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Rassismus?!
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jdf
MIM-104C Nikopol
Foren-Admin



Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#2292010) Verfasst am: 31.01.2023, 21:11    Titel: Antworten mit Zitat

VanHanegem hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Rassistische Polizei benutzt rassistische Technik ... Überraschung.

Naja... Nicht überraschend und seit Jahren bekannt

Du betonst den in dem Spruch behaupteten Zusammenhang beider Phänomene.

Aha. Welchen Zusammenhang meinst du denn?

Mit einer Aussage, dass das Zusammentreffen zweier Phänomene "keine Überraschung" sei, will der Sprecher normalerweise einen Zusammenhang andeuten.

Keine Ahnung, was tillich da wollte, ich will jedenfalls keinen direkten Zusammenhang andeuten.


VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Darzulegen worin der bestehen solle, wäre die Aufgabe der Urheber dieser (imhO unzutreffenden) Aussage, nämlich Dir und/oder Tillich.

Wenn allerdings viele Mitglieder einer Bevölkerungsgruppe seit Jahrhunderten diskriminiert werden, ist es kaum überraschend, dass sie auch heute noch in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen diskriminiert werden.
_________________

RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3388

Beitrag(#2292028) Verfasst am: 01.02.2023, 01:27    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Ich lehne sowohl den linksradikalen Wokeismus als auch den rechtsradikalen Antiwokeismus ab.


Immer schwierig einem Gespräch zu folgen, wenn man nicht weiß was genau gemeint ist.
Kannst du mal eine Definition abgeben, was das genau sein soll?


Der Wokeismus bzw. die Woke-Bewegung ist eine Theorie (Philosophie/Ideologie) und Praxis (Aktivismus) verbindende linke Bewegung, die in den letzten Jahrzehnten aus einem Zusammenfluss neomarxistischer und postmodernistischer Strömungen entstanden ist – insbesondere der (auch von Freuds psychoanalytischer Theorie stark beeinflussten) kritischen Theorie der Frankfurter Schule (Horkheimer, Adorno, Marcuse u.a.) und der französischen postmodernen Philosophie (Foucault, Derrida, Lyotard u.a.) –, mit dem klassischen sozialistischen Ziel der Befreiung der Menschen von Unterdrückung und Fremdbeherrschung sowie der Herstellung sozialer Gerechtigkeit und Gleichheit. Geistige Voraussetzung dafür ist die Herausbildung eines "kritischen Bewusstseins", das das "falsche Bewusstsein" der Menschen in das "wahre Bewusstsein" der herrschenden politisch-sozialen Machtverhältnisse verwandelt. Es geht also darum, sich selbst und andere intellektuell "aufzuwecken" und in den Zustand der "Wachheit" (sprich der Erkenntnis) zu versetzen.

Der Wokeismus kann hinsichtlich seiner Lage im Spektrum politischer Ideologien als postmoderner Sozialismus bezeichnet werden, wobei die meisten seiner Anhänger einen fundamentalen, revolutionären Umbruch der gesellschaftlichen Verhältnisse anstatt schrittweiser Reformen anzustreben scheinen, sodass man mit Recht von einer linksradikalen Bewegung sprechen kann, die in ihrem Eifer und ihrer Unduldsamkeit gegenüber Andersdenkenden illiberale, autoritäre Züge aufweist.

Auf der Grundlage jener philosophisch-politischen Denkweisen hat sich eine Familie von Theorien (Philosophien) herauskristallisiert, die ich als postmoderne kritische Theorien bezeichne ("kritisch" im Sinne der Sozial- und Kulturkritik der Frankfurter Schule):

1. kritische Rassentheorie (critical race theory)
2. kritische Weißheitstheorie (critical whiteness theory/studies)
3. postkoloniale Theorie/Postkolonialismus (postcolonial theory/postcolonialism)
4. postmoderne Gender-/Transgendertheorie (gender/transgender theory/studies)
5. postmoderne feministische Theorie (postmoderner Feminismus)
6. Queertheorie (queer theory)
7. kritische Pädagogik (critical pedagogy/critical education)
8. kritische Wissenschaftstheorie (critical philosophy of science/critical science studies)
9. kritische Theorie der Fettleibigkeit/Übergewichtigkeit ("fat studies")
10. kritische Theorie der Verrücktheit (psychischer Krankheit) ("mad studies")
11. kritische Theorie von Behinderung (disability studies)

Zitat:
"[Die kritische Theorie] ist nicht irgendeine Forschungshypothese, die im herrschenden Betrieb ihren Nutzen erweist, sondern ein unablösbares Moment der historischen Anstrengung, eine Welt zu erschaffen, die den Bedürfnissen und Kräften der Menschen genügt. Bei aller Wechselwirkung zwischen der kritischen Theorie und den Fachwissenschaften, an deren Fortschritt sie sich ständig zu orientieren hat und auf die sie seit Jahrzehnten einen befreienden und anspornenden Einfluss ausübt, zielt sie nirgends bloß auf Vermehrung des Wissens als solchen ab, sondern auf die Emanzipation des Menschen aus versklavenden Verhältnissen."

(Horkheimer, Max. "Nachtrag zu 'Traditionelle und kritische Theorie'." 1937. In Max Horkheimer, Traditionelle und kritische Theorie: Vier Aufsätze, 57-64. Frankfurt: Fischer, 1970. S. 58 )
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3388

Beitrag(#2292029) Verfasst am: 01.02.2023, 02:25    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Die kritische Rassentheorie und die kritische Weißheitstheorie verteufeln die weiße/europäische/westliche/abendländische Zivilisation/Gesellschaft/Kultur/Rasse insgesamt als ein durch und durch rassistisches System in einer derart pauschalen und stereotypen Art und Weise, dass man mit Recht von einem umgekehrten Rassismus gegen Weiße/Europäer sprechen kann – von einem "Woke Racism" (so der Titel eines Buches von John McWhorter), wie er in der KRT und der KWT zum Ausdruck kommt.

Nein, das ist Bullshit. Die Struktur einer Gesellschaft zu kritisieren ist kein Rassismus gegen Angehörige dieser Gesellschaft.


Es gibt wahrhaftig allerlei zu kritisieren in dieser und anderen Gesellschaften, und das Vorhandensein von Rassismus ist unbestreitbar; aber ich habe nicht von Sozial- oder Kulturkritik im Allgemeinen gesprochen, sondern von der besonderen Betrachtung des Rassismusproblems durch die ideologische Brille der kritischen Rassentheorie und der kritischen Weißheitstheorie, die Rassismus grundsätzlich mit weißem Rassismus gleichsetzen und das ganze "weiße" (westliche, europäische, abendländische) Sozial- und Kultursystem für ein durch und durch rassistisches, imperalistisch-kolonialistisches Hegemonialsystem halten, das "dewhitened" ("entweißlicht"), "dekonstruiert" und "dekolonialisiert" werden muss, um eine im Sinne der KRT antirassistische Gesellschaft erschaffen zu können.
Alle Weißen werden dabei pauschal zu direkt oder indirekt schuldigen Sündenböcken erklärt, sodass der Vorwurf des umgekehrten Rassismus gegen Weiße nicht unbegründet ist.

(Die beiden folgenden Aussagen stammen übrigens von weißen Frauen!)

Zitat:
"[A]ll white people are racist or complicit by virtue of benefiting from privileges that are not something they can voluntarily renounce."

