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Gasförderung soll Erdbeben in Deutschland ausgelöst haben

 
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#436552) Verfasst am: 21.03.2006, 21:09    Titel: Gasförderung soll Erdbeben in Deutschland ausgelöst haben Antworten mit Zitat

Zitat:
Brisante Daten

Gasförderung soll Erdbeben in Deutschland ausgelöst haben

Von Axel Bojanowski

Die beiden Erdbeben, die Norddeutschland im Herbst 2004 und Sommer 2005 erschüttert haben, wurden möglicherweise von der Erdgas-Förderung verursacht. Neue Daten, die SPIEGEL ONLINE vorliegen, weisen auf die bisher nur unter Experten bekannte Gefahr hin.

Am 20. Oktober 2004 um 8.59 Uhr geschah in Norddeutschland, was nach wissenschaftlichem Ermessen dort eigentlich kaum passieren kann - die Erde bebte mit der Stärke 4,5 auf der Richterskala. Hochhäuser schwankten, Zimmerwände rissen auf, Menschen liefen aus Angst ins Freie. Solch ein Ruckeln wurde in der Gegend noch nie registriert. Norddeutschland gilt als nahezu aseismisch, selbst schwache Vibrationen der Erde sind selten. Am 15. Juli 2005 aber folgte der nächste Schlag: Erschütterungen der Stärke 3,8 verursachten einen lauten Knall und ließen Gebäude erzittern.


http://www.spiegel.de/wissenschaft/erde/0,1518,407061,00.html

Und die Industrie wiegelt mal wieder ab... klar... würde Gewinne senken, wenn man verantwortungsvoll wirtschaften würde...


Vollzitat gekürzt. Aus urheberrechtlichen Gründen bitte keine vollständigen Texte zitieren. Eifellady
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V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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korf
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Anmeldungsdatum: 18.08.2005
Beiträge: 358

Beitrag(#436726) Verfasst am: 22.03.2006, 08:52    Titel: Antworten mit Zitat

Typischer Spiegel-Artikel:
Zitat:
Hochhäuser schwankten, Zimmerwände rissen auf, Menschen liefen aus Angst ins Freie. ... Erschütterungen der Stärke 3,8 verursachten einen lauten Knall und ließen Gebäude erzittern.
Hier wird doch unnötig Panik verbreitet, denn abgesehen von ein paar Rissen in Wänden scheint ja nichts kaputt gegangen zu sein und außer den Menschen direkt über dem Epizentrum haben nicht sehr viele was gespürt.
Hast Du von den Beben was bemerkt?
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phoenix
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.04.2005
Beiträge: 937

Beitrag(#436730) Verfasst am: 22.03.2006, 09:07    Titel: Antworten mit Zitat

Ist das Zitat nicht ein wenig lang?
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Doc Extropy
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#436731) Verfasst am: 22.03.2006, 09:09    Titel: Antworten mit Zitat

Sind die GrünInnen mal wieder gegen die Wirtschaft? Pillepalle
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Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#436735) Verfasst am: 22.03.2006, 09:15    Titel: Antworten mit Zitat

Wie Bart Simpson als Schülersprecherkandidat forderte: Wir brauchen mehr Asbest!
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Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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Sanne
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Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#436747) Verfasst am: 22.03.2006, 09:47    Titel: Antworten mit Zitat

Über Risiken und Nebenwirkungen der Gasförderung, des Bergbaus und der Industrie zu forschen und zu berichten, ist doch wohl legitim?

http://www.abendblatt.de/daten/2006/03/22/545803.html

Zitat:
Bislang galt das Erdbeben mit der Stärke 4,5, das am 20. Oktober 2004 um 8.59 Uhr Hamburg und Umgebung erschütterte und Hochhäuser zum Wanken brachte, als eine Folge von natürlichen Spannungen in der Erdkruste.


Zitat:
Das Erdbebenzentrum liegt mitten zwischen drei großen Gasfeldern, in denen intensiv gefördert wird.
"Wenn über viele Jahre gefördert wird, kann es zum Druckabfall in den Erdgaslagern kommen. Dadurch können Spannungen im Gestein entstehen, alte Schwächezonen aufbrechen und Beben verursachen", sagte Dahm.


