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Stanley "Tookie" Williams - Die Hinrichtung des Schriftstellers
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Tegularius
surreal



Anmeldungsdatum: 28.07.2005
Beiträge: 2002

Beitrag(#400085) Verfasst am: 12.01.2006, 08:01    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Du gehst nicht auf meine Frage ein !wenn es keinen gegebenen wert des Lebens gibt entscheidet die Gesellschaft über dessen wert ! Insofern kann sie auch über das Ableben eines Straftäters entscheiden. Wenn der Humanismus ein wichitges gut für eine Gesellschaft ist , ist er dennoch sehr fragil,warum soll der Humanismus menschen schützen die den Wert eines Lebens niedirger einschätzen als den eines Stückes Holz.
Wir sprechen hier nicht über ewige Werte sondern über gesellschaftliche vereinbarungen .


Die Grundlage, niemanden zu töten (außer in unmittelbarer Notwehr), ist nur konsequent, wenn man die Absicht hat, eine friedliche Gesellschaft aufzubauen. Wenn der Staat unter bestimmten Umständen einen Menschen hinrichten kann, ist das doch nur eine stille Anerkennung brutaler Gewalt gegen Wehrlose zum Zwecke der Rache oder Abschreckung etc.
Das könnte man dann beliebig ausweiten: Tötung von Mördern, Kastration von Sexualstraftäter, Amputation der Körperteile von Dieben usw.
Wenn man das nicht will - da es zur Verrohung der Gesellschaft beiträgt, wenn der Staat selbst äußerste Roheit als legitimes Mittel zur Konfliktbegegnung betrachtet - sollte man das natürlich nicht so handhaben. Und da die Grenze willkürlich wäre, lässt man solche Methoden komplett weg.

Zitat:
Würde der Humanismus soweit gehen könnten wir alle Gefängnisse in resozialisierungszentren umbauen das impliziert allerdings ein menschliches Ideal das davon ausgeht das der jeder mensch unter den richtigen Bedingungen
nur gutes tut oder gut bzw sozial werden muß, das halte ich für einen naiven STandpunkt.
Unabhängig von sozialisation und konditionierung hat der Mensch auch eine raubtiernatur und kann er ausleben oder nicht .


Hier widersprichst du dir auch wieder selbst: auf der einen Seite sagst du, dass sich ein Mensch trotz Sozialisation und "Raubtiernatur" gegen die Ausführung destruktiver Handlungen entscheiden kann, und auf der anderen Seite sagst du, dass die Vorstellung der Resozialisierung in diesen Fällen blanker Idealismus sei.
Was denn nun? Deinen eigenen Vorannahmen gemäß müsstest du doch eigentlich die Meinung vertreten, dass man den "Geist" dieses Täters unabhängig von seiner "Natur" und seiner Sozialisation (also im Wesentlichen der Summe seiner Erfahrungen) auf den "rechten Weg" bringen kann.
Wenn du dies allerdings nicht annimmst, dann frage ich mich, wie du auf den Gedanken kommst, dass er überhaupt "Schuld" an seiner Tat hat? Und weiter, wie du darauf kommst, dass man ihn für diese Schuld gar hinrichten dürfte?
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#400137) Verfasst am: 12.01.2006, 10:56    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Euer standpunkt impliziert das es einen wert des lebens an und für sich gibt ohne das dieser infrage gestellt werden dürfte . Das scheint mir ein metaphysischer Standpunkt !
Ich persönlich finde das ganz interessant , aber ihr als atheisten ?


Ich kann daran beim besten Willen nichts Metaphysisches entdecken, könntest du das näher erläutern?
Oder geht es nur darum das man alles irgendwie auch metaphysisch begründen kann (Gott will, dass du deinen Abfall trennst! zwinkern )
_________________
Storm by Tim Minchin
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Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11519

Beitrag(#400149) Verfasst am: 12.01.2006, 11:27    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Babyface hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Euer standpunkt impliziert das es einen wert des lebens an und für sich gibt ohne das dieser infrage gestellt werden dürfte . Das scheint mir ein metaphysischer Standpunkt !
Ich persönlich finde das ganz interessant , aber ihr als atheisten ?

