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Transsexualität, Homosexualität, TERFs
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jdf
MIM-104C Nikopol
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
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Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#2295837) Verfasst am: 31.05.2023, 09:03    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:
Was deine transfeindliche Philosophen-TERF-Trulla da lallt, geht also komplett am Thema vorbei, zeigt allerdings, was es heißt, menschenfeindliche Ideologien zu vertreten.

Falls du Steinhoff meinst: Ich glaube nicht, dass er ein TERF ist. Der Ausdruck TERF bezeichnet nicht einfach jeden, der transfeindlich ist, sondern ganz spezifisch trans-exklusive FeministInnen (bzw. Leute, die sich selbst als FeministInnen verstehen). Nach dem, was ich auf seiner Website gesehen habe, würde ich wetten, dass der Mann mit keiner Art von Feminismus irgendwas zu tun hat.

Ok, ok. Wir haben hier eine libertäre Trulla, die damit einverstanden sein dürfte, dass man sie zubereitet und isst, nachdem man sie überwältigt hat. Mir auch recht. Guten Appetit. essen
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RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44089

Beitrag(#2295838) Verfasst am: 31.05.2023, 09:44    Titel: Antworten mit Zitat

Mir scheint der Herr ja eher autoritär veranlagt... Andererseits wird ja sogar Ayn Rand als "libertär" bezeichnet, also was soll's. Wird schon passen. Schulterzucken
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jdf
MIM-104C Nikopol
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 25579
Wohnort: Nekropole E|B

Beitrag(#2295840) Verfasst am: 31.05.2023, 10:16    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Mir scheint der Herr ja eher autoritär veranlagt... Andererseits wird ja sogar Ayn Rand als "libertär" bezeichnet, also was soll's. Wird schon passen. Schulterzucken

Ist sowieso egal. Wichtig ist bloß, dass er in seinem Artikel auf Grundrechte für alle scheißt und das mit einem lehrbuchmäßigen Biologismus begründet:

Zitat:
Von Biologismus spricht man, wenn versucht wird, menschliche Phänomene und Sachverhalte (etwa individuelle oder kollektive Verhaltensweisen, gesellschaftliche Zustände oder politische Zusammenhänge) vorrangig oder allein durch biologische Tatsachen, Theorien und Modelle zu erklären. Die in der Biologie ermittelten Gesetzmäßigkeiten werden dabei als einheitliche Gesetze der realen Welt verallgemeinert und zu einer Art „Weltprinzip“ erhoben.[2] Biologismus wird daher auch als biologischer Reduktionismus definiert, der alle relevanten sozialen oder kulturellen Phänomene auf biologische Grundtatsachen zurückführe.[3][4] Historisch wurden biologistische Ansätze einerseits durch Übertragung biologischer Konzepte auf die Sozial- und Kulturwissenschaften, andererseits durch die Ausdehnung der Biologie auf die physikalischen Wissenschaften zur Geltung gebracht. Bekannte Vertreter als biologistisch eingeordneter Denkmodelle sind der Zoologe Ernst Haeckel und der Naturphilosoph Adolf Meyer-Abich – Letzterer ist einer der wenigen Vertreter, die ihre Thesen selbst als „biologistisch“ bezeichneten.[2]

Zahlreiche sozialdarwinistische und völkische Theorien sind stark biologistisch bestimmt. [...]

https://de.wikipedia.org/wiki/Biologismus

Vgl: https://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=2295388#2295388

Da zeigt sich wieder das Phänomen dieser erbärmlichen Würstchen, die Arschlochideologien vertreten, sich dann aber aufs äußerste empören, was mensch sie dann auch Arschloch nennt. Ungustiöses im Blickfeld
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27888
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#2295841) Verfasst am: 31.05.2023, 10:49    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
jdf hat folgendes geschrieben:

Lies einfach den ganzen Beschluss. Dann weißt du, worum es geht und was die LEITSÄTZE bedeuten sollen.


https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2017/10/rs20171010_1bvr201916.html

Es ist auch von subjektiver Selbst(nicht)zuordnung die Rede:

"…Personen, deren Geschlechtsentwicklung gegenüber einer weiblichen oder männlichen Geschlechtsentwicklung Varianten aufweist und die sich selbst dauerhaft weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zuordnen…"

Das bezieht sich zunächst klar auf Intersexuelle. Wo in dem oben verlinkten Text steht, dass sich dieses Urteil gleichermaßen auf nichtintersexuelle Transsexuelle und "Nichtbinäre" bezieht? Das lässt sich eher aus Folgendem ableiten:

https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2017/bvg17-095.html

Zitat:
" Es geht auch um subjektiv empfundene Geschlechtsidentität

Nun lassen die Verfassungsrichter offen, ob sie sich nur auf anatomische Uneindeutigkeiten beziehen. Es finden sich Hinweise, dass es ihnen um mehr geht, nämlich auch um die subjektiv empfundene Geschlechtsidentität. Das gibt Hoffnung für alle, die zwar ein eindeutiges biologisches Geschlecht haben mögen, sich diesem aber nicht zugehörig fühlen. Dass für die Karlsruher Richter im Zweifelsfall die gefühlte Identität eine entscheidende Rolle spielt, haben sie bereits vor Jahren klargemacht, als sie eine Reform des Transsexuellengesetzes anmahnten. Eine rechtliche Angleichung des Geschlechtes – von Mann zu Frau oder andersherum – setze eben nicht zwangsläufig eine Operation voraus, hieß es 2011."

Quelle: https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/queerspiegel/das-urteil-zum-dritten-geschlecht-ist-eine-revolution-2923228.html


Zitat:
"Am 22. April 2020 hat der Bundesgerichtshof (BGH) einer nicht binären Person die Streichung des eigenen Personenstandes nach Personenstandsgesetz verweigert. Gestern wurde Verfassungsbeschwerde gegen das Urteil eingereicht.
Der BGH hatte unter anderem damit argumentiert, dass das Körpergeschlecht einer Person ausschlaggebend dafür sei, ob diese nach Personenstandsgesetz den eigenen Personenstand verändern kann oder nicht."

