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Gottesdialoge ?
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Rinderwahn
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Anmeldungsdatum: 02.07.2004
Beiträge: 3013

Beitrag(#326642) Verfasst am: 13.08.2005, 11:26    Titel: Gottesdialoge ? Antworten mit Zitat

Warum nennt man

wenn wer zu Gott spricht "beten"

jedoch

wenn Gott zu einem spricht "Psychose"?
Mit den Augen rollen
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Rudolf
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Anmeldungsdatum: 19.01.2004
Beiträge: 1460

Beitrag(#326643) Verfasst am: 13.08.2005, 11:32    Titel: Antworten mit Zitat

Weil Eris es so will. Heil Eris!
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Kommissar Plattfuß
Rüpel



Anmeldungsdatum: 13.08.2004
Beiträge: 2353
Wohnort: Düssbuich

Beitrag(#326650) Verfasst am: 13.08.2005, 12:09    Titel: Antworten mit Zitat

Also ich benutze sowohl für Beter, wie auch für "Stimmen Hörer" die selbe Bezeichnung:

Spinner! zynisches Grinsen
_________________
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Rinderwahn
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Anmeldungsdatum: 02.07.2004
Beiträge: 3013

Beitrag(#326651) Verfasst am: 13.08.2005, 12:16    Titel: Antworten mit Zitat

Warum fallen dann Spinner unter die Religionsfreiheit? Wer zieht wann, wo, welche Grenze?
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#326669) Verfasst am: 13.08.2005, 13:14    Titel: Antworten mit Zitat

Das jemand versucht, zu Gott zu sprechen, ist besser nachprüfbar und nachvollziehbar. Wenn mein bester Freund vor dem Essen betet, glaube ich zwar nicht, dass Gott ihn hört. Aber ich habe keinen Grund zu bezweifeln, dass er ernstlich bemüht ist, Gott eine Botschaft zu senden.

Im übrigend nenne ich es nicht Psychose, wenn jemand meint, dass Gott zu ihm spricht. Ich kenne einen älteren Herren, der überzeugt davon ist, dass Gott sich ihm offenbart. Der ist verantwortungsvoller Position beschäftigt, macht seine Arbeit - so weit ich das beurteilen kann - gut und erfolgreich, hat zwei nette Kinder erzogen, die im Leben gut zurechtkommen, und ist auch sonst ein netter Nachbar und angenehmer Zeitgenosse.
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Jack
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Anmeldungsdatum: 13.08.2005
Beiträge: 27
Wohnort: Köln

Beitrag(#326671) Verfasst am: 13.08.2005, 13:17    Titel: Antworten mit Zitat

wir haben überhaupt nicht das recht hemand der sagt das er gott hört pyschoe zu nennen, sondern müssen ihn sogar bewundern weil er hat den mut darfür gerade zu stehen was er meint und was mit ihm parziert, andere würde das einfach versuchen zu verdrängen!
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Rinderwahn
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Anmeldungsdatum: 02.07.2004
Beiträge: 3013

Beitrag(#326672) Verfasst am: 13.08.2005, 13:25    Titel: Antworten mit Zitat

Jack hat folgendes geschrieben:
wir haben überhaupt nicht das recht hemand der sagt das er gott hört pyschoe zu nennen, sondern müssen ihn sogar bewundern weil er hat den mut darfür gerade zu stehen was er meint und was mit ihm parziert, andere würde das einfach versuchen zu verdrängen!


Na dann passieren ja viele Ungerechtigkeiten in unseren Psychiatrien.

