"Der Führer" – Dämon oder Witzfigur ?

[Frank]

Harald Schnidt hat in einer seiner letzten Sendungen "den Führer" höchstpersönlich in eine Werbekampagne gegen Rechtsextremismus eingespannt. So ein unverkrampfter Umgang mit der deutschen Singularität an sich ist schon mutig. Oder brauchte 'Dirty Harry' nur einen Kracher für die Quote. Man hat es beim Film "der Untergang" gemerkt. Politisch Korrekten stand schon der Schaum vor dem Mund und warnten unablässig vor dem Film wie vor dem Belzebub.

Meiner Meinung nach gibt es zwei verbreitete Hitlerbilder. Die wirren Gedanken von unverbesserlichen Hitler-Fans lasse ich mal in meiner folgenden Betrachtung außen vor.

Die Einen machen aus Hitler eine dämonische Ausnahmegestallt, eine Singularität, die Inkanation des Bösen. Jede Darstellung "des Führers" als normaler Mensch ist schon eine Art der Verharmlosung des Nationalsozialismus. Die Führer-Bibel "Mein Kampf" ist für diese Leute auch heute noch hoch gefährlich und muss deshalb in den Giftschrank.

Das andere Extrem ist der vermeidlich unverkrampfte Umgang mit Hitler. Das fing schon im 2. Weltkrieg mit Chaplins Film "Der große Diktator" an. Im Krieg produzierten die Amis Propaganda-Zeichentrickfilme, wo Hitler als Schwuler persifliert wurde. Nach dem Motto, wir rächen uns an Hitler, in dem wir ihn lächerlich machen. Diese Masche hat sich bis zum heutigen Tag gehalten. Manche Leute halten das für einen "neuen Umgang" mit dem "heiklen Thema".

Beide Herangehensweisen weichen einer echten Konfrontation mit dem Phänomen Hitler aus.

Halbwegs rational gehen einige Fernsehdokumentationen mit dem Thema Hitler um. Nur übertreibt man es damit. Alles, was mit "dem Führer" zu tun hat, verkauft sich offenbar sehr gut.

• Hitler – Der Privatmann
  
• Hitler – Der Verführer
  
• Hitlers Helfer
  
• Hitlers Frauen
  
• Hitlers Hund
  
• Hitlers ...
  

Wie haltet Ihr es mit "dem Führer"?

[Mandrax]

Moin Frank...

Was mich bei den unterschiedlichen Betrachtungen der Person Adolf Hitlers verwundert, ist die Reduzierung des Phänomens Nationalsozialismus auf eine Person. Hitler und seine engsten Schergen haben die Ideologie geliefert, aber es waren Menschen aus "dem Volke", die an den Rampen der Konzentrationslagern standen und Menschen aussortiert haben.

Es waren Ärzte, Richter, Journalisten, Krankenschwester und -pfleger, Polizisten, Soldaten, etc. die brav mitgezogen haben, um die krude Ideologie Wirklichkeit werden zu lassen. Die Dämonisierung Hitlers, zumindest hier in Deutschland, hat, so denke ich, den Hintergrund eigene Schuld und Verantwortung zu relativieren. Nach dem Motto: "Ich konnte ja nicht anders, weil ich den dämonischen Kräften des Onkel Adolf verfallen war."

Ciao...
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Jede n-Mannigfaltigkeit mit dem Homotopietyp einer n-Sphäre ist zur n-Sphäre homöomorph.

[GermanHeretic]

Hitler - Knoops Helfer

hast Du noch vergessen...

Mel Brooks, bekannt für permanente Hitler-Verarsche, soll mal sinngemäß gesagt haben, "hätten die Deutschen über Hitler gelacht, anstatt ihn zu wählen, wäre der Welt viel erspart geblieben."

Vieles von dem, was den Nationalsozialismus ausmacht, ist einfach nur zum Lachen. Die Auftritte Hitlers, sein Gefasel, seine Gestik haben schon etwas Komisches. Vom heutigen Standpunkt aus bleibt einem nur das Lachen im Hals stecken, weil wir wissen, wohin das geführt (haha) hat.