Quelle: https://www.bundesverband-trans.de/verfassungsbeschwerde/


Hier ist das Urteil als PDF: https://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=en&Datum=2020&Seite=1&nr=106062&pos=41&anz=731&Blank=1.pdf


Auch nach unzähligen Seiten deiner Beiträge weiß ich es immer noch nicht:
Alchemist hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Alchemist hat folgendes geschrieben:

Ich verstehe immer noch nicht die Motivation dahinter. Warum so Leute wie myron sich so dermaßen in ein Thema verbeißen und anderen Menschen gewisse Rechte absprechen möchten, bei etwas, was sie gar nicht betrifft.


Erkennst du denn nicht, dass das Selbstbestimmungsgesetz sehr wohl Folgen für Nichttranspersonen hat, insbesondere Frauen?


Was hat das denn bitte für mich als cis-Mann für Folgen?
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Bravopunk
Sugoi Dekai :D



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Beitrag(#2295848) Verfasst am: 01.06.2023, 09:22    Titel: Antworten mit Zitat

Um nochmals auf die Pronomen zurück zu kommen: "Karl-Heinz hat heute frei. Sie geht zum Angeln und danach trifft sie sich mit ihrem Freund Walter."

Es hindert ja niemand einen daran eine Frau zu sein, die Karl-Heinz heißt. Es verstößt lediglich gegen sprachliche Konventionen. Männlich klingende Namen, auch von unbelebten Gegenständen, werden nämlich in der Regel von männlichen Pronomen begleitet. Weibliche von weiblichen. Sinn hat das immer nur bedingt gemacht, weil z. B. der Lastenkran oder die Streuobstwiese ja keine Geschlechter haben können. Menschen hingegen haben immer mindestens eins. Eine indizienbasierte Annahme zu machen, was jemand ist, ist für das Gehirn da durchaus sinnvoll und -bildend.

Das Pronom ist da, wie der Name schon sagt, ein Platzhalter, der Sätze wie den obigen vereinfachen sollen. Ob das Pronom der Gefühlswelt des Bezeichneten entspricht ist völlig irrelevant. Einzig wichtig ist der Gehalt und Sinn des gebildeten Satzes. Erst wenn der Satzbilder weiß, dass Karl-Heinz eine Frau ist, macht der Satz Sinn. Ohne dieses Wissen hält man ihn für sprachlich unkorrekt und nicht geeignet die beschriebene Realität verständlich abzubilden.

Basierend auf den zwei biologischen Geschlechtern und der Erkenntnis der Abwesenheit von Geschlecht haben sich drei Geni herausgebildet, die für dieses Ziel zweckmäßig sind: Männlich, weiblich und neutral. Mehr Pronomen als für diese drei Geschlechtsfälle braucht es nicht.

Fühlt sich jemand von keinem davon bezeichnet, ist das übrigens nicht weiter schlimm, denn sie spiegeln mitnichten die Identität des Bezeichneten wieder, sondern lediglich seine Erscheinung in der Realität. Man soll sich damit gar nicht identifizieren, sondern lediglich als Objekt bezeichnet werden. Sich darauf zu fokussieren, als wäre es wichtig für die eigene Selbstwahrnehmung entspringt imho einem Missverständnis von Sprache.

Aber das ist natürlich alles nur meine Sicht auf die Dinge. Möglich, das ich damit falsch liege und das Pronomen überträgt sich mystisch, magisch oder metaphysisch auf den Bezeichneten, wie ein Fluch oder so. Dann wäre das allerdings ein Fall für Astro-TV.
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#2295849) Verfasst am: 01.06.2023, 09:41    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Es hindert ja niemand einen daran eine Frau zu sein, die Karl-Heinz heißt.

Oder Michael.

Aber früher hat einen daran das deutsche Gesetz gehindert.
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Bravopunk
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Beitrag(#2295851) Verfasst am: 01.06.2023, 10:06    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Es hindert ja niemand einen daran eine Frau zu sein, die Karl-Heinz heißt.

Oder Michael.

Aber früher hat einen daran das deutsche Gesetz gehindert.


Ich finde die Namensregeln eh zu regide. Wäre doch lustig, könnte man seinen Nachwuchs nach seinem Lieblingsgericht oder Fußballverein benennen. Borussia und Pommes-Schranke.
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Tarvoc
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Beitrag(#2295858) Verfasst am: 02.06.2023, 08:59    Titel: Antworten mit Zitat

Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Wäre doch lustig, könnte man seinen Nachwuchs nach seinem Lieblingsgericht oder Fußballverein benennen.

Es darf halt mindestens die Menschenwürde nicht verletzen.
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Bravopunk
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Beitrag(#2295941) Verfasst am: 08.06.2023, 10:39    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Bravopunk hat folgendes geschrieben:
Wäre doch lustig, könnte man seinen Nachwuchs nach seinem Lieblingsgericht oder Fußballverein benennen.

Es darf halt mindestens die Menschenwürde nicht verletzen.


Ja. Es wäre z. B. gegen die Würde eines Menschen den Namen "Scheißhaufen" oder "Mülleimer" zu tragen. Weil niemand, vermute ich jedenfalls, damit irgendwas positives assoziiert. Bei "Borussia" und "Pommes-Schranke" würde ich da eher nicht von ausgehen. Außerdem könnte man sie ja evtl. mit Rufnamen abkürzen oder so umformen, dass sie charmanter klingen. "Poschi" oder "Boris". "Hajo" für "Hans-Joachim" oder "Hape" für "Hans-Peter" sind ja auch recht verbreitet und üblich.

Derweil wird besonders in der Grundschule, wo sich ja die Kinder zum ersten Mal mit der Schriftlichkeit ihrer und anderer Namen auseinandersetzen, sich eh über jeden Namen lustig gemacht. Woraus dann teilweise sogar lebenslange Spitznamen entstehen, die vom Träger mal mehr, mal weniger geschätzt werden. skeptisch Schlimmer noch, wenn diese Spitznamen von der eigenen Familie kommen. Dann gehen die meist so in Richtung "Furzi", weil man als Kleinkind mal Blähungen hatte. Traurig
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tillich (epigonal)
hat Spaß



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Beitrag(#2295979) Verfasst am: 10.06.2023, 19:29    Titel: Antworten mit Zitat

So sieht das übrigens aus, wenn TERFs versuchen, mit monatelanger Vorbereitung Frauen aus ganz Europa für eine transfeindliche Demo zu versammeln (eigenes Foto einer der Veranstalterinnen, also wohl kaum zu einem besonders ungünstigen Zeitpunkt aufgenommen):

[img]https://pbs.twimg.com/media/FyQ8NVaXoAYI6tB?format=jpg&name=900x900[/img]

EDIT link zum bild

Das sollte man sich vor Augen halten, wenn diese Leute so tun, als würden sie "den Feminismus" oder gar "die Frauen" repräsentieren und als wären - ziemlich verschwörungstheoretischer Take übrigens - die Frauenverbände, die Self-ID und Selbstbestimmungsgesetz unterstützen, von der Regierung gekaufte Abtrünnige o.Ä.

