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Stalinismus
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Forke
Innenminister



Anmeldungsdatum: 19.05.2007
Beiträge: 1682
Wohnort: Am Unterlauf der Elbe

Beitrag(#788821) Verfasst am: 11.08.2007, 08:43    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
Peter H. hat folgendes geschrieben:
Das Reich der Freiheit wölbt sich über das Reich der Notwendigkeit! Cool


Freiheit als Ueberbau der Notwendigkeit zwinkern Mit den Augen rollen zwinkern Frage

Das ist wohl die Dialektik des ertappten idealistischen Dialekikers.

Hegel, Peter H. war ein elender Idealist, Karl Marx hat das erkannt und wollte ihn vom Kopf auf die Füsse stellen, er ist dabei nur halbwegs erfolgreich.

Seine Schüler sind dabei letztlich auf dem Bauch gelandet und haben sich im dialektischen Schlangengang weiter gewunden und ihr unbewusstes idealistisches Gift in tausende unschudige Gewissen gebissen.


Gleich Mehreres falsch:
1. Freiheit ist nicht per se eine Notwendigkeit
2. Marx wollte Hegel nicht nur auf die Füße stellen, er stellte ihn auf die Füße. Dass dies nicht sehr umfassend geschah, lag daran, dass Marx Wichtigeres zu tun hatte. Für einen späteren Zeitpunkt war eine größere Abrechnung vorgesehen, doch sein vorzeitiger Tod verhinderte dies!
3. Lenin ist nicht auf dem Bauch gelandet, das weise erst einmal nach!
4. Marxens Schüler waren keine Idealisten. Die es wurden, waren dann keine Schüler mehr!

Setz also nochmal neu zum Sprung an. Sehr glücklich

1. Oh Doch! Notwendigkeit, Mittel, Weg und Ziel. zwinkern
2. Jaja,klar "Ach Mama, ich wollt die Hausaufgaben doch machen, aber dann mußte ich schon zum Fußball!" skeptisch
3. Lenin ist wirklich nicht auf dem Bauch gelandet sondern auf dem Rücken:
zynisches Grinsen
4. Sobald der große Meister tot ist, behauptet jeder Schüler, das er ganz allein dem "richtigen Weg" folgt... und um sich dann von den anderen abzusetzen interpretiert man das eine oder andere so wie seinem eigenen Dogma in den Kram paßt... Mit den Augen rollen
_________________
"Jede hat mich gern, aber keine liebt mich! - Wenn ich an den lieben Gott glaubte, - wie müßte ich ihn hassen!"
Erich Mühsam, Tagebücher
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#788949) Verfasst am: 11.08.2007, 12:25    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H.,

du schriebst doch, dass sich das Reich der Freiheit über das Reich der Notwendigkeit wölbt.

Das Freiheit eine Bolshewististische "Notwendigkeit" ist, habe ich nie behauptet.

Frei im real existierenden Bolschewismus war nur Stalin.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44759

Beitrag(#788950) Verfasst am: 11.08.2007, 12:25    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Frei im real existierenden Bolschewismus war nur Stalin.

Nein, war er nicht. Mit den Augen rollen
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustand, in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#789005) Verfasst am: 11.08.2007, 13:47    Titel: Antworten mit Zitat

Greifen wir doch mal den Begriff Notwendigkeit auf, weil gerade der, besonders unter Stalin arg strapaziert als auch quasi fetischisiert wurde. Gemeint ist, dass es dann zwangsläufig zu diesen und jenen gesellschaftlichen Prozessen kam und kommen muß. Also etwas, was sich jenseits des Zufalls abspielt. Mithin wird von einer scheinbaren als auch tatsächlichen Objektivität ausgegangen, worüber sich natürlich "trefflich streiten ließe", um mit Goethe zu sprechen. Ein Übermaß an sogenannter Notwendigkeit, ist Ausdruck einer Determiniertheit und läßt dann nur noch wenig bis keine Eigenüberlegung, Eigenbestimmung zu. Alles gerinnt so zum bloßen Subjektivismus, eine Dogma ist vorgezeichnet, das weitestgehend von der Führung festgelegt ist.
Nun wäre es allerdings auch wieder verkehrt, jedwede Notwendigkeit(en) zu leugnen, da so Willkür und bloße Laune dominieren. Ergo ist ein sogenannter Mittelweg einzuschlagen, was nichts geringeres als eine Gratwanderung ist. So etwas ist schwierig und unbequem, birgt aber ein Grad an Freiheit und schöpferische Potenzen, -sofern nicht bloße Stümper "zuschlagen",- die ansonsten nicht gegeben sind.
Notwendigkeiten haben auch was mit Not zu tun, die da gewndet wird. Es herrscht daher Mangel vor, den es zu bekämpfen gilt.
Würde nun daher eine hochindustrialisierte Gesellschaft wie die hierzulande, sich auf den Weg zum Sozialismus begeben, dann müßte fast garnicht irgendein Mangel "gewendet" werden.
Zum andern kommt uns eine, wenn auch rudimentäre humane Tradition zugute, die es in Rußland niemals gab.
Daher sollten uns die Verfehlungen und auch Verbrechen in der SU nicht beirren. wir haben heutzutage sehr viel bessere Zugangsvoraussetzungen.
Im übrigen ist es so, egal wie verbogen und auch mißraten auch immer der real existierende Sozialismus tatsächlich als auch vermeintlich war, der Kapitalismus wird dadurch keinen Deut besser.
Die Bourgeoisie hat ein Interesse, uns vom Sozialismus dadurch abzuhalten, in dem sie ständig tatsächliche als auch ausgedachte Schauermärchen über den S. erzählt, auf dass so ihr geliebter Kapitalismus gesellschaftsfähig, sprich weiterhin akzeptiert bleibt.
Mit anderen Worten, es ist mir im Grunde ziemlich egal, wie auch immer der Sozialismus war, ich lebe hier im ganz real existierenden Kapitalismus, der sowohl mir, als auch vielen anderen recht viel Schlechtes beschert. Ich wäre ja bescheuert, nur weil Dieses und Jenes im S. schlecht lief, nun aufeinmal den K. freizusprechen.
Dann noch was: Der Kapitalismus erscheint in verschiedenen "Gewändern", angefangen von dem eines Olaf Palme, über USA bis hin zum Faschismus. Bösartiger,-als auch dummerweise wird dies jedoch dem Sozialismus nicht zugebilligt. Dabei gab es z.B. ein Pol Pot Regime als auch Kuba, beides doch recht unterschiedliche Arten von S. All dies wird aber vom Bürgertum bewußt so hingestellt, als sei er stets gleich. Wersch ein Illtum!
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Forke
Innenminister



