Freigeisterhaus Foren-Übersicht
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen   BenutzergruppenBenutzergruppen   LinksLinks   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

Sophie Scholl
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3  Weiter
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Politik und Geschichte
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  

Wie ist eure Einschätzung zu den Motiven Sophie Scholls?
Ein hervorragendes Beispiel katholischen Widerstandes während des Nationalsozialismus.
3%
 3%  [ 1 ]
Ein hervorragendes Beispiel für Widerstand während des Nationalsozialismus. Allerdings halte ich es für verfehlt diesen Widerstand als "katholisch" zu bezeichnen.
63%
 63%  [ 19 ]
Wie 1, aber "christlicher Widerstand" wäre besser/treffender.
6%
 6%  [ 2 ]
Ihr Widerstand hatte wenig/nichts mit Katholizismus/Christentum zu tun.
26%
 26%  [ 8 ]
Stimmen insgesamt : 30

Autor Nachricht
Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#323275) Verfasst am: 06.08.2005, 13:22    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke, dass fast jeder Widerstandskämpfer gegen Hitler zu loben ist. Allerings haben manche Flugblätter der weißen Rose einen Inhalt, der mich einfach abstösst:

weiße Rose hat folgendes geschrieben:
[...]Jedes Wort, das aus Hitlers Munde kommt, ist Lüge. Wenn er Frieden sagt, meint er den Krieg, und wenn er in frevelhafter Weise den Namen des Allmächtigen nennt, meint er die Macht des Bösen, den gefallenen Engel, den Satan.[...]


Verzeiht mir mein Kommentar, aber dieser Textausschnitt ist genauso eine politische schwarz-weiß-Malerei, wie die Ns-Propaganda selbst. Erbrechen
_________________
Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden ICQ-Nummer
Ralf Rudolfy
Auf eigenen Wunsch deaktiviert.



Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#323276) Verfasst am: 06.08.2005, 13:34    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Ich denke, dass fast jeder Widerstandskämpfer gegen Hitler zu loben ist. Allerings haben manche Flugblätter der weißen Rose einen Inhalt, der mich einfach abstösst:

weiße Rose hat folgendes geschrieben:
[...]Jedes Wort, das aus Hitlers Munde kommt, ist Lüge. Wenn er Frieden sagt, meint er den Krieg, und wenn er in frevelhafter Weise den Namen des Allmächtigen nennt, meint er die Macht des Bösen, den gefallenen Engel, den Satan.[...]


Verzeiht mir mein Kommentar, aber dieser Textausschnitt ist genauso eine politische schwarz-weiß-Malerei, wie die Ns-Propaganda selbst. Erbrechen

Abgesehen vom pseudolreligiösen Schwurbel: was stimmt denn nicht?
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ihno
Interlektuäler



Anmeldungsdatum: 31.01.2005
Beiträge: 368

Beitrag(#323279) Verfasst am: 06.08.2005, 13:56    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Ich denke, dass fast jeder Widerstandskämpfer gegen Hitler zu loben ist. Allerings haben manche Flugblätter der weißen Rose einen Inhalt, der mich einfach abstösst:

weiße Rose hat folgendes geschrieben:
[...]Jedes Wort, das aus Hitlers Munde kommt, ist Lüge. Wenn er Frieden sagt, meint er den Krieg, und wenn er in frevelhafter Weise den Namen des Allmächtigen nennt, meint er die Macht des Bösen, den gefallenen Engel, den Satan.[...]


Verzeiht mir mein Kommentar, aber dieser Textausschnitt ist genauso eine politische schwarz-weiß-Malerei, wie die Ns-Propaganda selbst. Erbrechen


Ja, aber was erwartet ihr denn eigentlich? Welche abgehobenen Ansprüche stellt ihr denn an eine Gruppe von Studenten, die vor über 80 Jahren geboren wurde? Das muss dann auch alles so formuliert worden sein, dass es auch den kirchenkritischen Atheisten des Jahres 2005 überzeugen kann und muss auf jeden Fall in alle Richtungen "politisch korrekt" sein? (was ungefähr 30 Jahre nach ihrem Tod dann in Mode kam).

Oder wie stellt ihr euch das vor? Die Leute des Jahres 1942 hatten aber leider nun einmal einen anderen Horizont und sie sind auch anders sozialisiert worden. Es ist eine Binsenweisheit, dass Begrifflichkeiten und Wortverwendung nicht 1 zu 1 auf heutige Bedeutungen umzusetzen sind und wenn sie von "Atheismus" sprachen, haben sie sicherlich nicht an die Mitglieder des Freigeisterforum gedacht. Zudem wurde dieses Flugblatt nicht für die Atheisten des Jahres 2005 und sondern für die Münchener Bevölkerung der Jahre 1940ff. entworfen, welche über solches Zeug anzusprechen waren [und wahrscheinlich immer noch sind zwinkern ]. Sowas muss man alles berücksichtigen, wenn man zu einem vernünftigen Bild kommen will.

Und zur Schwarz/Weiß-Malerei mal ganz allgemein: Hier in diesem Forum wird doch nichts anderes betrieben! Einige scheuen sich hier nicht, eine 22jährige Kindergärtnerin mit slowakischen Klerikalfaschisten in einen Topf zu werfen, stellen aber die höchsten Ansprüche an Metaphorik und Wortwahl. Das passt doch vorne und hinten nicht.
_________________
"In der Welt der Wissenschaft ist alles perfekt!" (Dexter, Dexters Labor)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
narziss
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#323285) Verfasst am: 06.08.2005, 14:21    Titel: Antworten mit Zitat

Ihno hat folgendes geschrieben:
Und zur Schwarz/Weiß-Malerei mal ganz allgemein: Hier in diesem Forum wird doch nichts anderes betrieben! Einige scheuen sich hier nicht, eine 22jährige Kindergärtnerin mit slowakischen Klerikalfaschisten in einen Topf zu werfen, stellen aber die höchsten Ansprüche an Metaphorik und Wortwahl. Das passt doch vorne und hinten nicht.
Das hab ich doch garnicht getan.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Nergal
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#323287) Verfasst am: 06.08.2005, 14:39    Titel: Antworten mit Zitat

Also, wenn die Scholls den Begriff Untermensch verwenden dann ist mir das ziemlich wurscht, ich find es nur komisch dass die die Terminologie des Feindes übernehmen.
Ebenso hab ich wenig probleme damit wenn jemand seiner Zeit entsprechend Worte verwendet die heute nicht "politisch korrekt" sind.
Wenn ein Autor aus dem 16 Jh usw. Menschen anderer Hautfarbe als dümmer usw. bezeichnet dann denke ich nicht dass ist ein rassistisches Arschloch oder ähnliches, ich muß verstehen dass der es damals nicht besser wußte.
Wenn aber Staatengründer (Jefferson usw) über die Gleichheit des Menschen reden und diese fordern, daheim aber ihre Sklaven halten, nun dann denke ich dass sind verdammte Arschlöcher.
Denn zu dieser Zeit hat es sehr viele Shriftsteller gegeben die gegen den Rassismus schrieben (selbst der von mir kritisierte Mercier schreibt darüber in seinem später erschienenen "Das Jahr 2440")
Die Kerle waren einfach zu bequem um selbst zu arbeiten.

