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doch keine dunkle Energie?

 
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Spock
lebt noch



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Beitrag(#63928) Verfasst am: 16.12.2003, 15:04    Titel: doch keine dunkle Energie? Antworten mit Zitat

http://www.raumfahrer.net/astronomie/kosmologie/darkenergy.shtml

Neue Messungen des ESA Satelliten XMM-Newton lassen Interpretationen zu, die der Existenz von so genannter Dunkler Energie, einem maßgeblichen Bestandteil gegenwärtiger Modelle des Universums, widersprechen.
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#63987) Verfasst am: 16.12.2003, 16:41    Titel: Re: doch keine dunkle Energie? Antworten mit Zitat

Spock hat folgendes geschrieben:
http://www.raumfahrer.net/astronomie/kosmologie/darkenergy.shtml

Neue Messungen des ESA Satelliten XMM-Newton lassen Interpretationen zu, die der Existenz von so genannter Dunkler Energie, einem maßgeblichen Bestandteil gegenwärtiger Modelle des Universums, widersprechen.

danke für den link. ein gutgeschriebener artikel mit erfreulichen nachrichten.
ich halte die postulierte "dark energy" sowieso für einen deus-ex-machina, der eine erklärngslücke schließt, um zehn andere aufzureißen.
wir werden wohl um die string-theorien nicht herumkommen, so strapaziös sie mit ihren "eingerollten dimensionen" auch sind.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#63988) Verfasst am: 16.12.2003, 16:42    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin grade nicht aufnahmefähig. Muss ich mir in ner Stunde nochmal angucken.
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Spock
lebt noch



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Wohnort: Herbipolis

Beitrag(#65602) Verfasst am: 19.12.2003, 11:39    Titel: Re: doch keine dunkle Energie? Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
danke für den link. ein gutgeschriebener artikel mit erfreulichen nachrichten.
ich halte die postulierte "dark energy" sowieso für einen deus-ex-machina, der eine erklärngslücke schließt, um zehn andere aufzureißen.
wir werden wohl um die string-theorien nicht herumkommen, so strapaziös sie mit ihren "eingerollten dimensionen" auch sind.
Ich habe in der letzten Zeit auch nichts mehr davon gehalten, nachdem ich von der Gravitationsdruck-Theorie gehört habe. Mit der kann man ja das beschleunigte Expandieren des Universums ganz einfach erklären und muss nicht auf solchen Hokus Pokus zurückgreifen.
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frajo
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Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#65667) Verfasst am: 19.12.2003, 12:37    Titel: Re: doch keine dunkle Energie? Antworten mit Zitat

Spock hat folgendes geschrieben:
frajo hat folgendes geschrieben:
danke für den link. ein gutgeschriebener artikel mit erfreulichen nachrichten.
ich halte die postulierte "dark energy" sowieso für einen deus-ex-machina, der eine erklärngslücke schließt, um zehn andere aufzureißen.
wir werden wohl um die string-theorien nicht herumkommen, so strapaziös sie mit ihren "eingerollten dimensionen" auch sind.
Ich habe in der letzten Zeit auch nichts mehr davon gehalten, nachdem ich von der Gravitationsdruck-Theorie gehört habe.
Mit der kann man ja das beschleunigte Expandieren des Universums ganz einfach erklären und muss nicht auf solchen Hokus Pokus zurückgreifen.

[1]
"gravitationsdruck" halte ich für genauso an-den-haaren-herbeigezogen wie "dark energy". ich denke sogar, daß hinter beiden begriffen dasselbe steht. und dies wiederum ist nichts anderes als einsteins kosmologische konstante, die er bekanntlich selbst verworfen hat. in allen fällen wird ein mechanismus angeboten, der zusätzlich zu den bekannten vier wechselwirkungskräften eine langreichweitige, abstoßende kraft in die kosmologie bringt. und all das nur, damit die derzeitige standard-interpretation der beobachtungsdaten einen theoretischen unterbau erhält.

