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Umunmutamnak auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 30.11.2005 Beiträge: 1725
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0-9-16 nicht 0-8-15
Anmeldungsdatum: 01.11.2005 Beiträge: 74
Wohnort: Alpha-Quadrant
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(#417744) Verfasst am: 12.02.2006, 00:04 Titel: |
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Cato hat folgendes geschrieben: | QueenCrimson hat folgendes geschrieben: | Darf ich an dieser Stelle dezent darauf hinweisen, daß Ayaan Hirsi Ali Holländerin und Abgeordnete des holländischen Parlaments ist, also wohl kaum "außerhalb" unseres Kulturkreises verortet werden kann?
Schon klar: sie wurde in Somalia geboren und nimmt auch aufgrund ihrer persönlichen Erfahrungen dem Islam gegenüber eine besonders kritische und kompromißlose Haltung ein. |
Du darfst, dass ändert aber nichts daran, dass diese Frau von Außen nach Europa kam und daher besser zu wissen scheint, was sie an dem alten Kontinent hat.
QueenCrimson hat folgendes geschrieben: | Ich finde es wichtig, daß auch solche "Stimmen der Erfahrung" wahrgenommen werden - wenn es aber "Stimmen der schlechten Erfahrung" sind, halte ich es für falsch, nur auf sie zu hören. |
Man kann sie wohl kaum für ihre schlechten Erfahrungen mit ihrer Heimatkultur verantwortlich machen, findest du nicht? Solche Stimmen hat man viel zu lange, viel zu wenig gehört und auch heute hört man sie nicht. |
Ja, man hat viel zu lange viel zu wenig auf die Menschen gehört, die in ihrem eigenen Leben schlechte Erfahrungen gemacht haben mit Menschen, die vom Islam geprägt waren.
Ich verstehe nicht, warum QueenCrimson dem Satz "halte ich es für falsch, nur auf sie zu hören" die Bedingung voranstellt "wenn es aber "Stimmen der schlechten Erfahrung" sind". Ich finde es noch viel falscher, nur auf die zu hören, die uns erzählen wollen, es wäre alles Friede, Freude, Eierkuchen.
Ich finde Solidarität mit den Opfern einer Religion bzw. Kultur viel wichtiger als Schmusekurs gegenüber offiziellen Vertretern und Schönrednern.
Cato hat folgendes geschrieben: | man sollte hier entschlossen für die Grundrechte eintreten. |
Ja, und Eintreten für die Grundrechte bzw. die Menschenrechte bedeutet Eintreten für die Opfer von Verletzungen von Grundrechten bzw. Menschenrechten. Das fängt damit an, dass man auf die Opfer dieser Rechtsverletzungen besonders aufmerksam hört.
Cato hat folgendes geschrieben: | Gerade die Regierungen sind hier in der Pflicht, die Forderung, man solle die Karikaturisten bestraffen - erhoben von islamischen Staaten -, stellt eine nicht hinnehmbare Beleidigung dar. Die mit diplomatischen und wirtschaftlichen Konsequenzen beantwortet werden sollte… |
Auf jeden Fall sollte man die Forderung, man solle die Karikaturisten bestrafen, entschieden ablehnen. Man muss nicht mit Sanktionen antworten. Aber man soll mit einer Gegenforderung antworten, nämlich mit der Forderung, das Recht der Karikaturisten auf Meinungsfreiheit anzuerkennen. Das würde zwar nichts bringen, aber mehr braucht man auch nicht, wenn die Forderung der anderen, die Karikaturisten zu bestrafen, auch keinen Erfolg hat.
Auf jeden Fall ist es wichtig, dass wir endlich Ernst machen mit der Meinungsfreiheit, wenn es statt gegen den Islam gegen das Christentum geht. Es ist wichtig, dass endlich § 166 abgeschafft wird. Wenn man bei uns bestraft wird für eine Karikatur von Jesus am Kreuz mit Unterschrift "Masochismus ist heilbar", dann muss man sich nicht wundern, wenn auch eine Strafe gefordert wird für Mohammed mit Bombenturban. Wir müssen entschlossen für die Meinungsfreiheit eintreten, gegen freiheitsfeindliche Christen ebenso wie gegen freiheitsfeindliche Moslems.
_________________
"Fromme Menschen haben nicht aufgehört, Gott einzelne Handlungen und eine allgemeine Richtung seines Willens und Verhaltens zuzuschreiben, die selbst mit den gewöhnlichsten und beschränktesten Vorstellungen moralischer Güte unverträglich sind." John Stuart Mill
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0-9-16 nicht 0-8-15
Anmeldungsdatum: 01.11.2005 Beiträge: 74
Wohnort: Alpha-Quadrant
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(#417753) Verfasst am: 12.02.2006, 00:20 Titel: |
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Verfasst am: 09.02.2006, 02:16, S. 3:
dragonfly hat folgendes geschrieben: | ... dass man hier bei uns über Mohammed spotten darf, dass man sich über ihren Glauben lustig machen darf so wie über den christlichen Glauben auch |
Leider darf man sich hier bei uns (in Deutschland) nicht so über den christlichen Glauben lustig machen, wie man will.
Zitat: | Die Punkband "Wizo" vertrieb im Internet T-Shirts mit einem ans Kreuz genagelten Schwein. Strafbar, urteilte das OLG Nürnberg 1998.
...
In der Fußgängerzone von Göttingen wurden 1984 Aufkleber verteilt, darauf der gekreuzigte Jesus und die Unterschrift "Masochismus ist heilbar". Die Initiatorin wurde zu einer Geldstrafe verurteilt. |
Quelle:
http://www.bild.t-online.de/BTO/news/2006/02/07/gotteslaesterung-deutschland-strafe/gotteslaesterung-strafe-deutschland.html
_________________
"Fromme Menschen haben nicht aufgehört, Gott einzelne Handlungen und eine allgemeine Richtung seines Willens und Verhaltens zuzuschreiben, die selbst mit den gewöhnlichsten und beschränktesten Vorstellungen moralischer Güte unverträglich sind." John Stuart Mill
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Fluse KLERIKERFEINDIN
Anmeldungsdatum: 27.10.2003 Beiträge: 2034
Wohnort: Niedersachsen
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(#417771) Verfasst am: 12.02.2006, 00:55 Titel: |
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Heike Jackler hat folgendes geschrieben: | Was für ein Geschwurbel. |
Du bist seine Fürstin
_________________ Die Bibel ist ein HIRNWEICHSPÜLER und HIRNWEISSFÄRBER mit
Extra Sündenlösekraft und Weissfärbekraft ( Magnusfe)
Jesusfreak zahl allein für deine Pfaffen!
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Fluse KLERIKERFEINDIN
Anmeldungsdatum: 27.10.2003 Beiträge: 2034
Wohnort: Niedersachsen
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(#417773) Verfasst am: 12.02.2006, 00:59 Titel: |
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nothing hat folgendes geschrieben: | Salah ad-Din hat folgendes geschrieben: | Eure Herrscher stehen nur Gott rechenschaft, lest mit offenen Augen.
Mein Freund misstrauisch, ja ich vergoss Blut für die Rose Jerusalem, doch meine Männer aßen nie das Fleisch unserer Gegner, solltest Du mehr erfahren über mich dann lese. |
du bist so langweilig wie ein furz
( sorry, ist das eine Beleidigung? an die hier anwesenden Moderatoren? ) |
Gewisse " Fürze" erschaffen einenn Homosapiens doch noch Erleichterung!
Wer nicht Furzen kann ohne Allahsschmerzen ist doch etwas frustriert, das erging doch den Christen vor Jahrhunderten genauso!
Gebt Ihm Medikamennte!
_________________ Die Bibel ist ein HIRNWEICHSPÜLER und HIRNWEISSFÄRBER mit
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Fluse KLERIKERFEINDIN
Anmeldungsdatum: 27.10.2003 Beiträge: 2034
Wohnort: Niedersachsen
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(#417774) Verfasst am: 12.02.2006, 01:02 Titel: |
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[quote="nothing"]ach so, kann sie nicht ansehen?
hmm, wenn du es sagst
ich verklage niemanden
ich denke an die Konsequenz
Keine 72 Jungfrauen mehr im Jenseits
_________________ Die Bibel ist ein HIRNWEICHSPÜLER und HIRNWEISSFÄRBER mit
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QueenCrimson Bin Beginner, Mann; irgendwas fang ich immer an :)
Anmeldungsdatum: 29.01.2006 Beiträge: 208
Wohnort: Hoch im Norden
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(#417811) Verfasst am: 12.02.2006, 02:50 Titel: |
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0-9-16 hat folgendes geschrieben: | Ich verstehe nicht, warum QueenCrimson dem Satz "halte ich es für falsch, nur auf sie zu hören" die Bedingung voranstellt "wenn es aber "Stimmen der schlechten Erfahrung" sind". |
Was genau verstehst du daran nicht, wenn ich schreibe, was meine (derzeitige, ich betrachte mich als lernfähig!) Meinung ist ?!?
0-9-16 hat folgendes geschrieben: | Ich finde es noch viel falscher, nur auf die zu hören, die uns erzählen wollen, es wäre alles Friede, Freude, Eierkuchen.
Ich finde Solidarität mit den Opfern einer Religion bzw. Kultur viel wichtiger als Schmusekurs gegenüber offiziellen Vertretern und Schönrednern. |
Das war auch auch nicht das, wofür ich plädiert habe - falls du dich da immer noch auf meinen Beitrag beziehen solltest.
0-9-16 hat folgendes geschrieben: | Cato hat folgendes geschrieben: | man sollte hier entschlossen für die Grundrechte eintreten. |
Ja, und Eintreten für die Grundrechte bzw. die Menschenrechte bedeutet Eintreten für die Opfer von Verletzungen von Grundrechten bzw. Menschenrechten. Das fängt damit an, dass man auf die Opfer dieser Rechtsverletzungen besonders aufmerksam hört.
Cato hat folgendes geschrieben: | Gerade die Regierungen sind hier in der Pflicht, die Forderung, man solle die Karikaturisten bestraffen - erhoben von islamischen Staaten -, stellt eine nicht hinnehmbare Beleidigung dar. Die mit diplomatischen und wirtschaftlichen Konsequenzen beantwortet werden sollte… |
Auf jeden Fall sollte man die Forderung, man solle die Karikaturisten bestrafen, entschieden ablehnen. Man muss nicht mit Sanktionen antworten. |
Das fände ich auch übertrieben.
Unvernunft muß doch nicht unbedingt mit Unvernunft beantwortet werden; eine Ablehnung dieser blödsinnigen Forderung genügt vollkommen.