So? Wie erklärst Du Schlaumeier Dir denn, dass hier manche für Sterbehilfe sind oder es gerechtfertigt finden einen Menschen in Notwehr zu töten?


Du gehst nicht auf meine Frage ein !

Doch. Du hattest behauptet, "wir" würden von einem Wert des Lebens an sich ausgehen, ohne dass dieser infrage gestellt werden dürfe. Und ich habe an zwei Beispielen belegt, dass dies offenbar nicht der Fall ist.

Zitat:
Wir sprechen hier nicht über ewige Werte sondern über gesellschaftliche vereinbarungen.

Das hatten wir hier schonmal: http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=325806#325806

Natürlich kann nicht nur jeder einzelne, sondern auch die Mehrheit auf dem Holzweg sein.
_________________
posted by Babyface
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Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#400188) Verfasst am: 12.01.2006, 13:05    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Euer standpunkt impliziert das es einen wert des lebens an und für sich gibt ohne das dieser infrage gestellt werden dürfte . Das scheint mir ein metaphysischer Standpunkt !
Ich persönlich finde das ganz interessant , aber ihr als atheisten ?


Dir scheint ein vernünftiger Standpunkt endlich mal religös genug und dann teilst du ihn nicht.(Wobei dieser Standpnkt wie Babyface bereits gezeigt hat eben keinen absoluten Wert des Lebens vorraussetzt)
Achja und mit nicht wirksamer Resozialisation pro Todesstrafe argumentieren erscheint mir nicht vernünftig, da eine lebenslange Haftstrafe die Gesellschaft im gleichen Maße schützt und entdeckte Justizirrtürmer noch halbwegs korrigiert werden können.
_________________
Trish:(
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George
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 4485

Beitrag(#400317) Verfasst am: 12.01.2006, 18:21    Titel: Antworten mit Zitat

Die Todesstrafe relativert den wert des Lebens genauso wie es jeder Krieg tut oder wie es Gulags und die KZs getan haben.In vielfacher weise tut es auch der Kapitalismus jeden Tag.
In Japan gibt es einen ehrenvollen Tod wegen überarbeitung , genannt Karoshi.
Es sind gerade materialistische -perspektiven die den Wert des Lebens bis heute hin in den schillernsten Varianten willkürlich festlegen , oder entkräften.
Das wundert auch nicht, denn vom materialistischen Standpunkt aus gibt es keinen wert des Lebens an und für sich !
Eine humanistische Perpektive ist sicher konstruktiv und auf selbsterhaltung ausgerichtet , ich halte sie aber als reines vernunftskonstrukt für zu schwach . Ganz davon abgesehen hat sie für mich eher eine metaphysische Komponente die aber nicht erklärbar ist.
Ich bleibe dabei , die ablehnung der Todestrafe von einem Materialistischen Standpunkt aus , ist zwar zunächst konstruktiv und auch nicht unvernünftig , aber keineswegs zwingend .
Eine moralische Empörung von diesem Standpunkt aus halte ich sogar für schlichtweg naiv und bigott.
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Tegularius
surreal



Anmeldungsdatum: 28.07.2005
Beiträge: 2002

Beitrag(#400321) Verfasst am: 12.01.2006, 18:27    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Ich bleibe dabei , die ablehnung der Todestrafe von einem Materialistischen Standpunkt aus , ist zwar zunächst konstruktiv und auch nicht unvernünftig , aber keineswegs zwingend


Das hat doch auch niemand behauptet. Am Kopf kratzen
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#400328) Verfasst am: 12.01.2006, 18:30    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:

Eine moralische Empörung von diesem Standpunkt aus halte ich sogar für schlichtweg naiv und bigott.