Ich denke, der Zugang zu der Person Hitler ist u.a. deshalb so kompliziert, als daß wir die NS-Zeit immer als geschichtlichen, nie dagewesenen Ausnahmezustand ansehen. Wahnsinnige Dikatoren, weite Teile fanatisierter Volksmassen, Fremdenhaß, Krieg, Völkermord - das ist ehr die Regel als die Ausnahme, wenn man mal in die Geschichte zurückblickt.
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"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)

[Malone]

Ob "die Deutschen" Hitler gewählt haben, ist mehr als fraglich:

31.07.1932 37,3
06.11.1932 33,1
05.03.1933 43,9

Die letzte Wahl war ja bereits massiv manipuliert, von freien Wahlen konnte keine Rede mehr sein. Somit haben mehr als zwei Drittel der Deutschen Bevölkerung zuletzt gegen ihn gestimmt!

Bei Diskussionen über das Phänomen Nationalsozialismus wird leider vielzuwenig auf dessen Genese eingegangen, die vorrangig in der damaligen nicht nur in Deutschland weitverbreiteten Schwarzen Pädagogik begründet liegt.

[narziss]

[Ralf Rudolfy]

Meiner Meinung nach ist es eine eigtentümlich und besondere Kombination von außergewöhnlichen Fähigkeiten und außergewöhnlichen persönlichen Defekten, die sich in Hitler paarten. Zu den außergewöhnlichen Fähigkeiten gehörte, die Stimmung eines großen Teils der deutschen Bevölkerung in sich aufzunehmen und, sozusagen als "Medium", verstärkt wiederzugeben. Es war dies die im Bürgerzum weit verbreitete Angst vor sozialer Deklassierung, die auch die Angst Hitlers, eines verhinderten Möchtegern-Bürgers, gewesen ist. Dazu kommt eine ungewöhnliche Zielstrebigkeit und Konsequenz. Zu den außergewöhnliches persönlichen Defekten zähle ich eine Armut an normalen menschlichen Gefühlen, eine soziale Verkrüppelung, ohne die es m.E. nur schwerlich vorstellbar ist, daß jemand einem derart durch Haß verzerrtes Weltbild so konsequent aufgenommen und in die Tat umgesetzt hätte.
Ich meine also schon, daß Hitler eine singuläre Erscheinung war in dem Sinne, daß die Geschichte ohne ihn mit Sicherheit anders verlaufen wäre. Sie ist aber auch nicht vorstellbar ohne die Zeitumstände, aus der er lebte.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)

[Shadaik]

Chaplin würde ich aus der Aufzählung herauslassen, da er diesen Film vor dem Krieg gedreht hat und eine politische Aussage transportiert (wenn auch eine naive). Er selbst sagte nach dem Krieg, einen solchen Film könne er nie wieder drehen.

Auch die amerikanischen propagandafilme dienten weniger dem humorvollen Umgang mit Hitler als der Moralbildung der Truppen und der Dämonisierung Hitlers als Schwulen, demagogen, idioten.

Humor mit der NS-Zeit ist selten und, wie einmal ein Redakteur der Widescreen sagte, "der Nationalsozialismus ist erst verarbeitet, wenn man darüber lachen kann. Denn zum Auslachen eignet sich diese spießige, widersprüchliche, größenwahnsinnige Weltanschauung hervorragend" (sinngemäß).

Ihc mochte die bisherigen Hitlerparodien: hatler in "Der Wixxer", die Parodien von HItlers Helfer in "switch", natürlich "Der große Diktator".

[max]

[Jolesch]

[Hatuey]

Das witzigste, aber auch absurdeste Bild von Hitler hat die katholische Kirche erschaffen. Es gibt da Leute die behaupten, der damalige Papst wollte eine Teufelsaustreibung an Hitler vornehmen.

[Ralf Rudolfy]

[Hannibal]

[Hannibal]

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Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!

[Shadaik]

[Frank]

[Hannibal]

[Hugo de la Smile]

[Critic]

[Jolesch]

[Shadaik]

[Shadaik]

[Rudolf]

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[Evilbert]

[Frank]