Die liebe Verwandtschaft

[Nordseekrabbe]

Also, es scheint ja wohl in vielen Familien immer mindestens ein Familienmitglied (ich meine jetzt von der Großfamilie her) zu geben, mit denen man oder andere sich nicht verknusen können, oder? Ist zumindest so meine persönliche Erfahrung.

Bei mir sind das mütterlicherseits mein verstorbener Opa (ich konnte ihn schon zu Lebzeiten nicht ab), seine angeheiratete Frau, und väterlicherseits meine Oma (nachdem ihr Mann, also mein angeheirateter Opa väterlicherseits verstorben war, der war echt dufte, auch, weil er aus der Kirche ausgetreten war... )
Soweit von mir - gebe gerne auch weitere Auskunft, falls gewünscht. Wie sieht es bei Euch denn so aus? Gibt es da jemanden in Eurer Großfamilie, den ihr lieber von hinten seht als von vorn?
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Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)

[iSMac]

Meine Liebe zu meinen Verwandten wächst mit dem Grad der Entfernung.
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Der Rausch von gestern
stillt dir nicht
den Durst von heute.

[ric]

Seit zwischen mir und meinen Eltern eine Entfernung von 150 Km liegt, verstehe ich mich wieder mit Ihnen.

[Nordseekrabbe]

Also, bei mir ist das so - z. B. mit meiner Oma väterlicherseits:

Als mein (angeheirateter) Opa noch lebte, hatten wir ein bombiges Verhältnis. Wir waren nicht zu trennen. Später habe ich dann hinter die Fassade geguckt, und gemerkt, daß sie eigentlich an mir nur alles das wieder gut machen wollte, was sie an meinem Vater (ich und mein Vater sahen uns zum verwechseln ähnlich) vergeigt hatte.
Diesen Blick hinter die Fassade habe ich erst nach dem Tod meines Opas hinbekommen, und auch dann erst habe ich gesehen, wie sehr er mich gemocht hat (er hat mir Osterreisen spendiert und auch jeden Monat Taschengeld gegeben bzw. überwiesen, wo ich in Raisdorf war). Weil er meine Mutter sehr mochte - das ging soweit, daß er fast ein Verhältnis mit ihr wollte, sie hat aber kategorisch mit dem Hinweis auf die Gesamtsituation abgelehnt - nun, und da ich ein Wunschkind auch und gerade meiner Mutter war, war ich also auch Wunschenkel von meinem Opa.
Seit dem Tod meines Opas sagt meine Oma auch ziemlich ungeniert, was sie von meiner Mutter hält, daß sie sie ganz und gar nicht mag etc...

Zu meinem Opa mütterlicherseits:
Sie wurde von ihm - also ihrem eigenen Vater - jahrelang vom 3. bis zum 9. Lebensjahr sexuell missbraucht, geschlagen etc...Seine eigene Frau, ihre Mutter, schlug er auch - die lehnte sich aber nicht auf, redete nicht öffentlich darüber, denn damals, Anfang der 50er Jahre war das ja nicht so wie heute, sondern ein totales Tabuthema, zumal er Oberstudienrat an einem berühmten Schleswiger Gymnasium war.
Er war auch 1000%iger Nationalsozialist gewesen, Parteitreu bis zum umfallen.
Seine später angeheiratete Frau - die übrigens vormals die Kunstlehrerin meiner Mutter war - ist auch genauso geizig wie er gewesen, und die Tatsache der Misshandlungen hat sie immer rigoros beiseite gewischt.
Aber die Misshandlungen reduzierte er nicht nur auf meine Mutter; er war familienintern bekannt dafür, daß er mit den Frauen reihenweise Inzest machte - und auch seine Schüler schlug er rigoros, wenn sie ihm nicht folgen konnten. Das ging sogar soweit, daß einer meiner Betreuer in Raisdorf - er war u. a. Schüler von ihm - vor ihm in einen anderen Ort flüchten musste, was dann aber doch nichts half, da er ihm nachfolgte. Und auch mich wollte mein "Opa" schlagen, aber da hat ihn vorzeitig meine Mutter des Hauses verwiesen.
Es ist wirklich wahr: Geht man heute durch Schleswig und fragt speziell ältere Leute nach dem Namen P. P., so werden sich diese mit Grauen und Schrecken daran erinnern, so sie damals auch schon in Schleswig gelebt haben, was dieser Mann alles getan hat.
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Autismus macht kein Urlaub.
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[Critic]

Da bin ich ja froh, daß meine Mischpoke nicht "sooo schrecklich" ist.

