Freigeisterhaus Foren-Übersicht
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen   BenutzergruppenBenutzergruppen   LinksLinks   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

Ein Nachruf auf den Kapitalismus
Gehe zu Seite 1, 2  Weiter
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Politik und Geschichte
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Cyberspider
MALVERSIERT



Anmeldungsdatum: 10.08.2006
Beiträge: 60
Wohnort: Niederösterreich

Beitrag(#551979) Verfasst am: 25.08.2006, 22:48    Titel: Ein Nachruf auf den Kapitalismus Antworten mit Zitat

Hallo Forum,

Ich versuche jetzt einen vorzeitigen Nachruf auf den Kapitalismus.
Über längere Zeit betrachtet sind unserer westlichen kapitalistischen Gesellschaften einem stetigen, langsamen Wandel ausgesetzt, der durch die niedrige Geschwindigkeit niemandem wirklich auffällt. Mit kapitalistisch meine ich alle westlichen Gesellschaften, egal auch, ob Sozialdemokraten (die ja heutzutage genau die selben Kapitalinteressen vertreten wie die rechten Parteien) an der Macht sind oder sowieso schon Konservative. Durch die stetige Überbetonung, ja sogar Anbetung des Materialismus, der ja die Mutter des Kapitalismus ist, kommt es zu einem schleichenden Werteverlust, zu einer Aushöhlung der humanistischen Grundsätze und zu einer Sinnkrise im einzelnen Individuum. Die Wertekette hat sich in Richtung Geld, Luxus, Lifestyle, Freizeitgestaltung und ähnliches mehr verschoben. Die meisten Leute laufen herum und haben nichts anderes im Kopf, als ihre Karriere, ihren Besitz, und ihre bestmögliche Selbstdarstellung innerhalb der Gesellschaft. Begriffe wie etwa Liebe, Humanismus, Philosophie, Familiensinn, Freude, Anerkennung werden, wenn überhaupt im strategischen Sinn verstanden und eingesetzt, um die bestmögliche gesellschaftliche Akzeptanz zu erreichen. Die Wertigkeit von früher grundlegenden Sinnbegriffen wird nicht mehr anerkannt oder, noch schlimmer, pervertiert. Unseren Kindern fehlen diese Grundwerte bereits zu einem großen Teil, wer sollte sie denn auch vermitteln da sie keiner mehr als notwendig erachtet. Alles wird unter das Diktat des Materialismus = Kapitalismus gezwungen, alles diesem untergeordnet und in die Schubladen dieses übermächtigen Molochs eingeordnet. In welche Richtung gehen wir? Wo sind die Grenzen dieses Systems und dieses Denkens? Auch natürliche Resourcen haben sich diesem System zu beugen und werden weitgehend ohne Rücksicht auf Verluste ausgebeutet bzw. vernichtet. Ellbogentechnik, Mobbing und psychischer Kleinkrieg bestimmt das Leben der Menschen, Konflikte werden geschürt und können zu einem immer größeren Gefahrenpotenzial führen, was Terror und Kriege betrifft. Kampf um Resourcen, um Nahrungsmittel, um Macht und Einfluß ist das Resultat. Die Rückbesinnung auf wirklich Wichtiges wird im Keim erstickt, jedweder Denkansatz in diese Richtung ist von vornherein zum Scheitern verurteilt, wenn er nicht unter dem Deckmantel Materialismus daherkommt. Es kommt natürlich (noch) zu Gegenbewegungen. Eine davon ist der Versuch der Sinnfindung mit Hilfe von esoterischen Denkmodellen. Diese Ansätze sind im Grunde richtig, haben jedoch einen fatalen Fehler, sie haben keine gesellschaftliche Relevanz, sie dienen dem Einzelnen zur Sinnfindung, haben aber keinen irgendwie auch immer gearteten gesellschaftspolitischen Anspruch. Sie leiten ein neues Biedermeier ein, jeder begibt sich auf die Sinnsuche für sich selbst, und kümmert sich einen feuchten S...., um das, was rundherum passiert. Ich muss jetzt langsam zum Punkt kommen, der Nachruf: Ich glaube, dass dieses System, das im Prinzip ein Kastensystem ist, in dem die unteren Kasten immer größer, rechtloser und besitzloser werden (derzeit noch eingelullt von kapitalistischer Propanda) eines Tages zu Fall kommt, sagen wir besser und ehrlicher, ich hoffe es. Viele Befürworter des Systems sagen: "Ja, ist nicht der Kapitalismus das beste aller System für den Menschen, hat man das nicht auf der Weltarena gesehen, dass er sich gegen alle anderen -ismen durchgesetzt hat. Dieses System harmoniert am besten mit der Natur des Menschen." und ähnliches mehr.
Ich sage euch aber, dieses System entfremdet uns vom Sinn des Lebens, wenn wir da durch sind, sind wir nur mehr leere Hüllen, sinnentleert und in der falschen Richtung suchend. Unsere Kinder werden zu psychischen Krüppeln, unmenschlich, konfliktbeladen und gewaltbereit. Jeder, der nicht mehr der Mehrung des Kapitals dienen kann aus welchen Gründen auch immer) wird zum Ausgestossenen, zum Paria. Das hat zu Zeiten des Nationalsozialismus (der ja nur eine verschärfte und pervertierte Form des Kapitalismus war) dazu geführt, dass unerwünschte oder schwache Personen liquidiert wurden (Juden, Behinderte-sogar Kinder, schwer Kranke, Alte, Andersdenkende). Die hatten ja keine Lobby. Die waren nicht nützlich, die konnten nichts zum Nationalprodukt oder besser zur Bereicherung einiger Weniger beitragen. Ich gebe zu, es ist ein hartes Ausdrucksmittel, den Nationalsozialismus mit dem westlichen Kapitalismus zu vergleichen. Aber es erzeugt sicher Unbehagen, und es ist denkmöglich, dass beide enger miteinander verwandt sind, als vielen lieb ist. Ja, da will ich dann jetzt schon zum Ende kommen, ich hab derzeit noch keine wirklichen Alternativen zum Kapitalismus im Köcher. mit der Bitte um Kommentare.

