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Manipulation der Geschichte

 
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Nergal
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#294487) Verfasst am: 15.05.2005, 09:02    Titel: Manipulation der Geschichte Antworten mit Zitat

Gegenwärtig versuchen Bush und Co irgendwie doch noch Massenvernichtungswaffen im Irak zu finden, aber wie war das früher?

Die Alliierten vertuschten Stalins Mord an polnischen Offizieren, die Kirche vertuschte erfolgreich ihre beteiligung am WWII, und Potentaten der Antike und des Mittelalters liesen die Geschichte gleich komplett umschreiben oder Personen aus selbiger tilgen.

Wie können wir sicher sein das Überlieferungen hist. Ereignisse nicht manipuliert worden sind?
Ist heute so eine massive Manipulation noch möglich?
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#294548) Verfasst am: 15.05.2005, 15:50    Titel: Antworten mit Zitat

Schwierig zu sagen.
Das Internet hat es einerseits erleichtert (Informationsverbreitung), aber auch erschwert (leichterter Zugang zu gegensätzlichen Informationen).
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#294558) Verfasst am: 15.05.2005, 16:16    Titel: Antworten mit Zitat

Eigentlich hatten wir das Thema schon: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=7932

Aber wenn wir hier mal wieder dabei sind, kann ich den Historiker Jakob Seibert mal Zitieren:

Jakob Seibert - 'Hannibal' hat folgendes geschrieben:

Wer das Leben einer historischen Persönlichkeit darstellen will, muß möglichst umfassend alle Quellen und Unterlagen zu ihrer Zeit sammeln und kritisch verwerten. [...] Ganz besonders wichtig sind persönliche Unterlagen, wie Tagebücher, Briefe, Memoraden und sonstige Veröffentlichungen. Auch das Urteil und die Aussagen von Zeitgenossen, vielleicht auch die Befragung noch lebender Freunde oder Gegner können wichtige Informationen vermitteln.
Den Althistorikern sind die meisten Möglichkeiten versagt. Wir besitzen weder die Akten des römischen Senates noch die Unterlagen über die Beschlüsse des kathagischen Rates. Ebenso vermissen wir die ausführlichen Berichte Hannibals wie seiner Gegner, mit denen sie ihre Regierungen informierten.
[...]
Alle zeitgenössischen Werke sind verloren und liegen nur in wenigen Fragmenten in späteren Werken vor.
[...]
Abgesehen von Münzen sind keine zeitgenössischen Dokumente erhalten.
[...]
Bei der Rekonstruktion der Ereignisse muß man deshalb auf Geschichtswerke zurrückgreifen, die erst viele Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte später verfasst wurden.


Weiter heißt es:
Jakob Seibert - 'Hannibal' hat folgendes geschrieben:

Von den erhaltenen Quellen stehen die Historien des Polybios aus Megapolis den Ereignissen am nächsten. Er wollte seinen Landsleuten zeigen, wie die Römer innerhalb von 53 Jahren (220-167 v. Chr.) die Herrschaft im Mittelmeerraum erringen konnten. Als Grieche wäre er ein neutraler Beobachter gewesen. Seine Objektivität wurde durch seine eigene politische Betätigung und sein besonderes Schicksal - er mußte viele Jahre zwangsweise in Rom verbringen - eingeschränkt. Sein vertrauter Umgang mit Scipio Aemilianus machte ihn zu einem Bewunderer der Römer, besonders des älteren Scipio. Er bewahrte aber genügend Selbstständigkeit, um römische Rechtsbrüche beim Namen zu nennen. Der Feldherr Hannibal, dessen Führungsqualitäten er lobte, fand seine volle Bewunderung, wenngleich er charakteristische Schwächen, besonders Habgier festzustellen glaubte.

Die einzige vollständig erhaltene Darstelltung des zweiten (punischen) Krieges wurde erst zwei Jahrhundere später von dem Römer Titus Livius aus Patavium [...] niedergeschrieben.
Er schrieb als Römer, für Römer, davon überzeugt, dass sie das erste Volk auf Erden waren, dass ihr Kriegsruhm ebenso selbstverständlich anerkannt wurde, wie ihre Herrschaft. Er stützte sich auf verschiedene Vorgänger, die in unterschiedlichem Maße an der Umformung der römischen Geschichte mitgewirkt hatten. Die militärischen Fähigkeiten Hannibals anerkannte er ohne Einschränkung, über seinen Charakter fällte er ein vernichtendes Urteil. Seine unmenschliche Grausamkeit und seine Treulosigkeit, die alles punische in den Schatten stellte, wurden gerügt. Nichts gelte ihm die Wahrheit, nichts sei ihm heilig, er kenne keine Furcht vor den Göttern, ein Eid sei ihm nichts wert, er empfinde keine religiöse Verpflichtung (has tantas viri virtutes ingentia vitia aequabant: inhumana crudelitas, perfidia plus quam Punica, nihil veri, nihil sancti, nullus deum metus, nullum ius iurandum, nulla religio).

_________________
Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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