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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#232960) Verfasst am: 25.12.2004, 19:27 Titel: |
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Gottes Beziehung zu sich selbst sieht wohl nicht so toll aus.(er verstößt ganz gerne gegen seine Gebote)
_________________ Trish:(
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Zaungast begnadigter Sünder
Anmeldungsdatum: 21.12.2004 Beiträge: 87
Wohnort: Hoch im Norden
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(#232962) Verfasst am: 25.12.2004, 19:30 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Und solltest Du (fälschlicherweise) mit "Glauben" den Atheismus gemeint haben, so stellt auch dieser für mich nur eine - wenn auch selbstverständliche - Überzeugung am Rande dar. |
allerdings habe ich das gemeint. Findest Du dass das falsch ist? Atheismus = der Glaube daran dass es keinen Gott gibt?
_________________ ewig währt am längsten ...
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#232965) Verfasst am: 25.12.2004, 19:32 Titel: |
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Zaungast hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Und solltest Du (fälschlicherweise) mit "Glauben" den Atheismus gemeint haben, so stellt auch dieser für mich nur eine - wenn auch selbstverständliche - Überzeugung am Rande dar. |
allerdings habe ich das gemeint. Findest Du dass das falsch ist? Atheismus = der Glaube daran dass es keinen Gott gibt?  | Negativer Atheismus(wie hier meist vertreten) = der Nichtglaube, dass es Gott gibt. Also Mangels Beweise glaubt man nicht an Gott bis diese Beweise erbracht werden.
_________________ Trish:(
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#232970) Verfasst am: 25.12.2004, 19:44 Titel: |
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Um mal zum Ausgangsthema zurückzukommen: Eine schöne Tradition, der ich heute abend auch wieder nachgehen werde, ist der "Gänsebraten-Pogo" im Studentenzentrum.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#232971) Verfasst am: 25.12.2004, 19:46 Titel: |
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Zaungast hat folgendes geschrieben: | [
Die Beziehung zu ihm wird beeinträchtigt, wenn seine Gebote verletzt werden - ebenso wie die Beziehung zu einem anderen Menschen beeinträchtigt wird, wenn dieser dich verletzt. so etwas kann zwar meist wieder in Ordnung gebracht werden (je nachdem was es war) - aber das muss es eben auch. |
Es steht ihm ja jederzeit frei, sich bei mir zu melden, wenn ich ihn verletzt haben sollte. Da er allwissend ist, wird er meine Telefonnummer kennen; er kann mir aber auch gerne eine email oder einen Brief schrieben.
Hat er aber bisher noch nicht gemacht. Ich gehe davon aus, dass Gott alt und erwachsen genug ist, zu wissen, dass er sich bei mir zu melden hat, wenn er sich von mir ungerecht behandelt fühlt, und nicht umgekehrt. Ansonsten müsste ich nämlich auch Manitou, Zeus, Quetzalcoatl, Odin und dem unsichtbaren lila Einhornständig hinterhertelefonieren und sie fragen, ob sie mich noch lieb haben, und das würde mich zeitlich, finanziell und nervlich wahrscheinlich doch ein wenig überfordern.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#232972) Verfasst am: 25.12.2004, 19:48 Titel: |
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Zaungast hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Und solltest Du (fälschlicherweise) mit "Glauben" den Atheismus gemeint haben, so stellt auch dieser für mich nur eine - wenn auch selbstverständliche - Überzeugung am Rande dar. |
allerdings habe ich das gemeint. Findest Du dass das falsch ist? Atheismus = der Glaube daran dass es keinen Gott gibt?  |
Das ist falsch. Grottenfalsch. Bis Du Aweihnachtsmanneist? Folgt daraus, Dass Du nicht an den Weihnachtsmann glaubst irgendwas für Dein Leben? Wählst Du eine Partei, weil Du nicht an den Weihnachtsmann glaubst? Oder spielt Dein Nichtglaube an den Weihnachtsmann eine Rlle dafür, ob Du ein Kondom benutzen darfst oder nicht?