Es ist die Eigenart einer Psychose als Betroffener nicht unterscheiden zu können zwischen echt und unecht.
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Galaxisherrschers Katze
Verwöhntes Haustier



Anmeldungsdatum: 06.04.2005
Beiträge: 5018

Beitrag(#326674) Verfasst am: 13.08.2005, 13:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke auch, dass nicht jede Psychose therapiert werden muss, solange sie niemandem anders schadet und der Betroffene nicht zu sehr darunter leidet.
_________________
"(...)steak can be attached to a baby to attract lions(...)" (Aus der ESRB-Beschreibung von Scribblenauts)
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Jack
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Anmeldungsdatum: 13.08.2005
Beiträge: 27
Wohnort: Köln

Beitrag(#326676) Verfasst am: 13.08.2005, 13:31    Titel: Antworten mit Zitat

pyschose werden doch also so bezeichnet weil sie aus unser sich etwas nicht "normales" tuhen, wenn jetzt 2 tausend jahre lang gesagt worden wäre das es besonders ist, dann würden zu den leuten die meine/bei denn es so ist auch noch andere menschen es vorspielen!
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Nordseekrabbe
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
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Beitrag(#326686) Verfasst am: 13.08.2005, 13:52    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:

Im übrigend nenne ich es nicht Psychose, wenn jemand meint, dass Gott zu ihm spricht.


Ich auch auf keinen Fall - auch und gerade im gegenteiligen Fall nicht.

Psychose .

Demzufolge finde ich Bonobos Äusserung gerade auch weil ich persönlich Menschen mit Psychosen kenne bzw. gekannt habe, als sehr geschmacklos. Böse Ausrufezeichen
_________________
Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
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Nordseekrabbe
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#326688) Verfasst am: 13.08.2005, 13:54    Titel: Antworten mit Zitat

Jack hat folgendes geschrieben:
wir haben überhaupt nicht das recht hemand der sagt das er gott hört pyschoe zu nennen


Dieser Äusserung möchte ich mich uneingeschränkt anschliessen!!!
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#326702) Verfasst am: 13.08.2005, 14:38    Titel: Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Wygotsky hat folgendes geschrieben:

Im übrigend nenne ich es nicht Psychose, wenn jemand meint, dass Gott zu ihm spricht.


Ich auch auf keinen Fall - auch und gerade im gegenteiligen Fall nicht.

Psychose .


... und da steht:
Zitat:
Manche Kranke haben Trugwahrnehmungen (Halluzinationen) z.B. hören sie nicht reale Stimmen

Nach dem von dir genannten Link liegt also ein Symptom einer Psychose vor. Kannst du erläutern, warum es sich deiner Ansicht nach dennoch um keine handelt?
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#326705) Verfasst am: 13.08.2005, 14:55    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kenne eine Handvoll Leute, die meinen, dass Gott sich ihnen offenbart. Keiner von denen hört Gottes Stimme oder sieht irgendwelche Erscheinungen. Vielmehr glauben sie, dass bestimmte Gedanken und Gefühle als Eingebungen von Gott gesandt sind. Bei Ereignissen, die andere als Zufall abtun würden, vermuten sie manchmal eine göttliche Intervention. Das unterscheidet sich von Halluzinationen, in denen man tatsächlich Stimmen hört oder Erscheinungen sieht. Ähnlichkeiten sehe ich eher zum Verfolgungswahn, wo man hinter zufälligen Ereignissen sinnvolle Zusammenhänge vermutet. Das betrifft aber in unterschiedlichem Ausmaß alle Menschen. Von Krankheit würde ich erst reden, wenn der Betroffene darunter leidet, sich selbst zu zerstören oder zumindest sehr ernsthaft zu schädigen droht oder die Rechte seiner Mitmenschen verletzt. Das ist bei den Gläubigen in meinem Bekanntenkreis nicht der Fall.
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hacketaler
Frauen ficken ist was für Schwuchteln!



Anmeldungsdatum: 10.02.2005
Beiträge: 6031

Beitrag(#326707) Verfasst am: 13.08.2005, 15:05    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:

Im übrigend nenne ich es nicht Psychose, wenn jemand meint, dass Gott zu ihm spricht. Ich kenne einen älteren Herren, der überzeugt davon ist, dass Gott sich ihm offenbart. Der ist verantwortungsvoller Position beschäftigt, macht seine Arbeit - so weit ich das beurteilen kann - gut und erfolgreich, hat zwei nette Kinder erzogen, die im Leben gut zurechtkommen, und ist auch sonst ein netter Nachbar und angenehmer Zeitgenosse.



