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Falameezar registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 1867
Wohnort: umringt von glücklichen Kühen
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(#228912) Verfasst am: 16.12.2004, 00:54 Titel: |
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rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Im Gegensatz zur genial inszenierten Flut in der DDR (ganz im Gegensatz zur damals stümperhaften Flut in Bayern- ))) halte ich die Irak-KriegsteilnehmeWeigerung Schröders für keinen Wahltrick. Zwar weiß ich nicht, wie er ohne das Mitziehen der Franzosen und Russen gehandelt hätte, dann hätte er ja mächtig unter Druck gestanden, aber das war wohl schon eine "Überzeugungstat". |
Ich bezweifle nicht, dass Schröder aus Überzeugung handelte, aber die Absichten der USA waren schon einige Monate früher erkennbar, dazu brauchte es nicht einmal einen Nachrichtendienst. Statt nun offen gegen diese Absichten Stellung zu beziehen u. entsprechende diplomatische Aktivitäten einzuleiten, hat Herr S. bis kurz vor der Wahl mit seinem öffentlichen Bekenntnis zurückgehalten.
_________________ Wenn die Welt erst ehrlich genug geworden sein wird, um Kindern vor dem 15. Jahr keinen Religionsunterricht zu erteilen, dann wird etwas von ihr zu hoffen sein.
Arthur Schopenhauer (Philosoph, 1788-1860)
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rabenkrähe Gast
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(#228931) Verfasst am: 16.12.2004, 05:10 Titel: |
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Falameezar hat folgendes geschrieben: | rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Im Gegensatz zur genial inszenierten Flut in der DDR (ganz im Gegensatz zur damals stümperhaften Flut in Bayern- ))) halte ich die Irak-KriegsteilnehmeWeigerung Schröders für keinen Wahltrick. Zwar weiß ich nicht, wie er ohne das Mitziehen der Franzosen und Russen gehandelt hätte, dann hätte er ja mächtig unter Druck gestanden, aber das war wohl schon eine "Überzeugungstat". |
Ich bezweifle nicht, dass Schröder aus Überzeugung handelte, aber die Absichten der USA waren schon einige Monate früher erkennbar, dazu brauchte es nicht einmal einen Nachrichtendienst. Statt nun offen gegen diese Absichten Stellung zu beziehen u. entsprechende diplomatische Aktivitäten einzuleiten, hat Herr S. bis kurz vor der Wahl mit seinem öffentlichen Bekenntnis zurückgehalten. |
Hat er, hat er. Und nicht nur er. Herta Däubler-Gmelin, ich lieeeeeeebe diesen Namen, hat Bush schon ein Jahr vor der Irak-Okkupation mit Hitler verglichen und ist dann zwar nach außen hin gerügt worden, aber wirkliche Konsequenzen wurden nicht gezogen.
Von diesem Zeitpunkt an waren deutsche Stimmen (außer der peinlichen der US-hörigen Opposition) dort nicht mehr von Interesse und Schröder selber war fast zwei Jahre völlig geschaßt.
Auch in der Uno wurden demonstrativ Gegenpositionen zur US-Haltung eingenommen. Wobei schon deutlich zutage getragene Stimmenthalten ja so gewertet wurden.
bin rabenkrähe
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Tassilo Deaktiviert
Anmeldungsdatum: 17.05.2004 Beiträge: 7361
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(#228954) Verfasst am: 16.12.2004, 11:34 Titel: |
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rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | [...] Herta Däubler-Gmelin, ich lieeeeeeebe diesen Namen, hat Bush schon ein Jahr vor der Irak-Okkupation mit Hitler verglichen und ist dann zwar nach außen hin gerügt worden, aber wirkliche Konsequenzen wurden nicht gezogen. |
1. hat Herta Däubler-Gmelin nicht Bush persönlich mit Hitler verglichen, sondern es ging um bestimmte (Ablenkungs-)Methoden, die sowohl Bush als auch Hitler gern mach(t)en;
2. als Konsequenz musste sie ihr Amt als Justizministerin aufgeben. Wenn Dir diese Konsequenz nicht ausreicht, wofür würdest Du dann plädieren?