Zitat:
Für Klarheit könnte nur die Gas-Industrie sorgen. Denn im Unterschied zu den Niederlanden, wo die Folgen der Förderung ständig beobachtet werden, gibt es in Deutschland keine lokale Überwachung. "Das wäre aber wünschenswert", so Klinge.

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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#436762) Verfasst am: 22.03.2006, 10:47    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Für Klarheit könnte nur die Gas-Industrie sorgen.

Ja, aber welches Interesse sollte die daran haben?
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Bynaus
Stellar veranlagt



Anmeldungsdatum: 03.11.2003
Beiträge: 1888
Wohnort: Hinwil, CH, Erde

Beitrag(#436767) Verfasst am: 22.03.2006, 10:55    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Sind die GrünInnen mal wieder gegen die Wirtschaft?


Wenn die Wirtschaft wieder mal gewissenlos gegen den Menschen arbeitet - ist es dann nicht erlaubt, Fragen zu stellen? Würde verantwortliches Handeln nicht bedeuten, dass, falls sich der Verdacht als korrekt herausstellen sollte, die Firma bzw. ihre Versicherung die verursachten Schäden übernehmen müsste? Wäre eine Abwiegelung einer allfälligen Gefahr nicht eine (marktverzerrende) "Subvention" für das Gasgeschäft?
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#436769) Verfasst am: 22.03.2006, 10:57    Titel: Antworten mit Zitat

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Sind die GrünInnen mal wieder gegen die Wirtschaft? Pillepalle


Meinst du das in diesem Kontext ernst?
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AntagonisT
Master of Disaster



Anmeldungsdatum: 28.09.2005
Beiträge: 5587
Wohnort: 2 Meter über dem Boden

Beitrag(#436783) Verfasst am: 22.03.2006, 11:18    Titel: Antworten mit Zitat

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Sind die GrünInnen mal wieder gegen die Wirtschaft? Pillepalle


Ich wünsch dir auch ein paar Risse in der Wohnzimmerwand, die machen sich da
echt schick. Kannste dich bei deinem Gasunternehmen dann großzügig zeigen und
die Pauschale aufrunden.. zwinkern
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Doc Extropy
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#437069) Verfasst am: 22.03.2006, 23:53    Titel: Antworten mit Zitat

Thao hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Sind die GrünInnen mal wieder gegen die Wirtschaft? Pillepalle


Meinst du das in diesem Kontext ernst?


Ja.

Die GrünInnen sind grundsätzlich gegen Alles.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#437093) Verfasst am: 23.03.2006, 01:16    Titel: Antworten mit Zitat

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Thao hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Sind die GrünInnen mal wieder gegen die Wirtschaft? Pillepalle


Meinst du das in diesem Kontext ernst?


Ja.

Die GrünInnen sind grundsätzlich gegen Alles.

Was soll der Unfug?
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Doc Extropy
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#437095) Verfasst am: 23.03.2006, 01:21    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Thao hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Sind die GrünInnen mal wieder gegen die Wirtschaft? Pillepalle


Meinst du das in diesem Kontext ernst?


Ja.

Die GrünInnen sind grundsätzlich gegen Alles.

Was soll der Unfug?


Kein Unfug, sondern meine Meinung.

Smilie
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#437100) Verfasst am: 23.03.2006, 01:30    Titel: Antworten mit Zitat

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Thao hat folgendes geschrieben:
Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Sind die GrünInnen mal wieder gegen die Wirtschaft? Pillepalle


Meinst du das in diesem Kontext ernst?


Ja.

Die GrünInnen sind grundsätzlich gegen Alles.

Was soll der Unfug?


Kein Unfug, sondern meine Meinung.

