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Das untragbare Sozial"system" Deutschlands
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kolja
der Typ im Maschinenraum
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Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#353997) Verfasst am: 05.10.2005, 15:12    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Es heißt Selbständiger. nerv
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Nur nach alter Rechtschreibung. Und selbst wenn: Es spricht sich selbst-ständiger. Zumal "selb" kein Wort ist, ebensowenig wie "ändiger".


Schöner (und gründlicher) Klugscheißen mit der FAQ-Liste von de.etc.sprache.deutsch:

faql.de hat folgendes geschrieben:
Warum selbständig und nicht selbstständig?

»Weil selbstständig nicht im Duden steht!«

Im Duden steht vieles nicht — kann ja auch gar nicht, denn die deutsche Sprache ist bekanntlich ein offenes System, das beliebig viele Neubildungen zuläßt. Die Aufnahme eines Worts in eines der gängigen Wörterbücher mag ein hinreichendes Kriterium für dessen »Existenz« — oder eher ein Hinweis auf dessen Gebräuchlichkeit — sein, ist aber mitnichten notwendig.

»Weil im Duden selbständig steht!«

Die Existenz eines bedeutungsgleichen Worts war noch nie ein zwingendes Argument gegen eine Neuschöpfung. Der Umfang vieler Synonymwörterbücher sollte Beweis genug hierfür sein.

»Wegen des doppelten st!«

Das scheint bei Selbststudium — seit geraumer Zeit im Duden verzeichnet — noch keinen gestört zu haben.

»selbständig ist von selber abgeleitet!«

Möglich. Und selbstständig eben von selbst.

So flapsig, wie die letzte Antwort erscheinen mag, ist sie gar nicht — wenngleich selbständig wohl eher von selb (siehe unten) denn von selber abgeleitet wurde. Die Frage müßte eher lauten, warum man das erstmals im 15. Jahrhundert belegte Wort mit der Bedeutung für sich bestehend nicht von selbst abgeleitet hat bzw. warum die von selbst abgeleitete Form heute weniger gängig ist, denn wollte man heutzutage ad hoc ein Wort beispielsweise für ohne fremde Hilfe stehend bilden, so nähme man wahrscheinlich eher selbststehend denn selbstehend.

selbst, von mhd. selb(e)s mit unorganischem t, ist ein erstarrter Genitiv Singular, selber ein erstarrter starker Nominativ Singular Maskulinum zu selb. selb, verwandt mit engl. self, kommt heute fast nur noch vor in selbig, der-/die-/dasselbe sowie getrennt bei vorangehender Präposition, die mit einem Artikel verschmolzen ist (zur selben Zeit aus zu derselben Zeit), oder mit Demonstrativpronomen. Formen wie selbander (zu zweit) und selbdritt (er kam selbdritt = selbst als Dritter = mit zwei anderen = sie kamen zu dritt) usw. sind veraltet.

Vor diesem Hintergrund erscheint es nicht ungewöhnlich, daß man sich in älterer Sprache für Zusammensetzungen zunächst der Stammform selb bediente; laut Grimm überwog selbständig zunächst deutlich. Erst später, nachdem selbst über seine ursprünglichen grammatikalischen Grenzen hinaus zur Normalform geworden war, begann man, davon abzuweichen. Heute ist einzig selbst noch produktiv und selbständig das einzige noch gebräuchliche »selb-«-Kompositum. Im Grimm selbst wurde noch 1900 selbstständig verteidigt.

Mit den neuesten Ausgaben ihrer Wörterbücher haben indessen viele Redaktionen auch dem Wort selbstständig ihren Segen gegeben — was nicht heißen muß, daß es künftig weniger verpönt sein wird als bisher. Hat uns die angebliche Rechtschreibreform also ein neues Wort beschert? — Das ginge doch wohl weit über das Mandat der Reformer hinaus. Die Reform ändert nichts an der Schreibweise dieser beiden Wörter: Man schreibt selbständig also auch weiterhin selbständig und selbstständig wie bisher selbstständig, so wie man — mit oder ohne Reform — selber selber und selbst selbst schreibt. Wortwahl und Stil sind keine Angelegenheit der Rechtschreibung, und schon vor der Reform war es legitim, selbst und ständig zu einem Wort zusammenzufügen, das rein zufällig mit dem gebräuchlicheren Wort selbständig bedeutungsgleich war und bei undeutlicher Aussprache mit diesem verwechselt werden konnte. Das darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, daß es sich um zwei verschiedene Wörter mit ihrer jeweils eigenen Schreibweise handelt. Sogar im Ickler — alles andere als ein Reformwörterbuch — sind beide Wörter aufgeführt.

Die pragmatische Antwort auf die eingangs gestellte Frage muß also lauten: »Weil man üblicherweise nicht den Eindruck erwecken will, des allgemein akzeptierten Schrifthochdeutschen unkundig zu sein.« Zugegeben, das hat etwas Lemminghaftes.

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Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
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Hans Derber
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 343

Beitrag(#354003) Verfasst am: 05.10.2005, 15:25    Titel: Antworten mit Zitat

Tegularius hat folgendes geschrieben:
Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Zum zweiten: Natürlich führen wir bestimmte Aktionen durch, die nach deutschem Recht nicht zulässig sind. Aus diesem Grunde eben werden diese Aktionen eben vom benachbarten Ausland durchgeführt.


Und Sie sind der Ansicht, dass solches Verhalten einem "Staatsbürger" gut zu Gesichte steht?

Vielleicht starte ich einmal in einem Internet-Forum des betreffenden Landes eine Umfrage zu dem Thema: "Viele Deutsche sind der Meinung, dass Unternehmer, die hier investieren, sich nur an das deutsche Recht halten sollen, und nicht an das hier gültige Landesrecht, selbst wenn dadurch hier Arbeitsplätze vernichtet werden. "
Ich bin gespannt, was da dann für Antworten kommen.
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Hans Derber
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 343

Beitrag(#354018) Verfasst am: 05.10.2005, 16:25    Titel: Antworten mit Zitat

Um die rechts-ethische Dimension meiner Investiotionsentscheidung zu verstehen, ist es allerdings notwendig, einen Blick aus marktwirtschaftlicher Perspektive zu werfen.