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#229160) Verfasst am: 16.12.2004, 21:58 Titel: |
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Frau Däubler-Gmelin hatte 1. ihren Hang zur Geschichtsklitterung zur Schau gestellt. Hitler hatte keine innenpolitischen Probleme, die er durch außenpolitische Abenteuer überdecken gemusst hätte. Und 2. hatte sie ihre politische Instinktlosigkeit vorgeführt, denn dass sie eine wenn vielleicht auch verklausulierte Bush-Hitler-Gleichsetzung als Ministerin nicht überleben konnte, weil sie damit die ohnehin schon stark angeknackste deutsch-amerikanische Freundschaft schwer schädigen würde, musste ihr klar sein, wenn sie auch nur ein wenig Hirn im Kopf hatte.
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Falameezar registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 1867
Wohnort: umringt von glücklichen Kühen
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(#229193) Verfasst am: 16.12.2004, 23:01 Titel: |
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Raphael hat folgendes geschrieben: | Frau Däubler-Gmelin hatte 1. ihren Hang zur Geschichtsklitterung zur Schau gestellt. Hitler hatte keine innenpolitischen Probleme, die er durch außenpolitische Abenteuer überdecken gemusst hätte. Und 2. hatte sie ihre politische Instinktlosigkeit vorgeführt, denn dass sie eine wenn vielleicht auch verklausulierte Bush-Hitler-Gleichsetzung als Ministerin nicht überleben konnte, weil sie damit die ohnehin schon stark angeknackste deutsch-amerikanische Freundschaft schwer schädigen würde, musste ihr klar sein, wenn sie auch nur ein wenig Hirn im Kopf hatte. |
Manche verkaufen sich halt nicht für jeden Preis.
_________________ Wenn die Welt erst ehrlich genug geworden sein wird, um Kindern vor dem 15. Jahr keinen Religionsunterricht zu erteilen, dann wird etwas von ihr zu hoffen sein.
Arthur Schopenhauer (Philosoph, 1788-1860)
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Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
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(#229275) Verfasst am: 17.12.2004, 09:46 Titel: |
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Hier noch ein Punkt, wo die Sozialhilfe durchaus auch landen kann, eben weil sie selbst bei der jetzigen überwucherten Bürokratie grundsätzlich ungezielt ist: http://www.orf.at/041216-81766/index.html
Man kann natürlich in diesem konkretten Fall nun darüber lange debattieren, ob Fortell und Wussow diese Hilfe wirklich brauchten oder nicht.
Es ist dennoch ganz klar die menschliche Natur, dass man auf Abzocke ausgerichtet ist. Der Staat subventioniert mit der Sozialhilfe diese Tendenz natürlich auch noch...
orf hat folgendes geschrieben: | Auch sehr vermögende Menschen können in Österreich Notstandshilfe beziehen. Das Vermögen ist dafür nicht relevant. Das Einkommen des Partners hingegen schon. |
Auch dieses System ist sehr komisch. Wenn der Partner ein hoches Einkommen hat, heißt es noch lange nicht, dass beide Partner reich sind. Oftmals wird das Geld zwischen Partner vielmehr als Machtmittel verwendet. Der Staat sorgt mit dieser Regelung fast auch schon für eine solche Willkür.
Das Vermögen, ein wesentlich wichtigerer Faktor, wird dagegen nicht berücksichtigt. Da hat Österreich mal wieder gezeigt, wie klug und weise die Prioritäten gesetzt werden können.
Das Vermögen festzustellen würde zweifellos noch mehr Bürokratie nach sich ziehen. Aber bezüglich des Einkommens des Partners ist es auch nicht anders.
Österreich hat somit nicht nur eine sinnlose und bürokratisch gestalltete Sozialhilfe, sondern auch noch eine merkwürdig kategorisierte.
Neben der geringen Effecktivität der Bürokratie ist natürlich auch dessen Ausmaß und Kosten zu nennen.
mehr-freiheit hat folgendes geschrieben: | Die politische Linke spricht von Hilfe für die Armen und meint in Wahrheit Jobs für sich selbst. Kein Wirtschaftszweig ist in den letzten 30 Jahren so schnell gewachsen wie die Sozialbranche. Allein in Hamburg sind 42.000 Lohn- und Gehaltsempfänger im Sozialbereich beschäftigt. |
In Österreich wird die Lage während der letzten 30 Jahre ähnlich gewesen sein...
