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Hatuey registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.02.2004 Beiträge: 2821
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(#354758) Verfasst am: 06.10.2005, 22:35 Titel: George W. Bush: Islamisten wollen ein islamisches Großreich errichten |
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Zitat: | Bush warnte in seiner Rede davor, dass militante Islamisten «ganze Länder versklaven und die Welt einschüchtern» wollten. Der Irak sei zu ihrer Hauptkampffront geworden, so Bush. «Die Militanten glauben, dass die Beherrschung eines Landes die muslimischen Massen mobilisiert und dass sie dann alle gemäßigten Regierungen in der Region stürzen und ein radikalislamisches Reich von Spanien bis Indonesien errichten können.» |
http://www.netzeitung.de/spezial/kampfgegenterror/361553.html
Diese Ansprache ist an Ironie nicht zu überbieten, denn die USA sind mit Ländern verbündet, die eigentlich zu den Fördern der Al-Quaida zählen oder unter Kontrolle islamischer Fundamentalisten sind. Zu diesen Ländern kann man Jemen, Saudi-Arabien und Pakistan zählen. In Afghanistan hat der islamische Fundamentalismus großen Einfluss.
Zitat: | ...
Seinen Kritikern hielt Bush entgegen: «In der Mitte eines langen Kampfes gibt es immer die Versuchung, ein ruhiges Leben zu suchen, sich den Pflichten und den Problemen der Welt zu entziehen und zu hoffen, dass der Feind des Fanatismus überdrüssig und der Morde müde wird.» Die USA würden die Nerven behalten und gewinnen. Die USA würden sich nicht aus dem Irak zurückziehen.
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Die Botschaft ist die selbe wie in Vietnam, damals sagte die US-Regierung der Bevölkerung, wenn Vietnam fiele, dann fiele ganz Südostasien dem Kommunismus in die Hände.
Die selben Argumente überträgt er auf den Irakkrieg, sollten die USA abziehen, würde der Irak unter Kontrolle islamischer Fundamentalisten fallen. Dabei nimmt deren Einfluss im Irak auch ohne bewaffente Aktion zu.
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Dominik ...
Anmeldungsdatum: 16.10.2004 Beiträge: 1341
Wohnort: Deutschland
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(#354767) Verfasst am: 06.10.2005, 22:48 Titel: |
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Die einzige Waffe gegen religiösen Fundamentalismus: Aufklärung. Aber nicht von einer christlichen Kanzel herab (bzw aus einem abendländisch gesponsortem Panzer). Wenn heute noch Menschen sich für ein utopisches Jenseits aufopfern können, dann ist das eine FOlge von Desinformation und mangelndem Zugang zu Wissenschaftlichkeit, die eben auch Selbstzweifel innerhalb religöser Kreise langfristig nach sich ziehen kann. Ist Säkularisation eine Forderung der UNO? Ein Agnostisch/Atheistischer Zentralrat könnte diesen Anstoß geben...
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#354768) Verfasst am: 06.10.2005, 22:49 Titel: Re: George W. Bush: Islamisten wollen ein islamisches Großreich errichten |
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milhous hat folgendes geschrieben: | Die Botschaft ist die selbe wie in Vietnam, damals sagte die US-Regierung der Bevölkerung, wenn Vietnam fiele, dann fiele ganz Südostasien dem Kommunismus in die Hände.
Die selben Argumente überträgt er auf den Irakkrieg, sollten die USA abziehen, würde der Irak unter Kontrolle islamischer Fundamentalisten fallen. Dabei nimmt deren Einfluss im Irak auch ohne bewaffente Aktion zu. |
Allerdings ist diese Befürchtung nicht ganz abwegig, wie folgender Link zeigt:
TERRORISMUS - Al-Qaidas Agenda 2020
Wobei ich einen starken islamischen Staat nicht so kritisch sehe wie Bush es sicherlich tut.
Er wäre zumindest ein Gegengewicht zum kapitalistischen Westen.
