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Hartz IV - "Verbrechen gegen Menschlichkeit" III
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44143

Beitrag(#2293039) Verfasst am: 04.03.2023, 18:00    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich behaupte mal, dass es für jeden eine Arbeit gibt, die ihn erfüllen kann.

Aber nicht im Kapitalismus! Die Leute können sich ja nicht einfach aussuchen, wo sie arbeiten. Der Glücksfall hier ist ja nicht, eine bestimmte Arbeit als erfüllend zu empfinden (ich würde mal vermuten, jeder findet irgendwelche Tätigkeiten erfüllend) sondern tatsächlich in diesem Bereich arbeiten zu können und nicht irgendwas anderes machen zu müssen. Gerade wenn wir über den Bewerbungszwang im Kontext von Hartz 4 reden, kann man sich das ja nicht einfach aussuchen.

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Mein Weg ist nicht weniger utopisch wie deiner.

Weiß ich nicht. Also alter Engelsianer würde ich erstmal reflexartig behaupten, er ist utopischer als meiner. Mr. Green

Die Frage ist ja, was genau "dein Weg" und "mein Weg" hier heißen soll. Ich habe wie gesagt überhaupt nichts gegen Leute, die auch beruflich ihrer Passion nachgehen (können). Bin ja selbst "so einer". Auch in dem Punkt sage ich den Leuten nicht, was sie mit ihrem Leben anstellen sollen.

vrolijke hat folgendes geschrieben:
Ich behaupte aber, dass meiner mehr beiträgt zum Bruttonationalglück. Deiner führt höchstens zur sozialer Unfriede und die Folgen daraus. - Staatsverdrossenheit, Demokratiefeindlichkeit, Verschwörungstheorien und rechtsradikale Parteien -.

Also eine linke Politik der Stärkung von Sozialsystemen und des Abbaus von Repressionen gegen Arbeitslose führt zur Stärkung rechter Parteien? Magst du mir auch erklären, wie genau das vonstatten geht? Empirische Evidenz scheint dem zu widersprechen: Der Aufstieg der Rechten in Deutschland begann nur ein paar Jahre nach dem Abbau der Sozialsysteme und der Einführung des Repressionssystems im Rahmen der Hartzreformen. Als wir noch gesunde Sozialsysteme hatten, gab es das nur vereinzelt. Heute sitzen die mit Wahlergebnissen im zweistelligen Bereich im Bundestag. Komisch oder? Es ist natürlich richtig, dass ein Erstarken linker Politik dazu führen kann, dass die Reichen und Mächtigen versuchen, eine starke Rechte als Gegengewicht aufzubauen. Das der Linken anzulasten ist aber schon eine herbe Verdrehung. Aber vor allem zeigt sich auch immer wieder, dass eine schwache Linke auch äußerst fruchtbarer Boden für das Erstarken von Rechtsradikalismus und Verschwörungstheorien ist. Ebenso wie schwache oder repressive Sozialsysteme. Schau dir nur mal die USA an.
_________________
Geh mir aus der Sonne, Alexander!
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astarte
Foren-Admin
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Anmeldungsdatum: 13.11.2006
Beiträge: 46488

Beitrag(#2293041) Verfasst am: 04.03.2023, 19:44    Titel: Antworten mit Zitat

Mein unmaßgeblicher und unbelegter Senf dazu:
zu sozialem Unfrieden, Staatsverdrossenheit, Demokratiefeindlichkeit, Verschwörungstheorien und Stärkung der rechtsradikalen Parteien führt es, wenn es immer mehr Leute gibt, die von einem Job nicht leben können.
Wenn die Wirtschaft wächst, die Konzerne Gewinne machen, aber die Löhne vom Mittelstand bis zum Niedriglohnsektor nicht entsprechend steigen. Die berühmte Schere immer weiter klafft.
Wenn für Bildung, angefangen bei ordentlichen Schulgebäuden, und Gesundheit, angefangen bei ausreichend ausgeruhtem Personal im Krankenhaus, aber gleichzeitig zu wenig Geld da sei.
Wenn die Lebenshaltungskosten steigen, die Mieten, Heizen, Lebensmittel, usw aber die Löhne nicht entsprechend mit.
Wenn sich Jobs verändern, Einsparungen der Arbeitgeber dh mehr Stress, schlechtere Bedingungen, weniger Personal (Beispiel: Pflege, Gastronomie, aber auch andere).
Wenn Politiker dann mit Steuersenkungen winken, die den unteren Einkommen nichts nützen, weil sie kaum direkte Steuern zahlen, aber die indirekten Steuern und steigenden Preise verteuern ihr Leben weiter.
Stichwort: Perspektive - Der Mensch muss eine akzeptable Perspektive haben.
Wenn dann Arbeitslose in diese Jobs gezwungen werden sollen, von denen man nicht oder kaum leben kann, die schlechte Bedingungen haben, die daher keiner nimmt, der nicht muss.
Wenn man sehr billige Arbeitskräfte und Dienstleister braucht, weil sonst selbst die Mittelschicht die Produkte, Arbeit und Dienstleistungen nicht mehr in Anspruch nehmen können.
Wenn durch die Unzufriedenheit dann Hetzer schaffen, Neid nach unten zu schüren: gegen Arbeitslose, Ausländer, Asylsuchende...

Bestimmt hab ich noch viel vergessen.

Ich persönlich sehe gar nicht, dass es da irgendwas wesentliches bringt, wenn Arbeitslose gepiesackt werden, miese Jobs anzunehmen. Wenn Anreize und erfolgreiche Vermittlung nicht möglich sind, bringt Schikane auch nichts. Weder der kleinen (winzigen) Minderheit, die tatsächlich so nicht wirklich arbeiten will. Noch denen, die schlicht nicht alles annehmen können, was ihnen übergestülpt werden soll. Für mich ist das genau das: Neid von unten gegen ganz unten schüren.

Wo man allerdings viel machen MUSS, ist wenn Jugendliche es nicht ins Arbeitsleben schaffen.
Da sind wir allerdings wieder bei der Bildung, Ausstattung der Schulen, ausreichend Lehrer, Lebenshaltungskosten, die Familien gut leben lassen, den sozialen Bedingungen, der Chancengleichheit, blabla usw....siehe oben Ach ja: und Jobcentermitarbeiter, die wirklich die Möglichkeiten haben, die Jobs und die passenden Arbeitnehmer zusammen zu bringen, die sich nicht von selber finden. Jugendliche in Ausbildung zu bringen, die zu ihnen passt. Nicht beschäftigt sind mit Schikanen gegen Leute, die in Jobs geschickt werden, die sie nicht machen wollen oder nicht können.

Insofern bin ich bei Tarvoc: gute stabile Sozialsysteme sind wichtig. Der Kapitalismus muss soweit kontrolliert werden, dass diese gerecht verteilt finanziert werden.
Repressalien gegen Arbeitslose dagegen sind sinnlos.
_________________
Tja
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46343
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2293042) Verfasst am: 04.03.2023, 23:11    Titel: Antworten mit Zitat

astarte hat folgendes geschrieben:
Mein unmaßgeblicher und unbelegter Senf dazu:
zu sozialem Unfrieden, Staatsverdrossenheit, Demokratiefeindlichkeit, Verschwörungstheorien und Stärkung der rechtsradikalen Parteien führt es, wenn es immer mehr Leute gibt, die von einem Job nicht leben können.
Wenn die Wirtschaft wächst, die Konzerne Gewinne machen, aber die Löhne vom Mittelstand bis zum Niedriglohnsektor nicht entsprechend steigen. Die berühmte Schere immer weiter klafft.
Wenn für Bildung, angefangen bei ordentlichen Schulgebäuden, und Gesundheit, angefangen bei ausreichend ausgeruhtem Personal im Krankenhaus, aber gleichzeitig zu wenig Geld da sei.
Wenn die Lebenshaltungskosten steigen, die Mieten, Heizen, Lebensmittel, usw aber die Löhne nicht entsprechend mit.
Wenn sich Jobs verändern, Einsparungen der Arbeitgeber dh mehr Stress, schlechtere Bedingungen, weniger Personal (Beispiel: Pflege, Gastronomie, aber auch andere).
Wenn Politiker dann mit Steuersenkungen winken, die den unteren Einkommen nichts nützen, weil sie kaum direkte Steuern zahlen, aber die indirekten Steuern und steigenden Preise verteuern ihr Leben weiter.
Stichwort: Perspektive - Der Mensch muss eine akzeptable Perspektive haben.
Wenn dann Arbeitslose in diese Jobs gezwungen werden sollen, von denen man nicht oder kaum leben kann, die schlechte Bedingungen haben, die daher keiner nimmt, der nicht muss.
Wenn man sehr billige Arbeitskräfte und Dienstleister braucht, weil sonst selbst die Mittelschicht die Produkte, Arbeit und Dienstleistungen nicht mehr in Anspruch nehmen können.
Wenn durch die Unzufriedenheit dann Hetzer schaffen, Neid nach unten zu schüren: gegen Arbeitslose, Ausländer, Asylsuchende...

