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Gute Gewalt
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44698

Beitrag(#377610) Verfasst am: 23.11.2005, 23:47    Titel: Antworten mit Zitat

fred hat folgendes geschrieben:
Zitat:

Allerdings löst diese Aussage irgendwie ablehnende pawlowsche Reflexe bei mir

tja, man muss sich der Realität stellen.

(aber tröste Dich: nach 40 kommt dann langsam Alzheimer - und dann vergisst man über kurz oder lang wieder, dass man jemals Verstand hatte, und das Herz gewinnt wieder oberhand)


Wovon zur Hölle sprichst du??? Am Kopf kratzen
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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fred
findet Gloria echt dufte



Anmeldungsdatum: 19.10.2005
Beiträge: 261

Beitrag(#377612) Verfasst am: 23.11.2005, 23:48    Titel: Antworten mit Zitat

äh ?
komisch, hab's vergessen.
_________________
1405006117752879898543142606244511569936384000000000
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JTB
Niemand



Anmeldungsdatum: 17.03.2004
Beiträge: 429

Beitrag(#377624) Verfasst am: 24.11.2005, 00:18    Titel: Antworten mit Zitat

Ghandi, einer der Väter des gewaltlosen Widerstandes, hielt Sitzblockaden für extrem unmoralisch; ich gebe ihm in diesem Punkt gerne recht, aber es bleibt immer die Frage offen, wie man "Gewalt" denn nun definiert.
_________________
Und genau dann, als ich alle überzeugt hatte, wurde mir klar, dass ich mir irrte.
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#377645) Verfasst am: 24.11.2005, 00:38    Titel: Antworten mit Zitat

Auszug aus Wikipedia:
Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Gewalt (eine Bildung des althochdeutschen Verbes walten, bzw. waltan – stark sein, beherrschen) bezeichnet von seiner etymologischen Wurzel her das 'Verfügenkönnen über innerweltliches Sein'. Der Begriff hebt ursprünglich also rein auf das Vermögen zur Durchführung einer Handlung ab und beinhaltet kein Urteil über deren Rechtmäßigkeit. Im heutigen Sprachgebrauch wird "Gewalt" dagegen stark wertend verwendet. Eine allgemein akzeptierte Definition des Begriffs gibt es nicht, da seine Verwendung in Abhängigkeit von dem spezifischen Erkenntnissinteresse stark variiert.
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#377654) Verfasst am: 24.11.2005, 00:45    Titel: Antworten mit Zitat

Gute Gewalt? Da fällt mir der Spruch ein:

"Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht."

Und neben dem Gesetz gibt es ja auch noch sowas wie das Rechtsempfinden. Und das wird von den Regierenden und ihren Strippenziehern zur Zeit mächtig mit den Füßen getreten...
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Baldur
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#377661) Verfasst am: 24.11.2005, 00:51    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Gute Gewalt? Da fällt mir der Spruch ein:

"Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht."

Und neben dem Gesetz gibt es ja auch noch sowas wie das Rechtsempfinden. Und das wird von den Regierenden und ihren Strippenziehern zur Zeit mächtig mit den Füßen getreten...


Leider lässt sich der Widerstand idR erst nach der Überwindung des Systems legitimieren.
Bis dahin nennt man es subversive und verfassungsfeindliche Agitation.
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joyborg
registriert



Anmeldungsdatum: 20.01.2004
Beiträge: 2235

Beitrag(#377684) Verfasst am: 24.11.2005, 01:17    Titel: Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:


Leider lässt sich der Widerstand idR erst nach der Überwindung des Systems legitimieren.
Bis dahin nennt man es subversive und verfassungsfeindliche Agitation.


Ich weiß nicht, ob du das selbe meinst wie das, was ich meine. Aber wenn wir das selbe meinen, dann heißt das heute nicht mehr "subversive und verfassungsfeindliche Agitation" Mit den Augen rollen , sondern ist eine Teilmenge des handlichen "Terrorismus" Sehr glücklich .


Zuletzt bearbeitet von joyborg am 24.11.2005, 01:20, insgesamt 2-mal bearbeitet
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#377686) Verfasst am: 24.11.2005, 01:18    Titel: Antworten mit Zitat

Surata hat folgendes geschrieben:
Die Einteilung von Gewalt in gute und böse ist m.E. sinnlos. Ich kann sie aber subjektiv einteilen in eine (für mich oder andere) sinnvolle.

Würde mein Bruder mit einem Messer bedroht, und ich hätte eine Möglichkeit in Form einer Pistole, hier physische Gewalt anzuwenden und damit meinen Bruder das Leben zu retten, dann wäre sie für mich sinnvoll, evtl. sogar im Rahmen einer erweiterten Notwehr (leider weiß ich nicht, wie das juristisch zu sehen ist), würde aber trotzdem nicht zu einer "guten" Gewalt.


Gewalt als solche ist weder gut noch böse, sondern ein Werrkzeug, das, wie jedes Werkzeug, zum guten wie zum bösen verwendet werden kann.

Übrigens würde ein gestandener Vertreter der "Gewalt ist böse"-Ideologie dir wahrscheinlich jetzt des langen und breiten erklären, wieso Notwehr keine Gewalt ist.
_________________
Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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George
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 4485

Beitrag(#377729) Verfasst am: 24.11.2005, 03:27    Titel: Re: Gute Gewalt Antworten mit Zitat

DerTorsten hat folgendes geschrieben:
Viele sind der Meinung, das Gute könne und dürfe nie mit Gewalt errungen werden. Die Begründung lautet, Gewalt sei etwas Schlechtes, was man Keinem antun dürfe, das würden nur böse Menschen tun.