Anmeldungsdatum: 19.05.2007
Beiträge: 1682
Wohnort: Am Unterlauf der Elbe

Beitrag(#789010) Verfasst am: 11.08.2007, 13:57    Titel: Antworten mit Zitat

Gerade weil man den Kapitalismus ersetzen will, muß man sich doch klar sein, welche Gefahren der Gegenentwurf birgt, den man entwirft! Je ernster man den Versuch einer radikalen Umgestaltung der Gesellschaft (aka. Revolution) meint, desto kritischer muß man mit der Vergangenheit verfahren! Wer alle Schlechten Sachen der Vergangenheiten als "Notwendigkeiten" verwischen will, ohne diese Notwendigkeit tatsächlich zu hinterfragen, kann es ja gar nicht besser machen als seine Vorgänger! Und man kann kein Ziel (Freiheit, Gleichheit, Geschwisterlichkeit ( Auf den Arm nehmen ), grob vereinfacht und etwas pathetisch) durch diametral entgegengesetzte Mittel erlangen!
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#789030) Verfasst am: 11.08.2007, 14:39    Titel: Antworten mit Zitat

Die "Notwendigkeit" ist nicht notwendig um geschichtliche Ereignisse zu beschreiben.

Blasen wir doch dieses Wot nicht mit philosophischer Bedeutung auf.

Wenn ich fahren will, brauche ich notwendigerweise Räder,
aber der Hitler-Stalin Pakt war keine "Notwendigkeit" für die SU, es war einer der etlichen Irrlichtereien des Gensek Stalin, genauso wie seine "Sozialfaschismus" Theorie, welche dem Schickelgruber den Weg zur Macht massiv - aber nicht "notwendigerweise" - vereinfachte.

Lenin, Trotzk und Stalin waren Voluntaristen, sie deklarierten als "Notwendig" was ihnen gerade mal in den Kram passte.

Und wenn der Kapitalismus durch eine Planwirtschaft abgelöst werden sollte, dann bleib ich doch lieber dem Kapitalismus ausgeliefert, als einer Planungsbürokratie und sei die noch so basisdemokratisch abgestützt.

Wenn ich für jede Bedürfnisbefriedigung zuerst an der Vollversammlung darlegen müsste, warum ich kein schwarz gebackenes Brot will, sondern nur goldbraunes,
das ich nicht jeden Tag Sauerteigbrot will sondern gutes Brot, dann fühlte ich mich wirklich unfrei.

Ne, das will ich nicht.
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Peinhart
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Anmeldungsdatum: 17.04.2007
Beiträge: 362

Beitrag(#789109) Verfasst am: 11.08.2007, 16:43    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Wenn ich für jede Bedürfnisbefriedigung zuerst an der Vollversammlung darlegen müsste, warum ich kein schwarz gebackenes Brot will, sondern nur goldbraunes,
das ich nicht jeden Tag Sauerteigbrot will sondern gutes Brot, dann fühlte ich mich wirklich unfrei.

Ne, das will ich nicht.

Ne, das würde ich auch nicht wollen. Es fragt sich nur, warum irgendeine Vollversammlung sich erstens überhaupt mit so einer Detailfrage beschäftigen und zweitens dann auch noch so einen hanebüchenen Unsinn beschliessen und so sich selbst 'strafen' sollte. Andererseits scheinst du kein Problem damit zu haben, wenn dir ein halbes Dutzend 'private' Bäckereien ein mehr oder minder identisches Potpourri von Fertigbackmischungen vorsetzt. Gutes Brot, geschweige denn brauchbare Brötchen, ist zumindest hier auch immer schwerer bis gar nicht zu bekommen, von wenigen, dann aber ziemlich 'hochpreisigen' Ausnahmen mal abgesehen. Insofern würde ich mich fast schon wieder freuen, diese 'Backmischungsinzucht' mal auf einer Vollversammlung 'wirksam kritisieren' zu können.

Dein Einwand wäre nur plausibel, wenn du davon ausgehst dass deine Mitmenschen mehrheitlich ein merkwürdiges Vergnügen daran fänden, andere und sich selbst nur Schwarzbrot fressen zu lassen. Das wiederum halte ich für wenig plausibel. Ich jedenfalls würde so einen Antrag nicht einbringen, sondern eher den, den Bäckern die Ressourcen zukommen zu lassen, die sie brauchen und sie ansonsten 'machen zu lassen', Hauptsache das Zeug geht weg und die Leute sind's zufrieden.
.
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#789135) Verfasst am: 11.08.2007, 17:37    Titel: Antworten mit Zitat

Ja sind wirklich weltfremde Betrachtungen, eigentlich da so abwegig, kaum der Rede wert. Hier werden Gespenster an die Wand gemalt, einfach aus Angst vor dem Unbekannten bzw. Neuem, das "man" grade mal nicht kennt.
Versuchen wir also nicht irgendwelche imaginären Haare in der Suppe rauszufischen und bleiben mehr beim Wesentlichen. Lachen
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#789356) Verfasst am: 11.08.2007, 22:26    Titel: Antworten mit Zitat

Peinhart hat folgendes geschrieben:
Agnost hat folgendes geschrieben:
Wenn ich für jede Bedürfnisbefriedigung zuerst an der Vollversammlung darlegen müsste, warum ich kein schwarz gebackenes Brot will, sondern nur goldbraunes,
das ich nicht jeden Tag Sauerteigbrot will sondern gutes Brot, dann fühlte ich mich wirklich unfrei.