Bestimmt hab ich noch viel vergessen.

Ich persönlich sehe gar nicht, dass es da irgendwas wesentliches bringt, wenn Arbeitslose gepiesackt werden, miese Jobs anzunehmen. Wenn Anreize und erfolgreiche Vermittlung nicht möglich sind, bringt Schikane auch nichts. Weder der kleinen (winzigen) Minderheit, die tatsächlich so nicht wirklich arbeiten will. Noch denen, die schlicht nicht alles annehmen können, was ihnen übergestülpt werden soll. Für mich ist das genau das: Neid von unten gegen ganz unten schüren.

Wo man allerdings viel machen MUSS, ist wenn Jugendliche es nicht ins Arbeitsleben schaffen.
Da sind wir allerdings wieder bei der Bildung, Ausstattung der Schulen, ausreichend Lehrer, Lebenshaltungskosten, die Familien gut leben lassen, den sozialen Bedingungen, der Chancengleichheit, blabla usw....siehe oben Ach ja: und Jobcentermitarbeiter, die wirklich die Möglichkeiten haben, die Jobs und die passenden Arbeitnehmer zusammen zu bringen, die sich nicht von selber finden. Jugendliche in Ausbildung zu bringen, die zu ihnen passt. Nicht beschäftigt sind mit Schikanen gegen Leute, die in Jobs geschickt werden, die sie nicht machen wollen oder nicht können.

Insofern bin ich bei Tarvoc: gute stabile Sozialsysteme sind wichtig. Der Kapitalismus muss soweit kontrolliert werden, dass diese gerecht verteilt finanziert werden.
Repressalien gegen Arbeitslose dagegen sind sinnlos.


Da bin ich ganz bei dir. Glaub es mir. Auch wenn das in manche Ohren vielleicht ganz anders aussehen mag.
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Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen
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Wilson
zwischen gaga und dada



Anmeldungsdatum: 04.02.2008
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Beitrag(#2293115) Verfasst am: 08.03.2023, 11:12    Titel: Antworten mit Zitat

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Wilson
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Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 20193
Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#2293116) Verfasst am: 08.03.2023, 11:12    Titel: Antworten mit Zitat

vrolijke hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Mein unmaßgeblicher und unbelegter Senf dazu:
zu sozialem Unfrieden, Staatsverdrossenheit, Demokratiefeindlichkeit, Verschwörungstheorien und Stärkung der rechtsradikalen Parteien führt es, wenn es immer mehr Leute gibt, die von einem Job nicht leben können.
Wenn die Wirtschaft wächst, die Konzerne Gewinne machen, aber die Löhne vom Mittelstand bis zum Niedriglohnsektor nicht entsprechend steigen. Die berühmte Schere immer weiter klafft.
Wenn für Bildung, angefangen bei ordentlichen Schulgebäuden, und Gesundheit, angefangen bei ausreichend ausgeruhtem Personal im Krankenhaus, aber gleichzeitig zu wenig Geld da sei.
Wenn die Lebenshaltungskosten steigen, die Mieten, Heizen, Lebensmittel, usw aber die Löhne nicht entsprechend mit.
Wenn sich Jobs verändern, Einsparungen der Arbeitgeber dh mehr Stress, schlechtere Bedingungen, weniger Personal (Beispiel: Pflege, Gastronomie, aber auch andere).
Wenn Politiker dann mit Steuersenkungen winken, die den unteren Einkommen nichts nützen, weil sie kaum direkte Steuern zahlen, aber die indirekten Steuern und steigenden Preise verteuern ihr Leben weiter.
Stichwort: Perspektive - Der Mensch muss eine akzeptable Perspektive haben.
Wenn dann Arbeitslose in diese Jobs gezwungen werden sollen, von denen man nicht oder kaum leben kann, die schlechte Bedingungen haben, die daher keiner nimmt, der nicht muss.
Wenn man sehr billige Arbeitskräfte und Dienstleister braucht, weil sonst selbst die Mittelschicht die Produkte, Arbeit und Dienstleistungen nicht mehr in Anspruch nehmen können.
Wenn durch die Unzufriedenheit dann Hetzer schaffen, Neid nach unten zu schüren: gegen Arbeitslose, Ausländer, Asylsuchende...

Bestimmt hab ich noch viel vergessen.

Ich persönlich sehe gar nicht, dass es da irgendwas wesentliches bringt, wenn Arbeitslose gepiesackt werden, miese Jobs anzunehmen. Wenn Anreize und erfolgreiche Vermittlung nicht möglich sind, bringt Schikane auch nichts. Weder der kleinen (winzigen) Minderheit, die tatsächlich so nicht wirklich arbeiten will. Noch denen, die schlicht nicht alles annehmen können, was ihnen übergestülpt werden soll. Für mich ist das genau das: Neid von unten gegen ganz unten schüren.

Wo man allerdings viel machen MUSS, ist wenn Jugendliche es nicht ins Arbeitsleben schaffen.
Da sind wir allerdings wieder bei der Bildung, Ausstattung der Schulen, ausreichend Lehrer, Lebenshaltungskosten, die Familien gut leben lassen, den sozialen Bedingungen, der Chancengleichheit, blabla usw....siehe oben Ach ja: und Jobcentermitarbeiter, die wirklich die Möglichkeiten haben, die Jobs und die passenden Arbeitnehmer zusammen zu bringen, die sich nicht von selber finden. Jugendliche in Ausbildung zu bringen, die zu ihnen passt. Nicht beschäftigt sind mit Schikanen gegen Leute, die in Jobs geschickt werden, die sie nicht machen wollen oder nicht können.

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Da bin ich ganz bei dir. Glaub es mir. Auch wenn das in manche Ohren vielleicht ganz anders aussehen mag.
.

wie oft wurde das( hier) schon....gewuenscht
und nun?

da müsste Mal was getan werden?
Kerze oder grün wählen? SPD? beten?
kleben?
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vrolijke
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Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 46343
Wohnort: Stuttgart

Beitrag(#2293120) Verfasst am: 08.03.2023, 11:37    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
vrolijke hat folgendes geschrieben:
astarte hat folgendes geschrieben:
Mein unmaßgeblicher und unbelegter Senf dazu:
zu sozialem Unfrieden, Staatsverdrossenheit, Demokratiefeindlichkeit, Verschwörungstheorien und Stärkung der rechtsradikalen Parteien führt es, wenn es immer mehr Leute gibt, die von einem Job nicht leben können.
Wenn die Wirtschaft wächst, die Konzerne Gewinne machen, aber die Löhne vom Mittelstand bis zum Niedriglohnsektor nicht entsprechend steigen. Die berühmte Schere immer weiter klafft.
Wenn für Bildung, angefangen bei ordentlichen Schulgebäuden, und Gesundheit, angefangen bei ausreichend ausgeruhtem Personal im Krankenhaus, aber gleichzeitig zu wenig Geld da sei.
Wenn die Lebenshaltungskosten steigen, die Mieten, Heizen, Lebensmittel, usw aber die Löhne nicht entsprechend mit.
Wenn sich Jobs verändern, Einsparungen der Arbeitgeber dh mehr Stress, schlechtere Bedingungen, weniger Personal (Beispiel: Pflege, Gastronomie, aber auch andere).
Wenn Politiker dann mit Steuersenkungen winken, die den unteren Einkommen nichts nützen, weil sie kaum direkte Steuern zahlen, aber die indirekten Steuern und steigenden Preise verteuern ihr Leben weiter.
Stichwort: Perspektive - Der Mensch muss eine akzeptable Perspektive haben.
Wenn dann Arbeitslose in diese Jobs gezwungen werden sollen, von denen man nicht oder kaum leben kann, die schlechte Bedingungen haben, die daher keiner nimmt, der nicht muss.
Wenn man sehr billige Arbeitskräfte und Dienstleister braucht, weil sonst selbst die Mittelschicht die Produkte, Arbeit und Dienstleistungen nicht mehr in Anspruch nehmen können.
Wenn durch die Unzufriedenheit dann Hetzer schaffen, Neid nach unten zu schüren: gegen Arbeitslose, Ausländer, Asylsuchende...

