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Anarchokapitalismus

 
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Was hält ihr vom Anarchokapitalismus?
Eigentlich sollten sie "Steinzeitkapitalisten" heißen
30%
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Ich sag nur eins: Die sind eindeutig rückwärtsgewandt und naiv
38%
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Die Anarchokapitalisten haben teilweise recht
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Ich finde ihre Idee großartig! Wozu Staat, Schule und Gesetze, wenn ich alles mit meinen Mitmenschen selber regeln kann?
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Ich sag nur eins: Die sind eindeutig rückwärtsgewandt und vielleicht auch naiv, aber wenn die Konzerne international immer unkontrollierter handeln werden können, haben sie ihr Ziel ohne ihr Zutun erreicht!
15%
 15%  [ 2 ]
Ich hoffe dass die Macht der Privaten über die staatlichen siegen wird und die staatlichen Strukturen zerfallen! Die internationale Bewegungsfreiheit der Konzerne haben zusammen mit der Mafia schon heute einen großen Einfluss!
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Stimmen insgesamt : 13

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Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#292933) Verfasst am: 09.05.2005, 05:30    Titel: Anarchokapitalismus Antworten mit Zitat

Der Manfred, am 21.12.2004 hat folgendes geschrieben:
Und der begriff anarchokapitalismus ist mir unbekannt. Ist das deine Wortschöpfung ?


Nein, diese komische Ideologie gibt es, wie ich es schon mal gesagt habe, wirklich.

http://de.wikipedia.org/wiki/Anarchokapitalismus

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Anders als der klassische Anarchismus befürwortet der Anarchokapitalismus ein weitgehendes Eigentumsrecht, das nach seiner Definition durch gesellschaftliche Übereinkunft begründet wird und durch keinerlei unfreiwillige soziale Verpflichtung gebunden sein soll. Für Anarchokapitalisten ist der Eigentumsbegriff so zentral, dass sie alle anderen Grundrechte wie z.B. Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Versammlungsfreiheit ihm unterordnen oder daraus abgeleiten. Sie vertreten die Ansicht, dass sich prinzipiell alle Beziehungen zwischen Menschen, einschließlich Fragen der Justiz und der öffentlichen Sicherheit, über freie vertragliche Regelungen bestimmen lassen.


Aber die Kerle gehen sogar noch weiter.

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Einer der Vordenker des Anarchokapitalismus, Hans-Hermann Hoppe, sieht in der Demokratie einen „zivilisatorischen Abstieg“ gegenüber der feudalistischen Gesellschaftsordnung.


Dabei ist Hoppe kein Kerl aus dem 19. Jahrhundert, denn er wurde 1949 geboren.

Das ist krank! Bis auf den pseudomarxistischenen Wal Buchenberg kannte ich bisher niemanden, der den Feudalismus befürwortet. Geschockt Geschockt

Eine weitere höchst reaktionäre und rückwätsgewandte Forderung der Anarchokapitalisten ist die Abschaffung der Schulpflicht.

Im Gegensatz zu den Liberalen wollen die Anarchokapitalisten den Staat abschaffen mit all seinen Einrichtungen und die Herrschaft den Privateigentümern überlassen, wobei es keine Gesetze sondern nur noch privat geschlossene Verträge geben soll. Staatliche Schulen, Bildungsförderung, Polizei, Gesundheitseinrichtungen,... all dies soll laut den Anarchokapitalisten abgeschaft werden.

Die Vorhaben der Anarchokapitalisten kommen fast schon einem bewusstem Programm gleich, den Feudalismus wiedererrichten zu wollen. Geschockt Deprimiert
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#292934) Verfasst am: 09.05.2005, 05:54    Titel: Re: Anarchokapitalismus Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Nein, diese komische Ideologie gibt es, wie ich es schon mal gesagt habe, wirklich.


Ein Anarchist (oder irgend jemand), der einer "Ideologie" angehört, hat noch NICHTS (TM) begriffen...

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Aber die Kerle gehen sogar noch weiter.


Du meinst also, "die Kerle" anhand eines Wikipedia-Artikels verstehen zu können... Deprimiert

Sooo viel zu verstehen gibt es da allerdings auch wiederum nicht. Schon Stirners Solipsismus kann man nicht wirklich ernst nehmen.

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Das ist krank!


Buch der Lügen, Kapitel 81, Louis Lingg

Buch der Lügen

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Eine weitere höchst reaktionäre und rückwätsgewandte Forderung der Anarchokapitalisten ist die Abschaffung der Schulpflicht.


Na, Kossuth, welche Ideologie wird wohl im Athenismus in den Schulen gelehrt? zwinkern

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Die <beliebigen Begriff einsetzen> wollen <beliebigen Begriff einsetzen> abschaffen.


Das heißt, sie sind noch nicht soweit. Aber alles hat seine Zeit.

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Die Vorhaben der Anarchokapitalisten kommen fast schon einem bewusstem Programm gleich, den Feudalismus wiedererrichten zu wollen.


Du hast ja keine Ahnung... zwinkern
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
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Beitrag(#292935) Verfasst am: 09.05.2005, 06:37    Titel: Re: Anarchokapitalismus Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:


Na, Kossuth, welche Ideologie wird wohl im Athenismus in den Schulen gelehrt? zwinkern


Welche Farbe hat ein gelbes Auto? zynisches Grinsen

Na, mal im Ernst. Ich will Schülern keine Ideologie aufdrängen. Die ideologischen Kampangen sind für Leute so etwa ab 16 und für Erwachsene gedacht und das alles sowieso auf freiwilliger Basis. Leute unter 16 sollen weltanschaulich möglichst neutral unterrichtet werden.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#292936) Verfasst am: 09.05.2005, 06:41    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Ich will Schülern keine Ideologie aufdrängen.


Dann wird es keinen Politikunterricht an deinen Schulen geben?

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Leute unter 16 sollen weltanschaulich möglichst neutral unterrichtet werden.


Okay, also streichen wir zusätzlich noch Religionsunterricht (okay, kein Problem), Ethikunterricht, Geschichtsunterricht, Deutschunterricht...