Man hätte dann weltweit mehrere z. T. miteinander kooperierende Hegemonialmächte:
- USA
- Europa (evtl. incl. Russland)
- China
- Indien
- Japan
- Islamisches Kalifat
Fehlen noch:
- Südamerika
- Afrika
Macht zusammen eine alternative Konstellation des Weltsicherheitsrates der UN.
Bliebe natürlich abzwarten, wie sich das Kalifat entwickelt und welche Ziele und Interessen es verfolgt. Aber viel schlimmer als die Ausweitung der US-Theokratie kann das ja wohl kaum sein...
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#354795) Verfasst am: 06.10.2005, 23:27 Titel: |
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Meiner Meinung nach ein Vorwand. Bush will die Bevölkerung auf aktuelle und kommende Kriege einstimmen. Der angebliche Kampf gegen den Terrorismus wird sich wohl nur in Staaten abspielen, die Ölvorkommen besitzen.
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Dominik ...
Anmeldungsdatum: 16.10.2004 Beiträge: 1341
Wohnort: Deutschland
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(#354796) Verfasst am: 06.10.2005, 23:27 Titel: |
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schmeisst euren faulen arsch in den chat...
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16338
Wohnort: Arena of Air
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(#354802) Verfasst am: 06.10.2005, 23:34 Titel: |
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Ich glaube, ich muß diese UseNet-Regel anwenden, daß Baby-Bush mal wieder sowas wie den "Kampf gegen den Bolschewismus" (nach McCarthy oder Schicklgruber oder so) sieht...
Bush hat heute weiterhin ein Statement abgegeben, daß das Einhalten gewisser "Rules of Engagement" und gewisser Grundsätze bei der Behandlung von Gefangenen das imperiale Militär zu sehr einschränken und den "Sieg gegen den Terror" gefährden würden. Unlängst urteilte ein US-Gericht auch schon, daß die Anwendung der Bürgerrechte einen Umstand darstelle, der die Sicherheit der USA gefährde.
Es scheint sich also immer mehr dahin zu entwickeln, daß sich hier zwei "böse Mächte" gegenseitig bekämpfen, und wir nichts dagegen tun können. Vielmehr (einerseits: Madrid und London, andererseits: US-Streitkräfte dürfen Angeklagte mit militärischer Gewalt aus den Händen des Kriegsverbrechergerichts befreien) stellen wir ja offenbar legitime Ziele für beide dar.
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#354836) Verfasst am: 07.10.2005, 00:28 Titel: |
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Stimmt, die Entwicklung ist beängstigend. Ich habe auch nicht viel Hoffnungen, dass sich nach Bush viel ändern wird. Auch nicht unter einem "Demokraten".
Einen Politikwechsel könnten höchstens die USA-Bürger erzwingen, aber die sind noch lange nicht so weit.
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Hatuey registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.02.2004 Beiträge: 2821
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(#354958) Verfasst am: 07.10.2005, 11:38 Titel: |
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George W. Bush warnt nicht nur vor einem islamischen Großreich, sondern gibt jetzt vor beim Einmarsch des Iraks auf Gottes Befehl hin gehandelt zu haben:
Zitat: |
Hauptquelle der angeblichen Bush-Äußerungen ist der damalige palästinensische Außenminister Nabil Schaath. Dieser sagte nach Angaben der Zeitung «The Guardian» im BBC-Interview: «Bush erklärte uns allen: Ich werde angetrieben durch eine Mission Gottes. Gott sagte mir "George, geh los und bekämpfe diese Terroristen in Afghanistan". Anschließend habe er den göttlichen Auftrag für den Sturz des Regimes im Irak erhalten. Laut BBC sagte Bush nach Angaben Schaaths weiter: «Und jetzt fühle ich wieder, wie Gottes Wort zu mir kommt, "Geh los und gib den Palästinensern ihren Staat und gib den Israelis ihre Sicherheit, und schaffe Frieden im Nahen Osten". Und bei Gott, das werde ich tun.» |
http://de.news.yahoo.com/051007/3/4ptt8.html
Bush glaubt eher an Geld und Macht, als an Gott. Wahrscheinlich werden viele seiner christlichen Wähler davon beeindruckt sein. Aber andere werden denken, er stand unter Drogeneinfluss als er das hört.