Atheismus ist kein "Glaube" in dem Sinne, in dem es ein Gottesglaube ist. Ich "glaube" zwar, dass es keinen Gott gibt, aber ich glaube auch, dass es keine kleinen grünen Männshcne gibt. Beides ist aber für meine Weltanschauung völig irrelevant; meine Handlunsmaximen schöpfe ich weder aus meiner Annahme, es gäbe keinen Gott, noch aus der dass es keine kleinen grünen Männchen, keinen Weihnachtsmann, keine klugen und netten Bayernspieler, keine hochdeutschsprechenden Südbayern etc. gäbe.
Atheist sein heisst lediglich an etwas nicht glauben. Damit ist überhaupt noch nicht gesagt, an was man glaubt. Genauso wie bei einem Antialkoholiker: der kann genausogut (nebenbei) Kaffejunkie sein (und ist dann eben darüber definiert) oder Kaffe hassen, oder Saftfreund, Milchtrinker etc.
Wenn Atheismus ein Glauben wäre, dann gehörten wir alle unendlich vielen Glaubensrichtungen an, weil die meisten Menschen das Nicht-Glauben an irgendwelche Sachverhalte teilen. Das wäre überhaupt keine sinnvolle Kategorisierung, und verbietet sich von daher.
Zuletzt bearbeitet von Evilbert am 25.12.2004, 19:51, insgesamt einmal bearbeitet |
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44767
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(#232973) Verfasst am: 25.12.2004, 19:49 Titel: |
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Zaungast hat folgendes geschrieben: | Sich selbst lieben und sich selbst vergeben ist das eine - sehr wichtig |
In der Tat.
Zaungast hat folgendes geschrieben: | aber das andere betrifft die Beziehung zu Gott. |
"Wem" auch immer.
Zaungast hat folgendes geschrieben: | Er ist alles andere als ein Konstrukt |
Alles Andere, und das Konstrukt auch.
Zaungast hat folgendes geschrieben: | sondern ebenso real wie das Universum |
Ist das eine ontologische Aussage?
Zaungast hat folgendes geschrieben: | Die Beziehung zu ihm wird beeinträchtigt |
Vielleicht sollte "man" eine Eheberatung aufsuchen...
Zaungast hat folgendes geschrieben: | wenn seine Gebote verletzt werden |
Welche von denen?
Zaungast hat folgendes geschrieben: | ebenso wie die Beziehung zu einem anderen Menschen beeinträchtigt wird, wenn dieser dich verletzt. |
Wenn ich eine Freundschaft pflege, dann stelle ich nicht eine Gebotstafel auf: "Ich bin dein einziger Freund, wenn nicht, bist du nicht mehr mein Freund." Wenn ich es tue, dann bin üblicherweise ich am Zerbrechen der Freundschaft schuld.
Zaungast hat folgendes geschrieben: | Obwohl evangelisch, bin ich ein Fan der persönlichen Beichte, weil ich sie als sehr befreiend erlebt habe. |
Leary meinte, die Unehrlichkeit sei die Ursünde.
Zaungast hat folgendes geschrieben: | Ich persönlich finde es eher befreiend, dass ich nicht vollkommen sein muss, weil ich es gar nicht kann! |
Hast du's schon versucht?
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 25.12.2004, 19:50, insgesamt einmal bearbeitet |
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defensor_fidei Gast
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(#232974) Verfasst am: 25.12.2004, 19:50 Titel: |
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modorok hat folgendes geschrieben: | Zaungast hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Und solltest Du (fälschlicherweise) mit "Glauben" den Atheismus gemeint haben, so stellt auch dieser für mich nur eine - wenn auch selbstverständliche - Überzeugung am Rande dar. |
allerdings habe ich das gemeint. Findest Du dass das falsch ist? Atheismus = der Glaube daran dass es keinen Gott gibt?  | Negativer Atheismus(wie hier meist vertreten) = der Nichtglaube, dass es Gott gibt. Also Mangels Beweise glaubt man nicht an Gott bis diese Beweise erbracht werden. |
Nein, mein lieber Modorok. Der negative Atheismus ist die unverschuldete und völlige Unwissenheit über Gott, zumeist bei Personen, die noch nicht zum vollen Vernunftgebrauch gekommen sind.
Ist ein Atheist im Unglauben erzogen worden, so hat er nach dem Erreichen des vollen Vernunftgebrauchs eine Entscheidung für oder gegen Gott zu treffen. Bis dahin spricht man von der sogenannten ignorantia invineibilis (= unverschuldete Unkenntnis).