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Ich persönlich sehe gar nicht, dass es da irgendwas wesentliches bringt, wenn Arbeitslose gepiesackt werden, miese Jobs anzunehmen. Wenn Anreize und erfolgreiche Vermittlung nicht möglich sind, bringt Schikane auch nichts. Weder der kleinen (winzigen) Minderheit, die tatsächlich so nicht wirklich arbeiten will. Noch denen, die schlicht nicht alles annehmen können, was ihnen übergestülpt werden soll. Für mich ist das genau das: Neid von unten gegen ganz unten schüren.

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Da sind wir allerdings wieder bei der Bildung, Ausstattung der Schulen, ausreichend Lehrer, Lebenshaltungskosten, die Familien gut leben lassen, den sozialen Bedingungen, der Chancengleichheit, blabla usw....siehe oben Ach ja: und Jobcentermitarbeiter, die wirklich die Möglichkeiten haben, die Jobs und die passenden Arbeitnehmer zusammen zu bringen, die sich nicht von selber finden. Jugendliche in Ausbildung zu bringen, die zu ihnen passt. Nicht beschäftigt sind mit Schikanen gegen Leute, die in Jobs geschickt werden, die sie nicht machen wollen oder nicht können.

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.

wie oft wurde das( hier) schon....gewuenscht
und nun?

da müsste Mal was getan werden?
Kerze oder grün wählen? SPD? beten?
kleben?


Leider sind rigorose Maßnahmen, die mit dem Grundgesetz vereinbar sind, kaum durchzusetzen.

Auf Vorschlägen deinerseits warte ich immer noch.
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closeman
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Anmeldungsdatum: 27.11.2007
Beiträge: 1463

Beitrag(#2293151) Verfasst am: 08.03.2023, 22:28    Titel: Antworten mit Zitat

Kat hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Das hat doch nichts mit individuellen Drecksäcken zu tun. Das Erarbeiten von Profit für andere Leute ist schlichtweg das, was Lohnarbeit immer ist. Strukturell. Ihrem ganzen Begriff nach. Niemand stellt dich ein, wenn du keinen Profit erwirtschaftest, d. h. wenn deine Arbeit nicht mehr Verkaufbares produziert, als du an Lohn bekommst - und zwar mehr an Privateigentum für deinen Arbeitgeber, nicht irgendein abstraktes Mehr für "die Gesellschaft" oder für irgendwelche anderen Leute, die vielleicht mehr brauchen. Deswegen ist auch dein "Gehen wir doch gleich alle gar nicht mehr arbeiten!" so off point. Die Leute können von mir aus gerne arbeiten und produzieren, wenn sie irgendwas wollen, oder auch nur einfach wenn ihnen die Arbeit Spaß macht. Nur gibt es Arbeitslosigkeit im Kapitalismus überhaupt nur deshalb, weil sie das in unserer Gesellschaft eben nicht für sich selbst und füreinander so können, wie sie wollen - weil die Produktionsmittel und -stätten Privatbesitz einiger weniger sind und sie mit und an ihnen nur arbeiten können, wenn sie für diese wenigen produzieren, und um diese immer weniger werdenden sogenannten "Stellen" müssen sie auch noch konkurrieren. In einer rationalen Gesellschaft wäre jeder Arbeitsplatz, der z. B. aufgrund Automatisierung wegfällt, ein Segen für die ganze Gesellschaft inklusive desjenigen, der bisher auf diesem Arbeitsplatz gearbeitet hat. Die Leute hätten dann weniger zu arbeiten und mehr Güter. Aber weil die Maschinen, die ihn ersetzt haben, Privateigentum irgendeines Unternehmers sind, der ein alleiniges Anrecht auf sie und ihre Früchte hat, ist besagter Arbeiter gleichzeitig mit seiner Ersetzung auch von den produzierten Gütern abgeschnitten, oder - da ihm ohne Arbeit auch das Geld fehlt - sogar gleich von allen produzierten Gütern. Je nachdem, in welchem Land man lebt, also sogar gleich auch noch von Grundrechten wie Nahrung, Wohnung und medizinischer Versorgung. Jedes Arbeiten im Kapitalismus ist Arbeiten für den Profit der Wenigen, die unsere Produktivkräfte und damit letztlich die Grundlage unseres gesellschaftlichen Lebens privat besitzen, und nach ihrem Kommando. Diese Art von Arbeit ist die, von der ich sage: Ja, es wäre besser, wenn die Leute das ganz lassen würden - nicht um sie anderen aufzubürden, sondern um sie abzuschaffen. Sie macht nämlich die Arbeitenden, die menschliche Gesellschaft und inzwischen auch den Planeten kaputt.


Könntest Du nicht, spätestens alle 5 Zeilen, einen Absatz einfügen?
Das erleichtert enorm die Lesbarkeit, insbersondere wenn die Augen nicht mehr so gut sind.
Danke!


@ Kat: Das Argument würde ich gern mal bei einem sechsseitigen Bescheid in 11er Schriftgröße vom Jobcenter anbringen...
Und die "Lesbarkeit" ist da noch das geringste Problem.
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closeman
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Anmeldungsdatum: 27.11.2007
Beiträge: 1463

Beitrag(#2293156) Verfasst am: 08.03.2023, 23:37    Titel: Antworten mit Zitat

@Leutz: Ich bin begeistert, wieviele lesenswerte Beiträge ein dusseliges Schreiben des hiesigen Jobcenters hier im FGH generiert. Das ist doch mal ein Mehrwert. Vielen Dank dafür.
Astarte für den lesenswerten Senf, Vrolijke für das Statement, Tarvoc für die Analyse und allen anderen sowieso.
Beim nächsten Widerspruchsverfahren werde ich einfach eure Beiträge kopieren und als Begründung einfügen.


So richtig lustig ist das alles nicht wirklich, ein aktuelles Beispiel;
Mein Stromanbieter (Jahresabrechnung), hat gerade den monatlichen Abschlag um 50% erhöht (bei geringerem Verbrauch), das muss nun dem JC auch erklärt werden; warum die Stromkosten -ohne mein Zutun- gestiegen sind.
Im letzten Jahr habe ich jeden Monat meinen Abschlag freiwillig um 10 Euro erhöht, damit ich bei der Endabrechnung keine Nachzahlung leisten muss. Wovon auch?

Tja, dumm gelaufen: Mein Endabrechnung weist ein Guthaben von 160,00 Euro aus. KATASTROPHE! Ich habe eine Einnahme zu verbuchen. Was tun? Melde ich dem JC das als Geldzufluss? Brenne ich damit durch und mache mir ein schönes Leben, oder überweise ich meinem Stromanbieter davon zwei Abschläge und mit feier' mit den restlichen Cent eine Party?

Ironiefrei: 160,00 Euro Nachzahlung müsste das JC übernehmen. 160,00 Euro Guthaben können mir zum Nachteil werden. Was dabei 'raus kommt: Ihr erfahrt es demnächst in diesem Theater. Dranbleiben! Cool
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 15979
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#2300787) Verfasst am: 15.10.2023, 23:02    Titel: Antworten mit Zitat

Und die CDU heute so: Arbeitsdienst für Bürgergeld-Empfänger gefordert, wer sich dem verweigere, dem solle das Geld massiv gekürzt werden.

Ich möchte sagen, empfinde richtig Wut über eine derartige Forderung. Das hat damit zu tun, daß wo die Politik keine Antwort weiß, wird dann nämlich in einem System, indem v.a. Druck ausgeübt wird, noch mehr Druck auf die Arbeitslosen ausgeübt.