Bleiben im Grunde nur die Naturwissenschaften und Sport...
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Hannibal
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Anmeldungsdatum: 07.11.2003
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Beitrag(#292946) Verfasst am: 09.05.2005, 08:13    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Dann wird es keinen Politikunterricht an deinen Schulen geben?


Doch. Aber es gibt viele Möglichkeiten, die Lehrer dazu zu bringen, dass sie zumindest relativ neutral unterrichten zb. dass er von vielen verschiedenen Lehrern geführt wird und dass jeder einzelne Lehrer vorher entsprechend ausgebildet und dann in der Schule zumindest gelegentlich überprüft wird. Allerdings soll man nicht übertreiben, da dies ein einfach ein großer Aufwand ist, Lehrer zu beobachten oder ihnen allzu aufwändige Kurse aufzuerlegen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Neutraler_Standpunkt

Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Okay, also streichen wir zusätzlich noch Religionsunterricht (okay, kein Problem), Ethikunterricht, Geschichtsunterricht, Deutschunterricht...

Bleiben im Grunde nur die Naturwissenschaften und Sport...


Sport und "Naturwissenschaften" waren unter den Nazis ein wichtiger Teil der Ideologie. So streng wie du es nimmst müsste man alles unterlassen, um keine Ideologie zu verbreiten, obwohl dies dann auch eine Ideologie wäre die man durchs Vorzeigen verbreitet. Deprimiert

Der Unterricht sollte so aussehen: Der Religionsunterricht wird ersatzlos gestrichen (unverbindlich und auf eigene Kosten kann es ihn von mir aus weiterhin geben).

Am sonsten gäbe es noch eine Menge zu verändern, wofür ich aber wohl einen eigenen thread gründen sollte. Ich würde jedenfalls Reformprogramm in allen Lebensbereichen vorbereiten. Ich schätze, dass es soetwas schon seit der Gründung der ersten Republik nicht mehr gegeben hat. Damals schaffte man viele veraltete Strukturen ebenfalls in sämtlichen Lebensbereichen ab. Bis heute haben sich viele Sachen weiterentwickelt. Warum soll man also auf das Alte zurrückgreifen, wenn es sinnvolle Alternativen gibt?
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#292967) Verfasst am: 09.05.2005, 12:29    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Dass er von vielen verschiedenen Lehrern geführt wird und dass jeder einzelne Lehrer vorher entsprechend ausgebildet und dann in der Schule zumindest gelegentlich überprüft wird.


Okay. Äh. Du bezahlst die vielen Lehrer, ja? Lachen

Dir ist klar, dass wir jetzt schon Lehrermangel haben, oder?

Kossuth hat folgendes geschrieben:
So streng wie du es nimmst müsste man alles unterlassen, um keine Ideologie zu verbreiten.


zwinkern

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Ich würde jedenfalls Reformprogramm in allen Lebensbereichen vorbereiten.


http://de.wikipedia.org/wiki/Totalitarismus

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Totalitarismus ist in der Politologie ein Begriff für eine Herrschaftsform, die im Gegensatz zu der des autoritären Staates nicht nur eine diktatorische Regierungsform beinhaltet, sondern darüber hinaus auch noch den Anspruch hat, einen „neuen Menschen“ gemäß einer bestimmten religiösen oder weltanschaulichen Ideologie zu schaffen, und in alle soziale Verhältnisse hinein wirkt.


Kossuth hat folgendes geschrieben:
Damals schaffte man viele veraltete Strukturen ebenfalls in sämtlichen Lebensbereichen ab.


http://de.wikipedia.org/wiki/Kulturrevolution
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DerManfred
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Anmeldungsdatum: 11.06.2004
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Wohnort: Wien

Beitrag(#292968) Verfasst am: 09.05.2005, 12:44    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Dann wird es keinen Politikunterricht an deinen Schulen geben?


Doch. Aber es gibt viele Möglichkeiten, die Lehrer dazu zu bringen, dass sie zumindest relativ neutral unterrichten zb. dass er von vielen verschiedenen Lehrern geführt wird und dass jeder einzelne Lehrer vorher entsprechend ausgebildet und dann in der Schule zumindest gelegentlich überprüft wird. Allerdings soll man nicht übertreiben, da dies ein einfach ein großer Aufwand ist, Lehrer zu beobachten oder ihnen allzu aufwändige Kurse aufzuerlegen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Neutraler_Standpunkt

Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Okay, also streichen wir zusätzlich noch Religionsunterricht (okay, kein Problem), Ethikunterricht, Geschichtsunterricht, Deutschunterricht...

Bleiben im Grunde nur die Naturwissenschaften und Sport...


Sport und "Naturwissenschaften" waren unter den Nazis ein wichtiger Teil der Ideologie. So streng wie du es nimmst müsste man alles unterlassen, um keine Ideologie zu verbreiten, obwohl dies dann auch eine Ideologie wäre die man durchs Vorzeigen verbreitet. Deprimiert

Der Unterricht sollte so aussehen: Der Religionsunterricht wird ersatzlos gestrichen (unverbindlich und auf eigene Kosten kann es ihn von mir aus weiterhin geben).

Am sonsten gäbe es noch eine Menge zu verändern, wofür ich aber wohl einen eigenen thread gründen sollte. Ich würde jedenfalls Reformprogramm in allen Lebensbereichen vorbereiten. Ich schätze, dass es soetwas schon seit der Gründung der ersten Republik nicht mehr gegeben hat. Damals schaffte man viele veraltete Strukturen ebenfalls in sämtlichen Lebensbereichen ab. Bis heute haben sich viele Sachen weiterentwickelt. Warum soll man also auf das Alte zurrückgreifen, wenn es sinnvolle Alternativen gibt?


Na auf deine sinnvollen alternativen bin ich gespannt.

aber komm mir bitte nicht wieder mit irgendwelchen splittergruppen als schlechtes beispiel daher, in denen das wort anarchie vorkommt. Für anarchie halt ich dich leider völlig inkompetent. Du hast weder eine ahnung, was der begriff und diese lebensweise beinhaltet, noch hast du irgendwie einen blassen schimmer über die entwicklung die dem heutigen begriff anarchie vorangegangen ist. Sonst würdest du z.b. anarchie nicht als ideologie bezeichnen.
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Kadaj
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Anmeldungsdatum: 30.04.2005
Beiträge: 674

Beitrag(#292972) Verfasst am: 09.05.2005, 13:34    Titel: Re: Anarchokapitalismus Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Einer der Vordenker des Anarchokapitalismus, Hans-Hermann Hoppe, sieht in der Demokratie einen „zivilisatorischen Abstieg“ gegenüber der feudalistischen Gesellschaftsordnung.