Wenn nun die Scholls Hitler kritisieren dann wärs mir wurscht gewesen wenn die schreiben er sei ein Untermensch, ein Teufel(so wie im gewöhnlichen Sprachgebrauch), Henker, Räuber usw.
Wenn die das aber im Namen und auf berufung eines ebenso verdammenswerten Systems tun, und ausserdem gleich noch Leute angreifen die damit nix zu tun haben (Atheisten bzw Gottlose) und das in den 40ern, also einer Zeit wo Feuerbach&Co bereits ausreichend bekannt waren.

Sicher ist es bewundernswert wenn sich jemand einem derart überlegenen Feind stellt und Mut aufbringt den viele damals nicht hatten.

Aber wenn Gott mit dem Faschismus ringt (was eigentlich immer eine innige Umarmung war) dann kann ich leider keinen von beiden anfeuern.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ihno
Interlektuäler



Anmeldungsdatum: 31.01.2005
Beiträge: 368

Beitrag(#323304) Verfasst am: 06.08.2005, 15:15    Titel: Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Wenn ein Autor aus dem 16 Jh usw. Menschen anderer Hautfarbe als dümmer usw. bezeichnet dann denke ich nicht dass ist ein rassistisches Arschloch oder ähnliches, ich muß verstehen dass der es damals nicht besser wußte.
Wenn aber Staatengründer (Jefferson usw) über die Gleichheit des Menschen reden und diese fordern, daheim aber ihre Sklaven halten, nun dann denke ich dass sind verdammte Arschlöcher.
Denn zu dieser Zeit hat es sehr viele Shriftsteller gegeben die gegen den Rassismus schrieben (selbst der von mir kritisierte Mercier schreibt darüber in seinem später erschienenen "Das Jahr 2440")
Die Kerle waren einfach zu bequem um selbst zu arbeiten.


Ihre Handlung war von zentraler historischer Bedeutung für die Entwicklung des modernen Staates und die Entwicklung der Menschenrechte.
Sklavenhalter wären mir persönlich auch nicht wirklich sympathisch, aber ich kann und muss das bei einer historischen Rückschau auch akzeptieren. Sie haben einen Schritt getan, den wir heute als Schritt in die richtige Richtung bezeichnen. Es geht dabei nicht darum, wie lang der Weg, der vor ihnen lag, noch war, sondern dass sie einen Schritt gemacht haben.
Es geht bei der Bewertung einer historischen Rolle ja wie gesagt nicht darum, ob man selbst mit dieser Person was trinken gehen oder eine WG aufmachen möchte.

Zitat:
Sicher ist es bewundernswert wenn sich jemand einem derart überlegenen Feind stellt und Mut aufbringt den viele damals nicht hatten.


Eben. Ich denke, eine solche Tat kann kaum hoch genug eingeschätzt werden, denn der Mut, der dazu notwendig ist, den muss man erstmal aufbringen.

Wobei mich da eigentlich mal interessieren würde -ganz unabhängig von der Diskussion - , welche bekennenden atheistischen Widerstandskämpfer es gegeben hat. Ich lasse meinen Horizont da gerne erweitern, zählt nur auf!
_________________
"In der Welt der Wissenschaft ist alles perfekt!" (Dexter, Dexters Labor)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
narziss
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#323306) Verfasst am: 06.08.2005, 15:21    Titel: Antworten mit Zitat

Müsste ich nochmal bei Volker anfragen, der hat einige Personen zusammengestellt.

Aber viele können es bei einem so geringen Anteil in der Gesamtbevölkerung nicht gewesen sein.
Und ein atheistischer Widerstandskämpfer wird wohl kaum seinen Nicht-Glauben als Argument für Widerstand aufbringen, als vielmehr Demokratie, Ethik, liberale Werte und anderes.

Und so wenig Widerstand können die Atheisten auch kaum geleistet haben, wenn Hitler den Freidenkerbund verbieten lies.

Ebenso finden sich in den Reihen der KPD der damaligen Zeit mehrere Atheisten, die gegen Hitler waren.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
IvanDrago
Ösifreund und Pendler zwischen den Welten



Anmeldungsdatum: 18.07.2005
Beiträge: 2876

Beitrag(#323329) Verfasst am: 06.08.2005, 16:27    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
welche bekennenden atheistischen Widerstandskämpfer


Hatte nicht das christliche Bürgertum die Nationalsozialisten an die Macht gebracht? (Vereinfachung!)

Das politisch linke - in weiten Teilen wohl eher nicht so religiöse - Spektrum sie aber von Anfang an bekämpft wo es nur ging? Sind überzeugt linke (eben oftmals Atheisten) nicht Reihenweise in die KZ`s eingefahren während die christlich-konservativen in Scharen in die NSDAP eingetreten sind?

Mehr Widerstand - und das von Anfang an - geht doch gar nicht!

Trotzdem war es toll was die Scholls gemacht haben!

Das mit dem Gottesstaat hab ich so in der Art am Anfang des Threads gelesen, gibt ja immernoch keine Erklärung ob das nun stimmt oder nicht... (Gottesstaat ist so ein krasses Wort: sagen wir mal, dass sie eine streng christliche Gesellschaft erreichen wollten - was ich allerdings extrem ablehnen würde - aber wollten sie das denn nun? Antworten? )

Insgesamt hat Religion aber wirklich nicht so viel mit dem Thema zu tun... man sieht höchstens wozu Ideologie, Nichthinterfragen, Denkverbot und fanatische Folgsamkeit führen kann, das hat wiederum schon mit Religion zu tun...
_________________
"Eine Stadt freut sich, wenn's den Gerechten wohlgeht, und wenn die Gottlosen umkommen, wird man froh." Sprüche 11, 10

Heike N. meint: "IvanDrago for President!"

Faszination braucht keine höhere Macht.


Zuletzt bearbeitet von IvanDrago am 06.08.2005, 16:43, insgesamt 2-mal bearbeitet
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ihno
Interlektuäler



Anmeldungsdatum: 31.01.2005
Beiträge: 368

Beitrag(#323335) Verfasst am: 06.08.2005, 16:36    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Müsste ich nochmal bei Volker anfragen, der hat einige Personen zusammengestellt.

Aber viele können es bei einem so geringen Anteil in der Gesamtbevölkerung nicht gewesen sein.
Und ein atheistischer Widerstandskämpfer wird wohl kaum seinen Nicht-Glauben als Argument für Widerstand aufbringen, als vielmehr Demokratie, Ethik, liberale Werte und anderes.

Und so wenig Widerstand können die Atheisten auch kaum geleistet haben, wenn Hitler den Freidenkerbund verbieten lies.

Ebenso finden sich in den Reihen der KPD der damaligen Zeit mehrere Atheisten, die gegen Hitler waren.


Sicher gibt es wenig atheistische Widerstandskämpfer, aber das liegt weder am Christentum, noch an atheistischen Vorstellungen, sondern einfach nur an der Zeit.

