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Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
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(#409931) Verfasst am: 29.01.2006, 04:34 Titel: Re: Das Mitläufer-Syndrom |
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Femina hat folgendes geschrieben: | Immer wieder in meinem Leben stelle ich fest, dass ich selbst in bestimmten Situationen gegen den Strom einer großen Schar von Mitläufern schwimme. |
Wenn ich in meine Kindheit zurückblicke, dann merke ich, dass ich ein gespaltenes Verhalten an den Tag legte. Einerseits habe ich gewisse fixe Ideen gehabt, wo ich selbst zu meinem eigenen Schaden sie propagierte und nach ihnen strebte.
Und ich hatte schon vom Anfang an einen ausgeprägten Drang zur Individualität. Ich kann mich erinnern, dass einmal, da dürfte ich höchstens 10 Jahre als gewesen sein, sich eine Lehrerin laut überlegte, welche Note sie einem Schulkollegen geben sollte. Da meinten alle, die das mitbekamen "Nicht genügend! Nicht genügen!" aber ich sagte als einziger "Nein, gib ihm eine Chance und einen Zweier".
Oder, als wir ein Projekt hatten, wollte ich keine Gruppenarbeit machen, weil ich die Einzelarbeit für die bessere Form hielt und ich sträubte mich gegen die Forderungen der Lehrer, auch wenn es einen Rausschmiss aus der Klasse bedeutete.
Aber ich hatte auch meine andere Seite. Meine Eltern haben mir schon im Kindergartenalter streng in meinen Schädel gepaukt, dass ich zu den besten Schülern gehören muss, damit aus mir etwas wird.
Klar dass ich dann einen ehrgeizigen Charakter entwickelte und in der Volksschule gute Noten schaffte.
In Österreich gibt es nach der vierjährigen Volksschule dann zwei Möglichkeiten: Die sogenannte "Hauptschule" für die Mehrheit und die "AHS" für die leistungsfähigeren Schüler. Von meinem ersten Schultag an der Volksschule war ich total wild darauf, es in die AHS zu schaffen. Immer wieder aber bekam ich deswegen Rügen von den Lehrern und schließlich auch von meinen Eltern. Viele machten sich lustig über mich. Trotzdem schaffte ich es, mich Notenmässig in die AHS zu qualifizieren. Meine Lehrer machten aber Druck auf meine Eltern, mich NICHT in die AHS zu schicken, obwohl ich es wollte. Schließlich wurde ich in eine Pseudo-AHS geschickt.
Es handelte sich um einen Schulversuch, wo AHSschüler nicht nur mit Haupt-, sondern sogar mit Sonderschülern in eine einzige Klasse zusammengepfercht wurden.
So war ich zwar offiziell ein AHS-Schüler, ging aber in eine Schule, die so ziemlich alles, aber keine AHS war. Jedenfalls bekam ich es gleich zu spüren. Die Mitschüler waren zum Kotzen. Die Lehrer erwiesen sich bald ebenfalls als unfähig und dann die Direktorin.
Gelernt wurde wenig. Vielmehr gab es Schlammschlachten zwischen den Mitschülern.
Ich kroch also schön brav in den Arsch von allen anderen und schleimte brav, obwohl ich zu keiner Zeit meine Meinung so richtig verkneifen konnte (zb. dass ich Italien und folglich die italienischen Schuhe meiner Lehrerin nicht mochte ). Aber ich war arrogant, korrumpiert und hielt mich als AHS-Schüler für "besser" als die anderen und zeigte das den anderen auch offen. Allerdings, in der Pause, wo die Schlägertypen das Sagen hatten, war ich wieder eine kleine graue Maus, so auch in den meisten Unterrichtsstunden gegenüber den Lehrern.
Bald darauf erweiterte sich in den späteren Klassen meine dumpfe Arroganz. Jetzt galten alle Erwachsenen, die keinen Dr.-Titel oder gar keine Matura (Abitur) hatten, für mich als "minderwertig". Bald kamen auch die Raucher dazu. Sie waren für mich damals einfach "weniger wert". Diese Einstellung hatte ich auch in den nächsten Jahren. Aber Menschen ohne Matura waren besonders Anfangs so ziemlich die "tiefste Kategorie".