[2]
die "beschleunigte expansion" bzw. die sog. inflationsphase sind selber nur interpretation der beobachtungsdaten. zwar die derzeit dominierende interpretation, aber keineswegs eine vollgültige theorie.

[3]
nach meiner völlig unmaßgeblichen meinung ist die inflationshypothese nicht akzeptabel. um die beobachtungsdaten befriedigend zu interpretieren, müssen sich die leute halt noch etwas auf die hinterbeine setzen.
einige haben es ja bereits getan: das ekpyrosis-szenarium ist ein vielversprechender ansatz, der viele der urknall-ungereimtheiten sich in wohlgefallen auflösen läßt.


Zuletzt bearbeitet von frajo am 19.12.2003, 16:10, insgesamt einmal bearbeitet
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Woici
ist vollkommen humorlos



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Beitrag(#65671) Verfasst am: 19.12.2003, 12:42    Titel: Antworten mit Zitat

ach ihr habt ja alle keine Ahnung nicht... das Universum, unser Universum, ist eine Hohlkugel in deren innerem wir uns befinden... die Gravotation dieser Hohlkugel wirkt nicht nach innen sondern zur Schale... der Urknall hat in der Mitte dieser Hohlkugel stattgefunden und jetzt ist es doch logisch, dass alle Galaxien beschleunigt nach aussen angezogen werden... irgendwann knallen sie alle innen an die Hohlkugel... Mr. Green
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eigentlich bin ich ein ganz netter... und wenn ich freunde hätte, könnten die das auch bestätigen.
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Spock
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Beitrag(#65693) Verfasst am: 19.12.2003, 13:24    Titel: Re: doch keine dunkle Energie? Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:

[1]
"gravitationsdruck" halte ich für genauso an-den-haaren-herbeigezogen wie "dark energy". ich denke sogar, daß hinter beiden begriffen dasselbe steht. und dies wiederum ist nichts anderes als einsteins kosmologische konstante, die er bekanntlich selbst verworfen hat. in allen fällen wird ein mechanismus angeboten, der zusätzlich zu den bekannten vier wechselwirkungskräften eine langreichweitige, abstoßende kraft in die kosmologie bringt. und all das nur, damit die derzeitige standard-interpretation der beobachtungsdaten einen theoretischen unterbau erhält.
Natürlich steht hinter beiden Begriffen dasselbe, näcmlich ein Erklärungsversuch für das beobachtete. Beim Gravitationsdruck geht es aber nicht darum, eine Zusätzliche Kraft ins Spiel zu bringen, sondern darum, die Wirkungsrichtung einer der vier Kräfte anders zu deuten, als bisher. Man kann nämlich nicht beweisen, dass die Gravitation tatsächlich anziehend wirkt. Alle beobachteten Effekte lassen sich genauso mit umgekehrtem Vorzeichen erklären. Zusätzlich kann man mit dem Gravitationsdruck, also der abstoßenden Wirkung des leeren Raumes eben auch noch die gemachten Beobachtungen/Interpretationen zur beschleunigten Ausdehnung des Universums erklären.
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narziss
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Beitrag(#65694) Verfasst am: 19.12.2003, 13:28    Titel: Antworten mit Zitat

Die Gravitationsdruck hypothese ist schon interessant, aber beweisen kann man sie auch nicht. Bis jetzt halte ich das Standardmodell noch fürs beste.
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Spock
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Beitrag(#65699) Verfasst am: 19.12.2003, 13:34    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Die Gravitationsdruck hypothese ist schon interessant, aber beweisen kann man sie auch nicht. Bis jetzt halte ich das Standardmodell noch fürs beste.
Richtig, man kann beides nicht beweisen, aber warum sollte man ausschließlich am alten Modell festhalten? Ich versuche einfach, Hinweise für beides zu finden.
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narziss
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Beitrag(#65702) Verfasst am: 19.12.2003, 13:37    Titel: Antworten mit Zitat