Und das zeigt es doch: Es war eine strukurell ganz anders geartete Gesellschaft, in der kirchliche Bindungen auch in Form von Sozialkontrolle ganz anders ausgeprägt waren als heute.
Meine Oma (ich weiß, ihr brennt alle darauf, von meine Oma zu hören, bitte verzeiht zwinkern ), Jahrgang 1911, ging jeden morgen um sechs Uhr in die Kirche und ich, ihr Enkel, gehe ein Mal im Jahr in die Kirche, wenn mein Vater im Kirchenchor singt. Und als Norddeutscher bin ein ganz normaler, hier sind zwar noch die meisten nominell in der Kirche, aber das war es eigentlich auch schon.
Wäre ich 1911 geboren, wäre ich genauso zur Kirche gerannt. Glücklicherweise bin ich das nicht.

Die "Weiße Rose" hatte übrigens auch Kontakte zu kommunistischem Widerstand wie der "Roten Kapelle".

Letztendlich ist das, wie Ralf so treffend gesagt hat, Schwurbel [ich kenne das Wort zwar nicht, aber ist echt nett!].
_________________
"In der Welt der Wissenschaft ist alles perfekt!" (Dexter, Dexters Labor)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#323337) Verfasst am: 06.08.2005, 16:43    Titel: Antworten mit Zitat

Ihno hat folgendes geschrieben:
Und zur Schwarz/Weiß-Malerei mal ganz allgemein: Hier in diesem Forum wird doch nichts anderes betrieben! Einige scheuen sich hier nicht, eine 22jährige Kindergärtnerin mit slowakischen Klerikalfaschisten in einen Topf zu werfen, stellen aber die höchsten Ansprüche an Metaphorik und Wortwahl. Das passt doch vorne und hinten nicht.

Eine schlicht gestrickte Kindergärtnerin war Sophie Scholl gewiss nicht. Immerhin hat sie Biologie und Philosophie studiert.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ihno
Interlektuäler



Anmeldungsdatum: 31.01.2005
Beiträge: 368

Beitrag(#323339) Verfasst am: 06.08.2005, 16:44    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Das mit dem Gottesstaat hab ich so in der Art am Anfang des Threads gelesen, gibt ja immernoch keine Erklärung ob das nun stimmt oder nicht... (Gottesstaat ist so ein krasses Wort: sagen wir mal, dass sie eine streng christliche Gesellschaft erreichen wollten - was ich allerdings extrem ablehnen würde - aber wollten sie das denn nun? Antworten? )


Da bleibt vieles im Dunkeln, weil einerseits hier nicht geforscht wurde und wird [das Material zur WR ist zu 90% nur "Erinnerungsliteratur" der Angehörigen].
An Forschungsliteratur gibt es wenig [Stand von 2002]:
- Petry, Christian: Studenten aufs Schafott. Die Weiße Rose und ihr Scheitern, München 1968.
- Schüler, Barbara: „Im Geiste der Gemordeten...“. Die „Weiße Rose“ und ihre Wirkung in der Nachkriegszeit, Paderborn 2000
- Lill, Rudolf (Hrsg.): Hochverrat?. Die „Weiße Rose“ und ihr Umfeld, Konstanz 1993.
- Die Weiße Rose und das Erbe des deutschen Widerstandes. Münchener Gedächtnisvorlesungen, München 1993.


Vielleicht hilft das weiter:

Die Frage nach den Charakteren der Mitglieder, insbesondere der Geschwister Scholl, bleibt ungeklärt. Die einzelnen Quellen, wie Aufzeichnungen, Briefe, Prozessakten, gesicherte biographische Daten und Erinnerungsberichte zeichnen ein unterschiedliches Bild der Geschwister und ihrer Vorstellungen von einem zukünftigen, „anderen“ Deutschland, ihrer Sicht in Bezug auf den Krieg und die Verbrechen des Regimes.
So standen Hans Scholls „jugendlicher Patriotismus, Hingabebereitschaft und Gemeinschaftssinn“ entgegen den Warnungen seines Vaters Robert zunächst im Dienst der HJ, bis er auf dem Nürnberger Reichsparteitag von 1935 feststellte, daß „der Preis für das Dabeisein in der Aufgabe der Individualität und im Abstieg auf das geistig-moralische Niveau primitiver Horden bestehen würde“ . Daraufhin suchte er Zuflucht in der 1933 verbotenen „Deutsche Jungenschaft“ von 1929 („d.j. 1.11.“). Einen ähnlichen Prozess wie er, allerdings altersbedingt um einige Jahre versetzt, durchlief auch seine Schwester Sophie, diese besonders im Reichsarbeitsdienst von 1940.
Die darauffolgende Zeit verbrachte Scholl in innerer Emigration in der „Nische“ seiner Familie mit liberaler Tradition, seinen Freunden, Kirchenbesuchen und der freien Natur. Dieses „Nischendasein“ in Form der kleinen Freiheiten, die sich Hans, als auch Sophie erkämpfen konnten, scheinen beide letztendlich als Verpflichtung zum Widerstand empfunden zu haben. Ein spezieller Anlass für aktiven Widerstand läßt sich aber nicht finden.
Während Hans Scholl eine Entlastung des Drucks durch die Aufnahme in oppositionelle Kreise und Zirkel erfahren konnte, blieb Sophie dieses zunächst verwehrt. Hierin und in ihrem „Abwehr gegen den Nationalsozialismus, Abscheu gegenüber der Wirklichkeit des Dritten Reiches“ kann auch ein Grund für die Aufnahme Sophies in die Zirkel gesehen werden. 1937 bekam die Familie Probleme mit der Justiz wegen Hans Mitgliedschaft in der „d.j. 1.11.“
Der erste Kontakt Hans Scholls zu einer Widerstandsgruppe in Hamburg fand wohl im Mai 1941 statt. Dort machte er bei einem Leseabend die Bekanntschaft von Christoph Probst.
Beweggründe für den Beginn eines aktiven Widerstandes lagen in der Bekanntschaft mit dem regimekritischen Publizisten und Kulturkritiker Theodor Haecker (1879-1945), sowie zuvor dem reformistisch-katholischen Publizisten Carl Muth (1867 – 1944), der ihm im Herbst 1941 den Auftrag erteilt hatte, seine Bibliothek in Solln zu katalogisieren. Zu dieser Zeit erfuhr er ebenfalls von der Predigt des Münsterer Bischofs Clemens August Graf von Galen gegen die Euthanasie. Von Massenerschießungen an der Ostfront erfuhren Probst und Schmoll durch den Architekten Manfred Eickemeyer, den sie im März/April 1942 kennenlernten und in dessen Atelier Treffen oppositioneller Kreise stattfanden.
Die letzte Ausformung der Widerstandsgruppe fand im Juni 1942 statt, als auf einem Leseabend am 3. Juni die Scholls, Schmorell, Probst und Prof. Kurt Huber auf einem Leseabend mit politischen Diskussionen ihre gemeinsame politische Haltung erkannt hatten. In den Semesterferien 1942 traf Graf auf die Gruppe um Schmoll in der Studentenkompanie der Wehrmacht, der er im Juli beitrat. Zwischen dem 27. Juni und dem 12. Juli 1942 verteilte die Gruppe vier Flugblätter mit einer jeweiligen Auflage von je 100 Stück, die alle von Scholl und Schmorell verfasst worden waren.
Die Arbeit der Widerstandsgruppe fand ihre Unterbrechung, als Scholl, Schmorell und Graf an die Ostfront versetzt wurden, wo sie Ende Juli das Warschauer Ghetto sahen.
Sophie Scholl leistete zu dieser Zeit Kriegshilfsdienst in einem Ulmer Metallbetrieb. Der Vater von Hans und Sophie, Robert Scholl, wurde im August verhaftet, weil er den Führer eine „Gottesgeißel“ genannt hatte.
Im November 1942, nach der Rückkehr von der Ostfront und dem Beginn eines intensiven Studiums, eröffnete sich durch die Bekanntschaft mit Falk Harnack, dem Bruder von Dr. Arvid Harnack, die Möglichkeit der Kontaktaufnahme zu anderen Widerstandsgruppen, wie der „Roten Kapelle“ und unabhängig davon Kontakte zu Hamburger Studentenkreisen.
Weitere Versuche zur Vergrößerung der Gruppe durch Kontaktaufnahme von Graf zu anderen oppositionellen Studenten aus der ehemaligen bündischen Jugend fanden Anfang Dezember statt, scheiterten aber. Im Saarland beschaffte Graf Ende 1942 Waffen für die Gruppe.
Prof. Huber wurde über die Aktionen vermutlich am 9. Dezember unterrichtet, worauf er sich wahrscheinlich rund zwei Wochen später bereiterklärte, bei der Verfassung weiterer Flugblätter behilflich zu sein.
Das fünfte Flugblatt wurde zwischen dem 7. und dem 28. Januar geschrieben und mit einer Auflage von 1000 Stück in verschiedenen Städten verbreitet worden. Verfaßt wurde es von Schmorell und Hans Scholl, von Huber redigiert.
Anläßlich der 470-Jahrfeier der Universität München am 13. Januar 1943 kam es bei der Rede des Gauleiter Gieslers zu Tumulten, da er den weiblichen Studentinnen vorwarf, sich ihren „Pflichten“ im Sinne der nationalsozialistischen Ideologie zu entziehen. Chemiestudent Hans Konrad Leipelt stenografierte heimlich mit und verbreitete die Rede nach dem 18. Februar 1943 mit Abzügen des letzten Flugblattes der „Weißen Rose“. Sein Flugblatt versah er mit dem Zusatz: „und ihr Geist lebt trotzdem weiter“.
Ende Januar wurden weitere Flugblätter im Saarland verbreitet und die Gruppe bereitete sich inhaltlich auf die Reaktion auf eine Niederlage in Stalingrad vor, die am 3. Februar offiziell verkündet wurde.
Die Gruppe reagierte auf die Situation mit Mauermalereien wie „Nieder mit Hitler“ und „Freiheit“ in München. Diese Aktion wurde am 8. und 15. Februar wiederholt. Am 12. Februar entwarf Huber das sechste Flugblatt. Schmorell und Scholl strichen einen Passus aus dem Entwurf, der die Studenten aufforderte, sich unter die Wehrmacht zu stellen. Das Blatt wurde in nur zwei Auflagen erstellt, da während des Drucks die Matritze riß. Verteilt wurde es in München und per Post.
Am 18. Februar wurden Hans und Sophie nach der Verteilung des Flugblattes in der Universität, bei der sie vom Hausschlosser Schmied beobachtet und festgehalten worden waren, verhaftet. Als nächstes wurden Willi Graf und seine Schwester Anneliese verhaftet. Am 19. Februar wurde Probst verhaftet, während sich Schmorell auf die Flucht begab, aber an der Überquerung der Alpen scheiterte. Seine Verhaftung folgte am 24. Februar, die Kurt Hubers am 27. Februar.

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Ihno hat folgendes geschrieben:
Und zur Schwarz/Weiß-Malerei mal ganz allgemein: Hier in diesem Forum wird doch nichts anderes betrieben! Einige scheuen sich hier nicht, eine 22jährige Kindergärtnerin mit slowakischen Klerikalfaschisten in einen Topf zu werfen, stellen aber die höchsten Ansprüche an Metaphorik und Wortwahl. Das passt doch vorne und hinten nicht.

Eine schlicht gestrickte Kindergärtnerin war Sophie Scholl gewiss nicht. Immerhin hat sie Biologie und Philosophie studiert.


Von schlicht gestrickt habe ich überhaupt nichts geschrieben.
Dass sie eine Ausbildung zur Kindergärtnerin gemacht hat, ist eine Tatsache. Ich denke, dann darf man "Kindergärtnerin" sagen.
Wie sie dann unter den Bedingungen von Widerstand und Krieg tatsächlich zum Studieren gekommen ist, weiß ich nicht.
Aber auch bei einer Frau, die Biologie und Philosophie studiert, bleibt die Verbindung untauglich.
_________________
"In der Welt der Wissenschaft ist alles perfekt!" (Dexter, Dexters Labor)


Zuletzt bearbeitet von Ihno am 06.08.2005, 16:47, insgesamt einmal bearbeitet
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
narziss
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#323340) Verfasst am: 06.08.2005, 16:45    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Ihno hat folgendes geschrieben:
Und zur Schwarz/Weiß-Malerei mal ganz allgemein: Hier in diesem Forum wird doch nichts anderes betrieben! Einige scheuen sich hier nicht, eine 22jährige Kindergärtnerin mit slowakischen Klerikalfaschisten in einen Topf zu werfen, stellen aber die höchsten Ansprüche an Metaphorik und Wortwahl. Das passt doch vorne und hinten nicht.

Eine schlicht gestrickte Kindergärtnerin war Sophie Scholl gewiss nicht. Immerhin hat sie Biologie und Philosophie studiert.
Wenn ich mir da so Tarvoc angucke Komplett von der Rolle
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
IvanDrago
Ösifreund und Pendler zwischen den Welten



Anmeldungsdatum: 18.07.2005
Beiträge: 2876

Beitrag(#323345) Verfasst am: 06.08.2005, 17:11    Titel: Antworten mit Zitat

@ Ihno

Danke für die umfangreichen Infos zum Wissensstand über die WR.

Zitat:
der Preis für das Dabeisein in der Aufgabe der Individualität und im Abstieg auf das geistig-moralische Niveau primitiver Horden bestehen würde



Wenn er das damals erkannt hat, warum erkennen das dann die Christen heute nicht?
(sh. WJT - ok, unangemessen, unseriös - bot sich einfach zu sehr an... Verlegen )
_________________
"Eine Stadt freut sich, wenn's den Gerechten wohlgeht, und wenn die Gottlosen umkommen, wird man froh." Sprüche 11, 10

Heike N. meint: "IvanDrago for President!"