Smilie

Der Text hat nichts mit den Gruenen zu tun, sondern stellt die Ergebnisse einiger Studien dar.
Dass er ein wenig reiszerisch ist - naja, ist halt ein populaerjournalistischer Artikel.
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korf
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Anmeldungsdatum: 18.08.2005
Beiträge: 358

Beitrag(#437122) Verfasst am: 23.03.2006, 09:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hier eine Stellungname der Experten:
Presseerklärung BGR und LBEG aktuell hat folgendes geschrieben:
zur Berichterstattung in den Medien am 21.-22.3.06
"Gasförderung soll Erdbeben in Deutschland ausgelöst haben"

Hannover, den 22.3.2006
Erdgasförderung in Norddeutschland ist sicher
Von der Erdgasförderung in Norddeutschland geht keine Gefahr für Städte, Gebäude und
Menschen aus. Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) und das
Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) widersprechen ausdrücklich
anderslautenden Meldungen.
Die Förderung von Erdgas kann zwar leichtere Erdstöße verursachen, was auch für einige
der Erschütterungen in Norddeutschland nachgewiesen ist (siehe Tabelle). Jedoch hat
keines dieser Beben jemals Gebäudeschäden verursacht. Die Erschütterungen sind dafür
zu gering.
Das in diesem Zusammenhang mehrfach zitierte Beben von Rotenburg/Wümme am
20.10.2004 wird von der BGR weiterhin als Erdbeben tektonischen (natürlichen) Ursprungs
angesehen. Die in jüngster Zeit publizierten Hinweise auf eine geringere Tiefe des
Bebenherdes stehen im Widerspruch zu der großen Entfernung, in der das Beben
wahrnehmbar war – dem sogenannten "Schütterradius". Dieser ist durch eine Herdtiefe von
nur 5 km nicht zu erklären. Nach dem wissenschaftlich erprobten und allgemein
anerkannten Auswerteverfahren liegt das Epizentrum in großer Tiefe (12 km) und damit
weit unterhalb der Gasfelder. Auch das zitierte Erdbeben von Soltau von 1977 war
eindeutig tektonisch. Die Erdgasförderung wurde in diesem Bereich erst 1984
aufgenommen.
Die geplanten Endlagerstandorte Gorleben und Konrad sind durch die Erdgasförderung
nicht gefährdet. Erstens lag die Intensität aller bisherigen norddeutschen Beben erheblich
unter der Intensität der sogenannten "Bemessungserdbeben", die für die Berechnung der
Standortsicherheit herangezogen werden. Zweitens ist der Abstand der Standorte zu den
nächstgelegenen Gasfördergebieten größer als ein möglicher Schütterradius.
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Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#437127) Verfasst am: 23.03.2006, 09:53    Titel: Antworten mit Zitat

korf hat folgendes geschrieben:
Auch das zitierte Erdbeben von Soltau von 1977 war
eindeutig tektonisch. Die Erdgasförderung wurde in diesem Bereich erst 1984
aufgenommen.


Das ist ziemlich eindeutig. Bleibt also die Erkenntnis, daß Nordeutschland eben auch erdbebengefährdetes Gebiet ist.
mit kleineren Erdstößen durch Gasförderung und größeren tektonischen Erdbeben. Traurig
_________________
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korf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.08.2005
Beiträge: 358

Beitrag(#437136) Verfasst am: 23.03.2006, 10:20    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Bleibt also die Erkenntnis, daß Nordeutschland eben auch erdbebengefährdetes Gebiet ist. mit kleineren Erdstößen durch Gasförderung und größeren tektonischen Erdbeben.


Hier gibt die detailliertere Studie zum Beben von 2004, mit Informationen zur Seismizität der norddeutschen Tiefebene:
http://www.bgr.de/quakecat/makroseismik_erdbeben_rotenburg.pdf

