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AustinPowers registrierter User
Anmeldungsdatum: 13.03.2006 Beiträge: 214
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(#599701) Verfasst am: 09.11.2006, 17:52 Titel: Re: Selbstmord! |
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Haldir hat folgendes geschrieben: | Nun behaupte ich folgendes: Bei Menschen, die von einem Leben nach dem Tod überzeugt sind bzw. daran glauben (und bei den meisten Glaubensrichtungen gibt es sowas ja), liegt die Hemmschwelle Selbstmord zu begehen, (wenn man eben mit dem Leben nicht mehr zurecht kommt, Gründe gibt es da ja zuhauf) niedriger als bei Menschen die davon überzeugt sind, dass es kein Leben nach dem Tod gibt bzw. dass man nur dieses eine Leben hat! Was denkt ihr? |
Das ist Blödsinn. Die Hemmschwelle gegenüber Nicht-Gläubigen ist eher höher, da der Glaube als Hilfe zur Bewältigung von Lebenskrisen dient und der Gläubige dadurch schon gar nicht in diese Situation kommt. Kommt hinzu, dass in der christilichen Kultur der Suizid verboten ist, was die Hemmschwelle nochmals erhöht. Auch im Buddhismus/Hinduismus sorgt der Suizid für schlechtes Karma. Aus buddhistischer Sicht ist Selbstmord schlicht sinnlos.
Märtyrer im Christentum und "heilige Krieger" im Islam sind von dieser Betrachtung ausgenommen.
Bya
Austin
_________________ "Until man duplicates a blade of grass, nature can laugh at his so called scientific knowledge." T.A. Edison
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Rae dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 28.05.2006 Beiträge: 5427
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enpassant registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.07.2005 Beiträge: 522
Wohnort: leipzig
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(#599780) Verfasst am: 09.11.2006, 19:11 Titel: |
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Nun ist es ja nichts Ungewöhnliches, dass die neueren Bibelübersetzungen (die eigentlich kaum mehr den Namen "Übersetzung" verdienten, sondern Auslegungen nach gusto sind) nach Möglichkeit am Urtext herumdoktern und zwangsexegetieren, was das Zeug hält, um, was nicht so recht passen will, mit allen möglichen und unmöglichen Mitteln wohlfeil zurecht zu stutzen - und es dann natürlich dem einfältigen Glaubensvolke als authentisches Wort Gottes unterzuschieben.
Ungeachtet dessen aber kann man bei Vielen Stellen machen, was man will, der Kern der Aussage lässt sich par tout nicht vertuschen und verundeutlichen. Wenn ich nämlich deine bemühten Auslegungs-"Übersetzung" der in Rede stehenden Stellen nehme:
Die weichgespülte Bibel hat folgendes geschrieben: | Der Mensch denkt über vieles nach und macht seine Pläne, das letzte Wort aber hat Gott.
Spr. 16,1
Der Mensch plant seinen Weg, aber der Herr lenkt seine Schritte.
Spr. 16,9
Herr, ich habe erkannt: Das Leben eines Menschen liegt nicht in seiner Hand.
Niemand kann seine Schritte nach eigenem Plan lenken.
Jer. 10,23 |
Dann stimmst du mit dem ersten Teil deines Kommentars:
Rae hat folgendes geschrieben: | Gott ist der HERR über alles.
Er hat einen Plan und den wird Er durchführen.
Er hat alle Macht im Himmel und auf Erden. |
diesen biblischen Aussagen zu, wahrscheinlich, weil sie so gut zum "Unser Gott ist der Größte und Allmächtigste" passen, um jedoch sodann mit dem zweiten Teil deines Kommentares:
Rae hat folgendes geschrieben: | In Seiner Allmacht hat Er entschlossen, dass der Mensch sich gegen Ihn und Seine Gebote stellen kann, wenn er will.
Doch alles hat seine Grenzen und der Mensch muss wissen, dass der HERR ihn nicht
darüber hinaus tun lässt, was er will.
Weder bestimmt Gott alles was der Mensch tut, noch kann der Mensch tun und lassen was er will.
Innerhalb dieser Grenzen ist der Mensch ein Wesen, dass für sein Handeln verantwortlich ist
und eines Tages wird darüber Rechschaft ablegen müssen. |
mittels gestelzter Schwammigkeiten das glatte Gegenteil der biblischen Aussagen zu verkünden, weil's nicht zur albernen gängigen "Gott ist nur für's Gute verantwortlich"- Litanei (die übrigens auch ohne die entsprechenden Bibelstellen schon in sich krasser Schwachsinn ist) passen will.
Dass du versuchst, sowohl dich selbst als auch deine christlichen Zeitgenossen mit solcherlei durchsichtgem Blendwerk und verstandverhöhnenden Mummenschanz über die Aussagen deines "Wortes Gottes" und dessen schreiende Ungeheuerlichkeiten übers Knie zu legen, ist natürlich nicht überraschend. Aber so einen Unsinn Leuten vorzusetzten, die sich bemühen, ihren Verstand zu benützen, ist dann schon so was wie beleidigend...