0-9-16 hat folgendes geschrieben: | Auf jeden Fall ist es wichtig, dass wir endlich Ernst machen mit der Meinungsfreiheit, wenn es statt gegen den Islam gegen das Christentum geht. Es ist wichtig, dass endlich § 166 abgeschafft wird. Wenn man bei uns bestraft wird für eine Karikatur von Jesus am Kreuz mit Unterschrift "Masochismus ist heilbar", dann muss man sich nicht wundern, wenn auch eine Strafe gefordert wird für Mohammed mit Bombenturban. |
Ist das tatsächlich passiert ?!? [edit: schon gut, habe den Link grad entdeckt!]
0-9-16 hat folgendes geschrieben: | Wir müssen entschlossen für die Meinungsfreiheit eintreten, gegen freiheitsfeindliche Christen ebenso wie gegen freiheitsfeindliche Moslems. |
_________________ Das Universum ist nicht nur merkwürdiger, als wir annehmen;
es ist merkwürdiger, als wir überhaupt annehmen können." J.B.S. Haldane
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QueenCrimson Bin Beginner, Mann; irgendwas fang ich immer an :)
Anmeldungsdatum: 29.01.2006 Beiträge: 208
Wohnort: Hoch im Norden
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(#417820) Verfasst am: 12.02.2006, 03:39 Titel: Re: Defätismus und andere Hobbys |
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Cato hat folgendes geschrieben: | QueenCrimson hat folgendes geschrieben: | Die "islamische Welt" findet momentan doch fast nur in Form von randalierenden "rent a mob"-Horden auf unseren Bildschirmen statt. |
Zugegeben, es wirkt vieles inszeniert und für einen breiten Massenprotest sind es mir aber argwenig Teilnehmer und wo die bloß die immer ganzen dänischen, österreichischen und Schweizer Flaggen her haben? Dazu noch immer die perfekten, medial in Szene gesetzten Bilder, die demonstrative Zurückhaltung der Sicherheitskräfte, etc. – alles sehr verdächtig. Es gibt aber auch Proteste und Forderungen, die tatsächlich Massen basierend wirken… |
Dazu fällt mir wieder diese klasse "Chronologie der Ereignisse" ein, aus der hatte ich auch das mit dem "rent a mob"... die hatte Sermon hier neulich irgendwo... Moment... *kram such wühl* ...
Ah ja -
Sermon hat folgendes geschrieben: | Amir Taheri in der New York Post hat folgendes geschrieben: | Die Karikaturen wurden im September 2005 veröffentlicht und schlugen
drei Monate lang offenbar keine Wellen.
Im Dezember packte eine Gruppe von militanten dänischen Muslimen
(eine "Sunni-Salafi-Gruppe") ihre Koffer voller Kopien der
Karikaturen und ging auf Tour durch muslimische Hauptstädte. Die 12
Karikaturen, die JP wirklich veröffentlicht hatte, ergänzten sie mit
einer viel größeren Zahl von beleidigenden Karikaturen des Propheten.
Sie wurden nicht nach Teheran gelassen, denn die schiitischen Iraner
sahen sie nur als sunnitische Unruhestifter.
Sie gelangten aber nach Kairo, Damaskus und Beirut und konnten
Abgesandte nach Saudi-Arabien schicken.
In Kairo teilte die Muslimische Bruderschaft der dänischen Gruppe
mit, dass es die falsche Zeit sei, um viel Aufhebens über die
Karikaturen zu machen. Die Bruderschaft war nämlich gerade dabei,
ihre Wahlstrategie zu planen und wollte als gemäßigte politische
Partei erscheinen, da wollte sie nicht als antiwestliche Wüter
auftreten. Die Führer der Bruderschaft schlugen vor, die Sache bis
Januar auf Eis zu legen.
Auch von der Hamas erhielten die militanten Dänen negativen Bescheid.
Die Hamas war gerade damit beschäftigt, eine Wahl zu gewinnen und
musste zumindest einen Teil des Palästinensischen Mittelstands für
sich gewinnen. Die Hamas riet: Wartet, bis wir die Wahl gewonnen haben.
Ein offeneres Ohr fanden sie in Qatar beim Fernsehsender Al
Dschazira, der dem Emir gehört und darauf spezialisiert ist, Muslime
gegen den Westen und die Demokratie im Allgemeinen aufzubringen. Der
wichtigste Fernsehprediger des Senders, der Ägypter Jussuf al-
Qaradawi (der auch mit dem Londoner Bürgermeister Ken Livingstone
befreundet ist), war nur allzu scharf darauf, eine Fatwa
auszusprechen, um die Lunte zu zünden. Er mobilisierte sein Netzwerk
militanter Muslimier Bruderschaften in Europa, um die Karikaturen zu
attackieren und fälschlich zu behaupten, dass Bilder im Islam
verboten seien und dass das Dänische Blatt "einen absoluten Grundsatz
des einzig wahren Glaubens" verletzt habe.
Somit bekam der Ruf nach dem Dschihad das ersehnte grüne Licht eines
Theologen. (Ironischerweise wird die Sektion der Bruderschaft, der al-
Qaradawi vorsitzt, von der EU als NGO finanziert.)
Als die ersten "rent a mob"-Haufen auf den Fernsehschirmen der Welt
auftauchten, merkte Ahmadinejad, dass es hier eine Kuh zum Melken gab.
Dänemark ist an der Reihe, den rotierenden Vorsitz des UN-
Sicherheitsrates zu übernehmen, während gleichzeitig zu erwarten ist,
dass die Internationale Atomenergiebehörde den Iran an den
Sicherheitsrat überweist und Sanktionen fordern wird. Was wäre also
besser für den Iran, als Dänemark als einen "Feind des Islams"
hinzustellen und die Muslime gegen den Sicherheitsrat aufzuhetzen?
Um den Sunni-Salafi-Gruppen die Initiative abzunehmen und sich "an
die Spitze der Bewegung zu stellen", beschwor Ahmadinejad schnell
eine Verletzung der Handelsverträge mit Dänemark herauf, um die
Islamische Republik als Führer der Muslimischen Welt in der
antidänischen Kampagne hinzustellen.
Syrien war der nächste Trittbrettfahrer, wieder aus wirtschaftlichen
Gründen. Die UN möchten den Syrischen Präsidenten Bashar al-Assad und
fünf seiner Verwandten und Helfer, einschließlich seines jüngeren
Bruders, zum Mord am früheren Libanesischen Premierministers Rafiq al-
Hariri verhören. (Assad hat versucht, für sich selbst und seinen
Bruder Immunität auszuhandeln, wenn er die anderen ausliefert, aber
die UN spielen da nicht mit.) Wie beim Iranischen Atomprogramm wird
der Syrische Fall den UN-Sicherheitsrat unter Dänischem Vorsitz
erreichen. Dänemark als einen "Feind des Propheten" zu porträtieren
wäre nicht unpraktisch, wenn der Rat wie erwartet Assad und sein
Regime für eine Reihe von politischen Morden verantwortlich macht.
Die Kuh der Dänischen Karikaturen wird also anders gemolken: Teheran
und Damaskus haben eine diplomatische Kampagne lanciert, um den
"Schutz der Religionen vor Blasphemie" auf die Tagesordnung des
Sicherheitsrats zu bringen. Wenn das gelingt, werden das Iranische
Streben nach der Atombombe und die Syrische Mordmaschinerie im
Libanon zur Seite gedrängt, zumindest was das öffentliche Interesse
anbelangt.
Fernsehzuschauer könnten glauben, dass die ganze Muslimische Welt in
Flammen steht, in heiligem Zorn, der sich in "spontanen
Demonstrationen" äußert.
In Wahrheit hat sich die überwältigende Mehrheit der Muslime von den
Umzügen ferngehalten, die von den Radikalen und den Iranischen und
Syrischen Sicherheitsdiensten veranstaltet wurden, selbst wenn sie
sich von Karikaturen beleidigt fühlten, die sie gar nicht gesehen haben.
Dänische und Norwegische Botschaften wurden nur an zwei Orten
zerstört: Damaskus und Beirut. Wer Syrien kennt, weiß, dass es in
dieser Diktatur keine spontanen Demonstrationen gibt. (Und selbst so
hat die Syrische Geheimpolizei es nicht geschafft, mehr als 1000
Randalierer aufzubringen.) Die Syrische Regierung wies die
Norwegische Bitte um zusätzlichen Polizeischutz zurück. Die
Botschaften sollten also gebrandschatzt werden.
Die "rent a mob"-Attacken in Beirut waren noch zynischer. Die
Syrische Ba'ath-Partei, die Sunni-Salafi-Radikale seit Jahren
ermordet, eingekerkert oder deportiert hat, wandelte sich plötzlich
von einer radikal-säkularen und sozialistischen Partei zum "Vorreiter
des Glaubens". Der Mob, der die Gewalttaten in Beirut beging, wurde
mit Bussen aus Syrien herbeigeschafft und bestand aus militanten
Anhängern der Muslimischen Bruderschaften, die niemals auf eigene
Faust hätten demonstrieren dürfen.
Die Muslimischen Menschenmassen, die gegen die Karikaturen
demonstrierten, waren selten mehr als ein paar hundert; der
Muslimische Anteil an der Weltbevölkerung wird auf 1,2 Milliarden
geschätzt. Und nur drei dänische Botschaften in 57 Muslimischen
Ländern wurden angegriffen. |
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cato hat folgendes geschrieben: | QueenCrimson hat folgendes geschrieben: | [R. Gernhardt zu antisemitischen "Karikaturen":] Natürlich bin ich entsetzt, aber ich würde das lieber gedruckt sehen als verboten. Denn nur so weiß ich doch, was für Hassgefühle bestimmte Menschen haben. Die sollen sich ruhig entblößen. |
In einer idealen aufgeklärten mit humanistischer Bildung versehener Welt schon, aber davon ist die unserige leider noch weit entfernt. In Utopia, würden sich sicher die Demagogen damit disqualifizieren, aber hier? Ich bin mir da nicht so sicher, auf fruchtbaren Boden fällt der Antisemitismus allemal; Luther und seinesgleichen haben gute Vorarbeit geleistet und in der arabischen Welt füllt man sich ohnehin zwangsweise an die nationalsozialistische Judenhetze erinnert. |
Dazu die ziemlich unaufgeregte Meinung eines "Fachmanns", des Leiters des Frankfurter Karikaturmuseums:
taz hat folgendes geschrieben: | Und das gilt auch für den Holocaust? Im Iran werden jetzt Karikaturisten ermuntert, dazu Karikaturen zu zeichnen.