In Wahrheit ist es schlicht andersrum, TERFs sind eine winzige Splittergruppe des heutigen Feminismus, zu denen bloß leider auch ein paar prominente Namen aus der zweiten Welle des Feminismus gehören.

Wobei man außerdem noch fragen darf, ob alle, die diese transfeindliche Demonstration unterstützen, tatsächlich als Feministinnen bezeichnet werden können. Rieke Hümpel (weiß nicht, ob da gewesen, aber retweeztete Aufrufe), eine der Autorinnen des transfeindlichen ÖRR-Dossiers, die ernsthaft schreibt "Gendern macht mir Angst" und sich darüber lustig macht, wenn Leute Missbrauch in der Musikbranche wie bei Rammstein verhindern wollen, wohl eher nicht. Judith Sevinc Basad (war da), der Springer "zu woke" ist und sich bei Julian Reichelt wohler fühlt, wohl auch nicht. Und der Star der Veranstaltung, Posie Parker, die sich in der Gesellschaft von weit rechtsaußen stehenden Gruppen wohl fühlt, hat es mW eh zurückgewiesen, sich als "Feministin" zu bezeichnen.

Stark sind Transfeind:innen wohl nur dann, wenn die eindeutig reaktionären Teil der Gesellschaft mitmachen. Diejenigen, die nur bei diesem einen Thema reaktionär sind und sich sonst für fortschrittlich oder links oder feministisch halten, sind marginal.
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Myron
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Beiträge: 3388

Beitrag(#2296064) Verfasst am: 13.06.2023, 22:15    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
…Und der Star der Veranstaltung, Posie Parker, die sich in der Gesellschaft von weit rechtsaußen stehenden Gruppen wohl fühlt…


Woher weißt du, dass sie sich wohlfühlt und es gutheißt, wenn Rechtsextreme auf ihren Demos uneingeladen auftauchen?

Es wird behauptet:

"Eine Nähe zu Rechtsextremen ist bei Posie Parker somit nicht nur in ihrer Rhetorik auszumachen. So zeigte sie sich auch mit dem kanadischen Alt-Right-Kommentator und White Supremacist Jean-François Gariépy in einem gemeinsamen Gespräch."

Quelle: https://www.derstandard.de/story/3000000174406/posie-parker-mit-rechter-rhetorik-und-feminismus-label-gegen-transrechte

Ich habe das betreffende Interview nicht gehört, aber sie hat dazu im Nachhinein folgende Stellungnahme abgegeben (ein Ausschnitt):

"White supremacy and the racism that fuels it has no place in a civilised society, I abhor those views and the people that hold them. As a free speech advocate I think dialogue, even with those with the most odious prejudices, is essential. How are we ever to change or challenge them if we don’t engage? Had I known that this individual held white supremacy in such esteem I would have challenged him directly or chosen not to appear." – Kellie-Jay Keen-Minshull aka Posie Parker

Quelle: https://jezebel.com/of-course-terfs-have-found-common-cause-with-white-nati-1839129243

Diese Aussagen riechen ganz und gar nicht nach Rechtsextremismus; und daraus, dass sie sich mit einem Rechtsextremen wie Gariépy unterhalten hat und beide in Sachen Transgendermetaphysik und -politik einer Meinung sind, folgt nicht, dass sie selbst eine Rechtsextreme ist. Es ist allerdings zweifelhaft, ob es eine kluge Entscheidung war, sich auf ein direktes Gespräch mit Gariépy einzulassen.
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Tarvoc
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Beiträge: 44089

Beitrag(#2296067) Verfasst am: 14.06.2023, 00:20    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Diese Aussagen riechen ganz und gar nicht nach Rechtsextremismus

Doch, sie riechen sogar genau nach der Haltung gegenüber Rechtsextremismus, die für eine Center-to-Right Pipeline ganz typisch ist. Das hakt rhetorisch wirklich sämtliche Boxen ab, die man von sowas schon zur Genüge kennt.

Myron hat folgendes geschrieben:
Es ist allerdings zweifelhaft, ob es eine kluge Entscheidung war, sich auf ein direktes Gespräch mit Gariépy einzulassen.

Ja, strategisch gesehen war das in der Tat äußerst zweifelhaft. Es macht Nähen sichtbar, die sie aus Eigeninteresse vielleicht lieber verborgen gehalten hätte. Na ja... sie wird schon wissen, warum sie davon nicht die Finger lassen konnte. Mit den Augen rollen
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Myron
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Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3388

Beitrag(#2296069) Verfasst am: 14.06.2023, 01:07    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Diese Aussagen riechen ganz und gar nicht nach Rechtsextremismus

Doch, sie riechen sogar genau nach der Haltung gegenüber Rechtsextremismus, die für eine Center-to-Right Pipeline ganz typisch ist. Das hakt rhetorisch wirklich sämtliche Boxen ab, die man von sowas schon zur Genüge kennt.


Ihre unmissverständliche Stellungnahme zum Gariépy-Interview ist in keiner Weise zum Rechtsextremismus hin "anschlussfähig"! Du unterstellst ihr anscheinend, dass es sich dabei bloß um heuchlerische "Abgrenzungsrhetorik" handelt. Tja, gibt es Beweise dafür, dass du recht hast?

Wer Dialoge/Debatten/Diskussionen mit politischen Extremisten auf der rechten oder linken Seite befürwortet, macht damit allein noch keine gemeinsame Sache mit ihnen. Er/sie kann deren Positionen ja argumentativ gänzlich verdammen. Dennoch sollte es gewisse moralische Grenzen der Gesprächsbereitschaft geben. Ich wäre beispielsweise nicht bereit, mich mit Holocaustleugnern an einen Tisch zu setzen.