Diese Einstellung mag mich kurzfristig dazu bewogen haben, noch intensiver zu lernen und noch mehr für gute Noten zu tun, doch dann biss ich mir selbst in den Hintern und zwar in genau der Situation, wo ich am niedergeschlagendsten war:
In einer gewöhnlichen AHS war man fix ein AHS-Schulkind. Nicht so in dem Schulversuch:
Denn bei diesem Schulversuch gab es sehr viele Sonderbestimmungen und diese wurden von allen Beteiligten schahmlos ausgenutzt. Hier wurde ich wegen einem einzigen Fünfer im Halbjahreszeugniss in die Hauptschule abgestufft. Und bald darauf wurde ich aus Verhaltensgründen zwei Mal hintereinander suspendiert und dann rausgeworfen, nachdem ich direkt vor der Direktion ganz laut protestiert habe, wobei der Rausschmiss schon viel früher eine beschlossene Sache war.
Ich gab die Hoffnung nicht auf und versuchte mich in den nächsten Jahren widerum in ein paar Schulen, wo ich aber wieder flog.
Erst in der neuen Situation bemerkte ich, was für ein beschissener, arroganter Schleimer, Mitläufer, Opportunist und Arschkriecher ich war. Denn damals war ich bei weitem nicht so gesellschaftskritisch eingestellt wie heute. Ich hielt die Regeln für gegeben und machte mir sogar zusätzliche. Vorschriften stellte ich auch noch zu dieser Zeit nie in Frage. Ich hatte lange Zeit noch eine mehr oder weniger christliche Moral, wo man sich eben an die Regeln zu halten hatte und am sonsten büssen und sühnen müsste und schlicht ein Verbrecher war.
Später war ich kritischer, hatte aber keine Prinzipien, keine eigenen ethischen Konzepte. Damals übertrieb ich wieder einmal in die andere Richtung. Wäre ich für all den Mist, welchen ich seit der gesetzlichen Erlangung meiner "Strafmündgkeit" gebaut habe, auch angezeigt worden, dann hätte ich nach all diesen wiederhollten Fällen sicher die Gefängnisse von innen sehen oder "gemeinnützige" Zwangsarbeit verrichten müssen.
Ich hatte ein echtes Glück, dass ich noch heute einen einwandfreien Leumund habe. Noch mit 16 und 17 schrieb ich auch im Internet laufend Sachen, für die ich locker saftige Konsequenzen gehabt hätte, wenn es zur Anzeige gekommen wäre. Man liest ja bei Berichten, wofür man so alles angezeigt und verurteilt werden kann. Andere Leute wurden sogar für weit harmlosere Sachen an den Pranger gestellt.
Mit 18 begann ich meine Philosophie und meine eigenen Prinzipien zu festigen. Nach vielen Jahren des ganzen Chaos im Kopf habe ich endlich Boden unter den Füssen in Form von Prinzipien aufgaut. Jetzt wusste ich endlich konkrett, was an der Gesellschaft zu ändern sei, welche entgültigen Weltveränderungspläne ich habe und somit endlich eine feste Basis für ein Verhalten, welches mir ein halbwegs funktionierendes Zusammenleben mit meiner Umgebung erlaubte. Allerdings bin ich auch in dieser Zeit aus Kursen geflogen.
Aber beim letzten Rausschmiss war schon ein großer Fortschritt zu bemerken: Es war nur noch ein "halber Rausschmiss" mit dem Hinweis, dass mir der nächste Teil des Kurses derzeit nicht weiterhelfen könne und der Abschied von den Trainerinnen und Kollegen war sehr friedlich und ohne irgendeinen Streit.
Jetzt denke ich, dass ich durchaus über die Bereitschaft verfüge, um sogar zu meinem eigenen Schaden, mich an meine Grundsätze zu halten - auch wenn es mich wieder aus irgendeinem Verein wirft.
Es wäre gelogen, dass meine Prinzipien auch wirklich ALLES verbieten, was nach dem Gesetz verboten ist. Und es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich mich nicht irgendwo im Graubereich bewege und in gewisser Weise weiterhin Mist baue. Aber es ist kein Mist mehr auf Kosten von anderen Menschen. Ich nenne mein Verhalten "ziviles Ungehorchsam". Ob ich damit Ghandis Ruf eine Schande mache?