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#232979) Verfasst am: 25.12.2004, 19:56 Titel: |
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defensor_fidei hat folgendes geschrieben: |
Ist ein Atheist im Unglauben erzogen worden, so hat er nach dem Erreichen des vollen Vernunftgebrauchs eine Entscheidung für oder gegen Gott zu treffen. Bis dahin spricht man von der sogenannten ignorantia invineibilis (= unverschuldete Unkenntnis). |
Und was kommt danach? Was folgt daraus, wenn ich den "vollen Vernunftgebrauch" habe und mich gegen Gott entscheide?
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DerManfred ranglos
Anmeldungsdatum: 11.06.2004 Beiträge: 1082
Wohnort: Wien
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(#232980) Verfasst am: 25.12.2004, 19:57 Titel: |
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defensor_fidei hat folgendes geschrieben: | modorok hat folgendes geschrieben: | Zaungast hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Und solltest Du (fälschlicherweise) mit "Glauben" den Atheismus gemeint haben, so stellt auch dieser für mich nur eine - wenn auch selbstverständliche - Überzeugung am Rande dar. |
allerdings habe ich das gemeint. Findest Du dass das falsch ist? Atheismus = der Glaube daran dass es keinen Gott gibt?  | Negativer Atheismus(wie hier meist vertreten) = der Nichtglaube, dass es Gott gibt. Also Mangels Beweise glaubt man nicht an Gott bis diese Beweise erbracht werden. |
Nein, mein lieber Modorok. Der negative Atheismus ist die unverschuldete und völlige Unwissenheit über Gott, zumeist bei Personen, die noch nicht zum vollen Vernunftgebrauch gekommen sind.
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folgt daraus, dass nur vernünftige menschen an etwas glauben, dass es nicht gibt ?
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#232982) Verfasst am: 25.12.2004, 20:00 Titel: |
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DerManfred hat folgendes geschrieben: |
folgt daraus, dass nur vernünftige menschen an etwas glauben, dass es nicht gibt ? |
Und wenn ja, folgt daraus nicht, dass nur vernünftige Menschen an etwas glauben, was ihnen seinerzeit den Erwerb der Vernunft (-> Erbsünde) explizit verboten hat?
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defensor_fidei Gast
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(#232983) Verfasst am: 25.12.2004, 20:02 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | defensor_fidei hat folgendes geschrieben: |
Ist ein Atheist im Unglauben erzogen worden, so hat er nach dem Erreichen des vollen Vernunftgebrauchs eine Entscheidung für oder gegen Gott zu treffen. Bis dahin spricht man von der sogenannten ignorantia invineibilis (= unverschuldete Unkenntnis). |
Und was kommt danach? Was folgt daraus, wenn ich den "vollen Vernunftgebrauch" habe und mich gegen Gott entscheide? |
Tja ... dann kann man von "Schuldigwerden" sprechen.
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defensor_fidei Gast
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(#232984) Verfasst am: 25.12.2004, 20:03 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | DerManfred hat folgendes geschrieben: |
folgt daraus, dass nur vernünftige menschen an etwas glauben, dass es nicht gibt ? |
Und wenn ja, folgt daraus nicht, dass nur vernünftige Menschen an etwas glauben, was ihnen seinerzeit den Erwerb der Vernunft (-> Erbsünde) explizit verboten hat?  |
Du scheinst etwas zu verwechseln ...
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#232988) Verfasst am: 25.12.2004, 20:08 Titel: |
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Das was d_f unter einem negativen Atheisten versteht ist eigentlich eim implizierter Atheist. Ein Atheist, der nicht an Gott glaubt, weil er nie mit einer Religion in Berührung kam.
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defensor_fidei Gast
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(#232993) Verfasst am: 25.12.2004, 20:10 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Das was d_f unter einem negativen Atheisten versteht ist eigentlich eim implizierter Atheist. Ein Atheist, der nicht an Gott glaubt, weil er nie mit einer Religion in Berührung kam. |
Den Begriff "implizierter Atheist" ist in der mir bekannten Literatur nicht bekannt. Hast du zu diesem Begriff eine Quelle?