Ne, das will ich nicht.

Ne, das würde ich auch nicht wollen. Es fragt sich nur, warum irgendeine Vollversammlung sich erstens überhaupt mit so einer Detailfrage beschäftigen und zweitens dann auch noch so einen hanebüchenen Unsinn beschliessen und so sich selbst 'strafen' sollte. Andererseits scheinst du kein Problem damit zu haben, wenn dir ein halbes Dutzend 'private' Bäckereien ein mehr oder minder identisches Potpourri von Fertigbackmischungen vorsetzt. Gutes Brot, geschweige denn brauchbare Brötchen, ist zumindest hier auch immer schwerer bis gar nicht zu bekommen, von wenigen, dann aber ziemlich 'hochpreisigen' Ausnahmen mal abgesehen. Insofern würde ich mich fast schon wieder freuen, diese 'Backmischungsinzucht' mal auf einer Vollversammlung 'wirksam kritisieren' zu können.

Dein Einwand wäre nur plausibel, wenn du davon ausgehst dass deine Mitmenschen mehrheitlich ein merkwürdiges Vergnügen daran fänden, andere und sich selbst nur Schwarzbrot fressen zu lassen. Das wiederum halte ich für wenig plausibel. Ich jedenfalls würde so einen Antrag nicht einbringen, sondern eher den, den Bäckern die Ressourcen zukommen zu lassen, die sie brauchen und sie ansonsten 'machen zu lassen', Hauptsache das Zeug geht weg und die Leute sind's zufrieden.
.


Das Schwarzbrot war eine Metapher, aber wenn du dich gerne daran festbeissen willst:

Ich habe als Kind, alle 2 Jahre 2 Wochen Urlaub in der DDR erlebt, ausser dem permanenten "Dünnschiss" wegen dem dunklen Sauerteigbrot (weil was anderes gabs nicht weil war nicht). war ich gerne bei meiner Oma und meinem Onkel.

Natürlich haben Vollversammlungen einen Hang zum moralischen, da wird schnell gefragt, warum jetzt diese oder jene Extrawurst sein soll.

Und so wie du letztlich den Bäckern Resourcen zukommen lassen willst, damit sie flexibel ihre Kunden bedienen können landest du schnell wieder beim effektiveren System:

Marktwirtschaft.


Ich verstehe nicht, warum ihr immer wieder versucht etwas "besser" machen zu wollen, das schon mehr als einmal nicht funktioniert hat.

"Die Planwirtschaft wäre schon gut, wenn man sie von besseren Planern besser planen tun tüte!"

"Der Neoliberalismus wäre schon gut, wenn die Menschen rationaler, fleissiger und selbstverantwortlicher handeln würden!"

Kommunisten und Neoliberale verbindet der irrational-idealistische Denkfehler, dass Menschen rationale Nutzenmaximierer sind.

Die Geschichte beweisst:
Manchmal verhalten sich Menschen rational aber sehr oft auch wieder nicht.
Darum brauchen wir den demokratisch-rechtsstaatlich regulierten und geschützten Markt.

Also keine "Freie Marktwirtschaft" (was eh ein Oxymoron ist) und auch keine Planwirtschaft.
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I.R
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Anmeldungsdatum: 08.10.2006
Beiträge: 9142

Beitrag(#789369) Verfasst am: 11.08.2007, 22:32    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Ich habe als Kind, alle 2 Jahre 2 Wochen Urlaub in der DDR erlebt, ausser dem permanenten "Dünnschiss" wegen dem dunklen Sauerteigbrot (weil was anderes gabs nicht weil war nicht).


Ich liebe diese Geschichten aus der DDR.

muede
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#789420) Verfasst am: 11.08.2007, 23:24    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Peinhart hat folgendes geschrieben:
[quote="Agnost"]Wenn ich für j

Dein Einwand wäre nur plausibel, wenn du davon ausgehst dass deine Mitmenschen mehrheitlich ein merkwürdiges Vergnügen daran fänden, andere und sich selbst nur Schwarzbrot fressen zu lassen. Das wiederum halte ich für wenig plausibel. Ich jedenfalls würde so einen Antrag nicht einbringen, sondern eher den, den Bäckern die Ressourcen zukommen zu lassen, die sie brauchen und sie ansonsten 'machen zu lassen', Hauptsache das Zeug geht weg und die Leute sind's zufrieden.
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Welches Brot gegessen wird, ist einfach eine Frage was die Böden hergeben und was die Mehrheit eigentlich gerne essen möchte. So was kriegt der Sozialismus mal locker hin. Glaubst Du im Erns, dass die Menschen in Kuba Schwarzbrot essen?

Das Schwarzbrot war eine Metapher, aber wenn du dich gerne daran festbeissen willst:

Ich habe als Kind, alle 2 Jahre 2 Wochen Urlaub in der DDR erlebt, ausser dem permanenten "Dünnschiss" wegen dem dunklen Sauerteigbrot (weil was anderes gabs nicht weil war nicht). war ich gerne bei meiner Oma und meinem Onkel.