Von diesem Blickwinkel aus stellt sich die Vielfalt internationalen Rechtssysteme nämlich so dar:
Staaten werben um Investitionen international tätiger Unternehmer. Dafür bieten sie Investitionsbedingungen unterschiedlicher Güte als Preis, und bekommen Wertschöpfung und Arbeitsplätze im Tausch. Unternehmer suchen sich Standorte, indem sie die Staaten mit den günstigsten Investitionsbedimgungen aussuchen. So sind Staaten und Unternehmen beide Teilnehmer auf dem internationalen Markt von Standorten und Investitionen, und ein Geschäft kommt zustande, wenn es für beide Seiten nützlich ist.

Auch das Rechtssystem und das Steuersystem gehören zu den Investitionsbedingungen, und nur der Staat kann Investoren an sich binden, der hier wirtschaftfreundliche Bedingungen vorweisen kann. Kann ein Staat dies nicht, dann sucht sich das Unternehmen einen anderen Standort. Bietet ein Staat aber vorteilhafte Bedingungen in seinem Rechtssystem, so zieht er viele Investoren an, und der Wohlstand des Volkes steigt an.

So funktioniert also Marktwirtschaft auf internationaler Ebene, und deshalb ist solches unternehmerisches Verhalten auch ethisch gerechtfertigt. Wer dies ethisch verwirft, muss die Marktwirtschaft als ganzes verwerfen!

Jetzt mag jemand einwenden, dass ein Staat auf die Idee kommen könnte, besonders wirtschaftsfreundliche Gesetzgebung einzuführen, indem er an Demokratie und Menschenrechten spart.
Weit gefehlt! Denn ohne Menschenrechte kann keine Demokratie existieren, und ohne Demokratie keine Marktwirtschaft! Aus diesem Grunde brauchen wir uns z.B. auch nicht vor der Konkurrenz aus China fürchten - China wird auf den Weltmärkten erst dann ein ernstzunehmender Mitbewerber sein, wenn es sich demokratisiert!
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44698

Beitrag(#354026) Verfasst am: 05.10.2005, 16:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Von diesem Blickwinkel aus stellt sich die Vielfalt internationalen Rechtssysteme nämlich so dar:
Staaten werben um Investitionen international tätiger Unternehmer. Dafür bieten sie Investitionsbedingungen unterschiedlicher Güte als Preis, und bekommen Wertschöpfung und Arbeitsplätze im Tausch. Unternehmer suchen sich Standorte, indem sie die Staaten mit den günstigsten Investitionsbedimgungen aussuchen. So sind Staaten und Unternehmen beide Teilnehmer auf dem internationalen Markt von Standorten und Investitionen, und ein Geschäft kommt zustande, wenn es für beide Seiten nützlich ist.

Auch das Rechtssystem und das Steuersystem gehören zu den Investitionsbedingungen, und nur der Staat kann Investoren an sich binden, der hier wirtschaftfreundliche Bedingungen vorweisen kann. Kann ein Staat dies nicht, dann sucht sich das Unternehmen einen anderen Standort. Bietet ein Staat aber vorteilhafte Bedingungen in seinem Rechtssystem, so zieht er viele Investoren an, und der Wohlstand des Volkes steigt an.


Warum bist du nicht ehrlich und gibst einfach offen zu, dass du eine Oligarchie des Großkapitals willst?
Das würde dir eine ganze Menge Gelaber sparen und wäre noch dazu wenigstens ehrlich.

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Jetzt mag jemand einwenden, dass ein Staat auf die Idee kommen könnte, besonders wirtschaftsfreundliche Gesetzgebung einzuführen, indem er an Demokratie und Menschenrechten spart.


Genau das wird momentan in den USA und auch in Europa praktiziert.

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Denn ohne Menschenrechte kann keine Demokratie existieren, und ohne Demokratie keine Marktwirtschaft!


Schwachsinn.
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Hans Derber
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 343

Beitrag(#354033) Verfasst am: 05.10.2005, 16:37    Titel: Antworten mit Zitat

Im übrigen soll hier nicht der Eindruck entstehen, ich sein ein Unternehmer, der auf jedem Wege Gesetze umgeht, nur um rechtswidrige Geschäftspraktiken fortsetzen zu können.

Im Gegenteil!
Vor 2001 war mein Unternehmen auf e-mail-Marketing und Einwahlprogramme spezialisiert. Insbesondere in der Verbindung beider Geschäftsbereiche liessen sich Synergie-Effekte erzielen, die zu einer hervorragenden Ertragslage führten.
Als sich unter dem Einfluss von Medienhetze und der wirtschaftsfeindlichen Rot-Grün-Regierung jedoch der rechtliche Rahmen für dieses Business-Modell immer mehr verschlechterte, bin ich nicht den Weg gegangen, wie viele kriminelle Spammer, indem ich dieses Geschäft ins Ausland verlagert hätte.
Sondern ich habe diesen Geschäftsbereich aufgegeben, und mich auf herkömmliche Methoden des Direktmarketing verlegt. Immerhin ermöglichten es mir die Gewinne aus dem bisherigen Geschäftsmodell, solche Rücklagen zu bilden, dass ich die Investitionen der Geschäftsumstellung ohne Kreditaufnahme tätigen konnte.

Es soll mir also niemand vorwerfen, ich würde an illegalen Geschäftspraktiken festhalten.
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Hans Derber
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 343

Beitrag(#354034) Verfasst am: 05.10.2005, 16:40    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Von diesem Blickwinkel aus stellt sich die Vielfalt internationalen Rechtssysteme nämlich so dar:
Staaten werben um Investitionen international tätiger Unternehmer. Dafür bieten sie Investitionsbedingungen unterschiedlicher Güte als Preis, und bekommen Wertschöpfung und Arbeitsplätze im Tausch. Unternehmer suchen sich Standorte, indem sie die Staaten mit den günstigsten Investitionsbedimgungen aussuchen. So sind Staaten und Unternehmen beide Teilnehmer auf dem internationalen Markt von Standorten und Investitionen, und ein Geschäft kommt zustande, wenn es für beide Seiten nützlich ist.