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#232994) Verfasst am: 25.12.2004, 20:12 Titel: |
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defensor_fidei hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | DerManfred hat folgendes geschrieben: |
folgt daraus, dass nur vernünftige menschen an etwas glauben, dass es nicht gibt ? |
Und wenn ja, folgt daraus nicht, dass nur vernünftige Menschen an etwas glauben, was ihnen seinerzeit den Erwerb der Vernunft (-> Erbsünde) explizit verboten hat?  |
Du scheinst etwas zu verwechseln ...
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Dann hilf mir auf die Sprünge. Ist doch Dein Job, oder nicht?
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defensor_fidei Gast
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(#232995) Verfasst am: 25.12.2004, 20:14 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | defensor_fidei hat folgendes geschrieben: | Noseman hat folgendes geschrieben: | DerManfred hat folgendes geschrieben: |
folgt daraus, dass nur vernünftige menschen an etwas glauben, dass es nicht gibt ? |
Und wenn ja, folgt daraus nicht, dass nur vernünftige Menschen an etwas glauben, was ihnen seinerzeit den Erwerb der Vernunft (-> Erbsünde) explizit verboten hat?  |
Du scheinst etwas zu verwechseln ...
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Dann hilf mir auf die Sprünge. Ist doch Dein Job, oder nicht? |
Nein, ist es nicht. - Erbschuld und Schuld, die man sich durch Verstöße gegen den Dekalog einträgt sind zwei verschiedene Schuhe.
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#232997) Verfasst am: 25.12.2004, 20:16 Titel: |
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@df eine Definitin von negativer Atheismus ist wikipedia und atheismus-online.de zu entnehmen.
Diese Definitionen geben mir recht. Deine Definition entstammt Literatur oder? Wenn ja welches Buch? Wenn nein, woher sonst?
_________________ Trish:(
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#232998) Verfasst am: 25.12.2004, 20:18 Titel: |
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defensor_fidei hat folgendes geschrieben: |
Nein, ist es nicht. - Erbschuld und Schuld, die man sich durch Verstöße gegen den Dekalog einträgt sind zwei verschiedene Schuhe. |
Letztere Schuld ist aber überhaupt nur möglich, weil es zur Erbschuld (Sündenfall) kam. Ansonsten wäre es ja "ignorantia invineibilis".
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defensor_fidei Gast
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(#233000) Verfasst am: 25.12.2004, 20:20 Titel: |
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modorok hat folgendes geschrieben: | @df eine Definitin von negativer Atheismus ist wikipedia und atheismus-online.de zu entnehmen.
Diese Definitionen geben mir recht. Deine Definition entstammt Literatur oder? Wenn ja welches Buch? Wenn nein, woher sonst? |
Diekamp-Jüssen, Katholische Dogmatik, 1. Band
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Tarvoc Holy shit, 4 decades already.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44767
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(#233006) Verfasst am: 25.12.2004, 20:28 Titel: |
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defensor_fidei hat folgendes geschrieben: | Der negative Atheismus ist die unverschuldete und völlige Unwissenheit über Gott |
"Gedanken ohne Inhalt sind leer." (Immanuel Kant)
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#233043) Verfasst am: 25.12.2004, 21:12 Titel: |
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Zaungast hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Und solltest Du (fälschlicherweise) mit "Glauben" den Atheismus gemeint haben, so stellt auch dieser für mich nur eine - wenn auch selbstverständliche - Überzeugung am Rande dar. | allerdings habe ich das gemeint. Findest Du dass das falsch ist? Atheismus = der Glaube daran dass es keinen Gott gibt?  |
Noseman hat es ganz gut erklärt.
gruß/step
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Zaungast begnadigter Sünder
Anmeldungsdatum: 21.12.2004 Beiträge: 87
Wohnort: Hoch im Norden
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(#233178) Verfasst am: 26.12.2004, 02:15 Titel: |
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Schalker hat folgendes geschrieben: |
Äh... Wer genau noch mal? Der Vatter, der Sohn geworden is, äh.., ich meine, seinen Sohn zu den Menschen geschickt hat, damit(sic!) dieser (er?) von den Menschen ermordet wird, damit(sic!) die Menschen erlöst werden? Oder der Sohn, der eigentlich eins mit dem Vatter is und doch irgendwie nicht so wirklich sterben wollte ("Vater, warum..."), aber es irgenwie doch von Anfang wusste und es wollte, obwohl er es gar nicht wollte... und sowieso und überhaupt wusste, dass er ja wieder aufersteht und zum Papa, der er ja selber irgendwie ist, in den Himmel auffährt? Bei Ernst, soll ich jetzt noch die Rolle des Hl. Geistes auch noch eruieren oder ist´s schon absurd genug? |
Hast Recht, bleib lieber beim Fussball....