Natürlich haben Vollversammlungen einen Hang zum moralischen, da wird schnell gefragt, warum jetzt diese oder jene Extrawurst sein soll.

Bloße Behauptung durch nichts bewiesen!

Und so wie du letztlich den Bäckern Resourcen zukommen lassen willst, damit sie flexibel ihre Kunden bedienen können landest du schnell wieder beim effektiveren System:

der Sozialismus kann auch dezentral angegangen werden. Es ist Quatsch ihm einen bloßen Zentralismus zu attestieren.

Marktwirtschaft.


Ich verstehe nicht, warum ihr immer wieder versucht etwas "besser" machen zu wollen, das schon mehr als einmal nicht funktioniert hat.

Frag Dich mal warum, statt nur zu nörgeln.

"Die Planwirtschaft wäre schon gut, wenn man sie von besseren Planern besser planen tun tüte!"

Die EDV gibt der Planwirtschaft ganz andere Möglichkeiten an die Hand als bis dato.


"Der Neoliberalismus wäre schon gut, wenn die Menschen rationaler, fleissiger und selbstverantwortlicher handeln würden!"

Wenn, wenn ,wenn (der Hund nicht geschissen hätt`)

Kommunisten und Neoliberale verbindet der irrational-idealistische Denkfehler, dass Menschen rationale Nutzenmaximierer sind.

mehr Inhalt gefällig! Es gibt nicht "die" Menschen, sondern immer nur ganz konkrete Zeitgenossen, die unter ganz konkreten Bedingungen "so oder so" agieren und Bedürfnisse haben.

Die Geschichte beweisst:
Manchmal verhalten sich Menschen rational aber sehr oft auch wieder nicht.
Darum brauchen wir den demokratisch-rechtsstaatlich regulierten und geschützten Markt.

Ob Minus oder Plus entscheidet der Schluß, so nach dem banalen Motto. "Demokratisch-rechtsstaatlich regulierten Markt: Amen (Hurra wir haben Gottsei dank unseren tollen Kapitalismus - Gott segne ihn)

Also keine "Freie Marktwirtschaft" (was eh ein Oxymoron ist) und auch keine Planwirtschaft.


Potpourri ist angesagt, na dann! Lachen
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#789432) Verfasst am: 11.08.2007, 23:36    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H.

du nörgelst ja an der Marktwirtschaft rum.

Ja eben Peter wenn, wenn, wenn

das ist ja die Rede aller Komunisten und Neoliberalen in dem Punkte seit ihr hoffnungslos gleich.

Nebenbei: Ich mach ja ab und an mal meine Tippfehler, aber deine Zitiertechnick ist wirklich nicht ideal,
so wie du das machst könnte man deine bolschewistisch-idelistischen Höhenflüge mit meinen bescheidenen Gedankengängen durcheinander bringen.

Wenn du das nächstemal direkt in meinen Text schreibst, machs doch bitte kursiv oder in Farbe, ich wäre dir zu ewiger Dankbarkeit verpflichtet.
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#789449) Verfasst am: 12.08.2007, 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

Karl Marx hat folgendes geschrieben:
„Es ist vor allem zu vermeiden, die ‚Gesellschaft‘ wieder als Abstraktion dem Individuum gegenüber zu fixieren. Das Individuum ist das gesellschaftliche Wesen“. Die Gesellschaft ist nicht von den Individuen geschieden, sondern erscheint nur in den Beziehungen zwischen ihnen: „Die Gesellschaft besteht nicht aus Individuen, sondern drückt die Summe der Beziehungen, Verhältnisse aus, worin diese Individuen zueinander stehn”.


Ich sehe es so, dass der Mechanismus der kapitalistischen Gesellschaft die Bildung einer neuen Gesellschaft in immer weitere Ferne rückt, indem es jedes Individuum jedem Anderen in Konkurrenz gegenüberstellt - was dann als Verteilungskampf aller gegen Alle bezeichnet werden kann oder auch als Wirtschaftliche Anarchie, die im Kapitalsimus zwangsläufig ist (vgl. A. Smith).

Erst wenn das Individuum diese verhängnisvollen und unmoralischen Menchanismen erkannt und als falsch beurteilt, kann der Wandel hin zu einer sozialen Gemeinschaft des Kommunismus (i. Ggs. zu konkurrierender Gegnerschaft des Kapitalismus) erfolgreich sein.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44759

Beitrag(#789452) Verfasst am: 12.08.2007, 00:08    Titel: Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:
Wirtschaftliche Anarchie

Es ist keine Anarchie. Mit den Augen rollen
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#789492) Verfasst am: 12.08.2007, 01:04    Titel: Antworten mit Zitat

Eine der letzten grossen Gesellschafts-Utopien:

bolo'bolo von P.M. Verlag Paranoia City, Zürich 1983/1990

hier kostenlos zu lesen:

http://www.geocities.com/situ1968/bolo/bolobolo.html

Aber auch aus diesem originellen Enturf ist nix geworden.

hier noch ein Interview mit dem Autor:

http://www.polwiss.fu-berlin.de/fsi/ap/ap5-bolo.htm
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#789659) Verfasst am: 12.08.2007, 09:54    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
venicius hat folgendes geschrieben:
Wirtschaftliche Anarchie