THX
_________________
Das ALLES ist die existentielle Form des NICHTS
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Mario Hahna
aktiviert



Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#551993) Verfasst am: 25.08.2006, 23:08    Titel: Antworten mit Zitat

Hmm. Du schreibst einiges, was ich unterschreiben kann. Was mir nicht gefällt, ist dass du der Esoterik etwas abgewinnen kannst. Außerdem hören sich deine Klagen über einen Werteverlust sehr konservativ an. Waren früher Werte wichtiger als heute? Was für Werte waren das? Was sind überhaupt Werte?

Ich halte von einer Wertedebatte nichts.

Das ändert nichts daran, dass wir eine Klassengesellschaft haben, du nennst es Kastensystem, und es ändert nicht daran dass unser System an Konstruktionsfehlern leidet.
_________________
Wer nichts weiß, glaubt alles.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#552003) Verfasst am: 25.08.2006, 23:14    Titel: Antworten mit Zitat

nicht bös gemeint: etwas Formatierung würde die Lesbarkeit erhöhen
_________________
Storm by Tim Minchin
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44684

Beitrag(#552007) Verfasst am: 25.08.2006, 23:18    Titel: Antworten mit Zitat

1. Nicht jede materialistische Philosophie ist notwendigerweise kapitalistisch.

2. Inwiefern ist der Materialismus die 'Mutter' des Kapitalismus? Ganz gleich, welche Ausdeutung dieser Metapher ich ausprobiere, sie ergibt für mich keinen Sinn. Kannst du sie präzisieren? Und was verstehst du unter 'Materialismus'?

3. Der gesellschaftliche Einfluss dessen, was du vermutlich mit 'Esoterik' meinst, ist nicht gering, sondern gewaltig. Weisst du eigentlich, wieviel Profit aus der Herstellung sogenannter Esoterikprodukte geschlagen wird? Des Weiteren ist diese Volksesoterik keine Gegenbewegung zum Kapitalismus, sondern eines seiner Symptome.
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte


Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 25.08.2006, 23:22, insgesamt einmal bearbeitet
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Cyberspider
MALVERSIERT



Anmeldungsdatum: 10.08.2006
Beiträge: 60
Wohnort: Niederösterreich

Beitrag(#552012) Verfasst am: 25.08.2006, 23:22    Titel: Antworten mit Zitat

Der Begriff "Werte" oder "Werteverlust" mag konservativ klingen, ich find nur momentan keinen besseren. Da nichts mehr "wert" ist ausser Kapital, rede ich halt von einem Werteverlust. Der sich eben in den beschriebenen Symptomen äussert. Und was die Esoterik betrifft: Ich verstehe die Menschen, das Vakuum im "Wertesystem" (scho wieder) begünstigt diese Strömungen, es muß mit irgendwas gefüllt werden, Glauben, Philosophie alles tot, da fehlt was. Viele können diese Mankos mit den "Segnungen" des Konsums (zumindest zeitweilig) befriedigen, aber halt nicht alle. Da fällt dann dieses Gedankengut auf fruchtbaren Boden. Kann ich nicht verurteilen.
Werte waren früher nicht wichtiger als heute, es war nur der Bezugsrahmen zu unserer eigentlichen Natur eher vorhanden. Jetzt laufen wir unseren konsumistischen Vorstellungen und Träumen hinterher und vernachlässigen unsere eigentlichen Bedürfnisse.


Thao hat folgendes geschrieben:
Hmm. Du schreibst einiges, was ich unterschreiben kann. Was mir nicht gefällt, ist dass du der Esoterik etwas abgewinnen kannst. Außerdem hören sich deine Klagen über einen Werteverlust sehr konservativ an. Waren früher Werte wichtiger als heute? Was für Werte waren das? Was sind überhaupt Werte?

Ich halte von einer Wertedebatte nichts.

Das ändert nichts daran, dass wir eine Klassengesellschaft haben, du nennst es Kastensystem, und es ändert nicht daran dass unser System an Konstruktionsfehlern leidet.

_________________
Das ALLES ist die existentielle Form des NICHTS
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44684

Beitrag(#552016) Verfasst am: 25.08.2006, 23:27    Titel: Antworten mit Zitat

Cyberspider hat folgendes geschrieben:
Werte waren früher nicht wichtiger als heute, es war nur der Bezugsrahmen zu unserer eigentlichen Natur eher vorhanden.

