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Negative Folgen von Tsunami-Hilfe

 
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hacketaler
Frauen ficken ist was für Schwuchteln!



Anmeldungsdatum: 10.02.2005
Beiträge: 6031

Beitrag(#394486) Verfasst am: 03.01.2006, 23:13    Titel: Negative Folgen von Tsunami-Hilfe Antworten mit Zitat

Während Weihnachten hab ich im Radio ein Interview gehört mit einem Mann, der vor einigen Jahren in Sri Lanka eine Schule gebaut hat.

Nach dem Tsunami wurde er wohl gefragt, ob er das nicht wiederholen wolle.
Also suchte er Spender und wurde wohl auch von 3 Gemeinden aus seiner Region unterstützt.
Irgendwann fiel die Frage, was denn das grösste Problem gewesen wäre. Die Antwort fand ich dann doch sehr erstaunlich.
Er meinte die Suche nach einem geeigneten Grundstück wäre das schwierigste gewesen, weil die Landpreise teils um das 5-fache gestiegen sind.
Dieser Preisschock wurde durch Hilfsorganisationen ausgelöst, die sich praktisch darum schlagen solche Grundstücke zu kaufen, um medienwirksame Hilfsprojekte durchzuführen.

Einige Tage später erzählte mir mein Dad von guten Bekannten. Die hatten seit ca. 15 ein Ferienhaus in Phuket und auch entsprechende Kontakte zu Einheimischen. Ihre Meinung zu den angeblichen Hilfen fiel ebenso ernüchternd aus. Geld sei in Unmengen vorhanden. Es käme nur nie zu den wirklich Bedürftigen. Auch hier soll medienwirksamkeit der einzige Faktor gewesen sein. Ältere Leute oder schlicht Bauern hätten bisher praktisch keine Hilfen bekommen und hausen in notdürftigen Hütten. Kinderprojekte werden aber gross eröffnet mit Pressetermin und allem drum und dran....


Worauf kann man sich in dieser Scheisswelt eigentlich noch verlassen?
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Komodo
Maggots!



Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 4588
Wohnort: 2Fort

Beitrag(#394507) Verfasst am: 03.01.2006, 23:36    Titel: Re: Negative Folgen von Tsunami-Hilfe Antworten mit Zitat

hacketaler hat folgendes geschrieben:
Worauf kann man sich in dieser Scheisswelt eigentlich noch verlassen?
Nur auf den Tod(, leider).
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hacketaler
Frauen ficken ist was für Schwuchteln!



Anmeldungsdatum: 10.02.2005
Beiträge: 6031

Beitrag(#394511) Verfasst am: 03.01.2006, 23:40    Titel: Antworten mit Zitat

Code:
ed2k-suchtip: die.story.-.Hilfe,.das.Geld.muss.Weg.avi



beschreibung:
die Story - Hilfe, das Geld muss weg!
Was aus den Tsunami-Spenden wurde

Ein Film von Christian Jentzsch
Redaktion: Barbara Schmitz

Es war die größte Katastrophe unserer Zeit. Es war die größte Spendenaktion aller Zeiten. Es sollte in möglichst kurzer Zeit geholfen werden. Ein Jahr später hat der "story"-Autor Christian Jentzsch sich in Begleitung von Dr. Richard Munz, der u.a. für das Deutsche Rote Kreuz arbeitet, nach Sri Lanka und Thailand begeben, um nachzuschauen, wie sinnvoll die Spenden eingesetzt wurden.

Fazit: Masse macht verschwenderisch. Der Ersthelfer Richard Munz erlebt einen Konkurrenzkampf der Hilfe. Wer bekommt als Erster ein Projekt? Wo kann man überhaupt noch Geld ausgeben? In Sri Lankas Süden tragen selbst die neuen Mülleimer den Namen einer Hilfsorganisation. In einer thailändischen Neubausiedlung hat man die Küchen in den Häusern vergessen. Jetzt rücken die Bautrupps erneut an. Leider hatte man zuvor versäumt, die Betroffenen zu fragen, wie die Bauten aussehen sollten. Gemeinsam mit "Plan international" baut das Reiseunternehmen TUI in Sri Lanka neue Häuser für Tsunami-Opfer. Der Werbespot des Unternehmens zeigt lachende Kinder, die sich von dem Unternehmen wünschen durften, wie ihr künftiges Dorf aussehen soll. Nur: die Kinder aus dem Werbespot werden hier gar nicht alle einziehen können.

Die story "Hilfe, das Geld muss weg!" dokumentiert an vielen Beispielen, dass viel Geld in den Sand gebaut wurde, weil es nicht direkt an die Betroffenen ausgezahlt werden kann, weil Behörden vor Ort eigene politische Interessen verfolgen und weil die Hilfsorganisationen untereinander konkurrieren und schnell Fakten schaffen wollen. "Alles gut gemeint, aber falsch gemacht", so Richard Munz. Die story erzählt von einer "Reise durch das humanitäre Absurdistan."
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Critic
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16339
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#394570) Verfasst am: 04.01.2006, 01:59    Titel: Antworten mit Zitat

hacketaler hat folgendes geschrieben:
Fazit: Masse macht verschwenderisch. Der Ersthelfer Richard Munz erlebt einen Konkurrenzkampf der Hilfe. Wer bekommt als Erster ein Projekt? Wo kann man überhaupt noch Geld ausgeben? In Sri Lankas Süden tragen selbst die neuen Mülleimer den Namen einer Hilfsorganisation. In einer thailändischen Neubausiedlung hat man die Küchen in den Häusern vergessen. Jetzt rücken die Bautrupps erneut an. Leider hatte man zuvor versäumt, die Betroffenen zu fragen, wie die Bauten aussehen sollten.