Auch das Rechtssystem und das Steuersystem gehören zu den Investitionsbedingungen, und nur der Staat kann Investoren an sich binden, der hier wirtschaftfreundliche Bedingungen vorweisen kann. Kann ein Staat dies nicht, dann sucht sich das Unternehmen einen anderen Standort. Bietet ein Staat aber vorteilhafte Bedingungen in seinem Rechtssystem, so zieht er viele Investoren an, und der Wohlstand des Volkes steigt an.


Warum bist du nicht ehrlich und gibst einfach offen zu, dass du eine Oligarchie des Großkapitals willst?
Das würde dir eine ganze Menge Gelaber sparen und wäre noch dazu wenigstens ehrlich.

Ich will Demokratie und Marktwirtschaft, nichts anderes. Wie könnte ich auch eine "Oligarchie des Großkapitals" wollen, wenn ich selber gar nicht "Großkapital" bin, sondern Mittelstand?
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Jetzt mag jemand einwenden, dass ein Staat auf die Idee kommen könnte, besonders wirtschaftsfreundliche Gesetzgebung einzuführen, indem er an Demokratie und Menschenrechten spart.


Genau das wird momentan in den USA und auch in Europa praktiziert.

Inwiefern? Eine Abschaffung der Demokratie kann ich nirgendwo erkennen.
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Denn ohne Menschenrechte kann keine Demokratie existieren, und ohne Demokratie keine Marktwirtschaft!


Schwachsinn.

Argumente für deine These, dass dies Schwachsinn sei?
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44698

Beitrag(#354041) Verfasst am: 05.10.2005, 16:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Wie könnte ich auch eine "Oligarchie des Großkapitals" wollen [...]


Keine Ahnung, wie du das könntest. Woher sollte ich das auch wissen?

Aber vielleicht denkst du das nächste Mal zuerst ein Konzept zuende, bevor du es präsentierst.

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Inwiefern? Eine Abschaffung der Demokratie kann ich nirgendwo erkennen.


Bist du blind?

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Argumente für deine These, dass dies Schwachsinn sei?


Argumente für deine These, dass ohne Demokratie keine Marktwirtschaft bestehen könne?
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Hans Derber
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 343

Beitrag(#354061) Verfasst am: 05.10.2005, 17:09    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Argumente für deine These, dass ohne Demokratie keine Marktwirtschaft bestehen könne?

Eine der grössten lebenden Persönlichkeiten, der angesehene Unternehmer Hans Olaf Henkel sagt:
Hans Olaf Henkel hat folgendes geschrieben:
Ich kenne keine Demokratie ohne Marktwirtschaft. Und umgekehrt gilt das im zunehmenden Maße auch.

(Quelle)
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Jade
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Anmeldungsdatum: 14.08.2005
Beiträge: 269
Wohnort: Basel/Stuttgart

Beitrag(#354062) Verfasst am: 05.10.2005, 17:11    Titel: Antworten mit Zitat

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Jade hat folgendes geschrieben:

Ehrlich gesagt bin ich der Meinung, dass du der Gesellschaft einen weit grösseren Dienst erweisen würdest, wenn du ein Arbeitsloser wärest.

Und dem Sozialsystem zur Last falle, so dass die Leistungsträger noch mehr Steuern und Lohnnebenkosten zahlen müssten? Wo soll da der Verdienst sein?


Es ist zwar rührend zu lesen, dass du deine Firma aus dem hehren Motiv aufgebaut hast, uns Steuerzahlern nicht auf der Tasche zu liegen, nur so einfach ist die Sache nicht. Du würdest uns Konsumenten (also auch Steuerzahlern) als Arbeitsloser doch viel weniger auf der Tasche liegen. Denn WIR zahlen deinen (vermutlich sehr guten) Lohn indirekt, ob wir es wollen oder nicht - die Hersteller kalkulieren das Marketing ja im Warenpreis schon ein. Und wir werden auch noch von deinen Angestellten am Telefon belästigt. Abgesehen davon führen solch aggressive Verkaufsmethoden dazu, dass manche Leute Schulden machen und schlussendlich auf dem Sozialamt landen. Leute wie du richten also in der Gesellschaft einen grossen materiellen und moralischen Schaden an.

Du kannst nicht alles mit der Arbeitsplatzschaffung rechtfertigen, was aber leider auch manche Politiker tun. Ich finde eine solche Denkweise sehr linear, um nicht zu sagen beschränkt. Bald werden wohl auch Verbrecher argumentieren, es sei doch wunderbar, dass sie betrügen und töten, sie würden ja schliesslich Arbeitsplätze schaffen, denn man brauche dann mehr Polizisten und Richter...
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44698

Beitrag(#354064) Verfasst am: 05.10.2005, 17:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Eine der grössten lebenden Persönlichkeiten, der angesehene Unternehmer Hans Olaf Henkel sagt:
Hans Olaf Henkel hat folgendes geschrieben:
Ich kenne keine Demokratie ohne Marktwirtschaft. Und umgekehrt gilt das im zunehmenden Maße auch.


Ich habe nicht gesagt, dass du Autoritäten zitieren sollst. Ich habe gesagt, dass du Argumente bringen sollst.
Oder ist das zuviel verlangt? In dem Falle werde ich natürlich davon absehen. Musst es mir nur sagen...
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Jade
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Anmeldungsdatum: 14.08.2005
Beiträge: 269
Wohnort: Basel/Stuttgart

Beitrag(#354086) Verfasst am: 05.10.2005, 18:00    Titel: Antworten mit Zitat

Hans Derber hat folgendes geschrieben:

...Auch das Rechtssystem und das Steuersystem gehören zu den Investitionsbedingungen, und nur der Staat kann Investoren an sich binden, der hier wirtschaftfreundliche Bedingungen vorweisen kann...

Weitere Ausführungen über die Vielfalt internationaler Rechts- und Steuersysteme bzw. Investitionsbedingungen kannst du uns wohl ersparen. Wir wissen inzwischen, dass das Direktmarketing bei Nichtkunden (leider) nicht überall verboten ist, aber hoffentlich werden diese Länder bald mitziehen. Und wir wissen inzwischen auch, dass du dank einer Lücke im Gesetz uns weiterhin vom Ausland aus belästigen darfst.