Das erinnert mich an den bösen Witz: Sitzen der Unternehmer, einer seiner Arbeiter und ein Arbeitsloser an einem Tisch, darauf ein Teller mit fünf Keksen. Der Unternehmer nimmt sich vier Kekse vom Teller und sagt dann zum Arbeiter: "Paß auf, der Arbeitslose schielt so hungrig auf deinen Keks."

Dank Politikern weiß ich ja einige Grundwahrheiten über den Arbeitsmarkt: 1. "Wer Arbeit will, findet auch welche. (Also:) Wer keine hat, will einfach nicht arbeiten/ist einfach zu faul zu arbeiten."; 2. "Jede Arbeit ist zumutbar" (Gerhard Schröder); 3. "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen." (Paulus, 2.Thessalonicher 3,10; Gerd Müntefering). Denn 4. "Untergewicht ist nicht das Problem von Hartz IV Empfängern" (i.e.: Die könnten auch gerne mal weniger essen.) (Thilo Sarrazin).

Die sind allesamt griffig, prägnant, bilden seit der Einführung von Hartz IV den Kanon der Überzeugungen der Meisten über Arbeitslose - und sind falsch.

Und 5. hier jetzt "Sozialhilfe/Hartz IV/Bürgergeld setze 'falsche Anreize', die Leute würden 'großzügig alimentiert'" o.ä.."

"Dank" Hartz IV konnten die Leute zum Teil am 15. des Monats keine Lebensmittel mehr kaufen, mit dem Bürgergeld hat es sich etwas verbessert, jetzt ist es der 20.. Sozialhilfeempfänger werden also "großzügig alimentiert", es bestünden keine "Anreize zur Arbeitsaufnahme"? Da noch zu kürzen, fördert aktiv das Verhungern.

Während Politik sich darin ergangen hat, dann gerne mal einigen Spezis die Taschen zu füllen: Man denke daran, daß der gewesene (CSU-)Verkehrsminister den Steuerzahler Hunderte Millionen gekostet hat, man erinnere sich auch an den Fall, als ein großer Unternehmer sich von 500 Mio. Corona-Hilfe dann 250 Mio. als Dividende gleich selbst ausbezahlt hat, oder auch an diese Maskengeschichte, wo CDU- und CSU-geführte Regierungen einem Parteifreund einen Maskendeal über Hunderte Millionen verschafft hatten ("Maskenaffäre"). Und da wurden die Provisionen, die da vom Parteifreund kassiert dafür wurden, nicht mal richtig versteuert. Aus meiner Sicht gefährdet so etwas den "sozialen Frieden".

Es soll aber versucht werden, von dieser Umverteilung nach oben abzulenken. Vielmehr ist es eigentlich so, daß in einer Zeit, in der viel mehr Menschen wirtschaftlich nur gerade so rundkommen, zum Verteilungskampf geblasen wird. Und weil man von denen, denen man zuvor großzügig zugeschanzt hat, nichts wiederkriegt (trickle-down funktioniert notorisch einfach nicht, und die sind auch zu gut aufmunitioniert, als daß der normale Bürger denen etwas wegnehmen könnte. Und wieviel Reiche für die Armen übrighaben, sieht man ohnehin am Verhalten der CDU), kann man nur denen wegnehmen, die noch schwächer sind als man selbst. Und das auserlesene Ziel sind hier halt diejenigen, die hierzulande am wenigsten Ressourcen zur Verfügung haben: Asylbewerber und Arbeitslose. Und denen können auch gerne mal Rechte eingeschränkt werden. Es besteht nämlich bis dato nur eine Arbeitspflicht für Strafgefangene (siehste, auch das ein Unding?), die soll jetzt ausgedehnt werden. Menschen zweiter Klasse?

Und einer der Verfechter und Treiber dieser Ideologie ist die CDU.

Und aufgrund der Gefährlichkeit der Aussagen kann das nicht anders bezeichnet werden als "populistische Lügen".


Zur Einordnung:

Durch das Hartz IV-System ist die Entstehung einer parallelen Arbeitswelt begünstigt worden, nämlich eines Niedriglohnsektors, aus dem letztlich kaum Aufstiegsmöglichkeiten bestanden. Durch die Einführung des Mindestlohns ist das etwas begrenzt worden. Deswegen mein Eindruck, daß da letztlich wieder eine parallele Arbeitswelt geschaffen werden soll, wo wieder die Möglichkeit geschaffen werden soll, praktisch jeden Lohn zu unterbieten. Zwangsarbeiter können es sich ja letztlich nicht aussuchen.

Und das erweist womöglich auch der "gemeinnützigen Arbeit" einen Bärendienst: Das Risiko besteht, daß gemeinnützige Arbeit als Zwangsarbeit geseen wird, als etwas Stigmatisierendes, eine Bestrafung, vor der man Angst haben soll. Wie überhaupt vor der Begegnung mit dem ganzen "Sozial"system. Es wird letztlich versucht, daß Menschen z.B. auf Arbeiter herabsehen, die im Stadtpark in den Sträuchern Müll einsammeln: Da wird endlich einmal den Faulen Beine gemacht, und dann heißt es bald auch, das seien Tätigkeiten für "faule Schweine" und "Schmarotzer", es müsse ja auch Druck ausgeübt werden, die Arbeit könne daher nicht unangenehm oder schwer genug sein.


Wer Bedürftigen das Geld kürzt, begeht außerdem einen fundamentalen Kategorienfehler. Denn die Bedürftigkeit besteht ja weiterhin, ganz unabhängig davon, ob derjenige aus der Sicht irgendeines Sachbearbeiters oder Politikers "genügend mitarbeitet".

Das Einzige, das an der Stelle denkbar wäre:

Anreize müssen aus meiner Sicht immer positiv funktionieren. (Es heißt ja beim StGB auch nicht "es gibt Anreize [oder Belohnungen], keine Straftaten zu begehen", sondern es gibt Strafen, wenn man Verbrechen begeht.) Man könnte also anstelle diejenigen zu bestrafen, die das nicht tun, denjenigen, die ehrenamtlich oder gemeinnützig arbeiten, einen Bonus zahlen.

Ich hätte aber noch einen anderen Vorschlag zur Kostensenkung: Vielleicht sollte man Politikern, die bei ihrer Arbeit Hunderte Millionen Euro Steuergelder in sinnlosen Projekten versenekn (z.B.: Scheuer) oder neben ihrer Arbeit offenbar noch in der Lage sind, sich gefährlichen populistischen Schwachsinn auszudenken (z.B. CDU-Linnemann), die Bezüge kürzen für jede unsinnige Aussage.

Jedenfalls hat das auch eine Überzeugung bestätigt: Ich habe so quasi zur Zeit der Wahlmündigkeit geschworen, eher sollte meine Hand verdorren, ehe ich die CDU wähle. Und davon werde ich auch nicht abrücken.
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Wilson
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Anmeldungsdatum: 04.02.2008
Beiträge: 20193
Wohnort: Swift Tuttle

Beitrag(#2300788) Verfasst am: 15.10.2023, 23:24    Titel: Antworten mit Zitat

Und die SPD wählst du, die grünen, die Hartz4 einführten?


Es gab von Kommentarseite z.b. im Focus sehr viel Beifall für Linnemanns Ideen.
Woanders kann man ja nun kaum noch Kommentare abgeben bzw lesen.
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 15979
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#2300791) Verfasst am: 16.10.2023, 07:27    Titel: Antworten mit Zitat

Man kann ja auch noch nachsetzen: Arbeitsplätze entstehen ja nicht, indem man Druck auf die Arbeitslosen ausübt. Und es fehlt auch an der Qualifikation, viele Arbeit"geber" beklagen sich doch, daß sie niemanden mit der benötigten Quali fänden. Aber mal davon abstrahiert: Wenn die 500.000 offenen Arbeitsplätze dann mit 500.000 von den 2.5 Mio Arbeitslosen besetzt sind, dann werden wohl Millionen Arbeitsplätze neu entstehen, was? Oder wird dann wieder nur der Druck erhöht, wird dann öffentlich angeprangert, wer keine Arbeit hat, oder müssen sie dann künftig Strafe zahlen anstatt Amtsgeld zu kriegen, oder werden die dann auf Arbeitsmigration nach Subsahara-Afrika geschickt oder was?