Tja, ich bin mal sehr gespannt auf diese Zeichnungen. Möchte mal wissen, wie die aussehen. Das soll man erst mal machen, mal gucken. Und dann kann man weiter darüber streiten. |
http://www.taz.de/pt/2006/02/11/a0156.1/textdruck
Cato hat folgendes geschrieben: | QueenCrimson hat folgendes geschrieben: | Also, ich sehe in dieser Diskussion zwar aber eine Reihe verschiedener Standpunkte, aber die Auffassung, daß die westliche Kultur von Islamisten unterwandert ist und diesen über kurz oder lang gänzlich zum Opfer fallen wird, ist mir eher selten begegnet - das wäre doch "Defätismus", also "Pessimismus" bzw. "systematisches Schlechtreden", nicht wahr? |
Nur nicht überdramatisch werden, die Gefahr besteht hier darin, dass religiöse Empfindsamkeiten für alle Menschen zur Norm werden und wir damit auf jene dunkle Zeit zurückgehen, wo Paffen und Schriftgelehrte bestimmten, was erlaubt und was verboten war. Die Zeit als man Giordano Bruno verbrannt hat, er mit den kirchlichen Dogmen brach und sich abfällig über Jesus Christus den Erlöser der Christen geäußert hat. Bedauerlicher weise sind wir soweit noch nicht entfernt, von jener dunklen Zeit – da es auch heute noch religiöse Mordaufrufe und –Anschläge gibt. Was natürlich nicht hinnehmbar ist... |
Na, na... wer wird denn hier überdramatisch?
Cato hat folgendes geschrieben: | QueenCrimson hat folgendes geschrieben: | Es sei denn, man bezeichnet deine m.E. ziemlich übertriebene Ängste vor einer Machtübernahme islamistischer Eiferer in Deutschland als "Defätismus". Aber so hattest du das wohl nicht gemeint... ?!?
Oder gefiel dir einfach bloß das Wort so gut?  |
Du hast es erkannt, etwas überspitzt ist es hier schon von Defätismus zu sprechen – dennoch man sollte hier entschlossen für die Grundrechte eintreten. Gerade die Regierungen sind hier in der Pflicht, die Forderung, man solle die Karikaturisten bestraffen – erhoben von islamischen Staaten -, stellt eine nicht hinnehmbare Beleidigung dar. |
Also ich sehe weit und breit keinen (offiziellen) "man", der bereit wäre, unsere Grundrechte einigen motzenden Vertretern islamischer Regimes als Morgengabe darzubringen. Und die "Beleidigten" sind doch wohl höchsten diejenigen, die solche Forderungen aufstellen und sich damit als mittelalterliche Dummbatzen outen.
Die westlichen Diplomaten haben auf solche Forderungen zwar sehr höflich reagiert (das ist schließlich auch der Job von Diplomaten) - aber das war's dann auch.
Cato hat folgendes geschrieben: | Die mit diplomatischen und wirtschaftlichen Konsequenzen beantwortet werden sollte… |
Das wäre ja dann auch nicht viel intelligenter als der arabische Dänemark-Boykott...
Die Wahrheit hat folgendes geschrieben: | Dänemark ist in ins Gerede gekommen. Man könnte auch sagen: unter die Räder. Urlaubsexperten hatten das längst erwartet. Anders als von ihnen prophezeit, waren es aber keine traumatisierten Dänemarkurlauber, die da plötzlich dänische Fahnen und Botschaften abbrannten und zum Boykott dänischer Produkte aufriefen. Im Gegenteil. Die Menschen, die auf einmal alles brandschatzten, was nur halbwegs dänisch aussah und künftig auf so attraktive dänische Exportschlager wie Fischmehlpfannkuchen oder Fischkotzsülze verzichten, haben niemals ihre Ferien in Dänemark verbracht. Zum Glück. Denn was auch immer die islamischen Dänenstürmer so erzürnte. Hätten sie jemals Urlaub in Dänemark gemacht, sie hätten jetzt mit Sicherheit noch ein paar Gründe mehr, dieses Land zur Hölle zu wünschen.
(...)
Kurz vor Krøbsgeswør in der Grafschaft Hæresie sah ich eine Möwe straucheln. Dann schmierte sie ab. Sofort stürzten aus einer dieser typisch dänischen, kuhfladengedeckten Katen drei, vier weißbrotgesichtige Eingeborene hervor und überführten das verendende Tier noch an der Absturzstelle in die dänische Nahrungskette. Indem sie es roh verschlangen. Sie riefen mir "Wi arr rett, wi arr weit, wi arr dænisch Deinemeit" zu. Ich sah zu, dass ich Land gewann. Zum Glück war gerade Ebbe.
Danmark. Auf Deutsch heißt das so viel wie: "Bürgersteige ganzjährig hochgeklappt." So las ich bei einer kurzen Rast im Windschatten eines hochgeklappten Bürgersteigs in "Sehenswürdiges Dänemark". Schnell hatte ich das drei Seiten starke Buch durch. Zur Geschichte des Königreichs nur so viel: Galt lange Jahre als "zweitlangweiligstes Land der Welt". Nach der Auflösung der DDR anno 1990 erhielt es das UNO-Prädikat: "das mit Abstand langweiligste Land der Welt". Herzlichen Glückwunsch auch. Dass man hier nicht leben muss. |
http://www.taz.de/pt/2006/02/11/a0224.1/textdruck
_________________ Das Universum ist nicht nur merkwürdiger, als wir annehmen;
es ist merkwürdiger, als wir überhaupt annehmen können." J.B.S. Haldane
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Fluse KLERIKERFEINDIN
Anmeldungsdatum: 27.10.2003 Beiträge: 2034
Wohnort: Niedersachsen
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(#417830) Verfasst am: 12.02.2006, 04:27 Titel: |
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Was sollen wir daraus lernen: Wir solllen dem ISLAM ink. Sharia anpassen?!
Deine Welt der des ISlams, Nicht meine !
_________________ Die Bibel ist ein HIRNWEICHSPÜLER und HIRNWEISSFÄRBER mit
Extra Sündenlösekraft und Weissfärbekraft ( Magnusfe)
Jesusfreak zahl allein für deine Pfaffen!
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#417903) Verfasst am: 12.02.2006, 14:00 Titel: Re: Defätismus und andere Hobbys |
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QueenCrimson hat folgendes geschrieben: | Also ich sehe weit und breit keinen (offiziellen) "man", der bereit wäre, unsere Grundrechte einigen motzenden Vertretern islamischer Regimes als Morgengabe darzubringen. Und die "Beleidigten" sind doch wohl höchsten diejenigen, die solche Forderungen aufstellen und sich damit als mittelalterliche Dummbatzen outen.
Die westlichen Diplomaten haben auf solche Forderungen zwar sehr höflich reagiert (das ist schließlich auch der Job von Diplomaten) - aber das war's dann auch. |
...und das ist auch gut so! wer mehr will kann sich jetzt an den ort/die orte des geschehens begeben und, in welcher form auch immer, gegen islamisten kämpfen und/oder später eine partei wählen die ähnlichen nonsense von sich gibt (mir fällt grad npd oder dvu ein...)
falls einem das alles zu wenig ist, kann man immer noch mit nem schild durch die gegend rennen mit der aufschrift: ISLAM IS DOOF!
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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QueenCrimson Bin Beginner, Mann; irgendwas fang ich immer an :)
Anmeldungsdatum: 29.01.2006 Beiträge: 208
Wohnort: Hoch im Norden
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(#417947) Verfasst am: 12.02.2006, 16:14 Titel: @ nothing |
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nothing hat folgendes geschrieben: | ich könnte eine ehrliche Antwort verkraften
aber deine Überheblichkeit nicht!
gut! das wars, viel Spaß noch  |
Hi nothing,
ich möchte mich für meine Überheblichkeit entschuldigen.
Ich hatte dich für die gleiche Art von Troll gehalten wie Simsalabim (oder so ähnlich - der mit "meine lieben Freunde, ihr schadet euch nur selbst, wenn ihr euch dem wahren Glauben verweigert..."), der ist nämlich zur selben Zeit in diesem Thread aufgetaucht.
Hätte ja sein können, daß z.B. das "Muslim-Markt"-Forum seine User aufgefordert hat, sich hier massenhaft registrieren zu lassen, um die Diskussionen vollzuspammen.
Sowas hat es nämlich wirklich vor ein paar Jahren schon mal gegeben (im taz-Forum).
Inzwischen habe ich aber gesehen, daß du durchaus an einer Diskussion interessiert bis.
Also, bitte entschuldige meine Unhöflichkeit.
QC
_________________ Das Universum ist nicht nur merkwürdiger, als wir annehmen;
es ist merkwürdiger, als wir überhaupt annehmen können." J.B.S. Haldane
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nothing auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 11.02.2006 Beiträge: 1153
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(#417967) Verfasst am: 12.02.2006, 16:39 Titel: |
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kein Problem!
Ich hatte mich ja auch sehr knapp geäussert
dieser thread ist ja ziemlich lange und ich habe mich eigentlich mehr auf die Folgen konzentrieren wollen
und die Folgen sind sehr vielfältig und schmerzlich
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0-9-16 nicht 0-8-15
Anmeldungsdatum: 01.11.2005 Beiträge: 74
Wohnort: Alpha-Quadrant
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(#418219) Verfasst am: 13.02.2006, 00:41 Titel: |
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QueenCrimson hat folgendes geschrieben: | 0-9-16 hat folgendes geschrieben: | Ich verstehe nicht, warum QueenCrimson dem Satz "halte ich es für falsch, nur auf sie zu hören" die Bedingung voranstellt "wenn es aber "Stimmen der schlechten Erfahrung" sind". |
Was genau verstehst du daran nicht, wenn ich schreibe, was meine (derzeitige, ich betrachte mich als lernfähig!) Meinung ist ?!?
0-9-16 hat folgendes geschrieben: | Ich finde es noch viel falscher, nur auf die zu hören, die uns erzählen wollen, es wäre alles Friede, Freude, Eierkuchen.
Ich finde Solidarität mit den Opfern einer Religion bzw. Kultur viel wichtiger als Schmusekurs gegenüber offiziellen Vertretern und Schönrednern. |
Das war auch auch nicht das, wofür ich plädiert habe - falls du dich da immer noch auf meinen Beitrag beziehen solltest. |
Ja, das sollte sich auf deinen Beitrag beziehen. Aber vielleicht gibt es da zwischen uns eher ein Missverständnis als eine Meinungsverschiedenheit.