Übrigens, die militanten Transaktivisten, die auf Parkers Veranstaltungen und anderswo auftreten, gehören zu den Linksextremen/-radikalen!

Eine persönliche Info am Rande: Im Gegensatz zu anderen genderkritischen Feministinnen wie Kathleen Stock ist mir Posie Parker im Hinblick auf die psychosozialen Probleme Transsexueller zu empathielos und zu kompromisslos.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44089

Beitrag(#2296070) Verfasst am: 14.06.2023, 01:53    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Er/sie kann deren Positionen ja argumentativ gänzlich verdammen.

Mit Verlaub: Das ist schon der ganzen Begrifflichkeit nach magisches Denken. Als ob durch ein "Verdammen" irgendwas tatsächlich getan wäre.

Myron hat folgendes geschrieben:
Dennoch sollte es gewisse moralische Grenzen der Gesprächsbereitschaft geben. Ich wäre beispielsweise nicht bereit, mich mit Holocaustleugnern an einen Tisch zu setzen.

Was ist denn, wenn jemand zwar nicht den Holocaust, dafür aber andere Verbrechen leugnet oder verharmlost? Oder wenn jemand in einem Neonazi-Podcast auftritt, der tatsächlich schon im Namen den Holocaust verharmlost und zudem ganz offen für Genozide plädiert? Oder wenn jemand eine ganze Geschichte sexuellen Fehlverhaltens aufweist, inklusive gegenüber einer erst neunzehnjährigen Frau mit geistiger Behinderung? Das alles trifft nämlich laut RationalWiki auf Gariépy zu. Also sag mal: Wo genau ist da für dich die Grenze?

Myron hat folgendes geschrieben:
Übrigens, die militanten Transaktivisten, die auf Parkers Veranstaltungen und anderswo auftreten, gehören zu den Linksextremen/-radikalen!

Du verstehst aber schon, dass das eigentliche Problem am Rechtsradikalismus in dessen Inhalt liegt und nicht einfach nur im abstrakten Faktum der "Radikalität"? Mit den Augen rollen
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Myron
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Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3388

Beitrag(#2296072) Verfasst am: 14.06.2023, 04:55    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Myron hat folgendes geschrieben:
Dennoch sollte es gewisse moralische Grenzen der Gesprächsbereitschaft geben. Ich wäre beispielsweise nicht bereit, mich mit Holocaustleugnern an einen Tisch zu setzen.

Was ist denn, wenn jemand zwar nicht den Holocaust, dafür aber andere Verbrechen leugnet oder verharmlost? Oder wenn jemand in einem Neonazi-Podcast auftritt, der tatsächlich schon im Namen den Holocaust verharmlost und zudem ganz offen für Genozide plädiert? Oder wenn jemand eine ganze Geschichte sexuellen Fehlverhaltens aufweist, inklusive gegenüber einer erst neunzehnjährigen Frau mit geistiger Behinderung? Das alles trifft nämlich laut RationalWiki auf Gariépy zu. Also sag mal: Wo genau ist da für dich die Grenze?


Ich habe gestern zum ersten Mal von diesem Kerl gehört; aber ich denke nicht, dass ich ein persönliches politisches Gespräch mit ihm führen würde. Auf der allgemeinen Wikiseite steht, dass er in seinem YouTube-Kanal üble Nazis wie den Ex-KKK-Chef David Duke sowie die Holocaustleugner Mike Enoch und Nick Fuentes zu Gast hatte. Solche Gestalten sind für mich keine akzeptablen Diskussionspartner, und Gariépy ist wohl vom gleichen Schlag.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Übrigens, die militanten Transaktivisten, die auf Parkers Veranstaltungen und anderswo auftreten, gehören zu den Linksextremen/-radikalen!

Du verstehst aber schon, dass das eigentliche Problem am Rechtsradikalismus in dessen Inhalt liegt und nicht einfach nur im abstrakten Faktum der "Radikalität"? Mit den Augen rollen


Es kommt links wie rechts sowohl darauf an, was ideologisch vertreten wird, als auch darauf, wie es in der Praxis vertreten wird. Es gibt unter (linken, rechten oder religiösen) Extremisten, die inhaltlich einer Meinung sind, solche, die einen gewaltfreien "langen Marsch durch die Institutionen" (R. Dutschke) befürworten, und solche, die einen gewaltsamen Umsturz anstreben.

Zitat:
"Um bei den gemeinten politischen Akteuren die Extremismusintensität differenziert einschätzen zu können, wurde für ideologisch ganz unterschiedlich ausgerichtete Phänomene ein entsprechendes Stufenmodell entwickelt. Es berücksichtigt sowohl die Beschwörung des öffentlichen Selbstbildes wie die Einstellung zur Gewalt. Folgende Grade bestehen darin: 0 = Einzelne Extremisten in demokratischen Organisationen, 1 = Bedeutsame Extremismusanteile in Organisationen, 2 = Offizielle normen- und systembejahende Formen, 3 = Offen normenverneinende und systembejahende Formen, 4 = Offen normen- und systemverneinende legalistische Formen, 5 = Offen normen- und systemverneinende nicht-legalistische Formen, 6 = Gewalttätigkeit gegen Einrichtungen oder Fahrzeuge, 7 = Gewalttätigkeit gegen Personen ohne Tötungsabsicht, 8 = Gewalttätigkeit gegen Personen mit einkalkulierter Tötung, 9 = Gewalttätigkeit gegen Personen mit bewusster Mordabsicht und 10 = Gewalttätigkeit gegen Personen mit Massenmordabsicht.

Bei politischen Akteuren auf den Stufen 0 und 1 würde man nicht von einer extremistischen Organisation sprechen, bei den danach folgenden Einteilungen ab Stufe 2 sehr wohl, wobei ab Stufe 5 bzw. 6 auch die strafrechtliche Relevanz als Spezifikum hinzukommt. Diese Aufteilung bzw. Kategorisierung versteht sich als idealtypisch: Manche extremistischen Akteure lassen sich problemlos einer Stufe zuordnen, bei anderen fällt die genaue Zuordnung schwer. Darüber hinaus können sich Extremisten auch entwickeln, wobei sie eine Stufe höher oder niedriger einnehmen. Insofern lässt sich damit die ohnehin komplexe Realität nicht einfach und vollständig abbilden. Gleichwohl erlauben es die einzelnen Bestandteile des Stufenmodells, hinsichtlich der politischen Ausrichtung gewisse Zuordnungen vorzunehmen."