"[A]lle weißen Leute sind Rassisten oder (Rassismus-)Komplizen, indem sie von Privilegien profitieren, die nicht etwas sind, das sie freiwillig aufgeben können."
[© meine Übers.]

(Applebaum, Barbara. Being White, Being Good: White Complicity, White Moral Responsibility, and Social Justice Pedagogy. Lanham, MD: Lexington, 2010. p. 16)

"[A] positive white identity is an impossible goal. White identity is inherently racist; white people do not exist outside the system of white supremacy."

"Eine positive weiße Identität ist ein unmögliches Ziel. Weiße Identität ist inhärent rassistisch; weiße Menschen existieren nicht außerhalb des Systems weißer Vorherrschaft."
[© meine Übers.]

(DiAngelo, Robin. White Fragility: Why It's So Hard for White People to Talk About Racism. Boston: Beacon Press, 2018. p. 149)


Zitat:
"Critical Race Theory is a revolutionary and broadly neo-Marxist mode of activism based upon the belief that the fundamental organizing principle of society is “systemic racism,” which it asserts was created and is maintained by white people in order to preserve a social structure that provides a multitude of unjust advantages over people of color, especially blacks."

"Die kritische Rassentheorie ist eine revolutionäre und im weiteren Sinn neomarxistische Aktivismusform, die auf dem Glauben gründet, dass das fundamentale Organisationsprinzip der Gesellschaft "systemischer Rassismus" ist, welcher nach ihrer Behauptung von weißen Menschen erschaffen wurde und aufrechterhalten wird, um eine Sozialstruktur zu bewahren, die ihnen eine Vielzahl an ungerechten Vorteilen gegenüber farbigen Menschen, insbesondere Schwarzen verschafft."
[© meine Übers.]

(Lindsay, James. Race Marxism: The Truth about Critical Race Theory and Praxis. Orlando, FL: New Discourses, 2022. p. 16)


(Lindsay ist kein Anhänger, sondern ein Gegner der KRT.)
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3388

Beitrag(#2292030) Verfasst am: 01.02.2023, 02:53    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:

Es gibt wahrhaftig allerlei zu kritisieren in dieser und anderen Gesellschaften, und das Vorhandensein von Rassismus ist unbestreitbar…


Was bestreitbar ist, ist, dass der weiße Rassismus in unserer Gesellschaft in dem Umfang und in dem Maß vorhanden ist, wie von der KRT behauptet – nämlich als allgegenwärtiger, alle Gesellschaftsbereiche durchdringender und beherrschender "struktureller/systemischer Rassismus", woran alle Weißen bewusst oder unbewusst mitwirken, und worunter alle Nichtweißen tagtäglich zu leiden haben.

Myron hat folgendes geschrieben:
Alle Weißen werden dabei pauschal zu direkt oder indirekt schuldigen Sündenböcken erklärt…


Laut KRT&KWT kann ich mich als Weißer von der weißen Erbsünde und Gemeinschuld meiner "Rasse" nur dadurch befreien, dass ich Buße tue und tätige Reue leiste, indem ich mich zu den Dogmen der KRT bekenne und zu einem politischen Aktivisten werde, der selbst den Antirassismus im Sinne der KRT predigt und lebt. Den kritischen Rassentheoretikern nach genügt es nicht, einfach ein Nichtrassist sein zu; denn politisch passiver Nichtrassismus ist für sie nach wie vor Rassismus. Zum Antirassisten in ihren Sinne wird ein Weißer erst dann, wenn er ein politisch aktiver KRT-Antirassist wird.


Zuletzt bearbeitet von Myron am 01.02.2023, 03:08, insgesamt einmal bearbeitet
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Myron
Metaphysischer Materialist



Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3388

Beitrag(#2292031) Verfasst am: 01.02.2023, 03:00    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:

Der Wokeismus bzw. die Woke-Bewegung ist eine Theorie (Philosophie/Ideologie) und Praxis (Aktivismus) verbindende linke Bewegung, die in den letzten Jahrzehnten aus einem Zusammenfluss neomarxistischer und postmodernistischer Strömungen entstanden ist – insbesondere der (auch von Freuds psychoanalytischer Theorie stark beeinflussten) kritischen Theorie der Frankfurter Schule (Horkheimer, Adorno, Marcuse u.a.) und der französischen postmodernen Philosophie (Foucault, Derrida, Lyotard u.a.)…


Das zeitgenössische postmoderne Denken hat seine Wurzeln auch in den Schriften älterer nichtfranzösischer Philosophen wie Nietzsche und Heidegger. Es ist beispielsweise auch von Denkern wie dem Amerikaner Richard Rorty (1931-2007) und dem Österreicher Paul Feyerabend (1924-1994) beeinflusst.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2292037) Verfasst am: 01.02.2023, 10:08    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Ich lehne sowohl den linksradikalen Wokeismus als auch den rechtsradikalen Antiwokeismus ab.


Immer schwierig einem Gespräch zu folgen, wenn man nicht weiß was genau gemeint ist.
Kannst du mal eine Definition abgeben, was das genau sein soll?


Der Wokeismus bzw. die Woke-Bewegung ist eine Theorie (Philosophie/Ideologie) und Praxis (Aktivismus) verbindende linke Bewegung, die in den letzten Jahrzehnten aus einem Zusammenfluss neomarxistischer und postmodernistischer Strömungen entstanden ist – insbesondere der (auch von Freuds psychoanalytischer Theorie stark beeinflussten) kritischen Theorie der Frankfurter Schule (Horkheimer, Adorno, Marcuse u.a.) und der französischen postmodernen Philosophie (Foucault, Derrida, Lyotard u.a.) –,


Damit kann ich leider nichts anfangen.

Myron hat folgendes geschrieben:

mit dem klassischen sozialistischen Ziel der Befreiung der Menschen von Unterdrückung und Fremdbeherrschung sowie der Herstellung sozialer Gerechtigkeit und Gleichheit.


Und das ist nun schlecht, weil? Klingt für mich erstmal nach einer guten Sachen.
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Alchemist
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Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2292038) Verfasst am: 01.02.2023, 10:09    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Alle Weißen werden dabei pauschal zu direkt oder indirekt schuldigen Sündenböcken erklärt…


Laut KRT&KWT kann ich mich als Weißer von der weißen Erbsünde und Gemeinschuld meiner "Rasse" nur dadurch befreien, dass ich Buße tue und tätige Reue leiste, indem ich mich zu den Dogmen der KRT bekenne und zu einem politischen Aktivisten werde, der selbst den Antirassismus im Sinne der KRT predigt und lebt.


Sowas habe ich ja noch nie gelesen?
kannst du das irgendwie belegen?

Quote für richtiges Zitat ergänzt. Mobienne.
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VanHanegem
Weltmeister



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Beiträge: 2951

Beitrag(#2292046) Verfasst am: 01.02.2023, 16:01    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Der Wokeismus bzw. die Woke-Bewegung ist eine Theorie (Philosophie/Ideologie) und Praxis (Aktivismus) verbindende linke Bewegung, die in den letzten Jahrzehnten aus einem Zusammenfluss neomarxistischer und postmodernistischer Strömungen entstanden ist – insbesondere der (auch von Freuds psychoanalytischer Theorie stark beeinflussten) kritischen Theorie der Frankfurter Schule (Horkheimer, Adorno, Marcuse u.a.) und der französischen postmodernen Philosophie (Foucault, Derrida, Lyotard u.a.) –, mit dem klassischen sozialistischen Ziel der Befreiung der Menschen von Unterdrückung und Fremdbeherrschung sowie der Herstellung sozialer Gerechtigkeit und Gleichheit.