Ich habe mich nur gewundert, warum du nicht einfach etwas geschrieben hast wie z. B.:
Zitat: | halte ich es für falsch, nur auf die Stimmen von der einen Seite zu hören (und nicht auch von der anderen Seite) |
Dass du die Bedingung Zitat: | wenn es aber "Stimmen der schlechten Erfahrung" sind | vorangestellt hast und "schlechten" auch noch durch Kursivschreibung betont hast, das wirkte auf mich so, als wenn du der Meinung bist, dass man gegenüber den "Stimmen der schlechten Erfahrung" besonders misstrauisch sein müsste, d. h. dass man misstrauischer sein müsste als gegenüber den Stimmen von Leuten, die bessere Erfahrungen gemacht haben oder das jedenfalls so darstellen.
Wenn du es nicht so gemeint hast und ich dich nur missverstanden habe, dann würde mich das freuen.
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"Fromme Menschen haben nicht aufgehört, Gott einzelne Handlungen und eine allgemeine Richtung seines Willens und Verhaltens zuzuschreiben, die selbst mit den gewöhnlichsten und beschränktesten Vorstellungen moralischer Güte unverträglich sind." John Stuart Mill
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#418316) Verfasst am: 13.02.2006, 15:24 Titel: |
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Fluse hat folgendes geschrieben: | Was sollen wir daraus lernen: Wir solllen dem ISLAM ink. Sharia anpassen?!
Deine Welt der des ISlams, Nicht meine ! |
nicht der islam muss "angepasst" werden, sondern das ideal der aufklärung sollte ohne ausnahme und überall verbreitet werden. die beste methode um dies zu erreichen ist m. e. materielle sicherheit bzw ein gewisser wohlstand und der zugang zu allen menschen, speziell der kinder.
jetzt lebenden islamisten sollte man um ihre möglichkeiten bringen, ihr gedankengut unwidersprochen zu verbreiten. daher (für deutschland/europa):
nein zu koranschulen!
und ebenso nein zur konfirmation!
wenn es priester/pastoren/imame soo wichtig finden, die kinder über ihren aberglauben zu informieren, sollen sie eine zusatzausbildung zum lehrer absolvieren und gemeinsam mit staatlichen lehrern unterrichten!
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Leony gottlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus
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(#418520) Verfasst am: 13.02.2006, 22:44 Titel: |
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L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben: | wenn es priester/pastoren/imame soo wichtig finden, die kinder über ihren aberglauben zu informieren, sollen sie eine zusatzausbildung zum lehrer absolvieren und gemeinsam mit staatlichen lehrern unterrichten! |
Wenn du damit meinst, dass es islamischen Religionsunterricht geben sollte -
dann bin ich ganz anderer Meinung.
Islamischer Religionsunterricht würde bedeuten - das ist die Definition von Religionsunterricht - dass der Unterricht
nach den Grundsätzen einer islamischen Religionsgemeinschaft erteilt würde,
ziemlich egal wie freiheitsfeindlich und menschenrechtsverachtend die ist.
Denn:
Artikel 7 GG, Absatz 3 Satz 2, hat folgendes geschrieben: | Unbeschadet des staatlichen Aufsichtsrechtes wird der Religionsunterricht in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften erteilt. |
Stattdessen bin ich für einen weltanschaulich-religiös neutralen Unterricht
in Lebensgestaltung - Ethik - Religionskunde (kann LER abgekürzt werden),
an dem alle Schülerinnen und Schüler teilnehmen müssen,
wo u. a. der Islam behandelt würde
und wo die islamischen Schülerinnen und Schüler u. a. erfahren würden,
dass keineswegs alle Muslime Anhänger der Islam-Version aus ihrer Koranschule sind.
_________________ Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren )
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QueenCrimson Bin Beginner, Mann; irgendwas fang ich immer an :)
Anmeldungsdatum: 29.01.2006 Beiträge: 208
Wohnort: Hoch im Norden
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(#418536) Verfasst am: 13.02.2006, 22:56 Titel: oT |
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ohne Text
_________________ Das Universum ist nicht nur merkwürdiger, als wir annehmen;
es ist merkwürdiger, als wir überhaupt annehmen können." J.B.S. Haldane
Zuletzt bearbeitet von QueenCrimson am 13.02.2006, 23:05, insgesamt einmal bearbeitet |
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QueenCrimson Bin Beginner, Mann; irgendwas fang ich immer an :)
Anmeldungsdatum: 29.01.2006 Beiträge: 208
Wohnort: Hoch im Norden
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(#418542) Verfasst am: 13.02.2006, 23:02 Titel: Mißverständnis |
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0-9-16 hat folgendes geschrieben: | Ich habe mich nur gewundert, warum du nicht einfach etwas geschrieben hast wie z. B.:
Zitat: | halte ich es für falsch, nur auf die Stimmen von der einen Seite zu hören (und nicht auch von der anderen Seite) |
Dass du die Bedingung Zitat: | wenn es aber "Stimmen der schlechten Erfahrung" sind | vorangestellt hast und "schlechten" auch noch durch Kursivschreibung betont hast, das wirkte auf mich so, als wenn du der Meinung bist, dass man gegenüber den "Stimmen der schlechten Erfahrung" besonders misstrauisch sein müsste, d. h. dass man misstrauischer sein müsste als gegenüber den Stimmen von Leuten, die bessere Erfahrungen gemacht haben oder das jedenfalls so darstellen. |
Ja, jetzt sehe ich auch, daß ich das ungeschickt formuliert hatte.
Und ich neige beim Formatieren (alles kursiv oder fett, was mir irgendwie wichtig erscheint) gelegentlich zu Übertreibungen...
0-9-16 hat folgendes geschrieben: | Wenn du es nicht so gemeint hast und ich dich nur missverstanden habe, dann würde mich das freuen. |
Du hast halt beim Lesen gründlicher nachgedacht als ich beim Schreiben!
Gruß, QC
_________________ Das Universum ist nicht nur merkwürdiger, als wir annehmen;
es ist merkwürdiger, als wir überhaupt annehmen können." J.B.S. Haldane
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#418557) Verfasst am: 13.02.2006, 23:08 Titel: |
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Leony hat folgendes geschrieben: | L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben: | wenn es priester/pastoren/imame soo wichtig finden, die kinder über ihren aberglauben zu informieren, sollen sie eine zusatzausbildung zum lehrer absolvieren und gemeinsam mit staatlichen lehrern unterrichten! |
Wenn du damit meinst, dass es islamischen Religionsunterricht geben sollte -
dann bin ich ganz anderer Meinung.
Islamischer Religionsunterricht würde bedeuten - das ist die Definition von Religionsunterricht - dass der Unterricht
nach den Grundsätzen einer islamischen Religionsgemeinschaft erteilt würde,
ziemlich egal wie freiheitsfeindlich und menschenrechtsverachtend die ist.
Denn:
Artikel 7 GG, Absatz 3 Satz 2, hat folgendes geschrieben: | Unbeschadet des staatlichen Aufsichtsrechtes wird der Religionsunterricht in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften erteilt. |
Stattdessen bin ich für einen weltanschaulich-religiös neutralen Unterricht
in Lebensgestaltung - Ethik - Religionskunde (kann LER abgekürzt werden),
an dem alle Schülerinnen und Schüler teilnehmen müssen,
wo u. a. der Islam behandelt würde
und wo die islamischen Schülerinnen und Schüler u. a. erfahren würden,
dass keineswegs alle Muslime Anhänger der Islam-Version aus ihrer Koranschule sind. |
grundsätzlich bin ich auch eher für ein fach LER, nur dann würden die eltern ihre kinder noch wahrscheinlicher in koranschulen schicken, als wenn es in schulen kontrolliert stattfindet.
ich sehe das vergleichbar mit der verabreichung von drogen unter ärztlicher kontrolle statt dem goldenen schuss in ner bahnhofstoilette
ich freu mich schon auf die kommentare...
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Cato Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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(#420253) Verfasst am: 18.02.2006, 03:03 Titel: |
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Ach ja, Europa wo sind bloß all deine mutigen Politiker hin?
http://www.europarl.eu.int
Europäisches Parlament und Kommission nehmen endlich Stellung, in der Frage selbst recht deutlich, aber immer noch redet man von Dialog und ähnlichem Schwachsinn, anstatt endlich geeignete Maßnahmen zu ergreifen, die Europas würdig sind. Immerhin wirft die europäische Union ein ähnliches Gewicht in die Wagschale wie die USA. Außerdem könnte man hier für die weitere staatliche Entwicklung der Union und die europäischen Einigungsbestrebungen einen erheblichen Beitrag leisten. Also etwas mehr Begeisterung, Konfrontationswillen und Esprit wenn ich bitten darf, meine Damen und Herrn Europapolitiker!
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,400381,00.html
Zitat: | Ich kann mich nicht beklagen. Alle unsere Partner, die EU, die Nato und auch die USA, haben sich mit uns solidarisiert. Das ist wichtig. Die islamische Welt muss zur Kenntnis nehmen, dass wir keinesfalls isoliert sind. Es geht nicht um einige Karikaturen, es geht um demokratische Grundwerte. |
Hierin liegt die große Chance für den europäischen Staatenbund, die großen Länder – also Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien – haben nun die Gelegenheit zu zeigen, dass die kleinen und mittleren Länder durch die Europäische Union weder ihre Selbstständigkeit einbüßen, noch wirtschaftlich dominiert werden oder gar ihrer kulturellen Identität beraubt werden. Sondern durch die Europäische Union vor Übergriffen auswärtiger Potentaten geschützt sind. Wie es Ministerpräsident Rasmussen selbst ausdrückt:
Zitat: | EU-Kommissar Peter Mandelson hat unmissverständlich klar gemacht, dass der Boykott eines Mitgliedslands einem Boykott der gesamten EU gleichkommt. Es ist etwas anderes, sich mit dem kleinen Dänemark oder der mächtigen Gemeinschaft der 25 anzulegen, die die größte Wirtschaftskraft der Welt darstellt. Und es unterstreicht, dass die EU eben auch eine Wertegemeinschaft ist. |
Nichts schweißt die Menschen mehr zusammen als eine gemeinsame Bedrohung durch einen auswärtigen Feind; im Grunde müsste ich dem islamischen Fundamentalismus sogar dankbar sein - im Kampf gegen ihn liegt die große Möglichkeit die nationalistische Zersplitterung Europas endlich zu überwinden...
