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Schulbuecher von der Kirche geschrieben?
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alex6
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.12.2005
Beiträge: 750

Beitrag(#410878) Verfasst am: 31.01.2006, 03:50    Titel: Schulbuecher von der Kirche geschrieben? Antworten mit Zitat

Meiner Erinnerung nach wurde im Geschichtsunterricht (Westberlin, 1980er Jahre) der Nationalsozialismus ausfuehrlich behandelt. Auch die Verstrickung der Grossindustrie und die Halbherzigkeit der spaeteren Entnazifierung wurden thematisiert. Die Kirchen wurden als teilweise zoegernd, teilweise Opfer des Regimes und Helfer der Juden dargestellt. War der Geschichtsunterricht tatsaechlich so stark ideologisch gefaerbt? Ich nahm mir mein altes Geschichtsbuch vor: "Geschichtliche Weltkunde", Band 3, Diesterweg, 1979. Leider habe ichkeine elektronische Fassung, sodass ich keine ordentliche Volltextsuche betreiben kann. Nur zwei Stellen fand ich, die Kirche bzw. Religion betreffen. Zunaechst eine allgemeine Bemerkung zur "Rassenlehre" auf Seite 114:

Antisemitismus. Aus der religioes und wirtschaftlich begruendeten Judengegnerschaft war im Westeuropa des 19. Jh. ein rassischer Antisemitismus geworden. [...]

Und auf Seite 164 im Absatz ueber Gruppen des deutschen Widerstandes:

Kirchlicher Widerstand: Erst zoegernd waren die Kirchen, die anfangs den Ausgleich mit der beginnenden NS-Diktatur gesucht hatten, bereit, einen gewissen Rueckhalt zu bieten. 1934 bildete sich die evangelisch "Bekennende Kirche", zu deren fuehrenden Mitgliedern der Berliner Theologe Bonhoeffer gehoerte. 1937 verurteilte die paepstliche Enzyklika "Mit brennender Sorge" Ideologie und Unterdrueckungspolitik des Nationalsozialismus.

Ich fand keine Stelle ueber:

- den christlichen Antisemitismus als ideologisches Fundament Hitlers;

- die antisemitische Propaganda fuehrender Protestanten, auch der "Bekennenden Kirche";

- die Zusammenarbeit der Katholischen Kirche mit dem NS-Regime;

- die aktive Hilfe der Kirchen bei der Identifizierung von Juden;

- die Unterstuetzung der Wehrmacht durch die Feldgeistlichen;

- den Umstand, dass o.g. Enzyklika nur in eigener Sache kaempfte.

War mein Geschichtsunterricht besonders schlecht? Oder mein Geschichtsbuch? Ist das heutzutage besser? Diktiert Benny Iks-vau-i die Schulbuecher?
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pyrrhon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#410888) Verfasst am: 31.01.2006, 07:34    Titel: Re: Schulbuecher von der Kirche geschrieben? Antworten mit Zitat

alex6 hat folgendes geschrieben:
War mein Geschichtsunterricht besonders schlecht?

Glaube nicht. Immerhin habt ihr auch den Nationalsozialismus durchgemacht, bei mir kamen wir mit dem Stoff nicht einmal so weit, was ich für einen Skandal halte. Es geht meiner Meinung nach nicht an, ungefähr bei 1920 aufzuhören.
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#410932) Verfasst am: 31.01.2006, 10:40    Titel: Antworten mit Zitat

Da ist was dran, ich hatte mindestens 5x Nationalsozialismus in der Schule, inkl. Schwerpunktthemen wie
Jugend im Nationalsozialismus
Frauen im Nationalsozialismus
Nazis im Nationalsozialismus
und
Hamster im Nationalsozialismus

...aber die Kirchen und deren Verstrickungen kamen irgendwie nicht vor.

Dazu ein kleines Zitat aus dem Stürmer Nr. 37 (Sep 34):
Zitat:
Der Staat weiß, was er zu tun hat. Er ist auf christlicher Grundlage aufgebaut und sorgt dafür, daß die christlichen Lehren nicht nur in Worten gepredigt, sondern in der Tat verwirklicht werden. Die nimmermüde Volksfürsorge, die in allen Handlungen der Regierung zum Ausdruck kommt, das ist wahres Christentum. Das ist Christentum der Tat.