Wann soll das denn bitte gewesen sein?
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Stefan
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#552023) Verfasst am: 25.08.2006, 23:33    Titel: Re: Ein Nachruf auf den Kapitalismus Antworten mit Zitat

Cyberspider hat folgendes geschrieben:
Ja, da will ich dann jetzt schon zum Ende kommen, ich hab derzeit noch keine wirklichen Alternativen zum Kapitalismus im Köcher.


So, so, aber schonmal einen Nachruf verfassen. Mr. Green
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Cyberspider
MALVERSIERT



Anmeldungsdatum: 10.08.2006
Beiträge: 60
Wohnort: Niederösterreich

Beitrag(#552025) Verfasst am: 25.08.2006, 23:40    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
1. Nicht jede materialistische Philosophie ist notwendigerweise kapitalistisch.


Magst rechthaben, ich bin weder Politologe noch Soziologe noch Philosoph, daher in Verwendung der Worte vielleicht für deinereinen nicht präzis genug. Mir gings um den Inhalt!

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
2. Inwiefern ist der Materialismus die 'Mutter' des Kapitalismus? Ganz gleich, welche Ausdeutung dieser Metapher ich ausprobiere, sie ergibt für mich keinen Sinn. Kannst du sie präzisieren? Und was verstehst du unter 'Materialismus'?.


Siehe auch erste Antwort: Grundsätzlich hat Materialismus logischerweise mit "Materie" zu tun, ergo, dass die gesamte Denkungsweise vom Materiellen abgeleitet wird. In Zusammenhang mit meinem Text möchte ich ihn als Umschreibungsbegriff für Wohlstandstreben und Besitzwunschdenken verstanden wissen, ist möglicherweise nicht der exakt passende Begriff aber seis drum!

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
3. Der gesellschaftliche Einfluss dessen, was du vermutlich mit 'Esoterik' meinst, ist nicht gering, sondern gewaltig. Weisst du eigentlich, wieviel Profit aus der Herstellung sogenannter Esoterikprodukte geschlagen wird? .


Der gesellschaftliche Einfluss im wirtschaftlichen Sinn mag gross sei, im politischen Sinn ist er unbedeutend.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Des Weiteren ist diese Volksesoterik keine Gegenbewegung zum Kapitalismus, sondern eines seiner Symptome.


Nichts anderes habe ich geschrieben, oder zumindest gemeint zwinkern

CS.
_________________
Das ALLES ist die existentielle Form des NICHTS
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Berglichter
Highscorer



Anmeldungsdatum: 26.06.2006
Beiträge: 454

Beitrag(#552027) Verfasst am: 25.08.2006, 23:41    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht würde auch helfen nochmals genauer daruaf einzugehen, welche Funktionen der Kapitalismus heutzutage für viele Menschen erfüllt und auf welche davon dein Nachruf gemünzt sein soll.

Ich würde dir nämlich nicht bei allen Punkten zustimmen: als Ersatzreligion und Lebenssinn mögen Kapitalismus und Materialismus wohl hoffentlich irgendwann ausgedient haben. Als grundlegendes Wirtschaftssystem, das auf effizienteste Art und Weise unsere materiellen Grundbedürfnisse zu befriedigen hilft, wird es hingegen (wenn wohl hoffentlich auch mit einigen wesentlichen soziallen Modifikationen wie z.B. dem Grundeinkommen) auch in Zukunft noch Bestand haben, eben weil es diese Effizienz und Dynamik besitzt.

Wer heute den schnöden Mammon als Götzen und vermeintlichen Heilsbringer anbetet und allein in der Vermehrung seines persönlichen materiellen Wholstands seinen Lebenssinn sieht, der ist doch selbst schuld. Aber ich teile deine Ansicht und Hoffnung, daß in Zukunft immer mehr Leute auf den Trichter kommen und sich eines besseren besinnen werden. Smilie
_________________
Man soll nicht Religion sagen wo man Politik meint.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ermanameraz
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 07.05.2006
Beiträge: 3932

Beitrag(#552033) Verfasst am: 25.08.2006, 23:46    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:


2. Inwiefern ist der Materialismus die 'Mutter' des Kapitalismus? Ganz gleich, welche Ausdeutung dieser Metapher ich ausprobiere, sie ergibt für mich keinen Sinn. Kannst du sie präzisieren? Und was verstehst du unter 'Materialismus'?



Tschuldigung. Tu doch nicht so siebengescheit in dem du das Offensichtliche für offensichtlichen Quatsch erklärst. Natürlich kann man den Materialismus als geistige Grundlage des Kapitalismus betrachten.