Hans Derber hat folgendes geschrieben:

Denn ohne Menschenrechte kann keine Demokratie existieren, und ohne Demokratie keine Marktwirtschaft! Aus diesem Grunde brauchen wir uns z.B. auch nicht vor der Konkurrenz aus China fürchten - China wird auf den Weltmärkten erst dann ein ernstzunehmender Mitbewerber sein, wenn es sich demokratisiert!

Im Gegenteil - die Konkurrenz aus China ist schon seit Jahren ein Problem. Die Chinesen überschwemmen USA und Europa immer mehr mit ihren Waren, vor allem Textilien und Schuhen. Erst kürzlich habe ich z.B. gelesen, dass die italienische und die portugisische Schuhindustrie deshalb ernsthaft bedroht seien.
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#354115) Verfasst am: 05.10.2005, 18:43    Titel: Antworten mit Zitat

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Zum einen: Wenn ich bestimmte Telefonmarketing-Aktionen von Deutschland aus durchführen würde, dann wäre dies ein Vergehen, und kein Verbrechen.


Falsch. Ein Verstoß gegen § 3 UWG iVm. § 7 II Nr.2 UWG ist strafrechtlich nicht relevant, die Rechtsfolgen ergeben sich aus §§ 8 ff. UWG.

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Zum zweiten: Natürlich führen wir bestimmte Aktionen durch, die nach deutschem Recht nicht zulässig sind. Aus diesem Grunde eben werden diese Aktionen eben vom benachbarten Ausland durchgeführt. Das Recht der Bundesrepublik Deutschland ist aber hierfür gar nicht relevant, weil die Durchführung nicht im Geltungsbereich dieses Rechtes liegt. Massgeblich ist das Recht des betreffenden Landes!


Falsch. Marktortprinzip. Siehe zB. Link
S.97.

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Und insbesondere gibt es in diesem Land keine Rechtsnorm, die es verbietet, solche Aktionen durchzuführen, selbst wenn die Adressaten dieser Aktion sich in Deutschland befinden.
Genaugenommen lassen wir diese Aktionen durchführen, in einer Form, bei der rechtlich gesehen kein Weisungsverhältnis und keine direkte Auftragserteilung vorliegt. Aus diesem Grunde kann mein Unternehmenssitz in Deutschland für diese Aktionen auch nicht belangt werden, da er diesen Auftrag nicht erteilt hat. Die Auftragserteilung sosohl für den Unternehmenssitz in Deutschland, als auch für den im Nachbarland, erfolgt in diesem Falle hingegen hingegen von einem Investmentunternehmen, das in einem dritten Land ansässig ist. Diese Vorgehensweise befindet sich also im Einklang mit dem Recht Deutschlands, mit dem Recht des Nachbarlandes, mit dem Recht des dritten Landes, und mit dem Recht der EU. Wo also liegt das Problem?
Sollte sich die Rechtslage in einem dieser Rechtssysteme ändern, so werde ich diese Aktivitäten sofort einstellen, oder ggf. nach einer anderen Möglichkeit zur korrekten Durchführung suchen.
Es gibt also weder ein Verbrechen, noch ein Vergehen, alles ist 100% legal (dies wurde durch einen international tätigen Wirtschaftsanwalt abgesichert)!


Fraglich ist doch, ob das Unternehmen, dass die Anrufe tätigt, sich wettbewerbswidrig verhält. Dies wäre nur dann nicht der Fall, wenn § 7 II Nr.2 UWG europarechtlich unzulässig wäre. Dazu gibt es keine Entscheidung des EuGH. In einem anderen Fall eines nationalen Verbots für bestimmte Telefonmarketingbereiche wurde die europarechtliche Unzulässigkeit vom EuGH ausdrücklich verneint. Allerdings ist dieser Fall nicht direkt vergleichbar. Somit ist festzustellen, dass gegen geltendes Recht verstoßen wird, denn die europarechtliche Unzulässigkeit von § 7 II Nr.2 UWG ist überhaupt nicht festgestellt und eine mögliche Unzulässigkeit rein spekulativ.

überlangen Link gekürzt
- Shadaik
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Malone
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Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#354121) Verfasst am: 05.10.2005, 18:49    Titel: Antworten mit Zitat

Erst Dialer jetzt Drücken. Wie schön dass es bei uns noch Wertschöpfung gibt *hust*

Zitat:
Eine der grössten lebenden Persönlichkeiten, der angesehene Unternehmer Hans Olaf Henkel sagt:


Nu reicht's aber! Wer von Euch ist es? Los raus mit der Sprache, die Masche war echt gut!
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Hans Derber
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 343

Beitrag(#354355) Verfasst am: 06.10.2005, 09:57    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Argumente für deine These, dass ohne Demokratie keine Marktwirtschaft bestehen könne?

Es gibt Regeln, deren Gültigkeit sich empirisch aufzeigen lässt:

1. Nahezu alle demokratischen Länder auf der Welt tendieren dazu, auch Marktwirtschaften zu werden.
Tatsächlich ist kein einziges Land auf der Erde bekannt, das demokratisch ist, aber keine Marktwirtschaft. Die Länder des ehemaligen Sozialismus haben nach Einführung der Demokratie folgerichtig sofort die Marktwirtschaft eingeführt.

2. Nahezu alle marktwirtschaftlichen Länder der Welt tendieren dazu, auch demokratisch zu werden.
Vor einigen Jahrzehnten gab es einige Länder auf der Welt, die Marktwirtschaften waren, aber keine Demokratien, sondern Faschismus oder faschistische Militärdiktatur. Dies waren die Beispiele, auf die die Linken immer gerne mit dem Finger gezeigt haben, um die Marktwirtschaft zu diskreditieren.
Es hat sich jedoch erwiesen, dass in ALLEN diesen Ländern Faschismus und Militärdiktatur schliesslich VON SELBST abtraten, und Platz für die Demokratie machten. Das ist erstaunlich, da Faschismus und Militärdiktatur ja eigentlich Staatssysteme sind, die sich mit äußerster Kraft an der Macht festklemmern, und ihre Macht niemals aufgeben. Aufgrund der Marktwirtschaft in diesen Ländern mussten sie dies aber. Beispiele sind: Spanien, Griechenland, Argentinien, Chile, Brasilien, Südafrika.