Du empörst dich über einen Mörder doch auch so, daß du seine Vernichtung befürwortest.
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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George
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 4485

Beitrag(#400334) Verfasst am: 12.01.2006, 18:39    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:

Eine moralische Empörung von diesem Standpunkt aus halte ich sogar für schlichtweg naiv und bigott.

Du empörst dich über einen Mörder doch auch so, daß du seine Vernichtung befürwortest.


ja , eine emotionale regung die ich mir erlaube und mit dem allergrößten teil der WEltbevölkerung teile . Ich haben 2 Töchter , mittlerweile sind sie erwachsen , hätte sie als Kind jemand mißbraucht oder getötet bin ich sicher das er es niemnals bis in einen Gerichtsaal geschafft hätte. Die daraus resultierende haftstrafe hätte ich ohne weiteres in Kauf genommen !
Ich bin auch heute bereit einen menschen zu töten wenn ich es für richtig halte , so hätte ich damals in der Normandie auch auf seitén der Alliierten gekämpft , auch dann wenn es meinen Kopf gekostet hätte. Ich denke es gibt im Leben Dinge für die man auch mit seinem Leben einstehen kann und das halte ich nciht für unmoralisch.
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Tegularius
surreal



Anmeldungsdatum: 28.07.2005
Beiträge: 2002

Beitrag(#400339) Verfasst am: 12.01.2006, 18:43    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Ich bin auch heute bereit einen menschen zu töten wenn ich es für richtig halte...


Dann passt auf, dass du das nicht in einem Land tust, in dem du dafür am Strick landest. "Für richtig" halten wohl viele Mörder ihre Taten. Aber man muss diese Einschätzung ja nicht teilen...

Genau das ist eben das Problem: nur weil die Motive eines Mörders von dir nicht nachvollzogen werden können, muss sein Handeln an sich nicht unmoralischer gewesen sein als dasjenige, welches du im Affekt ebenso vollziehen würdest.


Zuletzt bearbeitet von Tegularius am 12.01.2006, 18:45, insgesamt einmal bearbeitet
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Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#400340) Verfasst am: 12.01.2006, 18:43    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
ja , eine emotionale regung die ich mir erlaube und mit dem allergrößten teil der WEltbevölkerung teile . Ich haben 2 Töchter , mittlerweile sind sie erwachsen , hätte sie als Kind jemand mißbraucht oder getötet bin ich sicher das er es niemnals bis in einen Gerichtsaal geschafft hätte. Die daraus resultierende haftstrafe hätte ich ohne weiteres in Kauf genommen !

Würde ich auch. Deswegen ist es aber noch lange nicht gut.
Was wäre eigentlich wenn deine Tochter vergewaltigt worden wäre und sie den Vergewaltiger später nicht aus Notwehr ermordet? Forderst du dann auch die Todesstrafe?
Übrigens danke für meine neue sig.
_________________
Trish:(
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Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11519

Beitrag(#400683) Verfasst am: 13.01.2006, 12:16    Titel: Antworten mit Zitat

Das qualvolle Sterben
Während die Zahl der Todeskandidaten in den USA sinkt, ergeben neue Untersuchungen, dass Exekutionen oft schmerzhaft und langwierig sind.

_________________
posted by Babyface
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Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11519

Beitrag(#400685) Verfasst am: 13.01.2006, 12:20    Titel: Antworten mit Zitat

Zu viele Fehlurteile werden bekannt. In Amerika wächst die Skepsis gegenüber der Todesstrafe.

Sollte die neue DNA-Analyse Colemans Unschuld beweisen, wäre dies eine Zäsur in der inneramerikanischen Debatte über die Todesstrafe. In einem Klima wachsender Skepsis stützen sich ihre Befürworter vor allem auf zwei Argumente: Erstens hätten die Angehörigen des Mordopfers Anspruch auf Vergeltung, zweitens sei das Justizsystem zuverlässig genug, um etwaige Irrtümer „rechtzeitig“ – also vor der Exekution – zu korrigieren.