Nicht zu vergessen der gemeinsame Ursprung verschiedener sozialistischer Strömungen im urchristlichen Gleichheitsgedanken, s.z.B. Paulus Gal.3,28.


Myron hat folgendes geschrieben:
Geistige Voraussetzung dafür ist die Herausbildung eines "kritischen Bewusstseins", das das "falsche Bewusstsein" der Menschen in das "wahre Bewusstsein" der herrschenden politisch-sozialen Machtverhältnisse verwandelt.

was dann wieder eine Querverbindung zum "clear" der Scientology schafft, die ja übrigens auch bei Sigi Freud abgekupfert hat.
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VanHanegem
Weltmeister



Anmeldungsdatum: 24.04.2006
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Beitrag(#2292047) Verfasst am: 01.02.2023, 16:03    Titel: Antworten mit Zitat

jdf hat folgendes geschrieben:
... ich will jedenfalls keinen direkten Zusammenhang andeuten ...

mir reicht es schon, wenn Du einen indirekten Zusammenhang zwischen Rassismus bei der Polizei und ethnienabhängigen Maßzahlen einer Softwaremetrik darlegen könntest.


jdf hat folgendes geschrieben:
Wenn allerdings viele Mitglieder einer Bevölkerungsgruppe seit Jahrhunderten diskriminiert werden, ist es kaum überraschend, dass sie auch heute noch in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen diskriminiert werden.

Abweichend vom heutigen Sprachgebrauch, unter Rückgriff auf die lateinische Urbedeutung (discrimen = Unterscheidung) ist es selbstverständlich statthaft allen Produkten/Phänomenen mit ethnoselektiven Eigenschaften (Software, Milch, Sonnenstrahlung etc.) "diskriminierendes" Verhalten zuzusprechen. Diskussionsbedürftig wäre dann aber die Frage, wann es angebracht sei, dies im Zusammenhang mit dem Thread Thema (Rassismus) zu betrachten.
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Alchemist
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Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2292050) Verfasst am: 01.02.2023, 17:23    Titel: Antworten mit Zitat

VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Abweichend vom heutigen Sprachgebrauch, unter Rückgriff auf die lateinische Urbedeutung (discrimen = Unterscheidung) ist es selbstverständlich statthaft allen Produkten/Phänomenen mit ethnoselektiven Eigenschaften (Software, Milch, Sonnenstrahlung etc.) "diskriminierendes" Verhalten zuzusprechen. Diskussionsbedürftig wäre dann aber die Frage, wann es angebracht sei, dies im Zusammenhang mit dem Thread Thema (Rassismus) zu betrachten.


Geschockt

Mir scheint, der Trollvorwurf dir gegenüber ist doch nicht so aus der Luft gegriffen.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21760

Beitrag(#2292051) Verfasst am: 01.02.2023, 17:27    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Der Wokeismus bzw. die Woke-Bewegung ist eine Theorie (Philosophie/Ideologie) und Praxis (Aktivismus) verbindende linke Bewegung, [...]

Quatsch. "Wokeismus" ist weder eine Theorie noch eine Praxis, sondern ein anti-antirassistischer Kampfbegriff. Als ernsthafte, vernünftige Bezeichnung für eine real fassbare, konkrete Bewegung kommt das m.W. praktisch nicht vor, sondern nur als inkoheränter Sammelsuriumsbegriff, in dem allerlei "find ich doof", das mehr oder weniger oder gar nichts miteinander zu tun hat, zusammengefasst wird. Genau wie du es eben tust.
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tillich (epigonal)
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Beiträge: 21760

Beitrag(#2292052) Verfasst am: 01.02.2023, 17:40    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Alle Weißen werden dabei pauschal zu direkt oder indirekt schuldigen Sündenböcken erklärt…


Laut KRT&KWT kann ich mich als Weißer von der weißen Erbsünde und Gemeinschuld meiner "Rasse" nur dadurch befreien, dass ich Buße tue und tätige Reue leiste, indem ich mich zu den Dogmen der KRT bekenne und zu einem politischen Aktivisten werde, der selbst den Antirassismus im Sinne der KRT predigt und lebt. Den kritischen Rassentheoretikern nach genügt es nicht, einfach ein Nichtrassist sein zu; denn politisch passiver Nichtrassismus ist für sie nach wie vor Rassismus. Zum Antirassisten in ihren Sinne wird ein Weißer erst dann, wenn er ein politisch aktiver KRT-Antirassist wird.

Ich möchte mal ganz stark bezweifeln, dass irgendwo bei den von dir zusammengewürfelten Theorien, Bewegungen, Personen etc. von "Schuld", "Sündenböcken", "Erbsünde", "Gemeinschuld" usw. usf. die Rede ist. Sehr deutlich trägst du diese Begriffe nur zur Abwertung daran heran.

Die von dir gebrachten Zitate belegen die Sinnhaftigkeit der Verwendung dieser Begriffe übrigens gerade nicht. Wenn man sich z.B. von etwas, wie du di Angelo zitierst, nicht einfach durch Willensakt befreien kann, wie man es auch nicht durch einen Willensakt angenommen hat, ist man ja gerade nicht "schuld" daran.

Du erzählst also durchgehend völlig inkoheränten Müll, der sich nicht mit den realen Aussagen der Leute beschäftigt, sondern immer wieder nur emotionale Abneigung ausdrückt.

Zum Beispiel versuchst du ja nicht einmal, bei den von dir gebrachten Zitaten darzulegen, was daran falsch wäre, sondern empörst dich nur auf einer "ätschi-bätschi-selber!"-Kindergarten-Ebene, indem du ohne Begründung behauptest, dieser Antirassismus wäre selber rassistisch.

------------------------------------

Nur nebenbei: Den Begriff "Erbsünde" (wenn auch besser als: Ursünde) finde ich als Theologe für die rassistische Struktur unserer Gesellschaft gar nicht unpassend. Wobei es dann gerade nicht um "Schuld" geht. Ich würde das aber nur mit Leuten diskutieren, die mindestens annähernd wissen, wovon sie reden, wenn sie solche Begriffe gebrauchen.
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Beiträge: 21760

Beitrag(#2292053) Verfasst am: 01.02.2023, 17:47    Titel: Antworten mit Zitat

VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Mit einer Aussage, dass das Zusammentreffen zweier Phänomene "keine Überraschung" sei, will der Sprecher normalerweise einen Zusammenhang andeuten.

Der Zusammenhang ist, dass es mMn nicht überraschend ist, dass es die von mir so beschriebene Polizei nicht stört, ein so von mir beschriebenes Instrument zu benutzen.

So ähnlich wie: "Ein rechtsextremistischer Politiker gibt einem rechtsextremistischen Medium ein beiderseits freundliches Interview. Überraschung." Oder: "Ein bekannter Krimineller benutzt eine bekanntermaßen bei Kriminellen beliebte Darknet-Plattform. Überraschung." Allgemein: "Zwei Dinge, die zusammenpassen, treten gemeinsam auf. Überraschung."

