheint nicht zu interessieren. Da der Begriff des Individuums aber nur Sinn ergibt, wenn er sich auf eine Gemeinschaft bezieht, hat sich der Verfassungsrechtler Christoph Möllers in seinem Buch „Freiheitsgrade“ vor allem für den Begriff der kollektiven Freiheit starkgemacht: Die individualliberale Sicht ist, „dass wir erst einmal frei sind und uns die Gemeinschaft dann aus irgendwelchen nützlichen Gründen einschränkt. Der Begriff der kollektiven Freiheit impliziert hingegen, dass wir uns nicht nur einschränken, sondern auch ermächtigen, Dinge zu tun, die wir alleine nicht tun könnten“, so Möllers in einem Interview in dem von Flaßpöhler geleiteten Philosophie Magazin. In der Pandemie hätte man die Möglichkeit gehabt, die Bewältigung der Krise als ein Gemeinschaftsprojekt zu verstehen, bei dem wir auch unsere Freiheit ausüben, indem wir uns einschränken. Das heiße nicht, dass der individuelle Freiheitsverlust unwichtig sei. Man müsse die Intuition, sich körperlich frei bewegen zu wollen, nicht wegrationalisieren. Trotzdem könne man sagen, dass es ein kollektives Projekt und kein autoritäres Unterfangen sei. Schließlich werde über die Maßnahmen permanent diskutiert und nachgesteuert.


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Eine Replique auf Mode-Philosophen wie Precht und Flaßpöhler.


Eine falsche Replik. Denn Gemeinschaftsprojekte setzen Gemeinschaft voraus. Und Gemeinschaft kann es in einer Kapitalökonomie mit der von Haus aus krass ungleichen Verteilung von Eigentum, Bildung, Macht, usw. bestenfalls als Illusion oder als Propaganda geben. Oder fällt irgend jemandem irgend ein Projekt in diesem unserem Lande ein, welches jemals ein "Gemeinschaftsprojekt" war? Es gibt keins und es wird auch keines geben unter den herrschenden Verhältnissen.

Wenn Möller statt von "Gemeinschaftsprojekten" von (medizinisch) vernünftigen Maßnahmen gesprochen hätte, welche sich u.U. auch autoritär gegen den Widerstand der Unvernunft durchsetzen müssen - etwa durch eine staatlich gesetzte und durchgesetzte Impfpflicht und staatlich (durch)gesetzte Maßnahmen gegen unzureichende/fehlende Schutzmaßnahmen im Betrieb/Büro, in der Schule/Uni, etc. - dann wäre ich mit ihm d'accord gegangen.

So aber kann ich Möller nur attestieren, ein ideologisches, d.h. falsches Gesellschaftsbild zu zeichnen und gleichzeitig das, worauf es ankommt - also eine vernünftige und staatlich gegen Querdenker und/oder gegen "die Wirtschaft" durchgesetzte Gesundheitspolitik - mit keiner Silbe zu erwähnen.
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narr
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Beitrag(#2265826) Verfasst am: 28.11.2021, 21:39    Titel: Antworten mit Zitat

Ich sehe das zwar nicht so, da eine Gemeinschaft nicht per se auf Freiwilligkeit beruht, aber was wäre denn deine Vorstellung?
So vielleicht?
Auf, auf zum Kampf (Hannes Wader)

. Auf, auf zum Kampf, zum Kampf!!
Zum Kampf sind wir geboren!!
Auf, auf zum Kampf, zum Kampf!!
.....
3. Es steht ein Mann, ein Mann,!
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Er hat gewiß, gewiß,!
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4. Auf, auf zum Kampf, zum Kampf!!
...
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Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21800

Beitrag(#2265828) Verfasst am: 28.11.2021, 21:49    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Den liberalen Freiheitsbegriff habe ich immer als antikollektiven Egoismus verstanden.

Zumindest historisch schwang da auch mal Auflehnung gegen den Obrigkeitsstaat, Bürgerrechte und sogar Nationalismus mit, oder?

