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Wer ist ein "Muslim"? Eine Definitionsfrage...
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#667335) Verfasst am: 24.02.2007, 18:53    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Algol hat folgendes geschrieben:
An ihren Taten sollt ihr sie erkennen!

Daran gemessen, hat sich "der Islam" bis heute gegenüber anderen Religionen als bei weitem toleranter erwiesen, als "das Christentum".

In islamistisch domonierten Staaten konnten Christen und Juden viele Jahrhunderte hinweg unbehelligt leben, zwar mit einer extra "Ungläubigensteuer" belegt, aber sie wurden (als "Schriftbesitzer") offiziell toleriert.

Das ist nicht war. Das habe ich hier im Forum mehrmals widerlegt. Der Islam war vielleicht zeitweise weniger intolerant. Von positiver Toleranz kann aber keine Rede sein. Juden wurden übrigens auch in manchen christlichen Gebieten geduldet. Sonst gäbe es kein europäisches Judentum.


Doch das ist wahr. Deine Interpretation des von dir Zitierten ist nicht zulässig. Es war auch nicht die Rede von positiver Toleranz im heutigen Sinne. Dass der islamische Orient dem christlichen Europa während des Mittelalters und sogar einige Zeit darüber hinaus seiner Zeit voraus und kulturell überlegen war, ist unstrittig. Das wirst du kaum widerlegt haben können.
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odeon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 12.10.2004
Beiträge: 199

Beitrag(#667339) Verfasst am: 24.02.2007, 18:58    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
...viele sind "dank" geburt moslem und nichts weiter...


Kein Mensch kommt religiös auf die Welt. Das ist bei den Christen auch so.

Das schlimme, das verwerfliche ist, dass Kinder schon im Säuglingsalter einer Religion zugeführt ( geweiht) werden. Der Ausstieg ist dann schwer, die Identifikation mit "Ihrem" Glauben ist es genauso.
_________________
Anmerkung von odeon
www.fotologie-website.de
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#667342) Verfasst am: 24.02.2007, 19:08    Titel: Antworten mit Zitat

Queen of Las Vegas hat folgendes geschrieben:

nein, mußt du nicht. Hass ist kein guter Ratgeber, aber manchmal ein unvermeidliches, irrationales Gefühl welches einem auch beweisen kann daß man noch zu Mitgefühl, Urteilskraft und Selbstschätzung fähig ist.
Die Wut ist doch nachvollziehbar

Das Problem ist, dass deine hehren Gefühle für unschuldige Opfer des geopolitischen Ballspiels in Nordafrika und sonstwo dazu vergleichsweise kalt erscheinen. Das die gesteinigten Mädchen und Frauen beispielsweise selbst mitunter fromme Muslime waren, ist dir offenbar zuweilen ebenfalls entfallen.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#667345) Verfasst am: 24.02.2007, 19:16    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:

Doch das ist wahr. Deine Interpretation des von dir Zitierten ist nicht zulässig. Es war auch nicht die Rede von positiver Toleranz im heutigen Sinne. Dass der islamische Orient dem christlichen Europa während des Mittelalters und sogar einige Zeit darüber hinaus seiner Zeit voraus und kulturell überlegen war, ist unstrittig. Das wirst du kaum widerlegt haben können.

Es ist strittig und ich habe dieses falsche Bild zurecht gerückt.

Erstens werden beim Vergleich von islamischer und christlicher Welt beide Seiten durch Extreme repräsentiert. Der islamische Orient wird mit dem frühen Andaluz und Teilen Persiens gleichgesetzt. Beim christlichen Europa wird auf Byzanz ganz vergessen und auch darauf, dass große Teile Europas während des Mittelalters noch heidnisch waren. Man könnte genausogut die rückschrittlichsten islamischen Gebiete mit Byzanz vergleichen und schon könnte man das gegenteilige Bild aufstellen.

Weiters wird unterschlagen, dass die Forscher in Andaluz und Persien oft keine Moslems waren, sondern Juden, Christen, Heiden. Dabei waren und auch Häretiker, die die Religion aufs schärfste ablehnten und daher tw. verfolgt wurden. Der Islam war selbst zur Zeit der Blüte der Feind der Wissenschaft.

Zudem wird unterschlagen, dass z.B. Persien schon vor dem Islam eine Hochkultur hatte. Es ist nicht so, als hätte mit der Eroberung durch die Araber die Wissenschaft in den fortschrittlicheren Gebieten erst angefangen. Was aber klar ist, dass die islamische Theologie dem Forscherdrang den Gar ausmachte. Maßgeblich dafür war der Theologe Al Ghazali, der im 12. Jhdt. lebte. Deine Behauptung, dass der islamische Raum noch über das Mittelalter hinaus einen Vorsprung gehabt hätte, ist unwahr, alleine schon wegen dem Buchdruck..