Weiß nicht, was daran schwer verständlich ist. Wenn man nicht durch Dummstellen trollen will.
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Anmeldungsdatum: 12.04.2006
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Beitrag(#2292054) Verfasst am: 01.02.2023, 17:53    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
VanHanegem hat folgendes geschrieben:
Abweichend vom heutigen Sprachgebrauch, unter Rückgriff auf die lateinische Urbedeutung (discrimen = Unterscheidung) ist es selbstverständlich statthaft allen Produkten/Phänomenen mit ethnoselektiven Eigenschaften (Software, Milch, Sonnenstrahlung etc.) "diskriminierendes" Verhalten zuzusprechen. Diskussionsbedürftig wäre dann aber die Frage, wann es angebracht sei, dies im Zusammenhang mit dem Thread Thema (Rassismus) zu betrachten.

Geschockt

Mir scheint, der Trollvorwurf dir gegenüber ist doch nicht so aus der Luft gegriffen.
Denn das kannst du unmöglich ernst meinen! Mit den Augen rollen

Naja, er sagt ja ausdrücklich: "abweichend vom heutigen Sprachgebrauch".
Wenn man ganz bewusst Wörter anders verwendet, als sie normalerweise verwendet werden, kann man natürlich beliebigen Unsinn sagen. Entsprechend ex falso quodlibet. Die Frage ist natürlich, warum man auf diese, bewusst unverständliche Weise reden sollte, wenn man nicht das Reden zerstören will. Also Trollen.
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Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21760

Beitrag(#2292055) Verfasst am: 01.02.2023, 17:56    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:

Der Wokeismus bzw. die Woke-Bewegung ist eine Theorie (Philosophie/Ideologie) und Praxis (Aktivismus) verbindende linke Bewegung, die in den letzten Jahrzehnten aus einem Zusammenfluss neomarxistischer und postmodernistischer Strömungen entstanden ist – insbesondere der (auch von Freuds psychoanalytischer Theorie stark beeinflussten) kritischen Theorie der Frankfurter Schule (Horkheimer, Adorno, Marcuse u.a.) und der französischen postmodernen Philosophie (Foucault, Derrida, Lyotard u.a.)…


Das zeitgenössische postmoderne Denken hat seine Wurzeln auch in den Schriften älterer nichtfranzösischer Philosophen wie Nietzsche und Heidegger. Es ist beispielsweise auch von Denkern wie dem Amerikaner Richard Rorty (1931-2007) und dem Österreicher Paul Feyerabend (1924-1994) beeinflusst.

Aha. Also Neomarxismus, Postmodernismus, Frankfurter Schule, Freud, Rorty, Feyerabend, Nitzsche, Heidegger ... Das alles ist also eine koheränte Bewegung und/oder Theorie. tarvoc, bitte übernehmen Sie. Ich bin zu doof dazu, das in ein Bild zu bringen.
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Myron
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Anmeldungsdatum: 01.07.2007
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Beitrag(#2292062) Verfasst am: 01.02.2023, 18:54    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
…mit dem klassischen sozialistischen Ziel der Befreiung der Menschen von Unterdrückung und Fremdbeherrschung sowie der Herstellung sozialer Gerechtigkeit und Gleichheit.


Und das ist nun schlecht, weil? Klingt für mich erstmal nach einer guten Sachen.


Ja, das klingt zunächst prima; aber es kommt darauf, was genau man unter diesen Werten versteht, wie genau man sie zu verwirklichen gedenkt, und in welchen umfassenden ideologischen Rahmen man sie einfügt.

Unter Gleichheit verstehen die Woken in erster Linie Ergebnisgleichheit (equality of outcome) und nicht nur Chancengleichheit (equality of opportunity), wie sie der Liberalismus fordert. Das heißt, sie verlangen nicht nur Gleichberechtigung, sondern Gleichmachung.

Wir dürfen übrigens nicht vergessen, dass der Sozialismus mit seinen hehren Grundwerten schließlich zum diktatorischen Stalinismus und Maoismus geführt hat, worin jene in der Praxis in ihr Gegenteil verkehrt wurden und zu propagandistischen Worthülsen verkamen.
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Wilson
zwischen gaga und dada



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 20114
Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#2292065) Verfasst am: 01.02.2023, 19:02    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
…mit dem klassischen sozialistischen Ziel der Befreiung der Menschen von Unterdrückung und Fremdbeherrschung sowie der Herstellung sozialer Gerechtigkeit und Gleichheit.


Und das ist nun schlecht, weil? Klingt für mich erstmal nach einer guten Sachen.


Ja, das klingt zunächst prima; aber es kommt darauf, was genau man unter diesen Werten versteht, wie genau man sie zu verwirklichen gedenkt, und in welchen umfassenden ideologischen Rahmen man sie einfügt.

Unter Gleichheit verstehen die Woken in erster Linie Ergebnisgleichheit (equality of outcome) und nicht nur Chancengleichheit (equality of opportunity), wie sie der Liberalismus fordert. Das heißt, sie verlangen nicht nur Gleichberechtigung, sondern Gleichmachung.

Wir dürfen übrigens nicht vergessen, dass der Sozialismus mit seinen hehren Grundwerten schließlich zum diktatorischen Stalinismus und Maoismus geführt hat, worin jene in der Praxis in ihr Gegenteil verkehrt wurden und zu propagandistischen Worthülsen verkamen.



zur geneigten Beachtung
Karl Marx über Gleichheit:
https://marx-forum.de/marx-lexikon/lexikon_g/gleichheit.html
K. Marx, Kritik des Gothaer Programms, MEW 19,

.

Mal davon ab, wie genau sieht dein Konzept des naturalistischen Humanismus aus? nein, humanistische Naturalismus.
_________________
"als ob"
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smallie
resistent!?



Anmeldungsdatum: 02.04.2010
Beiträge: 3613

Beitrag(#2292068) Verfasst am: 01.02.2023, 20:17    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Der Wokeismus bzw. die Woke-Bewegung ist eine Theorie (Philosophie/Ideologie) und Praxis (Aktivismus) verbindende linke Bewegung, [...]

Quatsch. "Wokeismus" ist weder eine Theorie noch eine Praxis, sondern ein anti-antirassistischer Kampfbegriff. Als ernsthafte, vernünftige Bezeichnung für eine real fassbare, konkrete Bewegung kommt das m.W. praktisch nicht vor, sondern nur als inkoheränter Sammelsuriumsbegriff, in dem allerlei "find ich doof", das mehr oder weniger oder gar nichts miteinander zu tun hat, zusammengefasst wird. Genau wie du es eben tust.

Freddie deBoer versucht "woke" dingfest zu machen:

Zitat:
Please Just Fucking Tell Me What Term I Am Allowed to Use for the Sweeping Social and Political Changes You Demand
Nov 8, 2021

... [besser] nicht "woke" sagen, es ist ein "dogwhistle" für Rassismus. (Der Begriff "dogwhistle" ist eine Methode, mit der Leute einem einfach Haltungen unterstellen, die man nicht vertritt, um es leichter zu machen, Kritik abzutun, nur so nebenbei). Aber die gleichen Leute sagen, dass es so etwas wie politische Korrektheit nicht gibt, und sie sagen auch, dass Identitätspolitik ein bigotter Begriff ist. Ich bin also etwas ratlos. Außerdem schlagen sie weitreichende Änderungen an den K-12-Lehrplänen vor, aber man kann sie nicht CRT nennen, obwohl die Lehrplanunterlagen ausdrücklich auf CRT verweisen, und wenn man das tut, ist man ein Idiot und außerdem ein rassistischer Kryptofaschist. Außerdem hat sich niemand (niemand!) jemals dafür ausgesprochen, die Polizei nicht mehr zu finanzieren, und wenn sie es taten, bedeutete es nicht wirklich, die Polizei zu defundieren. Es scheint hier einen echten Widerstand gegen einfache, verständliche Begriffe zu geben. ...