Ich sehe im Übrigen dahingehend einen Wertverlust, als dass neben der Liberalisierung der Gesellschaft - also zunächst einem Gewinn an Werten - gleichzeitig ein sozialer Nihilusmus entstanden ist. Die Liberalisierung ist offenbar einhergehend mit dem Vergessen des Wertes der liberalen Revolution von Statten gegangen. Nachdem die Missstände des Faschismus und des Absolutismus überwunden sind, existiert nichts mehr, dessen negative Wirkung verständlich machen könnte, was der gegenwärtige Zustand theoretisch für eine Wertbereicherung darstellt. Somit fokussiert man sich auf die wirtschaftlichen Möglichkeuten, die der Freiheitsgewinn offeriert und sieht sich einem Effizienzzwang ausgesetzt, auf dessen Umsetzung sich die gesamte Intelligenz richtet. Vernachlässigung struktureller Probleme in der Gesellschaft sind die Folge. Der Feind im Inneren wurde besiegt, doch es entsteht immer wieder ein neuer.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Cyberspider
MALVERSIERT



Anmeldungsdatum: 10.08.2006
Beiträge: 60
Wohnort: Niederösterreich

Beitrag(#552034) Verfasst am: 25.08.2006, 23:47    Titel: Antworten mit Zitat

Als man z.B. noch darüber Bescheid wußte, in welchem Arbeits- oder sozialen Prozess man welche Rolle spielte, was man wodurch und womit herstellte und wie und wofür es verwendet wurde. Oder auch, als der soziale Bezugsrahmen nicht bei Altenheimen oder Kindergrippen endete. etc. Der Sinn des Lebens halt
Ich hoffe, du wolltest keine Jahreszahl lesen zwinkern


Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Cyberspider hat folgendes geschrieben:
Werte waren früher nicht wichtiger als heute, es war nur der Bezugsrahmen zu unserer eigentlichen Natur eher vorhanden.

Wann soll das denn bitte gewesen sein?

_________________
Das ALLES ist die existentielle Form des NICHTS
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Berglichter
Highscorer



Anmeldungsdatum: 26.06.2006
Beiträge: 454

Beitrag(#552039) Verfasst am: 25.08.2006, 23:53    Titel: Antworten mit Zitat

Cyberspider hat folgendes geschrieben:
Als man z.B. noch darüber Bescheid wußte, in welchem Arbeits- oder sozialen Prozess man welche Rolle spielte, was man wodurch und womit herstellte und wie und wofür es verwendet wurde. Oder auch, als der soziale Bezugsrahmen nicht bei Altenheimen oder Kindergrippen endete. etc.


Du willst ein Klaglied auf den Kapitalismus singen oder wünschst dir einfach nur die angebliche Romantik des Mittelalters zurück?
_________________
Man soll nicht Religion sagen wo man Politik meint.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#552044) Verfasst am: 25.08.2006, 23:57    Titel: Antworten mit Zitat

Erminamerjaz hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:


2. Inwiefern ist der Materialismus die 'Mutter' des Kapitalismus? Ganz gleich, welche Ausdeutung dieser Metapher ich ausprobiere, sie ergibt für mich keinen Sinn. Kannst du sie präzisieren? Und was verstehst du unter 'Materialismus'?



Tschuldigung. Tu doch nicht so siebengescheit in dem du das Offensichtliche für offensichtlichen Quatsch erklärst. Natürlich kann man den Materialismus als geistige Grundlage des Kapitalismus betrachten.

Marxismus gilt auch als materialistisch.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ermanameraz
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 07.05.2006
Beiträge: 3932

Beitrag(#552050) Verfasst am: 26.08.2006, 00:01    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Erminamerjaz hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:


2. Inwiefern ist der Materialismus die 'Mutter' des Kapitalismus? Ganz gleich, welche Ausdeutung dieser Metapher ich ausprobiere, sie ergibt für mich keinen Sinn. Kannst du sie präzisieren? Und was verstehst du unter 'Materialismus'?



Tschuldigung. Tu doch nicht so siebengescheit in dem du das Offensichtliche für offensichtlichen Quatsch erklärst. Natürlich kann man den Materialismus als geistige Grundlage des Kapitalismus betrachten.

Marxismus gilt auch als materialistisch.


Ja, schon. Und?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Cyberspider
MALVERSIERT



Anmeldungsdatum: 10.08.2006
Beiträge: 60
Wohnort: Niederösterreich

Beitrag(#552051) Verfasst am: 26.08.2006, 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

Berglichter hat folgendes geschrieben:
Vielleicht würde auch helfen nochmals genauer daruaf einzugehen, welche Funktionen der Kapitalismus heutzutage für viele Menschen erfüllt und auf welche davon dein Nachruf gemünzt sein soll.:


Der heutige Kapitalismus erfüllt natürlich Funktionen und ist nicht in null komma nichts zu eliminieren oder durch ein anderes System zu ersetzen. Er funktioniert für einige Menschen, für andere jedoch nicht, die haben große Nachteile durch ihn. Das Solidaritätsprinzip leidet unter ihm, die durch Umstände Benachteiligten leiden unter ihm.

Berglichter hat folgendes geschrieben:
.... auch in Zukunft noch Bestand haben, eben weil es diese Effizienz und Dynamik besitzt.