Der Professor, der neulich über Galaxien referierte meinte auch, dass man dunkle Materie durch ein anderes Gravitationsgesetz überflüssig machen könnte.
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Spock
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Beitrag(#65715) Verfasst am: 19.12.2003, 13:48    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Der Professor, der neulich über Galaxien referierte meinte auch, dass man dunkle Materie durch ein anderes Gravitationsgesetz überflüssig machen könnte.
Naja, dunkle Materie eher nicht. Einige der Teilchen kennt man ja bereits, nämlich die Neutrinos.
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Shadaik
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Beitrag(#66090) Verfasst am: 20.12.2003, 16:04    Titel: Antworten mit Zitat

Gravitationsdruck und Ausdehnung passen perfekt in meine immer weiter entwickelte Idee von der "Universalen Molekularbewegung".

Atome oder kleinere Partikel bewegen sich im Universum mehr oder wneiger chaotisch.
Dabei entstehen zwei Kräfte:
Nach innen wandernde Masse und Energie erzeugt einen beständigen Gravitationsdruck. Dieser müsste demnach höchstwahrscheinlich in den äußeren Teilen des Universums abnehmen.
Nach außen wandernde Massen sorgen für die Ausdehnung des Universums ins "Nichts" bzw. den unbekannt definierten Außenraum hinein.
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Spock
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Beitrag(#66570) Verfasst am: 21.12.2003, 18:42    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Nach innen wandernde Masse und Energie erzeugt einen beständigen Gravitationsdruck. Dieser müsste demnach höchstwahrscheinlich in den äußeren Teilen des Universums abnehmen.
Es ist genau umgekehrt. Der Gravitationsdruck ist "außen" größer, da in einer Richtung mehr Raum da wäre, der drücken kann.

Genaue Aussagen lassen sich aber über den "Rand" des Universums nicht machen, da es einen Rand in der dritten Dimension möglicherweise gar nicht gibt.

Laut einer Theorie kommt zum Rand hin auch noch etwas hinzu, nämlich die imaginäre Zeit. Sie verläuft senkrecht zu unserer Zeit und wirkt sich umso stärker aus, je näher man an die Grenzen des Universums kommt. Nachlesen lässt sich das in "das Universum in der Nussschale" von Stephen Hawking, aber ich muss auch zugeben, dass ich diese Theorie nicht hinreichend verstanden habe, um darüber qualifizierte Aussagen zu treffen.
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Beitrag(#66571) Verfasst am: 21.12.2003, 18:45    Titel: Antworten mit Zitat

Spock hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Der Professor, der neulich über Galaxien referierte meinte auch, dass man dunkle Materie durch ein anderes Gravitationsgesetz überflüssig machen könnte.
Naja, dunkle Materie eher nicht. Einige der Teilchen kennt man ja bereits, nämlich die Neutrinos.


Seit wann gelten Neutrinos denn als dunkle Materie. So weit ich weiß sagte es Pauli in dne 30ern vorraus. Der Begriff der dunkeln Materie kam doch aber erst in den 50ern als reiner Kunstbegriff auf. Außerdem sind Neutrinos sehr massearm. Also können sie ja eher schlecht für 90% der Galaxienmasse verantwortlich sein. Und außerdem befidnen sich in allen Sternen viele Neutrinos und das was ein Stern ist ist per Definition nicht dunkle Materie.
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Spock
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Beitrag(#66573) Verfasst am: 21.12.2003, 18:50    Titel: Antworten mit Zitat

Man zählt Neutrinos (ebenso wie die noch nicht nachgewiesenen Neutralinos) zur dunklen Materie, weil sie so gut, wie gar nicht mit der sichtbaren "leuchtenden" Materie interagieren. Von den vielen Neutrinos, die die Sonne jede Sekunde produziert, konnte das erste Detektionsgerät, das man entwickelt hatte, gerade mal 3 in 2 Tagen nachweisen - wie gut die Teile jetzt sind, kann vielleicht Bynaus nähererläutern.