Und wieso sollte sich eine Psychose nicht mit der Erziehung anständiger Kinder und einer normalen Arbeit verbinden lassen?
Es gibt auch Alkoholiker, die ein normales Leben aufrecht erhalten können nach aussen. Und eine Psychose muss ja nicht zwangsläufig sofort alles zerstören und zur Einweisung führen.
Aber nen Schuss hat man halt, wenn man Stimmen hört (ohne nachprüfbare physikalische Ursache).
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#326711) Verfasst am: 13.08.2005, 15:26    Titel: Antworten mit Zitat

hacketaler hat folgendes geschrieben:
Und wieso sollte sich eine Psychose nicht mit der Erziehung anständiger Kinder und einer normalen Arbeit verbinden lassen?
Es gibt auch Alkoholiker, die ein normales Leben aufrecht erhalten können nach aussen. Und eine Psychose muss ja nicht zwangsläufig sofort alles zerstören und zur Einweisung führen.

Psychosen gelten als Krankheiten. Wenn der Betroffene nicht darunter leidet und seine Mitmenschen nicht schädigt, ist es nicht krankhaft. Dann gibt es keinen Bedarf für Diagnostik, die seinem Leiden oder dem seiner Mitmenschen einen bestimmten Namen gibt. Es soll auch Menschen geben, die Klänge sehen oder Farben hören können. Ich stelle mir das recht interessant vor, sehe aber nicht, warum man darunter leiden sollte, oder warum das für andere Menschen gefährlich sein sollte. Darum sehe ich das nicht als Krankheit und somit auch nicht als Psychose.

hacketaler hat folgendes geschrieben:
Aber nen Schuss hat man halt, wenn man Stimmen hört (ohne nachprüfbare physikalische Ursache).

Wie schon oben erwähnt, hört keiner meiner religiösen Bekannten Stimmen. Ich habe allerdings atheistische Bekannte, die regelmäßig visuelle Halluzinationen haben, weil sie Drogen experimentieren.

Ich frage mich, wieso manche Menschen einen Drang verspüren, ihre Mitmenschen zu pathologisieren. Ich hatte gehofft, diese Einstellung sei mit der Streichung der Homosexualität aus dem Katalog psychischer Erkrankungen ausgestorben.
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Rinderwahn
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Anmeldungsdatum: 02.07.2004
Beiträge: 3013

Beitrag(#326720) Verfasst am: 13.08.2005, 15:54    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Psychosen gelten als Krankheiten. Wenn der Betroffene nicht darunter leidet und seine Mitmenschen nicht schädigt, ist es nicht krankhaft. Dann gibt es keinen Bedarf für Diagnostik, die seinem Leiden oder dem seiner Mitmenschen einen bestimmten Namen gibt. Es soll auch Menschen geben, die Klänge sehen oder Farben hören können. Ich stelle mir das recht interessant vor, sehe aber nicht, warum man darunter leiden sollte, oder warum das für andere Menschen gefährlich sein sollte. Darum sehe ich das nicht als Krankheit und somit auch nicht als Psychose.

Warum soll eine Psychose stabil bleiben? Wenn ich nicht irre hat der Betroffene überhaupt keine Kontrolle im Akutfall – er ist also ferngelenkt und nicht schuldfähig. Das muss doch einen Grund haben? Wenn sich nun der akut Psychotische nicht selber lenken kann, dann lenkt ihn etwas für alle Ungreifbares. Wie kann man sicher sein, dass dieser "Lenker" nicht gefährlich ist?
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#326723) Verfasst am: 13.08.2005, 16:08    Titel: Antworten mit Zitat

Bonobo66 hat folgendes geschrieben:
Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Psychosen gelten als Krankheiten. Wenn der Betroffene nicht darunter leidet und seine Mitmenschen nicht schädigt, ist es nicht krankhaft. Dann gibt es keinen Bedarf für Diagnostik, die seinem Leiden oder dem seiner Mitmenschen einen bestimmten Namen gibt. Es soll auch Menschen geben, die Klänge sehen oder Farben hören können. Ich stelle mir das recht interessant vor, sehe aber nicht, warum man darunter leiden sollte, oder warum das für andere Menschen gefährlich sein sollte. Darum sehe ich das nicht als Krankheit und somit auch nicht als Psychose.