(Pfahl-Traughber, Armin. Rechtsextremismus in Deutschland. Wiesbaden: Springer, 2019. S. 24-5)

"Bilanzierend kann "Rechtsextremismus" somit wie folgt definiert werden: Es handelt sich um eine Sammelbezeichnung für alle politischen Auffassungen und Handlungen, die mit einer Höherwertung ethnischer Identität die Grundlagen moderner Demokratie und offener Gesellschaft ablehnen."

(Pfahl-Traughber, Armin. Rechtsextremismus in Deutschland. Wiesbaden: Springer, 2019. S. 24)


Im Zentrum des Rechtsextremismus (= Faschismus oder Nationalsozialismus) steht also ein autoritärer/totalitärer (antidemokratischer & antiliberaler) ethnokultureller Ultranationalismus, der die konstitutionell-parlamentarische Demokratie mit ihren allen gleichermaßen gewährten Menschenrechten und freiheitlichen Grundrechten, ihrer Rechtsstaatlichkeit, ihrer Gewaltenteilung, ihrer Volkssouveränität und ihrem Parteienpluralismus abschaffen will.
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Tarvoc
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Beiträge: 44089

Beitrag(#2296073) Verfasst am: 14.06.2023, 05:25    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Myron hat folgendes geschrieben:
Dennoch sollte es gewisse moralische Grenzen der Gesprächsbereitschaft geben. Ich wäre beispielsweise nicht bereit, mich mit Holocaustleugnern an einen Tisch zu setzen.

Was ist denn, wenn jemand zwar nicht den Holocaust, dafür aber andere Verbrechen leugnet oder verharmlost? Oder wenn jemand in einem Neonazi-Podcast auftritt, der tatsächlich schon im Namen den Holocaust verharmlost und zudem ganz offen für Genozide plädiert? Oder wenn jemand eine ganze Geschichte sexuellen Fehlverhaltens aufweist, inklusive gegenüber einer erst neunzehnjährigen Frau mit geistiger Behinderung? Das alles trifft nämlich laut RationalWiki auf Gariépy zu. Also sag mal: Wo genau ist da für dich die Grenze?

Ich habe gestern zum ersten Mal von diesem Kerl gehört; aber ich denke nicht, dass ich ein persönliches politisches Gespräch mit ihm führen würde. Auf der allgemeinen Wikiseite steht, dass er in seinem YouTube-Kanal üble Nazis wie den Ex-KKK-Chef David Duke sowie die Holocaustleugner Mike Enoch und Nick Fuentes zu Gast hatte. Solche Gestalten sind für mich keine akzeptablen Diskussionspartner, und Gariépy ist wohl vom gleichen Schlag.

Gut, dann sind wir uns darin ja einig. Nun war es allerdings wohl auch kein bloß persönliches Gespräch, sondern ein öffentliches, wenn ich das richtig verstanden habe. Mit wem jemand Freitags abends ein Bier trinkt, interessiert mich nur in relativ begrenztem Maße, aber wenn man solchen Gestalten öffentlich eine Plattform bietet und dann noch zumindest zum gewählten Thema mit ihnen übereinstimmt, muss man sich schon die Frage gefallen lassen, was man da macht bzw. wie man selber dazu steht. Und da ist mir persönlich das Bisschen halbgare symbolische Abgrenzung aus der vom dir zitierten Stellungnahme Parkers einfach nicht genug.
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Myron
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Anmeldungsdatum: 01.07.2007
Beiträge: 3388

Beitrag(#2296074) Verfasst am: 14.06.2023, 06:01    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Gut, dann sind wir uns darin ja einig. Nun war es allerdings wohl auch kein bloß persönliches Gespräch, sondern ein öffentliches, wenn ich das richtig verstanden habe. Mit wem jemand Freitags abends ein Bier trinkt, interessiert mich nur in relativ begrenztem Maße, aber wenn man solchen Gestalten öffentlich eine Plattform bietet und dann noch zumindest zum gewählten Thema mit ihnen übereinstimmt, muss man sich schon die Frage gefallen lassen, was man da macht bzw. wie man selber dazu steht. Und da ist mir persönlich das Bisschen halbgare symbolische Abgrenzung aus der vom dir zitierten Stellungnahme Parkers einfach nicht genug.


Darauf, wie sie selbst zu Nazis steht, hat sie eine klare Antwort gegeben. (Siehe obiges Zitat!)
Allerdings: "Had I known that this individual held white supremacy in such esteem I would have challenged him directly or chosen not to appear."
Da frage auch ich mich, wieso sie sich nicht vorab im eigenen Interesse über Gariépys politische Ansichten informiert hatte. Googeln ist ja nicht so kompliziert. Ihr musste doch bewusst sein, dass ihre transaktivistischen Feinde ständig versuchen, sie in die rechtsextreme Ecke zu stellen, und ein öffentliches Gespräch mit dem tatsächlich rechtsextremen Gariépy ein gefundenes Fressen für jene Leute sein würde: "Da haben wir den Beweis für die TERF-Fascho/Nazi-Koalition!"
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#2296079) Verfasst am: 14.06.2023, 10:02    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
…Und der Star der Veranstaltung, Posie Parker, die sich in der Gesellschaft von weit rechtsaußen stehenden Gruppen wohl fühlt…


Woher weißt du, dass sie sich wohlfühlt und es gutheißt, wenn Rechtsextreme auf ihren Demos uneingeladen auftauchen?

Weil das nicht nur einmal passiert ist, bei dem von dir genannten Beispiel, sondern immer wieder. Und zwar auch mit Leuten, bei denen es wirklich nicht glaubwürdig ist, dass man sie vorher nicht kennt, etwa Tim Robinson. Sie ist Britin, und als auch nur minimal politisch interessierte Person aus diesem Land muss man wissen, wer das ist.