_________________
posted by Babyface
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Critic
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16361
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#403215) Verfasst am: 18.01.2006, 00:31    Titel: Antworten mit Zitat

ZDF hat folgendes geschrieben:
Kalifornien: Herzkranker 76-Jähriger hingerichtet

In der Nacht nach seinem 76. Geburtstag ist der älteste Todeskandidat
Kaliforniens hingerichtet worden. Clarence Ray Allen saß im Rollstuhl
und war beinahe taub und blind. Vier Monate vor seiner Hinrichtung wäre
er beinahe an einem Herzinfarkt gestorben, wurde aber wiederbelebt.
Bereits am Freitag hatte der kalifornische Gouverneur Arnold Schwar-
zenegger ein Gnadengesuch abgelehnt.

Nach dem 77-jährigen John Nixon, der im Dezember in Mississippi per
Giftinjektion getötet wurde, ist Allen der zweitälteste Hingerichtete seit
der Wiedereinführung der Todesstrafe 1976.


Interessant in diesem Zusammenhang finde ich, daß der Staat erst Geld investiert hat, um zu verhindern, daß der Todeskandidat vor seinem Hinrichtungstermin stirbt, und dann wieder Geld investiert, um ihn danach genau zu dem Termin zu Tode zu bringen. Obwohl man sowohl beim ersten als auch beim zweiten Mal einfach nur gar nichts hätte tun müssen, die Sache hätte sich im einen Fall innerhalb von Minuten und ansonsten wohl auch innerhalb von ein paar Wochen erledigt.

Erstens: siehe "Iran"-Thread. Eine zum Tode durch Steinigung verurteilte Frau wurde nach "Vollzug" der Steinigung noch lebend gefunden, ins Krankenhaus gekarrt, dort wieder bis zur "Hinrichtungsfähigkeit" hochgepäppelt, und schließlich ein zweites Mal - diesmal "mit (zweifelhaftem) Erfolg" - gesteinigt.

Zweitens: Das Argument, daß die Todesstrafe angeblich die günstigste Lösung sei, kann dann ja nicht stimmen, weil gewählte Lösung der Hinrichtung ja offenbar nicht die kostengünstigste Lösung war.

Drittens: Das Argument, daß der Mensch durch seine "nach den Gesetzen Kaliforniens todeswürdige Tat" sein Lebensrecht verwirkt habe, kann dann auch nicht stimmen, weil er ja wiederbelebt worden war.
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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George
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 4485

Beitrag(#403247) Verfasst am: 18.01.2006, 01:06    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
ZDF hat folgendes geschrieben:
Kalifornien: Herzkranker 76-Jähriger hingerichtet

In der Nacht nach seinem 76. Geburtstag ist der älteste Todeskandidat
Kaliforniens hingerichtet worden. Clarence Ray Allen saß im Rollstuhl
und war beinahe taub und blind. Vier Monate vor seiner Hinrichtung wäre
er beinahe an einem Herzinfarkt gestorben, wurde aber wiederbelebt.
Bereits am Freitag hatte der kalifornische Gouverneur Arnold Schwar-
zenegger ein Gnadengesuch abgelehnt.

Nach dem 77-jährigen John Nixon, der im Dezember in Mississippi per
Giftinjektion getötet wurde, ist Allen der zweitälteste Hingerichtete seit
der Wiedereinführung der Todesstrafe 1976.


Interessant in diesem Zusammenhang finde ich, daß der Staat erst Geld investiert hat, um zu verhindern, daß der Todeskandidat vor seinem Hinrichtungstermin stirbt, und dann wieder Geld investiert, um ihn danach genau zu dem Termin zu Tode zu bringen. Obwohl man sowohl beim ersten als auch beim zweiten Mal einfach nur gar nichts hätte tun müssen, die Sache hätte sich im einen Fall innerhalb von Minuten und ansonsten wohl auch innerhalb von ein paar Wochen erledigt.