_________________ Was das ewige Leben ist, weiß ich nicht - aber das gegenwärtige ist ein schlechter Spaß! (Voltaire)
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magnusfe MASTERMISSIONATOR OF THEOLOGIK
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 3944
Wohnort: dunkler Ort :
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(#599850) Verfasst am: 09.11.2006, 20:36 Titel: |
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wenn man denkt selbstmord könnte zur höllenstrafe führen ist hemmschwelle sogar höher als wenn man glaubt es gibt kein leben nach tod
_________________ http://www.magnusfe.npage.de
Wer meine Worte klaut wird schlau
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Lord Snow I am the one who knocks
Anmeldungsdatum: 05.09.2006 Beiträge: 6445
Wohnort: Würzburg
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(#599868) Verfasst am: 09.11.2006, 20:53 Titel: Re: Selbstmord! |
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AustinPowers hat folgendes geschrieben: | Haldir hat folgendes geschrieben: | Nun behaupte ich folgendes: Bei Menschen, die von einem Leben nach dem Tod überzeugt sind bzw. daran glauben (und bei den meisten Glaubensrichtungen gibt es sowas ja), liegt die Hemmschwelle Selbstmord zu begehen, (wenn man eben mit dem Leben nicht mehr zurecht kommt, Gründe gibt es da ja zuhauf) niedriger als bei Menschen die davon überzeugt sind, dass es kein Leben nach dem Tod gibt bzw. dass man nur dieses eine Leben hat! Was denkt ihr? |
Das ist Blödsinn. Die Hemmschwelle gegenüber Nicht-Gläubigen ist eher höher, da der Glaube als Hilfe zur Bewältigung von Lebenskrisen dient und der Gläubige dadurch schon gar nicht in diese Situation kommt. Kommt hinzu, |
das ist durchaus richtig, der Glaube hat auch seine Vorteile, aber dass der Gläubige erst gar nicht in die Situation kommt (kommen kann) ist falsch, weil analog dazu kann ich auch behaupten, dass Personen die davon überzeugt sind, dass es kein Leben nach dem Tod gibt, auch erst gar nicht in die Situation kommen, da die Überzeugung, es gibt nur ein einziges Leben, davor bewahrt dieses einfach so wegzuschmeissen (eine 2. Chance gibt es ja nicht)! Nun kommt aber die Tatsache hinzu, dass es ebendoch Menschen unterschiedlichster Glaubensrichtungen (mit Jenseitsvorstellung) und auch zugleich ungläubige Menschen ( kein Leben nach dem Tod) gibt die sich umbringen, das führt deine Aussage ad absurdum und meine (die jedoch nur zum Vergleich diente!).
Zitat: | dass in der christilichen Kultur der Suizid verboten ist, |
Das etwas im Glauben verboten ist, hindert sehr viele Menschen nicht daran diese Dinge trotzdem zu tun! (Ehebrechen, Lügen, Stehlen, Töten, und auch Selbstmord (wobei hier im Thread gerade aufgezeigt wurde, dass Selbstmord in der Bibel gar nicht explizit verboten wird) Von daher ist dies irrelevant!
Zitat: | was die Hemmschwelle nochmals erhöht. |
Die Frage ist nur ob dadurch die Hemmschwelle höher ist als bei Nichtgläubigen und das bezweifle ich!
_________________ Ich irre mich nie! Einmal dachte ich, ich hätte mich geirrt, aber da hatte ich mich getäuscht
"Der Gott, der Gott sterben läßt, um Gott zu besänftigen"...Hundert Folianten, die für oder wider das Christentum geschrieben worden sind, ergeben eine geringere Evidenz als der Spott dieser zwei Zeilen.
Denis Diderot
Zuletzt bearbeitet von Lord Snow am 09.11.2006, 21:20, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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magnusfe MASTERMISSIONATOR OF THEOLOGIK
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 3944
Wohnort: dunkler Ort :
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(#599874) Verfasst am: 09.11.2006, 20:59 Titel: |
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Wieso nicht verboten
Morden ist beendigen menschlichen lebens aus niederen beweggründen
z.b. selbstmord um einer strafverfolgung zu entgehen (hitler) ist ethisch verwerflich und somit verstoss gegen du sollst nicht töten aus bibel, da es kein hoher sondern ein niederer beweggrund ist wie töten aus geldgier etc., oder man tötet sich aus neid wiel andere viel mehr geld haben, neid ist niederer beweggrund, selbstmord aus neid (wenn man nicht kurz vorm verhungern ist) ist somit auch ein niederer beweggrund und verstösst denke ich gegen du sollst nicht töten
wer selbstmord macht weil er zu grosse schmerzen und leid hat, dann ist das bestimmt nicht immer ein verstoss gegen du sollst nicht töten, z.b. bei unheilbarer krankheit im endstadium (sterbehilfe)
das muss man im einzelfall unterscheiden
_________________ http://www.magnusfe.npage.de
Wer meine Worte klaut wird schlau
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Lord Snow I am the one who knocks
Anmeldungsdatum: 05.09.2006 Beiträge: 6445
Wohnort: Würzburg
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(#599893) Verfasst am: 09.11.2006, 21:17 Titel: |
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magnusfe hat folgendes geschrieben: | Wieso nicht verboten
Morden ist beendigen menschlichen lebens aus niederen beweggründen
z.b. selbstmord um einer strafverfolgung zu entgehen (hitler) ist ethisch verwerflich und somit verstoss gegen du sollst nicht töten aus bibel, da es kein hoher sondern ein niederer beweggrund ist wie töten aus geldgier etc., oder man tötet sich aus neid wiel andere viel mehr geld haben, neid ist niederer beweggrund, selbstmord aus neid (wenn man nicht kurz vorm verhungern ist) ist somit auch ein niederer beweggrund und verstösst denke ich gegen du sollst nicht töten
wer selbstmord macht weil er zu grosse schmerzen und leid hat, dann ist das bestimmt nicht immer ein verstoss gegen du sollst nicht töten, z.b. bei unheilbarer krankheit im endstadium (sterbehilfe)
das muss man im einzelfall unterscheiden |
Auch hier nochmal das mag durchaus richtig sein, wobei mir bei dem Gebot - Du sollst nicht töten! - deine Interpretation (hat eigentlich überhaut keine Grundlage dazu) Selbstmord ist verboten, doch schleierhaft bleibt! Jedoch sind diese Tatsachen unerheblich, schließlich bringen sich Menschen manchmal trotzdem um, egal ob nun vom Glauben her verboten oder nicht! Von daher läuft dein Einwand ins Leere!