Ein Teil derDefinition für dunkle Materie ist ja auch, dass sie kaum mit der"narmalen" Materie interagiert und genau das erfüllen die Neutrinos.
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narziss
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Beitrag(#66578) Verfasst am: 21.12.2003, 18:56    Titel: Antworten mit Zitat

Ist in diesem Fall natürlich mal wieder Definitionssache. Aber wieviel Masse machen die Neutrinos denn aus?

Ein Neutrino zersteht ja mein betazerfall und kann somit auch nur dort stattfinden wo schon materie ist. Also im inneren von Sternen. Aber das Neutrino wiegt nur ein Buuchteil von dem Kern aus dem es entspringt. Also müsste die Neutrinomasse ja eigentlich unter der Masse der beobachteten Sterne liegen. ODer gibt es noch andere Arten auf die Neutrinos entstehen könnten?
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Spock
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Beitrag(#66581) Verfasst am: 21.12.2003, 19:04    Titel: Antworten mit Zitat

Der Anteil der Neutrinos an der dunklen Materie wird auch eher gering eingeschätzt.

Natürlich können sie nur aus "normaler" Materie entstehen. Umgekehrt würde es aber ohne die dunkle Materie auch keinne Ansammlungen von leuchtender Materie geben, da das Universum schon viel zu ausgedünnt gewesen wäre, als es kalt genug wurde, damit sich Atome bilden konnten. Die dunkle Materie bildete bereits vorher Strukturen aus, da sie eben nicht in der Art von den "Umweltbedingungen" abhing und sorgte somit vermutlich auch für ein Zusammenklumpen von Bausteinen der leuchtenden Materie.
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Ilja
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Beitrag(#67848) Verfasst am: 25.12.2003, 11:24    Titel: Re: doch keine dunkle Energie? Antworten mit Zitat

Spock hat folgendes geschrieben:
http://www.raumfahrer.net/astronomie/kosmologie/darkenergy.shtml

Neue Messungen des ESA Satelliten XMM-Newton lassen Interpretationen zu, die der Existenz von so genannter Dunkler Energie, einem maßgeblichen Bestandteil gegenwärtiger Modelle des Universums, widersprechen.


Also dem Artikel (in der Tat interessant) habe ich keinerlei Widerspruch zur Existenz dunkler Energie entnommen. Die Sn1a-Daten, auf denen die Hypothese von der beschleunigten Expansion beruhen, werden nicht in Frage gestellt. Die Frage wie sich die verschiedenen Anteile (gewöhnliche Materie, kalte dunkle Materie, dunkle Energie) aufteilen ist eine ganz andere und prinzipiell nicht so übermäßig interessant.

Ein weitaus höherer Anteil gewöhnlicher Materie kriegt auch Schwierigkeiten mit Voraussagen aus dem Urknall-Modell, die bisher in guter Übereinstimmung mit der Beobachtung waren. Das könnte IMHO eher spannend werden.
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Ilja
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Beitrag(#67849) Verfasst am: 25.12.2003, 11:32    Titel: Re: doch keine dunkle Energie? Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
ich halte die postulierte "dark energy" sowieso für einen deus-ex-machina, der eine erklärngslücke schließt, um zehn andere aufzureißen.
wir werden wohl um die string-theorien nicht herumkommen, so strapaziös sie mit ihren "eingerollten dimensionen" auch sind.

Die Einsteinsche Konstante ist was relativ natürliches, es gibt keinen ernsthaften Grund was gegen sie zu haben. Klar, eine Theorie mit weniger Parametern ist vorzuziehen, zu Einsteins Zeiten war es natürlich, sie deswegen mit Ockhams Rasiermesser wegzuschnippeln, und der Grund für ihre Einführung durch Einstein war in der Tat ein falscher (das was er damit erreichen wollte, nämlich ein stabiles Weltall, konnte er damit nicht erreichen, und brauchte es auch nicht). Aber wenn die Beobachtung nun einmal was zeigt was solch einem Term entspricht gibt es keinen Grund sie nicht wieder einzuführen.