Erstens: siehe "Iran"-Thread. Eine zum Tode durch Steinigung verurteilte Frau wurde nach "Vollzug" der Steinigung noch lebend gefunden, ins Krankenhaus gekarrt, dort wieder bis zur "Hinrichtungsfähigkeit" hochgepäppelt, und schließlich ein zweites Mal - diesmal "mit (zweifelhaftem) Erfolg" - gesteinigt.

Zweitens: Das Argument, daß die Todesstrafe angeblich die günstigste Lösung sei, kann dann ja nicht stimmen, weil gewählte Lösung der Hinrichtung ja offenbar nicht die kostengünstigste Lösung war.

Drittens: Das Argument, daß der Mensch durch seine "nach den Gesetzen Kaliforniens todeswürdige Tat" sein Lebensrecht verwirkt habe, kann dann auch nicht stimmen, weil er ja wiederbelebt worden war.


Den vergleich einer ehebrecherischen Frau mit einem Mörder finde ich schlicht unverschämt, genauso ist der vergleich beider Todesstrafen eine farce.
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Critic
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16361
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#403253) Verfasst am: 18.01.2006, 01:13    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Den vergleich einer ehebrecherischen Frau mit einem Mörder finde ich schlicht unverschämt, genauso ist der vergleich beider Todesstrafen eine farce.


Finde ich nicht: Tod ist Tod, vollkommen indiskriminit, wer da stirbt und gleich wieviel er auf dem Kerbholz hat oder nicht.
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George
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 4485

Beitrag(#403374) Verfasst am: 18.01.2006, 12:42    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Den vergleich einer ehebrecherischen Frau mit einem Mörder finde ich schlicht unverschämt, genauso ist der vergleich beider Todesstrafen eine farce.


Finde ich nicht: Tod ist Tod, vollkommen indiskriminit, wer da stirbt und gleich wieviel er auf dem Kerbholz hat oder nicht.


in deinem Weltbild vielleicht , in meinem nicht .
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Critic
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16361
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#403878) Verfasst am: 19.01.2006, 00:30    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Den vergleich einer ehebrecherischen Frau mit einem Mörder finde ich schlicht unverschämt, genauso ist der vergleich beider Todesstrafen eine farce.


Finde ich nicht: Tod ist Tod, vollkommen indiskriminit, wer da stirbt und gleich wieviel er auf dem Kerbholz hat oder nicht.


in deinem Weltbild vielleicht , in meinem nicht .


Gleichwohl forderst Du, daß alle so ticken sollen wie Du. Das ist das Süffisante an der Verfechtung von etwas sozusagen "Endwertigem", also einer Handlung, die einen endgültigen Zustand zuweist, also Kriminalisierung bestimmter Handlungen oder Zustände bzw. auch die Todesstrafe: Die Todesstrafe ist etwas nicht mehr Revidierbares. Genauso auch die Wegnahme von Lebenszeit. Allerdings ist die Wegnahme des Lebens im Vergleich dazu nicht einmal ansatzweise zu entschädigen.
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George
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 4485

Beitrag(#403888) Verfasst am: 19.01.2006, 00:43    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Den vergleich einer ehebrecherischen Frau mit einem Mörder finde ich schlicht unverschämt, genauso ist der vergleich beider Todesstrafen eine farce.


Finde ich nicht: Tod ist Tod, vollkommen indiskriminit, wer da stirbt und gleich wieviel er auf dem Kerbholz hat oder nicht.


in deinem Weltbild vielleicht , in meinem nicht .


Gleichwohl forderst Du, daß alle so ticken sollen wie Du. Das ist das Süffisante an der Verfechtung von etwas sozusagen "Endwertigem", also einer Handlung, die einen endgültigen Zustand zuweist, also Kriminalisierung bestimmter Handlungen oder Zustände bzw. auch die Todesstrafe: Die Todesstrafe ist etwas nicht mehr Revidierbares. Genauso auch die Wegnahme von Lebenszeit. Allerdings ist die Wegnahme des Lebens im Vergleich dazu nicht einmal ansatzweise zu entschädigen.