Faszination braucht keine höhere Macht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#323366) Verfasst am: 06.08.2005, 18:32    Titel: Antworten mit Zitat

Ihno hat folgendes geschrieben:
Von schlicht gestrickt habe ich überhaupt nichts geschrieben. Dass sie eine Ausbildung zur Kindergärtnerin gemacht hat, ist eine Tatsache. Ich denke, dann darf man "Kindergärtnerin" sagen.

Natürlich bist du viel zu schlau, um so etwas explizit zu schreiben. Aber du hast Sophie Scholl im obigen Kontext ja nicht von ungefähr als Kindergärtnerin bezeichnet. Mit diesem Verweis wolltest du unterstreichen, dass hohe Ansprüche an ihre Metaphorik und Wortwahl unangebracht sind. Und das halte ich für falsch.

www.shoa.de hat folgendes geschrieben:
Mitglieder und Unterstützer sind vorwiegend Studenten, später auch Professoren und andere Intellektuelle. Bis zu ihrer Entdeckung im Frühjahr 1943 erstellt die Gruppe insgesamt 6 Flugblätter und malt regimefeindliche Parolen an öffentliche Plätze. Bei Zwangseinsätzen im Reichsarbeitsdienst, in Rüstungsbetrieben und an der Front leisten sie passiven Widerstand. Die wichtigsten Mitglieder sind die Geschwister Hans und Sophie Scholl, die Medizinstudenten Christoph Probst, Willi Graf, Alexander Schmorell und Kurt Huber, Professor für Musikwissenschaft. Die Studenten eint eine bereits jahrelange innere Gegnerschaft gegen das NS-Regime. Die Degradierung des Individuums, der Antisemitismus und besonders der Vernichtungskrieg im Osten sind starke Motive der Gegnerschaft. Eine spezielle ideologische Festlegung der Gruppe gibt es nicht. Einig sind sie sich jedoch darin, daß das künftige Europa demokratisch und in enger Zusammenarbeit der Völker aufgebaut werden muß. Die meisten Mitglieder der "Weißen Rose" sind dabei von einer starken christlichen Glaubensüberzeugung geprägt. Darüber hinaus verbindet sie ein großes Interesse an Literatur und Philosophie. Insbesondere die Kirchenlehrer Augustinus und Thomas von Aquin, aber auch die Existenzphilosophie des dänischen Denkers Kierkegaard beschäftigen sie.

Das klingt für mich eher nach Leuten, denen man ein überdurchschnittlich hohes sprachliches Niveau zutrauen darf.

Ihno hat folgendes geschrieben:
Aber auch bei einer Frau, die Biologie und Philosophie studiert, bleibt die Verbindung untauglich.

Ich kenne mich nicht genug aus, um dazu etwas sagen zu können. Mir geht es lediglich darum, dass ich Sophie Scholl für eine intelligente und gebildete Frau halte.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#323367) Verfasst am: 06.08.2005, 18:33    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Eine schlicht gestrickte Kindergärtnerin war Sophie Scholl gewiss nicht. Immerhin hat sie Biologie und Philosophie studiert.
Wenn ich mir da so Tarvoc angucke Komplett von der Rolle

@narziss: Die Anspielung begreife ich nicht. Kannst du das mal näher erklären.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
narziss
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#323370) Verfasst am: 06.08.2005, 18:40    Titel: Antworten mit Zitat

Der will auch unbedingt Philosophie studieren.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44698

Beitrag(#323371) Verfasst am: 06.08.2005, 18:46    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Der will auch unbedingt Philosophie studieren.


Ja, und? Was wolltest du nun konkret damit ausdrücken? Dass du Wygotsky zustimmst, oder dass du ihm nicht zustimmst? noc
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ihno
Interlektuäler



Anmeldungsdatum: 31.01.2005
Beiträge: 368

Beitrag(#323376) Verfasst am: 06.08.2005, 19:08    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Ihno hat folgendes geschrieben:
Von schlicht gestrickt habe ich überhaupt nichts geschrieben. Dass sie eine Ausbildung zur Kindergärtnerin gemacht hat, ist eine Tatsache. Ich denke, dann darf man "Kindergärtnerin" sagen.

Natürlich bist du viel zu schlau, um so etwas explizit zu schreiben. Aber du hast Sophie Scholl im obigen Kontext ja nicht von ungefähr als Kindergärtnerin bezeichnet. Mit diesem Verweis wolltest du unterstreichen, dass hohe Ansprüche an ihre Metaphorik und Wortwahl unangebracht sind. Und das halte ich für falsch.


Du hast mich natürlich dahingehend erwischt, dass ich das mit der Kindergärtnerin extra geschrieben habe. zwinkern
Den Beruf "Kindergärtnerin" habe ich deshalb betont, um hervorzuheben, dass eine bayerische Studentin mit der Ausbildung einer Kindergärtnerin höchstwahrscheinlich keine Kontakte zu den slowakischen Klerikalfaschisten hatte [denn da wurde so sofort eine wie auch immer geartete enge(!) Verwandtschaft gezogen, was völlig ohne Grundlage ist].

Ich halte sie natürlich auch für eine intelligente Frau. Mit der Metaphorik hat das aber nichts tun, da die Flugblätter ohnehin nicht von ihr formuliert wurden.
_________________
"In der Welt der Wissenschaft ist alles perfekt!" (Dexter, Dexters Labor)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Nergal
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#323379) Verfasst am: 06.08.2005, 19:13    Titel: Antworten mit Zitat

OFFTOPIC
@Inho:
Ist das da was du als Avatar verwendest eine Katze bei einem Tierversuch oder eine Katze mit einem Schnapsglas auf dem Kopf?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Galaxisherrschers Katze
Verwöhntes Haustier



Anmeldungsdatum: 06.04.2005
Beiträge: 5018

Beitrag(#323383) Verfasst am: 06.08.2005, 19:21    Titel: Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
OFFTOPIC
@Inho:
Ist das da was du als Avatar verwendest eine Katze bei einem Tierversuch oder eine Katze mit einem Schnapsglas auf dem Kopf?