Eine Auflehnung, die historisch aber auch oft ziemlich schnell erlahmt ist, sobald die Bourgeois die Freiheit ihrer politischen und vor allem wirtschaftlichen Betätigung erreicht hatten.
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Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21800

Beitrag(#2265829) Verfasst am: 28.11.2021, 22:02    Titel: Antworten mit Zitat

narr hat folgendes geschrieben:
Ich sehe das zwar nicht so, da eine Gemeinschaft nicht per se auf Freiwilligkeit beruht, aber was wäre denn deine Vorstellung?
So vielleicht?
Auf, auf zum Kampf (Hannes Wader)

. Auf, auf zum Kampf, zum Kampf!!
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4. Auf, auf zum Kampf, zum Kampf!!
...

Hannes Wader hat's nicht geschrieben, sondern nur gesungen (und mW gilt das für alle Lieder auf der Platte):
Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Auf, auf zum Kampf war ursprünglich ein Soldatenlied aus dem Ersten Weltkrieg. Der Text in seiner heutigen Form wurde vermutlich 1919 zum Kampflied der Arbeiterbewegung umgeschrieben. Um 1930 wurde es vom NSDAP-Mitglied Adolf Wagner für die SA umgedichtet.

Dass es sich um ein durch Austausch von ein paar Wörtern umgedichtetes Soldatenlied handelt (Kaiser Wilhelm --> Karl Liebknecht / Rosa Luxemburg), das dann später ebenso problemlos von und für Nazis umgedichtet werden konnte, habe ich übrigens gerade erst bei der Suche nach dem tatsächlichen Autor gelernt. Freilich hätte der Text mich schon vorher misstrauisch machen müssen ... jedenfalls, die Austauschbarkeit wäre ein gefundenes Fressen für Hufeisentheoretiker - auch wenn die Theorie insgesamt Quatsch ist, gibt es ja doch immer mal wieder einige höchst peinliche Indizien zu ihren Gunsten.
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Beitrag(#2265831) Verfasst am: 28.11.2021, 22:33    Titel: Antworten mit Zitat

narr hat folgendes geschrieben:
Ich sehe das zwar nicht so, da eine Gemeinschaft nicht per se auf Freiwilligkeit beruht, aber was wäre denn deine Vorstellung?
So vielleicht?
Auf, auf zum Kampf (Hannes Wader)

. Auf, auf zum Kampf, zum Kampf!!
Zum Kampf sind wir geboren!!
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4. Auf, auf zum Kampf, zum Kampf!!
...


Eine Gemeinschaft, die nicht auf Freiwilligkeit beruht, kann man, wenn man unbedingt will, auch als Gemeinschaft bezeichnen. Mein Vorschlag ist, dann auch dazu zu schreiben, um welche Art Gemeinschaft es sich dann handelt.

Nicht ganz so realistisch ist so eine Gemeinschaft:



Volksgemeinschaft statt Klassenkampf

Da haben wir das ideologische Element, welches Ungleiches zu Gleichem zusammen schmieden will.

Ich bin der Meinung, dass Gemeinschaft schon so etwas erfordert wie gleiche oder zumindest ähnliche Interessen.

Doch wenn aus Profitgründen nicht genügend Intensivpflegekräfte geschult und eingestellt und überhaupt Krankenhauskapizitäten abgebaut werden oder wenn große Teile der Unternehmen die Politik gegen einen rationalen Lockdown briefen - dann haben wir ganz offensichtlich und ganz objektiv alles andere als eine Gemeinschaft. Und zwar ganz unabhängig, wie du das subjektiv siehst. Es ist dann keine Gemeinschaft.

Ähnliches im Verhältnis zu den Leerdenkern. Wo bitte schön lassen die sich denn zu einer gemeinschaftlichen Gesundheitsethik integrieren? Man kann sie zwangsintegrieren durch Impfpflicht und viel Polizei und so. Aber nennst du so was eine Gemeinschaft?

Was sucht eigentlich das zitierte Kampflied in deinem Beitrag?
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Beitrag(#2265833) Verfasst am: 28.11.2021, 22:40    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
narr hat folgendes geschrieben:
Ich sehe das zwar nicht so, da eine Gemeinschaft nicht per se auf Freiwilligkeit beruht, aber was wäre denn deine Vorstellung?
So vielleicht?
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. Auf, auf zum Kampf, zum Kampf!!
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Hannes Wader hat's nicht geschrieben, sondern nur gesungen (und mW gilt das für alle Lieder auf der Platte):
Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Auf, auf zum Kampf war ursprünglich ein Soldatenlied aus dem Ersten Weltkrieg. Der Text in seiner heutigen Form wurde vermutlich 1919 zum Kampflied der Arbeiterbewegung umgeschrieben. Um 1930 wurde es vom NSDAP-Mitglied Adolf Wagner für die SA umgedichtet.