_________________ ewig währt am längsten ...
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Zaungast begnadigter Sünder
Anmeldungsdatum: 21.12.2004 Beiträge: 87
Wohnort: Hoch im Norden
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(#233179) Verfasst am: 26.12.2004, 02:21 Titel: |
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modorok hat folgendes geschrieben: | Zaungast hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Und solltest Du (fälschlicherweise) mit "Glauben" den Atheismus gemeint haben, so stellt auch dieser für mich nur eine - wenn auch selbstverständliche - Überzeugung am Rande dar. |
allerdings habe ich das gemeint. Findest Du dass das falsch ist? Atheismus = der Glaube daran dass es keinen Gott gibt?  | Negativer Atheismus(wie hier meist vertreten) = der Nichtglaube, dass es Gott gibt. Also Mangels Beweise glaubt man nicht an Gott bis diese Beweise erbracht werden. |
Wenn Beweise im Vollsinne des Wortes erbracht werden, ist Glaube nicht mehr nötig. Insofern die Nicht-Existenz Gottes ebensowenig beweisbar ist wie seine Existenz (für beide Annahmen können nur mehr oder minder gute Argumente / Indizien gefunden werden) ist der Atheismus eine Glaubensentscheidung.
_________________ ewig währt am längsten ...
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Zaungast begnadigter Sünder
Anmeldungsdatum: 21.12.2004 Beiträge: 87
Wohnort: Hoch im Norden
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(#233181) Verfasst am: 26.12.2004, 02:29 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Zaungast hat folgendes geschrieben: | [
Die Beziehung zu ihm wird beeinträchtigt, wenn seine Gebote verletzt werden - ebenso wie die Beziehung zu einem anderen Menschen beeinträchtigt wird, wenn dieser dich verletzt. so etwas kann zwar meist wieder in Ordnung gebracht werden (je nachdem was es war) - aber das muss es eben auch. |
Es steht ihm ja jederzeit frei, sich bei mir zu melden, wenn ich ihn verletzt haben sollte. Da er allwissend ist, wird er meine Telefonnummer kennen; er kann mir aber auch gerne eine email oder einen Brief schrieben.
Hat er aber bisher noch nicht gemacht. Ich gehe davon aus, dass Gott alt und erwachsen genug ist, zu wissen, dass er sich bei mir zu melden hat, wenn er sich von mir ungerecht behandelt fühlt, und nicht umgekehrt. Ansonsten müsste ich nämlich auch Manitou, Zeus, Quetzalcoatl, Odin und dem unsichtbaren lila Einhornständig hinterhertelefonieren und sie fragen, ob sie mich noch lieb haben, und das würde mich zeitlich, finanziell und nervlich wahrscheinlich doch ein wenig überfordern.  |
Du verkennst, dass Gott und Mensch nicht auf der gleichen Ebene stehen. Der Schöpfer des Himmels und der Erden hat es nicht nötig, dir eine eMail zu schicken. Er spricht zu dir wie zu allen anderen auch: durch sein Wort und durch Typen wie mich, die in seinen Diensten stehen. Entweder du nimmst es an oder lässt es. (zieh dir mal Lukas 16, 19-31 rein, da geht es um ein ganz ähnliches Thema)
Und übrigens kann das lila Eichhörnchen dich nicht ausstehen... (versuchs lieber bei Jesus )