_________________ Ich irre mich nie! Einmal dachte ich, ich hätte mich geirrt, aber da hatte ich mich getäuscht
"Der Gott, der Gott sterben läßt, um Gott zu besänftigen"...Hundert Folianten, die für oder wider das Christentum geschrieben worden sind, ergeben eine geringere Evidenz als der Spott dieser zwei Zeilen.
Denis Diderot
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HFRudolph Bright
Anmeldungsdatum: 24.08.2006 Beiträge: 1229
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(#600168) Verfasst am: 10.11.2006, 13:13 Titel: |
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Zitat: | magnusfe schrieb:
Morden ist beendigen menschlichen lebens aus niederen beweggründen |
Die Definition ist nicht ganz korrekt:
Mord kann nur begehen, wer EINEN ANDEREN Menschen tötet! Es gab zwar auch mal Jura-Professoren, die die Meinung vertreten haben, dass man auch zu sich selbst ein anderer sei - allerdings haben die wohl eindeutig zu lange über ihren Büchern gesessen. Oder wie Pippi Langstrumpf gesagt hätte: „Zu viel Gelehrsamkeit kann selbst den Gesündesten kaputt machen!“
Diese Auslegung hätte zur Folge gehabt, dass versuchter Suizid als versuchter Mord strafbar wäre…
Gruß
HFRudolph
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#601577) Verfasst am: 13.11.2006, 11:36 Titel: Re: Selbstmord! |
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Haldir hat folgendes geschrieben: | GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Haldir hat folgendes geschrieben: | Nun behaupte ich folgendes: Bei Menschen, die von einem Leben nach dem Tod überzeugt sind bzw. daran glauben (und bei den meisten Glaubensrichtungen gibt es sowas ja), liegt die Hemmschwelle Selbstmord zu begehen, (wenn man eben mit dem Leben nicht mehr zurecht kommt, Gründe gibt es da ja zuhauf) niedriger als bei Menschen die davon überzeugt sind, dass es kein Leben nach dem Tod gibt bzw. dass man nur dieses eine Leben hat! Was denkt ihr? |
Ich denke genau das. Weshalb z.B. im Christentum, das ja ein umso tolleres Jenseits verheißt, je beschissener das Diesseits ist, Selbstmord eine der schlimmsten Sünden überhaupt ist, eben damit sich die Schäfchen nicht reihenweise selbst umbringen, um schneller zu ihrem geliebten Jesus zu gelangen. |
Dazu mal ne Frage, in welchen Versen wird eigentlich der Selbstmord als Todsünde deklariert? |
Todsünden sind in der Bibel sowieso nicht definiert, sondern im Katechismus (denke ich). Selbstmord zählt nicht dazu, und direkt steht dazu in der Bibel nichts. ABER, die Kirchentheoretiker basteln sich aus diversen Stellen zusammen, warum das furchtbar sündig ist. ZB: http://www.christiananswers.net/german/q-dml/dml-y038g.html
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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musikdusche reflektierender User
Anmeldungsdatum: 29.05.2006 Beiträge: 896
Wohnort: Düsseldorf
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(#739902) Verfasst am: 06.06.2007, 11:04 Titel: Re: Selbstmord! |
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Zur Ursprungsfrage von Haldir:
Haldir hat folgendes geschrieben: | Ist so etwas eigentlich schon mal näher untersucht worden? Gibts da irgendetwas, dass dies untermauert oder liege ich vollkommen falsch? |
Ich hab mir diese Frage ebenfalls kürzlich gestellt. In der "Zeit" gab es vor geraumer Zeit eine Serie über die Weltreligionen. Beim "Unglauben" wird schließlich festgestellt:
http://www.zeit.de/2007/13/Unglaube?page=4 hat folgendes geschrieben: | Das muss sein Seelenleben indes nicht trüben. Zwar ist der Anteil der Selbstmörder unter den Ungläubigen größer als unter den Gläubigen. Das heißt aber nicht, dass ihnen die Gottlosigkeit Seelenpein bereite oder die heilsame Wirkung des Glaubens abgehe. Denn unter den Atheisten sind signifikant mehr Männer als unter den Gläubigen, und Männer bringen sich nun einmal häufiger um als Frauen. |
Leider steht da nicht die Quelle. Ich würde auch gerne noch von anderen "Nachteilen" wissen, die ein Atheist hat. Vielleicht bleiben die ja wesentlich öfter Single. Oder verdienen weniger. Oder oder...
gibts da noch weiteres Halbwissen?