(Und bzw. sollte man gemeinnützige Arbeit dann wohl auch generell aufwerten, und wenn ein BG-Empfänger solche Arbeit übernimmt, das ihm dann auch nicht "anrechnen" (auch ein Euphemismus, der eigtl. "Anerkennung" suggeriert, wie in "jm. etwas hoch anrechnen"), also gleich wieder abziehen.)


Wilson hat folgendes geschrieben:
Und die SPD wählst du, die grünen, die Hartz4 einführten?

Es gab von Kommentarseite z.b. im Focus sehr viel Beifall für Linnemanns Ideen.
Woanders kann man ja nun kaum noch Kommentare abgeben bzw lesen.



Naja, ich nehme mal an, seit 2002 die Linke oder die Piraten. Die Anderen hat man vielleicht 2021 mal gewählt, weil sie versprochen hatten, die Situation für die Leute endlich mal zu verbessern. (Wenn auch nicht viel besser.) Was ja dann auch "im parlamentarischen Prozeß" verwässert wurde.

Das Problem ist ja, daß man - weil die Leute ja aus dem eigenen Weltbild heraus nicht satisfaktionsfähig sind, qua Denken "Die sind arm, und arm ist man nur, wenn man faul ist" (siehe Paulus, siehe auch "das Gleichnis von den überlassenen Talenten" etc.) etc., und man sie dann wohl auch nicht gefragt hat, was sie bräuchten, um a. ein Leben erstmal aktuell auf die Reihe zu kriegen, und b. langfristig auf die Beine zu kommen oder zumindest irgendwie zurechtzukommen, wenn sie das nicht können.

(Die meisten werden ja wohl nicht gesagt haben: "Ja, wenn man mir noch mehr Druck machen würde, dann müßte ich mich ja mal bißchen mehr bemühen." Die meisten würden wohl schon regulär arbeiten wollen, wenn sie denn auch gebraucht würden. Was ich von Leuten aber auch so kenne, sind die oft auch noch körperlich oder psychisch krank (oder über das Ganze sogar erst geworden). Jedenfals haben die auch nicht "zuviel Geld".)

Wenn man andererseits sieht, was die Politik für sinnlose Sachen raushaut, dafür niemand in Regreß genommen und das einfach abgeschireben wird (wie gesagt, das teuer gescheiterte Maut-Projekt von Scheuer, die überteuerten Maskendeals, fehlgeleitete Corona-Hilfsgelder, Verkehrsprojekte, die am Ende ein x-faches des Geplanten kosten etc.; und auch von den Cum-Ex-Geldern wird womöglich am Ende nur ein kleiner Teil zurückgeholt) und sich dann dieselben Leute beklagen, wenn Arbeitslose 50 Euro mehr kriegen sollen, dann läuft was ganz gewaltig falsch.
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Wilson
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Beitrag(#2300801) Verfasst am: 16.10.2023, 11:10    Titel: Antworten mit Zitat

Ja.
Die Frage ist z.b, wieso kann das so gut vermittelt werden, dieses 'nach unten treten'.
Und dass dieser aktuelle Hetzer? Christdemokrat ist, passt ja, obschon kathole.
Ideologisch vorherrschend ist ja hier eher das
protestantische Arbeitsethos, dachte ich, was natürlich keinen solcher billigen Wünsche offen lässt
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Tarvoc
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Beitrag(#2300811) Verfasst am: 17.10.2023, 16:15    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
Ja. Die Frage ist z.b, wieso kann das so gut vermittelt werden, dieses 'nach unten treten.

Weil man an die 'oben' kaum rankommt (im Zweifel nicht mal an den eigenen Arbeitgeber) und man gleichzeitig gesellschaftlich in eine Konkurrenzaituation gestellt ist. Da muss noch nicht mal viel 'vermittelt' werden. Aus dem Verhältnis selbst ergibt sich da schon beinahe automatisch auch das "passende" Verhalten.
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fwo
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Beitrag(#2300812) Verfasst am: 17.10.2023, 18:23    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
Ja. Die Frage ist z.b, wieso kann das so gut vermittelt werden, dieses 'nach unten treten.

Weil man an die 'oben' kaum rankommt (im Zweifel nicht mal an den eigenen Arbeitgeber) und man gleichzeitig gesellschaftlich in eine Konkurrenzaituation gestellt ist. Da muss noch nicht mal viel 'vermittelt' werden. Aus dem Verhältnis selbst ergibt sich da schon beinahe automatisch auch das "passende" Verhalten.

Man kann es auch anders ausdrücken:
Nach unten zu treten wird z.T. sogar belohnt, nach oben zu treten muss man sich finanziell, kräftemäßig und psychisch leisten können. Es sind schließlich nicht nur Luschen, die oben sitzen.
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Ich glaube an die Existenz der Welt in der ich lebe.

The skills you use to produce the right answer are exactly the same skills you use to evaluate the answer. Isso.

Es gibt keinen Gott. Also: Jesus war nur ein Bankert und alle Propheten hatten einfach einen an der Waffel (wenn es sie überhaupt gab).
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Tarvoc
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Beitrag(#2300815) Verfasst am: 18.10.2023, 02:50    Titel: Antworten mit Zitat

fwo hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Wilson hat folgendes geschrieben:
Ja. Die Frage ist z.b, wieso kann das so gut vermittelt werden, dieses 'nach unten treten.

Weil man an die 'oben' kaum rankommt (im Zweifel nicht mal an den eigenen Arbeitgeber) und man gleichzeitig gesellschaftlich in eine Konkurrenzaituation gestellt ist. Da muss noch nicht mal viel 'vermittelt' werden. Aus dem Verhältnis selbst ergibt sich da schon beinahe automatisch auch das "passende" Verhalten.

Man kann es auch anders ausdrücken:
Nach unten zu treten wird z.T. sogar belohnt, nach oben zu treten muss man sich finanziell, kräftemäßig und psychisch leisten können. Es sind schließlich nicht nur Luschen, die oben sitzen.

Ja, so kann man es auch ausdrücken.
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closeman
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Beitrag(#2300869) Verfasst am: 21.10.2023, 21:54    Titel: Antworten mit Zitat

Angesichts der aktuellen Krisen jammere ich auf relativ hohem Niveau und meine privaten Probleme erscheinen mir lächerlich, wenn ich die täglichen Nachrichten verfolge.

Irgendwo dazwischen findet aber nun mal mein Leben statt, und da ich die großen Räder nicht drehen kann, nehme ich am Weltgeschehen nur als Zuschauer teil. Während andere Menschen alles verlieren was sie haben, finanziert mir das Bürgergeld mein Dach über dem Kopf und einen warmen Hintern. Das weiß ich zu schätzen.

Mir ist das bewusst, dem zuständigen Jobcenter aber leider nicht. (Blöde Überleitung, aber mir ist keine bessere eingefallen.).

Im Gegenteil: Die für mich zuständige, verbeamtete und privatversicherte Sachbearbeiterin erklärt mir wie furchtbar ihr Job ist, und wie gut ich es habe, dass ich von 300 Euro im Monat
leben darf. Ernsthaft: Das muss ich mir anhören wenn ich da sitze (nächste Woche wieder).

Und sie hat ja recht, mal ehrlich: Wir haben erst den 21ten und ich hab‘ noch volle 50 Euro auf Tasche! Da mach‘ ich doch ein Fass auf, kündige die Wohnung und zieh‘ in die Tonne. Ganz zu schweigen von den „geldwerten Vorteilen“ die ich ihr verschweigen muss: Brennholzsammeln und -schneiden, den Gemüsegarten aus dem ich mich auch ernähre, oder die Abendessen bei den Nachbarn. (Das ist Insiderwissen, das muss unter uns bleiben).

Die hiesige Tafel hat eine Warteliste von sechs Monaten, Hartz 5 Beratungsstellen sind erst in 50km Entfernung erreichbar und haben auch keine Termine, Anwälte für Sozialrecht kannst Du hier mit Lupe suchen, und wenn Du dein letztes Hemd im Internet verhökerst bist Du hart an der Grenze zur Illegalität.