Ein System kann nicht von sich aus Effizienz und Dynamik haben, sondern die Menschen die es leben. Und die, die diese Eigenschaften unzureichend haben, werden von diesem System überrollt


Berglichter hat folgendes geschrieben:
Wer heute den schnöden Mammon als Götzen und vermeintlichen Heilsbringer anbetet und allein in der Vermehrung seines persönlichen materiellen Wholstands seinen Lebenssinn sieht, der ist doch selbst schuld. Aber ich teile deine Ansicht und Hoffnung, daß in Zukunft immer mehr Leute auf den Trichter kommen und sich eines besseren besinnen werden. Smilie


Ich sehe nicht, dass immer mehr Menschen zu "Durchblickern" werden, eher im Gegenteil
_________________
Das ALLES ist die existentielle Form des NICHTS
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Cyberspider
MALVERSIERT



Anmeldungsdatum: 10.08.2006
Beiträge: 60
Wohnort: Niederösterreich

Beitrag(#552056) Verfasst am: 26.08.2006, 00:06    Titel: Antworten mit Zitat

Berglichter hat folgendes geschrieben:
Cyberspider hat folgendes geschrieben:
Als man z.B. noch darüber Bescheid wußte, in welchem Arbeits- oder sozialen Prozess man welche Rolle spielte, was man wodurch und womit herstellte und wie und wofür es verwendet wurde. Oder auch, als der soziale Bezugsrahmen nicht bei Altenheimen oder Kindergrippen endete. etc.


Du willst ein Klaglied auf den Kapitalismus singen oder wünschst dir einfach nur die angebliche Romantik des Mittelalters zurück?


Wo siehst du hier die Romantik des Mittelalters? Nur weil ich diese Fragen stelle, weil "SINN" für mich grundlegend ist?

Frage
_________________
Das ALLES ist die existentielle Form des NICHTS
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ermanameraz
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 07.05.2006
Beiträge: 3932

Beitrag(#552063) Verfasst am: 26.08.2006, 00:10    Titel: Antworten mit Zitat

@Berglichter. Ich bin auch der Ansicht, dass die Fragen gerechtfertigt sind. Siehe meine Antwort. Ich denke, dahin bewegt es sich acuh u.a.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44684

Beitrag(#552071) Verfasst am: 26.08.2006, 00:27    Titel: Antworten mit Zitat

Cyberspider hat folgendes geschrieben:
Siehe auch erste Antwort: Grundsätzlich hat Materialismus logischerweise mit "Materie" zu tun, ergo, dass die gesamte Denkungsweise vom Materiellen abgeleitet wird. In Zusammenhang mit meinem Text möchte ich ihn als Umschreibungsbegriff für Wohlstandstreben und Besitzwunschdenken verstanden wissen, ist möglicherweise nicht der exakt passende Begriff aber seis drum!

Ach so, du gebrauchst den Begriff 'Materialismus' in seinem alltäglichen Wortsinn, also als Besitzstreben, und nicht in seiner 'eigentlichen' ideengeschichtlichen bzw. philosophischen Bedeutung. Aber du hast Recht: sei's drum, ich verstehe jetzt, was du sagen willst. So gesehen gibt es natürlich eine enge Verknüpfung zwischen Kapitalismus und Kapitalakkumulation bzw. 'Besitzstreben'.

Cyberspider hat folgendes geschrieben:
Der gesellschaftliche Einfluss im wirtschaftlichen Sinn mag gross sei, im politischen Sinn ist er unbedeutend.

Ich bin mir nicht sicher, ob man das so einfach trennen kann. Gerade im Kapitalismus.

Cyberspider hat folgendes geschrieben:
Als man z.B. noch darüber Bescheid wußte, in welchem Arbeits- oder sozialen Prozess man welche Rolle spielte, was man wodurch und womit herstellte und wie und wofür es verwendet wurde.

Ach, du meinst die Zeit, als man noch nicht im heutigen Maße frei entscheiden durfte, in welche Projekte man seine Zeit und seine Fähigkeiten investierte, sondern durch gesellschaftliche und politische Zwänge in eine bestimmte Rolle hineingepresst wurde? Meinst du die Zeit?

Cyberspider hat folgendes geschrieben:
Oder auch, als der soziale Bezugsrahmen nicht bei Altenheimen oder Kindergrippen endete.

...sondern an den Toren der Schlösser und Villen.

Cyberspider hat folgendes geschrieben:
Ich hoffe, du wolltest keine Jahreszahl lesen. zwinkern

Doch, das fände ich nicht schlecht.
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44684

Beitrag(#552079) Verfasst am: 26.08.2006, 00:37    Titel: Antworten mit Zitat

Erminamerjaz hat folgendes geschrieben:
Tschuldigung. Tu doch nicht so siebengescheit in dem du das Offensichtliche für offensichtlichen Quatsch erklärst. Natürlich kann man den Materialismus als geistige Grundlage des Kapitalismus betrachten.

Soso. Da gibt es aber eine ganze Menge anderer Ansichten. Um nur eines von mehreren Beispielen zu nennen: Für Max Weber war die protestantische Arbeitsethik die geistige Grundlage des Kapitalismus - und die ist ganz sicher nicht im strengen Sinne materialistisch. Es gibt sogar Leute, die meinen, der Kapitalismus müsse grundsätzlich ein Element der Mystifizierung in sich tragen, könne also eben gerade nicht streng materialistisch sein.

Aber wenn du meinst, das wäre so einfach, dann wird das wohl so sein. Mit den Augen rollen
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ermanameraz
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 07.05.2006
Beiträge: 3932

Beitrag(#552088) Verfasst am: 26.08.2006, 00:59    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Erminamerjaz hat folgendes geschrieben:
Tschuldigung. Tu doch nicht so siebengescheit in dem du das Offensichtliche für offensichtlichen Quatsch erklärst. Natürlich kann man den Materialismus als geistige Grundlage des Kapitalismus betrachten.