Dass es sich um ein durch Austausch von ein paar Wörtern umgedichtetes Soldatenlied handelt (Kaiser Wilhelm --> Karl Liebknecht / Rosa Luxemburg), das dann später ebenso problemlos von und für Nazis umgedichtet werden konnte, habe ich übrigens gerade erst bei der Suche nach dem tatsächlichen Autor gelernt. Freilich hätte der Text mich schon vorher misstrauisch machen müssen ... jedenfalls, die Austauschbarkeit wäre ein gefundenes Fressen für Hufeisentheoretiker - auch wenn die Theorie insgesamt Quatsch ist, gibt es ja doch immer mal wieder einige höchst peinliche Indizien zu ihren Gunsten.


Hm, ich vermute, das Umschreiben des Soldatenliedes 1919 sollte die nationalen Gegensätze in Klassengegensätze konvertieren. Dass die SA dieses Lied dann quasi wieder zurück konvertiert hat "zum Kampf fürs Vaterland" und sich damit als national-"sozialistisch" aufzustellen versuchte, ist nicht schwer zu erklären.

Die Hufeisentheorie ist eine rechte Theorie.

Als damals Hindenburg und die Industriebarone Hitler statt Thälmann zum Kanzler ernannt hatten, da konnten sie schon unterscheiden zwischen links und rechts. Ich finde, wenn die das konnten, dann sollten das aufgeklärte Menschen des 21. Jahrhunderts auch noch hinkriegen.

Und das sind wir doch, oder? zwinkern
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Beitrag(#2265835) Verfasst am: 28.11.2021, 22:50    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Den liberalen Freiheitsbegriff habe ich immer als antikollektiven Egoismus verstanden.

Zumindest historisch schwang da auch mal Auflehnung gegen den Obrigkeitsstaat, Bürgerrechte und sogar Nationalismus mit, oder?

Eine Auflehnung, die historisch aber auch oft ziemlich schnell erlahmt ist, sobald die Bourgeois die Freiheit ihrer politischen und vor allem wirtschaftlichen Betätigung erreicht hatten.

Weniger "erlahmt ist" als "oft mit Gewalt von der siegreichen Bourgeoisie abgewürgt wurde". Siehe z. B. den Untergang der französischen Republik von 1848-1852 (sehr schön analysiert von Marx in "Der 18. Brumaire des Louis Bonaparte")
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Beitrag(#2265836) Verfasst am: 28.11.2021, 23:05    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:

Als damals Hindenburg und die Industriebarone Hitler statt Thälmann zum Kanzler ernannt hatten, da konnten sie schon unterscheiden zwischen links und rechts. Ich finde, wenn die das konnten, dann sollten das aufgeklärte Menschen des 21. Jahrhunderts auch noch hinkriegen.

Und das sind wir doch, oder? zwinkern


Naja; Mitläufer hat er genug gefunden, den Herrn Hitler. Bestimmt nicht alles Industriebaronen.
Und dass der "Mensch des 21. Jahrhundert" aufgeklärt sein soll, bezweifle ich doch arg.
Zumindest schreien die nicht aufgeklärten, wie in 1933, immer noch ziemlich laut. (Siehe die Querdenker).

Solidarität ist mehr als "Oben-Unten-Links-Rechts". Es gibt Industriellen, die marxistischer sind, als so manche leitende Angestellten.
Ich mag halt das Schwarz-Weiß-Denken nicht so.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
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Beitrag(#2265838) Verfasst am: 28.11.2021, 23:22    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Hm, ich vermute, das Umschreiben des Soldatenliedes 1919 sollte die nationalen Gegensätze in Klassengegensätze konvertieren. Dass die SA dieses Lied dann quasi wieder zurück konvertiert hat "zum Kampf fürs Vaterland" und sich damit als national-"sozialistisch" aufzustellen versuchte, ist nicht schwer zu erklären.

Wenn Klassengegensätze bis auf den Austausch von ein paar Fahnenwörtern und Namen aber exakt genauso beschrieben werden wie angebliche "nationale Gegensätze" oder Nazipropaganda, läuft was falsch bei der Beschreibung der Klassengegegensätze, finde ich.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Die Hufeisentheorie ist eine rechte Theorie.