Aber Bush kann alleine nichts befehlen, er muss auf seine Berater und Fördrer Rücksicht nehmen.
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#354962) Verfasst am: 07.10.2005, 11:53 Titel: |
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milhous hat folgendes geschrieben: | [...]
Aber Bush kann alleine nichts befehlen, er muss auf seine Berater und Fördrer Rücksicht nehmen. |
Auf sie Rücksicht nehmen? Er ist ihre Marionette. Seine christlichen Anekdoten ordnen sie wahrscheinlich irgendwo zwischen peinlich und nützlich ein. Womit sie wohl auch recht hätten.
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#354964) Verfasst am: 07.10.2005, 11:55 Titel: |
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milhous hat folgendes geschrieben: | Bush glaubt eher an Geld und Macht, als an Gott. Wahrscheinlich werden viele seiner christlichen Wähler davon beeindruckt sein. Aber andere werden denken, er stand unter Drogeneinfluss als er das hört. |
Gute Frage.
Glaubt der "Führer der Freien Welt" tatsächlich den Quatsch, den er da verzapft, oder ist das gesellschaftspolitisches Kalkül?
Für ersteres spricht, dass er diese Äußerung nicht in der Öffentlichkeit, sondern in einer kleinen Runde von Politikern (überwiegend Moslems) gesagt hat. Daher mein Schluss, dass GWB wirklich glaubt in göttlicher Mission zu handeln. Er ist ja auch ein fundamentalistischer Mormone, sowas wird man ja nicht zum Spaß.
Wie in einem anderen Thread schon erörtert wurde, kann der Konsum von halluzinogenen Drogen durchaus zu Religionsphantasien und Psychosen führen. Speziell in Verbindung mit Alkohol.
Dass Er gekifft hat, hat Georgi längst zugegeben und dass er gesoffen hat, wie ein Loch, wissen inzwischen auch die meisten. Erst als er zu Gott gefunden hatte, schaffte er es, sich davon loszusagen (nach eigenen Angaben).
Ein Psychiatrie-Kandidat regiert das mächtigste Land der Erde. Na prima.
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AntagonisT Master of Disaster
Anmeldungsdatum: 28.09.2005 Beiträge: 5587
Wohnort: 2 Meter über dem Boden
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(#354966) Verfasst am: 07.10.2005, 12:08 Titel: |
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venicius hat folgendes geschrieben: |
Gute Frage.
Glaubt der "Führer der Freien Welt" tatsächlich den Quatsch, den er da verzapft, oder ist das gesellschaftspolitisches Kalkül?
Für ersteres spricht, dass er diese Äußerung nicht in der Öffentlichkeit, sondern in einer kleinen Runde von Politikern (überwiegend Moslems) gesagt hat. |
Verstehe ich nicht. Wenn er das überwiegend vor Moslems gesagt hat, könnte das auch Kalkül
gewesen sein. Ich denke mal, daß die Moslems einen ebenfalls fundamentalistischen Christen für voller
nehmen als einen ungläubigen Gottlosen - und Bush das einfach ausnutzen wollte...
Ist aber nur so ´ne Idee von mir...
_________________ “Primates often have trouble imagining an universe not run by an angry alpha male.”
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#354968) Verfasst am: 07.10.2005, 12:08 Titel: Re: George W. Bush: Islamisten wollen ein islamisches Großreich errichten |
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milhous hat folgendes geschrieben: | Zitat: | ...
Seinen Kritikern hielt Bush entgegen: «In der Mitte eines langen Kampfes gibt es immer die Versuchung, ein ruhiges Leben zu suchen, sich den Pflichten und den Problemen der Welt zu entziehen und zu hoffen, dass der Feind des Fanatismus überdrüssig und der Morde müde wird.» Die USA würden die Nerven behalten und gewinnen. Die USA würden sich nicht aus dem Irak zurückziehen.