Aber sonst ist alles super. Und ihr so?!
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Wilson
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Beitrag(#2300871) Verfasst am: 21.10.2023, 23:04    Titel: Antworten mit Zitat

erstmal: skeptisch



mehr als spd oder grün wählen kann man doch nun wirklich nicht
oder demnächst wieder cdu/csu
oder mal afd
fdp eher weniger, knapp über 5 % vll
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vrolijke
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Beitrag(#2300877) Verfasst am: 22.10.2023, 11:21    Titel: Antworten mit Zitat

closeman hat folgendes geschrieben:
Angesichts der aktuellen Krisen jammere ich auf relativ hohem Niveau und meine privaten Probleme erscheinen mir lächerlich, wenn ich die täglichen Nachrichten verfolge.

Irgendwo dazwischen findet aber nun mal mein Leben statt, und da ich die großen Räder nicht drehen kann, nehme ich am Weltgeschehen nur als Zuschauer teil. Während andere Menschen alles verlieren was sie haben, finanziert mir das Bürgergeld mein Dach über dem Kopf und einen warmen Hintern. Das weiß ich zu schätzen.

Mir ist das bewusst, dem zuständigen Jobcenter aber leider nicht. (Blöde Überleitung, aber mir ist keine bessere eingefallen.).

Im Gegenteil: Die für mich zuständige, verbeamtete und privatversicherte Sachbearbeiterin erklärt mir wie furchtbar ihr Job ist, und wie gut ich es habe, dass ich von 300 Euro im Monat
leben darf. Ernsthaft: Das muss ich mir anhören wenn ich da sitze (nächste Woche wieder).

Und sie hat ja recht, mal ehrlich: Wir haben erst den 21ten und ich hab‘ noch volle 50 Euro auf Tasche! Da mach‘ ich doch ein Fass auf, kündige die Wohnung und zieh‘ in die Tonne. Ganz zu schweigen von den „geldwerten Vorteilen“ die ich ihr verschweigen muss: Brennholzsammeln und -schneiden, den Gemüsegarten aus dem ich mich auch ernähre, oder die Abendessen bei den Nachbarn. (Das ist Insiderwissen, das muss unter uns bleiben).

Die hiesige Tafel hat eine Warteliste von sechs Monaten, Hartz 5 Beratungsstellen sind erst in 50km Entfernung erreichbar und haben auch keine Termine, Anwälte für Sozialrecht kannst Du hier mit Lupe suchen, und wenn Du dein letztes Hemd im Internet verhökerst bist Du hart an der Grenze zur Illegalität.

Aber sonst ist alles super. Und ihr so?!


Ich bin zufrieden.
Aber ich weiß dass manche Menschen nicht zufrieden sind, wenn sie nicht jammern.
Der Beamter weiß wohl, dass viele Menschen ihn beneiden, deshalb jammert er herum, um Kund zu tun, dass das Leben für ihn auch nicht so leicht ist. (Der sollte ab und an mal die Augen aufmachen, und auch mal die Nachrichten anschauen).
Umziehen hilft manchmal ungemein, deshalb gibt es auf der Welt soviel Flüchtlinge (die sowas wie Bürgergeld nicht kennen).

Schön, dich wieder mal zu sehen hier.
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Tarvoc
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Beitrag(#2300879) Verfasst am: 22.10.2023, 11:52    Titel: Antworten mit Zitat

closeman hat folgendes geschrieben:
Im Gegenteil: Die für mich zuständige, verbeamtete und privatversicherte Sachbearbeiterin erklärt mir wie furchtbar ihr Job ist, und wie gut ich es habe, dass ich von 300 Euro im Monat leben darf. Ernsthaft: Das muss ich mir anhören wenn ich da sitze (nächste Woche wieder).

Mich würde ehrlich interessieren, was sie dir antworten würde, wenn du ihr vorschlagen würdest, zu tauschen.
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closeman
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Beitrag(#2300880) Verfasst am: 22.10.2023, 12:49    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
closeman hat folgendes geschrieben:
Im Gegenteil: Die für mich zuständige, verbeamtete und privatversicherte Sachbearbeiterin erklärt mir wie furchtbar ihr Job ist, und wie gut ich es habe, dass ich von 300 Euro im Monat leben darf. Ernsthaft: Das muss ich mir anhören wenn ich da sitze (nächste Woche wieder).

Mich würde ehrlich interessieren, was sie dir antworten würde, wenn du ihr vorschlagen würdest, zu tauschen.


Solche Fragen stelle ihr besser nicht, die Frau ist humorlos wie ein toter Hamster. Wie oft ich mir im Gespräch auf die Zunge beißen muss und stattdessen unverbindlich nicke erzeugt Selbstscham.
Sie persönlich schützt die deutschen Steuergelder vor den bösen Ausländern. Mir gönnt sie die Steuergelder gerade noch so, weil „mit Ihnen kann ich deutsch reden“ lässt aber keinen Zweifel daran, dass sie mich sanktioniert, wenn ich nicht spure.

Die Sanktionen sind nämlich keineswegs abgeschafft und einen Grund dafür hat sie schnell gebastelt. Klar, es sind nur 10% die dann gekürzt werden, aber das heißt für mich mein Budget für eine Woche Lebenshaltungskosten ist weg. Und sie kann mehrere Sanktionen nacheinander verhängen.

Widerspruch ist möglich, dauert aber 6 – 8 Wochen und solange ist die Kohle weg. Eigentlich müsste ich da mit einer Begleitung hingehen, aber wer soll dafür jedes Mal Zeit haben?! Hab‘ schon überlegt, ein Aufnahmegerät mitlaufen zu lassen sonst glaubt es keiner, was da für Sprüche kommen.

Meine Taktik: ich bedauere sie für den furchtbaren Job, heuchle Interesse und warte darauf, dass der/die nächste an die Tür klopft, damit der Termin ein bürokratisches Ende findet. Das sind so Situationen in denen auch ich mal zu dem Schluss komme; ich darf nicht mehr sagen, was ich wirklich denke...
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closeman
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Beitrag(#2301192) Verfasst am: 09.11.2023, 22:20    Titel: Antworten mit Zitat

Update: Frau S. hat den Termin durch einen Kollegen telefonisch absagen lassen. Kann ich Frau S. nun ihre Bezüge um 10% kürzen oder eine "Wegeunfähigkeitsbescheinigung" von ihr fordern?!
Nein, war nur Spaß. Kann ich nicht. Sie schon. Finde den Fehler....
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vrolijke
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Beitrag(#2301194) Verfasst am: 09.11.2023, 23:03    Titel: Antworten mit Zitat

closeman hat folgendes geschrieben:
Update: Frau S. hat den Termin durch einen Kollegen telefonisch absagen lassen. Kann ich Frau S. nun ihre Bezüge um 10% kürzen oder eine "Wegeunfähigkeitsbescheinigung" von ihr fordern?!
Nein, war nur Spaß. Kann ich nicht. Sie schon. Finde den Fehler....


Vielleicht kannst du eine Krankmeldung von ihr verlangen. Oder darf sie nicht krank werden?
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Wilson
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Beitrag(#2301195) Verfasst am: 09.11.2023, 23:24    Titel: Antworten mit Zitat

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Wilson
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Beitrag(#2301659) Verfasst am: 05.12.2023, 00:02    Titel: Antworten mit Zitat

Heißt jetzt buergergeld und soll, wenn es nach, ja klar, Christenpartei und vulgärliberalen geht, gleich Mal wieder reduziert werden

Der Stern, sieh an:
https://www.stern.de/amp/politik/sparen-beim-buergergeld--wie-armselig--34256950.html

"Sparen beim Bürgergeld? Wie armselig!"
Zitat:


Sollen etwa die Chip-Konzerne leer ausgehen?
Wer denkt denn an die armen Chip-Konzerne, die wir mit Hilfe von zehn Milliarden Euro Subventionen dazu bewegen müssen, ihre Halbleiter-Werke in deutschen Landen zu errichten? Und was soll nur aus den Hunderttausenden Hauseigentümern werden, die sich dank Habecks Heizungsgesetz ab dem kommenden Jahr teure Wärmepumpen zulegen müssen? Sollen die jetzt etwa leer ausgehen, nur damit die Bürgergeldempfänger 61 Euro mehr im Monat bekommen?

Um diesen Betrag soll der Regelsatz im Januar steigen. Das hat nicht etwa der Heilige Hubertus nächtens in seinem Sozialministerium erwürfelt, das ist das Ergebnis eines komplexen Verfahrens – dem im Vermittlungsausschuss auch die unionsgeführten Bundesländer zugestimmt haben.
(...)