Warum soll eine Psychose stabil bleiben? Wenn ich nicht irre hat der Betroffene überhaupt keine Kontrolle im Akutfall – er ist also ferngelenkt und nicht schuldfähig. Das muss doch einen Grund haben? Wenn sich nun der akut Psychotische nicht selber lenken kann, dann lenkt ihn etwas für alle Ungreifbares. Wie kann man sicher sein, dass dieser "Lenker" nicht gefährlich ist?

Vielleicht sagst du einfach mal klar, worauf du hinaus willst.
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Tegularius
surreal



Anmeldungsdatum: 28.07.2005
Beiträge: 2002

Beitrag(#326734) Verfasst am: 13.08.2005, 16:45    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Psychosen gelten als Krankheiten. Wenn der Betroffene nicht darunter leidet und seine Mitmenschen nicht schädigt, ist es nicht krankhaft. Dann gibt es keinen Bedarf für Diagnostik, die seinem Leiden oder dem seiner Mitmenschen einen bestimmten Namen gibt. Es soll auch Menschen geben, die Klänge sehen oder Farben hören können. Ich stelle mir das recht interessant vor, sehe aber nicht, warum man darunter leiden sollte, oder warum das für andere Menschen gefährlich sein sollte. Darum sehe ich das nicht als Krankheit und somit auch nicht als Psychose.


Das würde ich so nicht sagen. Man hat eben einem bestimmten Phänomen den Namen "Psychose" verliehen und bezeichnet diese als Krankheit. Wenn nun jemand Symptome eine Psychose zeigt, dann hat er - laut Definition - eine Psychose; unabhängig davon, ob er sich selbst krank fühlt, jemandem schadet usw.
Wenn jemand eine gekrümmte Wirbelsäule hat, dann spricht der Arzt womöglich von einer Skoliose. Auch wenn diese den Betroffenen nicht belastet, wenn er keine Schmerzen hat usw., hat er - laut Definition - eine Skoliose. Wenn er nicht merkt, dass seine Wirbelsäule etwas gekrümmt ist, und er deswegen nicht zum Arzt geht, dann weiß er nicht, dass er eine Skoliose hat, aber dennoch hat er sie.

Es zählen ja auch Depressionen zu den Psychosen und es ist bekannt, dass wahrscheinlich viele Menschen im Laufe ihres Lebens Depressionen erleiden, ohne je deswegen in Behandlung zu gehen. Auch gibt es Verlaufsformen der Schizophrenie, die nicht unbedingt mit Halluzinationen und starken Wahnvorstellungen einhergehen müssen und womöglich nicht erkannt bzw. behandelt werden (und vielleicht auch gar nicht behandelt werden "müssen").

Zitat:
Ich frage mich, wieso manche Menschen einen Drang verspüren, ihre Mitmenschen zu pathologisieren.


Dem stimme ich allerdings zu. Man muss sich eben fragen, was wirklich als Krankheit bezeichnet werden sollte, warum und ab wann.

Es liegt im Auge des Betrachters, ob man jemanden, der von fremden Mächten erzählt, Psychotiker, Prophet oder sonstwie nennt zwinkern.
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Rinderwahn
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Anmeldungsdatum: 02.07.2004
Beiträge: 3013

Beitrag(#326735) Verfasst am: 13.08.2005, 16:49    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Vielleicht sagst du einfach mal klar, worauf du hinaus willst.

Wenn ich das wüsste, würde ich es hier nicht zur Debatte stellen.

Wenn sich Psychotiker nicht vorsätzlich lenken, physikalisch nicht nachweisbare Stimmen hören, diese sogar sehr Ernst nehmen, dann fehlt doch etwas zu ihrer Eigenständigkeit. Genau dieses fehlende Glied ist doch nicht einfach als ungefährlich und arglos einzustufen.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#326738) Verfasst am: 13.08.2005, 16:55    Titel: Antworten mit Zitat

Bei religiösen oder ähnlichen Wahnvorstellungen liegt eine Pathologisierung insofern nahe, als das Verhältnis des Betroffenen zur intersubjektiv nachvollziehbaren Realität offensichtlich gestört ist.