_________________ Jeder Fehler erscheint unglaublich dumm, wenn Andere ihn begehen. (Lichtenberg)
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Telliamed registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.03.2007 Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten
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(#740044) Verfasst am: 06.06.2007, 14:03 Titel: |
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In den heftigen Debatten des Zeitalters der Aufklärung, die durch Goethes "Werther" 1774, und die angeblich erfolgten Nachfolge-Selbstmorde angeheizt wurde, sah man Suizide immer mehr als Abschluß eines Krankheitsverlaufes an und den Selbstmörder als einen des Mitleides werten Menschen, nicht als einen, der eine Todsünde begangen habe und außerhalb des kirchlichen Friedhofes zu begraben sei. Jedenfalls hat man schon im 18. Jahrhundert erkannt, dass man einen Menschen nicht verurteilen solle, der ein Leben nur noch mit Schmerzen und Leid als lebensunwert ansieht.
Eine gute Übersicht über diese Debatten:
Zitat: | Julia Schreiner: Jenseits vom Glück. Suizid, Melancholie und Hypochondrie in deutschsprachigen Texten des späten 18. Jahrhunderts. München 2003. |
Bei den Selbsttötungen werden heute bei den folgenden, inzwischen allgemein als Krankheiten anerkannten Leiden Häufungen erkennbar:
- Unheilbare Krankheiten, wie bestimmte Krebs-Formen
- Alkoholismus
- Depressionen
Überproportional stark betroffen dürften ältere Männer (über 60 Jahre) sein.
Die von diesen Krankheiten erfaßten Menschen machen Phasen durch, gleich ob sie religiös oder nicht gläubig sind. In kritischen Phasen stellt sich die Vorstellung von der Ausweglosigkeit der eigenen Lage ein, so daß das Weiterleben subjektiv als die schrecklichere Alternative empfunden wird. Wahrscheinlich ist die gefährlichste Phase kurz nach der Bekanntgabe der Diagnose. Es kommt darauf an, wie das geschieht, wie psychologisch geschult die Ärzte sind.
Allerdings hat man (ich habe 1997/98 ganze Berge an Literatur über Krebs verschlungen) zumeist herausgefunden, daß es im Endstadium der Krankheit nur noch selten zu Selbsttötungen kommt. Das würde Vorstellungen von einem letzten Stadium eines zyklischen Ablaufens des Sterbens entsprechen: Konfrontation mit der Diagnose - Aufbäumen (Warum gerade ich?) - erneute Hoffnung - Verweiflung - Annahme und Aussöhnung. Einzelne Phasen können ganz kurz ausfallen, wegfallen - und das gesamte Modell wurde auch von seinen Grundlagen her angezweifelt.
Aber es scheint so zu sein, und das habe ich bei mehreren Sterbenden miterleben müssen, dass dann nicht mehr die Kraft dazu da ist und dass es nur noch darum geht, nicht mehr zu viele Schmerzen zu erleiden.
Bei Depressionen und Alkoholismus dürfte zeitweise die subjektive Selbstwahrnehmungs-Fähigkeit erheblich beeinträchtigt bzw. in eine verhängnisvolle Richtung gedrängt sein. Das Selbstwert-Gefühl wird stark gemindert und die Selbst-Vernichtungs-Phantasien können Wirklichkeit annehmen.
Die Selbsttötungs-Absicht ist dabei Schwankungen unterworfen, jüngere Menschen äußern sie in vielen Fällen als Hilfe-Appell, und besonders bei jungen Mädchen bleibt es (zum Glück) häufiger nur bei Versuchen. Jüngere Menschen können ja oft nicht wissen, dass ihnen wieder das Glück zuwinken und an der nächsten Wegbiegung ein neuer Freund stehen kann.
Die meisten begleitenden Menschen, Angehörige und medizinisches Personal, werden einen Menschen davon abhalten wollen, sich das Leben zu nehmen. In der öffentlichen, durch religiöse Tabus belasteten Debatte wird immer wieder auf Hospize hingewiesen, die ein würdevolles Sterben ermöglichten. Die Frage ist nur, ob ein zum Selbstmord bereiter Mensch diese Möglichkeit in Anspruch nehmen will, darf und kann.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#740444) Verfasst am: 06.06.2007, 23:08 Titel: Re: Selbstmord! |
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Haldir hat folgendes geschrieben: | Nein nein, es geht nicht um mich, keine Angst!!
Folgendes, in einem anderen Forum bin ich gerade mitten in einer Diskussion um die Vor- und Nachteile das Glaubens allgemein!
Nun behaupte ich folgendes: Bei Menschen, die von einem Leben nach dem Tod überzeugt sind bzw. daran glauben (und bei den meisten Glaubensrichtungen gibt es sowas ja), liegt die Hemmschwelle Selbstmord zu begehen, (wenn man eben mit dem Leben nicht mehr zurecht kommt, Gründe gibt es da ja zuhauf) niedriger als bei Menschen die davon überzeugt sind, dass es kein Leben nach dem Tod gibt bzw. dass man nur dieses eine Leben hat! Was denkt ihr?