Ich vermute, eine Katze, der man im Rahmen eines Tierversuches ein Schnapsglas auf den Kopf gestellt hat.
_________________
"(...)steak can be attached to a baby to attract lions(...)" (Aus der ESRB-Beschreibung von Scribblenauts)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
narziss
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#323384) Verfasst am: 06.08.2005, 19:21    Titel: Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
OFFTOPIC
@Inho:
Ist das da was du als Avatar verwendest eine Katze bei einem Tierversuch oder eine Katze mit einem Schnapsglas auf dem Kopf?
Das ist seine Katze bei der frommen Andacht Mr. Green
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ihno
Interlektuäler



Anmeldungsdatum: 31.01.2005
Beiträge: 368

Beitrag(#323391) Verfasst am: 06.08.2005, 19:51    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Nergal hat folgendes geschrieben:
OFFTOPIC
@Inho:
Ist das da was du als Avatar verwendest eine Katze bei einem Tierversuch oder eine Katze mit einem Schnapsglas auf dem Kopf?
Das ist seine Katze bei der frommen Andacht Mr. Green


Ja, das ist meine Katze. Ich habe sie schon ein, zwei, dreihundert Mal erwähnt, glaube ich.
Wie ich zu meiner Katze kam? Das Bild habe ich schon ganz lange und dachte mir, das ist doch für ein Forum wie dieses genau das richtige! Und so kam der Ihno zu seiner Katze! zwinkern
Über die näheren Umstände des Fotoshootings bin ich allerdings nicht unterrichtet. Für mich ist es ein Schnapsglas und meine Katze würde sicher auch mit dem Kopf nicken, wenn dann nicht alles verschüttet würde!
_________________
"In der Welt der Wissenschaft ist alles perfekt!" (Dexter, Dexters Labor)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#323447) Verfasst am: 06.08.2005, 21:55    Titel: Antworten mit Zitat

Ihno hat folgendes geschrieben:

Ja, aber was erwartet ihr denn eigentlich? Welche abgehobenen Ansprüche stellt ihr denn an eine Gruppe von Studenten, die vor über 80 Jahren geboren wurde? Das muss dann auch alles so formuliert worden sein, dass es auch den kirchenkritischen Atheisten des Jahres 2005 überzeugen kann und muss auf jeden Fall in alle Richtungen "politisch korrekt" sein? (was ungefähr 30 Jahre nach ihrem Tod dann in Mode kam).


Mensch. Es geht nicht um politische Korrektheit. Aber ich stehe gewissen Aussagen immer kritisch gegenüber, egal aus welcher Zeit, von wo und von wem sie kommen.

Vor 400 Jahren war beispielsweise die Folter üblich, legal und von fast allen Menschen als legitimes Mittel anerkannt. Das ändert aber Nichts daran, dass es eine schwere Menschenrechtsverletzung war.

Ich halte es durchaus für gerechtfertigt, vergangene Tatbestände an heutigen Maßstäben zu messen, wenn auch natürlich mit den Einwänden, dass die Menschen früher anders dachten usw..

Außerdem gab es auch schon zur Zeit der weißen Rose auch nicht wenige Menschen, die modern dachten und in der Politik sachlich und vernünftig argumentiert hätten.

Spätestens in der Zeit der Weimarer Republik begannen immer mehr Menschen immer mehr Dinge differenziert zu betrachten.

Der Textausschnitt der Flugblätter der weißen Rose, den ich zitiert und kritisiert habe ist eben ganz auf dem Niveau der Ns-Propaganda. Dieser Textausschnitt arbeitet mit gehirnwäscheartiger Demagogie primitivster Art.

Ihno hat folgendes geschrieben:

Oder wie stellt ihr euch das vor? Die Leute des Jahres 1942 hatten aber leider nun einmal einen anderen Horizont und sie sind auch anders sozialisiert worden. Es ist eine Binsenweisheit, dass Begrifflichkeiten und Wortverwendung nicht 1 zu 1 auf heutige Bedeutungen umzusetzen sind und wenn sie von "Atheismus" sprachen, haben sie sicherlich nicht an die Mitglieder des Freigeisterforum gedacht. Zudem wurde dieses Flugblatt nicht für die Atheisten des Jahres 2005 und sondern für die Münchener Bevölkerung der Jahre 1940ff. entworfen, welche über solches Zeug anzusprechen waren [und wahrscheinlich immer noch sind zwinkern ]. Sowas muss man alles berücksichtigen, wenn man zu einem vernünftigen Bild kommen will.


Sicher ist das zu berücksichtigen.

Trotzdem verurteile ich solche Aussagen.

Ihno hat folgendes geschrieben:

Und zur Schwarz/Weiß-Malerei mal ganz allgemein: Hier in diesem Forum wird doch nichts anderes betrieben! Einige scheuen sich hier nicht, eine 22jährige Kindergärtnerin mit slowakischen Klerikalfaschisten in einen Topf zu werfen, stellen aber die höchsten Ansprüche an Metaphorik und Wortwahl. Das passt doch vorne und hinten nicht.


Das sehe ich anders. Ich toleriere alle möglichen Aussagen und bin in allen Fällen gegen Zensur und in fast allen gegen die Löschung von Beiträgen oder Sperrung von irgendwelchen Usern. Bei dol2day, wo man mitentscheidet, ob Umfragen durchgelassen, oder zensiert werden, lasse ich alle Umfragen durch, so menschenverachtend sie mir auch erscheinen.

Trotzdem nehme ich mir das Recht zu sagen, was ich über eine Aussage denke und wenn sie mich eckelt, dann sage ich es auch. Schulterzucken
_________________
Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden ICQ-Nummer
DerManfred
ranglos



Anmeldungsdatum: 11.06.2004
Beiträge: 1082
Wohnort: Wien

Beitrag(#323581) Verfasst am: 07.08.2005, 11:01    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Ihno hat folgendes geschrieben:

Ja, aber was erwartet ihr denn eigentlich? Welche abgehobenen Ansprüche stellt ihr denn an eine Gruppe von Studenten, die vor über 80 Jahren geboren wurde? Das muss dann auch alles so formuliert worden sein, dass es auch den kirchenkritischen Atheisten des Jahres 2005 überzeugen kann und muss auf jeden Fall in alle Richtungen "politisch korrekt" sein? (was ungefähr 30 Jahre nach ihrem Tod dann in Mode kam).


Mensch. Es geht nicht um politische Korrektheit. Aber ich stehe gewissen Aussagen immer kritisch gegenüber, egal aus welcher Zeit, von wo und von wem sie kommen.

Vor 400 Jahren war beispielsweise die Folter üblich, legal und von fast allen Menschen als legitimes Mittel anerkannt. Das ändert aber Nichts daran, dass es eine schwere Menschenrechtsverletzung war.

Ich halte es durchaus für gerechtfertigt, vergangene Tatbestände an heutigen Maßstäben zu messen, wenn auch natürlich mit den Einwänden, dass die Menschen früher anders dachten usw..

Außerdem gab es auch schon zur Zeit der weißen Rose auch nicht wenige Menschen, die modern dachten und in der Politik sachlich und vernünftig argumentiert hätten.

Spätestens in der Zeit der Weimarer Republik begannen immer mehr Menschen immer mehr Dinge differenziert zu betrachten.

Der Textausschnitt der Flugblätter der weißen Rose, den ich zitiert und kritisiert habe ist eben ganz auf dem Niveau der Ns-Propaganda. Dieser Textausschnitt arbeitet mit gehirnwäscheartiger Demagogie primitivster Art.

Ihno hat folgendes geschrieben:

Oder wie stellt ihr euch das vor? Die Leute des Jahres 1942 hatten aber leider nun einmal einen anderen Horizont und sie sind auch anders sozialisiert worden. Es ist eine Binsenweisheit, dass Begrifflichkeiten und Wortverwendung nicht 1 zu 1 auf heutige Bedeutungen umzusetzen sind und wenn sie von "Atheismus" sprachen, haben sie sicherlich nicht an die Mitglieder des Freigeisterforum gedacht. Zudem wurde dieses Flugblatt nicht für die Atheisten des Jahres 2005 und sondern für die Münchener Bevölkerung der Jahre 1940ff. entworfen, welche über solches Zeug anzusprechen waren [und wahrscheinlich immer noch sind zwinkern ]. Sowas muss man alles berücksichtigen, wenn man zu einem vernünftigen Bild kommen will.