3. Länder, die Marktwirtschaften sind, aber keine Demokratien, sind (wo sie überhaupt noch existieren), sehr schlecht geführte Marktwirtschaften. Diese funktionieren entweder ökonomisch überhaupt nicht, oder sie sind keien echten Marktwirtschaften.
Hier ist noch das Beispiel China zu erwähnen, von dem einige sagen, es wäre inzwischen eine Marktwirtschaft. Dies stimmt aber nicht, denn in China regiert nach wie vor der Kommunismus, auch wenn ein paar private Unternehmen inzwischen existieren.

Nun warte ich auf Gegenbeispiele...
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Hans Derber
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 343

Beitrag(#354362) Verfasst am: 06.10.2005, 10:15    Titel: Antworten mit Zitat

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Argumente für deine These, dass ohne Demokratie keine Marktwirtschaft bestehen könne?

Es gibt Regeln, deren Gültigkeit sich empirisch aufzeigen lässt:

1. Nahezu alle demokratischen Länder auf der Welt tendieren dazu, auch Marktwirtschaften zu werden.
Tatsächlich ist kein einziges Land auf der Erde bekannt, das demokratisch ist, aber keine Marktwirtschaft. Die Länder des ehemaligen Sozialismus haben nach Einführung der Demokratie folgerichtig sofort die Marktwirtschaft eingeführt.

2. Nahezu alle marktwirtschaftlichen Länder der Welt tendieren dazu, auch demokratisch zu werden.
Vor einigen Jahrzehnten gab es einige Länder auf der Welt, die Marktwirtschaften waren, aber keine Demokratien, sondern Faschismus oder faschistische Militärdiktatur. Dies waren die Beispiele, auf die die Linken immer gerne mit dem Finger gezeigt haben, um die Marktwirtschaft zu diskreditieren.
Es hat sich jedoch erwiesen, dass in ALLEN diesen Ländern Faschismus und Militärdiktatur schliesslich VON SELBST abtraten, und Platz für die Demokratie machten. Das ist erstaunlich, da Faschismus und Militärdiktatur ja eigentlich Staatssysteme sind, die sich mit äußerster Kraft an der Macht festklammern, und ihre Macht niemals aufgeben. Aufgrund der Marktwirtschaft in diesen Ländern mussten sie dies aber. Beispiele sind: Spanien, Griechenland, Argentinien, Chile, Brasilien, Südafrika.

3. Länder, die Marktwirtschaften sind, aber keine Demokratien, sind (wo sie überhaupt noch existieren), sehr schlecht geführte Marktwirtschaften. Diese funktionieren entweder ökonomisch überhaupt nicht, oder sie sind keine echten Marktwirtschaften.
Hier ist noch das Beispiel China zu erwähnen, von dem einige sagen, es wäre inzwischen eine Marktwirtschaft. Dies stimmt aber nicht, denn in China regiert nach wie vor der Kommunismus, auch wenn ein paar private Unternehmen inzwischen existieren.

Nun warte ich auf Gegenbeispiele...
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Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#354387) Verfasst am: 06.10.2005, 11:28    Titel: Antworten mit Zitat

Hans Derber hat folgendes geschrieben:

Nun warte ich auf Gegenbeispiele...


Vielleicht wäre es eine gute Idee, die abegebene Stimme jedes Wählers danach zu gewichten, wieviel Steuern der betreffende Bürger in der letzten Wahlperiode aufgebracht hat, abzüglich der Sozialleistungen, die er empfangen hat.
Die positiven Folgen wären:
- Steuerhinterziehung, Steuerschlupflöcher und Kapitalflucht würden weniger attraktiv.
- Es würden nur noch diejenigen Sozialleistungen beantragen, die es wirklich benötigen.
- In der Gesellschaft hätten die mehr zu sagen hätten, die mehr Leistung für diese erbringen. Konstruktive, zukunftsfähige Politik würde gefördert.
- Eine wirtschaftliche Verwendung der Steuergelder wäre sichergestellt, Steuerverschwendung würde konsequenter angegangen.
- Auch die Geringverdienenden würden vehement für ein gerechteres Steuersystem (z.B. nach Prof. Dr. Kirchhof) eintreten, da dies zur Folge hätte, dass sich das Gewicht ihrer Stimme in Wahlen dadurch erhöhen würde.


Definiere doch erstmal, was du unter Demokratie verstehst zwinkern


http://de.wikipedia.org/wiki/Demokratie

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Die Geschichte der Demokratie ist eng verknüpft mit der Idee der Naturrechte, heute eher bekannt unter dem Begriff der Menschenrechte. Ausgehend davon wurde die Idee der Gleichberechtigung der Freien entwickelt, die sich in den frühen Ansätzen zu demokratischen Gesellschaften wiederfindet. Die Mitgestaltungsbefugnisse eines Menschen hingen zunächst, wie von eben genanntem Begriff impliziert, am Status der Person: Nur Freie – was Sklaven, Frauen und Nicht-Bürger ausschloss – hatten diese Rechte inne.

wikipedia hat folgendes geschrieben:
Der antike Philosoph Aristoteles verwendet den Begriff Demokratie in seiner Politik negativ, um die Herrschaft der Armen zu bezeichnen; diese "entartete Staatsform" würde nicht das Wohl der Allgemeinheit, sondern nur das Wohl eines Teils der Bevölkerung (eben der Armen) verfolgen. Allerdings lehnte er die Demokratie (in ihrer gemäßigten Form) nicht strikt ab, wie etwa noch sein Lehrer Platon dies tat. Aristoteles plädierte aber für eine Form der Mischverfassung zwischen Demokratie und Oligarchie, die so genannte Politie.
Am Kopf kratzen

Der von mir markierte Satz kommt deinen Ansichten doch recht nahe, oder?
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Hans Derber
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 343

Beitrag(#354394) Verfasst am: 06.10.2005, 11:38    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:

Definiere doch erstmal, was du unter Demokratie verstehst zwinkern


http://de.wikipedia.org/wiki/Demokratie

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Die Geschichte der Demokratie ist eng verknüpft mit der Idee der Naturrechte, heute eher bekannt unter dem Begriff der Menschenrechte. Ausgehend davon wurde die Idee der Gleichberechtigung der Freien entwickelt, die sich in den frühen Ansätzen zu demokratischen Gesellschaften wiederfindet. Die Mitgestaltungsbefugnisse eines Menschen hingen zunächst, wie von eben genanntem Begriff impliziert, am Status der Person: Nur Freie – was Sklaven, Frauen und Nicht-Bürger ausschloss – hatten diese Rechte inne.