Ist so etwas eigentlich schon mal näher untersucht worden? Gibts da irgendetwas, dass dies untermauert oder liege ich vollkommen falsch?
Ich bin gespannt!
Gruß
Haldir |
Hallo Haldir,
Also ich finde nicht, dass das die Tatsachen hergeben, dass Glaeubige weniger Probleme damit haben ihr Leben wegzuschmeissen als Atheisten. Im Krieg rennen sie meistens Seit an Seit wie die Lemminge in ihr Unglueck. Man muss den Leuten bloss mit genuegend Bloedsinn die Hirnwindungen zuschmieren, dann schnallen die sowieso nix mehr, voellig egal ob das Bloedsinn ueber irgendwelche Goetter, Jungfrauen und christlich-abendlaendische Zivilisation oder genauso duemmlicher Quatsch vom Vaterland und irgendwelchen farbig gestreiften Handtuechern ist. Das primitive Verfahren ist ueberall das Gleiche, man muss den Leuten bloss lange genug einreden, dass der Unsinn einen Sinn haette und schwupps steh'n die auch schon Schlange fuer Maertyrer- und Heldentod, die wohl haeufigste Form des Selbstmords innerhalb der Art Homo sapiens...
Gruss, Bernie
_________________ Defund the gender police!!
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Telliamed registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.03.2007 Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten
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(#740589) Verfasst am: 07.06.2007, 09:33 Titel: |
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Zitat: | "07.06.2007, 07:51 Uhr
Mehr als 30 000 Selbstmorde in Japan
Tokio (dpa) - In Japan haben sich im vergangenen Jahr nach Polizeiangaben mehr als 30 000 Menschen das Leben genommen. Das ist ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Etwa die Hälfte der Fälle sei auf gesundheitliche Gründe zurückzuführen. Der zweithäufigste Hintergrund für Selbstmord seien finanzielle Probleme. Die japanische Regierung will die Zahl der Selbstmorde in den kommenden zehn Jahren um 20 Prozent reduzieren." |
Dies eine Meldung aus einem Kulturkreis, in dem "westliche" Zivilisation und religiöse Tradition eine eigentümliche Symbiose eingegangen sind.
Nicht dass ich die Debatte über den indirekten "Selbstmord" im Schützengraben und den direkten mit Sprengstoffgürtel geringschätzen will. Doch leben wir in Regionen, wo es jetzt keine Kriege gibt, und da kommen andere Faktoren ins Spiel, wenn man das Verhältnis von Selbsttötung und Glaube/Unglaube zu beleuchten versucht.
Diese Meldung läßt zweierlei erkennen: Zum einen machen gesundheitliche Probleme heute in Japan etwa die Hälfte der Fälle aus, ich habe gestern versucht, einiges darüber zusammenzutragen.
Zum anderen setzt sich die japanische Regierung zumindest das Ziel, auf die Selbstmordquote einzuwirken.
Das geschieht in Deutschland nicht einmal im Ansatz. Ich vermute einmal, dass die Bundesregierung auf die "Selbstregulierung" in einer Gesellschaft baut, die viel mehr den Individualismus als Grundlage nimmt, als es in Japan der Fall ist, wo etwa in den Firmen der Gemeinsinn kultiviert wird. Alle Versuche, regulierend einzuwirken, haben hier in Deutschland irgendwie etwas Krampfhaftes, Aktionistisches (Alkoholverbote für bestimmte Gruppen, Rauchverbote, Dosenpfand) und legen den Verdacht nahe, dass während in der Öffentlichkeit heiß debattiert wird, eher von Wesentlichem abgelenkt wird, das im Hintergrund in Kungelrunden vorbereitet wird.
Da die Bundesregierung schlecht Plakate anbringen kann: "Begeht keinen Selbstmord!" -
zu dieser "Selbstregulierung" gehört eben auch das nach wie vor von den christlichen Konfessionen aufgestellte Selbstmord-Tabu, von dem die Regierung annimmt, dass es die Gesellschaft beherrscht. Die Aufklärung hingegen orientierte sich eher an der Stoa und den alten Römern, die den Selbstmord in ausweglosen Situationen nicht als verwerfliche Sünde, sondern eher als Tugend ansahen.
Nun hätte man mir vorwerfen können, dass ich in meinem gestrigen Posting die Entscheidung für den Selbstmord als vorwiegend etwas Krankhaftes hingestellt hätte. Das spielte im 18. Jahrhundert ein große Rolle. Aus der Meldung geht aber auch hervor, dass
- finanzielle Probleme
neben den gesundheitlichen eine große Rolle spielen. Wenn in Japan jemand pleite gegangen ist, mögen dort die Stellung des Unglücklichen in der Familie und der "Ehrverlust" noch eine größere Rolle spielen als hier. Aber es dürfte schon deutlich werden, wie beherrschend die Rolle des Geldes ist ("Hast Du was, dann bist Du was"), und wenn hier innerhalb der Familien kein Ausgleich erfolgen kann, sind Hartz.IV und ähnliche Maßnahmen geeignet, Menschen in den Selbstmord zu treiben.