Dabei ist Hoppe kein Kerl aus dem 19. Jahrhundert, denn er wurde 1949 geboren.


Dann informiere dich doch mal, in welchem Zusammenhang Hoppe davon schreibt!

Er meint, daß zu Zeiten des Erbadels die Herrscherhäuser langfristiger planten, weil sie ihr "Eigentum", z.B. die Leibeigenen und "ihr" Land, auch noch in 1000 Jahren besitzen wollten.
Demgegenüber würden die Parlamentarier nur von Wahlperiode zu Wahlperiode denken und zu kurzsichtig agieren. Steuergeschenke dort, Wahlversprechen hier, und immer weiter auf den Abgrund zu, Hauptsache, man wird wiedergewählt.

Hoppe will kein Feudalsystem errichten.


Generell muß ich sagen, daß ich im Herzen beinahe Anarchokapitalist bin. Mein Verstand sagt mir aber, daß ein Minimalstaat immer notwendig sein will.

Auf www.mehr-freiheit.de wird das sehr gut begründet. Zum Beispiel: Was würde geschehen, wenn A und B Streit haben. A schaltet seine private Rechtsorganisation ein. B die seinige. Die von A steht bei B vor der Türe, will As Recht durchsetzen. B erklärt, er halte nichts von der privaten Rechtsorganisation des A. Bs Sicherheitsdienst sieht das ähnlich. Was passiert wohl? Schießerei?

Der Minimalstaat muß die innere u. äußere Sicherheit gewährleisten, zudem eine unabhängige Instanz sein, die den Wettbewerb und das Vertragsrecht schützt. Mehr ist nicht nötig. Bildung durch Privatschulen, im Übergang als Konkurrenz zu den staatlichen Schulen. Sollen die Eltern entscheiden, wie sie die Bildungsgutscheine einsetzt. (Alles hinter o.g. Link zu finden.)
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Malone
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Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#292976) Verfasst am: 09.05.2005, 14:40    Titel: Antworten mit Zitat

Wie ich Kossuth schon öfter sagte, so ein Vertrauen in die Mündigkeit der Bürger ist völlig weltfremd. Guckt Ihr nicht beizeiten mal in andere Länder, die ein viel höheres Maß an Freiheit haben, zum Beispiel Indonesien oder Argentinien? Mit den Augen rollen
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SDFD
Causeur



Anmeldungsdatum: 24.04.2005
Beiträge: 104
Wohnort: Jammertal

Beitrag(#293012) Verfasst am: 09.05.2005, 16:53    Titel: Antworten mit Zitat

Ein extremes Beispiel ist Somalia, wo der Staat schon seit 1991 nicht mehr existiert, hier ein recht interessanter Bericht zu der dortigen Situation:

Ein Land ohne Staat: Somalia.

Statt Steuern: Straßensperren.
Statt Gesetzen: Waffen.
Statt einer Regierung: Kriegsherren.
Text: Johannes Dieterich Foto: Mark Lewis

• Es ist zwölf Uhr mittags, und die Äquatorsonne brennt uns Bleichgesichtern Löcher in die Haut. Doch der Strand von El Ma’an, der „süßen Quelle“, bebt vor Betriebsamkeit: Hunderte von Somalis rennen zwischen den zahlreichen im seichten Meer verankerten Landungsbooten und den dutzenden im Sand geparkten Lastwagen hin und her – jeder mit einem 50 Kilogramm schweren Zuckersack auf dem Kopf.

Gäbe es die Lastwagen und Landungsboote nicht: Die Szene könnte zum Filmset eines Hollywood-Epos über den Bau der Pyramiden oder einen alten Sklavenmarkt gehören. Selbst die dürftig zusammengeschweißten Barkassen und die archaisch anmutenden Lkw, an denen meist einschließlich des Führerhauses alles zum Betrieb nicht unbedingt Nötige fehlt, geben nur eine vage Zeitangabe: Dem 21. Jahrhundert sind sie kaum zuzuordnen.

Und dennoch ist El Ma’an nicht nur einer der geschäftigsten, sondern auch der jüngste Hafen Ostafrikas. Noch vor zehn Jahren liefen hier höchstens ein paar Kamele oder Ziegen durch den heißen Sand – heute gehen vor der süßen Quelle täglich bis zu fünf Hochseedampfer vor Anker. Die Hafenbetriebsgesellschaft Benadir beschäftigt direkt und indirekt fast 30 000 Menschen: Viele von ihnen hausen in aus Zweigen und Plastiktüten errichteten Tropen-Iglus, die sich zwischen den flachen Dünen immer weiter ausbreiten. Alle 24 Stunden werden rund 5000 Tonnen Ware mit primitiven Kränen oder gar bloßer Manneskraft erst auf dutzende von Barkassen, Flöße oder Landungsboote und schließ-lich auf hunderte von Lastwagen gehievt, denn El Ma’an hat keine einzige der Einrichtungen, die man von Häfen sonst so kennt – kein Piere, kein Kai, keine Lagerhäuser.