Und dass wir um die Stringtheorie rumkommen bin ich sehr optimistisch. Das ist sicherlich mathematisch eine sehr schöne Theorie, hat aber mit der Realität nichts zu tun.
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Ilja
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Beitrag(#67854) Verfasst am: 25.12.2003, 12:02    Titel: Re: doch keine dunkle Energie? Antworten mit Zitat

frajo hat folgendes geschrieben:
[2]
die "beschleunigte expansion" bzw. die sog. inflationsphase sind selber nur interpretation der beobachtungsdaten. zwar die derzeit dominierende interpretation, aber keineswegs eine vollgültige theorie.

Die Einsteinsche kosmologische Konstante einfach reinzusetzen ist eine theoretisch einigermaßen plausible Maßnahme, es gibt nämlich außer Ockhams Rasiermesser keinen Grund, sie nicht in der Einsteinschen Theorie zu haben, und wenn sie sich in Beobachtungen zeigt ist Ockhams Rasiermesser nicht mehr anwendbar.

Inflationstheorie ist was anderes. Ich sehe sie als mehr oder weniger empirische Widerlegung der inflationslosen Szenarien. Mit "Inflation" meine ich die These, dass es irgendwann in der Frühzeit des Universums mal eine Phase mit a´´>0 (beschleunigte Expansion) gab.

Von den Teilchenmodellen zur Inflation halte ich gar nichts. (Liegt allerdings daran dass meine eigene Theorie auch so eine Phase mit a´´>0 produziert.)
Zitat:


[3]
nach meiner völlig unmaßgeblichen meinung ist die inflationshypothese nicht akzeptabel. um die beobachtungsdaten befriedigend zu interpretieren, müssen sich die leute halt noch etwas auf die hinterbeine setzen.

Wo siehst du die Probleme?
Zitat:

einige haben es ja bereits getan: das ekpyrosis-szenarium ist ein vielversprechender ansatz, der viele der urknall-ungereimtheiten sich in wohlgefallen auflösen läßt.

Welche genau meinst du hier?
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Ilja
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Beitrag(#67855) Verfasst am: 25.12.2003, 12:08    Titel: Re: doch keine dunkle Energie? Antworten mit Zitat

Spock hat folgendes geschrieben:
Ich habe in der letzten Zeit auch nichts mehr davon gehalten, nachdem ich von der Gravitationsdruck-Theorie gehört habe. Mit der kann man ja das beschleunigte Expandieren des Universums ganz einfach erklären und muss nicht auf solchen Hokus Pokus zurückgreifen.

Was soll das sein? (Google hat mir nicht weitergeholfen, da taucht Gravitationsdruck zu oft im Zusammenhang mit Sternevolution auf.)
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Bynaus
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Beitrag(#67863) Verfasst am: 25.12.2003, 13:14    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe den Artikel nun auch mal durchgelesen - so zwingend ist die "nichtexistente Dunkle Energie" ja gar nicht. Es heisst ja bloss, das wäre eine Interpretationsmöglichkeit.

Die vor kurzer Zeit veröffentlichten Messungen der Hintergrundstrahlung (bzw. deren Verteilung) legen nahe, dass nur 5% der Materie "normal" ist, der Rest aus dunkler Materie und "eben noch etwas anderem", vorläufig Dunkle Energie genanntem, besteht. Ich würde diese direkte Messung einer indirekten (wie im obigen Artikel geschildert) vorziehen und eher davon ausgehen, dass die Modelle für das Verhalten von Gasmassen in Galaxienhaufen ungenügend sind.
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Bynaus
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Beitrag(#67864) Verfasst am: 25.12.2003, 13:16    Titel: Antworten mit Zitat

Gravitationsdruck-Hypothese = Nicht Masse erzeugt eine anziehende Kraft, sondern im Gegenteil bewirkte Vakuum eine abstossende Kraft. Der Vorteil dabei ist, dass man sich dann gut vorstellen kann, warum sich das Universum beschleunigt aufbläht: Der Anteil des Vakuums, und damit die Abstossung, nimmt ständig zu.
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Ilja
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Beitrag(#67995) Verfasst am: 26.12.2003, 12:00    Titel: Antworten mit Zitat