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#229279) Verfasst am: 17.12.2004, 10:01 Titel: |
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In Deutschland ist das aber anders. Da kriegt man Sozialhilfe und ab 1.1.2005 sogar Arbeitslosengeld II (für das man immerhin, unter Umständen sogar jahrzehntelang und in sehr großer Höhe, Versicherungsbeiträge eingezahlt hat) nur dann, wenn man sein Vermögen weitgehend aufgebraucht hat.
Das finde ich auch richtig, wenn derartige Leistungen abgeschaft werden. Hilfe sollten nur Bedürftige kriegen. Denen steht es aber auch wirklich zu.
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Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
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(#229534) Verfasst am: 18.12.2004, 00:20 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | In Deutschland ist das aber anders. | Bis zu einem gewissen Grad sicher. In den Grundsätzen, jedoch haben beide Staaten sehr ähnliche Probleme.
Zitat: |
Da kriegt man Sozialhilfe und ab 1.1.2005 sogar Arbeitslosengeld II (für das man immerhin, unter Umständen sogar jahrzehntelang und in sehr großer Höhe, Versicherungsbeiträge eingezahlt hat) nur dann, wenn man sein Vermögen weitgehend aufgebraucht hat.
Das finde ich auch richtig, wenn derartige Leistungen abgeschaft werden. Hilfe sollten nur Bedürftige kriegen. Denen steht es aber auch wirklich zu. |
Nein, die Sozialhilfe lässt sich nur mit größtem Aufwand so steuern, dass sie (theoretisch) genau dort landet, wo sie landen soll. Dann würde die Bürokratie aber sicher auch schon viel mehr kosten, als die ausgezahlten Sozialgelder selbst (was vielleicht aber auch jetzt schon der Fall ist, wie es mehr-freiheit.de meint). Ausserdem ist kein Staat dazu verpflichtet, Almosen an vermeintliche oder tatsächliche Unterschichten zu verschenken.
Wenn sich der Staat jedoch an eine engzügelige und veraltete Verfassung bindet, dann ist das auch nicht mein Problem, weil erstens die österreichische Verfassung nie demokratisch auch nur bestätigt wurde, zweitens mehrfach bereits eindeutig gebrochen wurde und drittens schon Jahrzehnte alt ist.
Die Verfassung ist auf dem Mist der Nachkriegszeit gewachsen. Damals war die Stimmung geprägt von einer masochistischen Untertänigkeit gegenüber den alliierten verbrecherischen Besatzungsmächten (und damit meine ich alle vier!) und von dem heute lange nicht mehr gültigen (und zudem ziemlich naivem) Eindruck, dass Österreich in der rauhen Umgebung diktatorisch regierter Staaten nur als völlig neutrales Land überleben kann.
Zum Glück blieb Österreich nicht so in sich verschlossen, wie die Schweiz...
Die Seite mehr-freiheit.de gibt auch noch folgendes an:
Zitat: | In den USA gehen zwei Drittel der für die Armen bestimmten Staatsausgaben an Sozialarbeiter aus der Mittelschicht, welche die Wohlfahrtsprogramme verwalten. In Deutschland dürfte der Anteil der Personalkosten an den Sozialausgaben eher noch höher sein. |
Die Staatsschulden, über die normalerweise keiner spricht, haben endlich auch den orf dazu veranlasst, einen (leider sehr knappen) Bericht darüber zu verfassen:
Zitat: | Die öffentliche Verschuldung Österreichs kratzt im heurigen Jahr erstmals an der 150-Mrd.-Euro-Marke. Die Schulden des Bundes, der Länder und der Gemeinden sind im heurigen Jahr nach einer "finanztechnischen" Maßnahme im Zuge der ÖBB-Reform ungewöhnlich stark gestiegen, nämlich um zehn Mrd. Euro, geht aus heute verteilten Unterlagen des Staatsschuldenausschusses hervor.
[...]