Doch von El Ma’an aus wird nicht nur Somalia, sondern ein Teil des Kontinents versorgt. Zement aus Saudi-Arabien, Autos aus Japan, Zucker aus Brasilien oder Fernsehgeräte aus China werden von hier nach Kenia, in den Kongo, die Zentralafrikanische Republik oder gar bis in den Tschad befördert. El Ma’an hat nämlich einen Vorteil, der alle fehlenden Einrichtungen aufwiegt: Hier werden null Prozent Steuern und null Cent Zölle erhoben. Denn Somalia verfügt seit 14 Jahren über keine Regierung – es ist das einzige Land der Welt, das keinerlei staatliche Institutionen hat. „Wie Sie sehen, braucht man nicht unbedingt eine Regierung, um wirtschaften zu können“, sagt der Hafenmanager Ali Bere Ado lachend, der uns in seinem brüllend heißen Büro, einer Blechhütte, empfängt. „Uns geht es hier so gut wie nie zuvor.“

Wer je in seinem Leben heimlich gedacht oder gar offen behauptet hat, Afrikaner seien zum Geschäftemachen ungeeignet, sollte sich zum Umerziehungsurlaub nach El Ma’an begeben – möglichst in Begleitung eines neoliberalen Wirtschaftswissenschaftlers, der am Horn von Afrika wie nirgendwo anders in der Welt studieren kann, was es heißt, in einer ultrafreien Marktwirtschaft zu operieren. Niemand sollte jedoch damit rechnen, hier wirklich willkommen geheißen zu werden. Als unsere mit muffigen Gebetsteppichen ausgelegte 30 Jahre alte Antonov auf einem der improvisierten Landeplätze Mogadischus niedergehen will, muss sie erst einmal im Tiefflug über die Sandpiste jagen, um eine Herde bockiger Ziegen zu vertreiben. Ein symbolträchtiger Auftakt für eine unerwünschte Reise in ein Reich, in dem allein das Recht des Stärkeren regiert.

Die einzigen beiden Weißen in Mogadischu lernen: Das Leben hier ist brutal und kurz

„Kommt lieber nicht“, hatte Abdullahi Shirwa noch am Morgen unseres Abflugs in einer Mail geraten. Nachdem eine britische Journalistin in Mogadischu auf offener Straße erschossen wurde, gilt Alarmstufe Rot im „schlimmsten Land der Welt“ (»Newsweek«): Islamische Fundamentalisten, heißt es, hätten Kopfgelder auf westliche Reporter ausgesetzt. Schließlich erklärt sich unser Kontaktmann aber doch bereit, uns zu empfangen: Allerdings nur mit „maximum security“, wie Shirwa, Chef der somalischen Nichtregierungsorganisation Peaceline, kategorisch fordert.

Fortsetzung des Berichts
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
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Beitrag(#293043) Verfasst am: 09.05.2005, 18:43    Titel: Antworten mit Zitat

Selten doofe Antwortmöglichkeiten. Der Ersteller sollte nur Umfragen erstellen, in denen es die Antwortmöglichkeit ja/nein gibt.
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DerManfred
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Anmeldungsdatum: 11.06.2004
Beiträge: 1082
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Beitrag(#293062) Verfasst am: 09.05.2005, 20:09    Titel: Antworten mit Zitat

SDFD hat folgendes geschrieben:
Ein extremes Beispiel ist Somalia, wo der Staat schon seit 1991 nicht mehr existiert, hier ein recht interessanter Bericht zu der dortigen Situation:

Ein Land ohne Staat: Somalia.

Statt Steuern: Straßensperren.
Statt Gesetzen: Waffen.
Statt einer Regierung: Kriegsherren.
Text: Johannes Dieterich Foto: Mark Lewis

• Es ist zwölf Uhr mittags, und die Äquatorsonne brennt uns Bleichgesichtern Löcher in die Haut. Doch der Strand von El Ma’an, der „süßen Quelle“, bebt vor Betriebsamkeit: Hunderte von Somalis rennen zwischen den zahlreichen im seichten Meer verankerten Landungsbooten und den dutzenden im Sand geparkten Lastwagen hin und her – jeder mit einem 50 Kilogramm schweren Zuckersack auf dem Kopf.

Gäbe es die Lastwagen und Landungsboote nicht: Die Szene könnte zum Filmset eines Hollywood-Epos über den Bau der Pyramiden oder einen alten Sklavenmarkt gehören. Selbst die dürftig zusammengeschweißten Barkassen und die archaisch anmutenden Lkw, an denen meist einschließlich des Führerhauses alles zum Betrieb nicht unbedingt Nötige fehlt, geben nur eine vage Zeitangabe: Dem 21. Jahrhundert sind sie kaum zuzuordnen.

Und dennoch ist El Ma’an nicht nur einer der geschäftigsten, sondern auch der jüngste Hafen Ostafrikas. Noch vor zehn Jahren liefen hier höchstens ein paar Kamele oder Ziegen durch den heißen Sand – heute gehen vor der süßen Quelle täglich bis zu fünf Hochseedampfer vor Anker. Die Hafenbetriebsgesellschaft Benadir beschäftigt direkt und indirekt fast 30 000 Menschen: Viele von ihnen hausen in aus Zweigen und Plastiktüten errichteten Tropen-Iglus, die sich zwischen den flachen Dünen immer weiter ausbreiten. Alle 24 Stunden werden rund 5000 Tonnen Ware mit primitiven Kränen oder gar bloßer Manneskraft erst auf dutzende von Barkassen, Flöße oder Landungsboote und schließ-lich auf hunderte von Lastwagen gehievt, denn El Ma’an hat keine einzige der Einrichtungen, die man von Häfen sonst so kennt – kein Piere, kein Kai, keine Lagerhäuser.

Doch von El Ma’an aus wird nicht nur Somalia, sondern ein Teil des Kontinents versorgt. Zement aus Saudi-Arabien, Autos aus Japan, Zucker aus Brasilien oder Fernsehgeräte aus China werden von hier nach Kenia, in den Kongo, die Zentralafrikanische Republik oder gar bis in den Tschad befördert. El Ma’an hat nämlich einen Vorteil, der alle fehlenden Einrichtungen aufwiegt: Hier werden null Prozent Steuern und null Cent Zölle erhoben. Denn Somalia verfügt seit 14 Jahren über keine Regierung – es ist das einzige Land der Welt, das keinerlei staatliche Institutionen hat. „Wie Sie sehen, braucht man nicht unbedingt eine Regierung, um wirtschaften zu können“, sagt der Hafenmanager Ali Bere Ado lachend, der uns in seinem brüllend heißen Büro, einer Blechhütte, empfängt. „Uns geht es hier so gut wie nie zuvor.“

Wer je in seinem Leben heimlich gedacht oder gar offen behauptet hat, Afrikaner seien zum Geschäftemachen ungeeignet, sollte sich zum Umerziehungsurlaub nach El Ma’an begeben – möglichst in Begleitung eines neoliberalen Wirtschaftswissenschaftlers, der am Horn von Afrika wie nirgendwo anders in der Welt studieren kann, was es heißt, in einer ultrafreien Marktwirtschaft zu operieren. Niemand sollte jedoch damit rechnen, hier wirklich willkommen geheißen zu werden. Als unsere mit muffigen Gebetsteppichen ausgelegte 30 Jahre alte Antonov auf einem der improvisierten Landeplätze Mogadischus niedergehen will, muss sie erst einmal im Tiefflug über die Sandpiste jagen, um eine Herde bockiger Ziegen zu vertreiben. Ein symbolträchtiger Auftakt für eine unerwünschte Reise in ein Reich, in dem allein das Recht des Stärkeren regiert.