Bei jemandem aus der amerikanischen Szene wie deinem Beispiel muss sie das vielleicht nicht automatisch wissen, sollte sich aber dann vorher informieren, wenn man sich nicht als Idiotin outen möchte. Und wie gesagt: Es gibt ja mehr Beispiele. Dann ist es nicht mehr glaubwürdig, dass sie immer wieder keine AHnung hat, mit wem sie redet.
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tillich (epigonal)
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Beitrag(#2296121) Verfasst am: 14.06.2023, 22:22    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Da frage auch ich mich, wieso sie sich nicht vorab im eigenen Interesse über Gariépys politische Ansichten informiert hatte.

Tja, gute Frage.
Eine Möglichkeit: Ihre nachträgliche Distanzierung ist einfach gelogen. Und sie macht das einfach absichtlich, dass sie abwechselnd mit Nazis kuschelt und sich von Nazis distanziert.

Dass solche Leute über das, was sie tun, in schreiender Offensichtlichkeit lügen, ist nicht so ungewöhnlich:
- Die Organisatorin der Wiener Demo, die von vorne bis hinten transfeindlich war, behauptet ja auch, das wäre nicht transfeindlich gewesen.
- Vollbrecht hat behauptet, es wäre ihr bei ihrem Vortrag "nur um biologische Tatsachen" gegangen, obwohl das offensichtlich in eine tranmsfeindliche Agenda eingebettet ist.
- Die ganze Blase behauptet, für "den Femninismus" und "die Frauen" zu sprechen, obwohl sie dort klar eine kleine Minderheit sind.
Und man braucht nur ein bisschen zu graben, um immer mehr derartiges zu finden.
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Myron
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Beitrag(#2296133) Verfasst am: 14.06.2023, 23:51    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Da frage auch ich mich, wieso sie sich nicht vorab im eigenen Interesse über Gariépys politische Ansichten informiert hatte.

Tja, gute Frage.
Eine Möglichkeit: Ihre nachträgliche Distanzierung ist einfach gelogen.


Gibt es Beweise für die Unterstellung, dass sie in ihrer nachträglichen Stellungnahme zum Gariépy-Interview nicht ehrlich meint, was sie sagt?

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Und sie macht das einfach absichtlich, dass sie abwechselnd mit Nazis kuschelt und sich von Nazis distanziert.


Was genau bedeutet "kuscheln" in diesem Zusammenhang?
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Tarvoc
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Beitrag(#2296135) Verfasst am: 14.06.2023, 23:57    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Da frage auch ich mich, wieso sie sich nicht vorab im eigenen Interesse über Gariépys politische Ansichten informiert hatte.

Tja, gute Frage.
Eine Möglichkeit: Ihre nachträgliche Distanzierung ist einfach gelogen.

Gibt es Beweise für die Unterstellung, dass sie in ihrer nachträglichen Stellungnahme zum Gariépy-Interview nicht ehrlich meint, was sie sagt?

Du meinst außer denen, die tillich schon genannt hat? Okay, das sind zwar nur Indizienbeweise, aber es sind doch immerhin gleich einige auf einmal.
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Myron
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Beitrag(#2296138) Verfasst am: 15.06.2023, 00:06    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:

Woher weißt du, dass sie sich wohlfühlt und es gutheißt, wenn Rechtsextreme auf ihren Demos uneingeladen auftauchen?


Hier äußert sich Parker/Keen-Minshull dazu:

"[W]hen pressed on the presence of people at her events giving Nazi salutes, Keen-Minshall said: “They’re absolutely not associated with me whatsoever. I absolutely abhor anything to do with Nazis. It’s preposterous they even exist in 2023.”

Quelle: https://www.nzherald.co.nz/nz/immigration-new-zealand-reviews-entry-for-uk-anti-trans-activist-kellie-jay-keen-minshull/FQNQMWZQ7NFKVMWIJ4RUUELZJ4/

Das ist klar und deutlich!
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Tarvoc
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Beitrag(#2296140) Verfasst am: 15.06.2023, 00:09    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Das ist klar und deutlich!

Ist dir eigentlich mal in den Sinn gekommen, Leute nach ihren Handlungen zu beurteilen und nicht nur nach ihren öffentlichen Bekenntnissen?
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Myron
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Beitrag(#2296141) Verfasst am: 15.06.2023, 00:20    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:

Darauf, wie sie selbst zu Nazis steht, hat sie eine klare Antwort gegeben. (Siehe obiges Zitat!)
Allerdings: "Had I known that this individual held white supremacy in such esteem I would have challenged him directly or chosen not to appear."
Da frage auch ich mich, wieso sie sich nicht vorab im eigenen Interesse über Gariépys politische Ansichten informiert hatte.


Sie sagt, sie habe vorab einen flüchtigen Blick auf Gariépys Kanal geworfen, und ihr sei zu jenem Zeitpunkt nichts Ungewöhnliches oder Problematisches aufgefallen. "FBI-mäßige Hintergrundüberprüfungen" seien jedoch nicht ihr Ding. Ein kurzes Durchlesen des Wikipedia-Eintrags über Gariépy hätte allerdings schon genügt, um zu erfahren, wo dieser Mann politisch steht. Parker macht es sich hier wirklich zu einfach; und sie tut sich selbst und ihrem Anliegen keinen Gefallen, wenn sie sich auf Interviews mit Rechtsextremisten einlässt, die sie laut eigener Aussage verabscheut.

Zitat:
"Parker told PinkNews that she was asked to go on the show by Gariépy’s assistant, and that she gave his channel a cursory look and “nothing at the time stood out as anything unusual or problematic”.

She added: “I make it my business to avoid researching or policing the entire spectrum of someone’s views, I think the mutilation of healthy children’s bodies is too important, and so it’s not usual for me to do an FBI style background check.

“I am, of course, concerned at the accusations I have heard since recording the show. The misogyny was not something that surprised me, it is very much at home in both the left and the right of politics, whether it be the enforcement of traditional roles through to pretending we don’t know what a woman is.

“White supremacy and the racism that fuels it has no place in a civilised society, I abhor those views and the people that hold them. As a free speech advocate I think dialogue, even with those with the most odious prejudices, is essential. How are we ever to change or challenge them if we don’t engage? These days so many people are called Nazis and far right that the prophetic warning that we will no longer recognise the real ones is beginning to come true.”"