Doch nun zum Stand der öffentlichen Diskussion; zuerst zu den eher erfreulichen Äußerungen und Ereignissen:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,401501,00.html
Zitat: | Am offensten, man könnte sogar sagen, "verräterisch offen" spricht Leserbriefschreiber Professor Dr. Gerhard E. Feurle aus, worum es eigentlich geht, gerade weil er deutliche
Sympathien für die islamische Welt empfindet: "Unsere säkulare Weltanschauung bedroht - ob wir es wollen oder nicht - die Existenz des Glaubens der muslimischen Welt mit dessen Regeln, Sitten, Gebräuchen und Gesetzen. Eine der Ursachen des islamistischen Terrors neben dem Palästina-Problem ist doch der Verteidigungskampf der traditionell Rechtgläubigen gegen die als zerstörerisch empfundene Kraft unserer Zivilisation. Die Karikatur des Propheten wird als Teil dieses Vernichtungswerks gesehen, der ins Herz des islamischen Glaubens trifft." Das ist des Pudels Kern. |
Dann wollen wir dieses Vernichtungswerk mal zu Ende bringen, zumindest bei uns zu Hause:
Zitat: | Wenn wir von Imamen in Europa, die hier sämtliche Freiheiten der westlichen Zivilisation genießen, als "Ungläubige" beschimpft werden, nur weil wir Christen, Juden, Buddhisten oder Anarchisten sind, wenn Juden in arabischen Medien als Massenmörder, Kinderschänder, Schweine und Ratten dargestellt werden, wenn in dem aktuellen türkischen Hetzfilm "Tal der Wölfe" ein jüdischer Arzt gezeigt wird, der wie einst der Nazi-Folterknecht Dr. Mengele Nieren aus unschuldigen (hier: türkisch-arabischen) Körpern herausoperiert, wenn Angela Merkel mit Hitler verglichen wird und der Mord an Dutzenden unschuldiger Zivilisten in der Londoner U-Bahn von islamischen Geistlichen aufs Höchste gepriesen wird, dann schütteln wir den Kopf. |
Denn um derartigen Unverschämtheiten und dem unflätigen Pöbel, der uns langweilt, einen Riegel vorzuschieben, bedarf es etwas mehr als bloßes Kopfschütteln: Die Religion – namentlich der Monotheismus – muss zur Ader gelassen werden, es kann und darf nicht länger so sein, dass die so genannte Religionsfreiheit andere Freiheiten oder gar die Verfassung als solches außer Kraft setzt..
http://www.emma.de/06_2_islamisten.html
Na ja, zu der Haltung Alice! muss man nun wirklich nichts mehr sagen, die hat nämlich den islamischen Büttel seit 1979 sprichwörtlich gefressen.
Zitat: | Die einzige wahre Antwort auf den Terror wäre gewesen, dass alle Zeitungen im Westen – und nicht nur die wenigen tapferen – diese harmlosen Karikaturen nachdrucken; und dass demokratische Staatschefs wie islamische Autoritäten den Terror in aller Deutlichkeit und Schärfe verurteilen. Aber das passiert nur zögerlich und halbherzig. |
Mann kann ihr da – ausnahmsweise – unbegrenzt zustimmen, zumal sie dieses Mal sogar ihr Gebetsmühlenartiges "die Männer (bzw. die Männlichkeit) sind schuld" weglässt...
Natürlich melden sich auch wieder die Defätisten zu Wort:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,400346,00.html
Etwas über ängstlich könnte man meinen, nicht? (Zumal hier Lügen und Märchen über Nietzsche verzapft werden, dass man fast meinen könnte, es hieße wieder: "O'zapft is" – Vollsuff und Journalismus gehören nicht gerade zu den besten Kombinationen...)
Zitat: | Auch liberalere Geister könnten sich bei Gelegenheit der aktuellen Unruhen fragen, ob die erfolgreichen Abwehrkämpfe, die das christliche Europa einst gegen den Ansturm arabischer Mächte führte, von heute aus gesehen nicht umsonst gewesen sind. Der zur Mehrheit tendierende Anteil der muslimischen Bevölkerung von Amsterdam und anderen Metropolen braucht unsere Toleranz bald nicht mehr. |
Meine Güte, als ob die Türken erneut vor Wien stehen würden, oder ist das nur ein Trick der Konservativen, um den EU-Beitritt der Post-Osmanen endgültig abzuschmettern? Zwar gibt es hier haufenweise illoyale und latent gesellschaftsfeindliche Elemente, aber ist das trotzdem nicht etwas übertrieben? Diese störenden Elemente finden sich nämlich schneller draußen vor der Türe wieder, als ihr Defätisten vermeintlichen, vergangenen Herrlichkeiten nachtrauern könnt...
Zitat: | Die religiös Indifferenten leben nicht mehr ganz unter sich in diesem Land. Der Verletzung sakraler Gefühle kommt daher eine andere Bedeutung zu als in der früheren Bundesrepublik. Sie sollte ebenso strafbar sein wie die Verletzung der Ehre. |
Tja, wie wäre es stattdessen, die Ursache, also religiöse Gefühle (einer bestimmten Richtung), unter Strafe zu stellen? Zwischenzeitlich hilft eigentlich nur das hemmungslose Verletzen und Missachten religiöser Gefühle, denn solange nichtreligiöse Gefühle von denn ach so verletzlichen Vertretern der (monotheistischen) Religion so schamlos verletzt werden, ist das wohl das Mindeste. Die "frühere" Bundesrepublik tausche ich nämlich nicht gegen eine staatlich sanktionierte Schutzzone für religiöse Empfindungen ein, damit das klar ist.
Im islamischen Orient:
Die Muselmanen indessen sind nicht nur manisch-panisch, weil - durch ihr unüberlegtes Verhalten - nun ihr angeblicher Prophet zur Zielscheibe des Spottes geworden ist sondern auch latent anti-semitisch:
http://www.adl.org/main_Arab_World/arab_media_portrayal_jews.htm
Allerdings fragt sich, was sie damit bezwecken wollen: Wissen sie denn nicht, dass ihr üblicher pseudo-linker und quasi-intellektueller Anhang, im Westen, ihnen nicht zur Seite stehen wird, wenn sie gegen die Juden hetzen? Ganz besonders dann nicht, wenn sie den Stürmer und die nationalsozialistischen Stereotypen nachäffen. Ansonsten hätten sie beträchtliche Chancen gabt Europa in dieser Frage zu spalten, aber so? Tja, Pech gehabt.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,401555,00.html
Da schaut er der Müntefering: Die Muselmanen wuseln voll Zorn auf ihren Strassen herum und fordern seinen Tod. Es darf gelacht werden – allerdings bleibt die Frage, ob es möglich wäre, durch noch mehr Karikaturen des Möchtegern Propheten Mohammeds seine (Ernst) Jünger so sehr zu reizen, dass sie vor Wut platzen. Zugegeben: Würde eine ziemliche Sauerei geben, aber was tut man nicht alles für die Völkerverständigung?
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,401499,00.html
Die Glaubenseiferer haben seltsamerweise überaus weltlich-materielle Dinge nötig, um Frevel an ihren komischen Göttern zu rächen. Ei, ist denn der Glaube allein nicht mehr stark genug, um Berge zu versetzen?
http://www.spiegel.de/kultur/musik/0,1518,401328,00.html
Nach seinem Smashhit " Ich hasse Israel" beglückt uns nun ein orientalischer Barde mit einem neuen Lied, dass die Welt nicht braucht: "Unsere Geduld ist zu Ende" – schön, dann könnt ihr endlich mal nachvollziehen, wie sich die anderen bei euren Eskapaden fühlen müssen – wenn die Welt schon in "wir" und "ihr" aufgeteilt wird...
Allerdings heulen uns auch einige Muselmanen auf scheinbar fundierte Art und Weise die Ohren voll.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,400168,00.html
Zitat: | Es ist keine Revolte gegen den Westen. Es ist vielmehr ein starkes Ekelgefühl unter Muslimen - nicht nur bei den Fundamentalisten. Muslime essen kein Schweinefleisch. Aber nun ist es so, als ob man es ihnen in Mund presst. Der Westen muss Verantwortung übernehmen und Sensibilität gegenüber den Traditionen anderer Völker zeigen. Westliche Tageszeitungen drucken keine Bilder toter Körper, weil es die Gefühle der Menschen verletzen würde. Hier publizieren wir keine Bilder von Mohammed. Diese Art von Mangel an kultureller Sensibilität ist ein Problem im Westen und es wächst weiter. |
Oh nein, das ist ja furchtbar! Mal ehrlich, was geht es Länder wie Pakistan an, was die Dänen in ihren Zeitungen drucken und was nicht? Kümmert sich der Westen so um die Inhalte der pakistanischen Presse oder hat irgendjemand eines von den frommen Schafen gezwungen sich die Karikaturen anzusehen? Nein? Also wozu all der Terz? Das Problem, das dieser Schwätzer im Westen zu erkennen glaubt, wird natürlich weiter anwachsen – und das ist auch gut so!
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,399977,00.html
Wie kann man bitteschön so jemanden als Philosophen bezeichnen? Philosophie heißt soviel wie Liebe zur Weisheit und das wird man bei jenem doppelzüngigen Eiferer wohl vergeblich suchen, der hier so beflissen die Vernunft beschwört, weil ihm andere Mittel nicht zur Verfügung stehen, ansonsten ist er weniger zimperlich:
Zitat: | Die westliche Lebensweise stützt sich auf und erhält sich durch die Verführung zur Aufstachelung der natürlichsten und primitivsten Instinkte des Menschen: sozialer Erfolg, Wille zur Macht, Drang zur Freiheit, Liebe zum Besitz, sexuelles Bedürfnis usw. |
Dies und anderen Unrat und Schmähungen gegen die ach so böse, westliche Welt kann man in seinen Schriften finden. Doch zurück zum Interview, in dem man nur zwischen den Zeilen lesen muss:
Zitat: | In der islamischen Welt gibt es eine Reihe von Ländern, etwa Syrien und Iran, die unter enormem Druck des Westens stehen. Die Regierungen stellen sich selbst als Opfer dar und bringen ihre Bürger gegen den Westen auf. In Gaza, um von einem anderen Beispiel zu sprechen, herrscht die Vorstellung, dass der Westen von Demokratie spricht, aber Wahlergebnisse nicht akzeptiert, wenn die Stimmen ausgezählt sind. Hinzu kommt die weit verbreitete Sichtweise, dass Israel zu Lasten der Palästinenser unterstützt wird. Da kommt einiges zusammen und im Ergebnis führt das zu der Wahrnehmung, dass der Kampf gegen den Terrorismus auch ein Kampf gegen die Muslime ist. Die Karikatur Mohammeds mit einer Bombe im Turban war da nicht unbedingt hilfreich. |
Ei, woher bloß all die bitteren Klagen? Und was für Wahlergebnisse hat der Westen denn nicht akzeptiert? Denn Wahlsieg der Hamas etwa? Niemand bestreitet deren Recht eine Regierung zu bilden, Geld erhalten sie dennoch nicht, sofern sie sich nicht zivilisiert aufführen und ihren Frieden mit Israel machen. Sollten so Beispiele wie Algerien gemeint sein, dann bleibt zu sagen, wenn eine anti-demokratische Strömung, wie es islamische Heilsfronten sind, durch Wahlen an die Macht kommen und eine Theokratie anstreben, wer sollte es dem Militär übel nehmen, wenn es dann putscht? Sicher nicht die feine Art, aber die aufgeklärte bzw. gottlose Tyrannei ist eben immer noch besser als eine islamische Theokratie.