Man macht immer andere dafür verantwortlich, daß Menschen sich zerstreiten, in dem Falle die Mutter meiner Mutter:

Mein Vater sagt, damals sei bei der Renovierung der ersten gemeinsamen Wohnung, die er mit deren einziger Tochter - meiner Mutter - hatte, bei der sein Vater geholfen habe, irgendetwas wieder nicht richtig gewesen (der "ostpreußische Feldwebel" habe stets alles peinlichst genau kontrolliert), und sein Vater habe einfach den Malpinsel auf den Boden geworfen und sei gegangen, woraufhin wir bis zu seinem Tod (dabei geht es immerhin um einen Zeitraum von bescheidenen 12 Jahren) keinen Kontakt mit der väterlichen Seite der Familie gehabt haben.

Mein anderer Opa - des "Feldwebels" Ehemann - hat anscheinend auch gelitten und das kompensiert, indem er jeden Tag einkaufen gegangen ist (nicht "shoppen" - wer will ihm einen Klön zur Behebung verübeln). Er ist der erste von uns gewesen, der aus der Kirche ausgetreten ist, und hat noch in den letzten Tagen seines Lebens (er hat nicht gejammert, aber sein Sterben war nicht unbedingt das, was ich mir wünschen würde) um die Opfer Adolf Hitlers geweint. In seinem Heimatort (der eigentlich eher ein Stadtteil einer der kleineren Städte unserer Region ist) wird er immer noch für seine Integrität geachtet.

Oma ist noch heute sehr biblisch, ergötzt uns auch bei (in meinem Falle eher sporadischen) Besuchen im Altenheim mit Bibelsprüchen. Von ihr habe ich wohl auch die Anregung, mich der Lektüre dieses wunderbaren Buches von Gottes Gericht hinzugeben...
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt.

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)

[Nordseekrabbe]

[Nav]

In meiner Familie gibts "solche" und "solche"... und ich gehöre zu den "anderen".

[Nordseekrabbe]

[Der unbekannte Gott]

Ich als "Preuße" sehe eine gewisse Distanz zu meiner Familie als absolut wichtig an. Seit früher Erinnerung weiß ich, daß ich allein bin, daß auch meine nächsten Verwandten mich niemals wirklich verstehen können. Ich stellte aber fest, daß es bei Anderen nicht so ist, daß sie ein enges Verhältnis zu ihren Eltern haben können, und ich frage mich: Wieso?
Darüber hinaus kenne ich seltsame Verwandtschaften zur Genüge: Tanten, die sich mit mehreren Familienzweigen verkrachen, weil sie erben wollen, andere, die unglaublich herabwürdigend sind, weil sie in Westberlin leben etc.
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"Unwissenden scheint, wer Weises sagt, nicht klug zu sein." (Euripides)

[Zebra]

[Nordseekrabbe]

[Heike J]

[Heike N.]

Meinen Paps habe ich nach 20 Jahren nach dem Mauerfall zum ersten Mal wiedergesehen. War schon recht ergreifend. Wir müssen immer noch 20 Jahre nachholen. Das ging schon mal so weit, dass er anrief und sich beschwerte, warum ich am Vorabend um 22.00 Uhr nicht zuhause war (da war ich 30).