_________________
"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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alex6
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.12.2005
Beiträge: 750

Beitrag(#410970) Verfasst am: 31.01.2006, 13:04    Titel: Schulbuecher von der Kirche geschrieben? Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:

Hamster im Nationalsozialismus


Zumindest eher Hamster als z.B. Verfolgung von Schwulen. Wir hatten sogar Projekttage zur NS-Zeit, aber die Haltung der Kirchen wurde entweder garnicht oder voellig verzerrt dargestellt.

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:

Dazu ein kleines Zitat aus dem Stürmer Nr. 37 (Sep 34):


Kirchenfans werden Dir sofort sagen: Was koennen wir dafuer, wenn der Stuermer sich christlich geriert? Ergiebiger sind dann schon die Predigten und kirchlichen Zeitschriften, die Hitler in den hoechsten Toenen lobten, nach der Reichspogromnacht vor falschem Mitleid (was offenbar einige Christen an der "Basis" hatten!) mit den Christusmoerdern warnten und Juden, Kommunisten und Materialisten fuer alles Boese verantwortlich machten.

Aber welchen Einfluss hat die Kirche heute auf die Lehrbuecher tatsaechlich? Sitzt immer ein Papst mit im Ausschuss fuer die Lehrplaene? Oder in den Redaktionen der Schulbuchverlage?

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Paschulke
Voller Durchblick



Anmeldungsdatum: 25.07.2005
Beiträge: 416
Wohnort: Baden

Beitrag(#410972) Verfasst am: 31.01.2006, 13:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hier gibts zu diesem Thema einen schönen Artikel:

http://web4.h6945.serverkompetenz.net/catalog/inhalt11.php

Zitat:

Der RU, der im öffentlichen Schulwesen der meisten anderen Staaten entweder gar nicht existiert (z.B. in Frankreich, auf dem gesamten amerikanischen Kontinent, in nahezu allen Ländern mit überwiegend nichtkatholischer Bevölkerung) oder nur als freiwilliges Wahlfach (sogar in Polen und Italien, neuerdings auch wieder in Spanien), wird in Deutschland inhaltlich und personell ausschließlich von den Kirchen bestimmt. Der Staat (d.h. das Bundesland) trägt die organisatorische Verantwortung und die Kosten, die sich bundesweit pro Jahr auf immerhin 2,5 Milliarden Euro summieren – dreimal soviel, wie die Kirchen aus eigenen Mitteln für öffentliche soziale Zwecke aufbringen.
Konkret heißt das: Die Kirchen legen die Lehrpläne fest, wählen die Schulbücher aus und bestimmen, wer das Fach unterrichten darf. Sie können Religionslehrern, selbst staatlich verbeamteten, die Lehrerlaubnis jederzeit aus rein innerkirchlichen Gründen (z.B. Scheidung und Wiederheirat) entziehen. Der Staat hat nur insoweit mitzureden, als er zusätzlich von hauptamtlichen Lehrkräften im Fach Religion dieselbe wissenschaftliche Qualifikation verlangt wie von allen anderen Lehrern. Die Aus- und Weiterbildung der Religionslehrer liegt ausschließlich in der Hand der Kirchen – mit Ausnahme der Finanzierung natürlich.


Da die Kirchen Ihre Schulbücher selbst auswählen werden sie einen Teufel tun darin Ihre guten Verbindungen zu den Nationalsozialisten kundzutun.
Wenigstens im Geschichtsunterricht sollte aber diese Tatsache durchgenommen werden.
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alex6
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.12.2005
Beiträge: 750

Beitrag(#410977) Verfasst am: 31.01.2006, 13:25    Titel: Antworten mit Zitat

Paschulke hat folgendes geschrieben:

Da die Kirchen Ihre Schulbücher selbst auswählen werden sie einen Teufel tun darin Ihre guten Verbindungen zu den Nationalsozialisten kundzutun.
Wenigstens im Geschichtsunterricht sollte aber diese Tatsache durchgenommen werden.


Ja, eben - mir ging es ausschliesslich um den Geschichtsunterricht, nicht um Religionsunterricht. Dass die Kirchen letzteren kontrollieren ist ja klar. Haben die Kirchen Einfluss auf die Lehrplaene und Schulbuecher des weltlichen Unterrichts?