Das ist absurd. Zunächst einmal muß man dazu untersuchen, welche Formen der Gewalt vorhanden sind. Sie läßt sich beispielsweise in physische, psychische und soziale Gewalt untergliedern. Sie beinhaltet jede Form von Zwangsmaßnahmen, die ein bestimmtes erwünschtes Verhalten erzeugt oder ein unerwünschtes unterdrückt. Angefangen bei Ge- und Verboten, die wir bei der Kindererziehung mit Zuwendungsentzug untermauern bis hin zur Anwendung körperlicher Gewalt bei der Durchsetzung des Freiheitsentzugs von Straftätern gehört sie nicht nur zur alltäglichen Organisation der Gesellschaft, sie ist sogar notwendig, um die Gesellschaft vor Entwicklung oder Fortsetzung schädigenden Verhaltens zu schützen. Kaum Jemand wird bestreiten, daß sie - zumindest in Extremsituationen - die einzige Handlungsoption zum guten Zweck darstellt.

Die Frage ist also nicht, ob für einen guten Zweck Gewalt angewendet werden darf, sondern was dieser gute Zweck ist. Er wurde bereits genannt: Die Abwendung von Schaden für Personen und / oder die Gesellschaft. Bei einem Mörder, bei dem Wiederholungsgefahr besteht, wird kaum Jemand daran zweifeln, welches Gut hier höher ist: seine psychische und soziale Unversehrtheit, also Freiheit, oder die physische Unversehrtheit seiner möglichen Opfer.

Also ist unsinnig, Gewaltanwendung generell abzulehnen oder als etwas Schlechtes zu betrachten. Nach Abwägung des höherwertigen Gutes und bei nachweisbarer Unwirksamkeit anderer Mittel kann Gewaltanwendung also nicht nur gut, sondern ihre Unterlassung auch schlecht sein. Gefühlsduselei und Gutmenschentum sind keine geeigneten Maßstäbe, um objektiv notwendige Maßnahmen zu beurteilen. Da der Mensch ein vernunftbegabtes Wesen ist, sollte er die Vernunft auch zur Grundlage seines Handelns machen.


Gewalt gehört zum Leben ! dennoch ist es ratsam sie nur anzuwenden wenn es sich nicht mehr anders machen lässt , den man gerät unweigerlich in eine Spirale die die lebensqualität mindert.
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pyrrhon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#377744) Verfasst am: 24.11.2005, 09:04    Titel: Re: Gute Gewalt Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Gewalt gehört zum Leben ! dennoch ist es ratsam sie nur anzuwenden wenn es sich nicht mehr anders machen lässt , den man gerät unweigerlich in eine Spirale die die lebensqualität mindert.

Stimmt! Man lese nur das Alte Testament! Was waren das noch für Zeiten, wo man noch mit Hexen das machte, was der HERR befohlen hat! Aber das heutige verderbte Geschlecht macht ja nicht mehr, was der Leadergott befiehlt. Deprimiert
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#377825) Verfasst am: 24.11.2005, 12:16    Titel: Antworten mit Zitat

Im Deutschen werden leider häufig zwei Konzepte der Gewalt wegen des gleichlautenden Begriffs durcheinandergeworfen, nämlich Staatsgewalt (lat. potestas, engl. power) und gegen ein Objekt gerichtete Gewalt (lat. violentia, engl. violence).

Erstere ist im Regelfall notwendig, in ihrer Ausprägung und Reichweite jedoch natürlich diskutierbar.
Letztere ist im Regelfall unerwünscht und nur im Notfall notwendig, z.B. um Gewalt gleicher Kategorie gegen sich oder andere abzuwehren.

Daß potestas durch die Handlanger des Staates schonmal mit violentia durchgesetzt wird, ist unbestritten. Die Qualität eines Staates kann man wohl zum Teil an dem Ausmaß dieser Gewaltanwendung messen.
_________________
"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Stefan
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#377827) Verfasst am: 24.11.2005, 12:26    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn zwei Boxer sich im Ring gegenseitig in die Fresse schlagen und der Erlös aus diesem Kampf für einen "Guten Zweck" gependet wird, ist das doch "gute Gewalt", oder?
Also auch Gewaltverherrlichung?
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fred
findet Gloria echt dufte



Anmeldungsdatum: 19.10.2005
Beiträge: 261

Beitrag(#377949) Verfasst am: 24.11.2005, 16:56    Titel: Antworten mit Zitat

Ein bisschen wie "Pudding an die Wand nageln", da die Definition von Gewalt und "guter Zweck" sich hier scheinbar immer aus der Schusslinie bewegen.
Zitat:

Die Frage ist also nicht, ob für einen guten Zweck Gewalt angewendet werden darf, sondern was dieser gute Zweck ist. Er wurde bereits genannt: Die Abwendung von Schaden für Personen und / oder die Gesellschaft.

Wir sind uns doch glaube ich einig, dass Gewalt als Notwehr gegen einen gewalttätigen Unterdrücker, Mörder, Verbrecher oder auch Terroristen der unschuldige Opfer fordert (!) erlaubt ist.

Der springende Punkt ist doch "und / oder die Gesellschaft.", da man dies beliebig ausdehnen kann, um am Ende notfalls bereits Kritik an der Gesellschaft (wie in Diktaturen zumeist, nach Revolutionen oft, üblich), der Drang nach Profit im Kapitalismus (wie von vielen fundamentalistischen Linken), der Drang nach Sozialismus/Kommunismus (wie von fundamentalistischen Neoliberalen a la Mc Carty) oder der Drang nach religiöser/sexueller/geistiger Selbstverwirklichung (wie in fundamentalistischen Gottesstaaten) als Gewalt gegen die Gesellschaft interpretiert wird.

Also sollten wir diese "Gewalt gegen die Gesellschaft" doch mal genauer definieren - oder ?
_________________
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