Soso. Da gibt es aber eine ganze Menge anderer Ansichten. Um nur eines von mehreren Beispielen zu nennen: Für Max Weber war die protestantische Arbeitsethik die geistige Grundlage des Kapitalismus - und die ist ganz sicher nicht im strengen Sinne materialistisch. Es gibt sogar Leute, die meinen, der Kapitalismus müsse grundsätzlich ein Element der Mystifizierung in sich tragen, könne also eben gerade nicht streng materialistisch sein.

Aber wenn du meinst, das wäre so einfach, dann wird das wohl so sein. Mit den Augen rollen


Quatsch. Ich bin mir dessen schon bewußt (halbwegs). Die (naive) Auffassung von Cberspider ist hier aber nicht ungerechtfertigt und es ist doch doof so zu tun, als wüsste man nicht was er meint. Das bremst den Diskussionsfluss unnötig.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Berglichter
Highscorer



Anmeldungsdatum: 26.06.2006
Beiträge: 454

Beitrag(#552111) Verfasst am: 26.08.2006, 01:23    Titel: Antworten mit Zitat

Cyberspider hat folgendes geschrieben:
Berglichter hat folgendes geschrieben:
Vielleicht würde auch helfen nochmals genauer daruaf einzugehen, welche Funktionen der Kapitalismus heutzutage für viele Menschen erfüllt und auf welche davon dein Nachruf gemünzt sein soll.:


Der heutige Kapitalismus erfüllt natürlich Funktionen und ist nicht in null komma nichts zu eliminieren oder durch ein anderes System zu ersetzen. Er funktioniert für einige Menschen, für andere jedoch nicht, die haben große Nachteile durch ihn. Das Solidaritätsprinzip leidet unter ihm, die durch Umstände Benachteiligten leiden unter ihm.


Das Solidaritätsprinzip, das in größeren Gesellschaften wann schon einmal in deinem Sinne funktioniert hat? Diesem Mangel ist im Kapitalismus mit dem Grundeinkommen abzuhelfen.

Cyberspider hat folgendes geschrieben:
Berglichter hat folgendes geschrieben:
.... auch in Zukunft noch Bestand haben, eben weil es diese Effizienz und Dynamik besitzt.


Ein System kann nicht von sich aus Effizienz und Dynamik haben, sondern die Menschen die es leben. Und die, die diese Eigenschaften unzureichend haben, werden von diesem System überrollt


Dann sind es eben Effizienz und Dynamik, die der Kapitalismus wie kein zweites System fördert. Infolgedessen hat er noch nie gekannten materiellen Wohlstand geschaffen, der alleine gesehen natuürlich nicht selig machend ist - gegen den (von Umweltaspekten jetzt einmal abgesehen) prinzipiell aber nichts einzuwenden ist, sofern er halbwegs allen zugute kommt. Auch hier möchte ich wieder auf das Grundeinkommen verweisen.

Cyberspider hat folgendes geschrieben:
Berglichter hat folgendes geschrieben:
Wer heute den schnöden Mammon als Götzen und vermeintlichen Heilsbringer anbetet und allein in der Vermehrung seines persönlichen materiellen Wholstands seinen Lebenssinn sieht, der ist doch selbst schuld. Aber ich teile deine Ansicht und Hoffnung, daß in Zukunft immer mehr Leute auf den Trichter kommen und sich eines besseren besinnen werden. Smilie


Ich sehe nicht, dass immer mehr Menschen zu "Durchblickern" werden, eher im Gegenteil


Absolut gesehen vielleicht. Allerdings gibt es auch immer mehr Leute, die gegen die von dir kritisierte Form des Kapitalismus aufbegehren. In der ersten oder zweiten Ableitung tut sich einiges und das wird sich irgendwann auch auf den Wert der Funktion ausüben um ein Bild aus der Mathematik zu bemühen.

Zu der Mittelalterfrage siehe auch Tarvocs Anmerkungen zum konkreten Datum als es noch das Paradies auf Erden gegeben haben soll. Smilie
_________________
Man soll nicht Religion sagen wo man Politik meint.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44684

Beitrag(#552134) Verfasst am: 26.08.2006, 02:05    Titel: Antworten mit Zitat

Berglichter hat folgendes geschrieben:
Diesem Mangel ist im Kapitalismus mit dem Grundeinkommen abzuhelfen.

Daumen hoch! Daumen hoch! Daumen hoch!
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ermanameraz
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 07.05.2006
Beiträge: 3932

Beitrag(#552145) Verfasst am: 26.08.2006, 02:51    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Berglichter hat folgendes geschrieben:
Diesem Mangel ist im Kapitalismus mit dem Grundeinkommen abzuhelfen.

Daumen hoch! Daumen hoch! Daumen hoch!

Ich hab Deine Antwort an mich noch gelesen, bevor Du sie gelöscht hast (warum eigentlich ?). Aus dem Gedächtnis deuchts mich zu erwidern, dass ich darob schließe, dass Du ein Philosoph oder ein Philosophiestundent bist. Nur Letztere sind im Stande und stellen zu einem Thema, wie diesem, eine Beziehung her, im Rahmen derer sie sich als soetwas wie die Helden in ihren Lieblingsromanen sehen. Nachdem Du nun ja geklärt hast, wie Materialsmus aufzufassen ist, könntest Du begründen, wie Du Deine ach so differenzierte Ansicht plötzlich bereitwillig auf Berglichters Floskel vom Grundeinkommen reduzieren kannst.