Es ist keine Anarchie. Mit den Augen rollen


Eben doch! Ohne seine Absatzmöglichkeiten zu kennen, also die tatsächliche Nachfrage und ohne die Produktionsentscheidungen seiner Konkurrenten hinreichend in seine Überlegungen einzubeziehen oder vorher mit ihm abgestimmt zu haben. Erst am Markt, also dann, wenn die Produktion schon abgeschlossen ist, zeigt sich, ob sie gesellschaftlich notwendig war, dann nämlich, wenn sie mit Gewinn oder wenigstens kostendeckend abgesetzt wurde. Ein Mißerfolg am Markt führt einerseits zu nichtabsetzbaren Lagern, fehlgelenkten Produktionsmitteln und Arbeitskräften, also zu Verlusten und in der Konsequenz zu Zusammenbrüchen von Firmen. Ob die einzelwirtschaftliche Tätigkeit notwendig oder überflüssig war, ist im voraus offen, das Urteil darüber ist erst am Markt, also im Nachhinein erkennbar. Es wirkt hierbei das Wertgesetz, das die Marktwirtschaft steuert.
Es ist nun nicht so, das volkswirtschaftliche Koordinationsmechanismen fehlen, sondern diese setzen zu spät ein, so dass es zu volkswirtschaftlichen Verlusten kommt.
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Peinhart
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Anmeldungsdatum: 17.04.2007
Beiträge: 362

Beitrag(#789666) Verfasst am: 12.08.2007, 10:01    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Das Schwarzbrot war eine Metapher, aber wenn du dich gerne daran festbeissen willst:

Keine Sorge, das hab ich gerade noch so verstanden.

Agnost hat folgendes geschrieben:
Und so wie du letztlich den Bäckern Resourcen zukommen lassen willst, damit sie flexibel ihre Kunden bedienen können landest du schnell wieder beim effektiveren System: Marktwirtschaft.

Nein, da idealisierst du den Markt als reines Spiel von Angebot und Nachfrage. Das ist die Marktwirtschaft aber eben nicht, denn dort kommen sowohl Angebot als auch Nachfrage auf eine Weise zum tragen, in der die tatsächlichen Bedürfnisse nur Mittel (der Kapitalverwertung) sind, aber eben nicht der Zweck der Veranstaltung.

Ich zäume mein Pferdchen mal vorsichtig von der anderen Seite auf: eine Kooperative garantiert ihren Mitgliedern zunächst mal ein 'Einkommen' (bzw 'Konsumanrechte', wie und inwieweit das von einer bestimmten Tätigkeit abhängen soll bleibt zu diskutieren). Im Gegenzug stellen diese der Kooperative ein bestimmtes, verabredetes Maß an Arbeit(szeit) zur Verfügung. Und jetzt erst kann tatsächlich so etwas wie ein freies Spiel von Angebot und Nachfrage stattfinden, das tatsächlich nur noch 'technisch' koordiniert werden muss, dessen Zweck und Maßgabe tatsächlich nur noch die Bedürfnisse sind, und nicht Gewinnerzielung und Kapitalverwertung mit ihren ganzen Verwerfungen und Abhängigkeiten.

Agnost hat folgendes geschrieben:
Ich verstehe nicht, warum ihr immer wieder versucht etwas "besser" machen zu wollen, das schon mehr als einmal nicht funktioniert hat.

Nein, so eine 'Planwirtschaft' hat es eben noch nicht gegeben. Auch im 'Realsozialismus' wurde eine gewinnorientierte Geldwirtschaft betrieben (mit dem Staat als nicht nur ideeller sondern tatsächlicher 'Gesamtkapitalist'), mit deren Überschüssen zB Mieten und Grundnahrungsmittel subventioniert wurden. Geld und Überschuss wurden als 'Hebel' benutzt, um diese Wirtschaft nicht etwa wirklich zu 'planen', sondern eben zu lenken und zu steuern. Deine Rede vom 'regulierten Markt' mit 'ausgleichendem Sozialsystem' ist weitaus näher am realsozialistischen Ansatz als mein Vorschlag.

Agnost hat folgendes geschrieben:
Die Geschichte beweisst:
Manchmal verhalten sich Menschen rational aber sehr oft auch wieder nicht.
Darum brauchen wir den demokratisch-rechtsstaatlich regulierten und geschützten Markt.

Da darf ich dich selbst zitieren: "Ich verstehe nicht, warum ihr immer wieder versucht etwas "besser" machen zu wollen, das schon mehr als einmal nicht funktioniert hat."
.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44759

Beitrag(#789672) Verfasst am: 12.08.2007, 10:14    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Ohne seine Absatzmöglichkeiten zu kennen, also die tatsächliche Nachfrage und ohne die Produktionsentscheidungen seiner Konkurrenten hinreichend in seine Überlegungen einzubeziehen oder vorher mit ihm abgestimmt zu haben. Erst am Markt, also dann, wenn die Produktion schon abgeschlossen ist, zeigt sich, ob sie gesellschaftlich notwendig war, dann nämlich, wenn sie mit Gewinn oder wenigstens kostendeckend abgesetzt wurde. Ein Mißerfolg am Markt führt einerseits zu nichtabsetzbaren Lagern, fehlgelenkten Produktionsmitteln und Arbeitskräften, also zu Verlusten und in der Konsequenz zu Zusammenbrüchen von Firmen. Ob die einzelwirtschaftliche Tätigkeit notwendig oder überflüssig war, ist im voraus offen, das Urteil darüber ist erst am Markt, also im Nachhinein erkennbar. Es wirkt hierbei das Wertgesetz, das die Marktwirtschaft steuert. Es ist nun nicht so, das volkswirtschaftliche Koordinationsmechanismen fehlen, sondern diese setzen zu spät ein, so dass es zu volkswirtschaftlichen Verlusten kommt.

Ja, schon klar. Nur was hat das alles mit Anarchie zu tun? Mit den Augen rollen
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Peter H.
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Anmeldungsdatum: 24.06.2007
Beiträge: 9751

Beitrag(#789725) Verfasst am: 12.08.2007, 12:19    Titel: Antworten mit Zitat

Es ging um den Begriff Anarchie der Produktion. diese ist typisch für den Kapitalismus.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44759

Beitrag(#789731) Verfasst am: 12.08.2007, 12:28    Titel: Antworten mit Zitat

Peter H. hat folgendes geschrieben:
Es ging um den Begriff Anarchie der Produktion.