Als damals Hindenburg und die Industriebarone Hitler statt Thälmann zum Kanzler ernannt hatten, da konnten sie schon unterscheiden zwischen links und rechts. Ich finde, wenn die das konnten, dann sollten das aufgeklärte Menschen des 21. Jahrhunderts auch noch hinkriegen.

Dass ich die Hufeisentheorie für Quatsch halte, habe ich ja wohl deutlich gesagt. Ich fände es nur erfreulich, wenn linke Kampfromantik links und rechts auch deutlicher unterscheidbarer hielte.

Zitat:
Auf, auf zum Kampf, zum Kampf!!
Zum Kampf sind wir geboren!!
Auf, auf zum Kampf, zum Kampf!!
Zum Kampf sind wir bereit!!
Dem X, dem haben wir's geschworen,!
Dem X reichen wir die Hand.

Wir fürchten nicht, ja nicht,!
Den Donner der Kanonen!!

Es steht ein Mann, ein Mann,!
So fest wie eine Eiche!!
Er hat gewiß, gewiß,!
Schon manchen Sturm erlebt!!
Vielleicht ist er schon morgen eine Leiche,
Wie es so vielen Y geht.

Was ist denn, wenn man sich den Text mal tatsächlich anschaut, an solcher Kriegsromantik bitte "links"? Also außer, dass X Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg sind und nicht Kaiser Wilhelm oder Adolf Hitler, und Y "Freiheitskämpfer" und nicht "seine Brüder" oder "Hitlerleute"?
Wenn das so beliebig austauschbar ist, läuft da was falsch. Und es ist dann vielleicht nicht nur das Dichten schmissiger Kampflieder, das falsch läuft.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

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Zuletzt bearbeitet von tillich (epigonal) am 28.11.2021, 23:28, insgesamt einmal bearbeitet
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21800

Beitrag(#2265839) Verfasst am: 28.11.2021, 23:26    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Den liberalen Freiheitsbegriff habe ich immer als antikollektiven Egoismus verstanden.

Zumindest historisch schwang da auch mal Auflehnung gegen den Obrigkeitsstaat, Bürgerrechte und sogar Nationalismus mit, oder?

Eine Auflehnung, die historisch aber auch oft ziemlich schnell erlahmt ist, sobald die Bourgeois die Freiheit ihrer politischen und vor allem wirtschaftlichen Betätigung erreicht hatten.

Weniger "erlahmt ist" als "oft mit Gewalt von der siegreichen Bourgeoisie abgewürgt wurde". Siehe z. B. den Untergang der französischen Republik von 1848-1852 (sehr schön analysiert von Marx in "Der 18. Brumaire des Louis Bonaparte")

Ich meinte ja die "Auflehnung gegen den Obrigkeitsstaat" des Liberalismus der Bourgeoisie, die dann zimelich schnell "erlahmt", und erlahmt als ironische Untertreibung ...
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narr
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Beiträge: 3788

Beitrag(#2265842) Verfasst am: 29.11.2021, 00:23    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
...
Hannes Wader hat's nicht geschrieben, sondern nur gesungen...
Dass es sich um ein durch Austausch von ein paar Wörtern umgedichtetes Soldatenlied handelt (Kaiser Wilhelm --> Karl Liebknecht / Rosa Luxemburg), das dann später ebenso problemlos von und für Nazis umgedichtet werden konnte, ...

Ja, klar, dass das nicht von Wader ist, war mir schon klar und seine Herkunft auch, .... man hat ja so seiner Vergangenheit .... Lachen Hat schon einen Grund warum ich das genommen hab.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
...
Doch wenn aus Profitgründen nicht genügend Intensivpflegekräfte geschult und eingestellt und überhaupt Krankenhauskapizitäten abgebaut ....
Ähnliches im Verhältnis zu den Leerdenkern. ....

Mit vielem, was du in deinen Beiträge auflistest hast du in der Sache Recht. Nur erinnern mich deine Beiträge, egal zu welchem Thema an jemanden der alles, wirklich ALLES auf die politischen Verhältnisse, sprich den Kapitalismus biegt - eben wie jemand, der nur einen Hammer hat und daher nur Nägel sieht.
Ich hab von dir noch in keinem Beitrag auch nur einen Einsatz oder irgendeine Idee zu einem Ansatz von "Lösungen" gesehen.