Bei acht Millionen Einwohnern entsprechen 150 Mrd. Euro einer Verschuldung von knapp 19.000 Euro pro Kopf und Nase. Der über Jahrzehnte angesammelte Schuldenstand entspricht damit beinahe zwei Drittel dessen, was alle Österreicher im Laufe eines Jahres erarbeiten. |
Wohlgemerkt ist das fast zwei Drittel des BIP oder BSP, (das hat der orf natürlich nicht eindeutig erklärt). Dennoch dürfte sich der BIP vom BSP nicht fundamental unterscheiden.
Wichtig zu merken ist, dass BIP und BSP erheblich mehr, als das jährliche Volkseinkommen sind. Die Schulden werden somit wohl noch bedeutend höher sein, als das jährliche Bruttovolkseinkommen. Die ca. 19 000 Euro pro Kopf sprechen dabei für sich.
Da es ja aber pro Kopf und nicht pro erwerbstätige Person ist, wird der Betrag pro Erwerbstätige Person noch einmal weit höher angesetzt werden müssen, in etwa um das Doppelte.
Nun stell dir vor, diese 38 000 € seien deine privaten Schulden!
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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Falameezar registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 1867
Wohnort: umringt von glücklichen Kühen
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(#229598) Verfasst am: 18.12.2004, 03:55 Titel: |
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Kossuth hat folgendes geschrieben: | Nein, die Sozialhilfe lässt sich nur mit größtem Aufwand so steuern, dass sie (theoretisch) genau dort landet, wo sie landen soll. Dann würde die Bürokratie aber sicher auch schon viel mehr kosten, als die ausgezahlten Sozialgelder selbst (was vielleicht aber auch jetzt schon der Fall ist, wie es mehr-freiheit.de meint). |
Als ich Mitte der 90er noch im hiesigen Asylkreis tätig war, wurde die Sozialhilfe von einer Geld- in eine Sachleistung gewandelt. Zuvor bekamen die Asylbewerber, die ja per Gesetz nicht arbeiten durften u. somit auf die Sozialhilfe angewiesen waren, pro Person u. Woche 50,- DM, danach ein Lebensmittelpaket "im Wert von 50,- DM". Die Lebensmittel, die in diesem Paket waren, konnte man bei Aldi für ca. die Hälfte des angeblichen Wertes einkaufen.
Gezielte u. unbürokratische Hilfe ist möglich, allerdings wollen sich immer mehr Institutionen an solchen Dienstleistungen gesundstoßen, das ist das Problem, was alles so teuer macht!
_________________ Wenn die Welt erst ehrlich genug geworden sein wird, um Kindern vor dem 15. Jahr keinen Religionsunterricht zu erteilen, dann wird etwas von ihr zu hoffen sein.
Arthur Schopenhauer (Philosoph, 1788-1860)
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rabenkrähe Gast
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(#229600) Verfasst am: 18.12.2004, 04:20 Titel: |
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Tassilo hat folgendes geschrieben: | rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | [...] Herta Däubler-Gmelin, ich lieeeeeeebe diesen Namen, hat Bush schon ein Jahr vor der Irak-Okkupation mit Hitler verglichen und ist dann zwar nach außen hin gerügt worden, aber wirkliche Konsequenzen wurden nicht gezogen. |
1. hat Herta Däubler-Gmelin nicht Bush persönlich mit Hitler verglichen, sondern es ging um bestimmte (Ablenkungs-)Methoden, die sowohl Bush als auch Hitler gern mach(t)en;
2. als Konsequenz musste sie ihr Amt als Justizministerin aufgeben. Wenn Dir diese Konsequenz nicht ausreicht, wofür würdest Du dann plädieren? |
.........
Du, ich fand ihre Äußerung absolut berechtigt, wenn auch politisch unklug.
Die Gute hat anschließend nach Intervention der Regierung ihre Äußerungen ein bißchen "interpretiert".
Sie mußte ihr Amt als Justizministerin keineswegs aufgeben, es stand vielmehr die Wahl an und es war vorher klar, daß sie nicht das Amt behielt.
bin rabenkrähe
ps Irgendwie gehört es hier ja dazu, daß der US-Folterminister Rumpsfield sich geweigert hat, zu einer Wehrtagung nach München zu kommen, wenn ihm nicht zugesichert wird, daß die hierzulande erhobenen juristischen Klagen gegen ihn in keinster Weise zur Sprache kommen oder eine sonstige Rolle spielen.