Zitat:
Die Zechsteinbasis liegt im Epizentralbereich in ca. 4600 m Tiefe. Die Gaslagerstätte aus der
gefördert wird liegt wenig unter dieser Basis im Rotliegenden in ca. 5000 m Tiefe. Aus den
instrumentellen Registrierungen dieses Erdbebens ergibt sich für die Herdtiefe ein flaches
Minimum zwischen 5 km und 15 km. Eine genauere Angabe ist aus den mikroseismischen
Beobachtungen nicht ableitbar. Damit präzisiert die makroseismisch gefundene Herdtiefe von
10 km den aus instrumentellen Beobachtungen gewonnenen Herdtiefenbereich. Die Gaslagerst
ätte liegt weit darüber. Daraus folgt zwingend eine tektonische Ursache dieses Erdbebens.
Als großräumiges Störungssystem, auf dem sich dieses Erdbeben ereignete, kann das generell
WNW-ESE herzynisch streichende System angesehen werden. Ein Teil davon ist die Schee-
ßel-Fallingbostel-Störungszone, die sich von NNW nach SSE erstreckt und das Epizentralgebiet
quert. Aus der Inversion der Seismogramme ergibt sich in guter Übereinstimmung damit
eine ebenfalls NNW-SSE verlaufende steil stehende Bruchfläche (KLINGE, K. & T. PLENEFISCH,
pers. Mitteilung). Aus den Eckfrequenzen der Seismogramme erhält man unter
Zugrundelegung des Brune’schen Herdmodells eine Bruchfläche in der Größenordnung von
0,5 km2 und als Verschiebung beider Bruchflächen gegeneinander 1 – 2 cm.

Zur Seismizität der Norddeutschen Tiefebene
...
Im Zusammenhang mit der Erdgasförderung in Norddeutschland ereignen sich hin und wieder
Erdbeben, die als induzierte seismische Ereignisse bezeichnet werden müssen. Ihre Magnitude
hat bisher nicht den Wert von ML = 3.0 erreicht. Trotz ihrer relativ geringen Energie wurden
sie aber wegen ihrer flachen Herdtiefen um 3 km mit bis zu Intensität V verspürt (LEYDECKER
1998, 2003).
Eine Besonderheit in der Norddeutschen Tiefebene sind die nur sehr lokal verspürten seismischen
Ereignisse in Hamburg. Es sind Einsturzbeben im Gipshut des dort nahe an die Oberfl
äche reichenden und damit dem Grundwasserstrom ausgesetzten Salzstockes. Das erste dieser
Beben ereignete sich im Jahre 1771, das jüngste am 8. April 2000 (LEYDECKER 2004).
Diese seismischen Ereignisse werden nur in einem engen Umfeld verspürt, die Erschütterungen sind sehr wahrscheinlich allein auf das plötzliche Absenken der Erdoberfläche
zurückzuführen.

Die angesprochene Störungszone könnte durchaus aktiver werden. Schön fände ich auch etwas Vulkanismus, das würde die doch etwas langweilige Gegend dort deutlich aufpeppen. Leider werden wir das nicht mehr erleben ...
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Valen MacLeod
Antitheist



Anmeldungsdatum: 11.12.2004
Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden

Beitrag(#437190) Verfasst am: 23.03.2006, 12:36    Titel: Antworten mit Zitat

korf hat folgendes geschrieben:
Die angesprochene Störungszone könnte durchaus aktiver werden. Schön fände ich auch etwas Vulkanismus, das würde die doch etwas langweilige Gegend dort deutlich aufpeppen. Leider werden wir das nicht mehr erleben ...

Naja, män könnte ja etwas mit den Gaslagerstätten macgyvern... hält zwar nicht lange vor, aber für einmal geht das schon... zwinkern

Irgendwie erinnern mich diese Nachgeschobenen Forschungsergebnisse an:
"Rauchen ist doch nicht gesundheitsschädlich."
gez. Dr. Marlboro

Aber vielleicht ist es ja wirklich so... und der Bergbau führt auch nicht zu Senkungen, etc.

Nichtdesttrotz bleibt es unökonomisch fossile Bodenschätze zu verbrennen.
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Bynaus
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Anmeldungsdatum: 03.11.2003
Beiträge: 1888
Wohnort: Hinwil, CH, Erde

Beitrag(#437210) Verfasst am: 23.03.2006, 13:22    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Das ist ziemlich eindeutig. Bleibt also die Erkenntnis, daß Nordeutschland eben auch erdbebengefährdetes Gebiet ist.


Es gibt keine Gebiete auf der Erde, die nicht durch Erdbeben gefährdet wären. Die sogenannt "erdbebengefährdeten" Gebiete sind jene Gebiete, in denen - gemessen an der Dauer eines kleinlichen menschlichen Lebens - häufiger Erdbeben auftreten als anderswo. Erdbeben im Platteninneren sind einfach seltener - aber das heisst noch lange nicht, dass sie unmöglich wären.