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
...Was sucht eigentlich das zitierte Kampflied in deinem Beitrag?

Das hab ich zitiert, weil ich solche Diskussionen aus meiner Vergangenheit kenne. Alles was Leute probiert haben wurde abgebügelt. Und meine Frage war
narr hat folgendes geschrieben:
...., aber was wäre denn deine Vorstellung?
So vielleicht?
Auf, auf zum Kampf (Hannes Wader)
....


So wie "tillich" schreibt
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
....
Was ist denn, wenn man sich den Text mal tatsächlich anschaut, an solcher Kriegsromantik bitte "links"? Also außer, dass X Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg sind und nicht Kaiser Wilhelm oder Adolf Hitler, und Y "Freiheitskämpfer" und nicht "seine Brüder" oder "Hitlerleute"?
Wenn das so beliebig austauschbar ist, läuft da was falsch. Und es ist dann vielleicht nicht nur das Dichten schmissiger Kampflieder, das falsch läuft.
(fett von mir)

Es kann gut sein, dass unsere Gesellschaft auf dem absteigenden Ast ist. Da ich Biologe bin sehe ich vor allem die ökologischen Probleme. Und ja, auch die hängen mit den ökonomischen zusammen. Nur ständig und immer wieder die perversen Machenschaften der Blackrocks & Co abzuleiern bringt leider nix.
Also, nochmal meine Frage:
WAS soll man konkret TUN? Und wer soll's TUN? Doch Revolution? Doch wer macht mit? Ich sehe zwar Leute die wenig haben, aber deren Ansinnen ist nicht eine Veränderung der Verhältnisse, deren Ansinnen ist mehr zu kriegen. Und zwar in erster Linie mehr Dinge, ansonsten wollen sie ihre Ruhe. "Die Linke" hat's mit den "linken" Versuchen auf der Welt so ziemlich verkackt. Da ist es noch schlimmer abgelaufen als es jetzt ist. Jetzt geht's wenigstens einmal im Jahr nach Malle... gut, jetzt grad nicht, ... skeptisch deswegen sind sie ja so sauer. Keine "Freiheit" die sie meinten zu haben.
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Wilson
zwischen gaga und dada



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Beitrag(#2265845) Verfasst am: 29.11.2021, 00:45    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
Mein PS von oben

PS aktuell passende Werbung für ein faz Abo:
Mitten in o.g. Text (Link)

Floskelei :

"Freiheit braucht Unterstützer, Feinde hat sie schon genug."
"Freiheit hat ihren Preis"
Jetzt die faz abonnieren.


Ähm, zur Sache was zu sagen ist generell nicht so dein Ding, nicht wahr?


Das war doch nicht meine Idee, das war der echte Werbeslogan der FAZ. Stand dort mitten im oben verlinkten Text zum Thema freiheit.
Das ist doch nun tatsächlich bemerkenswert.
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step
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Beitrag(#2265858) Verfasst am: 29.11.2021, 12:47    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Was ist denn, wenn man sich den Text mal tatsächlich anschaut, an solcher Kriegsromantik bitte "links"? ... Wenn das so beliebig austauschbar ist, läuft da was falsch.

Naja, der Zweck solcher Lieder ist denke ich nicht primär, komplexe ideologische Differenzen zu verbreiten, sondern primitiven Kampf- und Corpsgeist anzufachen.

Ist "Großer Gott, wir loben Dich; Herr, wir preisen Deine Stärke ..." christlich? Und könnte es nicht auch bei Moslems ein Erhabenheitsgefühl wecken, wenn sie denn Musik machen dürften?

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Und es ist dann vielleicht nicht nur das Dichten schmissiger Kampflieder, das falsch läuft.