Wenn man diese Leute fragt, ob sie Teil einer sozialen Revolution sind, sagen sie lauthals: Ja! Ja, das sind sie! Sie werden die Gesellschaft in ihren Grundfesten erschüttern. Nun gut, wie soll ich eure Bewegung nennen? Du lehnst jeden Namen ab, der sich organisch entwickelt! Ich nehme den Namen, den du wählst, aber du musst ihn auch wirklich wählen. Du kannst nicht jedes Mal auf Twitter meckern, wenn jemand versucht, deine politische Kohorte zu beschreiben, die, wie du selbst sagst, die Welt verändern will. Benenne dich oder du wirst benannt werden. ...

Edit: Vielleicht habe ich diesen Punkt nicht genug unterstrichen - ich bitte aufrichtig um einen besseren Begriff und würde gerne einen verwenden, wenn er mir angeboten wird. Wenn "Woke", "Political Correctness", "Identitätspolitik" usw. Schimpfwörter sind, bin ich gerne bereit, sie durch andere Begriffe zu ersetzen, die es nicht sind. Aber irgendetwas passiert in unserer Politik, und wir müssen in der Lage sein, darüber zu sprechen. Deshalb bitte ich um einen Namen.

https://freddiedeboer.substack.com/p/please-just-fucking-tell-me-what

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"There are two hard things in computer science: cache invalidation, naming things, and off-by-one errors."
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Myron
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Beitrag(#2292071) Verfasst am: 01.02.2023, 20:56    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Alle Weißen werden dabei pauschal zu direkt oder indirekt schuldigen Sündenböcken erklärt…


Laut KRT&KWT kann ich mich als Weißer von der weißen Erbsünde und Gemeinschuld meiner "Rasse" nur dadurch befreien, dass ich Buße tue und tätige Reue leiste, indem ich mich zu den Dogmen der KRT bekenne und zu einem politischen Aktivisten werde, der selbst den Antirassismus im Sinne der KRT predigt und lebt.


Sowas habe ich ja noch nie gelesen?
kannst du das irgendwie belegen?


Im folgenden Zitat geht es (aus Sicht der KRT) um psychologische Schuldgefühle Weißer, die sich der kollektiven ethischen Schuld der Weißen und ihrer eigenen Verwicklung darin bewusst sind, und darum, wie sie sich psychologisch und ethisch entlasten können und sollen, nämlich durch (von der KRT ideologisch geleiteten) antirassistischen Aktivismus:

Zitat:
"For our White readers, your experience in grappling with race and confronting racism may fall anywhere across a wide range: some of you may have limited experience dealing with race and acknowledging racism, but you’re willing to learn more; others among you may already be engaged in ongoing work as an ally in our collective struggle for liberation. Your task in this handbook will include coming to grips with your privilege—and with the indifference and egotism that can come with it—so you can cultivate and strengthen your commitment to living an antiracist life."

"If you’re White, the guilt you feel may be more collective in nature than it is individual. Collective White guilt refers to feelings of group-based guilt among White people resulting from the awareness that White people as a group have an illegitimate advantage over other groups, and that White people have caused harm to other racial groups, according to psychologists Drs. Allison Blodorn and Laurie O’Brien in their 2011 article. Often, when you become aware of your collective guilt as a White person, you may feel upset—you might think something like, I didn’t do this! I didn’t cause harm! I’m not racist! Sit with these feelings if they arise; see if you can let the knee-jerk reaction pass in order to let a more balanced understanding of your role and responsibility as a White person in a racist system—from which you benefit—emerge. Sitting with that reality can be a part of your motivation to engage, instead of an often-automatic defensiveness that can lead to disengagement. Even as you read (and maybe reread) this paragraph, we invite you to breathe deeply and give yourself sacred pause for reflection.

It’s understandable to feel this amorphous, global sort of guilt. But collective White guilt is ultimately a self-focused response to injustice as opposed to other-focused responses you could have such as sympathy and anger. It’s also associated with higher mental distress than other-focused responses such as sympathy and anger, which often motivate the person feeling them to seek and express emotional justice for those who’ve been wronged. If, as a White person, you find that you often recognize that acts of racism have occurred and feel collective White guilt, you might experience negative mental health consequences such as depression, anxiety, and somatic complaints like migraines. This relationship between White guilt and negative mental health consequences was found in studies examining racism and the response to Hurricane Katrina. An additional potential negative consequence is becoming immobilized by excessive guilt. Because the guilt you feel is for being a member of your race—something you can’t really control, and something you may never have had to confront in the same way that many BIPOC do every day—it may come to seem like a fact of the world that you, as a person, can’t do anything but lament. Or, conversely, you may find that sometimes you’re thankful for the privileges that being White gives you, relative to other races, and that in turn becomes a source of guilt.

Whatever the nature of the guilt you feel, the desire to avoid guilt and psychological distress may serve as an incentive for you or other White people you know to deny that racism exists, is pervasive, and has consequences in others’ lives and in your own.

But as psychological research makes clear, for antiracist engagement to persist, the goal is not to avoid guilt altogether but to use guilt as a spur to shift from excessive, overwhelming distress to a sense of responsibility and agency that motivates individual and collective antiracism action. In other words, you need to learn to tolerate the distress you feel around privilege and collective White guilt—and then use that distress as motivation to behave in ways that challenge and disrupt racism as it operates in the world around you. Viewed in this light, the guilt that you feel about racism as a White person can serve as a motivator to engage in antiracist behaviors including supporting racial justice policies, speaking up for BIPOC, and leveraging your privilege for good in your life, your community, and the world. In fact, when Whites perceive racism and feel collective guilt, but then engage in antiracism acts, they benefit psychologically through a decrease in emotional distress, according to psychologists Dr. Blodorn and O’Brien. In this way, your commitment to antiracism can motivate your participation in social justice and your activity can benefit your mental health. And ultimately, when justice for all is your goal, your journey is not just to alleviate guilt, or even only to unlearn racist attitudes that you’ve been taught or exposed to but also to commit to corrective action to dismantle racial oppression.

In that spirit, if you’re a White person feeling racism-related guilt or discomfort, a helpful tool might be liberation psychology, which is all about moving from distress or disconnection to antiracist action, with the goal of our collective liberation from racism. If you feel guilty and/or shame about specific things you’ve done or not done, it is important to acknowledge the impact of your actions or inaction, or of the actions others have taken that you feel guilt or shame for, and to make amends through not only remorse but also unlearning racism, learning antiracism, and actively participating in the work for racial justice.

Remember, it is important to acknowledge your guilt and the source of it."