Bynaus hat folgendes geschrieben:
Die vor kurzer Zeit veröffentlichten Messungen der Hintergrundstrahlung (bzw. deren Verteilung) legen nahe, dass nur 5% der Materie "normal" ist, der Rest aus dunkler Materie und "eben noch etwas anderem", vorläufig Dunkle Energie genanntem, besteht. Ich würde diese direkte Messung einer indirekten (wie im obigen Artikel geschildert) vorziehen und eher davon ausgehen, dass die Modelle für das Verhalten von Gasmassen in Galaxienhaufen ungenügend sind.


Oh, der Idee dass dies eine "direkte" Messung wäre möchte ich deutlich widersprechen - womit nichts gegen die Messung selbst gesagt sei.

Die Messung der Hintergrundstrahlung zeigt, wenn sie überhaupt was "direkt" zeigt, nur dass das Weltall im großen flach ist. Das passiert folgendermaßen: Man stelle sich den üblichen Ballon vor, und auf dem Ballon ein Muster von Inhomogenitäten. Dazu gibt es Theorien, wie die räumliche Größe, Zahl und Stärke solcher Inhomogenitäten zusammenhängen. In diese Theorien geht der Radius des Weltalls als Parameter ein. Dies ist im Extremfall einfach zu erkennen: Von der Größe des gesamten Weltalls könnte es nur eine einzige "Inhomogenität" geben. Wenn man nun diese Theorien mit den Beobachtungen vergleicht, kann man daraus halt den Radius des Weltalls abschätzen, und kriegt halt im Rahmen der Messgenauigkeit unendlich raus. Also schon hinreichend indirekt.

Jetzt geht man mit dieser Beobachtung in die Standardtheorien über die Ausdehnung des Weltalls. In denen gibt es einen Term, der den Einfluß der Krümmung des Weltalls beschreibt, und den muss man jetzt Null setzen. Daraus ergeben sich dann genauere Abschätzungen für die sonstigen Parameter dieser Modelle. Soviel zur Direktheit.
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Ilja
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Beiträge: 332

Beitrag(#67997) Verfasst am: 26.12.2003, 12:04    Titel: Antworten mit Zitat

Bynaus hat folgendes geschrieben:
Gravitationsdruck-Hypothese = Nicht Masse erzeugt eine anziehende Kraft, sondern im Gegenteil bewirkte Vakuum eine abstossende Kraft. Der Vorteil dabei ist, dass man sich dann gut vorstellen kann, warum sich das Universum beschleunigt aufbläht: Der Anteil des Vakuums, und damit die Abstossung, nimmt ständig zu.


Also eher formelfreie Laienspielereien als ernsthafte Physik, oder kann man dazu auf arxiv.org irgendwas finden?
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Shadaik
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Beitrag(#68010) Verfasst am: 26.12.2003, 12:40    Titel: Antworten mit Zitat

Spock hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Nach innen wandernde Masse und Energie erzeugt einen beständigen Gravitationsdruck. Dieser müsste demnach höchstwahrscheinlich in den äußeren Teilen des Universums abnehmen.
Es ist genau umgekehrt. Der Gravitationsdruck ist "außen" größer, da in einer Richtung mehr Raum da wäre, der drücken kann.

Er verteilt sich aber auch über eine größere Fläche (Schneeschuhprinzip), zudem drückt ja nicht der gesamte Raum sondenr nur die Masse, der nach "außen" wandernden Teilchen. Diese ist aber überall annähernd gleich - außerhalb von jedem denkbaren Punkt befindet sich das gesamte übrige Universum, das potenziell Druck in Richtung unseres gedachten Punktes ausüben kann.

Zitat:
Genaue Aussagen lassen sich aber über den "Rand" des Universums nicht machen, da es einen Rand in der dritten Dimension möglicherweise gar nicht gibt.