Wär ja wirklich zum Schießen, wenn wir den Heini hier inhaftieren und es zu einer Gerichtsverhandlung gegen ihn käme. Dann könnten wir mit TW auch den Einzelfall diskutieren, ob der gefoltert werden müßte, damit er preisgibt, welche Befehle er wirklich an seine Soldaten gegeben hat....
...aber das nur am Rande.
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rabenkrähe Gast
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(#229601) Verfasst am: 18.12.2004, 04:25 Titel: |
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Falameezar hat folgendes geschrieben: | Kossuth hat folgendes geschrieben: | Nein, die Sozialhilfe lässt sich nur mit größtem Aufwand so steuern, dass sie (theoretisch) genau dort landet, wo sie landen soll. Dann würde die Bürokratie aber sicher auch schon viel mehr kosten, als die ausgezahlten Sozialgelder selbst (was vielleicht aber auch jetzt schon der Fall ist, wie es mehr-freiheit.de meint). |
Als ich Mitte der 90er noch im hiesigen Asylkreis tätig war, wurde die Sozialhilfe von einer Geld- in eine Sachleistung gewandelt. Zuvor bekamen die Asylbewerber, die ja per Gesetz nicht arbeiten durften u. somit auf die Sozialhilfe angewiesen waren, pro Person u. Woche 50,- DM, danach ein Lebensmittelpaket "im Wert von 50,- DM". Die Lebensmittel, die in diesem Paket waren, konnte man bei Aldi für ca. die Hälfte des angeblichen Wertes einkaufen.
Gezielte u. unbürokratische Hilfe ist möglich, allerdings wollen sich immer mehr Institutionen an solchen Dienstleistungen gesundstoßen, das ist das Problem, was alles so teuer macht! |
Ja, und vor allem wird die Sozialhilfe, wie andere staatliche Leistungen, immer wieder zur "Erziehung" mißbraucht. Meist lediglich, um gegen Stammtischvorurteile sich hervorzutun.
Beredtes Beispiel dafür ist, daß Empfänger staatlicher Leistungen immer wieder als Schmarotzer verunglimpft werden. Dann wird laut und massiv gefordert, daß sie zu Arbeiten herangezogen werden müßten, es werden Initiativen und gesetzliche Maßnahmen groß angekündigt.
In Wahrheit hat die Sozialgesetzgebung seit jeher vorgesehen, daß Sozialhilfeempfänger im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu Arbeiten herangezogen werden.
Es wird Zeit, daß solche Leistungen ein Recht für die davon Abhängigen werden und nicht zur Stimmungsmache und zur Pflege verfehlter Vorurteile mißbraucht werden.
bin rabenkrähe
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Falameezar registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 1867
Wohnort: umringt von glücklichen Kühen
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(#230729) Verfasst am: 20.12.2004, 23:59 Titel: |
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rabenkrähe hat folgendes geschrieben: | Ja, und vor allem wird die Sozialhilfe, wie andere staatliche Leistungen, immer wieder zur "Erziehung" mißbraucht. Meist lediglich, um gegen Stammtischvorurteile sich hervorzutun.
Beredtes Beispiel dafür ist, daß Empfänger staatlicher Leistungen immer wieder als Schmarotzer verunglimpft werden. Dann wird laut und massiv gefordert, daß sie zu Arbeiten herangezogen werden müßten, es werden Initiativen und gesetzliche Maßnahmen groß angekündigt.
In Wahrheit hat die Sozialgesetzgebung seit jeher vorgesehen, daß Sozialhilfeempfänger im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu Arbeiten herangezogen werden.
Es wird Zeit, daß solche Leistungen ein Recht für die davon Abhängigen werden und nicht zur Stimmungsmache und zur Pflege verfehlter Vorurteile mißbraucht werden.
bin rabenkrähe  |
Du bist ja (fast) ein größerer Träumer als ich.
_________________ Wenn die Welt erst ehrlich genug geworden sein wird, um Kindern vor dem 15. Jahr keinen Religionsunterricht zu erteilen, dann wird etwas von ihr zu hoffen sein.
Arthur Schopenhauer (Philosoph, 1788-1860)
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