Eines der verheerendsten Beben in den USA war das New Madrid Erdbeben - fern von jeder Plattengrenze. http://de.wikipedia.org/wiki/New_Madrid_Earthquake

Die Platten sind eben keine festen, rigiden "Schalenstücke", sondern mehr oder weniger feste Aggregate aus verschiedensten Gesteinen - da können überall Spannungen auftreten.
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Halligstorch
Skeptischer Schwärmer



Anmeldungsdatum: 02.02.2006
Beiträge: 1210

Beitrag(#438200) Verfasst am: 25.03.2006, 17:54    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo...!

Die Vermutung, dass die Gasförderung für die Auslösung von Erdbeben verantwortlich ist, erinnert unmittelbar an die Forderung von Thomas Gold, die Entstehung von Erdbeben in einem neuen Licht zu betrachten. Nach Gold’s Theorie vom »Gas aus der Tiefe« treibt die Erde unentwegt Fluida aus großer Tiefe aus, die u. a. für die Entstehung der Erdölfelder und Erdgaslager verantwortlich sind.

Nach der hier bereits in bekannter schulwissenschaftlicher Manier geschilderten vorherrschenden Theorie entstehen Erdbeben durch die plötzliche katastrophale Freisetzung der Spannungen, die durch die Schollenbewegung der Erdkruste angetrieben werden und sich allmählich im Gesteinsgeschiebe aufstauen. Dabei können im Gefolge der mechanisch verursachten Risse im Gestein auch Gase austreten. In dieser Version der Erdbebenentstehung spielen die Gase allerdings nur eine passive Rolle.

Gold vertritt davon abweichend (bzw. dazu ergänzend) die Auffassung, dass dort wo Gase aus Tiefe mit einem Druck aufsteigen, der das Gewicht des Deckgebirges übersteigt, sehr wohl auch Erdbeben auslösen können. Insbesondere erzeugen sie im Gestein Risse und verändern dadurch die Druckverhältnisse, die vielleicht irgendwann durch die wenig bekannten Kräfte, die man für die Bewegung der Plattentektonik der Erde verantwortlich macht, erzeugt worden sind. Dadurch mindern sie auch die Reibung zwischen den Schichten, was wiederum Erdbeben erleichtert.

Gold sieht seine Theorie nicht alternativ, sondern ergänzend zur tektonischen Theorie der Erdbebenentstehung. Seine Theorie hat den Vorteil, dass damit viele Phänomene die in Zusammenhang mit Erdbeben beobachtet worden sind, erklärt werden können. Es gibt unzählige Berichte dafür, dass den Erdbeben Flammen, laut Geräusche, plötzliche Temperaturanstiege, Gerüche, ›Erstickungsanfälle‹ von Tier und Mensch durch ›Erdgasdunst‹, sowie ›Sandblasen‹, Erdhaufen und Erdbenlöcher, Wasserfontänen und Schlammausbrüche vorausgehen.

All dies könnte man durch heftig austretendes bzw. aufsteigendes Gas gut erklären. Gerade auch im Zusammenhang mit dem verheerenden Erdbeben im us-amerikanischen New Madrid (das wie von Bynaus bemerkt fernab jeglicher Plattengrenzen liegt) sind solche seltsamen Phänomene beobachtet worden. Im Umkehrschluss erscheint es im übrigen dann auch logisch, dass es zu Erdbeben kommen kann, wenn der Gasdruck durch Förderung von Erdgas verändert wird.

Gruß

Halligstorch
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
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Beitrag(#443057) Verfasst am: 02.04.2006, 01:04    Titel: Antworten mit Zitat

An sich nichts Neues. Fragt mal die Leute im Ruhrgebiet, was man unter "Bergschäden" verstand.
Möglich ist alles, hat der Mesner gesagt, als der Pfarrer von der Kanzel fiel.
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Halligstorch
Skeptischer Schwärmer



Anmeldungsdatum: 02.02.2006
Beiträge: 1210

Beitrag(#443126) Verfasst am: 02.04.2006, 11:56    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
An sich nichts Neues. Fragt mal die Leute im Ruhrgebiet, was man unter "Bergschäden" verstand.
Möglich ist alles, hat der Mesner gesagt, als der Pfarrer von der Kanzel fiel.