Die einzigen beiden Weißen in Mogadischu lernen: Das Leben hier ist brutal und kurz

„Kommt lieber nicht“, hatte Abdullahi Shirwa noch am Morgen unseres Abflugs in einer Mail geraten. Nachdem eine britische Journalistin in Mogadischu auf offener Straße erschossen wurde, gilt Alarmstufe Rot im „schlimmsten Land der Welt“ (»Newsweek«): Islamische Fundamentalisten, heißt es, hätten Kopfgelder auf westliche Reporter ausgesetzt. Schließlich erklärt sich unser Kontaktmann aber doch bereit, uns zu empfangen: Allerdings nur mit „maximum security“, wie Shirwa, Chef der somalischen Nichtregierungsorganisation Peaceline, kategorisch fordert.

Fortsetzung des Berichts


ja das problem ist nur, in den diversen berichten ist von anarchie die rede, was aber ein totaler blödsinn ist, es herrschen warlords dort. Es gibt keinen staat als zusammenhalt, nur mehr kleine vom jeweiligen machthaber beherrrschte gebiete.
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Hannibal
Freiheitskämpfer



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Beitrag(#293084) Verfasst am: 09.05.2005, 21:51    Titel: Antworten mit Zitat

DerManfred hat folgendes geschrieben:


Na auf deine sinnvollen alternativen bin ich gespannt.

aber komm mir bitte nicht wieder mit irgendwelchen splittergruppen als schlechtes beispiel daher, in denen das wort anarchie vorkommt. Für anarchie halt ich dich leider völlig inkompetent. Du hast weder eine ahnung, was der begriff und diese lebensweise beinhaltet, noch hast du irgendwie einen blassen schimmer über die entwicklung die dem heutigen begriff anarchie vorangegangen ist. Sonst würdest du z.b. anarchie nicht als ideologie bezeichnen.


Keine Sorge. Ich würde die Gesellsschaft vor jeder Art von Anarchie beschützen.

Und wieso sollte der Anarchismus keine Ideologie sein? Es ist genau wie alle anderen Ideologien ein politisches Konzept, eine Idee. Schulterzucken
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Tarvoc
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Beitrag(#293092) Verfasst am: 09.05.2005, 23:47    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Keine Sorge. Ich würde die Gesellschaft vor jeder Art von Anarchie beschützen.


Du hast das Konzept der Anarchie wirklich nicht verstanden. Deprimiert

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Es ist genau wie alle anderen Ideologien ein politisches Konzept.


Falsch. Nächster Versuch.
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DerManfred
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Beitrag(#293096) Verfasst am: 09.05.2005, 23:52    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
DerManfred hat folgendes geschrieben:


Na auf deine sinnvollen alternativen bin ich gespannt.

aber komm mir bitte nicht wieder mit irgendwelchen splittergruppen als schlechtes beispiel daher, in denen das wort anarchie vorkommt. Für anarchie halt ich dich leider völlig inkompetent. Du hast weder eine ahnung, was der begriff und diese lebensweise beinhaltet, noch hast du irgendwie einen blassen schimmer über die entwicklung die dem heutigen begriff anarchie vorangegangen ist. Sonst würdest du z.b. anarchie nicht als ideologie bezeichnen.


Keine Sorge. Ich würde die Gesellsschaft vor jeder Art von Anarchie beschützen.

Und wieso sollte der Anarchismus keine Ideologie sein? Es ist genau wie alle anderen Ideologien ein politisches Konzept, eine Idee. Schulterzucken


also doch keine ahnung...

wichtiger wäre.dass du einmal lernst selbtständig zu denken, und keinen vorbeter oder anführer brauchst, damit du nicht immer von der gleichen webseite deine "alternativen" abkupfern musst.

die anarchie ist eine lebenseinstellung, ein prozess, der im Fluss ist, und dessen ziele im laufe des prozesses erabeitet werden. Und das alles herrschaftfrei.
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Hannibal
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Beitrag(#293112) Verfasst am: 10.05.2005, 06:08    Titel: Antworten mit Zitat

Malone hat folgendes geschrieben:
Wie ich Kossuth schon öfter sagte, so ein Vertrauen in die Mündigkeit der Bürger ist völlig weltfremd. Guckt Ihr nicht beizeiten mal in andere Länder, die ein viel höheres Maß an Freiheit haben, zum Beispiel Indonesien oder Argentinien? Mit den Augen rollen


Wie denn?

Ich habe in diesem Thread von Anfang an dem Anarchokapitalismus eine klare Absage erteilt.
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Beitrag(#293114) Verfasst am: 10.05.2005, 06:19    Titel: Re: Anarchokapitalismus Antworten mit Zitat

Kadaj hat folgendes geschrieben:

Hoppe will kein Feudalsystem errichten.


Direkt will er das nicht, aber die Richtung auf die er zusteuert führt fast dazu. Er will ja Staat samt Rechtssystem abschaffen und auch dafür sorgen, dass er abgeschafft bleibt. Wenn sich also der Staat und die Rechtsstrukturen unterdrückt werden, ist es nur noch die Frage der Zeit, bis ein totales Chaos ausbricht.