wikipedia hat folgendes geschrieben:
Der antike Philosoph Aristoteles verwendet den Begriff Demokratie in seiner Politik negativ, um die Herrschaft der Armen zu bezeichnen; diese "entartete Staatsform" würde nicht das Wohl der Allgemeinheit, sondern nur das Wohl eines Teils der Bevölkerung (eben der Armen) verfolgen. Allerdings lehnte er die Demokratie (in ihrer gemäßigten Form) nicht strikt ab, wie etwa noch sein Lehrer Platon dies tat. Aristoteles plädierte aber für eine Form der Mischverfassung zwischen Demokratie und Oligarchie, die so genannte Politie.
Am Kopf kratzen

Der von mir markierte Satz kommt deinen Ansichten doch recht nahe, oder?

"Demokratie (in ihrer gemäßigten Form)" = "Politie", das trifft meine Ansicht allerdings sehr gut. Man kann von den alten Griechen immer noch viel lernen!
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44698

Beitrag(#354407) Verfasst am: 06.10.2005, 11:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Tatsächlich ist kein einziges Land auf der Erde bekannt, das demokratisch ist, aber keine Marktwirtschaft.


Wenn du mit "Marktwirtschaft" eine freie Marktwirtschaft meinst, so hat de Fakto kein einziges Land weltweit überhaupt eine Marktwirtschaft.

Wenn du mit "Marktwirtschaft" dasjenige System aus Privilegien, Monopolstellungen und anderen Elementen der Unfreiheit meinst, das typisch für heutige Demokratien und gemäßigte Diktaturen ist, dann hast du gewisslich Recht.

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
2. Nahezu alle marktwirtschaftlichen Länder der Welt tendieren dazu, auch demokratisch zu werden.


Das stimmt, liegt aber daran, dass die Demokratie momentan sowieso einen "Aufwärtstrend" in der Welt zu verzeichnen hat.
(Allerdings paradoxerweise dabei einen "Abwärtstrend" im Westen, wo sie eigentlich herkommt.)

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Es hat sich jedoch erwiesen, dass in ALLEN diesen Ländern Faschismus und Militärdiktatur schliesslich VON SELBST abtraten, und Platz für die Demokratie machten. Das ist erstaunlich, da Faschismus und Militärdiktatur ja eigentlich Staatssysteme sind, die sich mit äußerster Kraft an der Macht festklemmern, und ihre Macht niemals aufgeben. Aufgrund der Marktwirtschaft in diesen Ländern mussten sie dies aber. Beispiele sind: Spanien, Griechenland, Argentinien, Chile, Brasilien, Südafrika.


Streite ich nicht ab. Und, siehst du da eine Prozession in dieser Entwicklung? zwinkern

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Hier ist noch das Beispiel China zu erwähnen, von dem einige sagen, es wäre inzwischen eine Marktwirtschaft.


Es entwickelt sich stark auf das zu, was du scheinbar unter "Marktwirtschaft" verstehst.

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
in China regiert nach wie vor der Kommunismus


China ist kein Kommunismus.

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Nun warte ich auf Gegenbeispiele...


Die hast du doch selbst schon gegeben. zwinkern
Wobei du natürlich darauf aufmerksam gemacht hast, dass sie am Verschwinden sind. Damit hast du auch Recht.
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Hans Derber
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Beitrag(#354565) Verfasst am: 06.10.2005, 17:44    Titel: Antworten mit Zitat

Thao hat folgendes geschrieben:
Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Zum einen: Wenn ich bestimmte Telefonmarketing-Aktionen von Deutschland aus durchführen würde, dann wäre dies ein Vergehen, und kein Verbrechen.


Falsch. Ein Verstoß gegen § 3 UWG iVm. § 7 II Nr.2 UWG ist strafrechtlich nicht relevant, die Rechtsfolgen ergeben sich aus §§ 8 ff. UWG.

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Zum zweiten: Natürlich führen wir bestimmte Aktionen durch, die nach deutschem Recht nicht zulässig sind. Aus diesem Grunde eben werden diese Aktionen eben vom benachbarten Ausland durchgeführt. Das Recht der Bundesrepublik Deutschland ist aber hierfür gar nicht relevant, weil die Durchführung nicht im Geltungsbereich dieses Rechtes liegt. Massgeblich ist das Recht des betreffenden Landes!


Falsch. Marktortprinzip. Siehe zB. hier
S.97.

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Und insbesondere gibt es in diesem Land keine Rechtsnorm, die es verbietet, solche Aktionen durchzuführen, selbst wenn die Adressaten dieser Aktion sich in Deutschland befinden.
Genaugenommen lassen wir diese Aktionen durchführen, in einer Form, bei der rechtlich gesehen kein Weisungsverhältnis und keine direkte Auftragserteilung vorliegt. Aus diesem Grunde kann mein Unternehmenssitz in Deutschland für diese Aktionen auch nicht belangt werden, da er diesen Auftrag nicht erteilt hat. Die Auftragserteilung sosohl für den Unternehmenssitz in Deutschland, als auch für den im Nachbarland, erfolgt in diesem Falle hingegen hingegen von einem Investmentunternehmen, das in einem dritten Land ansässig ist. Diese Vorgehensweise befindet sich also im Einklang mit dem Recht Deutschlands, mit dem Recht des Nachbarlandes, mit dem Recht des dritten Landes, und mit dem Recht der EU. Wo also liegt das Problem?
Sollte sich die Rechtslage in einem dieser Rechtssysteme ändern, so werde ich diese Aktivitäten sofort einstellen, oder ggf. nach einer anderen Möglichkeit zur korrekten Durchführung suchen.
Es gibt also weder ein Verbrechen, noch ein Vergehen, alles ist 100% legal (dies wurde durch einen international tätigen Wirtschaftsanwalt abgesichert)!