Und diese Hoffnungslosigkeit, die sich einstellt, hat m.E. weniger mit religiösen Vorstellungen oder mit Atheismus zu tun. Der Gott der Christen hat es mit einem finanziell ausweglos ruinierten Menschen, der glaubt, nichts mehr zu sein, weil er nichts mehr hat, nicht gut gemeint.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#740593) Verfasst am: 07.06.2007, 09:46 Titel: |
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Auch ich denke nicht, daß Gläubige eher zum Selbstmord oder Mord neigen. Stark Gläubige sind jedoch sehr abhängig von dem, was ihre Religion (in Form ihrer Führer oder auch gemäß ihrer Privatauslegung) aus ihrer Sicht fordert.
- Wenn die Religion Selbstmord oder Mord verbietet (und das tun die großen Religionen zumindest für Angehörige des eigenen Glaubens), wird der stark Gläubige sich oder Andere i.a. nicht umbringen, weil es eben verboten ist.
- Wenn die Religion Selbstmord oder Mord vorschreibt (z.B. Selbstmordattentate, Märtyrertum, Kollektivselbstmorde bei Sekten, Glaubenskriege, Ketzerbestrafungen), wird der stark Gläubige i.a. morden bzw. sich umbringen (lassen), weil es eben geboten ist.
Da zumindest innerhalb der Glaubensgemeinschaft ein ideologisch-evolutionärer Druck besteht, sich nicht umzubringen, wird der Gläubige i.a. eher seltener Selbstmord verüben. Religionen stabilisieren normalerweise das Ertragen von Leid bei der Mehrheit der geistig Abhängigen, weswegen sie auch gern symbiotisch in politische Herrschaftssysteme eingebaut werden.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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zelig Kultürlich
Anmeldungsdatum: 31.03.2004 Beiträge: 25405
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#740622) Verfasst am: 07.06.2007, 10:50 Titel: |
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Demnach haben z.B. die zwei ansonsten einigermaßen vergleichbaren Länder Polen (sehr religiös) und Tschechien (eher atheistisch) nahezu identische Selbstmordraten.
Diese sind andererseits so gering, daß sie (Achtung statistische Feinheiten!) nichts aussagen, solange man sie nicht mit den individuellen Religionszugehörigkeiten assoziiert. Könnte ja sein, daß die paar Selbstmörder in beiden Ländern nur Religöse bzw. nur Atheisten gewesen sind.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Lord Snow I am the one who knocks
Anmeldungsdatum: 05.09.2006 Beiträge: 6445
Wohnort: Würzburg
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(#740634) Verfasst am: 07.06.2007, 11:09 Titel: Re: Selbstmord! |
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musikdusche hat folgendes geschrieben: | Zur Ursprungsfrage von Haldir:
Haldir hat folgendes geschrieben: | Ist so etwas eigentlich schon mal näher untersucht worden? Gibts da irgendetwas, dass dies untermauert oder liege ich vollkommen falsch? |
Ich hab mir diese Frage ebenfalls kürzlich gestellt. In der "Zeit" gab es vor geraumer Zeit eine Serie über die Weltreligionen. Beim "Unglauben" wird schließlich festgestellt:
http://www.zeit.de/2007/13/Unglaube?page=4 hat folgendes geschrieben: | Das muss sein Seelenleben indes nicht trüben. Zwar ist der Anteil der Selbstmörder unter den Ungläubigen größer als unter den Gläubigen. Das heißt aber nicht, dass ihnen die Gottlosigkeit Seelenpein bereite oder die heilsame Wirkung des Glaubens abgehe. Denn unter den Atheisten sind signifikant mehr Männer als unter den Gläubigen, und Männer bringen sich nun einmal häufiger um als Frauen. |
Leider steht da nicht die Quelle. Ich würde auch gerne noch von anderen "Nachteilen" wissen, die ein Atheist hat. Vielleicht bleiben die ja wesentlich öfter Single. Oder verdienen weniger. Oder oder...
gibts da noch weiteres Halbwissen? |
Danke, das ist ja interessant! Also kann man das trotzdem nicht so genau sagen, wegen des größeren Anteils der Männer! Schade...
_________________ Ich irre mich nie! Einmal dachte ich, ich hätte mich geirrt, aber da hatte ich mich getäuscht
"Der Gott, der Gott sterben läßt, um Gott zu besänftigen"...Hundert Folianten, die für oder wider das Christentum geschrieben worden sind, ergeben eine geringere Evidenz als der Spott dieser zwei Zeilen.
Denis Diderot
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Telliamed registrierter User
Anmeldungsdatum: 05.03.2007 Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten
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(#740782) Verfasst am: 07.06.2007, 14:38 Titel: |
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Die Karte und die Länderstatistik geben so manches Rätsel auf.
Wenn man eine Karte mit der Alkoholikerrate der Selbstmordraten-Karte gegenhalten würde - in Russland, wo die Selbstmordrate so hoch ist, liegt die durchschnittliche männliche Lebenserwartung bei 59 Jahren, Wodka und Selbstgebrannter (samogon) zehren am Bestand der Nation;
dicht wird das Riesenreich gefolgt von nahen Ländern, wie Ukraine und Moldawien mit wiederum beachtlichem russischem Bevölkerungsanteil ...