_________________ ewig währt am längsten ...
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#233182) Verfasst am: 26.12.2004, 02:30 Titel: |
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Zaungast hat folgendes geschrieben: | Wygotsky hat folgendes geschrieben: |
Ich habe jahrelang versucht, mich zum Gläubigen zu machen, aber es ging nicht. Ich bin nicht Atheist geworden, weil ich es wollte. Ich war es einfach eines Tages. Ich bin auch nicht aus guten Gründen Atheist. Als ich damals Atheist wurde, kannte ich gar keine guten Gründe, Atheist zu sein. Ich kannte nur Gründe, Christ zu sein. Ich kannte auch keine Atheisten, mit denen ich über meinen Unglauben hätte sprechen können. Genauer gesagt, wusste ich nicht einmal, dass es außer mir noch andere Atheisten gab. Tatsächlich habe ich große Angst gehabt, meinen Unglauben, den ich als unnatürlich und verwerflich empfand, anderen anzuvertrauen. Ich habe sogar darum gebetet, wieder glauben zu können. All das hat nichts daran geändert, dass es mir einfach nicht mehr gelang.
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Danke für diesen Einblick in Dein Innerstes!
Eines würde mich noch interessieren, wenn die Frage erlaubt ist - hattest du in diesen Zeiten Kontakt zu einer christlichen Gemeinde oder hast du alles mit dir selbst ausgemacht? Wie alt warst du? |
Ich habe meinen Glauben im Alter von 7 Jahren verloren, und zwar beim Anblick des Kreuzes während eines Schulgottesdienstes an meiner katholischen Grundschule. Zuvor hatte ich einen katholischen Kindergarten besucht. Nach der Grundschule besuchte ich ein katholisches Jungengymnasium, wo ich mehrfach an Exerzitien und regelmäßig am Schulgottesdienst und am Religionsunterricht teilnahm. Ab dem 11. Lebensjahr fuhr ich fast jeden Sommer bei kirchlichen Jugendfreizeiten mit. Zum Teil fanden da recht ausgedehnte Bibel- und Gesprächskreise und tägliche Andachten statt. Ich habe am Konfirmandenunterricht teilgenommen und wurde mit 14 Jahren konfirmiert. Mit 16 Jahren habe ich meine katholische Schule verlassen und mir eine Schule in weltlicher Trägerschaft gesucht. Am Religionsunterricht habe ich dort nicht mehr teilgenommen. Aus der Kirche ausgetreten bin ich nie. Mit Anfang 20 bin ich als Betreuer in einer Kinderfreizeit mitgefahren. Der Träger war katholisch. Ungefähr mit Mitte 20 habe ich mich erneut für Religion interessiert. Ich habe E-Mail-Kontakt zu einer Pfarrerin aufgenommen und ungefähr ein Jahr lang gehalten, um persönliche Fragen zum Glauben loszuwerden. Zu diesem Zeitpunkt habe ich häufiger in der Bibel gelesen, und mich vor allem für die Altkatholische Kirche interessiert. Danach habe ich angefangen, in kirchlichen Kinder- und Jugendeinrichtungen zu arbeiten, wodurch ich quasi automatisch in die Gemeinde involviert wurde. In all den Jahren ist es mir nie wieder gelungen, an Gott zu glauben. Seit meiner Konfirmation habe ich mich dafür nicht mehr schuldig gefühlt, sondern meinen Unglauben akzeptiert, so wie ich einiges andere akzeptieren musste, was ich zunächst nicht als Teil meiner Persönlichkeit annehmen wollte.
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Zaungast begnadigter Sünder
Anmeldungsdatum: 21.12.2004 Beiträge: 87
Wohnort: Hoch im Norden
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(#233183) Verfasst am: 26.12.2004, 02:32 Titel: |
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[quote="Tarvoc"]
Zaungast hat folgendes geschrieben: | sondern ebenso real wie das Universum |
Ist das eine ontologische Aussage?
Was meinst Du damit?
_________________ ewig währt am längsten ...
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#233184) Verfasst am: 26.12.2004, 02:34 Titel: |
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modorok hat folgendes geschrieben: | Zaungast hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Und solltest Du (fälschlicherweise) mit "Glauben" den Atheismus gemeint haben, so stellt auch dieser für mich nur eine - wenn auch selbstverständliche - Überzeugung am Rande dar. |
allerdings habe ich das gemeint. Findest Du dass das falsch ist? Atheismus = der Glaube daran dass es keinen Gott gibt?  | Negativer Atheismus(wie hier meist vertreten) = der Nichtglaube, dass es Gott gibt. Also Mangels Beweise glaubt man nicht an Gott bis diese Beweise erbracht werden. |
Dann bin ich positiver Atheist. Aus Gründen, die ich nicht durchschaue, glaube ich, dass es keinen Gott gibt.