"Eine weltliche Schule kann niemals geduldet werden, weil eine solche Schule ja keinen Religionsunterricht hat." - Adolf Hitler

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Shevek
ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten



Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#410981) Verfasst am: 31.01.2006, 13:34    Titel: Re: Schulbuecher von der Kirche geschrieben? Antworten mit Zitat

Hallo,

alex6 hat folgendes geschrieben:
Aber welchen Einfluss hat die Kirche heute auf die Lehrbuecher tatsaechlich? Sitzt immer ein Papst mit im Ausschuss fuer die Lehrplaene? Oder in den Redaktionen der Schulbuchverlage?


Du findest erstaunlich häufig Leute, die der Kirche sehr kritiklos gegenüber stehen, und dann auch entsprechend positiv darstellen. Frag mich nicht warum.

Grüße

Shevek
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korf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.08.2005
Beiträge: 358

Beitrag(#410991) Verfasst am: 31.01.2006, 13:54    Titel: Antworten mit Zitat

Kann mch ebenfalls nicht erinnern, im Geschichtsunterricht viel über der Rolle der Kirchen gehört zu haben. Namen wie Niemöller, Bonhoeffer sind gefallen, aber nichts was den damaligen Kirchenmainstream anbetrifft, der z.B. durch folgendes Zitat belegt ist:
die Führer von sieben Landeskirchen, darunter Schleswig-Holstein und Lübeck (17. Dezember 1941) hat folgendes geschrieben:
“Die nationalsozialistische deutsche Führung hat mit zahlreichen Dokumenten unwiderleglich bewiesen, daß dieser Krieg in seinen weltweiten Ausmaßen von den Juden angezettelt worden ist.
(...)Als Glieder der deutschen Volksgemeinschaft stehen die unterzeichneten deutschen evangelischen Landeskirchen und Kirchenleiter in der Front dieses historischen Abwehrkampfes, der u.a. die Reichspolizeiverordnung über die Kennzeichnung der Juden als der geborenen Welt- und Reichsfeinde notwendig gemacht hat, wie schon Dr. Martin Luther nach bitteren Erfahrungen die Forderung erhob, schärfste Maßnahmen gegen die Juden zu ergreifen und sie aus deutschen Landen auszuweisen.
(...) Durch die christliche Taufe wird an der rassischen Eigenart eines Juden, seiner Volkszugehörigkeit und seinem biologischen Sein nichts geändert. Eine deutsche evangelische Kirche hat das religiöse Leben deutscher Volksgenossen zu pflegen und zu fördern. Rassejüdische Christen haben in ihr keinen Raum und kein Recht. (...)”
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narziss
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#410993) Verfasst am: 31.01.2006, 13:59    Titel: Antworten mit Zitat

Teils wird das Märchen vom Widerstand auch im Religionsunterricht gesponnen. Und zumindest da hat die Kirche ja Narrenfreiheit.
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Femina
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.07.2005
Beiträge: 1038

Beitrag(#411043) Verfasst am: 31.01.2006, 15:42    Titel: Antworten mit Zitat

Danke, Alex, dass Du dieses Thema hier begonnen hast.

Ich kann mich auch nicht erinnern, etwas über die Rolle der Kirche im Weltkrieg oder Nationalsozialismus gelernt zu haben. Obwohl ich zugeben muss, dass ich Geschichte wegen der vielen Grausamkeiten sowieso nie interessant fand und mich deshalb vielleicht nicht mehr an alles erinnere. Ich denke aber, so eine Grundaussage hätte auch bei mir hängen bleiben müssen. Nach meiner Erinnerung hat sich der Geschichtsunterricht auch in der DDR (so gut wie) gar nicht mit der Kirche befasst.

Von daher fände ich es schon nahe liegend, die Vermutung aufzustellen, dass die Kirche da direkt ihren Machteinfluss spielen lässt. Damals wurde dies möglicherweise über finanzielle Zuwendungen geregelt. Heute und hier muss man sich wohl darüber nicht wundern, wenn es in unserem Staat - wie Du in einem anderen Thread geschrieben hast - schon möglich ist, dass ein Politiker zurück treten muss, nur, weil er einmal - berechtigterweise - die Kirche kritisiert hat.