Aber Kasachstan? Moslems der friedlichen Richtung überwiegen doch in diesem Land. Ist die Selbstmordrate so hoch, weil sich die Russen als Minderheit grämen und die Statistik drücken?
Die Iren (katholisch) saufen mehr als die Engländer (in der Mehrheit anglikanisch), also das könnte einleuchten ...
Die Lateinamerikaner (in der Mehrheit katholisch) sind aber allesamt irgendwie gut drauf ...
Und Australien ... liegt das an der Hitze ...
Oder werden einfach die Statistiken in den einzelnen Ländern doch auf unterschiedliche Weise zusammengestellt?
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HDG dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 22.05.2007 Beiträge: 702
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(#740824) Verfasst am: 07.06.2007, 15:46 Titel: Re: Selbstmord! |
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musikdusche hat folgendes geschrieben: | http://www.zeit.de/2007/13/Unglaube?page=4 hat folgendes geschrieben: | ..., und Männer bringen sich nun einmal häufiger um als Frauen. | |
Ich würde gerne den einen Punkt klären, denn hier wird nur die Statistik der erfolgreichen Selbstmorde genannt, sagt aber einiges nicht aus. Tatsache ist, daß Frauen öfters Selbstmorde begehen wie Männer. Allerdings machen es die Männer erfolgreicher. Sie jagen sich eine Kugel in den Kopf, hängen sich auf, usw. Das sind in der Regel todsichere Methoden sich umzubringen. Frauen dagegen nehmen Schlaftabletten, schneiden sich die Pulsadern durch, usw. Da kann man oft noch was machen und sie retten.
Nun zu der Frage was du glaubst was ein Atheist zu befürchten hat. Nichts. Ist wie Licht ausknipsen. Es gibt kein atheistisches Jenseits, also auch keine Konsequenzen. Höchstens die Gewissheit die Seinen alleine zu lassen. Das könnte für einen A. auch ein Grund sein kein S. zu begehen.
[ironie]Natürlich kann es passieren, daß man plötzlich von Petrus steht und eine richtig böse Überraschung erlebt. Aber das ist das Restrisiko eines Atheisten[/ironie]
PS: ich hoffe das Thema interessiert dich nur allgemein und du nicht persönlich. Meine PN Box ist stets offen.
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HDG dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 22.05.2007 Beiträge: 702
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(#740832) Verfasst am: 07.06.2007, 15:53 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Auch ich denke nicht, daß Gläubige eher zum Selbstmord oder Mord neigen. Stark Gläubige sind jedoch sehr abhängig von dem, was ihre Religion (in Form ihrer Führer oder auch gemäß ihrer Privatauslegung) aus ihrer Sicht fordert. |
Natürlich hällt der Glaube viele Gläubige vor dem Selbstmord. Aber was ist mit den Gläubigen die es dennoch tun? Nun, man kann alles ausgrenzen. Und wenn der Wunsch nach dem Tod zu groß ist, dann spielt die Religion keine zu große Rolle. Dieser Aspekt wird unterdrückt und plötzlich ist es möglich. Ich will nicht sagen, daß man dann ein Atheist ist, aber der Glaube ist nicht primär oder spielt keine Rolle.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#740837) Verfasst am: 07.06.2007, 15:59 Titel: |
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HDG hat folgendes geschrieben: | step hat folgendes geschrieben: | Auch ich denke nicht, daß Gläubige eher zum Selbstmord oder Mord neigen. Stark Gläubige sind jedoch sehr abhängig von dem, was ihre Religion (in Form ihrer Führer oder auch gemäß ihrer Privatauslegung) aus ihrer Sicht fordert. |
Natürlich hällt der Glaube viele Gläubige vor dem Selbstmord. Aber was ist mit den Gläubigen die es dennoch tun? Nun, man kann alles ausgrenzen. Und wenn der Wunsch nach dem Tod zu groß ist, dann spielt die Religion keine zu große Rolle. Dieser Aspekt wird unterdrückt und plötzlich ist es möglich. Ich will nicht sagen, daß man dann ein Atheist ist, aber der Glaube ist nicht primär oder spielt keine Rolle. |
Ja, sehe ich auch so.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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HDG dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 22.05.2007 Beiträge: 702
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(#740838) Verfasst am: 07.06.2007, 16:01 Titel: |
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Telliamed hat folgendes geschrieben: | Die Karte und die Länderstatistik geben so manches Rätsel auf. |
Nicht unbedingt. Wenn man sich die Karte ansieht, dann sieht man, daß es in ärmeren Ländern weniger Selbstmorde gibt wie in reicheren. Warum? Wenn in einem reichen land einer sein Lebensstandard nicht mehr halten kann, dann ist es für ihn eine Katastrophe, in den ärmeren Ländern ist man etwas weiter unten und hat gelernt damit umzugehen. Für die ist es ein Normalzustand und man versucht das Beste draus zum machen.
Natürlich zeigt die Karte nicht nur Selbstmorde aus finanzieller sicht, deshalb zeigt sie auch einige ärmere Länder die auch das Problem haben, aber man kann doch die Tendenz sehen.