(Bryant, Thema, and Edith G. Arrington. The Antiracism Handbook: Practical Tools to Shift Your Mindset and Uproot Racism in Your Life and Community. Oakland, CA: New Harbinger Publications, 2022.)
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Myron
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Beitrag(#2292073) Verfasst am: 01.02.2023, 21:32    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Kommentar in der NZZ:

"Lagebericht: wo die Bundesregierung gesamtgesellschaftlichen Rassismus beschwört

Die Ampelkoalition kommt in einem «Lagebericht» zum Schluss, dass in Deutschland Rassismus «die gesamtgesellschaftlichen Strukturen» durchziehe. Den Nachweis bleibt man aber schuldig.…"


Quelle: https://www.nzz.ch/meinung/lagebericht-wo-die-bundesregierung-gesamtgesellschaftlichen-rassismus-beschwoert-ld.1723853
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Myron
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Beitrag(#2292074) Verfasst am: 01.02.2023, 21:55    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
"Eine wesentliche Funktion des Rassismus besteht auch darin, soziale Ungleichheiten und Machtunterschiede zu legitimieren und damit immer wieder aufs Neue zu reproduzieren. Rassismus ist damit weitaus mehr als ein individuelles Vorurteil: Die ihm zugrundeliegenden Denkmuster sind historisch tief verankert, sodass sie die Weltsicht der Menschen vielfach auch unbewusst prägen können; Rassismus durchzieht daher die gesamtgesellschaftlichen Strukturen."

Quelle: Lagebericht: Rassismus in Deutschland (PDF), S. 15


Das ist das zentrale Dogma der KRT: Weißer Rassismus ist immer und überall vorhanden – bewusst oder unbewusst, absichtlich oder unabsichtlich! Alle sozialen Strukturen und Systeme, alle Institutionen und Organisationen sind von Rassismus gegen Nichtweiße durchwaltet.
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Myron
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Beitrag(#2292078) Verfasst am: 01.02.2023, 23:58    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Zitat:
"Eine wesentliche Funktion des Rassismus besteht auch darin, soziale Ungleichheiten und Machtunterschiede zu legitimieren und damit immer wieder aufs Neue zu reproduzieren. Rassismus ist damit weitaus mehr als ein individuelles Vorurteil: Die ihm zugrundeliegenden Denkmuster sind historisch tief verankert, sodass sie die Weltsicht der Menschen vielfach auch unbewusst prägen können; Rassismus durchzieht daher die gesamtgesellschaftlichen Strukturen."

Quelle: Lagebericht: Rassismus in Deutschland (PDF), S. 15


Zitat:
" LAGEBERICHT : Rassismus in Deutschland

3. Ausprägungen von Rassismus in Deutschland
3.1 Unzulänglichkeit der Datenlage
3.2 Rassistisch motivierte Straftaten und Übergriffe
3.3 Spezifische Erscheinungsformen von Rassismus
3.3.1 Anti-Schwarzer Rassismus
3.3.2 Antimuslimischer Rassismus
3.3.3 Antiziganismus
3.3.4 Antiasiatischer Rassismus
3.3.5 Exkurs: Antisemitismus als benachbartes Phänomen"


Der Titel müsste lauten "Ausprägungen von weißem/europäischem Rassismus in Deutschland", denn nur darum geht es in dem Bericht. Von anti-weißem, anti-europäischem, anti-christlichem oder anti-atheistischem Rassismus ist nicht die Rede.

Zitat:
"Rassismus ist also in der Wahrnehmung einer klaren Mehrheit der Bevölkerung kein Randphänomen, das nur eine kleine Gruppe betrifft, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem. Lange Zeit hat das Thema in Deutschland jedoch keine ausreichende Aufmerksamkeit erfahren. Der Begriff Rassismus wurde in den gesellschaftlichen Debatten gemieden und das Phänomen stattdessen häufig mit irreführenden Ersatzbegriffen wie „Ausländerfeindlichkeit“ oder „Fremdenfeindlichkeit“ beschrieben." (S. 9)


Diese beiden letzten Begriffe sind keine "irreführenden Ersatzbegriffe", zumal sie keine Synonyme von "Rassismus" sind. Ein gegenüber Österreichern ausländerfeindlicher oder gegenüber Polen fremdenfeindlicher Deutscher kann nicht sinnvoll als anti-österreichischer oder anti-polnischer Rassist bezeichnet werden, da Deutsche, Österreicher und Polen derselben Rasse angehören: den Europäern.

Zitat:
"Wie die Fachkommission hervorhebt, ist Rassismus historisch wandlungsfähig, und rassistische Argumentationsmuster bedienen sich heutzutage nicht mehr ausschließlich oder vorrangig biologischer Unterscheidungskriterien: „Wenn also in Gesellschaften ein bestehendes Gleichheitsgebot mit faktischer Ungleichheit kollidiert, wird der Rassismus herangezogen, um Ungleichbehandlung zu rechtfertigen, mit dem Ziel oder Effekt, Gruppen entlang bestimmter Merkmale zu hierarchisieren – die heutzutage eben nicht mehr nur physischer, sondern auch kultureller Natur sind“, so die Kommission."

Diese in der internationalen wie nationalen Rassismusforschung seit Jahrzehnten diskutierte Ausweitung rassistischer Kategorisierungen entlang von Bedeutungsträgern wie „Ethnie“, „Kultur“ oder auch „Religion“ berücksichtigt der vorliegende Bericht. Er nimmt deshalb neben Anti-Schwarzem Rassismus auch Formen des Rassismus in den Blick, die in erster Linie kulturell begründet werden wie antimuslimischer Rassismus (Kapitel 3.3.2) oder Antiziganismus (Kapitel 3.3.3)." (S. 16)


Christian Geulen schreibt in seinem Buch Geschichte des Rassismus (C.H.Beck, 2007):

Zitat:
"So gut wie jede denkbare Gemeinschaft ist bereits als Rasse beschrieben worden: Familien, lokale, regionale und kontinentale Bevölkerungen, die Menschheit als Ganzes, Nationen, Völker und Staaten, Kulturen, Religionsgemeinschaften und ethnische Gruppen, aber auch Klassen, Schichten und Eliten, sowie Männer, Frauen oder Homosexuelle – die Liste ließe sich verlängern. Es sind nicht zuletzt diese Vieldeutigkeit und Dehnbarkeit des Rassenbegriffs, die dem Rassismus seine hohe Verwandlungs- und Anpassungsfähigkeit garantiert haben."


Daraus, dass de facto "jede denkbare Gemeinschaft…bereits als Rasse beschrieben worden [ist]", folgt nicht, dass die in dem Bericht angewandte "Ausweitung rassistischer Kategorisierungen entlang von Bedeutungsträgern wie „Ethnie“, „Kultur“ oder auch „Religion“" sinnvoll und angemessen ist.

Ich bin anderer Meinung: Ich halte die Rede von "antimuslimischem Rassismus" und "antiziganischem Rassismus" für unsinnig, weil ich es für unangemessen halte, die Moslems als (multirassische) Religionsgemeinschaft und die Zigeuner (Sinti, Roma u.a) als Ethnie oder Gruppe von Ethnien als Rassen zu bezeichnen. Ich lehne die Auffassung ab, dass Antimoslemismus (Antislamismus) und Antiziganismus Formen von Rassismus sind – im Gegensatz z.B. zu anti-schwarzem (anti-afrikanischem) Rassismus und anti-asiatischem Rassismus.

Ich plädiere dafür, Ethnien, Nationen und Religionsgemeinschaften nicht unter den Rassenbegriff zu subsumieren.
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jdf
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Beitrag(#2292079) Verfasst am: 02.02.2023, 00:42    Titel: Antworten mit Zitat

VanHanegem hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
... ich will jedenfalls keinen direkten Zusammenhang andeuten ...

mir reicht es schon, wenn Du einen indirekten Zusammenhang zwischen Rassismus bei der Polizei und ethnienabhängigen Maßzahlen einer Softwaremetrik darlegen könntest.