Zu Zeiten, als man Götter und Geister noch für einen Teil der täglichen Realität hielt, wurden solche Leute denn auch folgerichtig nicht als unnormal oder krank angesehen, sondern als Seher o.ä. Ebenso ist es noch heute bei Kindern bis zu einem gewissen Alter.
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#326740) Verfasst am: 13.08.2005, 17:07    Titel: Antworten mit Zitat

Tegularius hat folgendes geschrieben:
Das würde ich so nicht sagen. Man hat eben einem bestimmten Phänomen den Namen "Psychose" verliehen und bezeichnet diese als Krankheit. Wenn nun jemand Symptome eine Psychose zeigt, dann hat er - laut Definition - eine Psychose; unabhängig davon, ob er sich selbst krank fühlt, jemandem schadet usw.

Dieses Verhalten bezeichnet man als Pathologisierung. Unter anderem wurde dies bei Homosexuellen betrieben. Wer Neigungen zum gleichen Geschlecht hatte, galt objektiv als psychisch krank, weil es eben keine Rolle spielte, ob der Betroffene unter seinem Zustand litt oder Behandlung wünschte.

Pathologisierung wird zum Glück zunehmend auch von Medizinern als problematisch empfunden, unter anderem weil sie dazu führen kann, dass Menschen medizinische Hilfe lieber nicht in Anspruch nehmen. Bei psychischen Erkrankungen halte ich das für besonders ausgeprägt. Viele psychisch kranke Menschen leiden zwar unter ihrem Zustand, wagen sich aber nicht, zum Arzt zu gehen. Weil sie Angst davor haben, als psychisch krank kategorisiert zu werden. Weil sie Angst davor haben, die Kontrolle über ihr Leben an Autoritäten abgeben zu müssen.

Tegularius hat folgendes geschrieben:
Es liegt im Auge des Betrachters, ob man jemanden, der von fremden Mächten erzählt, Psychotiker, Prophet oder sonstwie nennt zwinkern.

Interessanter sind doch die Absichten des Betrachters. Wer Pathologisiert, versucht damit, Kontrolle über andere Menschen zu gewinnen. Teile ihrer Persönlichkeit werden als nicht zur Person zugehörig betrachtet. Sie sind Krankheit. Darum darf man sie unterdrücken, ohne die Würde der Person zu verletzten, wie es zum Beispiel bei Homosexualität geschah und immer noch geschieht. Oder man kann die Person ausgrenzen oder einsperren, um die Gesunden zu schützen. Auch war und ist bei Schwulen üblich.
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#326741) Verfasst am: 13.08.2005, 17:09    Titel: Antworten mit Zitat

Bonobo66 hat folgendes geschrieben:
Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Vielleicht sagst du einfach mal klar, worauf du hinaus willst.

Wenn ich das wüsste, würde ich es hier nicht zur Debatte stellen.

Wenn sich Psychotiker nicht vorsätzlich lenken, physikalisch nicht nachweisbare Stimmen hören, diese sogar sehr Ernst nehmen, dann fehlt doch etwas zu ihrer Eigenständigkeit. Genau dieses fehlende Glied ist doch nicht einfach als ungefährlich und arglos einzustufen.


Meine Vermutung ist: Du möchtest religiöse Menschen als gefährlich darstellen, um Zwang gegen sie zu legitimieren.
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der kleine Fritz
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.06.2005
Beiträge: 2183
Wohnort: Planet Erde

Beitrag(#326742) Verfasst am: 13.08.2005, 17:10    Titel: Antworten mit Zitat

Um einen "Dialog" mit Gott führen zu können, setzt das doch zwingend voraus, daß dem Betreffenden irgendwann - meistens im frühkindlichen Alter - etwa von Gott indoktriniert wurde.
Durch permanente Wiederholung befindet sich dann der Betreffende in einem suggestiven Zustand, der ja Halluzinationen in Form von Gottesdialogen nicht ausschließt ! D. h. ohne suggestive religiöse Beeinflussung, kein Gottesdialog !