Zu meiner Mutter (samt Anhang) habe ich keinen Kontakt mehr: tut meiner physischen wie psychischen Gesundheit gut.
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God is Santa Claus for adults

Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst

[Nordseekrabbe]

Mein Bruder mag den suessen und so lieben Hund meiner Mutter überhaupt nicht: Gestern war sie zu Besuch mit Hund bei seiner Frau und Kindern. Als er von der Arbeit kam hat sich der Hund so gefreut, daß er es wagte, mit seiner Pfote das "Nationalheiligtum" meines Bruders, nämlich sein Auto, zu berühren. Da hat mein Bruder meine Mutti zur Sau gemacht und gemeint sie solle doch auf ihr Vieh aufpassen.
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Autismus macht kein Urlaub.
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[Chantico]

[Pfaffenschreck]

Seine Freunde kann man sich aussuchen, seine Verwandschaft leider nicht.
Aber man kann sich von ihnen fernhalten, wenn sie einem auf den Keks gehen.
Bei mir gabs nach dem Tod meines Vaters (vor 12 Jahren) einen riesen Knall, und die gesamte Familie zerfledderte in viele Einzelteile. Das war eine ekelhafte Zeit mit Intrigen, Hetze u.Ä. Einfach ätzend. Aber aus heutiger Sicht kann ich sagen, ich habe damals die diversen Verwandten mal richtig kennen gelernt. Dementsprechend wenige Kontakte haben diese Zeit überlebt. Und das ist auch gut so. Das Leben ist zu kurz, um es mit Idioten und geldgeilem Volk zu verschwenden.
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Merkwürdig, ich kann mich nicht erinnern, jemals einer kirchlichen Vereinigung beigetreten zu sein. Und doch mußte ich erst austreten, um Nichtmitglied zu werden!
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In jedem Dorf gibt es eine Fackel, den Lehrer;
Und jemanden, der dieses Licht löscht, den Pfarrer.
Victor Hugo
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http://www.humanisten-freiburg.de/
Reinschauen, mitmachen, mitgestalten und etwas bewegen.

[Kival]

[Pfaffenschreck]

[Kival]

Das ist wohl wahr. Abgesehen von meiner Halbschweste, meiner Mutter (die ich beide nicht so viel sehe) und eingeschränkt einem Großvater mag ich niemanden aus meiner Familie wirklich... die Abneigung ist aber verschieden stark und sehr verschieden begründet.
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)

[Pfaffenschreck]

[Kival]

Och, meine Familie ist, soweit sie mich nicht nervt, mir eben ziemlich egal. - Und die Freunde.. ja, leider wohnt der Großteil etwas weit weg, aber das funktioniert eigentlich schon ziemlich gut - naja, auer momentan... aber das gehört hier nicht hin
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"A basic literacy in statistics will one day be as necessary for efficient citizenship as the ability to read and write." (angeblich H. G. Wells)

[narziss]

[Ahriman]

Das Wort "Familienbande" hat einen Beigeschmack von Wahrheit. Sagte Karl Kraus.
Ich habe nicht mehr viel Verwandtschaft. Meine Schwägerin ist ganz nett, aber sie kann den ganzen Tag reden ohne was zu sagen. Darum halte ich mir sie auch vom Leib.

[vrolijke]

In meiner Verwantschaft leben alle ziemlich weit auseinander. Stuttgart, Borken, Genk (Belgien), Bergen op Zoom (NL). Wir sehen uns sehr selten. Deshalb kommen wir alle so gut mitteinander aus.
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Glück ist kein Geschenk der Götter; es ist die Frucht der inneren Einstellung.
Erich Fromm

Sich stets als unschuldiges Opfer äußerer Umstände oder anderer Menschen anzusehen ist die perfekte Strategie für lebenslanges Unglücklichsein.

Grenzen geben einem die Illusion, das Böse kommt von draußen

[Evilbert]

Meine Familie ist ganz ok, aber die meiner Tochter ist grauenhaft.

[Raphael]

Ich liebe meine Familie - aber ich frequentiere sie nicht sehr intensiv.

[Nordseekrabbe]

Irgendwie kann mir meine gesamte Verwandtschaft den Buckel runterrutschen, mit Ausnahme meiner Mutter und ihres Hundes. Zu meiner Tante ist es ähnlich verkorkst wie mit meinem Bruder (ich erzählte das ja schon woanders)... und die Leute, mit denen ich - zwar nicht verwandtschaftlich, aber doch rein menschlich (auch Verwandte sind ja Menschen) ein gutes Verhältnis habe - wie u. a. mit einigen hier im FGH - da ist die Entfernung leider immens und die finanziellen Mittel nicht da, das man sich vllt mal häufiger sehen könnte.


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[Evilbert]

[Pfaffenschreck]

[Nordseekrabbe]