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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CoS Antitheist
Anmeldungsdatum: 10.07.2005 Beiträge: 2734
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(#410546) Verfasst am: 30.01.2006, 17:13 Titel: |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Die Frage ist, würde sich Gothic-Typ in seinem Outfit auch wohlfühlen, wenn er nicht auf eine genügend große Menge Gleichgesinnter zurückgreifen könnte? |
Das Problem ist das es keine festgelegten Regeln gibt wie man angezogen sein muss um irgendwie dieser "Gruppe" anzugehören. Wenn ich will geh ich in Jeans und Turnschuhen auf ne Gothic Party (hab ich des öfteren schon getan - auch im Anzug mit Schlips) und würde dafür nichtmal komisch angeguckt werden.
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Ich meine, darüber hinaus sind die Klamotten bestimmt grottig unbequem und vermutlich auch nicht gerade billig. |
Wenn Du mir sagst welchen Stil genau Du meinst. Die Klamotten sind nicht teurer als andere vernünftige Klamotten auch. Es gibt zudem eben keine Stil-Vorschriften in der Szene und so kann ich mich bei H&M einkleiden wenn ich das möchte.
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Es mag ein paar geben, ja, denn schließlich muß das ja auch irgendwann angefangen haben. Aber auf die Mehrheit trifft das wahrscheinlich nicht zu. |
Das auf jeden Fall - Auch wenn es schwierig ist die Szene als gesamtes zu beschreiben, da es einfach keine Einheitsnormen gibt.
Die Szene hat sich seit den Anfängen stark verändert. Es sind viele Gruppen in die schwarze Szene gekommen. Beispielsweise EBM und Darkwaver. Neo-Folk-Punks und später großteile der BDSM Szene. Teile der Gay und Lesbenbewegung kann man auf m WGT auch sehen.
Aber Mitläufer gibts selbstverständlich überall. Schon allein deshalb würde ich mich nie als irgendwas bezeichnen, weil ich mich ungern in eine Schablone pressen lassen will und damit eigene Freiheiten aufgeben müsste. Gothic wird zur Zeit auch von den Medien entdeckt. Bands wie Rammstein oder Oomph! wären früher nie in die Charts gekommen. Ich finde das traurig, denn zur Zeit geht auch die Individualität immer mehr den Bach runter. Die Medien verkaufen nämlich gern festgefahrene Bilder und die meisten Teens laufen jedem Trend nach, wenn er in einen hübschen Rahmen gesetzt ist.
Jolesch hat folgendes geschrieben: | In meinen Augen befriedigen Subkulturen wie Gothic einfach elementar-menschliche, vor allem pubertäre, Bedürfnisse. |
Dazu müsstest Du eine Aussage treffen in der Du die "ideale" oder "Bedürfnisse" dieser Gruppe eindeutig und auf jeden passend beschreibst - genau das wird Dir nicht gelingen.
Pupertäre Bedürfnisse ist auch Falsch. Es gibt keine eindeutige Altersgruppe - Also es ist zumindest nicht so das man es auf eine Jugendbewegung reduzieren kann. Es gibt schwarze die 60 Jahre alt sind.
_________________ "Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!"
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Stromer registrierter User
Anmeldungsdatum: 29.01.2006 Beiträge: 2
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(#410587) Verfasst am: 30.01.2006, 19:16 Titel: |
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Es gibt ebensoviele Gründe zu nennen, die gegen die Gothicbewegung sprechen, als es auch genausoviele Gründe gibt sie gut zu heißen.
Die meisten Gegenargumente jedoch berufen sich auf Halbwissen und Märchen, die von teuflischen Ritualen handeln und meist wird Gothic gleichgesetzt mit Satanismus. Wer sich nicht wirklich darüber informiert kann sich meiner Meinung nach kein Urteil erlauben.
Ich will mich jetzt nicht als treuer Anhänger outen, aber ich bin auch nicht dagegen , nein eher angetan.
PS: Ich mag zwar schwarze Kleidung, aber ich würde mich ganz sicher nicht wie der typische Gothic kleiden, das ist nicht mein Stil.
Was ich so bemerkenswert finde, es gibt nicht wirklich einen Zwang, ganz im Gegensatz zu vielen anderen Bewegungen.