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Die Botschaft ist die selbe wie in Vietnam, damals sagte die US-Regierung der Bevölkerung, wenn Vietnam fiele, dann fiele ganz Südostasien dem Kommunismus in die Hände.
Die selben Argumente überträgt er auf den Irakkrieg, sollten die USA abziehen, würde der Irak unter Kontrolle islamischer Fundamentalisten fallen. Dabei nimmt deren Einfluss im Irak auch ohne bewaffente Aktion zu. |
Die Möglichkeit, daß das Engagement der USA im Irak den Fundamentalismus schürt, scheint in den Überlegungen den großen Weltenretters nicht vorzukommen.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Alchemist registrierter User
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg
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(#355035) Verfasst am: 07.10.2005, 14:02 Titel: Re: George W. Bush: Islamisten wollen ein islamisches Großreich errichten |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: |
Die Möglichkeit, daß das Engagement der USA im Irak den Fundamentalismus schürt, scheint in den Überlegungen den großen Weltenretters nicht vorzukommen. |
Ich habe vor ein paar in einem Zustand geistiger Umnachtung MTV "The Real world" gesehen und da haben sich zwei Typen über den Irakkrieg gestritten.
Der Befürworter schien unfähig zu glauben, dass man gegen den Krieg sein kann und schmetterte dem Gegner entgegen: "Die haben uns angegriffen und Viertausend Menschen auf unserem Grund und Boden ermordet!"
Das hat mich schon sehr erstaunt, dass jemand so einen Blödsinn vertreten kann. Jetzt wundert mich gar nichts mehr...
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#355177) Verfasst am: 07.10.2005, 20:21 Titel: Re: George W. Bush: Islamisten wollen ein islamisches Großreich errichten |
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milhous hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Bush warnte in seiner Rede davor, dass militante Islamisten «ganze Länder versklaven und die Welt einschüchtern» wollten. Der Irak sei zu ihrer Hauptkampffront geworden, so Bush. «Die Militanten glauben, dass die Beherrschung eines Landes die muslimischen Massen mobilisiert und dass sie dann alle gemäßigten Regierungen in der Region stürzen und ein radikalislamisches Reich von Spanien bis Indonesien errichten können.» |
http://www.netzeitung.de/spezial/kampfgegenterror/361553.html
Diese Ansprache ist an Ironie nicht zu überbieten, denn die USA sind mit Ländern verbündet, die eigentlich zu den Fördern der Al-Quaida zählen oder unter Kontrolle islamischer Fundamentalisten sind. Zu diesen Ländern kann man Jemen, Saudi-Arabien und Pakistan zählen. In Afghanistan hat der islamische Fundamentalismus großen Einfluss. |
Ein Heucheleivorwurf entkräftet den Wahrheitsgehalt seiner Aussage nicht.
Um das zu verdeutlichen, wiederhole ich Bushs Aussage höchstpersöhnlich:
Militante Islamisten wollen ganze Länder versklaven und einschüchtern!
Die Militanten glauben, dass die Beherrschung eines Landes die muslimischen Massen mobilisiert und dass sie dann alle gemäßigten Regierungen in der Region stürzen und ein radikalislamisches Reich von Spanien bis Indonesien errichten können.
Ich weite die Aussage sogar noch aus. Nicht nur die militanten Islamisten wollen das, sondern _alle_ Islamisten.
milhous hat folgendes geschrieben: |
Zitat: | ...
Seinen Kritikern hielt Bush entgegen: «In der Mitte eines langen Kampfes gibt es immer die Versuchung, ein ruhiges Leben zu suchen, sich den Pflichten und den Problemen der Welt zu entziehen und zu hoffen, dass der Feind des Fanatismus überdrüssig und der Morde müde wird.» Die USA würden die Nerven behalten und gewinnen. Die USA würden sich nicht aus dem Irak zurückziehen.
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Die Botschaft ist die selbe wie in Vietnam, damals sagte die US-Regierung der Bevölkerung, wenn Vietnam fiele, dann fiele ganz Südostasien dem Kommunismus in die Hände.