Meine Frage dazu: Was können wir dafür tun, dass zukünftig der Geschichtsunterricht all diese wichtigen Themen, die mit der Kirche zusammen hängen, nicht ausspart?
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cerridwen
Kritisch



Anmeldungsdatum: 28.12.2005
Beiträge: 21

Beitrag(#411047) Verfasst am: 31.01.2006, 15:49    Titel: Antworten mit Zitat

Achja? ich habe im Reliunterricht auch die unwürdige Rolle der Kirchen gelernt. Auch, dass sich die katholische Kirche nicht dafür entschuldigt hat, zumindest damals hatte sie das nicht. Ich habe das wohlgemerkt im RU gelernt. Natürlich auch die Barmer Erklärung und die Bekennende Kirche, aber die negativen Dinge wurden nicht unter den Teppich gekehrt. Auch wenn wir in der 9. Klasse nicht nicht so ausführlich darüber gesprochen haben, inwieweit man Luther für das antisemitische Denken im Nationalsozialismus verantwotlich machen könnte.

Und im geschichtsunterricht wurde das Thema, afaik, auch angesprochen, aber nicht so sehr thematisiert, da es andere Schwerpunkte gab.

Ob die Kirche da ihre Finger drin hat, weiß ich nicht, aber ich wage es zu bezweifeln. Der geschichtsunterricht ist ja staatlich und vielleicht wurden einfach andere Schwerpunkte gesetzt wie Machtergreifung, Schulunterricht, Holocaust, Krieg, Parteitage, Ideologie, Vergleich mit Kommunismus, Bündnisse, Marshallplan, Rolle der anderen Länder. Man kann ja nun nicht immer und andauernd über die NS-Zeit sprechen. Das Schuljahr wird ja nicht länger....
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#411048) Verfasst am: 31.01.2006, 15:51    Titel: Antworten mit Zitat

Femina hat folgendes geschrieben:
Von daher fände ich es schon nahe liegend, die Vermutung aufzustellen, dass die Kirche da direkt ihren Machteinfluss spielen lässt.

Ich glaube, daß das noch nichtmal notwendig ist. Im kollektiven Bewußtsein der Menschen ist "Kirche" positiv besetzt. Unangenehmes wird da gerne und beinahe automatisch verdrängt.
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#411051) Verfasst am: 31.01.2006, 16:12    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe nicht ein einziges kirchenkritisches Wort in der Schule gehört. Klingt komisch, ist aber so Geschockt
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"Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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cerridwen
Kritisch



Anmeldungsdatum: 28.12.2005
Beiträge: 21

Beitrag(#411056) Verfasst am: 31.01.2006, 16:21    Titel: Antworten mit Zitat

Welche Schulen habt ihr denn besucht? Selbst im Reliunterricht haben wir kirchenkritische Gespräche geführt..... Vielleicht hatte ich ja nur Glück...
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#411058) Verfasst am: 31.01.2006, 16:24    Titel: Antworten mit Zitat

cerridwen hat folgendes geschrieben:
Welche Schulen habt ihr denn besucht? Selbst im Reliunterricht haben wir kirchenkritische Gespräche geführt..... Vielleicht hatte ich ja nur Glück...


Ich habe so ziemlich alle Schulen durchlaufen:
3 verschiedene Grundschulen
2 Hauptschulen
1 Handelsschule
1 Berufsschule
1 Abendgymnasium
und die Uni...
außer Spesen nichts gewesen.
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cerridwen
Kritisch



Anmeldungsdatum: 28.12.2005
Beiträge: 21

Beitrag(#411064) Verfasst am: 31.01.2006, 16:29    Titel: Antworten mit Zitat

Also, meine Aussagen bezogen sich auf die 7. Klasse bis hin zum Abitur, also auf ein Gymnasium. Ich weiß nicht, ob das davon abhängt, bei uns jedoch war es durchaus kritisch und kritisches Denken wurde immer gefördert. Auch im Reliunterricht!
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Femina
registrierter User