Habe ich.


VanHanegem hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Wenn allerdings viele Mitglieder einer Bevölkerungsgruppe seit Jahrhunderten diskriminiert werden, ist es kaum überraschend, dass sie auch heute noch in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen diskriminiert werden.

Abweichend vom heutigen Sprachgebrauch, unter Rückgriff auf die lateinische Urbedeutung (discrimen = Unterscheidung) ist es selbstverständlich statthaft allen Produkten/Phänomenen mit ethnoselektiven Eigenschaften (Software, Milch, Sonnenstrahlung etc.) "diskriminierendes" Verhalten zuzusprechen. Diskussionsbedürftig wäre dann aber die Frage, wann es angebracht sei, dies im Zusammenhang mit dem Thread Thema (Rassismus) zu betrachten.

Finde es heraus!
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RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.
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Alchemist
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Beitrag(#2292087) Verfasst am: 02.02.2023, 09:14    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Alle Weißen werden dabei pauschal zu direkt oder indirekt schuldigen Sündenböcken erklärt…


Laut KRT&KWT kann ich mich als Weißer von der weißen Erbsünde und Gemeinschuld meiner "Rasse" nur dadurch befreien, dass ich Buße tue und tätige Reue leiste, indem ich mich zu den Dogmen der KRT bekenne und zu einem politischen Aktivisten werde, der selbst den Antirassismus im Sinne der KRT predigt und lebt.


Sowas habe ich ja noch nie gelesen?
kannst du das irgendwie belegen?


Im folgenden Zitat geht es (aus Sicht der KRT) um psychologische Schuldgefühle Weißer, die sich der kollektiven ethischen Schuld der Weißen und ihrer eigenen Verwicklung darin bewusst sind, und darum, wie sie sich psychologisch und ethisch entlasten können und sollen, nämlich durch (von der KRT ideologisch geleiteten) antirassistischen Aktivismus:

Zitat:
"For our White readers, your experience in grappling with race and confronting racism may fall anywhere across a wide range: some of you may have limited experience dealing with race and acknowledging racism, but you’re willing to learn more; others among you may already be engaged in ongoing work as an ally in our collective struggle for liberation. Your task in this handbook will include coming to grips with your privilege—and with the indifference and egotism that can come with it—so you can cultivate and strengthen your commitment to living an antiracist life."

"If you’re White, the guilt you feel may be more collective in nature than it is individual. Collective White guilt refers to feelings of group-based guilt among White people resulting from the awareness that White people as a group have an illegitimate advantage over other groups, and that White people have caused harm to other racial groups, according to psychologists Drs. Allison Blodorn and Laurie O’Brien in their 2011 article. Often, when you become aware of your collective guilt as a White person, you may feel upset—you might think something like, I didn’t do this! I didn’t cause harm! I’m not racist! Sit with these feelings if they arise; see if you can let the knee-jerk reaction pass in order to let a more balanced understanding of your role and responsibility as a White person in a racist system—from which you benefit—emerge. Sitting with that reality can be a part of your motivation to engage, instead of an often-automatic defensiveness that can lead to disengagement. Even as you read (and maybe reread) this paragraph, we invite you to breathe deeply and give yourself sacred pause for reflection.

It’s understandable to feel this amorphous, global sort of guilt. But collective White guilt is ultimately a self-focused response to injustice as opposed to other-focused responses you could have such as sympathy and anger. It’s also associated with higher mental distress than other-focused responses such as sympathy and anger, which often motivate the person feeling them to seek and express emotional justice for those who’ve been wronged. If, as a White person, you find that you often recognize that acts of racism have occurred and feel collective White guilt, you might experience negative mental health consequences such as depression, anxiety, and somatic complaints like migraines. This relationship between White guilt and negative mental health consequences was found in studies examining racism and the response to Hurricane Katrina. An additional potential negative consequence is becoming immobilized by excessive guilt. Because the guilt you feel is for being a member of your race—something you can’t really control, and something you may never have had to confront in the same way that many BIPOC do every day—it may come to seem like a fact of the world that you, as a person, can’t do anything but lament. Or, conversely, you may find that sometimes you’re thankful for the privileges that being White gives you, relative to other races, and that in turn becomes a source of guilt.

Whatever the nature of the guilt you feel, the desire to avoid guilt and psychological distress may serve as an incentive for you or other White people you know to deny that racism exists, is pervasive, and has consequences in others’ lives and in your own.

But as psychological research makes clear, for antiracist engagement to persist, the goal is not to avoid guilt altogether but to use guilt as a spur to shift from excessive, overwhelming distress to a sense of responsibility and agency that motivates individual and collective antiracism action. In other words, you need to learn to tolerate the distress you feel around privilege and collective White guilt—and then use that distress as motivation to behave in ways that challenge and disrupt racism as it operates in the world around you. Viewed in this light, the guilt that you feel about racism as a White person can serve as a motivator to engage in antiracist behaviors including supporting racial justice policies, speaking up for BIPOC, and leveraging your privilege for good in your life, your community, and the world. In fact, when Whites perceive racism and feel collective guilt, but then engage in antiracism acts, they benefit psychologically through a decrease in emotional distress, according to psychologists Dr. Blodorn and O’Brien. In this way, your commitment to antiracism can motivate your participation in social justice and your activity can benefit your mental health. And ultimately, when justice for all is your goal, your journey is not just to alleviate guilt, or even only to unlearn racist attitudes that you’ve been taught or exposed to but also to commit to corrective action to dismantle racial oppression.

In that spirit, if you’re a White person feeling racism-related guilt or discomfort, a helpful tool might be liberation psychology, which is all about moving from distress or disconnection to antiracist action, with the goal of our collective liberation from racism. If you feel guilty and/or shame about specific things you’ve done or not done, it is important to acknowledge the impact of your actions or inaction, or of the actions others have taken that you feel guilt or shame for, and to make amends through not only remorse but also unlearning racism, learning antiracism, and actively participating in the work for racial justice.

Remember, it is important to acknowledge your guilt and the source of it."

(Bryant, Thema, and Edith G. Arrington. The Antiracism Handbook: Practical Tools to Shift Your Mindset and Uproot Racism in Your Life and Community. Oakland, CA: New Harbinger Publications, 2022.)


In dem Zitat lese ich aber nichts von deiner Behauptung, dass "Alle Weißen werden dabei pauschal zu direkt oder indirekt schuldigen Sündenböcken erklärt".
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
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Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2292088) Verfasst am: 02.02.2023, 09:16    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Zitat:
"Eine wesentliche Funktion des Rassismus besteht auch darin, soziale Ungleichheiten und Machtunterschiede zu legitimieren und damit immer wieder aufs Neue zu reproduzieren. Rassismus ist damit weitaus mehr als ein individuelles Vorurteil: Die ihm zugrundeliegenden Denkmuster sind historisch tief verankert, sodass sie die Weltsicht der Menschen vielfach auch unbewusst prägen können; Rassismus durchzieht daher die gesamtgesellschaftlichen Strukturen."