Die selben Argumente überträgt er auf den Irakkrieg, sollten die USA abziehen, würde der Irak unter Kontrolle islamischer Fundamentalisten fallen. Dabei nimmt deren Einfluss im Irak auch ohne bewaffente Aktion zu. |
Ich sehe nicht, wo er in diesem konkreten Zitat den Domino-Effekt anspricht. Dass im Irak Islamisten die Macht übernehmen würden, liegt ja wohl auf der Hand. Meiner Meinung nach ist das ja eigentlich schon geschehen. Die irakische Verfassung schreibt die Scharia als Gesetz ja schon fest.
venicius hat folgendes geschrieben: | Wobei ich einen starken islamischen Staat nicht so kritisch sehe wie Bush es sicherlich tut.
Er wäre zumindest ein Gegengewicht zum kapitalistischen Westen. |
Deine Einschätzung spricht gegen dich. Warum willst du, dass ein großer Teil der Menschheit unter einem extrem rechtskonservativen, erklärt menschenrechtswidrigen System leiden muss? Es ist mir unverständlich!
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16338
Wohnort: Arena of Air
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(#355289) Verfasst am: 07.10.2005, 23:49 Titel: Re: George W. Bush: Islamisten wollen ein islamisches Großreich errichten |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | venicius hat folgendes geschrieben: | Wobei ich einen starken islamischen Staat nicht so kritisch sehe wie Bush es sicherlich tut.
Er wäre zumindest ein Gegengewicht zum kapitalistischen Westen. |
Deine Einschätzung spricht gegen dich. Warum willst du, dass ein großer Teil der Menschheit unter einem extrem rechtskonservativen, erklärt menschenrechtswidrigen System leiden muss? Es ist mir unverständlich! |
Jemand äußerte mal, daß die beste Lehre für die Islamisten, derer man habhaft werden kann, wohl sei, an diesen eine Geschlechtsumwandlung zu vollziehen und sie dann in einen Taliban-Staat (z.B. also Saudi-Arabien) abzuschieben.
Man müßte sich zwei Fragen stellen:
1. Welche Motive haben die "Islamisten" überhaupt, gegen die man da vorgeht. Beispielhaft möchte ich einmal die Bewegung des Ayatollah Khomeini nennen, dem sich seinerzeit praktisch die gesamte iranische Opposition angeschlossen hatte, längst nicht nur extrem Religiöse, sondern z.B. auch die Kommunisten. Im Irak gab es zumindest vor Zeit auch mal viele "aufständische" Kräfte, nämlich einerseits die Saddam-Anhänger, die al-Kaida-nahe Organisation von Zarqawi und zusätzlich etliche kleinere Warlords, die aus verschiedenen Interessen zu den Waffen gegriffen haben. Es gibt also nicht bloß eine gegnerische Partei, sondern etliche Gruppen, die durchaus nicht die gleichen Interessen haben. Es ist einfach Augenwischerei, diese alle in die Schublade der "Islamisten" stecken zu wollen.
2. Weiterhin wäre es doch interessant zu wissen, wie man sich Feinde schafft. Beispielsweise durch willkürliche Verhaftungen, Folter, Bombardierungen von Unbeteiligten, arrogantes Verhalten gegenüber jenen, die unbeteiligte Opfer wurden. Jedenfalls haben die USA es durch ihre Methoden geschafft, daß Millionen Menschen, die ihnen zuvor vielleicht sogar wohlwollend gegenübergestanden haben, sie jetzt bis aufs Blut hassen. Da ist weniger die Religion der Faktor, sondern vielmehr die Idee, den Amis dafür zurückzugeben. Aber solange die ja laut Aussage ihres furchtlosen Führers nichts falsch machen, wird sich das Problem nur noch vergrößern.
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#355466) Verfasst am: 08.10.2005, 12:30 Titel: Re: George W. Bush: Islamisten wollen ein islamisches Großreich errichten |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | venicius hat folgendes geschrieben: | Wobei ich einen starken islamischen Staat nicht so kritisch sehe wie Bush es sicherlich tut.