Ich weiss nicht, was "Anarchie" hier heißen soll. Herrschaftsfrei ist die Produktion im Kapitalismus jedenfalls ganz offensichtlich nicht.
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Peinhart
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Anmeldungsdatum: 17.04.2007
Beiträge: 362

Beitrag(#789743) Verfasst am: 12.08.2007, 12:47    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Ich weiss nicht, was "Anarchie" hier heißen soll. Herrschaftsfrei ist die Produktion im Kapitalismus jedenfalls ganz offensichtlich nicht.

Naja, in gewisser Weise schon - indem die Produktion 'als Ganzes' eben nicht 'planvoll beherrscht' wird, sondern ein chaotisches, mit zahlreichen Reibungsverlusten belastetes Durcheinander nach dem 'trial & error'-Verfahren darstellt. Dass es dabei in der Produktion zahlreiche Zwangs- und Abhängigkeitsverhältnisse, also Herrschaft en gros, gibt, wäre dann schon der nächste Schuh, der aber natürlich sozusagen zum gleichen Paar gehört. Mit der politischen Idee der Anarchie hat das ganze aber wirklich nichts zu tun, weshalb ich den Begriff in diesem Zusammenhang auch tunlichst meide.
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Agnost
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Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 5618

Beitrag(#789844) Verfasst am: 12.08.2007, 15:54    Titel: Antworten mit Zitat

Die Marktwirtschaft, Peinhart,hat bis jetzt eben besser performiert als die Planwirtschaft, darum lohnt es sich an ihr rumzuflicken.

In dem ihr nachträglich Planwirtschaften, die gescheitert sind in Quasi-Marktwirtschaften unbenamst betteibt ihr die selbe Rosstäuscherei wie die Neoliberalen, die jede gescheiterte Privatisierung als "die falschgemachte Privatisierung" nachdenunzieren.

Libertärer Liberalismus in einem schwachen Staat ist vielen "Anarchien" sehr nahe, es gab und gibt nicht nur Anarcho-Syndikalisten werte Sozial-Utopisten.

Reine Anarchie ist der gnadenlose Kampf des Stärkeren und Härteren gegen den Schwächern und Weicheren.
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Peinhart
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Anmeldungsdatum: 17.04.2007
Beiträge: 362

Beitrag(#789860) Verfasst am: 12.08.2007, 16:14    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
In dem ihr nachträglich Planwirtschaften, die gescheitert sind in Quasi-Marktwirtschaften unbenamst betteibt ihr die selbe Rosstäuscherei wie die Neoliberalen, die jede gescheiterte Privatisierung als "die falschgemachte Privatisierung" nachdenunzieren.

Nein, die Rosstäuscherei liegt ganz auf Seiten der 'Realsozialisten', und die nämliche Kritik daran schon in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts nachzulesen. Und natürlich hat man das von 'westlicher' Seite gern aufgegriffen - 'seht, das ist Planwirtschaft, und nun guckt euch nur mal die Autos an'. Du kannst aber gerne dagegen argumentieren, dann musst du aber schon ein bisschen mehr als nur eine Behauptung bringen und wenigstens ein paar Sätze darüber verlieren, wie dort 'geplant' wurde, und inwiefern sich das mit meinen Vorstellungen decken soll.
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Forke
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Beitrag(#789869) Verfasst am: 12.08.2007, 16:22    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Die Marktwirtschaft, Peinhart,hat bis jetzt eben besser performiert als die Planwirtschaft, darum lohnt es sich an ihr rumzuflicken.

In dem ihr nachträglich Planwirtschaften, die gescheitert sind in Quasi-Marktwirtschaften unbenamst betteibt ihr die selbe Rosstäuscherei wie die Neoliberalen, die jede gescheiterte Privatisierung als "die falschgemachte Privatisierung" nachdenunzieren.

Libertärer Liberalismus in einem schwachen Staat ist vielen "Anarchien" sehr nahe, es gab und gibt nicht nur Anarcho-Syndikalisten werte Sozial-Utopisten.

Reine Anarchie ist der gnadenlose Kampf des Stärkeren und Härteren gegen den Schwächern und Weicheren.

QUATSCH! Reine ANARCHIE (=HERRSCHAFTSFREI!) heißt KEINE Unterdrückung in irgendwelcher Form, denn jede Unterdrückung ist eine Form von Herrschaft.
Was du meinst ist Chaos, völlige Gesetzlosigkeit, Recht des Stärkeren. Hol deine Begriffsdefinition bitte nicht aus der BILD...
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Agnost
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Beitrag(#789885) Verfasst am: 12.08.2007, 16:39    Titel: Antworten mit Zitat

Forke,

auch du verfällst nun der reinen Begriffshuberei.

Unterdrückung der Machtlust, oder schierer Aggression bedarf der Regulierung.

Klar, wenn der Mensch so nutzenorientiert ist, wie es die Neoliberale Theorie vorsieht, und die einzige Herrschaft in der Selbstbeherrschung liegt und jeder Mensch aus Selbstverantwortung das Richtige im Sinn hat und auch das Richtige vermöge, dann könnte die Anarchie vlt. klappen.
Aber wenn das so wäre, spielte es keine Rolle, ob man Geld beibehalten würde oder es durch "feste und ehrliche" Verabredungen ersetzte.

Aber Forke, wie würdest du den mit "Trittbrettfahrern" umgehen? Und was würdest du mit Kain machen?