Ich kann nur nochmals betonen das ich in dieser Sache höchst Ambivalent bin ich wollte mit diesem Thema einfach nur klarmachen das es nicht so einfach ist Herrn Schwarzenegger vom moralischen Podest aus zu verurteilen. Besonders materialistische humanisten haben da in meinen Augen einen ganz schwierigen Stand , da von diesem Standpunkt der wert des Lebens willkürlich und gesellschaftlich festgelegt wird.
Ich bleibe in dieser Frage offen , und das eben auch für die Todesstrafe.
Gruß George
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Kramer
postvisuell



Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#403896) Verfasst am: 19.01.2006, 01:02    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Besonders materialistische humanisten haben da in meinen Augen einen ganz schwierigen Stand , da von diesem Standpunkt der wert des Lebens willkürlich und gesellschaftlich festgelegt wird.


Besonders materialistische Humanisten haben da eine besondere Verantwortung, da sie davon ausgehen, dass mit dem Tod die Existenz eines Menschen unwiederbringlich ausgelöscht wird.
_________________
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AdvocatusDiaboli
Öffentlicher Mobber



Anmeldungsdatum: 12.08.2003
Beiträge: 26397
Wohnort: München

Beitrag(#403898) Verfasst am: 19.01.2006, 01:04    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Den vergleich einer ehebrecherischen Frau mit einem Mörder finde ich schlicht unverschämt, genauso ist der vergleich beider Todesstrafen eine farce.


Finde ich nicht: Tod ist Tod, vollkommen indiskriminit, wer da stirbt und gleich wieviel er auf dem Kerbholz hat oder nicht.


in deinem Weltbild vielleicht , in meinem nicht .


Gleichwohl forderst Du, daß alle so ticken sollen wie Du. Das ist das Süffisante an der Verfechtung von etwas sozusagen "Endwertigem", also einer Handlung, die einen endgültigen Zustand zuweist, also Kriminalisierung bestimmter Handlungen oder Zustände bzw. auch die Todesstrafe: Die Todesstrafe ist etwas nicht mehr Revidierbares. Genauso auch die Wegnahme von Lebenszeit. Allerdings ist die Wegnahme des Lebens im Vergleich dazu nicht einmal ansatzweise zu entschädigen.

Ich kann nur nochmals betonen das ich in dieser Sache höchst Ambivalent bin ich wollte mit diesem Thema einfach nur klarmachen das es nicht so einfach ist Herrn Schwarzenegger vom moralischen Podest aus zu verurteilen. Besonders materialistische humanisten haben da in meinen Augen einen ganz schwierigen Stand , da von diesem Standpunkt der wert des Lebens willkürlich und gesellschaftlich festgelegt wird.
Ich bleibe in dieser Frage offen , und das eben auch für die Todesstrafe.
Gruß George


Mein Leben ist mir recht viel wert und ich denke, ich kann da auch für andere sprechen. Und ich kann mich auch in andere hineinfühlen. Deshalb habe ich auch als "materialistischer" Humanist eine recht umfassende Ahnung von dem, was Leben ist und für andere bedeutet. Deshalb kann es KEINE Relativierung geben. Soviel zur Willkürlichkeit und gesellschaftlichen Festlegung. Schon einmal davon gehört, dass "materialistische" Humanisten Emotionen haben? Mit den Augen rollen