Ach sonst bleibt ein schaler Beigeschmack zurück, die Muslime, in Europa, werden als eigenständige Gruppe postuliert, die der Mehrheitsgesellschaft der "Europäer" gegenübertrete – trau, schau, wem...
In Mütterchen Russland dagegen:
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5246422_TYP6_THE_NAV_REF3_BAB,00.html
Erhalten die religiösen Sausertöpfe mal wieder Schützenhilfe vom neuen Autokraten aller Russen, der ironischerweise zu den Restbeständen der alten Sowjetzeiten gehört.
Zitat: | Die russische Regierung, die mit den Muslimen im eigenen Land, etwa in Tschetschenien, nicht immer zimperlich umgeht, hat sich im weltweit eskalierenden Karikaturenstreit demonstrativ hinter diejenigen gestellt, die religiösen Gefühlen den Vorrang geben vor Meinungsfreiheit. |
Igitt sagen wir da: In Tschetschenien munter weiter metzeln und dann so was – ist das nicht ein Stück weit ziemlich geheuchelt, Herr Putin? Einerseits die renitenten Muselmanen im Süden erbarmungslos zu knechten und andererseits den Karikaturisten das Zeichnen verbieten zu wollen oder schlägt man damit ganz bequem zwei Fliegen mit einer Klappe…? Wozu auch Pressefreiheit? Da zweifeln die Menschen doch nur an ihrem gütigen und unermüdlichen Herrscher, nicht wahr?
Auswirkungen auf die Bundesrepublik
Auch den letzten Kulturrelativisten und Toleranzpredigern sollte mittlerweile klar sein worum es hier geht: Nämlich darum die freie Meinungsäußerung und die Freiheit der Presse zu verteidigen; der jüngste Fall von auswärtigen Angriffen auf diese hohen Güter unseres Gemeinwesens:
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/14.02.2006/2352305.asp#art
Mit welcher Frechheit und Dreistigkeit die hündischen Lakaien der Potentaten hier auftreten.
Zitat: | Angesichts des o. g. Sachverhalts protestiert die Botschaft der Islamischen Republik Iran vehement gegen den taktlosen Akt Ihrer Zeitung und fordert Sie ernsthaft auf, sich schriftlich dafür zu entschuldigen und die notwendigen Schritte für eine Wiedergutmachung dieses unmoralischen Akts zu unternehmen. Die Botschaft der Islamischen Republik Iran in Berlin behält sich außerdem das Recht vor, die Angelegenheit rechtlich zu verfolgen. |
Das wagt man heutzutage gegen die Presse einer Demokratie. So weit ist es also schon gekommen? Und es kommt noch besser:
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/14.02.2006/2352200.asp#art
Der Zeichner wird bedroht und solche Maßnahmen zeigen sogar Wirkung. Was für ein Volk sind wir eigentlich, dass sich von so etwas schrecken lässt? Sollte man nicht meinen, dass derartige Drohungen alle Scheren in den Köpfen zerbrechen und jeder Mensch, in dessen Leben ein Funken Ehre ist, umso deutlicher seine Meinung zum Ausdruck bringen müsste?
http://www.ksta.de/html/artikel/1139466105657.shtml
Selbst die Narren neigen zum Defätismus und wollen keine Witze über Muslime und deren selbsternannten Propheten machen. Würdelose Weicheier sind sie, die Damen und Herrn Karnevalisten, die sich an dieses Spottverbot halten.
http://www.juergen-becker-kabarettist.de/
Zum Glück bekommen es wenigstens noch die Protestanten ab, aber ist dass nicht ein bisschen armselig, vor den religiösen Eiferern und Heulsusen klein bei zu geben anstatt sie ordentlich durch den Kakao zu ziehen, wie es sich gehört? Was wenn nun jeder daherkommt und dieses und jenes verbieten lassen will, weil er sich in seinen (religiösen) Gefühlen ja ach so verletzt fühle? Katapultiert uns das nicht direkt zurück ins Mittelalter - in der Welt von der Name der Rose, wo es verboten ist zu Lachen, weil man ja über Gott lachen könnte? Also, entweder ihr Narren nehmt alles gleich respektlos auf die Schippe oder eure Fassnachtszüge werden ebenfalls verboten – irgendjemand wird sich durch dieselbigen schon in seinen religiösen Gefühlen verletzt fühlen...
Was also tun? Es bietet sich natürlich an, sämtliche Zeitungen und Medien anzuschreiben, die noch keine Mohammedkarikaturen veröffentlicht haben, und darum mit Nachdruck zu ersuchen. Sollten diese Medien die Pressefreiheit nicht verteidigen und sich auch nicht solidarisch mit Dänemark zeigen, dann würde ich dazu raten entsprechende Abos zu kündigen und diese Medien nicht käuflich zu erwerben. Ferner sollten Firmen wie Nestlé in Europa boykottiert werden, wenn sie sich indirekt und aus schnöden Profitstreben am Boykott dänischer Waren beteiligen und sagen sie wären keine Dänen, denn heute sind wir alle Dänen.
Statt der üblichen Mohammedkarikatur gibt es nun eine recht treffende auf die Doppelmoral und Heuchelei der so genannten islamischen Welt:
Gut, es war ja nicht zu vermeiden und hier ist sie nun, die obligatorische Mohammedkarikatur:
Diese hier deutet übrigens an, dass Jesus und Mohammed ein homosexuelles Verhältnis haben. Gerüchten zufolge wollen die beiden sogar heiraten und zwar in Amsterdam, wo der jüdische Bürgermeister dazu den Segen "urbi et orbi" erteilen wird. Das wird ein ziemlicher Schock für die homophoben Fans der beiden werden. Saudi-Arabien, Iran und diverse südamerikanische Länder versuchen verzweifelt in aller Welt Notfallpsychologen anzuwerben – denn das Bekantwerden dieser Liaison könnte schlimmere Folgen nach sich ziehen, als damals die Trennung von Take That...
_________________ Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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Cato Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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(#420262) Verfasst am: 18.02.2006, 04:42 Titel: Re: Defätismus und andere Hobbys |
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QueenCrimson hat folgendes geschrieben: | Dazu fällt mir wieder diese klasse "Chronologie der Ereignisse" ein, aus der hatte ich auch das mit dem "rent a mob"... die hatte Sermon hier neulich irgendwo... Moment... *kram such wühl* ... |
Auch wieder war, allerdings wirken die jüngsten Proteste in Pakistan nicht sehr gesteuert auf mich...
QueenCrimson hat folgendes geschrieben: | Dazu die ziemlich unaufgeregte Meinung eines "Fachmanns", des Leiters des Frankfurter Karikaturmuseums: |
Es geht hier eigentlich weniger um den konkreten Unflat, als um die massenhafte Verbreitung stereotyper Hass- und Hetzpropaganda. Gerade in eher bildungsfernen und religiös-traditionell geprägten Schichten könnte dieser mehr Wirkung zeigen als einem lieb sein kann. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass die Aftervölkischen und Neunazis sich daran ergötzen können. Du hast natürlich insoweit Recht, als dass man sehen sollte, was dort an Bildchen gemalt wird und das diese Hetze auf die Urheber zurückfallen wird...
QueenCrimson hat folgendes geschrieben: | Na, na... wer wird denn hier überdramatisch?? |
Etwas Theatralik kann nie schaden...
QueenCrimson hat folgendes geschrieben: | Also ich sehe weit und breit keinen (offiziellen) "man", der bereit wäre, unsere Grundrechte einigen motzenden Vertretern islamischer Regimes als Morgengabe darzubringen. Und die "Beleidigten" sind doch wohl höchsten diejenigen, die solche Forderungen aufstellen und sich damit als mittelalterliche Dummbatzen outen.
Die westlichen Diplomaten haben auf solche Forderungen zwar sehr höflich reagiert (das ist schließlich auch der Job von Diplomaten) - aber das war's dann auch. |
Dennoch man hätte sich einen schrofferen Ton und deutliche Worte zu den Urherbern dieser Forderungen gewünscht; insbesondere der Hinweis auf deren fehlende demokratische Legitimation, die unerträgliche Tyrannei der Potentaten und grundsätzlich, dass man sich jede Einmischung von solchen Staaten in innere Angelegenheiten verbitte - so viel Stolz und Würde darf man von einem demokratischen Staat wohl Mindestens erwarten...
QueenCrimson hat folgendes geschrieben: | Das wäre ja dann auch nicht viel intelligenter als der arabische Dänemark-Boykott... |
Aber um ein vieles wirksamer und dazu noch durchaus eine angemessene und notwendige Reaktion, schließlich gehen die Boykotte von staatlicher und halbstaatlicher Seite aus und sollten entsprechende Maßnahmen der Europäischen Union nach sich ziehen.
_________________ Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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Mojud registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.11.2005 Beiträge: 344
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(#420263) Verfasst am: 18.02.2006, 05:10 Titel: |
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Leony hat folgendes geschrieben: | L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben: | wenn es priester/pastoren/imame soo wichtig finden, die kinder über ihren aberglauben zu informieren, sollen sie eine zusatzausbildung zum lehrer absolvieren und gemeinsam mit staatlichen lehrern unterrichten! |
Wenn du damit meinst, dass es islamischen Religionsunterricht geben sollte -
dann bin ich ganz anderer Meinung.
Islamischer Religionsunterricht würde bedeuten - das ist die Definition von Religionsunterricht - dass der Unterricht
nach den Grundsätzen einer islamischen Religionsgemeinschaft erteilt würde,
ziemlich egal wie freiheitsfeindlich und menschenrechtsverachtend die ist.