Ein großer Mythos ist der, dass die Araber die Schriften der alten Griechen bewahrt hätten. Das ist schlicht und einfach nicht wahr. Die Byzantiner sprachen griechisch und sie kopierten und bewahrten die Schriften über tausend Jahre lang. Die Araber hatten lediglich Übersetzungen aus zweiter Hand.

Wissen, das der islamische Raum lediglich weitergeben hat, wird aber schnell den Arabern zugerechnent. Zahlen, Mathematik, Astronomie und auch Schmiedekunst kamen von den Indern. Medizinisch baute man auf den alten Griechen auf.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#667348) Verfasst am: 24.02.2007, 19:25    Titel: Antworten mit Zitat

Der Orient profitierte natürlich von asiatischen Einflüssen, ihm aber derart umfangreich jegliche eigenständige Kulturleistung abzusprechen, halte ich für höchst fragwürdig. Das Osmanische Reich scheinst du ebenfalls vergessen zu haben. Für Konstantinopel und viele andere durch die Türken eroberte Städte, kam es nach der Einnahme zu ungekannter kultureller und wirtschaftlicher Blüte. Auch das Damaszieren beispielsweise kommt sicher nicht aus Indien und wichtige astronomische Berechnungen, ohne die zB Keplers Theorie unmöglich gewesen wäre, stammen von arabischen Gelehrten. Das derart ins Märchenreich befördern zu wollen, grenzt mE ans Lächerliche. Ansonsten bitte ich dich um Hinweise auf Literatur, bzw Internetseiten, die deine Ansichten untermauern.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#667354) Verfasst am: 24.02.2007, 19:49    Titel: Antworten mit Zitat

Semnon hat folgendes geschrieben:
Der Orient profitierte natürlich von asiatischen Einflüssen, ihm aber derart umfangreich jegliche eigenständige Kulturleistung abzusprechen, halte ich für höchst fragwürdig.

Das habe ich auch nicht getan. Aber wurde lange nicht so viel geleistet, wie weitläufig behauptet und die Leistungen "dem Islam" zuzurechnen ist ebenfalls nicht leigitm. Es wäre auch absurd Einsteins Relativitätstheorie als Beispiel für die Errungenschaften des christlichen Deutschland zu nennen.

Semnon hat folgendes geschrieben:
Der Das Osmanische Reich scheinst du ebenfalls vergessen zu haben. Für Konstaninopel und viele andere durch die Türken eroberte Städte, kam es nach der Einnahme zu ungekannter kultureller und wirtschaftlicher Blüte.

Das gleiche war in Persien, Indien und Andaluz der Fall. Die Errungenschaften der eroberten Kulturen wurden übernommen. Aber Kräfte innerhalb des Islam würgten das wieder ab.

Semnon hat folgendes geschrieben:
Der
Auch das Damaszenieren beispielsweise kommt sicher nicht aus Indien ...

Wikipedia hat folgendes geschrieben:

Nach dem Damast ist wiederum eine spezielle Schmiedetechnik benannt, das Damaszenieren. Es entstand in Indien, die Technik wurde dann vor allem in Persien gepflegt.
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Argáiþ
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Anmeldungsdatum: 27.01.2007
Beiträge: 12486

Beitrag(#667368) Verfasst am: 24.02.2007, 20:41    Titel: Antworten mit Zitat

Wärend ich dir oben noch halbwegs zustimmen kann, haut es mir Angesichts der manipulativen Verwendungsweise dieses Wikizitates doch glatt den Vogel heraus. Wenn man den Gesamtzusammenhang in dem Wikiartikel erfasst, ist unmissverständlichg klar, dass die Inder nicht die Erfinder des Damaszierens waren, sondern, gemäß dem Artikel, Skythen und Meder. Letztere sind Nachfahren ausgewanderter Assyrer.

Das Damaszieren wurde unabhängig voneinander in verschiedenen Kulturen entwickelt (sehr erwähnenswert wären da übrigens noch die Gallier), jedoch klar im arabischen Raum perfektioniert und industriell hocheffektiv umgesetzt.

Deine Trennung zwischen Islam und arabischer Kultur ist für mich von Anfang an eine wesentliche Prämisse. Du selbst jedoch verstößt zwischendrin offenbar ohne es zu merken dagegen, in dem du reflexartig die zeitweilige kulturelle Überlegenheit des arabischen Raums anzweifelst, den du de facto argumentativ mit dem Islam gleichsetzt.