In der Tat, es gibt nämlich weitere Kandidaten für Gemeinsamkeiten: Benennung einer schuldigen Gruppe, Simplifizierung, Gleichschaltung, Hierarchiekult, Heilsversprechen usw. - immer wenn es an die Umsetzung geht.
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zelig
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Beitrag(#2265859) Verfasst am: 29.11.2021, 13:38    Titel: Re: Freiheit in Zeiten der Pandemie Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Eine falsche Replik. Denn Gemeinschaftsprojekte setzen Gemeinschaft voraus. Und Gemeinschaft kann es in einer Kapitalökonomie mit der von Haus aus krass ungleichen Verteilung von Eigentum, Bildung, Macht, usw. bestenfalls als Illusion oder als Propaganda geben. Oder fällt irgend jemandem irgend ein Projekt in diesem unserem Lande ein, welches jemals ein "Gemeinschaftsprojekt" war? Es gibt keins und es wird auch keines geben unter den herrschenden Verhältnissen.
[...]
So aber kann ich Möller nur attestieren, ein ideologisches, d.h. falsches Gesellschaftsbild zu zeichnen und gleichzeitig das, worauf es ankommt - also eine vernünftige und staatlich gegen Querdenker und/oder gegen "die Wirtschaft" durchgesetzte Gesundheitspolitik - mit keiner Silbe zu erwähnen.


Der Hauptfehler in deiner Argumentation ist die Prämisse, daß "Gemeinschaftsprojekte" per se positive Wirkungen haben. Aber hier geht es um die Frage, wie man sie rechtfertigt. Du scheinst mir ein Idealist zu sein. Sorry. : )
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zelig
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Beitrag(#2265860) Verfasst am: 29.11.2021, 13:48    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
...Die individualliberale Sicht ist, „dass wir erst einmal frei sind und uns die Gemeinschaft dann aus irgendwelchen nützlichen Gründen einschränkt. Der Begriff der kollektiven Freiheit impliziert hingegen, dass wir uns nicht nur einschränken, sondern auch ermächtigen, Dinge zu tun, die wir alleine nicht tun könnten“, so Möllers in einem Interview in dem von Flaßpöhler geleiteten Philosophie Magazin....


Ob man vielleicht situativ beide Ansätze befürworten könnte? Scheint mir so.
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Skeptiker
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Beitrag(#2265861) Verfasst am: 29.11.2021, 14:29    Titel: Re: Freiheit in Zeiten der Pandemie Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Eine falsche Replik. Denn Gemeinschaftsprojekte setzen Gemeinschaft voraus. Und Gemeinschaft kann es in einer Kapitalökonomie mit der von Haus aus krass ungleichen Verteilung von Eigentum, Bildung, Macht, usw. bestenfalls als Illusion oder als Propaganda geben. Oder fällt irgend jemandem irgend ein Projekt in diesem unserem Lande ein, welches jemals ein "Gemeinschaftsprojekt" war? Es gibt keins und es wird auch keines geben unter den herrschenden Verhältnissen.
[...]
So aber kann ich Möller nur attestieren, ein ideologisches, d.h. falsches Gesellschaftsbild zu zeichnen und gleichzeitig das, worauf es ankommt - also eine vernünftige und staatlich gegen Querdenker und/oder gegen "die Wirtschaft" durchgesetzte Gesundheitspolitik - mit keiner Silbe zu erwähnen.


Der Hauptfehler in deiner Argumentation ist die Prämisse, daß "Gemeinschaftsprojekte" per se positive Wirkungen haben. Aber hier geht es um die Frage, wie man sie rechtfertigt. Du scheinst mir ein Idealist zu sein. Sorry. : )


Nein, darum geht es nicht bei Möllers.

Er stellt vielmehr als Alternative zu staatlich-autoritären Corona-Maßnahmen vor, das Ganze quasi untereinander auszuhandeln und als selbstorganisiertes Gemeinschaftsprojekt durchzuführen.

Daraufhin sagte ich, dass es idealistisch sei, die ökonomischen und materiellen Verhältnisse auszublenden, welche nowendiger Weise und automatisch Interessen generieren, welche zum großen Teil gegensätzlich verlaufen bzw. auch mitunter keine Schnittmengen haben.

Deshalb habe ich vorgeschlagen, das Ganze doch autoritär über Impfpflicht, Verpflichtungen der Unternehmen, usw. zu regeln.

Ich halte Gemeinschaftsprojekte im großen Stil unter den bestehenden Verhältnissen für unmöglich, allen Illusionen träumerischer Parzellentheoretiker zum Trotz.