Quelle: https://www.thepinknews.com/2019/10/15/gender-critical-posie-parker-interview-jean-francois-gariepy-mumsnet/
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Myron
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Beitrag(#2296144) Verfasst am: 15.06.2023, 00:40    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Myron hat folgendes geschrieben:
Das ist klar und deutlich!

Ist dir eigentlich mal in den Sinn gekommen, Leute nach ihren Handlungen zu beurteilen und nicht nur nach ihren öffentlichen Bekenntnissen?


Welche ihrer Handlungen können gerechtfertigterweise dem Rechtsextremismus zugeordnet werden?
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Tarvoc
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Beitrag(#2296148) Verfasst am: 15.06.2023, 00:56    Titel: Antworten mit Zitat

Ich verweise nochmal auf tillichs letzte Beiträge...
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Myron
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Beitrag(#2296150) Verfasst am: 15.06.2023, 02:17    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ich verweise nochmal auf tillichs letzte Beiträge...


Darin wird nur vage behauptet, dass Parker mit Nazis "kuschele".
Wie auch immer, ich bin mir dessen sehr wohl bewusst, dass die Transfeindlichkeit von Faschisten in deren politischem Weltbild gründet:

Rechtsextremisten sind extremistische Konservative und als solche vertreten sie einen patriarchalischen "Maskulinismus", der dem emanzipatorischen Feminismus und erst recht dem postmodernen "Transfeminismus" diametral entgegengesetzt ist. Liberale Frauen- oder Transfrauenrechte sind ihnen ein Gräuel, weil sie diese als Bedrohung der angeblich gott- oder naturgegebenen Geschlechter- und Familienordnung wahrnehmen, worin der Mann der Frau übergeordnet ist. Transfrauen gelten als besonders verachtenswert, weil sie als unmännliche Männer "Geschlechtsverräter" sind.

Im Hinblick auf Transfrauenrechte mag es eine Überschneidung (inhaltliche Überlagerung) zwischen genderkritischen Feministinnen und Faschisten geben; aber da Letztere sowohl anti-transfeministisch als auch anti-feministisch gesinnt sind, besteht zugleich ein wesentlicher Unterschied zu genderkritischen Feministinnen wie Posie Parker, die den Transfeminismus ablehnen, aber selbstverständlich nicht den Feminismus. Die anti-transfeministischen Feministinnen sind alles andere als Freundinnen des faschistischen Patriarchismus und Männlichkeitskultes!

Der Faschismus ist in sich anti-transfeministisch, aber der Anti-Transfeminismus ist nicht in sich faschistisch. Deswegen darf man Leute wie Posie Parker auch nicht einfach in die rechtsextreme Ecke stellen!
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Tarvoc
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Beitrag(#2296151) Verfasst am: 15.06.2023, 04:33    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ich verweise nochmal auf tillichs letzte Beiträge...

Darin wird nur vage behauptet, dass Parker mit Nazis "kuschele".

Nein, das ist nicht alles, was in den Beiträgen steht.
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Beitrag(#2296186) Verfasst am: 15.06.2023, 13:22    Titel: Antworten mit Zitat

Myron hat folgendes geschrieben:
Es kommt links wie rechts sowohl darauf an, was ideologisch vertreten wird, als auch darauf, wie es in der Praxis vertreten wird.

Pillepalle

Ist ein höflich formulierter Mordaufruf gegen eine Person also ok?
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RuZZen, die: Der Teil der russischen Bevölkerung, der den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine billigt bzw unterstützt bzw durchführt.

Ceterum censeo Iulianem esse liberatum.
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Myron
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Beitrag(#2296210) Verfasst am: 15.06.2023, 19:22    Titel: Antworten mit Zitat

Der Transfeminismus (als Teil der postmodernen "dritten Welle" des Feminismus) setzt voraus, dass Transfrauen Frauen sind, sodass sie ihm nach neben "Cisfrauen" zur Zielgruppe des Feminismus zählen; und er setzt auch voraus, dass sowohl der Sexus als auch das (nichtgrammatikalische) geschlechtliche Genus (Gender) soziale Konstrukte sind. Dass das biologische Geschlecht ein soziales Konstrukt ist, wird von genderkritischen Feministinnen verneint. Da sogenannte Transfrauen in ihren Augen Männer sind, kann es für sie keinen Transfeminismus geben. Feminismus ist für sie per definitionem "Cisfeminismus", d.i. Feminismus nur für Frauen und nicht für transsexuelle oder "transidente" Männer. Dagegen schließen anti-transfeministische Feministinnen transsexuelle Frauen ("Transmänner") und intersexuelle Frauen nicht von der feministischen Zielgruppe aus.

Zitat:
"The term transfeminism started circulating in the 2000s with the publication of the Transfeminist Manifesto, a text written by scholar and activist Emi Koyama. This text states that transfeminism is “a movement by and for trans women who view their liberation to be intrinsically linked to the liberation of all women and beyond” (Koyama 2003, 244–245). The term includes “queer, intersex, non-trans people, all those subjectivities who are sympathetic towards the needs for trans women” (Baldo 2018, 1), and has spread all over Europe but acquired a particular resonance in Spain and Italy where a variety of groups and collectives have declared themselves to be transfeminist: some have started translation projects, seeing in translation a tool with which to practice transfeminism.
According to Michela Baldo, “the term transfeminism can be considered [to refer to] a form of feminism informed by transgender politics” (Baldo 2019, 1). It defines a feminism that is not just for cis and trans women but includes all others who have suffered gender and sexual discrimination: intersex people, trans men, non-trans women, non-trans men, non-binary, gender fluid."

(Fontanella, Laura. "Queer Transfeminism and its Militant Translation: Collective, Independent, and Self-managed." The Routledge Handbook of Translation, Feminism, and Gender, edited by Luise von Flotow and Hala Kamal, 319-335. Abingdon: Routledge, 2020. p. 320)
——————
"The latter half of the twentieth century witnessed an unprecedented broadening of the American feminist movement as a result of the participation of diverse groups of women. When a group of women who had previously been marginalized within the mainstream of the feminist movement broke their silence, demanding their rightful place within it, they were first accused of fragmenting feminism with trivial matters, and then were eventually accepted and welcomed as a valuable part of feminist thought. We have become increasingly aware that diversity is our strength, not our weakness. No temporary fragmentation or polarization is too severe to nullify the ultimate virtues of inclusive coalition politics.