Denn:
Artikel 7 GG, Absatz 3 Satz 2, hat folgendes geschrieben: | Unbeschadet des staatlichen Aufsichtsrechtes wird der Religionsunterricht in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften erteilt. |
Stattdessen bin ich für einen weltanschaulich-religiös neutralen Unterricht
in Lebensgestaltung - Ethik - Religionskunde (kann LER abgekürzt werden),
an dem alle Schülerinnen und Schüler teilnehmen müssen,
wo u. a. der Islam behandelt würde
und wo die islamischen Schülerinnen und Schüler u. a. erfahren würden,
dass keineswegs alle Muslime Anhänger der Islam-Version aus ihrer Koranschule sind. |
Die Idee des LER finde ich interessant. Du schreibst aber, alle Kinder *müssen* teilnehmen. Ist das nicht fast so wie als meine Generation am christlichen Religionsunterricht teilnehmen musste ? Man konnte sich irgendwann auch befreien lassen.
Es hängt sicher vom Inhalt eines solchen Unterrichts ab, aber es gibt sicher Eltern von Kindern, die sich dadurch bedroht fühlen. Weil es an Ängste rührt, dass ihre Kinder ihnen entfremdet werden.
Die sich aus solchen Ängsten ergebenden Konflikte könnten reichlich Sprengstoff erzeugen. Von daher sollte die Teilnahme entweder freiwillig sein oder der Lernzielkatalog sollte so formuliert sein, dass er keine religionsfeindliche Richtung hat.
Gibt es schon Ansätze zu einem Lernzielkatalog ? Denkst Du an das Berliner Modell ?
_________________ "The most beautiful experience we can have is the mysterious. It is the fundamental emotion which stands at the cradle of true art and true science. " Einstein in Michio Kaku, Parallel Worlds
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Cato Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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(#420306) Verfasst am: 18.02.2006, 12:48 Titel: |
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Einen allgemeinen Ethikunterricht halte ich für dringend geboten, nur so kann man die verschiedenen Moral- und Wertesysteme, der Elternhäuser, in Einklang mit der Verfassung bringen. Außerdem halte die Beschäftigung mit anderen religiösen und philosophischen Systemen für äußerst sinnvoll; Bildung ist seit jeher eine der besten Waffen gegen Fanatismus und Eifer. Ebenso sollte natürlich Religions- und Moralkritik einen zentralen Stellenwert im Ethikunterricht einnehmen. Dass dieser Pflicht sein muss, von dem man sich nicht durch weltanschauliche Gründe befreien lassen kann, versteht sich von selbst. In den Schulen wird ohnehin zuviel Wirtschaft und zuwenig humanistische und politische Bildung im Geiste kritischen Denkens vermittelt.
_________________ Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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Leony gottlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus
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(#420314) Verfasst am: 18.02.2006, 13:10 Titel: |
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Cato hat folgendes geschrieben: | In den Schulen wird ohnehin zuviel Wirtschaft und zuwenig humanistische und politische Bildung im Geiste kritischen Denkens vermittelt. |
Zu wenig Bildung im Geiste kritischen Denkens, leider wahr.
Aber von "zuviel Wirtschaft" habe ich nicht viel bemerken können. Eher von zu wenig Wirtschaft.
Kenntnisse über wirtschaftliche Zusammenhänge
sind m. E. ein wichtiger Bestandteil der Fähigkeit zum kritischen Denken,
zur kritischen Beurteilung von politischen Entscheidungen:
Viele wichtige politische Entscheidungen haben mit Wirtschaft zu tun.
_________________ Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren )
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Leony gottlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus
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(#420324) Verfasst am: 18.02.2006, 14:00 Titel: |
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Mojud hat folgendes geschrieben: | Leony hat folgendes geschrieben: | ...
Stattdessen bin ich für einen weltanschaulich-religiös neutralen Unterricht
in Lebensgestaltung - Ethik - Religionskunde (kann LER abgekürzt werden),
an dem alle Schülerinnen und Schüler teilnehmen müssen,
wo u. a. der Islam behandelt würde
und wo die islamischen Schülerinnen und Schüler u. a. erfahren würden,
dass keineswegs alle Muslime Anhänger der Islam-Version aus ihrer Koranschule sind. |
Die Idee des LER finde ich interessant. Du schreibst aber, alle Kinder *müssen* teilnehmen. Ist das nicht fast so wie als meine Generation am christlichen Religionsunterricht teilnehmen musste ? |
Nein. Denn der Unterricht soll ja eben nicht "fast so" sein wie ein christlicher Religionsunterricht.
Er soll ja "weltanschaulich-religiös neutral" sein, wie ich schrieb,
also weder religionsfreundlich noch "religionsfeindlich",
keiner speziellen Position zur Religion verpflichtet,
sondern vielmehr den Werten unseres Grundgesetzes
wie den Menschenrechten, dem Rechtsstaatsprinzip, dem Sozialstaatsprinzip
und den Rechten des Kindes, u. a.:
Sozialgesetzbuch (SGB) VIII 1a, § 1 Absatz 1 hat folgendes geschrieben: | Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit. |
Zu einer eigenverantwortlichen Persönlichkeit gehört selbstverständlich die Fähigkeit,
sich in religiösen Fragen ein eigenes Urteil zu bilden,
und zu einer gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit gehört selbstverständlich die Toleranz
gegenüber religiösen und weltanschaulichen Entscheidungen anderer Menschen.
Es soll also nicht so sein wie beim christlichen Religionsunterricht,
von dem man sich wegen seiner religiösen Tendenzen abmelden kann,
sondern wie beim Unterricht in Deutsch, Geschichte, Sozialkunde und dergleichen,
an dem alle Kinder teilnehmen müssen.
Es würde den Zielen dieses Unterrichts ganz und gar nicht entsprechen,
wenn nur Kinder aus Elternhäusern bestimmter religiöser Ausrichtungen daran teilnehmen würden.
Das gemeinsame Gespräch von Kindern aus unterschiedlichen Elternhäusern
wäre ein wichtiger Bestandteil dieses Unterrichts.
Mojud hat folgendes geschrieben: | Es hängt sicher vom Inhalt eines solchen Unterrichts ab, aber es gibt sicher Eltern von Kindern, die sich dadurch bedroht fühlen. Weil es an Ängste rührt, dass ihre Kinder ihnen entfremdet werden. |
Durch einen solchen Unterricht muss es nicht zu einer Entfremdung zwischen Eltern und Kindern kommen.
Auch dann nicht, wenn die Kinder in religiösen Fragen zu anderen Entscheidungen kommen als ihre Eltern.
Zur Entfremdung kommt es nur da, wo es an Toleranz fehlt.
Bei den Kindern soll der Unterricht nicht für eine intolerante Haltung gegenüber den religiösen Auffassungen der Eltern werben,
im Gegenteil, er soll für religiöse Toleranz werben.
Und wenn ein gutes Eltern-Kind-Verhältnis an mangelnder Toleranz der Eltern scheitert,
dann haben diese Eltern es nicht anders verdient.
Auf so etwas Rücksicht zu nehmen, das fehlte noch!
Das wäre Missachtung der Rechte der Kinder, wie sie in obigem Zitat aus dem Sozialgesetzbuch beschrieben sind.
Mojud hat folgendes geschrieben: | Die sich aus solchen Ängsten ergebenden Konflikte könnten reichlich Sprengstoff erzeugen. |
Wenn es durch einen Unterricht, wie ich ihn mir vorstelle, zu Konflikten kommt,
dann sind dafür allein die Eltern verantwortlich.
Mojud hat folgendes geschrieben: | Von daher sollte die Teilnahme entweder freiwillig sein oder der Lernzielkatalog sollte so formuliert sein, dass er keine religionsfeindliche Richtung hat. |
Er soll keine religionsfeindliche Richtung haben.
Mojud hat folgendes geschrieben: | Gibt es schon Ansätze zu einem Lernzielkatalog ? Denkst Du an das Berliner Modell ? |
Das in Berlin geplante Konzept für den Ethikunterricht hat seine Schwächen.
Zum Beispiel kommen Informationen über die verschiedensten religiösen und weltanschaulichen Vorstellungen viel zu kurz.
Das FORUM Gemeinsames Wertefach für Berlin hat alternative Vorstellungen entwickelt:
FORUM Gemeinsames Wertefach für Berlin hat folgendes geschrieben: | Im Fach Lebensgestaltung-Ethik-Kulturen [oder: Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde, Kulturen-Werte-Religionen ö.ä.] sollen Schülerinnen und Schüler in besonderem Maße lernen und erfahren, wie sie ihr Leben selbstbestimmt und verantwortlich gestalten und sich in einer demokratischen Gesellschaft mit ihrer Vielfalt von Lebensauffassungen, Kulturen, Religionen und Weltanschauungen zunehmend eigenständig und urteilsfähig orientieren können.
Das Fach dient der Vermittlung von Grundbildung für eine wertorientierte Lebensgestaltung, von Wissen über Traditionen philosophischer Ethik und Grundsätze ethischer Urteilsbildung sowie über Kulturen, Religionen und Weltanschauungen. Im Diskurs sollen Schülerinnen und Schüler lernen, eigene Lebensvorstellungen weiterzuentwickeln und andere Auffassungen sowie Lebensweisen zu respektieren und zu verstehen (interkulturelle Kompetenz).
Der Unterricht soll in besonderem Maße die personale und soziale Kompetenz entwickeln und dabei auch die Fähigkeit zur gewaltfreien Konfliktlösung fördern.
Das Fach fußt auf den im Grundgesetz, in der Berliner Verfassung und in internationalen Menschenrechtsnormen zum Ausdruck kommenden Grundwerten sowie den im Berliner Schulgesetz festgelegten Bildungs- und Erziehungszielen und wird als Pflichtfach bekenntnisfrei sowie religiös-weltanschaulich neutral unterrichtet.
Bezugswissenschaften des Faches und für die Qualifizierung der Lehrkräfte sind die Sozial- und Kulturwissenschaften, Philosophie, Religionswissenschaft, Interkulturelle Erziehungswissenschaft, Psychologie sowie die Fachdidaktik mit leitender und integrierender Funktion. |
_________________ Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren )
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0-9-16 nicht 0-8-15
Anmeldungsdatum: 01.11.2005 Beiträge: 74
Wohnort: Alpha-Quadrant
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(#420362) Verfasst am: 18.02.2006, 15:56 Titel: |
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Cato hat folgendes geschrieben: | Der Zeichner wird bedroht und solche Maßnahmen zeigen sogar Wirkung. Was für ein Volk sind wir eigentlich, dass sich von so etwas schrecken lässt? Sollte man nicht meinen, dass derartige Drohungen alle Scheren in den Köpfen zerbrechen und jeder Mensch, in dessen Leben ein Funken Ehre ist, umso deutlicher seine Meinung zum Ausdruck bringen müsste? |
Ich finde, du urteilst zu hart über Menschen, die Angst davor haben, dass ihnen oder ihrer Familie etwas passieren könnte, wenn sie ihre Meinung deutlich zum Ausdruck bringen. Ich hätte auch Angst.