Die Todesstrafe lehne ich ab, weil der Tod keine Strafe ist, da die Folgen der Strafe nicht erlebt werden. Ausserdem muss jedem Menschen die Chance zur tätigen Reue gegeben werden.
_________________
Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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George
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
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Beitrag(#403916) Verfasst am: 19.01.2006, 01:31    Titel: Antworten mit Zitat

ich bin nicht stark genug das Leben eines jeden menschen als wertvoll zubetrachten , zumindest nciht von einem materialistschen Standpunkt aus , gerade dieser Standpukt läßt doch enorm große unterschiede deutlich werden, und vor allem kann man von diesem Standpunkt aus das leben von ein paar Milliarden menschen sehr wohl komplett relativieren , aber ich will das jetzt nicht wieter aus führen
Ich nehme deshalb häufiger einen idealistischen und durchaus esotherischen Standpunkt ein von dem aus ich das Leben an und für sich sehr hoch einschätzen kann.
Ich kann eine Gesellschaft verstehen die sich nciht verpflichtet fühlt besonders destruktive Individuen wieterhin fürsorglich zu behandeln oder sich mit ihnen identifizieren zu wollen , was in letzter Konsequenz bedeutet sie zu töten.
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Wolf
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Beitrag(#403918) Verfasst am: 19.01.2006, 01:33    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Ich nehme deshalb häufiger einen idealistischen und durchaus esotherischen Standpunkt ein von dem aus ich das Leben an und für sich sehr hoch einschätzen kann.

Man merkst. Mit den Augen rollen
_________________
Trish:(
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George
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 4485

Beitrag(#403919) Verfasst am: 19.01.2006, 01:37    Titel: Antworten mit Zitat

modorok hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Ich nehme deshalb häufiger einen idealistischen und durchaus esotherischen Standpunkt ein von dem aus ich das Leben an und für sich sehr hoch einschätzen kann.

Man merkst. Mit den Augen rollen

Was hast du gegen einen esoterischen Standpunkt , oder einen Standpunkt der einfach nur die metaphysik des Lebens einräumt ohne sie strukturieren zu wollen , also letztlich ein demütiger Standpunkt von aus man sich immer wieder über das Leben wundert anstatt es in immer und immer wieder in die selben langweiligen modelle zu pressen.
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Wolf
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Anmeldungsdatum: 23.08.2004
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Beitrag(#403921) Verfasst am: 19.01.2006, 01:48    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
modorok hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Ich nehme deshalb häufiger einen idealistischen und durchaus esotherischen Standpunkt ein von dem aus ich das Leben an und für sich sehr hoch einschätzen kann.

Man merkst. Mit den Augen rollen

Was hast du gegen einen esoterischen Standpunkt , oder einen Standpunkt der einfach nur die metaphysik des Lebens einräumt ohne sie strukturieren zu wollen , also letztlich ein demütiger Standpunkt von aus man sich immer wieder über das Leben wundert anstatt es in immer und immer wieder in die selben langweiligen modelle zu pressen.

Ich bezog mich auf deine hohe Schätzung des Lebens. Hängt an deinem Baum eigentlich ein Pädophiler?
_________________
Trish:(
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George
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 4485

Beitrag(#403927) Verfasst am: 19.01.2006, 01:57    Titel: Antworten mit Zitat

modorok hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
modorok hat folgendes geschrieben:
George hat folgendes geschrieben:
Ich nehme deshalb häufiger einen idealistischen und durchaus esotherischen Standpunkt ein von dem aus ich das Leben an und für sich sehr hoch einschätzen kann.

Man merkst. Mit den Augen rollen

Was hast du gegen einen esoterischen Standpunkt , oder einen Standpunkt der einfach nur die metaphysik des Lebens einräumt ohne sie strukturieren zu wollen , also letztlich ein demütiger Standpunkt von aus man sich immer wieder über das Leben wundert anstatt es in immer und immer wieder in die selben langweiligen modelle zu pressen.

Ich bezog mich auf deine hohe Schätzung des Lebens. Hängt an deinem Baum eigentlich ein Pädophiler?


Ja , und damit er sich da nciht so einsam fühlt habe ich ihm einen Fascho zur Seite gehängt zwinkern
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Wolf
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Beitrag(#403932) Verfasst am: 19.01.2006, 02:03    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:

Ja , und damit er sich da nciht so einsam fühlt habe ich ihm einen Fascho zur Seite gehängt zwinkern

Hättest du dich afgehängt würdest du wohl kaum schreiben.
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Trish:(
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