Extreme Gesetzlosigkeit und die daraus entstehenden Regionalherrschaften verschiedener Clans mit ihren eigenen Gesetzen sind schon der erste Schritt in Richtung Feudalstaat. Als nächstes splittern sich diese Clanherrschaften immer weiter auf (weil sich jeder bisschen Land für sich selbst wünscht), bis jeder Clan in etwa ein Dorf beherrscht, von den Einwohnern Schutzgelder erpresst und durchreisende Händler, die "ihr" Gebiet betreten überfällt oder Zölle von ihnen abpresst. Und schon hätte Hoppe die Entstehung eines Feudalstaates bewirkt: Der Handel würde zusammenbrechen und jedes Dorf müsste sich selbst versorgen.

Und Private Verträge, die von den Anarchokapitalisten anstatt von Gesetzen propagiert werden gäbe es dann auch tatsächlich, aber sie wären nichts Anderes, als mafiose Schutzgeld- und Leibeigenenverträge.
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Tarvoc
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Beitrag(#293116) Verfasst am: 10.05.2005, 06:38    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Ich habe in diesem Thread von Anfang an dem Anarchokapitalismus eine klare Absage erteilt.


Wunderbar! Darf ich mich dem vorbehaltslos anschließen?
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Hannibal
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Beitrag(#293118) Verfasst am: 10.05.2005, 06:51    Titel: Antworten mit Zitat

SDFD hat folgendes geschrieben:
El Ma’an hat nämlich einen Vorteil, der alle fehlenden Einrichtungen aufwiegt: Hier werden null Prozent Steuern und null Cent Zölle erhoben.


Das ist ein kompletter Schwachsinn: Zölle werden in Somalia sehr wohl erhoben und zwar von vielen Clans, durch dessen Terrain man zieht - also mehr als in irgendeinam anderen Land. Ausrufezeichen

Habe Vieles über Somalia gelesen und gehört, aber nie von einem Handelsunternehmen in "El Ma'an".

Ich zweifel diesem Bericht so Einiges an Glaubwürdigkeit an. Wieso sollte so ein Hafenverwalter den Journalisten so Vieles offen erzählen, falls er sie überhaupt hineinlässt?

Da frage ich mich ernsthaft, wie so ein Handelsunternehmen in Somalia überhaupt entstanden sein kann. Vermutlich haben die eine starke Privatarmee, die im Vergleich zu den kleinen Clanherrschaften mächtig ist und somit einen freien Durchzug erpressen kann.
Das alleine wäre schon sehr aufwendig, aber damit nicht genug: Innerhalb der Clanterritorien gibt es auch offene Konflikte und Clans drohen immer wieder aufzusplittern und neue Terrirorien entstehen ständig, die Durchziehende nicht anerkennen. Es ist schon ein harter Tobak zu behaupten, dass das Fehlen des Staates das Tun eines solchen Unternehmens begünstigen würde. Genau das Gegenteil ist der Fall. Das Clanwesen und das Fehlen des Staates macht jede solche Unternehmung unmöglich!

Oder der Hafen dient als Verladungsstätte oder Art Haltestelle für Schiffe, aber auch das wäre merkwürdig, da vor den Gewässern Somalias es vor lauter Piratenschiffen wimmelt, die jedes Handelsschiff kappern würden, welches nicht von einem guten Geleitzug gesichert ist!

Die Kosten für Sicherheit übertreffen jede staatliche Steuer bei weitem! In Somalia herrscht offener Bürgerkrieg. Kein Handelsunternehmen würde munter zwischen den Fronten einen Großhandel betreiben!!

Auswaertiges-amt.de hat folgendes geschrieben:
Wegen Pirateriegefahr sollten Schiffe einen Abstand von 100 Seemeilen zur somalischen Küste halten und einen Kurs zwischen der Insel Sokotra und der somalischen Küste vermeiden.


Und wenn dem Hafen grundlegende Einrichtungen fehlen - woher kommen dann plötzlich die ganzen LKW's?

Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass in Somalia ein so großes Handelsunternehmen existiert und gehe davon aus, dass dieser Bericht nur am Schreibtisch der Journalisten entstanden ist. Ich finde es mehr als ärgerlich, dass irgendwelche Zeitungskerle ihre Phantasien verbreiten von Dingen, die sie selbst kaum kennen.
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Hannibal
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Beitrag(#293119) Verfasst am: 10.05.2005, 06:53    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Kossuth hat folgendes geschrieben:
Ich habe in diesem Thread von Anfang an dem Anarchokapitalismus eine klare Absage erteilt.


Wunderbar! Darf ich mich dem vorbehaltslos anschließen?


Willkommen. Tanzen
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Tarvoc
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Beitrag(#293121) Verfasst am: 10.05.2005, 06:56    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Das ist ein kompletter Schwachsinn.


Das mag ja sein, aber was hat das mit Anarchie zu tun? Am Kopf kratzen

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Willkommen. Tanzen


Falsch. Nächster Versuch.
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Hannibal
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Beitrag(#293122) Verfasst am: 10.05.2005, 07:04    Titel: Antworten mit Zitat

DerManfred hat folgendes geschrieben:


also doch keine ahnung...


Kann sein, aber meiner Meinung ist es eher nicht der Mangel an Ahnung, sondern eine andere Betrachtungsweise des Begriffes "Anarchie".

Der Manfred hat folgendes geschrieben:

wichtiger wäre.dass du einmal lernst selbtständig zu denken, und keinen vorbeter oder anführer brauchst, damit du nicht immer von der gleichen webseite deine "alternativen" abkupfern musst.


Meine politischen Ideen habe ich teilweise niergendwo vorher gelesen. Ich habe Vieles an meiner politischen Einstellung individuell entwickelt.

Der Manfred hat folgendes geschrieben:

die anarchie ist eine lebenseinstellung, ein prozess, der im Fluss ist, und dessen ziele im laufe des prozesses erabeitet werden. Und das alles herrschaftfrei.


Das kann natürlich auch sein. Eine solche Lebenseinstellung kann in kleinen Gruppen sehr sinnvoll sein, aber auf die ganze Gesellschaft lässt sich das nicht übertragen und wird schon gar nicht den Staat ersetzen können.
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Tarvoc
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Beitrag(#293123) Verfasst am: 10.05.2005, 07:11    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Meine politischen Ideen habe ich teilweise niergendwo vorher gelesen.