Die interessante Frage dazu ist doch aber, wie läuft dieser Dialog, der ja als Dialog auf Gegenseitigkeit beruhen muß ab und vor allem, was beinhaltet dieser Dialog !

Weiter wäre zu klären, woher weiß denn der irdische Dialogpartner, daß er mit Gott spricht ?
Sicher beginnt das Gespräch indem Gott, um Zweifel zu beheben, sich erst mal vorstellt:
"Guten Tag lieber Freund, ich bin der "liebe Gott" und habe eben einen Moment Zeit mit dir zu plaudern. Was hast du denn so für Fragen ?"
Oder so ähnlich !

Gibt es denn hier keinen Gottesdialogpartner, der uns mal erklären kann, was ihn überzeugt mit Gott gesprochen zu haben und worüber ?
_________________
und Gott bleibt stumm....
um so eifriger schwatzen seine selbsternannten Missionare.
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Rinderwahn
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Anmeldungsdatum: 02.07.2004
Beiträge: 3013

Beitrag(#326744) Verfasst am: 13.08.2005, 17:16    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Bei religiösen oder ähnlichen Wahnvorstellungen liegt eine Pathologisierung insofern nahe, als das Verhältnis des Betroffenen zur intersubjektiv nachvollziehbaren Realität offensichtlich gestört ist.

Zu Zeiten, als man Götter und Geister noch für einen Teil der täglichen Realität hielt, wurden solche Leute denn auch folgerichtig nicht als unnormal oder krank angesehen, sondern als Seher o.ä. Ebenso ist es noch heute bei Kindern bis zu einem gewissen Alter.


Genau, und aus diesen Zeiten, mit den damals tolerierten oder gar respektierten Psychoten, kommen die Glaubensbücher. Es ist also sehr anzunehmen, dass die "Lenkbefehle" der heutigen gottesfürchtigen Stimmenhörer auf die schrecklichsten Teile dieser Bücher erinnern. Wir können also auch nachlesen, wozu solche Gläubigen fähig sind.

Wäre es nicht doch besser Gläubige etwas vorsichtiger einzuschätzen und ihnen die religiöse Immunität (Religionsfreiheit) etwas einzuschränken? Ich denke da an Werbeverbot wie bei Tabak, Alk oder Drogen! Würde man dadurch nicht verhindern, dass noch mehr Menschen diese schon oft verdauten Theistenvorgaben erleiden müssen?
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Rinderwahn
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Anmeldungsdatum: 02.07.2004
Beiträge: 3013

Beitrag(#326745) Verfasst am: 13.08.2005, 17:18    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Meine Vermutung ist: Du möchtest religiöse Menschen als gefährlich darstellen, um Zwang gegen sie zu legitimieren.


Fast richtig!

Ich will ihnen die Vergünstigungen streichen, also einen Status qou ante herstellen.
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#326748) Verfasst am: 13.08.2005, 17:20    Titel: Antworten mit Zitat

der kleine Fritz hat folgendes geschrieben:
Um einen "Dialog" mit Gott führen zu können, setzt das doch zwingend voraus, daß dem Betreffenden irgendwann - meistens im frühkindlichen Alter - etwa von Gott indoktriniert wurde.
Durch permanente Wiederholung befindet sich dann der Betreffende in einem suggestiven Zustand, der ja Halluzinationen in Form von Gottesdialogen nicht ausschließt ! D. h. ohne suggestive religiöse Beeinflussung, kein Gottesdialog !

Menschen in allen Regionen der Welt haben Götter und Dialoge mit ihnen erfunden. Ob da immer die Indoktrination vorausgegangen ist, lässt sich leider nicht mehr nachprüfen.

Im Umgang mit kleinen Kindern beobachte ich häufiger die Geburt von magischen und animistischen Vorstellungen.

Manche Kinder legen sich in einer bestimmten Phase ihrer Entwicklung imaginäre Freunde zu, was Eltern und Erzieher häufig mit Argwohn oder Bestürzung betrachten, oder den Kindern sogar auszutreiben trachten.