Quelle: Lagebericht: Rassismus in Deutschland (PDF), S. 15


Zitat:
" LAGEBERICHT : Rassismus in Deutschland

3. Ausprägungen von Rassismus in Deutschland
3.1 Unzulänglichkeit der Datenlage
3.2 Rassistisch motivierte Straftaten und Übergriffe
3.3 Spezifische Erscheinungsformen von Rassismus
3.3.1 Anti-Schwarzer Rassismus
3.3.2 Antimuslimischer Rassismus
3.3.3 Antiziganismus
3.3.4 Antiasiatischer Rassismus
3.3.5 Exkurs: Antisemitismus als benachbartes Phänomen"


Der Titel müsste lauten "Ausprägungen von weißem/europäischem Rassismus in Deutschland", denn nur darum geht es in dem Bericht. Von anti-weißem, anti-europäischem, anti-christlichem oder anti-atheistischem Rassismus ist nicht die Rede.


Das ist ja eine Überraschung! Woran könnte das wohl liegen? Mit den Augen rollen
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VanHanegem
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Anmeldungsdatum: 24.04.2006
Beiträge: 2951

Beitrag(#2292089) Verfasst am: 02.02.2023, 09:28    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

"konnte keiner darstellen" =/= "ich lasse es nicht gelten"

Immer noch kann eine laktoseintolerante Person zum Haferdrink oder Saft oder Tee oder ... daneben greifen.
Eine von der Polizei aufgrund fehlerhafter Software ungerechtfertigt verhaftete Person kann ihr Gesicht nicht mal eben von einer anderen, besseren Software (soweit vorhanden) überprüfen lassen.
Das ist ein grundlegender Unterschied, der durch Ignornz nicht weggeht.

Das Gegenteil ist der Fall:
Die Schwarzen in USA waren seit ihrer Überfahrt auf dem Sklavenschiff weißer Ernährung und weißer Landwirtschaft hilflos ausgeliefert. Irgendwelche milchbedingte Beschwerden dürften wohl erst ab der 1980-ern überhaupt auf die Ursache zurückführbar gewesen sein.
Ganz anders bei den negativen Folgen falscher Gesichtserkennung. Die wird sofort bei Gericht durch menschliche Intelligenz überprüft und korrigiert. (Im BKA übrigens Standard bevor es überhaupt in Ermittlungen einfließt)

Du hast wenn überhaupt einen Unterschied, eher noch den gravierenderen rassistischen Gehalt von Milch darstellen können.


Alchemist hat folgendes geschrieben:

Grundlegend?
Wieso siehst du nicht das Offensichtliche?
Das eine ist ein Nahrungsmittel was natürlich gewonnen wird, das andere ist eine von Menschen erstellte, mit Fehlern behaftete Software. Mit den Augen rollen

Von den völlig unterschiedlichen negativen Folgen ganz zu schweigen, die tillich hier bereits erwähnt hatte.

Irrelevant, Tillich hat allein aufgrund des ethnoselektiven Verhaltens des sProduktes argumentiert.
Außerdem: Milch ein natürliches Produkt???????
Es mag in den Anden bestimmte Sorten von Guanacomilch geben, für die das zutrifft.
Die Kuhmilch nach europäischem Muster, auch in USA verfügbar ist klar ein Produkt von ein paar tausend Jahren weißer Agrartechnologie. Insoweit braucht deren rassistischer Charakter eigentlich keinen zu wundern
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2292090) Verfasst am: 02.02.2023, 11:31    Titel: Antworten mit Zitat

VanHanegem hat folgendes geschrieben:

Alchemist hat folgendes geschrieben:

Grundlegend?
Wieso siehst du nicht das Offensichtliche?
Das eine ist ein Nahrungsmittel was natürlich gewonnen wird, das andere ist eine von Menschen erstellte, mit Fehlern behaftete Software. Mit den Augen rollen

Von den völlig unterschiedlichen negativen Folgen ganz zu schweigen, die tillich hier bereits erwähnt hatte.

Irrelevant, Tillich hat allein aufgrund des ethnoselektiven Verhaltens des sProduktes argumentiert.
Außerdem: Milch ein natürliches Produkt???????
Es mag in den Anden bestimmte Sorten von Guanacomilch geben, für die das zutrifft.
Die Kuhmilch nach europäischem Muster, auch in USA verfügbar ist klar ein Produkt von ein paar tausend Jahren weißer Agrartechnologie. Insoweit braucht deren rassistischer Charakter eigentlich keinen zu wundern


Danke, für die Bestätigung.
Das wird mir jetzt hier echt zu dumm. tschüss
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
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Beitrag(#2292103) Verfasst am: 02.02.2023, 16:33    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
Freddie deBoer versucht "woke" dingfest zu machen:

Ja nun, er spricht absolut unbestimmt von "diesen Leuten", sodass völlig unklar ist, welcher Gruppe (die wahrscheinlich gar keine Gruppe ist) er überhaupt ein Label aufpappen will, und wundert sich dann, dass er kein Label findet, von dem sich alle "diese Leute" korrekt bezeichnet fühlen. Schulterzucken

Diese ungenaue Feindbildkennzeichnung ist ja genau das Problem. Damit kann man nicht diskutieren, sondern nur Schützengräben für einen Kulturkampf ausheben. Paradebeispiel Myron, der hier ja nun wirklich alles zusammenschmeißt, was er zum Thema irgendwie blöd findet.
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"YOU HAVE TO START OUT LEARNING TO BELIEVE THE LITTLE LIES." -- "So we can believe the big ones?" -- "YES."

(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 21760

Beitrag(#2292105) Verfasst am: 02.02.2023, 16:39    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Zitat:
"Eine wesentliche Funktion des Rassismus besteht auch darin, soziale Ungleichheiten und Machtunterschiede zu legitimieren und damit immer wieder aufs Neue zu reproduzieren. Rassismus ist damit weitaus mehr als ein individuelles Vorurteil: Die ihm zugrundeliegenden Denkmuster sind historisch tief verankert, sodass sie die Weltsicht der Menschen vielfach auch unbewusst prägen können; Rassismus durchzieht daher die gesamtgesellschaftlichen Strukturen."

Quelle: Lagebericht: Rassismus in Deutschland (PDF), S. 15


Das ist das zentrale Dogma der KRT: Weißer Rassismus ist immer und überall vorhanden – bewusst oder unbewusst, absichtlich oder unabsichtlich! Alle sozialen Strukturen und Systeme, alle Institutionen und Organisationen sind von Rassismus gegen Nichtweiße durchwaltet.

Und was ist an dieser These jetzt "rassistisch gegen Weiße"?
Diese These (sofern richtig dargestellt) kann nun richtig oder falsch sein, aber dass sie selbst Rassismus sei, ist Unfug. Jedenfalls außerhalb einer "Ätschi-bätschi-selber!"- Kindergarten-Diskussion.
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(Death / Susan, in: Pratchett, Hogfather)
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Tarvoc
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Beitrag(#2292115) Verfasst am: 02.02.2023, 22:15    Titel: Antworten mit Zitat

smallie hat folgendes geschrieben:
Freddie deBoer versucht "woke" dingfest zu machen:
Zitat:
Der Begriff "dogwhistle" ist eine Methode, mit der Leute einem einfach Haltungen unterstellen, die man nicht vertritt, um es leichter zu machen, Kritik abzutun, nur so nebenbei.

https://en.wikipedia.org/wiki/Dog_whistle_(politics)

Hör auf, Lügner zu zitieren.
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