Hier gibts ne ganze Reihe von Infos:
www.grabnebelfursten.de
Zurück zum Thema:
Der Mitläufer Effekt, ich bezeichne es auch gerne als die Strasse der Lemminge, hat für den eher ruhigen Typen, der nicht gerne aneckt sicherlich seine Vorteile. Wer sich gerne unterordnet auch wenn es gegen seine Überzeugungen ist, wer überall gleich springen will, wenn es andere tun, der soll sich keinen Zwang antun, ich bin da liberal. Jedoch würde ich es als Verrat an mir selbst betrachten.
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CoS Antitheist
Anmeldungsdatum: 10.07.2005 Beiträge: 2734
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(#410826) Verfasst am: 31.01.2006, 00:33 Titel: |
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Zitat: | PS: Ich mag zwar schwarze Kleidung, aber ich würde mich ganz sicher nicht wie der typische Gothic kleiden, das ist nicht mein Stil. |
Es gibt keinen wirklichen Gothic-Stil. Viele schwarze haben sich schon vor Matrix so angezogen und trotzdem nennt man es "Matrix-Stil" - Was daran liegt, dass es keinen einheitlichen Stil gibt. Das Gilt ebenso für Weltanschauung und Musik. Die Farbe Schwarz dominiert zwar den Kleidungsstil der meisten Gothics, ist aber keine Pflichtfarbe. Natürlich werden im allgemeinen dann eher dunklere Farben gewählt, aber auch weiß und helle Farben sind nicht völlig außen vor gelassen.
Zitat: | www.grabnebelfursten.de |
Down?
_________________ "Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!"
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Cato Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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(#413347) Verfasst am: 04.02.2006, 02:50 Titel: |
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korf hat folgendes geschrieben: | Da ist was dran, in dieser Überspitzung aber doch zu einseitig. Es ist sicher denkbar, daß Männer attraktiv wirken, die Führungsqualitäten aufweisen.Allerdings gibt es einen Unterschied zwischen "für jemanden schwärmen" und sich einen Partner zum Familiegründen wählen. Und da könnten dann die Revolutionäre gegenüber einem solideren Typen doch schlecht abschneiden. |
Der Natur ist es ziemlich egal welcher Mann das Kind mit aufzieht, wichtig ist ihr nur wer es gezeugt hat…
korf hat folgendes geschrieben: | Ausserdem: Sexuelle Selektion wirkt in beide Richtungen: Auch Männer wählen aus. Bevorzugen diese aber die Revolutionärin, die Rebellin, die Gesetzlose????
ich meine, tendenziell eher nicht. |
Würde ich so nicht sagen, ich für meinen Teil würde sagen, dass ich mich zu Partnerinnen hingezogen fühlen, die so ziemlich das Gegenteil des Heimchens sind; ob das nun evolutionär daran liegt, dass solche Frauen eher den Nachwuchs großziehen können, wenn man nicht mehr unter den Lebenden weilt?
korf hat folgendes geschrieben: | Ich stimme Dir zu: Rein konformistische Gruppen haben keine Chance. Allerdings ist die Kooperationsfähigkeit und eine gewisse Fähigkeit zur Unterordnung für koordiniertes Handeln ebenfalls wichtig. Eine Gruppe die nur aus Nonkonformistischen Befehlsverweigerern besteht funktioniert auch nicht. Die Mischung aus mehreren "Strategien" sollte am besten funktionieren.
Vielleicht stabilisiert sich ein gewisses Verhältnis unterschiedlicher Dispositionen.
Interessant in diesem Zusammenhang ist die Konformismusfoschung an unterschiedlich lebenden Völkern: Eskimos waren weniger konformistisch als Ackerbauern. |
Nonkonformisten sind ja nicht notwendigerweise notorische Befehlverweigerer, dass man Kritik übt und alternativen vorschlägt, heißt ja noch nicht, dass man sich gegen die Gruppe stellt oder deren Entscheidungen nicht mit trägt, man hat eben eine andere Auffassung und auch die Chance damit Gehör zu finden…
_________________ Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16361
Wohnort: Arena of Air
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(#413367) Verfasst am: 04.02.2006, 04:19 Titel: |
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Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: | matthias hat folgendes geschrieben: | Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: | Galaxisherrschers Katze hat folgendes geschrieben: | Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: |
Ist diese Gruppe dann als Einheit handlungsfähig?