Anmeldungsdatum: 24.07.2005
Beiträge: 1038

Beitrag(#411069) Verfasst am: 31.01.2006, 16:32    Titel: Antworten mit Zitat

Immerhin. Mein Sohn hat sich aus der Schulbibliothek ein Buch: ?Die großen Entdecker?, Gerstenberg Verlag, ausgeliehen. Da ging es u.a. um die Entdeckung Amerikas und um goldgierige Eroberer. Bei dem Namen ?Cortez? klingelte es bei mir. Ich sagte zu meinem Sohn: ?Da haben sie mal wieder vergessen, dazu zu schreiben, dass hier im Namen der Kirche zerstört wurde.? Ganz am Ende des Kapitels befand sich dann aber doch ein Absatz zur Kirche:

?Die katholische Kirche beteiligte sich an der Eroberung und Zerstörung der mittel- und südamerikanischen Hochkulturen. Jeder spanische Tross wurde von einem Priester begleitet, der sowohl die spanischen Gläubigen betreuen als auch die ungläubigen Indios bekehren sollte. Soldaten und Priester waren über deren grausame Menschenopfer gleichermaßen entsetzt, so dass sie die Kultstätten und die Priester der Indios beseitigten. Damit zerstörten sie die Gesellschaftsstrukturen der Azteken und Inkas so nachhaltig, dass die Missionierung keine Schwierigkeiten bereitete. Noch heute ist die Mehrheit der Bevölkerung in Süd- und Mittelamerika katholisch.?

Trotz der Information irgendwie merkwürdig formuliert, oder? Die amerikanischen Ureinwohner wurden deshalb ausgerottet, weil sie selbst grausame Menschenopfer gebracht haben? Freude darüber, ?dass die Missionierung keine Schwierigkeiten bereitete, ?? ??? Habe ich das jetzt irgendwie falsch interpretiert?

Davon mal abgesehen - so was im Regal für die 7 - 8-jährigen? (Da stehen noch mehr Grausamkeiten drin.)
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Othilic
Gast






Beitrag(#411074) Verfasst am: 31.01.2006, 16:36    Titel: Antworten mit Zitat

Zum Thema "Widerstand kirchlicher Kreise" habe ich in meinem alten Geschichtsbuch folgendes gefunden:

Mein altes Geschichtsbuch, Bayern(!), Abitur 1995 hat folgendes geschrieben:
Der Versuch der katholischen Kirche, auf der Basis des Konkordats einen modus vivendi mit dem Staat Hitlers zu finden, scheiterte an den Vertragsbrüchen der Nationalsozialisten. Der Widerstand der katholischen Amtskirche beschränkte sich in der Folgezeit im allgemeinen auf die Verteidigung unmittelbar bedrohter eigener Positionen, entwickelte sich aber nicht zu einer von kirchlichen Organisationen getragenen grundsätzlichen Widerstandshaltung. Selbst nachdem sich Papst Pius XI 1937 gegen die NS-Ideologie gewandt hatte, blieb es dem einzelnen Katholiken überlassen, dem Nationalsozialismus entgegenzutreten.... [es folgten Beispiele]


Das finde ich eigentlich deutlich genug.

Leider wurde die NS-Ideologie, insbesondere Antisemitismus, sowie die NS-Innenpolitik im ersten Band des Lehrwerks behandelt, das ich nicht mehr habe. Es wäre wirklich interessant, das jetzt nochmal zu lesen.
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#411075) Verfasst am: 31.01.2006, 16:38    Titel: Antworten mit Zitat

cerridwen hat folgendes geschrieben:
Welche Schulen habt ihr denn besucht? Selbst im Reliunterricht haben wir kirchenkritische Gespräche geführt..... Vielleicht hatte ich ja nur Glück...

Ich erinnere mich daran, daß in Biologie, als wir Evolution durchgenommen haben und ein paar evangelikale Spinner ihre Theorie, Verzeihung, geoffenbartes Wissen darlegen durften, so etwas wie Religionskritik möglich war. Das war 1987.

Geschichte ging von der 5 bis zur 7 im Schnelldurchlauf von der Antike zur Frz. Revolution. Das Mittelalter und frühe Aufklärung wurde dabei so schnell abgehandelt, wie man "Inquisition" sagen kann. Da blieb nicht viel Zeit für Kritik. Die restlichen 6 Jahre gab's dann Nazi-Zeit. (So kam es mir jedenfalls vor.)