Er wäre zumindest ein Gegengewicht zum kapitalistischen Westen. |
Deine Einschätzung spricht gegen dich. Warum willst du, dass ein großer Teil der Menschheit unter einem extrem rechtskonservativen, erklärt menschenrechtswidrigen System leiden muss? Es ist mir unverständlich! |
Weil ich davon überzeugt bin, dass jede Gesellschaft sich aus sich selbst heraus entwickeln muss. Man kann keinen Menschen zu seinem "Glück" zwingen. Außerdem denke ich, dass die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung in den islamischen Staaten "ihr" System nicht als menschenverachtend betrachtet, sondern als aus ihrer Kultur erwachsen.
Das ganze ist eine Angelegenheit, die die Moslems schon selbst regeln müssen. In Europa hat man es auch aus sich selbst heraus geschafft (zumindest weitgehend) die religiöse Verblendung zu überwinden. Mit welchem Anspruch will den G. Bush den Islam missionieren, der selbst immernoch Götzen anbetet. Da haben die Moslems die gleiche Berechtigung die Amis mit Gewlat zu missionieren.
Alles Schwachsinn für mich.
"Niemand liebt die bewaffneten Missionare" (Rebespierre).
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Rinderwahn dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 02.07.2004 Beiträge: 3013
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(#355475) Verfasst am: 08.10.2005, 12:48 Titel: Re: George W. Bush: Islamisten wollen ein islamisches Großreich errichten |
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venicius hat folgendes geschrieben: | Wobei ich einen starken islamischen Staat nicht so kritisch sehe wie Bush es sicherlich tut.
Er wäre zumindest ein Gegengewicht zum kapitalistischen Westen. |
Das verstehe ich wieder mal überhaupt nicht.
Wenn etwas im Gleichgewicht ist, oder sich dem Gleichgewicht nähert, warum arbeitet dann etwas gegen dieses Gleichgewichtsbedürfnis? Warum flüchten Menschen aus den starken islamischen Staaten, die für ein Weltgleichgewicht verantwortlich sein sollen?
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#355496) Verfasst am: 08.10.2005, 13:18 Titel: Re: George W. Bush: Islamisten wollen ein islamisches Großreich errichten |
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Nett hat folgendes geschrieben: | Das verstehe ich wieder mal überhaupt nicht.
Wenn etwas im Gleichgewicht ist, oder sich dem Gleichgewicht nähert, warum arbeitet dann etwas gegen dieses Gleichgewichtsbedürfnis? Warum flüchten Menschen aus den starken islamischen Staaten, die für ein Weltgleichgewicht verantwortlich sein sollen? |
Und das verstehe ich nicht.
Was willst du damit sagen?
In jedem Volk und in jeder Kultur gibt es doch Menschen, die mit ihrem System oder ihrer Weltanschauung nicht zufriedn sind und ihren Kuturkreis verlassen.
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Rinderwahn dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 02.07.2004 Beiträge: 3013
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(#355510) Verfasst am: 08.10.2005, 13:36 Titel: Re: George W. Bush: Islamisten wollen ein islamisches Großreich errichten |
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venicius hat folgendes geschrieben: | Und das verstehe ich nicht.
Was willst du damit sagen?
In jedem Volk und in jeder Kultur gibt es doch Menschen, die mit ihrem System oder ihrer Weltanschauung nicht zufriedn sind und ihren Kuturkreis verlassen. |
Deine Meinung ist die Erklärung. Kulturkreis verlassen ist leider eine Einbahnstraße.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#355658) Verfasst am: 08.10.2005, 19:36 Titel: Re: George W. Bush: Islamisten wollen ein islamisches Großreich errichten |
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venicius hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: | venicius hat folgendes geschrieben: | Wobei ich einen starken islamischen Staat nicht so kritisch sehe wie Bush es sicherlich tut.