18 Euro wirken bescheiden, zwölf Prozent klingen vermessen
(..)

18 Euro – das wirkt bescheiden. Zwölf Prozent klingen dagegen vermessen. Zwölf Prozent klingen wie: Wer soll da noch arbeiten?
(..)
Aber wenn wir schon über Verhältnismäßigkeiten sprechen, warum dann nicht zur Abwechslung mal über diese: 1,5 Prozent der Deutschen besitzen 3600 Milliarden Euro. 1,5 Prozent besitzen damit mehr als 90 Prozent aller Deutschen zusammen.

Ich weiß, da kann man leider überhaupt nichts machen. Also bleibt uns wieder nur eines übrig: Sobald es eng wird, diskutieren wir lieber über die paar Kröten, die wir gnädigerweise den Ärmsten der Gesellschaft zugestehen.


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Beitrag(#2302077) Verfasst am: 28.12.2023, 19:30    Titel: Antworten mit Zitat

tja , mal wieder verar***, genossen

hatten sich nicht viele von der spd abgewandt wegen dieser sog arbeitsmarktreformen?

nun hat man zur wahl was wieder gutmachen wollen?
bürgergeld wird eingeführt, als verbesserung angepriesen und nun?

verschärfung! der sanktionen für totalverweigerung.
wie soll das denn möglich gewesen sein? totalverweigerung?
wurde doch eh sanktioniert.
jetzt aber so richtig?


Zitat:

Pläne aus dem Arbeitsministerium sehen vor, Menschen, die nachhaltig Arbeit verweigern und dafür keine triftigen Gründe haben, das Bürgergeld zeitweise komplett zu streichen. Abgeschafft werden soll zudem auch ein Bonus für Weiterbildung.


https://www.n-tv.de/politik/Heil-will-Arbeitsverweigerern-Buergergeld-zeitweise-streichen-article24627092.html


parallel wird nun immerhin pfand für alle möglichen plastikflaschen eingeführt, da gibts mehr zu sammeln

und die pflege ist immer noch in der Bredouille
also ab ins kh, helfen, das kann jeder. die schwestern und wärter nerven. für ein gutes gehalt
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Beitrag(#2302085) Verfasst am: 28.12.2023, 22:34    Titel: Antworten mit Zitat

Wilson hat folgendes geschrieben:
tja , mal wieder verar***, genossen

hatten sich nicht viele von der spd abgewandt wegen dieser sog arbeitsmarktreformen?

nun hat man zur wahl was wieder gutmachen wollen?
bürgergeld wird eingeführt, als verbesserung angepriesen und nun?

verschärfung! der sanktionen für totalverweigerung.
wie soll das denn möglich gewesen sein? totalverweigerung?
wurde doch eh sanktioniert.
jetzt aber so richtig?



Totalverweigerer... Verwundert die gibt es doch gar nicht.
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Beitrag(#2302086) Verfasst am: 28.12.2023, 22:57    Titel: Antworten mit Zitat

In den Nachrichten, in denen ich das heute hörte, kam gleich danach die Meldung, daß die Regierung nicht versuchen wird, den gewesenen Verkehrsminister Scheuer für seine "gute Arbeit" bei dem Debakel um die Autobahnmaut in Regreß nehmen und auch nicht versuchen wird, die 250 Millionen Schadenersatz zu verhindern, die sie an die designierten Betreiber des Mautsystems nun zahlen muß, weil das System nicht zustande gekommen ist. Angesichts dessen möchte ich eigentlich Max Liebermann zitieren. Wie oft, stinkt auch hier der Fisch vom Kopf, nicht von den Schwächsten der Gesellschaft her. Da gibt es Leute, die mit dem ihnen anvertrauten Geld nicht verantwortlich wirtschaften, und nachher keilen sie aber auf die Schwächsten der Gesellschaft, wie "parasitär" die doch seien. Ist jemand plötzlich "dekadent", der auch am 20. des Monats noch was zu essen haben will?

(Nur mal eine Milchmädchenrechnung: Ein Arbeitsloser könnte wohl in der Größenordnung von 10.000 Jahren versorgt werden, was Andy Scheuer mit einem Federstrich versaubeutelt hat. Und noch um mehrere Größenordnungen höher sind die Gelder, die man offenbar ja auch organisieren konnte, um militärisch aufzurüsten, Aktionären in Corona-Zeiten ihre Dividende zu retten, überteuerte Masken zu kaufen etc.. Was kostet andererseits so ein Druckknopf in einem Leopard-Panzer? Offenbar sind Menschen dann wohl auch weniger wert als so ein Druckkopf.)

Tja, man hatte Verbesserungen versprochen, aber technisch gesehen scheint das mehr oder weniger eine Umbenennung zu sein, nur daß es erstmal "ein bißchen netter" klingen sollte. Aber im Kern bleibt es das alte Hartz-IV-System, in dem halt gegen Arbeitslosigkeit vorgegangen wird, indem man gegen die Arbeitslosen vorgeht. Und spätestens dieses System hat es ja auch salonfähig gemacht, Arbeitslose wieder zu beschimpfen, sie - wenn auch nicht unbedingt dem Begriff, so aber dem Sinn nach - als "Faule, Asoziale, Schmarotzer, unnütze Esser" zu bezeichnen: In meiner Weltsicht heißt "demjenigen das Geld (dann ja auch das Essengeld) streichen" nun einmal, daß man demjenigen wünscht, daß er verhungern soll.

(SCNR: Dafür aber wenigstens in der warmen Bude, weil wenn Obdachlose auf der Straße verhungern, man das ja halt so sieht.)

(Mag sein, daß es von einema anderen Amt Gutscheine für Lebensmittel o.ä. gibt. Dann fragt man sich natürlich, was eine derartige Argumentation soll. Ein Linke-Tasche-rechte-Tasche-Spiel auf Kosten der Arbeitslosen?)


Oder zumindest glaubt man, daß wo das populistische Agitieren (siehe die sogenannten "Wahrheiten" oben) doch so gut ankommt, man das auch tun muß, um noch Chancen beim Wähler zu haben. Nur hat man ja gesehen, daß dadurch nur die "Wahrheiten" (s.o.) der Populisten salonfähiger und die Populisten so immer stärker werden. Und wohin sollten denn die Wähler gehen, die eine echte Alternative zu dem vermeintlichen "Konsens" "immer härter vorgehen, immer stärker bestrafen" etc. von AFD bis SPD haben wollen?


Die Frage mag ja sein, ob die Leute, die z.B. keine Briefe mehr öffnen, nicht ganz andere Probleme haben. Und wenn dem so ist, dann zeigt das härtere Vorgehenwollen letztlich, daß der Staat seinen Teil der Verantwortung dann auch nicht mehr wahrnehmen will... Am Kopf kratzen.
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Beitrag(#2302089) Verfasst am: 29.12.2023, 00:01    Titel: Antworten mit Zitat

Und der diselsjandal und die cum ex gabudg warburgbabk Sache,?

Deinen Ausführungen kann man so viel noch hinzufügen...
Der heil ist auf jeden Fall auch blindgaenger. Ich bin deshalb dummerweise betrudbt
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Beitrag(#2302093) Verfasst am: 29.12.2023, 01:02    Titel: Antworten mit Zitat

Sammlung von Mitteilungen bei Labournet

Zitat:
Dringender Appell: Sozialverbände und ver.di warnen vor Sozialkürzungen: „Für ein menschenwürdiges Existenzminimum – gegen Kürzungen beim Bürgergeld!“

„In einer gemeinsamen Erklärung zeigt sich der Paritätische Gesamtverband zusammen mit sechs weiteren Organisationen äußerst besorgt über die aktuelle Debatte um Kürzungen beim Bürgergeld. Die unterzeichnenden Organisationen fordern eine sofortige Beendigung der zugespitzten Debatte und weisen darauf hin, dass eine potentielle Kürzung des Bürgergeldes nicht nur die Ärmsten hart treffen würde, sondern eine Kürzung beim Existenzminimum auch verfassungswidrig wäre. Auch falsche Behauptungen zum angeblichen Lohnabstandsgebot und die Forderung nach einem Arbeitszwang werden deutlich zurückgewiesen. (…) Neben dem Paritätischen Gesamtverband haben noch ver.di, die AWO, die Diakonie, der VdK, die Volkssolidarität und der SoVD den Aufruf “Für ein menschenwürdiges Existenzminimum – gegen Kürzungen beim Bürgergeld!” unterzeichnet.“ Pressemitteilung vom 08. Dezember 2023 beim Paritätischen Gesamtverband zum Aufruf „Für ein menschenwürdiges Existenzminimum – gegen Kürzungen beim Bürgergeld!“