Wie würdest du dein anarches Paradies vor solchen "Irrläufern" schützen.
Welche Macht würdest du einsetzen?
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Skeptiker
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Beitrag(#789886) Verfasst am: 12.08.2007, 16:40    Titel: Anarchie der Produktion Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
venicius hat folgendes geschrieben:
Wirtschaftliche Anarchie

Es ist keine Anarchie. Mit den Augen rollen


Kapitalismus heisst auch Anarchie in der Produktion.

Zitat:
Wir sahen, daß die kapitalistische Produktionsweise sich einschob in eine Gesellschaft von Warenproduzenten, Einzelproduzenten, deren gesellschaftlicher Zusammenhang vermittelt wurde durch den Austausch ihrer Produkte. Aber jede auf Warenproduktion beruhende Gesellschaft hat das Eigentümliche, daß in ihr die Produzenten die Herrschaft über ihre eignen gesellschaftlichen Beziehungen verloren haben. Jeder produziert für sich mit seinen zufälligen Produktionsmitteln und für sein besondres Austauschbedürfnis. Keiner weiß, wieviel von seinem Artikel auf den Markt kommt, wieviel davon überhaupt gebraucht wird, keiner weiß, ob sein Einzelprodukt einen wirklichen Bedarf vorfindet, ob er seine Kosten herausschlagen oder überhaupt wird verkaufen können. Es herrscht Anarchie der gesellschaftlichen Produktion. Aber die Warenproduktion, wie jede andere Produktionsform, hat ihre eigentümlichen, inhärenten, von ihr untrennbaren Gesetze; und diese Gesetze setzen sich durch, trotz der Anarchie, in ihr, durch sie. Sie kommen zum Vorschein in der einzigen, fortbestehenden Form des gesellschaftlichen Zusammenhangs, im Austausch, und machen sich geltend gegenüber den einzelnen Produzenten als Zwangsgesetze der Konkurrenz. Sie sind diesen Produzenten also anfangs selbst unbekannt und müssen erst durch lange Erfahrung nach und nach von ihnen entdeckt werden. Sie setzen sich also durch, ohne die Produzenten und gegen die Produzenten, als blindwirkende Naturgesetze ihrer Produktionsform. Das Produkt beherrscht die Produzenten.

http://www.mlwerke.de/me/me19/me19_210.htm


Das heisst: Die Warenproduzenten machen im Rahmen der Konkurrenz - ein Rahmen, den sie nicht verlassen können - das, was sie wollen und meinen, tun zu müssen. Oder anders gesagt: Die Zwangsgesetze der Konkurrenz, welche durch bestimmte Austauschverhältnisse gekennzeichnet sind, erscheinen den Kapitalisten als ihr "freier Wille", während dieser Wille doch nur nachvollzieht, was objektiv Sache ist: nämlich Druck durch die Konkurrenz und der Zwang, bei Strafe des Untergangs in ihr bestehen zu müssen.

Was dieses Produktionsverhältnis als anarchistisch auszeichnet ist eben dann als Folge die fehlende Abstimmung mit den anderen Produzenten, d.h. es gibt überhaupt keinen gesamtgesellschaftlichen Plan der Produktion, außer auf der Ebene betrieblicher Einheiten, auch großer und selbst transnationaler Einheiten.

Anders formuliert: Es gibt keine integrierten und gesellschaftlich durchdiskutieren Gesamtkonzepte, die sich allein an den Gebrauchswerten orientieren, also an dem, was alle Menschen für ihr Leben und Wohlleben brauchen und was ja auch einfach produziert werden kann, ohne dass der eine hat auf Kosten des anderen. Egoismus und gesamtgesellschaftliches Interesse können durch eine integrierte und gesamtgesellschaftlich abgestimmte sowie durchdiskutierte Produktion miteinander endlich Frieden schließen, womit sich der Klassenantagonismus nicht per Dekret, sondern objektiv in Wohlgefallen auflösen würde.

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Beitrag(#789893) Verfasst am: 12.08.2007, 16:59    Titel: Re: Anarchie der Produktion Antworten mit Zitat

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Kapitalismus heisst auch Anarchie in der Produktion.

Okay. Versuch' mal, mich davon zu überzeugen, dass Kapitalismus herrschaftsfreies Wirtschaften ist. Viel Glück. Pillepalle

Skeptiker hat folgendes geschrieben:
Was dieses Produktionsverhältnis als anarchistisch auszeichnet ist eben dann als Folge die fehlende Abstimmung mit den anderen Produzenten, d.h. es gibt überhaupt keinen gesamtgesellschaftlichen Plan der Produktion, außer auf der Ebene betrieblicher Einheiten, auch großer und selbst transnationaler Einheiten.

Aha. Und was hat das jetzt bitte mit Anarchie zu tun? Der ganze Rest von dem, was du schreibst, sind ja olle Kamellen. Haben mit dem Thema aber auch nichts zu tun.
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Agnost
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Beitrag(#789895) Verfasst am: 12.08.2007, 17:07    Titel: Antworten mit Zitat

Skeptiker,

nur wer macht den Pläne, welche die Resultate des Marktes überbieten?

Das Geheimnis der Marktwirtschaft ist, dass sie funktioniert wie das Liebesbuhlen zwischen Weiblein und Mändlein.

Wo es keine arrangierten Ehen gibt, da bestimmt Liebe und gegenseitige Attraktivität den Paarungserfolg.

Purer Wettkampf.

Und so ist es auf dem Markt:

Es wird garantiert, dass die Gewichte, Längen- und Hohlmasse gleich sind, das Geld nicht aus dem Copy-Shop kommt und das die Güter, die du auf ehrliche Art und nicht durch Leihe in deinen Besitz gebracht hast, dein Eigentum ist.