Fraglich ist doch, ob das Unternehmen, dass die Anrufe tätigt, sich wettbewerbswidrig verhält. Dies wäre nur dann nicht der Fall, wenn § 7 II Nr.2 UWG europarechtlich unzulässig wäre. Dazu gibt es keine Entscheidung des EuGH. In einem anderen Fall eines nationalen Verbots für bestimmte Telefonmarketingbereiche wurde die europarechtliche Unzulässigkeit vom EuGH ausdrücklich verneint. Allerdings ist dieser Fall nicht direkt vergleichbar. Somit ist festzustellen, dass gegen geltendes Recht verstoßen wird, denn die europarechtliche Unzulässigkeit von § 7 II Nr.2 UWG ist überhaupt nicht festgestellt und eine mögliche Unzulässigkeit rein spekulativ.

Diese Ausführungen sind im Prinzip richtig.
Jedoch wurden die verschiedenen Niederlassungen meines Unternehmens in einer Weise als juristisch unabhängige Einheiten ausgestaltet, und die Zusammenarbeit dieser Niederlassungen in einer Weise durchgeführt, dass eine gerichtliche Verfolgung an keinem der Standorte möglich ist. Hier kommt also das alte Rechtsprinzip zur Anwendung: "Wo kein Richter, da kein Henker".

Ach deshalb war der Thread so breit. Überlangen Link im Zitat durch Texteinbindung gekürzt
- Shadaik
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Shadaik
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Beitrag(#354940) Verfasst am: 07.10.2005, 10:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
"Demokratie (in ihrer gemäßigten Form)" = "Politie", das trifft meine Ansicht allerdings sehr gut. Man kann von den alten Griechen immer noch viel lernen!

Politik = irgendein griechisches Wort Am Kopf kratzen

Politie leitet sich vermutlich von polis ab und hieße dann wohl "Stadtverwaltung", also Politik = Stadtverwaltung.

Seltsame Aussage.
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Lizard
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Beitrag(#355596) Verfasst am: 08.10.2005, 16:29    Titel: Antworten mit Zitat

Zu Hansis legalen Machenschaften mal meine Sichtweise:
Wäre ich nicht in meiner Grundhaltung mehr ausgeglichen als cholerisch und fände ich die vehemte Verteidigung des Direktmarketings nicht so amüsant, würde mir doch glatt die Zornesröte ins Gesicht steigen, als hätte ich einen dreitägigen Nonstop-Solariumsbesuch hinter mir. Warum erkläre ich gerne.
Als Schüler/Student ist man förmlich gezwungen so manch recht fragwürdige Nebentätigkeit zu haben, um durch den Verdienst wenigstens ein bisschen die nationale Binnenkonjunktur anzukurbeln (völlig uneigennützig wie ich bin). Für ein recht bekanntes Marktforschungsinstitut arbeite ich daher als CallCenterAgent. Ich schäme mich, bin mir meiner geistigen Prostitution wohl bewusst und schaue während der Arbeitszeit sehr ungern in den Spiegel, aber anonyme Befragungen für öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten durchzuführen erscheint mir immer noch als eines der kleineren Übel auf dem Arbeitsmarkt der 400€ Basis. Aber das ist ja nicht der springende Punkt.
Das Direktmarketing, das aggressive Kundenwerben oder einfach auch nur das, schlicht gesagt, reine Abzocken der Bevölkerung die ein Telefon besitzen, macht es mir mittlerweile so schwer die Leute zu überzeugen, dass ich einer von den „Guten“ bin und ihnen mehr oder minder durch ihre Anteilnahme an der Gestaltung ihrer Fernseh- und Radiosucht einen Gefallen tue. So muss ich mir wüste Beschimpfungen gefallen lassen, Drohungen mit Polizei und Rechtsanwalt gehen Hand in Hand mit dem schmerzhaft lauten Aufknallen des Hörers nach der Nennung meines Namens und vielfach fühle ich mir gar nicht mehr anders geholfen, als oberlehrermäßig an die Höflichkeit meiner "Klienten" zu appellieren, um es mal nett auszudrücken.
Es hat einen Grund, dass Direktmarketing hierzulande verboten ist. Und wenigstens zu einem Teil ist dies ja dann auch von der Bevölkerung erwünscht. Man sollte das respektieren und dies nicht durch was auch immer für juristische Schlupflöcher oder Verweise auf europäisches Recht zynischerweise verunglimpfen.
So sehe ich das. Das wirft natürlich eine ganz andere Diskussion auf; ob die Tätigkeit des CallCenterAgents allgemein moralisch bedenklich ist oder auch bei Anonymität zu weit in die Privatsphäre des kleinen Mannes geht, aber na ja...
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Hans Derber
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Beitrag(#355657) Verfasst am: 08.10.2005, 19:36    Titel: Antworten mit Zitat

Dass du häufig der Unhöflichkeit der Kunden ausgesetzt bist, das tur mir leid. Ich kenne dieses Problem von meinen Angestellten sehr gut, das ist manchmal kaum auszuhalten, was die sich bieten lassen müssen. Direktmarketing ist ein Beruf, der starke Nerven erfordert, und ich erkenne an, was meine Angestellten und andere da Tag für Tag leisten.

Jedoch solltest du nicht das Gewerbe an sich dafür verantwortlich machen. Denn die meisten Call-Center-Agenten sind doch immer höflich: Du bist höflich, wie du schreibst, und meine Angestellten sind dies auch. Hier geht die Aggression doch eindeutig von einigen Kunden aus.

Verantwortlich ist dafür eine beispiellose Hetzkampagne der Medien. Die sehen druch das erfolgreiche Geschäftsmodell des Direktmarketing ihre Felle davonschwimmen, in Form von sinkenden Anzeigen- und Werbungseinnahmen. Die Medien haben gemerkt, dass Print-Anzeigen und Radio-/Fernsehwerbung nicht mehr das Monopol der Marketingmärkte hat, und darauf reagieren sie druch Diffamierung.
Diese Kampagne ist so erfolgreich, dass inzwischen viele Leute tatsächlich Direktmarketing für schlecht halten, und die Rot-Grüne Regierung eine Gesetzgebung erlassen hat, die in diesem Land effektives Direktmarketing kaum noch möglich macht.
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Wygotsky
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Beitrag(#355675) Verfasst am: 08.10.2005, 19:54    Titel: Antworten mit Zitat

Lizard hat folgendes geschrieben:
Das wirft natürlich eine ganz andere Diskussion auf; ob die Tätigkeit des CallCenterAgents allgemein moralisch bedenklich ist oder auch bei Anonymität zu weit in die Privatsphäre des kleinen Mannes geht, aber na ja...