Wenn nicht, ist es dann überhaupt eine Gruppe? Oder eine Menge von Individuen? |
Gibt es innere Operationen, so dass sie diesen gegenüber abgeschlossen sind?
Gibt es dazu ein neutrales Element?
Gibt es inverse Elemente?
Sind die Elemente bezüglich der Operation assoziativ?
*duck* |
Das verstehe ich nicht. |
http://de.wikipedia.org/wiki/Gruppentheorie
Immer diese Mathematiker! *ts* |
Ich dachte, wir reden über soziale Gruppen. http://de.wikipedia.org/wiki/Soziale_Gruppe |
[sinniert]Das Süffisante ist ja, daß das mathematische Gruppenkonzept in dem Sinne ja "integrativ" ist, da ein Element eben nicht dazugehören kann, wenn es nicht auch dasjenige Element dazugehört, das unter der gewählten Verknüpfung das Inverse ist. Philosophisch interpretiert also, daß eine Gesellschaft nicht lebensfähig ist ohne daß es zu jeder Meinung auch eine Gegenmeinung gibt. Da gibt es eben gerade durch Betrachtung der Extrempositionen einen gesellschaftlichen Konsens.
Während sich die soziale Gruppe oft auch exklusiv, d.h. gegenüber "denen da draußen", definiert. Und da stört es häufig, wenn jemand der gerade gegenteiligen Meinung ist. Ein Konsens wird also auf niedrigerem Niveau erzielt. Dieser erscheint zwar stabiler, da Extreme weniger ausgeprägt sind. Andererseits ist er dadurch aber auch ärmer, da viele Optionen nicht betrachtet werden können.[/sinniert]
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Stromer registrierter User
Anmeldungsdatum: 29.01.2006 Beiträge: 2
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(#413420) Verfasst am: 04.02.2006, 11:37 Titel: |
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CoS hat folgendes geschrieben: | Zitat: | PS: Ich mag zwar schwarze Kleidung, aber ich würde mich ganz sicher nicht wie der typische Gothic kleiden, das ist nicht mein Stil. |
Es gibt keinen wirklichen Gothic-Stil. Viele schwarze haben sich schon vor Matrix so angezogen und trotzdem nennt man es "Matrix-Stil" - Was daran liegt, dass es keinen einheitlichen Stil gibt. Das Gilt ebenso für Weltanschauung und Musik. Die Farbe Schwarz dominiert zwar den Kleidungsstil der meisten Gothics, ist aber keine Pflichtfarbe. Natürlich werden im allgemeinen dann eher dunklere Farben gewählt, aber auch weiß und helle Farben sind nicht völlig außen vor gelassen.
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Das finde ich gut.
Zitat: |
Zitat: | www.grabnebelfursten.de |
Down? |
Komisch, als ich den Link reingesetzt habe gings noch.
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#414672) Verfasst am: 06.02.2006, 11:05 Titel: |
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CoS hat folgendes geschrieben: |
Jolesch hat folgendes geschrieben: | In meinen Augen befriedigen Subkulturen wie Gothic einfach elementar-menschliche, vor allem pubertäre, Bedürfnisse. |
Dazu müsstest Du eine Aussage treffen in der Du die "ideale" oder "Bedürfnisse" dieser Gruppe eindeutig und auf jeden passend beschreibst - genau das wird Dir nicht gelingen. |
Warum müsste ich das? Ein gemeinsamer Nenner für viele ist die "Uniformierung" für das Gemeinschaftsgefühl, das Abgrenzen von anderen, das Sichgerheitsgefühl das die Gruppe gibt, etc.. Die Gothik-Subkultur erfüllt die selbe Funktion für ihre Mitglieder wie die anderen "Subkulturen" wie Hiphop, Jungsnobs oder Burschenschaftler.
CoS hat folgendes geschrieben: |
Pupertäre Bedürfnisse ist auch Falsch. Es gibt keine eindeutige Altersgruppe - Also es ist zumindest nicht so das man es auf eine Jugendbewegung reduzieren kann. Es gibt schwarze die 60 Jahre alt sind. |
Klar ist die "Altersstrukturierung" nicht einheitlich - aber es gibt doch klare Tendenzen. (Mal davon abgesehen, dass pubertäre Bedürfnisse bei manchen nicht an das Alter gekoppelt sind )
_________________ Storm by Tim Minchin
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