Bewertet habe ich Gemeinschaftsprojekte nicht. Ob die gut sind, hängt von vielen verschiedenen Bedingungen ab.
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Beitrag(#2265921) Verfasst am: 29.11.2021, 21:06    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Solidarität ist mehr als "Oben-Unten-Links-Rechts". Es gibt Industriellen, die marxistischer sind, als so manche leitende Angestellten.
Ich mag halt das Schwarz-Weiß-Denken nicht so.


Das stimmt. Friedrich Engels war selber Kapitalist und trotzdem Marxist.

Kapitalisten sind ja auch nicht alle doof. Aber es kommt eben nicht darauf an, was sie verstehen und was sie nicht verstehen.

Der Kapitalist ist eine objektive Kategorie und eine gesellschaftliche Funktion. Stelle dir vor, ein Sauerstoffatom träumt, es wäre ein Kohlenstoffatom. Wird es dann zum Kohlenstoffatom?
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Beitrag(#2265922) Verfasst am: 29.11.2021, 21:21    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Hm, ich vermute, das Umschreiben des Soldatenliedes 1919 sollte die nationalen Gegensätze in Klassengegensätze konvertieren. Dass die SA dieses Lied dann quasi wieder zurück konvertiert hat "zum Kampf fürs Vaterland" und sich damit als national-"sozialistisch" aufzustellen versuchte, ist nicht schwer zu erklären.

Wenn Klassengegensätze bis auf den Austausch von ein paar Fahnenwörtern und Namen aber exakt genauso beschrieben werden wie angebliche "nationale Gegensätze" oder Nazipropaganda, läuft was falsch bei der Beschreibung der Klassengegegensätze, finde ich.


Die Arbeiterbewegung hat sehr viel eigene hochwertige Kultur geschaffen. Sie war und ist nicht angewiesen auf nationalistische Propaganda. Aber in diesem Fall hat der Austausch einiger weniger Passagen das Kriegslied unbrauchbar gemacht für die Militaristen und Faschisten. Es ist gewissermaßen eine Parodie. Die damalige Arbeiterbewegung hat versucht, aus den Trümmern der bürgerlichen Gesellschaft etwas Neues aufzubauen. Am Anfang einer neuen Gesellschaft hat man leider nur die Trümmer der alten Gesellschaft.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Die Hufeisentheorie ist eine rechte Theorie.

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Dass ich die Hufeisentheorie für Quatsch halte, habe ich ja wohl deutlich gesagt. Ich fände es nur erfreulich, wenn linke Kampfromantik links und rechts auch deutlicher unterscheidbarer hielte.


In der Regel ist sie das doch. Abgesehen von antideutschen Wirrköpfen u.a.

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Auf, auf zum Kampf, zum Kampf!!
Zum Kampf sind wir geboren!!
Auf, auf zum Kampf, zum Kampf!!
Zum Kampf sind wir bereit!!
Dem X, dem haben wir's geschworen,!
Dem X reichen wir die Hand.

Wir fürchten nicht, ja nicht,!
Den Donner der Kanonen!!

Es steht ein Mann, ein Mann,!
So fest wie eine Eiche!!
Er hat gewiß, gewiß,!
Schon manchen Sturm erlebt!!
Vielleicht ist er schon morgen eine Leiche,
Wie es so vielen Y geht.

Was ist denn, wenn man sich den Text mal tatsächlich anschaut, an solcher Kriegsromantik bitte "links"? Also außer, dass X Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg sind und nicht Kaiser Wilhelm oder Adolf Hitler, und Y "Freiheitskämpfer" und nicht "seine Brüder" oder "Hitlerleute"?
Wenn das so beliebig austauschbar ist, läuft da was falsch. Und es ist dann vielleicht nicht nur das Dichten schmissiger Kampflieder, das falsch läuft.


Versuche doch mal, dich in die damalige Zeit zu versetzen und dir klarzumachen, unter welchen Bedingungen die Arbeiter- und sozialistische Bewegung sich behaupten musste. Die sahen sich einem brutalen Staatsapparat und Todesschwadronen - unterstützt von der Noske-Partei und den aufkommenden Faschisten - gegenüber.

Meinst du, da müssen linke Lieder mit Wattebäuschchen werfen, um links zu sein?

Du weißt genau, wie viele Arbeiter und Sozialisten dieser Politik zum Opfer gefallen sind, nicht nur Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, auf die sich die Arbeiterversion beruft.

Insofern kann ich das nicht so ganz nachvollziehen, wie du das ausblendest.
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