Zitat:
„Die Kampagne gegen das Bürgergeld ist böswillige und verantwortungslose Stimmungsmache. Beschäftigte und Erwerbslose werden gegeneinander ausgespielt“, kritisiert DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel. „Dieser Theaterdonner ist ein reines Ablenkungsmanöver. Bürgergeld-Sätze und Löhne sollen klein bleiben, damit diejenigen auf der Sonnenseite von ihrem Wohlstand nichts abgeben müssen. Das ist das einzige Ziel dieser schäbigen Diskussion“, macht Anja Piel deutlich…“ DGB-Beitrag vom 01.11.2023




Gibt es aber juristische Hilfe? Man bedenke, daß Richter sicherlich großzügiger alimentiert werden als Hartz-IV, und sich insofern auch in philosophischer Rabulistik ergehen:

Zitat:
Im Urteil zur Abschaffung von Totalsanktionen bei »Hartz IV« stellte das Bundesverfassungsgericht zwar fest, dass es »dem nicht relativierbaren Gebot der Unantastbarkeit« widerspreche, würde ein »Existenzminimum« unterhalb dessen gesichert, »was der Gesetzgeber bereits als Minimum normiert hat«. Doch seien Leistungsminderungen »verhältnismäßig, wenn die Belastungen der Betroffenen auch im rechten Verhältnis zur tatsächlichen Erreichung des legitimen Zieles stehen, die Bedürftigkeit zu überwinden«, heißt es in einer Randnummer. Werde eine »ihnen angebotene zumutbare Arbeit« von Leistungsberechtigten nicht aufgenommen, sei auch »ein vollständiger Leistungsentzug zu rechtfertigen«, da eine Situation vorliege mit »derjenigen vergleichbar, in der keine Bedu?rftigkeit vorliegt«. Die Gefahr weiteren sozialen Kahlschlags ist also real…“ Kommentar von David Maiwald in der jungen Welt vom 06.12.2023


Und das ist eben falsch. Bereits erwähnt: Wer so argumentiert, begeht einen fundamentalen Kategorienfehler. Die Bedürftigkeit (definiert als "Keine ausreichenden Einkünfte aus anderen Quellen haben") besteht nämlich weiterhin.

Wer "christlich" argumentieren will: Auch in dem Gleichnis von dem "guten Samariter" steht etwas von "Ich gebe demjenigen, solange er dessen bedarf." Und da steht nichts von ", solange der auch genügend mitarbeitet, möglichst schnell wieder auf die Beine zu kommen". Und Jesus hat dem Mythos nach sogar das Brot magisch vermehrt wie Regierungen heutzutage das Geld. Und es wurde nicht kontrolliert, ob die Leute, die da essen kommen, vorher auch "ausreichend gearbeitet" haben...

(Wenn man diese "großzügige Alimentierung" betrachtet, die sich dann pro "regulärer Arbeitsstunde" bei einem zugrunde gelegten "Normalarbeitstag" von acht Stunden nach meiner Milchmädchenrechnung auf überschlägig geschätzte 3 Euro summiert, wäre auch ein "Scheiß-Job" mit Mindestlohn immer lukrativer. Wenn jemand ein "Jobangebot ausschlägt" [ist es nicht erstmal eher so: den Arbeitslosen werden Stellenanzeigen ausgedruckt und sie haben sich dann darauf zu bewerben?], hat der also nicht ganz andere Probleme, die ihn daran hindern?)

Man könnte vielleicht sogar behaupten, wer das streicht, negiert letztlich den Sozialstaat als Ganzen. Letztlich wird festgelegt, daß es keinen Rechtsanspruch auf ein Existenzminimum gäbe, sondern alles nur noch "netten Leuten" "aus Gnade" zugewiesen wird. Und das wäre letztlich Willkür.
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Beitrag(#2302437) Verfasst am: 10.01.2024, 01:03    Titel: Antworten mit Zitat

Ach Leute, ich baumle hier in meiner sozialen Bürgergeldhängematte, verdaue noch den Festtagsbraten und den Schampus vom Jahreswechsel (Burp!). Was mir SteuerzahlerInnen halt so finanzieren, da stört mich doch der Dussel der für die Post knechtet, und bringt mir einen Jobvorschlag vom Amt. Irgendwas mit Bahnvorstand, Boni und Dienstwagen, hätte fast die Line weggeprustet. Watt?! Das wäre ja mit sowas wie Arbeit verbunden, igitt! Hab‘ mich gleich wieder hingelegt.

Früh um 15:30 Uhr mal kurz aufgestanden, eine Dose Kaviar gesnackt und überlegt, welche Kreuzfahrt ich im ersten Quartal beantragen könnte. Erschöpft von der Anstrengung eine kurze Siesta eingelegt. Als ich kurz darauf gegen 21:00 Uhr erfrischt und ausgeruht erwache muss ich feststellen, dass es draußen nicht nur kalt sondern auch dunkel ist. Was tut diese Regierung eigentlich dagegen?! Kein Wunder, dass selbst die Bauern mürrisch werden. Deprimierend.


Schalte meinen 5qm Plasmabildschirm ein (den hab‘ ich zum Schreiben von Bewerbungen bewilligt bekommen wegen Kurzsichtigkeit, hähä), lehne mich in meinem beheizten Massagesessel (AOK, wegen Rücken), zurück, und zappe durch die Programme: Krieg hier, Streik dort, Katastrophen und Elend, das Übliche halt. Ein Bericht über irgendwelche Leute, die von ihrer Arbeit nicht leben können und deshalb zu wenig Geld haben. Schrecklich. Bin kurz betroffen und überlege, ob ich aus Solidarität morgen früh an der Hauptstraße applaudiere wenn sie zur Arbeit fahren.


Während ich mir noch auf die Schulter klopfe für diese selbstlose Idee, erscheint ein Herr Heil (ist das der Vorname?), auf dem Bildschirm, faselt etwas von „Sanktionen“ gegen Leute die angeblich nicht arbeiten wollen. Kann nicht sein. Um mich herum arbeiten eigentlich alle. Warum, weiß ich auch nicht, ich sehe die nur sehr selten. Eingeblendet ist seine Funktion als „Arbeitsminister“. Ja, dann mach‘ doch! Wieso sitzt der in meinem Bildschirm ? Geh‘ arbeiten! Du willst es doch.
Als wenn Sanktionen je etwas gebracht hätten. Dann wäre Russland längst pleite.

Langweiliges Programm heute. Ich rufe nach Dirk und Moni. Die beiden studieren irgendwas mit „Sozial“ vor dem Taxischein und müssen deshalb ein Praktikum machen. Die hat mein KI Programm über irgendein Caritas / Diakonie Gedöns rekrutiert und wenn sie ein halbes Jahr brav ihren Job gemacht haben, dann bestätige ich Ihnen das und sie dürfen sich weiter ausbeuten lassen. Das faule Pack braucht volle zwei Minuten, bis sie endlich mit der Sänfte erscheinen und mich in den Westflügel meiner Sozialwohnung bringen.

Eigentlich würde ich jetzt ein Nickerchen machen, aber heute trifft sich bei mir die monatliche Bürgergeld AG und als Leistungsträger muss ich da präsent sein. Nachdem wir die Tagesordnung (Sekt oder Schampus, Beihilfe oder Zuschuss, Goldzähne oder Implantat), abgearbeitet haben, verlagern wir die Petition“Anpassung des Bürgergelds an die Vorstandsgehälter der deutsch Bank“ an den Arbeitskreis (Dirk und Moni), und gehen zum privaten, nicht öffentlichen Teil über.

Das war ein harter Tag. Und nächsten Monat fassen wir ein ganz heißes Eisen an, da haben wir eine Arno Dübel Gedenkveranstaltung unter dem Motto: „Neiddebatte -muß das sein?“ Die findet in Florida bei Rolf statt. Reisekostenantrag ist schon ausgefüllt.
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