Sicher ist das zu berücksichtigen.

Trotzdem verurteile ich solche Aussagen.

Ihno hat folgendes geschrieben:

Und zur Schwarz/Weiß-Malerei mal ganz allgemein: Hier in diesem Forum wird doch nichts anderes betrieben! Einige scheuen sich hier nicht, eine 22jährige Kindergärtnerin mit slowakischen Klerikalfaschisten in einen Topf zu werfen, stellen aber die höchsten Ansprüche an Metaphorik und Wortwahl. Das passt doch vorne und hinten nicht.


Das sehe ich anders. Ich toleriere alle möglichen Aussagen und bin in allen Fällen gegen Zensur und in fast allen gegen die Löschung von Beiträgen oder Sperrung von irgendwelchen Usern. Bei dol2day, wo man mitentscheidet, ob Umfragen durchgelassen, oder zensiert werden, lasse ich alle Umfragen durch, so menschenverachtend sie mir auch erscheinen.

Trotzdem nehme ich mir das Recht zu sagen, was ich über eine Aussage denke und wenn sie mich eckelt, dann sage ich es auch. Schulterzucken


Ich warte auf deine verurteilung der sklaverei in Athen vor 2000 jahren.....
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44698

Beitrag(#323583) Verfasst am: 07.08.2005, 11:07    Titel: Antworten mit Zitat

Kossuth hat folgendes geschrieben:
Spätestens in der Zeit der Weimarer Republik begannen immer mehr Menschen immer mehr Dinge differenziert zu betrachten.


Ja, klar. Deshalb ist sie ja auch gescheitert. Pillepalle
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ihno
Interlektuäler



Anmeldungsdatum: 31.01.2005
Beiträge: 368

Beitrag(#323625) Verfasst am: 07.08.2005, 13:02    Titel: Antworten mit Zitat

@Kossuth:

Deine Meinung ist natürlich deine Angelegenheit, aber der von dir angelegte Massstab ist unhistorisch und in sich auch nicht logisch.

1. Diese Flugblätter sind unter den Bedingungen eines politischen Terrors unter Lebensgefahr erstellt worden und sie sind Ausdruck einer ganz tiefen inneren Überzeugung! Das ganze Handeln der „Weißen Rose“ [wie auch das anderer Widerstandsgruppen] ist Ausdruck einer tiefen inneren Überzeugung. Ohne tiefe innere Überzeugungen wären sie nicht in den aktiven Widerstand gegangen. Diese Überzeugung ist Motivation gewesen.

Die Flugblätter hätten also gar nicht anders sein können: Wenn man aus ganz innerer Überzeugung sein Leben riskiert und Flugblätter erstellt, dann ist es völlig unlogisch davon auszugehen, dass diese unter Lebensgefahr als Ausdruck der inneren Überzeugung erstellten Flugblätter diese Überzeugung nicht reflektieren würden.

Man muss diese Überzeugungen nicht teilen, aber niemand bricht sich einen Zacken aus der Krone, den Beteiligten durchaus den Respekt zu erweisen, den sie als couragierte Menschen verdienen, die für ihre Überzeugungen ihr Leben riskiert haben.

Das gilt dabei nicht nur für die Geschwister Scholl, dass gilt für den studentischen Widerstand in der Gesamtheit und den sozialistischen, den kommunistischen, den konservativen und auch wenn es nicht gefällt, den christlichen Widerstand etc. Es ist hier schon gesagt worden, dass aktiver Widerstand eine Ausnahmeerscheinung gewesen ist und das ist zweifelsohne richtig. Umso höher aber ist er aber zu achten!

Du weißt ja sicherlich auch, dass zu der Zeit der Erstellung der ersten 4 Flugblätter z.B. der Vater Scholl verhaftet worden war und dass die Gruppe von immer neuen Meldungen von Menschenrechtsverletzungen aus dem Osten erfuhr, so z.B. den Massenerschießungen.
Vor diesem Hintergrund: Wie hätten sie es denn formulieren sollen? Was wäre in deinen Augen eine angemessene Formulierungweise gewesen?
Hätten sie bspw. für das fünfte Flugblatt, nachdem Schmorell, Graf und Scholl das Warschauer „Ghetto“ gesehen haben, ihre Flugblätter noch einmal dahingehend überprüfen sollen, ob die Ausdrucksweise auch ja nicht zu pauschal ausfällt? Und hätten sie nicht doch eventuell einen Blick in die Kirchengeschichte werfen müssen, um angesichts der Verbrechen der Kirche und Staaten während der Kreuzzüge oder der Inquisition andere Formulierungen zu wählen?
Es wäre ja auch eine tolle Gelegenheit gewesen: Wenn man die Menschen schon zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus aufruft, dann hätte man doch eigentlich auch zum Nachdenken über die Verbrechen der Christenheit anregen können.

Deine Forderung nach Ausgewogenheit [wie auch immer] igoniert ganz einfach die oben beschriebenen Umstände der Erstellung der Flugblätter und tut quasi so, als seien das die Ergebnisse irgendwelcher Sonntagstreffen unter rechtsstaatlichen Bedingungen.

2. Bei der Gleichsetzung zwischen NS-Propaganda und den Flugblättern der WR verharmlost du hier auf gedankenlose Art und Weise den Nationalsozialismus, der sich bei seiner Propaganda ganz anderer Mittel bediente als nur Verallgemeinerungen.
Wie z.B. der Film "Der ewige Jude" oder das Aushängen von Fotos von NS-Gegnern in den Stürmerkästen, wie es in jeder Stadt, Kleinstadt, Dorf üblich war, die "Schandmärsche" von NS-Gegnern etc. Ich kenne den Fall einer Frau, die, weil sie eine Beziehung mit einem Juden hatte, als „Rassenschänderin“ durch eine Kleinstadt geführt und für drei Jahre in einem Konzentrationslager „interniert“ wurde.

3. Was die "Gehirnwäsche" anbetrifft, so gehören zu einer Gehirnwäsche im Sinne einer Indoktrination äußere Merkmale, die erfüllt sein müssen. Das Erstellen ebenfalls von sechs Flugblättern rechtfertigt in keinem Fall, von gehirnwäschemäßigen Methoden o.ä. zu sprechen.
Und dass da mal eine pauschalisierende Formulierung dabei ist, es ist wirklich pingelig, sich darauf zu versteifen.