Der Begriff "Ewige Wiederkehr des Immergleichen" kann zweierlei beschreiben:
1. die Ewige Wiederkehr von immergleichen ideologisch-weltanschaulichen Gruppen in der Geschichte
2. die Ewige Wiederkehr von immergleichen Geistesprozessen bei einer Person.

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Eine solche Lebenseinstellung kann in kleinen Gruppen sehr sinnvoll sein, aber auf die ganze Gesellschaft lässt sich das nicht übertragen und wird schon gar nicht den Staat ersetzen können.


Und wieder nichts verstanden...
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Beitrag(#293124) Verfasst am: 10.05.2005, 07:12    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:


Okay. Äh. Du bezahlst die vielen Lehrer, ja? Lachen

Dir ist klar, dass wir jetzt schon Lehrermangel haben, oder?



Das waren erst einmal Überlegungen! Ich werde sicher nicht noch einen extra Lehrer in die Klasse stellen um den Unterricht zu beobachten.

Kosten habe ich in der Politik schon immer berücksichtigt. Keine Angst. zwinkern

Wie ich die athenistischen Prinzipien durchsetzen würde kann ich nicht genau sagen. Natürlich ist die Anzahl der Lehrer in gewissen Grenzen zu halten, obwohl die Bildung fast der einzige Bereich ist, wo der Staat meines Erachtens nicht sparen sollte.
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Beitrag(#293125) Verfasst am: 10.05.2005, 07:15    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Keine Angst.


Dein Satz enthält genau ein Wort zuviel.
Es ist das Wort, das hinter "Angst" steht.

(Über das blinde Folgen bin ich schon hinaus. zwinkern)

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Wie ich die athenistischen Prinzipien durchsetzen würde kann ich nicht genau sagen.


Naja, im Gegensatz zu den Sozis bist du diesbezüglich wenigstens ehrlich. zwinkern
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DerManfred
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Beitrag(#293129) Verfasst am: 10.05.2005, 07:47    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
DerManfred hat folgendes geschrieben:


also doch keine ahnung...


Kann sein, aber meiner Meinung ist es eher nicht der Mangel an Ahnung, sondern eine andere Betrachtungsweise des Begriffes "Anarchie".

Der Manfred hat folgendes geschrieben:

wichtiger wäre.dass du einmal lernst selbtständig zu denken, und keinen vorbeter oder anführer brauchst, damit du nicht immer von der gleichen webseite deine "alternativen" abkupfern musst.


Meine politischen Ideen habe ich teilweise niergendwo vorher gelesen. Ich habe Vieles an meiner politischen Einstellung individuell entwickelt.

Der Manfred hat folgendes geschrieben:

die anarchie ist eine lebenseinstellung, ein prozess, der im Fluss ist, und dessen ziele im laufe des prozesses erabeitet werden. Und das alles herrschaftfrei.


Das kann natürlich auch sein. Eine solche Lebenseinstellung kann in kleinen Gruppen sehr sinnvoll sein, aber auf die ganze Gesellschaft lässt sich das nicht übertragen und wird schon gar nicht den Staat ersetzen können.


gut ich korrigiere mich: "eine ahnungslose betrachtensweise des begriffs anarchie"

was sich übertragen lässt und was nicht, kannst du sicher nicht erfassen. Wo du doch nicht einmal einfachste begriffe nicht erfassen kannst.
das einzige was ich aus deinen postings erfahren konnte ist ein stumpfsinniger darwinismus, der sich auf das recht des sozial und monetär starken reduziert.

Ich warte auf deine angepriesenen SINNVOLLEN alternativen.
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Kadaj
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Beitrag(#293191) Verfasst am: 10.05.2005, 14:23    Titel: Re: Anarchokapitalismus Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Kadaj hat folgendes geschrieben:

Hoppe will kein Feudalsystem errichten.


Direkt will er das nicht, aber die Richtung auf die er zusteuert führt fast dazu. Er will ja Staat samt Rechtssystem abschaffen und auch dafür sorgen, dass er abgeschafft bleibt. Wenn sich also der Staat und die Rechtsstrukturen unterdrückt werden, ist es nur noch die Frage der Zeit, bis ein totales Chaos ausbricht.


Er will keinen Staat, aber er will trotzdem Rechtsstrukturen.
Er bezweifelt, daß der Staat wirklich eine unabhängige und wohlgesinnte Instanz ist, die vorgeben darf (per Gesetz), was alle als Recht zu empfinden haben.
Lieber sollten die Individuen per Vertrag klären, was sie untereinander als Recht gelten lassen. Das ergibt aber Probleme in der Praxis (habe ja oben das Beispiel mit dem Sicherheitsdienst gebracht).


Zitat:

Extreme Gesetzlosigkeit und die daraus entstehenden Regionalherrschaften verschiedener Clans mit ihren eigenen Gesetzen sind schon der erste Schritt in Richtung Feudalstaat. Als nächstes splittern sich diese Clanherrschaften immer weiter auf (weil sich jeder bisschen Land für sich selbst wünscht), bis jeder Clan in etwa ein Dorf beherrscht, von den Einwohnern Schutzgelder erpresst und durchreisende Händler, die "ihr" Gebiet betreten überfällt oder Zölle von ihnen abpresst. Und schon hätte Hoppe die Entstehung eines Feudalstaates bewirkt: Der Handel würde zusammenbrechen und jedes Dorf müsste sich selbst versorgen.


Klingt irgendwie nach Nationalstaat. Wo ist der Unterschied?
Jeder Staat hat sein eigenes Rechtssystem. Er treibt Steuergelder ein, ohne dir einen Gegennutzen zu garantieren (viele zahlen mehr ein als sie herausbekommen). Stattdessen erhalten von ihm präferierte Gruppen die von ihm erbeuteten Gelder. Der Staat enteignet dich, wenn er es für "gut" befindet. Zölle gibt es auch.