Zitat:
Dann sind es eben Effizienz und Dynamik, die der Kapitalismus wie kein zweites System fördert. Infolgedessen hat er noch nie gekannten materiellen Wohlstand geschaffen, der alleine gesehen natuürlich nicht selig machend ist - gegen den (von Umweltaspekten jetzt einmal abgesehen) prinzipiell aber nichts einzuwenden ist, sofern er halbwegs allen zugute kommt. Auch hier möchte ich wieder auf das Grundeinkommen verweisen.


Wieso muss ich erwähnen, dass das eine Binsenweisheit ist? Wenn man sich argumentativ so haushoch überlegen fühlt, kann man doch auch erkennen, dass es eben um moderne Symptome einer Gesellschaft geht, die wegen der Aufdringlichkeit dieses eitlen Streits um wirtschaftliche Ideologieen ignoriert werden, die eigentlich gar nicht im Mittelpunkt der Debatte stehen (können)?! Soziales Gefälle existierte bereits in der Antike. Was soll das heissen? Gebt den Menschen ein Grundeinkommen und alle modernen Zivilisationskrankheiten verschwinden?

Für mich ereifern sich hier zwei Gecken mit völlig Belanglosem. Aber immer hoch die Daumen Lachen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Berglichter
Highscorer



Anmeldungsdatum: 26.06.2006
Beiträge: 454

Beitrag(#552157) Verfasst am: 26.08.2006, 04:13    Titel: Antworten mit Zitat

Erminamerjaz hat folgendes geschrieben:
Nachdem Du nun ja geklärt hast, wie Materialsmus aufzufassen ist, könntest Du begründen, wie Du Deine ach so differenzierte Ansicht plötzlich bereitwillig auf Berglichters Floskel vom Grundeinkommen reduzieren kannst.


Erminamerjaz hat folgendes geschrieben:
Gebt den Menschen ein Grundeinkommen und alle modernen Zivilisationskrankheiten verschwinden?

Für mich ereifern sich hier zwei Gecken mit völlig Belanglosem. Aber immer hoch die Daumen Lachen


Zum Thema Grundeinkommen gibt es ja bereits einen eigenen Thread (ist mir schon etwas zu spät zum suchen), indem sowohl Tarvoc als auch ich unsere Vorstellungen ausführlicher dargelegt haben - da muß man sich ja nicht immer wiederholen.
Wenn dich also mehr als nur Floskeln interessieren, lies einfach dort nach und stell dich der Diskussion. Wenn du einfach nur alberne Floskeln über Floskeln reißen willst, dann lass' es bleiben.
_________________
Man soll nicht Religion sagen wo man Politik meint.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ermanameraz
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 07.05.2006
Beiträge: 3932

Beitrag(#552161) Verfasst am: 26.08.2006, 04:23    Titel: Antworten mit Zitat

Scheinbar hat er immer noch nicht verstanden, dass ich 'Grundeinkommen' in diesem Zusammenhang als ein völlig deplaziertes Schlagwort auffasse, mit welchem er glaubt eine Diskussion mit einem Streich zu beenden, da er nach seinem Dünkel bereits das führ ihn naheliegende Resultat vor Augen hat. Erstaunlich wieviel Komplexität und Tiefe er einem banalen Begriff wie 'Grundeinkommen' beizumessen bereit ist, wenn es seiner Eitelkeit dient.
Wenn er nichteinmal den Anstand besitzt einen Link zu diesem ominösen Thread in seine unflätige Antwort zu implementieren, sehe ich keinen Grund an einer Debatte teilzunehmen, die besagter Maßen nichts mit dem Thema zu tun hat und die mich sehr wahrscheinlich grässlich langweilen würde.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Berglichter
Highscorer



Anmeldungsdatum: 26.06.2006
Beiträge: 454

Beitrag(#552163) Verfasst am: 26.08.2006, 04:28    Titel: Antworten mit Zitat

Erminamerjaz hat folgendes geschrieben:
Wenn er nichteinmal den Anstand besitzt einen Link zu diesem ominösen Thread in seine unflätige Antwort zu implementieren, sehe ich keinen Grund an einer Debatte teilzunehmen, die besagter Maßen nichts mit dem Thema zu tun hat und die mich sehr wahrscheinlich grässlich langweilen würde.


Was denn: kein pluralis maiestatis? Ich sagte doch: wenn du bloß weiter Phrasen dreschen willst, dann bitte sehr. *gähn*
_________________
Man soll nicht Religion sagen wo man Politik meint.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ermanameraz
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 07.05.2006
Beiträge: 3932

Beitrag(#552164) Verfasst am: 26.08.2006, 04:34    Titel: Antworten mit Zitat

Berglichter hat folgendes geschrieben:
Erminamerjaz hat folgendes geschrieben:
Wenn er nichteinmal den Anstand besitzt einen Link zu diesem ominösen Thread in seine unflätige Antwort zu implementieren, sehe ich keinen Grund an einer Debatte teilzunehmen, die besagter Maßen nichts mit dem Thema zu tun hat und die mich sehr wahrscheinlich grässlich langweilen würde.