Natürlich stellt sich bei der Frage nach einer "gehirnwäschemäßiger Demagogie" die Frage nach dem Inhalt: Es fehlt immer noch die Antwort, was mich doch sehr interessieren würde, auf diese Frage [es sind immer die schönsten Beiträge, die vergessen werden]:

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Kossuth hat folgendes geschrieben:
Ich denke, dass fast jeder Widerstandskämpfer gegen Hitler zu loben ist. Allerings haben manche Flugblätter der weißen Rose einen Inhalt, der mich einfach abstösst:

weiße Rose hat folgendes geschrieben:
[...]Jedes Wort, das aus Hitlers Munde kommt, ist Lüge. Wenn er Frieden sagt, meint er den Krieg, und wenn er in frevelhafter Weise den Namen des Allmächtigen nennt, meint er die Macht des Bösen, den gefallenen Engel, den Satan.[...]


Verzeiht mir mein Kommentar, aber dieser Textausschnitt ist genauso eine politische schwarz-weiß-Malerei, wie die Ns-Propaganda selbst. Erbrechen

Abgesehen vom pseudolreligiösen Schwurbel: was stimmt denn nicht?


Und letztendlich:

Zitat:
Ihno hat folgendes geschrieben:

Und zur Schwarz/Weiß-Malerei mal ganz allgemein: Hier in diesem Forum wird doch nichts anderes betrieben! Einige scheuen sich hier nicht, eine 22jährige Kindergärtnerin mit slowakischen Klerikalfaschisten in einen Topf zu werfen, stellen aber die höchsten Ansprüche an Metaphorik und Wortwahl. Das passt doch vorne und hinten nicht.


Das sehe ich anders. Ich toleriere alle möglichen Aussagen und bin in allen Fällen gegen Zensur und in fast allen gegen die Löschung von Beiträgen oder Sperrung von irgendwelchen Usern. Bei dol2day, wo man mitentscheidet, ob Umfragen durchgelassen, oder zensiert werden, lasse ich alle Umfragen durch, so menschenverachtend sie mir auch erscheinen.


Das ist ja sehr schön, aber von Zensur habe ich überhaupt nicht gesprochen.
Ich sprach eher von einem inneren Widerspruch! Selbst zu überprüfen, ob das, was man schreibt und fordert auch zu dem passt, was man tut und macht. Da ist auch keine zweite Person beteiligt.
Und schließlich war das ganz allgemein gesagt und nicht auf dich bezogen.

Zitat:
Trotzdem nehme ich mir das Recht zu sagen, was ich über eine Aussage denke und wenn sie mich eckelt, dann sage ich es auch. Schulterzucken


Das will ich dir ja auch gar nicht nehmen. Das ist doch hier ein Diskussionsforum, oder nicht? Und ich dachte, man dürfe sich hier zu anderer Leute Meinung äußern oder dass diese darin einen Angriff auf ihre Grundrechte erblicken. zwinkern Du wirst mir sicherlich zustimmen, dass es nicht verkehrt ist, wenn eine Meinung auch auf sachlichen Erwägungen beruht.
Und nach denen frage ich halt.
_________________
"In der Welt der Wissenschaft ist alles perfekt!" (Dexter, Dexters Labor)


Zuletzt bearbeitet von Ihno am 07.08.2005, 15:19, insgesamt einmal bearbeitet
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
DerManfred
ranglos



Anmeldungsdatum: 11.06.2004
Beiträge: 1082
Wohnort: Wien

Beitrag(#323668) Verfasst am: 07.08.2005, 14:47    Titel: Antworten mit Zitat

@ kossuth

deine meinung ist deine meinung, und ich respektier sie auch und nehme mir das recht deine maunung auch manchmal zu kritisieren. das ist der sinn eines diskussionsforums.
doch nun zurück zum thema:

Ich meine dass JEDER WIDERSTAND GEGEN EINE DIKTATUR zu begrüßen ist, und auch zu achten ist.
Die einzige ausnahme wäre, wenn der oder diejenigen die widerstand leisten, wieder eine diktatur errichten wollen.
Die Geschwister Scholl, wie auch andere widerständler (jägerstätter ist wohl der bekannnteste) haben für ihren widerstand christliche motive gehabt. Eine nicht unerhebliche zahl von christen (pfarrer, pastoren Laien, Lehrer) wurden in KZ gesperrt und liessen für ihre Überzeugung dort auch ihr leben. Und das ist zu achten und zu respektieren. Auch wenn sie dem Irrtum des glaubens erlegen sind. Für mich bleiben sie aufrechte menschen in einer sehr schweren Zeit.
Oder meinst du etwa, dass von der qualität her, Atheisten den "besseren" widerstand geleistet haben ?
Dem widerstand einzelner Personen Oder kleineren personenkreisen ist Hochachtung zu bieten. Mit den mitteln die ihnen zur verfügung standen habens sie widerstand geleistet^, und das war in diesen zeiten selten genug.
Natürlich waren andere widerstandsorganisationen "effektiver" doch dahinter stand meistens ein ganzer Apparat der unterstützung gewährte. (rote kapelle z.b. wurde durch die Sowjetunion unterstützt, auch die widerstandsgruppen in der Deutschen wehrmacht, konnten auf die unterstützung eines teils der wehrmacht zurückgreifen.)

mehr darüber:

http://www.moston.de/phil/writings/widerstand/widerstand19.php3

oder auch:

http://www.georg-elser.de/content/dok015d.html
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
Ralf Rudolfy
Auf eigenen Wunsch deaktiviert.



Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#323718) Verfasst am: 07.08.2005, 17:47    Titel: Antworten mit Zitat

Laßt mal. Wir wissen doch, was für Kossuth richtiger Widerstand ist:
mit kurzen Hosen in die Disco gehen.







(Na gut, der Witz ist inzwsichen alt, aber er paßt doch immer wieder. Mr. Green )
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#323730) Verfasst am: 07.08.2005, 18:24    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Kossuth hat folgendes geschrieben:
Spätestens in der Zeit der Weimarer Republik begannen immer mehr Menschen immer mehr Dinge differenziert zu betrachten.


Ja, klar. Deshalb ist sie ja auch gescheitert. Pillepalle


Ich habe nicht gesagt, dass alle Menschen sich damals geistig so weit entwickelt hätten. Auch für die heutige Zeit habe ich meine Zweifel, ob wirklich die Mehrheit differenziert und rational denken kann, ohne der ganzen dumpfen "gut und böse" - Mentalität.
_________________
Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden ICQ-Nummer
Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#323732) Verfasst am: 07.08.2005, 18:26    Titel: Antworten mit Zitat

DerManfred hat folgendes geschrieben:

Ich warte auf deine verurteilung der sklaverei in Athen vor 2000 jahren.....


Ich verurteile sie uneingeschränkt. Sie war eine schwere Menschenrechtsverletzung. Aber ich bin bisher nicht auf dieses Thema gekommen. Darum geht es hier auch nicht. Außerdem hat das System im antiken Athen Nichts mit dem Athenismus zu tun. Athenismus ist keine Rückbesinnung. Athenismus ist Avantgarde. Das kann man nicht oft genug wiederhollen. Ich liebe es... Ich liebe es... Ich liebe es... Ich liebe es...
_________________
Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden ICQ-Nummer
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Politik und Geschichte Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3  Weiter
Seite 2 von 3

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.



Impressum & Datenschutz


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group