Religion in der 5. und 6. bestand aus Lieder und Gebete auswendig lernen. In der 7. und 8. aus dem üblichen Psycho-/Sozi-Gelabere für pubertierende Teenager, das man auch in Politik/Sozi-Kunde abhandelte. Ab der 9. bestand der RU bei mir dann aus Skatspielen und Hausaufgaben machen unter der Heidenaufsicht (ja so hieß das damals).
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cerridwen
Kritisch



Anmeldungsdatum: 28.12.2005
Beiträge: 21

Beitrag(#411095) Verfasst am: 31.01.2006, 16:58    Titel: Antworten mit Zitat

Also, German Heretic, ich hoffe, nicht mein, sondern dein Reliunterricht ist die Ausnahme, befürchte aber, es ist umgekehrt.

Gut, bis zur neunten Klasse war es weder besonders kritisch noch tiefgehend. Lag aber wohl auch an den behandelten Themen, und der zur Verfügung stehenden Zeit. Wir hatten damals den islam besprochen, Franz von Assisi "kennengelernt" über Drogen gesprochen, Todesstrafe, andere Religionen, Tod und Sterben. Ich denke, das waren so die größeren Themen. Das hatte ja nicht immer viel mit Kirche an sich zu tun und oft nicht einmal mit Religion. In der neunten Klasse haben wir aber auch die NS-Zeit besprochen und damit besonders die Rolle der Kirchen. Und danach wurde es auch zunehmend intensiver und auch kritisch. Vor allem zum Abitur hin, es wurde alles breit gefächert besprochen, zu jedem Thema auch atheistische, religionskritische und materialistische sowie philosophische Positionen angesprochen und besprochen und wir haben sogar selbst religionskritik betrieben um verschiedene Standpunkt kennenzulernen. Atheisten waren immer gerne willkommen und wurden nicht nur akzeptiert, sondern auch geschätzt, sofern sie Argumente hatten.

es gab keine Indoktrination, dagegen hätte ich mich auch vehement gewehrt.

Wir haben nie Gebete auswendiggelernt, höchstens die 10 Gebote. Und das dann auch eher in der 7. Klasse und nicht in der Mittelstufe. Wir haben nicht gesungen und mussten auch das Glaubensbekenntnis nicht kennen geschweige denn aufsagen können. Politik, Geschichte, reli und Deutsch überschnitten sich eigentlich nur in dem Thema NS. Das wurde also wirklich von allen Seiten beleuchtet. Und der Antisemitismus, soweit ich mich erinnere, wurde schon erklärt und für falsch befunden. Auch aus christlicher Sicht. Und ich denke, es wurde auch erwähnt, dass es damit zusammenhägt, dass eben die Bibel den Anschein macht, die Juden wären Schuld an Jesu Tod. Aber das kann ich auch woanders herhaben, ich meine aber, es war im Reliunterricht Smilie ich muss sagen: ich hatte meistens hervorragenden Reliunterricht und hatte gar keine Lust dort Hausaufgaben aus anderen Fächern zu erledigen Smilie
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GermanHeretic
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Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#411096) Verfasst am: 31.01.2006, 17:02    Titel: Antworten mit Zitat

cerridwen hat folgendes geschrieben:
ich muss sagen: ich hatte meistens hervorragenden Reliunterricht und hatte gar keine Lust dort Hausaufgaben aus anderen Fächern zu erledigen Smilie

Und ich hatte überhaupt keine Lust zu RU und habe das Grundrecht in Anspruch genommen, ihn abzuwählen. Bei uns wurde man dann in die sog. Heidenaufsicht gesteckt, das fiel unter die Aufsichtspflicht der Schule, selbst in Randstunden. Die Zeit haben wir für sinnvollere Dinge als Religion genutzt, Skatspielen eben oder Hausaufgaben machen, was einem im Endeffekt mehr Freizeit beschert hat.
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cerridwen
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Anmeldungsdatum: 28.12.2005
Beiträge: 21

Beitrag(#411097) Verfasst am: 31.01.2006, 17:07    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe gerade mal mein Relibuch aus der 7. und 8. Klasse herausgekramt. Themen waren:

Ich klage an: Propheten
Da wurde besonders die politische Warnung thematisiert - die wir ja heute auch noch kennen in den prognosen.