Aber es entwickelt sich doch... der Handel nimmt doch auch heute immer mehr zu, sogar China öffnet sich. Weil die Menschen einsehen, daß Handel enorme Vorteile bringt.
Im Anarchokapitalismus kann sich auch kein "Clan" vollkommen abschotten. Und im Gegensatz zum Staat ist niemand verpflichtet, im Clan ewig Mitglied zu sein. Die Wettbewerbsintensität wäre sehr hoch, ein Werden und Vergehen. Keine Mafia mit Monopol.

Zitat:

Und Private Verträge, die von den Anarchokapitalisten anstatt von Gesetzen propagiert werden gäbe es dann auch tatsächlich, aber sie wären nichts Anderes, als mafiose Schutzgeld- und Leibeigenenverträge.


Wie gesagt: Steuern, Gebühren, Beiträge.
Unrecht wird nicht zu Recht, bloß weil ein Staat es Gesetz nennt. Auch nicht, wenn eine Mehrheit die Minderheit tyrannisiert durch "demokratischen Willen".
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Kadaj
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Anmeldungsdatum: 30.04.2005
Beiträge: 674

Beitrag(#293192) Verfasst am: 10.05.2005, 14:24    Titel: Antworten mit Zitat

Noch etwas:

Hoppe hatte übrigens auch eine interessante - nicht politisch-korrekte - Erklärung zu John Maynard Keynes. Letzterer plädierte bekanntlich dafür, daß ein Staat künstliche Nachfrage schaffen sollte, finanziert durch Verschuldung, um Konjunkturkrisen abzufedern. Diese konsumptive Wirtschaftspolitik wurde vielfach kritisiert mit dem Hinweis auf die den nachfolgenden Generationen aufgebürdeten Schuldenslasten. Keynes hingegen favourisierte die kurzfristige Konjunkturerholung und pflegte zu sagen: "Auf lange Sicht sind wir ohnehin alle tot.".
Hoppe nun äußerte sich - ich meine in einem Essay,las darüber aber nur in einer Tageszeitung aus zweiter Hand - über diese zynische Bemerkung. Keynes´ Homosexualität sei der Grund für diese egoistische Denkweise. Er würde ohnehin keine Kinder in die Welt setzen, und daher rücksichtslos den eigenen Vorteil suchen, ohne auch die Lebensgrundlagen derer zu erhalten, die nach seinem Tode leben müßten und auf die Sparsamkeit der Vorfahren angewiesen sind.




Anarchokapitalismus generell:
Wie jede noch nicht gelebte und erprobte Theorie über die Form des Zusammenlebens setzt auch der Anarchokapitalismus auf eine veränderte Verhaltens- und Denkweise der Menschen. So wie der Kommunismus hofft, daß die Menschen sich ganz dem Kollektiv hingeben, ohne ihrem Eigennutz Priorität einzuräumen, so basiert der Anarchokapitalismus darauf, daß die Menschen eigenständiger werden und ihnen Freiheit mehr bedeutet (/bedeuten wird), als Unfreiheit in Gleichheit (im Ergebnis), und daß sie gelernt haben werden, Eigentum als originäres Recht anzuerkennen. Die Menschen müssen sich also in eine bestimmte Richtung entwickelt haben, damit Anarchokapitalismus "funktioniert".
Kapitalismus ist gerecht, auch wenn er einen schlechten Ruf hat. Was sagt man nicht alles dem Manchesterliberalismus nach? Was ist davon wahr, und was ist durch Sozialisten aller Strömungen erfunden worden? Da gibt es auch interessante Artikel im Internet zu (werde mal suchen). Im Kapitalismus wird jeder nach Leistungsfähigkeit entlohnt. Kapital ist nichtkonsumiertes Einkommen, das auf Leistung beruht. Kapitalismus ist das einzige funktionierende Wirtschaftssystem. Wer ein besseres weiß, und seine Überlegenheit beweisen kann, solle hervortreten und den Nobelpreis erwarten.

Hier noch aus Wikipedia zum Thema Manchesterliberalismus
Zitat:

...
Fehlurteile

Heute wird der Begriff "Manchesterliberalismus" oft mit „Raubtierkapitalismus“ oder mit der Ideologie des reinen Egoismus gleichgesetzt, der die sozialen Belange der Menschen, vor allem der Arbeiter, außer Acht lässt. Diese Vorwürfe kommen von links wie von rechts. Ferdinand Lassalle war einer der bedeutendsten antimanchesterlichen Vertreter und sehr viele Staatsmänner (Disraeli, Bismarck) suchten in der Kanalisierung des Hasses auf den Manchesterliberalismus Vorteile für sich.

Dabei hatten Menschen wie Richard Cobden, John Bright oder Schulze-Delitzsch vor allem eines im Sinn: Die Besserung der Lage der ärmeren Schichten. Es ist falsch, den Manchesterliberalen puren Egoismus vorzuwerfen, schließlich entwarfen sie auch freiheitsverträgliche Lösungen, z. B. das Genossenschaftswesen, auf Probleme der ärmeren Schichten. Das, was heute im Allgemeinen für Manchesterliberalismus gehalten wird, hat mit dem tatsächlich Manchesterliberalismus nicht viel gemeinsam.


Antisemitismus und Manchesterliberalismus

Der Manchesterliberalismus war im Deutschland des 19. Jahrhunderts verhasst. Gegner des Manchestertums machten sich daran, antisemitische Ressentiments zu Nutze zu machen, um Protektionismus politisch durchzusetzen.

Der Feldzug gegen den angeblichen "jüdischen Kapitalismus" begann 1874/75. Die wirtschaftliche Krise dieser Jahre wurde von antisemitischen Kreisen in Zusammenhang mit dem „jüdischen Kapitalismus“, dem „jüdischen Manchestertum“, gebracht. Solche Thesen wurden von den antiliberalen Kräften bereits seit 1848 vertreten, jedoch wurden derartige Positionen erst mit der wirtschaftlichen Krise salonfähig. Das lag nicht zuletzt an dem zunehmenden Fortschritt und der zunehmenden Industrialisierung, die den Liberalismusgegnern neue Sympathisanten zuführte, z. B. Handwerker, die sich durch eine liberale Wirtschaftsordnung (ohne Zunftwesen, ohne Meisterzwang) bedroht fühlten, oder Händler, die sich vor der Konkurrenz der neugegründeten Warenhäuser fürchteten.
...
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