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"Fromme Menschen haben nicht aufgehört, Gott einzelne Handlungen und eine allgemeine Richtung seines Willens und Verhaltens zuzuschreiben, die selbst mit den gewöhnlichsten und beschränktesten Vorstellungen moralischer Güte unverträglich sind." John Stuart Mill
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0-9-16 nicht 0-8-15
Anmeldungsdatum: 01.11.2005 Beiträge: 74
Wohnort: Alpha-Quadrant
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(#420375) Verfasst am: 18.02.2006, 16:43 Titel: |
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Cato hat folgendes geschrieben: | Allerdings heulen uns auch einige Muselmanen auf scheinbar fundierte Art und Weise die Ohren voll.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,400168,00.html
Zitat: | Es ist keine Revolte gegen den Westen. Es ist vielmehr ein starkes Ekelgefühl unter Muslimen - nicht nur bei den Fundamentalisten. Muslime essen kein Schweinefleisch. Aber nun ist es so, als ob man es ihnen in Mund presst. Der Westen muss Verantwortung übernehmen und Sensibilität gegenüber den Traditionen anderer Völker zeigen. Westliche Tageszeitungen drucken keine Bilder toter Körper, weil es die Gefühle der Menschen verletzen würde. Hier publizieren wir keine Bilder von Mohammed. Diese Art von Mangel an kultureller Sensibilität ist ein Problem im Westen und es wächst weiter. |
Oh nein, das ist ja furchtbar! Mal ehrlich, was geht es Länder wie Pakistan an, was die Dänen in ihren Zeitungen drucken und was nicht? |
Warum mussten denn bestimmte Moslems herumreisen und die Karikaturen herumzeigen? Wenn es diesen Moslems wichtig gewesen wäre, dass die Gefühle von Moslems nicht verletzt werden, dann hätten sie das doch bloß nicht zu machen brauchen. Dann hätten viele Moslems gar nichts davon erfahren, und ihre Gefühle wären nicht verletzt worden.
Aber viele Moslems hier schimpfen lieber auf den Westen als auf die Leute, die dafür gesorgt haben, dass die Gefühle von so vielen Moslems verletzt wurden. Liegt das nur daran, dass sie lieber auf den Westen schimpfen als auf ihre eigenen Leute? Ich habe den Verdacht, dass das ganze Klagen über die "Verletzung der Gefühle" nur ein Vorwand ist, und in Wirklichkeit haben sie sich darüber geärgert, dass wir uns nicht an ihre religiösen Gebote halten und dass wir vor ihrem Religionsstifter keinen Respekt haben.
Sie dürfen sich gern darüber ärgern. Aber sie haben kein Recht, zu verlangen, dass wir uns an ihre religiösen Gebote halten. Und sie haben kein Recht, uns Vorschriften zu machen, ob wir Respekt vor ihrem Religionsstifter haben oder nicht. Darüber dürfen wir so denken, wie wir das für richtig halten, und wir dürfen das auch zeigen.
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"Fromme Menschen haben nicht aufgehört, Gott einzelne Handlungen und eine allgemeine Richtung seines Willens und Verhaltens zuzuschreiben, die selbst mit den gewöhnlichsten und beschränktesten Vorstellungen moralischer Güte unverträglich sind." John Stuart Mill
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Cato Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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(#420418) Verfasst am: 18.02.2006, 18:54 Titel: |
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Leony hat folgendes geschrieben: | Zu wenig Bildung im Geiste kritischen Denkens, leider wahr.
Aber von "zuviel Wirtschaft" habe ich nicht viel bemerken können. Eher von zu wenig Wirtschaft.
Kenntnisse über wirtschaftliche Zusammenhänge
sind m. E. ein wichtiger Bestandteil der Fähigkeit zum kritischen Denken,
zur kritischen Beurteilung von politischen Entscheidungen:
Viele wichtige politische Entscheidungen haben mit Wirtschaft zu tun. |
Bei euch in Berlin vielleicht, wo die Kinder in der 6.Klasse Bilder von Karl Marx und Rudi Dutschke anfertigen dürfen – hier in Bayern gibt es Mikroökonomie vom Feinsten. Der fleißige Eleve lernt dort alles, was man wissen muss, um Buchhalter zu sein – aber das war es auch schon. Makroökonomische Zusammenhänge, wirtschafts-philosophische Ansätze oder gar eine Kritik des Wirtschaftssystems? Fehlanzeige. Das ist der Wirtschaftsunterricht, den man sich komplett sparen kann.
0-9-16 hat folgendes geschrieben: | Cato hat folgendes geschrieben: | Der Zeichner wird bedroht und solche Maßnahmen zeigen sogar Wirkung. Was für ein Volk sind wir eigentlich, dass sich von so etwas schrecken lässt? Sollte man nicht meinen, dass derartige Drohungen alle Scheren in den Köpfen zerbrechen und jeder Mensch, in dessen Leben ein Funken Ehre ist, umso deutlicher seine Meinung zum Ausdruck bringen müsste? |
Ich finde, du urteilst zu hart über Menschen, die Angst davor haben, dass ihnen oder ihrer Familie etwas passieren könnte, wenn sie ihre Meinung deutlich zum Ausdruck bringen. Ich hätte auch Angst. |
Richtig; aber ist es nicht als Ansporn wirksam, sich durch eigene Tüchtigkeit und Tugend von der Sklaverei der Angst zu befreien? Was wäre es denn für ein Leben, in Furcht leben zu müssen vor Wesen wie einem selbst? Mir wäre es so lieb als nicht da zu sein als so zu leben.
_________________ Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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Leony gottlos
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus
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(#420422) Verfasst am: 18.02.2006, 19:14 Titel: |
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Cato hat folgendes geschrieben: | Leony hat folgendes geschrieben: | Zu wenig Bildung im Geiste kritischen Denkens, leider wahr.
Aber von "zuviel Wirtschaft" habe ich nicht viel bemerken können. Eher von zu wenig Wirtschaft.
Kenntnisse über wirtschaftliche Zusammenhänge
sind m. E. ein wichtiger Bestandteil der Fähigkeit zum kritischen Denken,
zur kritischen Beurteilung von politischen Entscheidungen:
Viele wichtige politische Entscheidungen haben mit Wirtschaft zu tun. |
Bei euch in Berlin vielleicht, wo die Kinder in der 6.Klasse Bilder von Karl Marx und Rudi Dutschke anfertigen dürfen – hier in Bayern gibt es Mikroökonomie vom Feinsten. Der fleißige Eleve lernt dort alles, was man wissen muss, um Buchhalter zu sein – aber das war es auch schon. Makroökonomische Zusammenhänge, wirtschafts-philosophische Ansätze oder gar eine Kritik des Wirtschaftssystems? Fehlanzeige. Das ist der Wirtschaftsunterricht, den man sich komplett sparen kann. |
Ich bin nicht aus Berlin, sondern aus Niedersachsen,
aufgewachsen in Göttingen, wohne jetzt in Braunschweig.
Dass nicht jeder Schüler alles über Buchhaltung lernen muss, denke ich auch.
Aber wenn man lernen würde,
wie im Prinzip die Einkommensteuer berechnet wird, ein bisschen darüber, womit man Steuern sparen kann
und was beim Ausfüllen einer Einkommensteuererklärung zu beachten ist,
dann wäre das ein Stück "für das Leben lernen wir".
Zur kritischen Beurteilung von wirtschaftspolitischen Entscheidungen
braucht man natürlich vor allem Wissen über makroökonomische Zusammenhänge.
Wobei nichts dagegen einzuwenden ist, wenn man die Schüler gelegentlich motiviert
mit dem Hinweis, dass sie bei der Einkommensteuer Geld sparen können,
wenn es darum geht, wie die Einkommensteuergesetzgebung gestaltet wird;
das spielt ja auch in die makroökonomischen Zusammenhänge hinein.
_________________ Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren )
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0-9-16 nicht 0-8-15
Anmeldungsdatum: 01.11.2005 Beiträge: 74
Wohnort: Alpha-Quadrant
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(#420456) Verfasst am: 18.02.2006, 20:41 Titel: |
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Cato hat folgendes geschrieben: | 0-9-16 hat folgendes geschrieben: | Cato hat folgendes geschrieben: | Der Zeichner wird bedroht und solche Maßnahmen zeigen sogar Wirkung. Was für ein Volk sind wir eigentlich, dass sich von so etwas schrecken lässt? Sollte man nicht meinen, dass derartige Drohungen alle Scheren in den Köpfen zerbrechen und jeder Mensch, in dessen Leben ein Funken Ehre ist, umso deutlicher seine Meinung zum Ausdruck bringen müsste? |
Ich finde, du urteilst zu hart über Menschen, die Angst davor haben, dass ihnen oder ihrer Familie etwas passieren könnte, wenn sie ihre Meinung deutlich zum Ausdruck bringen. Ich hätte auch Angst. |
Richtig; aber ist es nicht als Ansporn wirksam, sich durch eigene Tüchtigkeit und Tugend von der Sklaverei der Angst zu befreien? Was wäre es denn für ein Leben, in Furcht leben zu müssen vor Wesen wie einem selbst? Mir wäre es so lieb als nicht da zu sein als so zu leben. |
Für dich selbst kannst du das so entscheiden. Aber manche Menschen wohnen mit Familienangehörigen zusammen, und sie würden nicht nur sich selbst, sondern auch die Angehörigen einem Risiko aussetzen. Ich finde das nur dann unproblematisch, wenn alle zugestimmt haben und keine Kinder dabei sind.
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"Fromme Menschen haben nicht aufgehört, Gott einzelne Handlungen und eine allgemeine Richtung seines Willens und Verhaltens zuzuschreiben, die selbst mit den gewöhnlichsten und beschränktesten Vorstellungen moralischer Güte unverträglich sind." John Stuart Mill
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Cato Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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(#420751) Verfasst am: 19.02.2006, 19:50 Titel: |
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@0-9-16: Hallo? Wo leben wir denn bitte? Wenn es soweit kommt, dass man hier ernsthaft von religiösen Extremisten bedroht werden könnte, so ist es an der Zeit große gesellschaftliche und politische Anstrengungen auf sich zu nehmen, um hier Abhilfe zu schaffen! Und hier sollte jeder bei sich selbst anfangen, die Schere im Kopf und die Angst vor gestaltlosen Bedrohungen ist momentan unsere größte Bedrohung!
_________________ Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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