Franz von Assisi

Arm und Reich

Jesus von Nazareth

Träume und Konflikte, Kummerzeit Pubertät, Konflikte, Selbstfindung

Gewissen und die 10 Gebote

Wunder, Phantasie, Wunderglaube

Im Land der Verheißung: Christen und Juden, Holocaust, Feste, Judentum

Zum Holocaust steht nicht viel, da es eher später thematisiert wurde, aber dort steht: " Die Zahl der Gerechten ist, verglichen mit der Zahl derer, die geschwiegen haben, gering."

Martin Luther und die Reformation

Diakonie

Glaube, Aberglaube und Parapsychologie

Islam

Drogen

Paulus

Frieden
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GermanHeretic
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Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#411104) Verfasst am: 31.01.2006, 17:14    Titel: Antworten mit Zitat

cerridwen hat folgendes geschrieben:
Glaube, Aberglaube und Parapsychologie

Da gibt's 'nen Unterschied? Geschockt
Hätte ich wohl Reli nicht nach der 8 abwählen sollen... zynisches Grinsen
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cerridwen
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Anmeldungsdatum: 28.12.2005
Beiträge: 21

Beitrag(#411110) Verfasst am: 31.01.2006, 17:22    Titel: Antworten mit Zitat

Anscheinend.

Das ging eher so um Astrologie, Chiromantie, Hellsehen, Magie, Zaubersprüche, Amulette, Talismane, Hexen, Okkultismus, Spiritismus, Telepathie, wahrsagen.

Oh, da steht sogar ein Schadenszauber drin (sowas sagt man 8.Klässlern???): !Willst du einen Gegner schädigen, so schreibe auf einer Glasplatte mit Tinte nach Sonnenuntergang also: Dein Unglück wird kommen auf dein Haupt und deine Bosheit auf deinen Kopf fallen.
Beräuchere die Platte 7mal und sprich dazu: Steht auf Adonay, in deinem Grimm und erhebe dich in deinem Zorn wider meinen Gegner...." was sagt die Bibel zu solchen Handlungsweisen? Tja, fragt sich welche Stellen man jetzt liest zynisches Grinsen Hört sich nach üblicher biblischer Berichterstattung an *g* Vor allem durch das Adonai.....Achja, der Spruch soll im sogenannten 7. Buch Mose stehen.

Dann geht es um die Wurzeln des Aberglaubens, wobei hier nicht der christliche gemeint zu sein scheint.
Astrologie wird als Pseudowissenschaft dargestellt und Glaube gegen Aberglaube gestellt mit dem gedicht von Bonhöffer: von guten Mächten wunderbar geborgen....


war auf jeden Fall tendentiell ausgerichtet, zumindest dieses Thema. Ich muss sagen, ich kann mich vor LAchen gerade kaum halten. Ich hoffe das Buch wurde überarbeitet.
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#411145) Verfasst am: 31.01.2006, 18:32    Titel: Antworten mit Zitat

cerridwen hat folgendes geschrieben:
Astrologie wird als Pseudowissenschaft dargestellt

Das ist natürlich ein Skandal!
Astrologie ist schließlich überhaupt keine Wissenschaft sondern nachweislich hirnrissiges Gelaber. Kann jeder mit eigenen Augen überprüfen, der sich mal die Mühe macht, ein Horoskop mit dem real existierenden Nachthimmel zu vergleichen.
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CoS
Antitheist



Anmeldungsdatum: 10.07.2005
Beiträge: 2734

Beitrag(#411160) Verfasst am: 31.01.2006, 19:02    Titel: Antworten mit Zitat

Letztens kam ein Bericht über Religion und Nazis und da hat man sich ganz darauf bezogen, dass die Kirche gar nichts mit den Nazis zu schaffen haben konnte, denn die Nazis führten "gefährliche" heidnische Rituale aus. Aus dem "neonationalistischen Heidentum" kam dann auch der Judenhass, denn die Heiden haben Juden schon immer gehasst, während die Christen seit dem NT den Juden längst "vergeben" haben. Diese Sendung kam zu Weihnachten am 25.12!

Natürlich hassten die Nazis auch die Christen. Deshalb wählte man als Symbol des dritten Reiches auch das Hakenkreuz, welches ein "zerbrochenes Christenkreuz" und den Sieg des Heidentums darstellen soll.