Hallo Ahriman,

am Kreativsten finde ich immer die Leute, die im Nachhinein - und da erinnerst Du mich an Bynaus - alles schon wußten ("An sich nichts Neues" etc.), wenn man eine neue Erklärungsmöglichkeit zur Diskussion stellt.

Wenn sie sich aber dann auch noch verpflichtet fühlen, eine dümmliche Assoziation (Was hat das Phänomen "Bergschäden" mit den von mir beschriebenen "Ausgasungen aus der Tiefe" zu tun?!) zum Besten geben zu müssen, rundet sich das Bild über ihr geistiges Potenzial ab.

Gruß

Halligstorch
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#443146) Verfasst am: 02.04.2006, 12:44    Titel: Antworten mit Zitat

Ich vermute, Ahriman bezieht sich auf die ursprünglichen Annahmen des Threads, dass die Gasförderung Hhlräume verursacht, welche zusammenbrechen und dabei Landsenkungen verursachen.
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Valen MacLeod
Antitheist



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Beitrag(#443423) Verfasst am: 02.04.2006, 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ich vermute, Ahriman bezieht sich auf die ursprünglichen Annahmen des Threads, dass die Gasförderung Hhlräume verursacht, welche zusammenbrechen und dabei Landsenkungen verursachen.

... wie es ja der Bergbau zum Beispiel auch tut. Mit den bekannten Folgen.

Ok, aus den meissten Posting und der Geologie-WissensCD meines Sohnes, geht hervor, dass die beiden Beben nicht zwingend bzw. nicht wahrscheinlich durch die Gasförderung verursacht wurden.

Nach der bisher bekannten Politik der Industrie wäre das aber nicht weiter verwunderlich gewesen.
"Wer einmal lügt... "

Nachdem Norddeutschland aber spätestens in hundert Jahren eh 'landunter' geht, warum nicht vorher noch das Gas rausholen?
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
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Beitrag(#443426) Verfasst am: 02.04.2006, 21:21    Titel: Antworten mit Zitat

Halligstorch hat folgendes geschrieben:
Was hat das Phänomen "Bergschäden" mit den von mir beschriebenen "Ausgasungen aus der Tiefe" zu tun?!

Habe ich das behauptet? Lern doch mal lesen!
Shadaik hat deinen Einwand schon beantwortet und widerlegt.
Ich habe den Eindruck, daß du hier keine andere Absicht verfolgst, als den anderen auf die Füße zu treten. Deine Argumente sind oft sehr plausibel, aber warum mußt du sie wutschäumend und geifernd vortragen? Kannst du nicht sachlich sein? Du minderst den Wert deiner Argumentation. Wie schon weiter oben gesagt wurde: Wer schreit, hat unrecht. Dein Fehler ist Rechthaberei. Widerspruch reizt dich zur Weißglut, egal ob er berechtigt ist oder nicht. Oh ja, ein berechtigter Widerspruch geht dir ganz besonders gegen den Strich.
Falls du irgendwo Chef bist, sind deine Leute zu bedauern. Ich kannte zwei solche Chefs, die bei jedem Ärgernis losbrüllten, daß die Fensterscheiben klirrten. Sie sind schon lange pleite.
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Halligstorch
Skeptischer Schwärmer



Anmeldungsdatum: 02.02.2006
Beiträge: 1210

Beitrag(#443589) Verfasst am: 02.04.2006, 23:50    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Falls du irgendwo Chef bist, sind deine Leute zu bedauern. Ich kannte zwei solche Chefs, die bei jedem Ärgernis losbrüllten, daß die Fensterscheiben klirrten. Sie sind schon lange pleite


Hallo Ahriman,

danke für Deinen wohlgemeinten Rat! Leider (oder zum Glück) arbeite ich in einer öffentlichen Verwaltung und die kann bekanntlich nicht pleite gehen...

Gruß

Halligstorch
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