Aber ob du deine Glasscheiben besser verkaufen kannst oder der Nachbar Gartenzwerge oder billige Jakob seine Glasperlen, das hängt von den Bedürfnissen und Torheiten der auftretenden Konsumenten ab.
Alles kann am nächsten Tag anders sein.

Wer dieses chaotische Treiben anschaut, den packt natürlich das Erbarmen, da bräucht es ja nur den richtigen Plan, das richtige Arrangement.
Damit jeder Produzent mit nem Konsument vermählet wird.

Aber wer oder wieviele sollen für wen oder wieviele planen.
Und was wenn der Junge und das Mädchen trozt schönster Planung nicht heiraten wollen.
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Beitrag(#789897) Verfasst am: 12.08.2007, 17:10    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Das Geheimnis der Marktwirtschaft ist, dass sie funktioniert wie das Liebesbuhlen zwischen Weiblein und Männlein.

In einer sadomasochistischen Beziehung vielleicht. Mit den Augen rollen

Agnost hat folgendes geschrieben:
Es wird garantiert, dass die Gewichte, Längen- und Hohlmasse gleich sind, das Geld nicht aus dem Copy-Shop kommt und das die Güter, die du auf ehrliche Art und nicht durch Leihe in deinen Besitz gebracht hast, dein Eigentum ist.

Wieso sollte man das denn garantieren und kontrollieren? Nach dieser Logik müsste das doch auch der Markt erledigen können.
Der Käufer hat halt eben auch selbst immer Maße dabei, zum Vergleich. Und mit welchem Geld getauscht wird, ist doch egal.

Interessant wird das dann, wenn sich die Frage stellt, wem das Maßdefinitionsmonopol und das Geldmonopol ganz praktisch nutzen. zwinkern Cui bono...
Nicht ganz uninteressant ist auch, woher diese Monopole ursprünglich stammen. Die gibt's nämlich schon deutlich länger als die heutige Marktwirtschaft...

Dein Markt ist (schon) gar kein Markt (mehr). zwinkern

Agnost hat folgendes geschrieben:
Wer dieses chaotische Treiben anschaut [...]

Ach. Alles ist Chaos. Aber Chaos ist nicht das Problem. zwinkern
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Beitrag(#789907) Verfasst am: 12.08.2007, 17:19    Titel: Antworten mit Zitat

Agnost hat folgendes geschrieben:
Forke,

auch du verfällst nun der reinen Begriffshuberei.

Unterdrückung der Machtlust, oder schierer Aggression bedarf der Regulierung.

Klar, wenn der Mensch so nutzenorientiert ist, wie es die Neoliberale Theorie vorsieht, und die einzige Herrschaft in der Selbstbeherrschung liegt und jeder Mensch aus Selbstverantwortung das Richtige im Sinn hat und auch das Richtige vermöge, dann könnte die Anarchie vlt. klappen.
Aber wenn das so wäre, spielte es keine Rolle, ob man Geld beibehalten würde oder es durch "feste und ehrliche" Verabredungen ersetzte.

Aber Forke, wie würdest du den mit "Trittbrettfahrern" umgehen? Und was würdest du mit Kain machen?

Wie würdest du dein anarches Paradies vor solchen "Irrläufern" schützen.
Welche Macht würdest du einsetzen?

Also erstens: Ich habe nicht "Reine Anarchie" geschrieben sondern diese immer (Öh..denk ich) als nachzustrebendes Ideal angegeben...
Zweitens, um auf deine Frage einzugeben, zuerst eine kleine Gegenfrage: Warum hat Kain seinen Bruder erschlagen? War das vor einem Hintergrund der "Herrschaftsfreiheit"? Dieses Beispiel stinkt fast wie mein Kühlschrank... Auf den Arm nehmen
Aber natürlich muß es in einem anzunehmenden annäherndem System der Herrschaftsfreiheit ein regulatives System geben - aber eben kein System das "Verbrecher" irgendwie kategorisiert oder eine Bestrafung instutitionalisiert, sondern ein System der Konsensfindung, auch mit dem "Verbrecher" nach Möglichkeit... das muß sich aus denn verschiedenen Begebenheiten entwickeln, wie das ganz genau immer ablaufen kann oder muß, kann ich so auf Anhieb auch nicht sagen, hast du nen Vorschlag?
Und was sind denn "Trittbrettfahrer"? Faule Leute? So what, die werden im derzeitigen System ermutigt, sich nicht einzubringen, Reiche per Geburt, zum Beispiel, das muß man in jedem Einzelfall sehen. Im Endeffekt müssen das die Leute entscheiden, die sich ausgenutzt fühlen. Aber das irgendwer gar nichts leistet, nicht mal dreckige Witze erzählt und die Leute damit -unfreiwillig um 2 Ecken- erheitert, das glaub ich gibt es sehr selten... Cool

Ach und
@Skeptiker
Dein zitierter Link hat offensichtlich auch seine Begriffsdefinition aus der BILD... Anarchie praktisch heißt eben nicht völlige Gesetzlosigkeit, wie immer wieder falsch behauptet wird, sondern gleichberechtigte Strukturen ohne Hierarchie... Mit den Augen rollen
Wobei ich die Aussage des Zitats selbst so Anzweifeln würde - im Endeffekt steht da, das der Produzent gar keinen Einfluß auf das Produkt hat, weil die Konkurrenz und der Markt ihm Alles vorschreiben und dadurch das Produkt "vordefinieren"- das würde aber nur bei einer theoretischen völligen Transparenz und Standortgleichheit gelten und wenn der Markt immer logisch funktionieren würde. Wer braucht denn schon wirklich einen Nagelclipper? Eher die Minderheit derer, die einen Besitzen...
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