Er wäre zumindest ein Gegengewicht zum kapitalistischen Westen. |
Deine Einschätzung spricht gegen dich. Warum willst du, dass ein großer Teil der Menschheit unter einem extrem rechtskonservativen, erklärt menschenrechtswidrigen System leiden muss? Es ist mir unverständlich! |
Weil ich davon überzeugt bin, dass jede Gesellschaft sich aus sich selbst heraus entwickeln muss. |
Aha. Und deshalb siehst du islamische Staaten nicht so kritisch und freust dich sogar über ihre Funktion als Gegengewicht? Verstehe ich nicht.
venicius hat folgendes geschrieben: |
Außerdem denke ich, dass die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung in den islamischen Staaten "ihr" System nicht als menschenverachtend betrachtet, sondern als aus ihrer Kultur erwachsen. |
Den Menschen dort gefällt ihr System überhaupt nicht und schon gar nicht dann, wenn sie selbst zu direkten Opfern werden. Jeder Mensch pocht auf seine eigenen Menschenrechte. Das Problem ist, dass der Islam nicht als eine der Wurzeln der Probleme angesehen wird. Viele glauben, dass der Islam schon zum Wohle der Menschen funktionieren würde, wenn er nur richtig umgesetzt würde. Siehe z.B.: Moslems in Nigeria von Scharia enttäuscht.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#355661) Verfasst am: 08.10.2005, 19:40 Titel: Re: George W. Bush: Islamisten wollen ein islamisches Großreich errichten |
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Critic hat folgendes geschrieben: | 1. Welche Motive haben die "Islamisten" überhaupt, gegen die man da vorgeht. Beispielhaft möchte ich einmal die Bewegung des Ayatollah Khomeini nennen, dem sich seinerzeit praktisch die gesamte iranische Opposition angeschlossen hatte, längst nicht nur extrem Religiöse, sondern z.B. auch die Kommunisten. |
Gemeinsame Sache machen =/= anschließen
Die USA machten ja auch mit den Mudschahedin gemeinsame Sache gegen den gemeinsamen kommunistischen Feind. Und auch in Indonesien verbündeten sie sich mit den Islamisten um die Kommunisten fertig zu machen.
-> Ergo die Kommunisten sind an der Feindseeligkeit der USA und des Islam schuld.
Wenn man deine Argumentation umdreht, wird also, wie man sieht, ein Schuh draus.
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16338
Wohnort: Arena of Air
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(#355767) Verfasst am: 09.10.2005, 00:42 Titel: Re: George W. Bush: Islamisten wollen ein islamisches Großreich errichten |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Critic hat folgendes geschrieben: | 1. Welche Motive haben die "Islamisten" überhaupt, gegen die man da vorgeht. Beispielhaft möchte ich einmal die Bewegung des Ayatollah Khomeini nennen, dem sich seinerzeit praktisch die gesamte iranische Opposition angeschlossen hatte, längst nicht nur extrem Religiöse, sondern z.B. auch die Kommunisten. |
Gemeinsame Sache machen =/= anschließen
Die USA machten ja auch mit den Mudschahedin gemeinsame Sache gegen den gemeinsamen kommunistischen Feind. Und auch in Indonesien verbündeten sie sich mit den Islamisten um die Kommunisten fertig zu machen.
-> Ergo die Kommunisten sind an der Feindseeligkeit der USA und des Islam schuld.
Wenn man deine Argumentation umdreht, wird also, wie man sieht, ein Schuh draus. |
Nö. Jemanden für die eigene Feindseligkeit ihm gegenüber verantwortlich zu machen, ist vielleicht irrational. Leider funktioniert es trotzdem.
milhous hat folgendes geschrieben: | Bush glaubt eher an Geld und Macht, als an Gott. Wahrscheinlich werden viele seiner christlichen Wähler davon beeindruckt sein. Aber andere werden denken, er stand unter Drogeneinfluss als er das hört.