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Zaungast begnadigter Sünder
Anmeldungsdatum: 21.12.2004 Beiträge: 87
Wohnort: Hoch im Norden
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(#233187) Verfasst am: 26.12.2004, 02:39 Titel: |
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Noseman hat folgendes geschrieben: | Zaungast hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Und solltest Du (fälschlicherweise) mit "Glauben" den Atheismus gemeint haben, so stellt auch dieser für mich nur eine - wenn auch selbstverständliche - Überzeugung am Rande dar. |
allerdings habe ich das gemeint. Findest Du dass das falsch ist? Atheismus = der Glaube daran dass es keinen Gott gibt?  |
Das ist falsch. Grottenfalsch. Bis Du Aweihnachtsmanneist? Folgt daraus, Dass Du nicht an den Weihnachtsmann glaubst irgendwas für Dein Leben? Wählst Du eine Partei, weil Du nicht an den Weihnachtsmann glaubst? Oder spielt Dein Nichtglaube an den Weihnachtsmann eine Rlle dafür, ob Du ein Kondom benutzen darfst oder nicht?
Atheismus ist kein "Glaube" in dem Sinne, in dem es ein Gottesglaube ist. Ich "glaube" zwar, dass es keinen Gott gibt, aber ich glaube auch, dass es keine kleinen grünen Männshcne gibt. Beides ist aber für meine Weltanschauung völig irrelevant; meine Handlunsmaximen schöpfe ich weder aus meiner Annahme, es gäbe keinen Gott, noch aus der dass es keine kleinen grünen Männchen, keinen Weihnachtsmann, keine klugen und netten Bayernspieler, keine hochdeutschsprechenden Südbayern etc. gäbe.
Atheist sein heisst lediglich an etwas nicht glauben. Damit ist überhaupt noch nicht gesagt, an was man glaubt. Genauso wie bei einem Antialkoholiker: der kann genausogut (nebenbei) Kaffejunkie sein (und ist dann eben darüber definiert) oder Kaffe hassen, oder Saftfreund, Milchtrinker etc.
Wenn Atheismus ein Glauben wäre, dann gehörten wir alle unendlich vielen Glaubensrichtungen an, weil die meisten Menschen das Nicht-Glauben an irgendwelche Sachverhalte teilen. Das wäre überhaupt keine sinnvolle Kategorisierung, und verbietet sich von daher. |
Ich glaube das Problem liegt in der unterschiedlichen Bedeutung des Wortes "Glauben".
zum einen im Sinne von "etwas nicht genau wissen, aber für wahr halten" - zum andern im Sinne einer persönlichen Beziehung zu Gott.
Erstere Def. ist mE durchaus auf den Atheismus anwendbar, die zweite natürlich nicht.
_________________ ewig währt am längsten ...
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Wolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 23.08.2004 Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause
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(#233188) Verfasst am: 26.12.2004, 02:41 Titel: |
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Wygotsky hat folgendes geschrieben: | modorok hat folgendes geschrieben: | Zaungast hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Und solltest Du (fälschlicherweise) mit "Glauben" den Atheismus gemeint haben, so stellt auch dieser für mich nur eine - wenn auch selbstverständliche - Überzeugung am Rande dar. |
allerdings habe ich das gemeint. Findest Du dass das falsch ist? Atheismus = der Glaube daran dass es keinen Gott gibt?  | Negativer Atheismus(wie hier meist vertreten) = der Nichtglaube, dass es Gott gibt. Also Mangels Beweise glaubt man nicht an Gott bis diese Beweise erbracht werden. |
Dann bin ich positiver Atheist. Aus Gründen, die ich nicht durchschaue, glaube ich, dass es keinen Gott gibt. | Wenn du damit die Möglichkeit ausschließt, dass es einen Gott geben könnte dann ja, leider lässt sich dieser Standpunkt rational nicht mehr rechtfertigen.
_________________ Trish:(
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