Zitat:
Erstens werden beim Vergleich von islamischer und christlicher Welt beide Seiten durch Extreme repräsentiert


Für die Diskussion ist das aber ohnehin unwesentlich, da kulturelle Überlegenheit keine höhere Toleranz implizieren muss, weder damals noch heute. Dieser Aspekt wurde von mir eigentlich versehentlich mithineingewurschtelt.
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#667377) Verfasst am: 24.02.2007, 21:37    Titel: Antworten mit Zitat

odeon hat folgendes geschrieben:
Zitat:
...viele sind "dank" geburt moslem und nichts weiter...


Kein Mensch kommt religiös auf die Welt. Das ist bei den Christen auch so.

Das schlimme, das verwerfliche ist, dass Kinder schon im Säuglingsalter einer Religion zugeführt ( geweiht) werden. Der Ausstieg ist dann schwer, die Identifikation mit "Ihrem" Glauben ist es genauso.


dass menschen mit religion (in form des vorlebens der eltern) auf die welt kommen, ist nicht weiter tragisch, sofern der staat bei der schulbildung gegensteuern kann. daher (noch) schulpflicht.
grundsätzlich kann jeder noch so gehirngewaschene den schritt aus der religion selbst schaffen, allerdings wird es für liberaler erzogene leichter als für leute in konservativer umgebung.

also: schaffen wir liberale umgebungen! Sehr glücklich
_________________
Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Queen of Las Vegas
Lebenserotiker



Anmeldungsdatum: 11.12.2005
Beiträge: 1891
Wohnort: Mannheim

Beitrag(#667604) Verfasst am: 25.02.2007, 16:14    Titel: Antworten mit Zitat

zelig hat folgendes geschrieben:
Queen of Las Vegas hat folgendes geschrieben:
[...] Das Erbe Voltaires muß vervollständigt werden. Das die s.g. Fundis wie du sie nennst nicht dabei sind die selben tragischen Fehler zu machen wie die die sie eigentlich bekämpfen (Einwand den man hier immer wieder hört) liegt im wesentlichen an der naturalistischen Fundierung dieses Weltbildes und der Methodik. Das ist aber ein Themenkomplex der mit sicherheit in aller Ausführlichkeit mal erörtert werden sollte oder auch schon wurde, ich weis es nicht, sprengt hier aber jetzt vollständig den Rahmen.

Du hast da gerade den Vorhang für eine neue Bühne hochgezogen. Ich bin gespannt auf den weiteren Verlauf der Diskussion.


gab es das Thema noch nicht? Seltsam, der Vorwurf an die s.g. Fundis einen Faschismus durch den Nächsten ersetzen zu wollen, kommt doch recht häufig, oder? Mir fällt gerade nicht ein wie man solch einen Nachweis führen könnte, ist zum Glück aber auch nicht mein Problem Sehr glücklich
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Raphael
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#667652) Verfasst am: 25.02.2007, 18:03    Titel: Antworten mit Zitat

Bei der Diskussion über die gegenseitige Toleranz und Intoleranz wird ein sehr wesentlicher Punkt übersehen. Islamische Machthaber haben seit dem 7. Jh. in der Folge ihrer Eroberungskriege über immer mehr christlich besiedelte Länder geherrscht. Christliche Machthaber hatten dagegen abgesehen von einer Minderheit in einigen von Byzanz zurückeroberten Gebieten keine muslimischen Untertanen. Ein Vergleich kann daher nicht gezogen werden. Anders sieht es lediglich in Sizilien und auf der Iberischen Halbinsel aus. Dort kam es in der Tat nach der Rückeroberung zur Unterdrückung und Vertreibung der Muslime. Nur war das eine sehr verständliche Reaktion auf die Jahrhunderte währende Fremdherrschaft von Eroberern, die einem anderen Volk und einer anderen Religion angehört und das Christentum bekämpft und verdrängt hatten. Aus Sicht der Sizilianer und Spanier wurde einfach der Zustand wiederhergestellt, der vor dem islamischen Angriff bestanden hatte. Was nun die immer wieder angeführten Kreuzzüge angeht, so ist klarzustellen, dass im Hochmittelalter Kleinasien, Syrien und Palästina weit überwiegend, in weiten Teilen sogar vollständig von Christen bewohnt waren. Es waren also in aller Regel nicht Muslime, die von einer christlichen Eroberungswelle überspült und dann von europäischen Christen beherrscht wurden, sondern einheimische Christen, meist Orthodoxe, Monophysiten und Maroniten.
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