Aber Bush kann alleine nichts befehlen, er muss auf seine Berater und Fördrer Rücksicht nehmen. |
[sarkast]
Naja, für ihn in seiner (und insbesondere der Interpretation seiner Vorbeter und "neokonservativen", erzkapitalistischen Spießgesellen) ist das wohl tatsächlich das Gleiche. Denn erzählt Jesus nicht im Gleichnis von dem Herrn, der seinen drei Untergebenen Geld gegeben hat, um es anzulegen [Mt 25,14-30], daß derjenige, der keinen Gewinn einfährt, verstoßen und arm wird, und derjenige der Beste ist, der am meisten Gewinn einfährt? Natürlich mögen Kuschelchristen einflechten wollen, daß es sich dabei um geistige Talente handle, die denn ja auch verschieden verteilt sind und Jeder daraus etwas machen solle, egal wie dumm er sich auch vorkommt. In der Tat aber handelt es sich dabei um die Darstellung der Wirtschaftsform des himmlischen Reiches. Zu finden auch im Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg [Mt 20,1-16], die alle gleich bezahlt werden, um nicht zu sagen, alle bis auf einen etliche unentgeltliche Überstunden gemacht haben. (Bezeichnend der "gutmenschliche" Satz "Habe ich nicht Macht zu tun was ich will mit dem, was mein ist? Siehst du scheel drein, weil ich so gütig bin?" [15].) Radikale Umverteilung von unten nach oben. Dem folgt auch das Statement "Wer da hat, dem wird gegeben werden. Wer da aber nicht hat, dem wird noch genommen." [Mt 13,12; Mt 25,29; Lk 19,26]. Das sollte wohl reichen, um Gott und Kapitalismus miteinander in Einklang zu bringen.
[/sarkast]
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#355783) Verfasst am: 09.10.2005, 01:11 Titel: |
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Zitat: | ...
Seinen Kritikern hielt Bush entgegen: «In der Mitte eines langen Kampfes gibt es immer die Versuchung, ein ruhiges Leben zu suchen, sich den Pflichten und den Problemen der Welt zu entziehen und zu hoffen, dass der Feind des Fanatismus überdrüssig und der Morde müde wird.» Die USA würden die Nerven behalten und gewinnen. Die USA würden sich nicht aus dem Irak zurückziehen.
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Im Moment besteht offensichtlich die Gefahr eines Bürgerkrieges im Irak. Man darf gespannt sein wie stark die Nerven der USA wirklich sind.
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#356176) Verfasst am: 09.10.2005, 23:36 Titel: Re: George W. Bush: Islamisten wollen ein islamisches Großreich errichten |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | venicius hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: | venicius hat folgendes geschrieben: | Wobei ich einen starken islamischen Staat nicht so kritisch sehe wie Bush es sicherlich tut.
Er wäre zumindest ein Gegengewicht zum kapitalistischen Westen. |
Deine Einschätzung spricht gegen dich. Warum willst du, dass ein großer Teil der Menschheit unter einem extrem rechtskonservativen, erklärt menschenrechtswidrigen System leiden muss? Es ist mir unverständlich! |
Weil ich davon überzeugt bin, dass jede Gesellschaft sich aus sich selbst heraus entwickeln muss. |
Aha. Und deshalb siehst du islamische Staaten nicht so kritisch und freust dich sogar über ihre Funktion als Gegengewicht? Verstehe ich nicht.
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Ich freue mich darüber, dass die islamische Kultur zu neuer Stärke und neuem Selbstbewusstsein gelangt und sich aus der Opferrolle begibt. Darüber, dass dieses Volk sich nicht eine Religion, oder ein Staats- oder ein Wirtschaftssystem oktruieren lässt, sondern versucht sich selbstbestimmt zu weiterzuentwickeln. Ob mir diese Entwicklung dann gefällt, ist wieder eine ganz andere Frage. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass der Westen dem Orient seine Werte nicht aufzwingen kann, sondern dass die Entwicklung sich autonom vollziehen muss. Und da hat niemand, auch kein GW Bush reinzupfuschen. Mag ja sein, dass unser Wertesystem für uns ganz gut funktioniert und vielleicht wird es sich ja dort ganz ähnlich entwickeln, muss es aber nicht...
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