Every time a group of women previously silenced begins to speak out, other feminists are challenged to rethink their idea of who they represent and what they stand for. Although this process sometimes leads to a painful realization of our own biases and internalized oppressions as feminists, it eventually benefits the movement by widening our perspectives and constituencies. It is with this understanding that we declare that the time has come for trans women to openly take part in feminist revolution, further expanding the scope of the movement.

“Trans” is often used as an inclusive term encompassing a wide range of gender norm violations that involve some discontinuity between the sex a person is assigned at birth and her or his gender identity and expression. For the purpose of this manifesto, however, the phrase “trans women” is used to refer to those individuals who identify, present, or live more or less as women despite their sex assignment at birth. “Trans men,” likewise, is used to describe those who identify, present, or live as men despite the fact that they were perceived otherwise at birth. While this operational definition leaves out many trans people who do not conform to the male/female dichotomy or those who are transgendered in other ways, it is our hope that they will recognize enough similarities between issues that we all face and find our analysis somewhat useful in their own struggles as well.

Transfeminism is primarily a movement by and for trans women who view their liberation to be intrinsically linked to the liberation of all women and beyond. It is also open to other queers, intersex people, trans men, non-trans women, non-trans men, and others who are sympathetic to the needs of trans women and consider their alliance with trans women to be essential for their own liberation. Historically, trans men have made a greater contribution to feminism than have trans women. We believe that it is imperative that more trans women start participating in the feminist movement alongside others for our liberation.

Transfeminism is not about taking over existing feminist institutions. Instead, it extends and advances feminism as a whole through our own liberation and coalition work with all others. It stands up for trans and non-trans women alike and asks non-trans women to stand up for trans women in return.
Transfeminism embodies feminist coalition politics in which women from different backgrounds stand up for each other, because if we do not stand for each other, nobody will.

The primary principles of transfeminism are simple. First, it is our belief that each individual has the right to define her or his own identity and to expect society to respect it. This also includes the right to express our gender without fear of discrimination or violence. Second, we hold that we have the sole right to make decisions regarding our own bodies, and that no political, medical, or religious authority shall violate the integrity of our bodies against our will or impede our decisions regarding what we do with them."
(pp. 83-4)

"Though the second wave of feminism popularized the idea that a person’s gender is distinct from her or his physiological sex and is socially and culturally constructed, it largely left unquestioned the belief that there was such a thing as true physical (biological) sex. The separation of gender from sex was a powerful rhetorical move used to break down compulsory gender roles, but it allowed feminists to question only half of the problem, avoiding the question of the naturalness of essential female and male sexes.

Transfeminism holds that sex and gender are both socially constructed; furthermore, the distinction between sex and gender is artificially drawn as a matter of convenience. While the concept of gender as a social construct has proven to be a powerful tool in dismantling traditional attitudes toward women’s capabilities, it left room for one to justify certain discriminatory policies or structures as having a biological basis. It also failed to address the realities of experiences for trans people, for whom biological sex is felt to be more artificial and changeable than their inner sense of who they are.

The social construction of biological sex is more than an abstract observation: it is a physical reality that many intersex people go through. Because society makes no provision for the existence of people whose anatomical characteristics do not neatly fit into male or female, they are routinely mutilated by medical professionals and manipulated into living as the sex they have been assigned, usually at birth. Intersex people are usually not given an opportunity to decide for themselves how they wish to live and whether they want surgical or hormonal “correction.” Many intersex people find it appalling that they had no say in such a major life decision, whether or not their gender identity happened to match their assigned sex. We believe that genital mutilation of intersex children is inherently abusive because it unnecessarily violates the integrity of their bodies without proper consent. The issue is not even whether the sex a person was assigned matches her or his gender identity; it is whether intersex people are given real choice over what happens to their bodies.

Trans people feel dissatisfied with the sex assigned to them without their consent according to simplistic medical standards. Trans people are diverse: some identify with, and live as members of, the sex different from what was assigned to them by medical authorities, either with or without medical intervention, while others identify with neither sex nor with both sexes. Trans liberation is about taking back the right to define ourselves from medical, religious, and political authorities. Transfeminism views any method of assigning sex as socially and politically constructed, and advocates a social arrangement in which one is free to assign her or his own sex (or non-sex, for that matter).

As trans people begin to organize politically, it is tempting to adopt the essentialist notion of gender identity. The clich. popularized by the mass media is that trans people are “women trapped in men’s bodies” or vice versa. The attractiveness of such a strategy is clear, as the general population is more likely to become supportive of us if we can convince them that we are somehow born with a biological error over which we have no control. It is also often in tune with our own sense of who we are, which feels very deep and fundamental to us. However, as transfeminists, we resist such temptations because of their implications. Trans people have often been described as those whose physical sex does not match the gender of their mind or soul. This explanation might make sense intuitively, but it is nonetheless problematic for transfeminism. To say that one has a female mind or soul would mean there are male and female minds that are different from each other in some identifiable way, which in turn may be used to justify discrimination against women. Claiming an essential gender identity can be just as dangerous as resorting to biological essentialism.

Transfeminism believes that we construct our own gender identities based on what feels genuine, comfortable, and sincere to us as we live and relate to others within given social and cultural constraints. This holds true for those whose gender identity is in congruence with their birth sex, as well as for trans people. Our demand for recognition and respect shall in no way be weakened by this acknowledgment. Instead of justifying our existence through reverse essentialism, transfeminism dismantles the assumption that sex and gender “naturally” cohere."
(pp. 85-6)

(Koyama, Emi. "The Transfeminist Manifesto." 2003. Reprinted in Feminist Theory Reader: Local and Global Perspectives, 5th ed., edited by Carole R. McCann, Seung-Kyung Kim, and Emek Ergun, 83-89. New York: Routledge, 2021.)


Zuletzt bearbeitet von Myron am 15.06.2023, 20:00, insgesamt 6-mal bearbeitet
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