Call Center sind nicht per se unmoralisch. Wenn ich bei einem Versandhändler etwas bestellt habe, und zum Beispiel Schwierigkeiten mit einem Produkt habe, lande ich ja auch in einem Call Center. In der Regel werde ich dort höflich und gut beraten, und ich schätze diese Professionalität der Angestellten.
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Tarvoc
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Beitrag(#355682) Verfasst am: 08.10.2005, 20:02    Titel: Antworten mit Zitat

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Hier geht die Aggression doch eindeutig von einigen Kunden aus.


Eine 'Prima Causa' ist da nirgends zu finden.
(Beziehungsweise höchstens als pragmatisches Konstrukt.)

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Verantwortlich ist dafür eine beispiellose Hetzkampagne der Medien.


Nicht ausschlaggebend.
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Hans Derber
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Beitrag(#355687) Verfasst am: 08.10.2005, 20:12    Titel: Antworten mit Zitat

Ist das Kontruktivismus? Philosophisch gesehen magst du recht haben.
In der praktischen Welt aber sind wir doch dazu gezwungen, für einen Tat jemand Verantwortung zuzuweisen. Eine solche Verantwortungs-Zuweisung mag aus philosophischen Gründen willkürlich sein, nötig ist sie doch.
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kolja
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Beitrag(#355691) Verfasst am: 08.10.2005, 20:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Verantwortlich ist dafür eine beispiellose Hetzkampagne der Medien.

Komisch, die habe ich noch gar nicht bemerkt. Ich hasse Direktmarketing aus meiner eigenen Erfahrung, weil dadürch regelmäßig zu Profitzwecken meine Privatsphäre verletzt wird.

Deswegen werde ich trotzdem nicht unhöflich. Aus meiner Perspektive müssen sich deine Mitarbeiter prostituieren, weil sie eine Tätigkeit, die ihnen menschlich unangenehm ist, ausüben müssen, um ihr Auskommen zu sichern. Dieses Los muss ich nicht durch Beschimpfung noch verschlechtern.

Viel besser finde ich stattdessen, dich als Verantwortlichen (im pragmatischen Sinne Mr. Green) zu beschimpfen, du hast es nämlich wirklich verdient.

Hör endlich auf, zu Profitzwecken meine Privatsphäre zu verletzen!
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Quéribus
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Wohnort: Avaricum

Beitrag(#355695) Verfasst am: 08.10.2005, 20:44    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Lizard hat folgendes geschrieben:
Das wirft natürlich eine ganz andere Diskussion auf; ob die Tätigkeit des CallCenterAgents allgemein moralisch bedenklich ist oder auch bei Anonymität zu weit in die Privatsphäre des kleinen Mannes geht, aber na ja...

Call Center sind nicht per se unmoralisch. Wenn ich bei einem Versandhändler etwas bestellt habe, und zum Beispiel Schwierigkeiten mit einem Produkt habe, lande ich ja auch in einem Call Center. In der Regel werde ich dort höflich und gut beraten, und ich schätze diese Professionalität der Angestellten.


weshalb ja auch ein Unterschied besteht zwischen den CallCentern, die die Kundendienst-Hotlines diverser Firmen darstellen und denen, die sozusagen per Telefon Klinken putzen.
Im ersten Fall bin ich tatsächlicher Kunde, der sich ratsuchend/reklamierend an selbige wendet.
Im zweiten Fall bin ich eine Privatperson, die von diesen Personen belästigt wird, um mich als potentiellen Kunden über den Tisch zu ziehen. Steht für mich in der selben Rubrik wie "Roßtäuscher/Vertreter" und ähnliche bei mir unerwünschte Personen (um höflich zu bleiben Cool )

hab ich schon mal geschrieben:
wenn ich was kaufen will oder mich in Perspektive eines eventuellen Kaufes informieren will, bin ich schon selbst groß genug, mir diese Infos einzuholen
wenn ich aber keinerlei Kaufabsichten haben und mich einer anmacht, um mir irgendeinen für mich unnützen Mist anzudrehen, kann ich schon mal etwas unfreundlich reagieren, da ich dies als Eindringen in meine Privatsphäre sehe und das muß ich mir nun wirklich nicht gefallen lassen. Mit den Augen rollen
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Galaxisherrschers Katze
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Beitrag(#355697) Verfasst am: 08.10.2005, 20:50    Titel: Antworten mit Zitat

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Ist das Kontruktivismus? Philosophisch gesehen magst du recht haben.
In der praktischen Welt aber sind wir doch dazu gezwungen, für einen Tat jemand Verantwortung zuzuweisen. Eine solche Verantwortungs-Zuweisung mag aus philosophischen Gründen willkürlich sein, nötig ist sie doch.

Ach, jetzt geht das schon wieder los... Mit den Augen rollen
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Tarvoc
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Beiträge: 44698

Beitrag(#355700) Verfasst am: 08.10.2005, 20:54    Titel: Antworten mit Zitat

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Ist das Kontruktivismus?


Nein, das ist schon weit älter als der Konstruktivismus.

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
In der praktischen Welt aber sind wir doch dazu gezwungen, für einen Tat jemand Verantwortung zuzuweisen. Eine solche Verantwortungs-Zuweisung mag aus philosophischen Gründen willkürlich sein, nötig ist sie doch.


Deswegen schrieb ich: höchstens als pragmatisches Konzept.
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Hans Derber
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Beitrag(#355704) Verfasst am: 08.10.2005, 21:04    Titel: Antworten mit Zitat

Galaxisherrschers Katze hat folgendes geschrieben:
Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Ist das Kontruktivismus? Philosophisch gesehen magst du recht haben.
In der praktischen Welt aber sind wir doch dazu gezwungen, für einen Tat jemand Verantwortung zuzuweisen. Eine solche Verantwortungs-Zuweisung mag aus philosophischen Gründen willkürlich sein, nötig ist sie doch.

Ach, jetzt geht das schon wieder los... Mit den Augen rollen

Ja, wir hatten dieses Thema schon einmal.
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