Vielleicht nicht, vielleicht schon. Lachen

Zitat:
Laut einer Theorie kommt zum Rand hin auch noch etwas hinzu, nämlich die imaginäre Zeit. Sie verläuft senkrecht zu unserer Zeit und wirkt sich umso stärker aus, je näher man an die Grenzen des Universums kommt.

Pillepalle

Zitat:
Nachlesen lässt sich das in "das Universum in der Nussschale" von Stephen Hawking, aber ich muss auch zugeben, dass ich diese Theorie nicht hinreichend verstanden habe, um darüber qualifizierte Aussagen zu treffen.

Hawking auch nicht Lachen
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Okke
Gast






Beitrag(#68064) Verfasst am: 26.12.2003, 17:16    Titel: Re: doch keine dunkle Energie? Antworten mit Zitat

Ilja hat folgendes geschrieben:
Und dass wir um die Stringtheorie rumkommen bin ich sehr optimistisch. Das ist sicherlich mathematisch eine sehr schöne Theorie, hat aber mit der Realität nichts zu tun.

Sieht ganz danach aus:

Facts and Mysteries in Elementary Particle Physics

by Martinus Veltman, World Scientific 2003:

Zitat:
The fact is that this book is about physics, and this implies that the theoretical ideas discussed must be supported by experimental facts. Neither supersymmetry nor string theory satisfy this criterion. They are figments of the theoretical mind. To quote Pauli: They are not even wrong. They have no place here.
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Spock
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Beiträge: 4185
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Beitrag(#68740) Verfasst am: 29.12.2003, 13:24    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Er verteilt sich aber auch über eine größere Fläche (Schneeschuhprinzip), zudem drückt ja nicht der gesamte Raum sondenr nur die Masse, der nach "außen" wandernden Teilchen. Diese ist aber überall annähernd gleich - außerhalb von jedem denkbaren Punkt befindet sich das gesamte übrige Universum, das potenziell Druck in Richtung unseres gedachten Punktes ausüben kann.
Die Oberfläche nimmt aber auch nicht in dem Maß zu, wie es das Volumen tut. Das kannst du sehr leicht überprüfen, indem du kleinere Würfel zu einem größeren zusammentürmst.

Es dürften wohl auch nicht die nach außen wandernden Teilchen sein, die diesen Druck ausüben, sondern der Raum zwischen den Teilchen und der wird immer größer und somit der Druck immer stärker.

Ob das "Universum außerhalb" überhaupt existent ist, ist unsicher. Insofern lassen sich darüber auch keine Aussagen treffen. Wer weiß also schon, ob es überhaupt einen Druck ausüben kann?
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Shadaik
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Beitrag(#68808) Verfasst am: 29.12.2003, 18:24    Titel: Antworten mit Zitat

Spock hat folgendes geschrieben:
Die Oberfläche nimmt aber auch nicht in dem Maß zu, wie es das Volumen tut. Das kannst du sehr leicht überprüfen, indem du kleinere Würfel zu einem größeren zusammentürmst.

Mir deucht etwas von Volumen-Oberflächenverhältnis.
Proportionalität spielt hier aber kaum eine Rolle.

Zitat:
Es dürften wohl auch nicht die nach außen wandernden Teilchen sein, die diesen Druck ausüben, sondern der Raum zwischen den Teilchen und der wird immer größer und somit der Druck immer stärker.

Leerraum, der Druck ausübt? Nunja.
Die Interpretation, was Ursache und was Wirkung ist scheint hier recht frei zu sien. zwinkern

Zitat:
Ob das "Universum außerhalb" überhaupt existent ist, ist unsicher. Insofern lassen sich darüber auch keine Aussagen treffen. Wer weiß also schon, ob es überhaupt einen Druck ausüben kann?

Ich gehe von einem unendlichen Universum aus, innerhalb dessen sich der mit Materie gefüllte Raum beständig vergrößert.
Natürlich ist das ebensowenig nachzuweisen oder zu widerlegen wie jede andere Vorstellung von der "Außenwelt".
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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