Was denn: kein pluralis maiestatis? Ich sagte doch: wenn du bloß weiter Phrasen dreschen willst, dann bitte sehr. *gähn*


Da hat er eigentlich recht. Nun denn, da er bisher nicht im Stande war auf unseren oben befindlichen Einwand in einer anderen Weise, als der eines gescholtenen Köters zu reagieren, fassen wir seine neuerliche Aufforderung, wir mögen ihm gefälligst auf vertrautes Terrain folgen (warum auch immer), als klägliches Eingeständnis einer Niederlage auf.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
GiordanoBruno
...



Anmeldungsdatum: 01.04.2006
Beiträge: 1516

Beitrag(#552338) Verfasst am: 26.08.2006, 14:39    Titel: Antworten mit Zitat

Erminamerjaz hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:


2. Inwiefern ist der Materialismus die 'Mutter' des Kapitalismus? Ganz gleich, welche Ausdeutung dieser Metapher ich ausprobiere, sie ergibt für mich keinen Sinn. Kannst du sie präzisieren? Und was verstehst du unter 'Materialismus'?



Tschuldigung. Tu doch nicht so siebengescheit in dem du das Offensichtliche für offensichtlichen Quatsch erklärst. Natürlich kann man den Materialismus als geistige Grundlage des Kapitalismus betrachten.



Ich will euch ja nicht in die Parade fahren, aber dazu ein zwei Gedanken. Wenn man von "Mutter" des Kapitalismus spricht, dann hat natürlich der Hinweis auf den Materialismus seine Berechtigung, aber denkt mal drüber nach, wann sich dieser in seiner momentanen Ausformung entwickelt hat?
Na?
Ich geb euch einmal einen Hinweis. Übergang Mittelalter Aufklärung. Entwicklung der Ich Bezogenheit in unserer westlichen Kultur.
Anders ausgedrückt ist der Kapitalismus mit dem Materialismus untrennbar verbunden uns der wiederum hat seinen Ausgangspunkt in einem Menschenbild, das die Person, also das Individuum wichtig macht.
Oder noch einmal anders ausgedrückt, wer sich eine Ende des Kapitalismus wünscht wünscht sich auch ein Ende der Aufklärung und damit auch das Ende dieses Forums.
In dem Sinn ist der Hinweis auf die Esotherik im Eingangsbeitrag ganz interessant.
Bin gespannt wer das mitdenken kann.

gb
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ermanameraz
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 07.05.2006
Beiträge: 3932

Beitrag(#552344) Verfasst am: 26.08.2006, 14:56    Titel: Antworten mit Zitat

Daher mein Einwand, Kapitalismus ist nicht das worum es hier eigentlich geht. Der freihe Markt ist nicht per se böse. Ich erwarte nicht, dass diese amorphe Debatte noch etwas wird,
aber offensichtlich hatten wir recht, als wir huldvollst beliebten anzumerken, dass die eigentliche Problematik, vor der Aufdringlichkeit wirtschaftsideologischer Themen gewichen ist. Womit [dem Aufdringlichem] wir uns selbstredend auf Kapitalismus und Sozialismus bezogen haben.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
GiordanoBruno
...



Anmeldungsdatum: 01.04.2006
Beiträge: 1516

Beitrag(#552358) Verfasst am: 26.08.2006, 15:13    Titel: Antworten mit Zitat

Erminamerjaz hat folgendes geschrieben:
Daher mein Einwand, Kapitalismus ist nicht das worum es hier eigentlich geht. Der freihe Markt ist nicht per se böse. Ich erwarte nicht, dass diese amorphe Debatte noch etwas wird,
aber offensichtlich hatten wir recht, als wir huldvollst beliebten anzumerken, dass die eigentliche Problematik, vor der Aufdringlichkeit wirtschaftsideologischer Themen gewichen ist. Womit [dem Aufdringlichem] wir uns selbstredend auf Kapitalismus und Sozialismus bezogen haben.


Na nicht so frustriert. Das schöne an Feindbildern ist doch, dass sie einen des Nachdenkens und Hinschauens entheben.
"Globalisierung", "Neokonservativismus", "Kapitalismus" sind nichts anders als Schlagworte, die den, ich umschreibe es mal Vorsichtig, "Einschichtigen" Wörter in die Hand geben um ihrer Machtlosigkeit und Wut über ihre Situation ausdruck zu verleihen. Mit der Realität haben sie nur sehr wenig zu tun.
Das schöne an Feindbildern ist aber auch, dass sie sich zerbrechen lassen.
Das die Menschen darauf mit Wut reagieren ist doch verständlich. Wenn man einen Kind den Schnuller wegnimmt fängt es auch zu schreien an.
Gegen eindimensionale Weltbilder hilft also immer noch das gegenüberstellen deren Komplexität um sie aufzulösen.
In dem Sinn ist es ihro Gnaden hoch anzurechnen, dass sie diese Diskussion zu führen bereit sind. zwinkern

gb
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Politik und Geschichte Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite 1, 2  Weiter
Seite 1 von 2

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.



Impressum & Datenschutz


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group