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unchrist Klugscheißer
Anmeldungsdatum: 16.02.2007 Beiträge: 1039
Wohnort: Hannover
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(#741078) Verfasst am: 07.06.2007, 22:12 Titel: |
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HDG hat folgendes geschrieben: | Telliamed hat folgendes geschrieben: | Die Karte und die Länderstatistik geben so manches Rätsel auf. |
Nicht unbedingt. Wenn man sich die Karte ansieht, dann sieht man, daß es in ärmeren Ländern weniger Selbstmorde gibt wie in reicheren. Warum? Wenn in einem reichen land einer sein Lebensstandard nicht mehr halten kann, dann ist es für ihn eine Katastrophe, in den ärmeren Ländern ist man etwas weiter unten und hat gelernt damit umzugehen. Für die ist es ein Normalzustand und man versucht das Beste draus zum machen.
Natürlich zeigt die Karte nicht nur Selbstmorde aus finanzieller sicht, deshalb zeigt sie auch einige ärmere Länder die auch das Problem haben, aber man kann doch die Tendenz sehen. |
Ach so, Deutschland, Össtereich, Frankreich, Japan, Australien etc. etc.
sind alles arme Länder?
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unchrist Klugscheißer
Anmeldungsdatum: 16.02.2007 Beiträge: 1039
Wohnort: Hannover
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(#741083) Verfasst am: 07.06.2007, 22:17 Titel: |
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Jetzt zu der Frage aus philosophischer sicht.
Ich glaube, dass es vielen leichter fällt Selbsmord zu begehen, wenn sie an himmel glauben.
Ich glaube aber, dass viele keinen Selbsmord begehen, weil sie die Hölle fürchten.
Ich glaube, dass viele Selbsmord begehen, weil sie an nichts glauben und eben dann auch keinen Angst vor dem Tod zu haben brauchen.
Ich glaube aber auch, dass viele keinen Selbsmord begehen uA weil sie glauben, dass dieses Leben das einzige ist, was wir je kreigen werden (dazu gehöre uA auch ich)
Ich kann es nicht einschätzen, von welcher Sorte es mehr Menschen gibt.
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magnusfe MASTERMISSIONATOR OF THEOLOGIK
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 3944
Wohnort: dunkler Ort :
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(#741143) Verfasst am: 08.06.2007, 01:00 Titel: Re: Selbstmord! |
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Haldir hat folgendes geschrieben: | Nein nein, es geht nicht um mich, keine Angst!!
Folgendes, in einem anderen Forum bin ich gerade mitten in einer Diskussion um die Vor- und Nachteile das Glaubens allgemein!
Nun behaupte ich folgendes: Bei Menschen, die von einem Leben nach dem Tod überzeugt sind bzw. daran glauben (und bei den meisten Glaubensrichtungen gibt es sowas ja), liegt die Hemmschwelle Selbstmord zu begehen, (wenn man eben mit dem Leben nicht mehr zurecht kommt, Gründe gibt es da ja zuhauf) niedriger als bei Menschen die davon überzeugt sind, dass es kein Leben nach dem Tod gibt bzw. dass man nur dieses eine Leben hat! Was denkt ihr?
Ist so etwas eigentlich schon mal näher untersucht worden? Gibts da irgendetwas, dass dies untermauert oder liege ich vollkommen falsch?
Ich bin gespannt!
Gruß
Haldir |
bei menschen die glauben es gibt leben nach dem tod aber sie könnten in hölle kommen dafür ist hemmschwelle sehr gross und keinesfalls niedriger
_________________ http://www.magnusfe.npage.de
Wer meine Worte klaut wird schlau
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Einsiedler registrierter User
Anmeldungsdatum: 01.03.2007 Beiträge: 1435
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(#741221) Verfasst am: 08.06.2007, 09:20 Titel: |
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unchrist hat folgendes geschrieben: | HDG hat folgendes geschrieben: | Telliamed hat folgendes geschrieben: | Die Karte und die Länderstatistik geben so manches Rätsel auf. |
Nicht unbedingt. Wenn man sich die Karte ansieht, dann sieht man, daß es in ärmeren Ländern weniger Selbstmorde gibt wie in reicheren. Warum? Wenn in einem reichen land einer sein Lebensstandard nicht mehr halten kann, dann ist es für ihn eine Katastrophe, in den ärmeren Ländern ist man etwas weiter unten und hat gelernt damit umzugehen. Für die ist es ein Normalzustand und man versucht das Beste draus zum machen.
Natürlich zeigt die Karte nicht nur Selbstmorde aus finanzieller sicht, deshalb zeigt sie auch einige ärmere Länder die auch das Problem haben, aber man kann doch die Tendenz sehen. |
Ach so, Deutschland, Össtereich, Frankreich, Japan, Australien etc. etc.
sind alles arme Länder? |
Hä? HDG hat auf die geringere Selbstmordrate in armen Ländern hingewiesen und basierend darauf vermutet,
daß finanzielle Probleme ein starkes Motiv für Suizid sein könnten. Mit seinem letzten Satz versucht er zu erklären,
warum es trotzdem auch in armen Ländern Selbstmord gibt - eben weil auch andere als finanzielle Gründe
in Frage kommen.
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unchrist Klugscheißer
Anmeldungsdatum: 16.02.2007 Beiträge: 1039
Wohnort: Hannover
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(#741795) Verfasst am: 08.06.2007, 22:57 Titel: |
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Ach stimmt..
war wohl doch paar bier u viel, als ich gepostet hab
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