"Gut gemeint" ist ja nicht gleichbedeutend mit "gut gemacht". Da wurden neue Häuser gebaut, schön stabil, nämlich aus Beton. Allerdings auch ohne Fenster, so daß man sich im Sommer darin gar nicht aufhalten kann.
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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JTB
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Beitrag(#394580) Verfasst am: 04.01.2006, 02:41    Titel: Antworten mit Zitat

Mit Hilfsorganisationen verhält es sich eben - trotz der gravierenden Unterschiede in anderen Bereichen - wie mit Fernsehsendern: Die Einschaltquoten bestimmen, was nächstes Jahr möglich ist. Und so wie die Papstwahl (respektive eigentlich der Tod eines Papstes) vielen Sendern viel Geld eingebracht hat, hat der Tsunami vielen Hilfsorganisationen viel Geld eingebracht. Aber bevor wir uns darüber aufregen, warum Fernsehsender und Hilfsorganisationen immer so ein Feuerwerk der Medien abbrennen (und dabei anderes für das Feuerwerk zurückstellen), nur um unsere Aufmerksamkeit zu erregen, sollten wir uns doch mal lieber fragen, warum wir sie ohne dieses Feuerwerk kaum noch wahrnehmen.
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Und genau dann, als ich alle überzeugt hatte, wurde mir klar, dass ich mir irrte.
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DemonDeLuxe
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Beitrag(#394589) Verfasst am: 04.01.2006, 03:25    Titel: Antworten mit Zitat

JTB hat folgendes geschrieben:
Aber bevor wir uns darüber aufregen, warum Fernsehsender und Hilfsorganisationen immer so ein Feuerwerk der Medien abbrennen (und dabei anderes für das Feuerwerk zurückstellen), nur um unsere Aufmerksamkeit zu erregen, sollten wir uns doch mal lieber fragen, warum wir sie ohne dieses Feuerwerk kaum noch wahrnehmen.


Das ist zwar ein exzellenter Punkt mit durchaus, sagen wir: "besinnlichen" Qualitäten, aber ich denke, die Antwort liegt auf der Hand: Reizüberflutung. Zumal die Aussage "warum wir sie ohne dieses Feuerwerk kaum noch wahrnehmen" ja ein kaum verifizierbares Postulat ist, denn wie will man dem medialen Sperrfeuer entkommen und dennoch überhaupt von den Geschehnissen erfahren?
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JTB
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Beiträge: 429

Beitrag(#394593) Verfasst am: 04.01.2006, 03:41    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe bei mir festgestellt, dass ich "Reizüberflutung" gerne vorschnell als Grund angebe, auch dann, wenn ich mich eigentlich über eine Sache besser hätte informieren können.
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Und genau dann, als ich alle überzeugt hatte, wurde mir klar, dass ich mir irrte.
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DemonDeLuxe
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Beitrag(#394598) Verfasst am: 04.01.2006, 04:06    Titel: Antworten mit Zitat

JTB hat folgendes geschrieben:
Ich habe bei mir festgestellt, dass ich "Reizüberflutung" gerne vorschnell als Grund angebe, auch dann, wenn ich mich eigentlich über eine Sache besser hätte informieren können.


Stattgegeben. Aber konkret in diesem Falle greift es, denke ich. Nicht nur, dass wir in der multimedialen Welt absolut MEHR Nachrichten erhalten; es sind auch mehr SCHLECHTE, wie jeder nach einigen Tagesschau-Sendungen bestätigen wird. Und natürlich mehr WERBUNG. Das sind denkbar schlechte Voraussetzungen für Meldungen, die über weitere schlechte Dinge berichten müssen in der Hoffnung auf Unterstützung (=> Werbung). Was bleibt, als mit den Wölfen zu heulen?
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JTB
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Beitrag(#394603) Verfasst am: 04.01.2006, 04:34    Titel: Antworten mit Zitat

Mich beschleicht das gute Gefühl (so sarkastisch das in diesem Zusammenhang auch klingen mag), das wir doch eigentlich auf der gleichen Seite am Tau ziehen.
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Und genau dann, als ich alle überzeugt hatte, wurde mir klar, dass ich mir irrte.
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DemonDeLuxe
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Beitrag(#394665) Verfasst am: 04.01.2006, 12:22    Titel: Antworten mit Zitat

JTB hat folgendes geschrieben:
Mich beschleicht das gute Gefühl (so sarkastisch das in diesem Zusammenhang auch klingen mag), das wir doch eigentlich auf der gleichen Seite am Tau ziehen.


Dem würde ich gar nicht widersprechen wollen - und das heißt schon was bei mir ewigem Antagonisten zwinkern
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HONI SOIT QUI MAL Y PENSE
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