Solchen Schwachsinn kriegt man heute oft gesagt. Insbesondere das die Nazis das "böse" Heidentum wiederaufleben lassen wollten.
_________________
"Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!"
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#411189) Verfasst am: 31.01.2006, 20:10    Titel: Antworten mit Zitat

CoS hat folgendes geschrieben:
Letztens kam ein Bericht über Religion und Nazis und da hat man sich ganz darauf bezogen, dass die Kirche gar nichts mit den Nazis zu schaffen haben konnte, denn die Nazis führten "gefährliche" heidnische Rituale aus. Aus dem "neonationalistischen Heidentum" kam dann auch der Judenhass, denn die Heiden haben Juden schon immer gehasst, während die Christen seit dem NT den Juden längst "vergeben" haben. Diese Sendung kam zu Weihnachten am 25.12!

Natürlich hassten die Nazis auch die Christen. Deshalb wählte man als Symbol des dritten Reiches auch das Hakenkreuz, welches ein "zerbrochenes Christenkreuz" und den Sieg des Heidentums darstellen soll.

Solchen Schwachsinn kriegt man heute oft gesagt. Insbesondere das die Nazis das "böse" Heidentum wiederaufleben lassen wollten.

Geil, dazu ein Cartoon mit zwei Kreuzen:


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Shadaik
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Beitrag(#411194) Verfasst am: 31.01.2006, 20:21    Titel: Antworten mit Zitat

alex6 hat folgendes geschrieben:
Paschulke hat folgendes geschrieben:

Da die Kirchen Ihre Schulbücher selbst auswählen werden sie einen Teufel tun darin Ihre guten Verbindungen zu den Nationalsozialisten kundzutun.
Wenigstens im Geschichtsunterricht sollte aber diese Tatsache durchgenommen werden.


Ja, eben - mir ging es ausschliesslich um den Geschichtsunterricht, nicht um Religionsunterricht. Dass die Kirchen letzteren kontrollieren ist ja klar. Haben die Kirchen Einfluss auf die Lehrplaene und Schulbuecher des weltlichen Unterrichts?

"Eine weltliche Schule kann niemals geduldet werden, weil eine solche Schule ja keinen Religionsunterricht hat." - Adolf Hitler

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Das ist nicht nötig, die (auffällig oft im Süden liegenden) Schulbuchverlage sorgen selber für religiöse "Neutralität" in der Auslegung "niemand darf was gegen die Kirchen sagen".

Teils aus Marktkalkül, teils aus eigener Religiösität.
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Shadaik
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Beitrag(#411196) Verfasst am: 31.01.2006, 20:24    Titel: Antworten mit Zitat

CoS hat folgendes geschrieben:
Letztens kam ein Bericht über Religion und Nazis und da hat man sich ganz darauf bezogen, dass die Kirche gar nichts mit den Nazis zu schaffen haben konnte, denn die Nazis führten "gefährliche" heidnische Rituale aus. Aus dem "neonationalistischen Heidentum" kam dann auch der Judenhass, denn die Heiden haben Juden schon immer gehasst, während die Christen seit dem NT den Juden längst "vergeben" haben. Diese Sendung kam zu Weihnachten am 25.12!

Natürlich hassten die Nazis auch die Christen. Deshalb wählte man als Symbol des dritten Reiches auch das Hakenkreuz, welches ein "zerbrochenes Christenkreuz" und den Sieg des Heidentums darstellen soll.

Solchen Schwachsinn kriegt man heute oft gesagt. Insbesondere das die Nazis das "böse" Heidentum wiederaufleben lassen wollten.

Das ist so falsch nicht, stellt aber nur einen Bruchteil (die internen vor allem) der damaligen deutschen Nazis (Vom Führer bis runter zum gewöhnlichen Spitzel) dar.
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Beitrag(#411221) Verfasst am: 31.01.2006, 21:06    Titel: Antworten mit Zitat

Auch auf der höchsten Naziebene gab es Christen. Beispielsweise Göring, Sauckel, Seyß-Inquart oder Adolf Eichmann.

Aber der gesamte untere Verwaltungsapparat der Nazis(dem ja logischerweise zehntausenden angehörten) bestand aus Nazis. Es gab schlicht nicht genug Heiden um Deutschland um den ganzen Staat zu regieren.
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