Es bedarf nicht unbedingt der Indoktrination. Menschen sind schöpferischer als du glaubst.
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#326751) Verfasst am: 13.08.2005, 17:28    Titel: Antworten mit Zitat

Bonobo66 hat folgendes geschrieben:
Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Meine Vermutung ist: Du möchtest religiöse Menschen als gefährlich darstellen, um Zwang gegen sie zu legitimieren.


Fast richtig!

Ich will ihnen die Vergünstigungen streichen, also einen Status qou ante herstellen.


Auch bin dafür, Religionsgemeinschaften ihre steuerlichen oder sonstigen Vergünstigungen zu streichen. Ich finde es aber nicht in Ordnung, zur Erreichung dieses Zieles, kulturelle Gewalt auszuüben.

Hinsichtlich des "Status quo ante" würde mich interessieren, wann dieses quo ante gewesen sein soll, und welche Belege es dafür gibt, dass es je existiert hat. Mir scheint, dass Weltbilder ohne Götter, Geister und Magie eine sehr neue Erfindung sind. Es gibt uns noch nicht lange, und ich fürchte, dass es uns auch nicht besonders lange geben wird..
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Nordseekrabbe
linker Autist



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#326755) Verfasst am: 13.08.2005, 17:36    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Wygotsky hat folgendes geschrieben:

Im übrigend nenne ich es nicht Psychose, wenn jemand meint, dass Gott zu ihm spricht.


Ich auch auf keinen Fall - auch und gerade im gegenteiligen Fall nicht.

Psychose .


... und da steht:
Zitat:
Manche Kranke haben Trugwahrnehmungen (Halluzinationen) z.B. hören sie nicht reale Stimmen

Nach dem von dir genannten Link liegt also ein Symptom einer Psychose vor. Kannst du erläutern, warum es sich deiner Ansicht nach dennoch um keine handelt?


Ich kenne Leute in meinem Bekanntenkreis, die unter Psychosen leiden. Keiner dieser Leute zeichnete sich durch Gott-Glauben aus, eher im Gegenteil.

Diese "Trugwahrnehmungen" können diverse Gründe zur Ursache haben, und dabei spielt meines Erachtens nach Gott-Glauben eher eine untergeordnete Rolle.

Und genau das kritisiere ich umgekehrt an diesem Eingangsstatement. Es wird der Eindruck erweckt, als ob alle Psychose kranken Menschen automatisch Gott-Gläubige wären. Und dies ist sicherlich keinesfalls der Fall!
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Rinderwahn
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Anmeldungsdatum: 02.07.2004
Beiträge: 3013

Beitrag(#326758) Verfasst am: 13.08.2005, 17:39    Titel: Antworten mit Zitat

Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben:
Und genau das kritisiere ich umgekehrt an diesem Eingangsstatement. Es wird der Eindruck erweckt, als ob alle Psychose kranken Menschen automatisch Gott-Gläubige wären. Und dies ist sicherlich keinesfalls der Fall!


Da gebe ich dir Recht, aber ich behaupte mal, dass alle Gottgläubigen ungesünder als Ungläubige sind.
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Rinderwahn
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Anmeldungsdatum: 02.07.2004
Beiträge: 3013

Beitrag(#326762) Verfasst am: 13.08.2005, 17:44    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Hinsichtlich des "Status quo ante" würde mich interessieren, wann dieses quo ante gewesen sein soll, und welche Belege es dafür gibt, dass es je existiert hat. Mir scheint, dass Weltbilder ohne Götter, Geister und Magie eine sehr neue Erfindung sind. Es gibt uns noch nicht lange, und ich fürchte, dass es uns auch nicht besonders lange geben wird..


Ich gehe mal davon aus, dass sicherlich das erste Tun des Menschen kein Gottbasteln war. Gott zu basteln begann vermutlich in einer späten Phase von Gesellschaftsohnmächtigkeit. Einer behauptete etwas zu wissen, wovon die Masse keine Ahnung hatte und es funktionierte prächtig.

Vielleicht ist der Glaube an einen Gott eine wirkliche Untat - als das was Christen als Sünde bezeichnen?
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