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nette Worte an einer Moschee

 
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ateyim
registrierter User



Anmeldungsdatum: 21.05.2007
Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul

Beitrag(#870100) Verfasst am: 27.11.2007, 16:40    Titel: nette Worte an einer Moschee Antworten mit Zitat

Einem Hürriyet Redakteur war im touristischen Stadtteil von Istanbul namens Eminönü an einer Moschee eine Tafel aufgefallen, die der Imam der dortigen Moschee dort angebracht hatte. Diese Tafel fotografierte er und wollte, dass darüber in der Zeitung berichtet wird, doch über das Thema zerstritt man sich in der Redaktionskonferenz heftigst und man beschloss, das Thema nicht abzudrucken. Bis dann einige Tage spaeter einer derjenigen, die ein Erscheinen befürwortet hatten, es auf der online Praesenz veröffentlichte...

worum geht es eigentlich???

Der Minister für religiöse Angelegenheiten hatte den İmamen der Moscheen gestattet an den Eingaengen Tafeln anzubringen, auf denen "schöne" Passagen aus dem Koran stehen. Der Imam besagter Moschee entschied sich für folgenden Abschnitt aus der 5.Sure

O die ihr glaubt! Nehmet nicht die Juden und die Christen zu Freunden. Sie sind Freunde gegeneinander. Und wer von euch sie zu Freunden nimmt, der gehört fürwahr zu ihnen. Wahrlich, Allah weist nicht dem Volk der Ungerechten den Weg.

Sofort wurde daraufhin der für diesen Stadtteil zustaendige Mufti eingeschaltet und er versprach sich drum zu kümmern. Als die Tafel dann immer noch dort hing wandte der Journalist sich direkt an den zustaendigen Minister... und auch dieser fand die Auswahl unpassend, zumal die Moschee ja gerade im Touristenviertel stünde.

Ob diese Tafel nun dort noch haengt weiss ich nicht, aber das ganze Spektakel macht für mich das bizarre am Islam in der Türkei mal wieder deutlich.

Alle... sowohl der Journalist, als auch der Mufti vom Stadtteil wie auch der Minister beginnen ihre Antworten zum Problem alle mit fast der identischen Einleitung: "Ich will hier nicht über Koranverse diskutieren, weil uns Menschen das nicht zusteht, aber die Frage ist, ob es klug war...."

D.h. im Grunde sehen alle Beteiligten hier am Beispiel einer einzigen Passage, dass am Koran was faul ist, können aber nicht über den grossen Schatten springen.

Der Minister erklaert anschliessend lang und breit, dass der Islam das Judentum und Christentum schaetze und nicht zur Feindschaft aufrufe...

ACH JA????

Ist für den Moslem nicht der GESAMTE Koran Gottes Wort und muss befolgt werden? Nimmt sich der türkische Islam ohne es offen zuzugeben ein Sonderrecht heraus, indem es insgeheim manche Abschnitte für "schön" erklaert und andere lieber ausradieren würde....

ich glaube, ein Geistlicher im Iran oder Arabien, der manche Saetze des Koran für schön und andere für unschön erklaeren würde, bekaeme grossen Aerger zwinkern .

Die Tatsache, dass sich eine Redaktion über so einen Bericht zerstreitet, weil religiöse Journalisten befürchten, durch ein Abdrucken des Berichts den Koran zu kritisieren, aber dass wiederum die oberste Stelle so weit geht und einzelne Abstufungen innerhalb der Suren bewertender Art vornimmt, zeigt mir einerseits, dass hier noch einiges bewegt werden muss, aber dass das Thema Islam hier noch nicht so erstarrt und verkrustet ist wie anderswo....

wie ich schon oft sagte: ein langer Weg... aber immerhin existiert ein Weg!
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DieNeueMitte
Ohne eigene Schuld umlautfrei



Anmeldungsdatum: 14.06.2007
Beiträge: 850
Wohnort: Southampton

Beitrag(#870245) Verfasst am: 27.11.2007, 19:05    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kenne das Phänomen verschiedene Teile der Bibel als gut zu erachten und andere als nicht wirklich zutreffend. Jeder religiöse Text widerspricht sich an verschiedenen Stellen und da ist es IMHO gut dass sich zumindestens in der Türkei ein etwas moderneres Verständnis dieser Texte durchsetzt.
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Lieber ständig übermüdet als ständig überwacht!

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Gustav Aermel
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 05.04.2007
Beiträge: 1811

Beitrag(#870268) Verfasst am: 27.11.2007, 19:26    Titel: Re: nette Worte an einer Moschee Antworten mit Zitat

ateyim hat folgendes geschrieben:
Der Minister erklaert anschliessend lang und breit, dass der Islam das Judentum und Christentum schaetze und nicht zur Feindschaft aufrufe...

ACH JA????

Ist für den Moslem nicht der GESAMTE Koran Gottes Wort und muss befolgt werden? Nimmt sich der türkische Islam ohne es offen zuzugeben ein Sonderrecht heraus, indem es insgeheim manche Abschnitte für "schön" erklaert und andere lieber ausradieren würde....


Was willste eigentlich?

Sollen die Muslime voll und ganz den Koran befolgen und alle Ungläubige töten?

Oder sollen sie ihren Verstand benutzen und selektieren?
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kereng
Privateer



Anmeldungsdatum: 12.12.2006
Beiträge: 3052
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#870422) Verfasst am: 27.11.2007, 21:29    Titel: Antworten mit Zitat

Syku hat folgendes geschrieben:
Ich kenne das Phänomen verschiedene Teile der Bibel als gut zu erachten und andere als nicht wirklich zutreffend. Jeder religiöse Text widerspricht sich an verschiedenen Stellen und da ist es IMHO gut dass sich zumindestens in der Türkei ein etwas moderneres Verständnis dieser Texte durchsetzt.

Im Gegensatz zur Bibel gilt der Koran den Gläubigen Wort für Wort als göttliche Offenbarung. Auch nur einen Vers als widersprüchlich oder falsch anzusehen, hieße einen zentralen Bestandteil des muslimischen Glaubens aufzugeben. Unter den ganz unterschiedlichen Koran-Gläubigen, die mir im Internet begegnet sind (Sunniten, Schiiten, Aleviten, nur-Koraner, Bahai), war noch keiner, der das getan hätte.

Sharif hat folgendes geschrieben:
Sollen die Muslime voll und ganz den Koran befolgen und alle Ungläubige töten?
Oder sollen sie ihren Verstand benutzen und selektieren?

Selektieren geht offenbar nicht. Bestenfalls können sie sich selbst belügen, indem sie die Verse in einen historischen Zusammenhang stellen, und behaupten, die kriegerischen Verse wären nur für die Kämpfe Mohammeds offenbart worden.

Ich weiß nicht mehr, wer es gesagt hat:
Der Koran hat für die Muslime nicht den Stellenwert, den die Bibel für die Christen hat. Er hat für sie den Stellenwert, den Jesus für die Christen hat.
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KSZE
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Anmeldungsdatum: 18.06.2007
Beiträge: 40
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag(#870583) Verfasst am: 28.11.2007, 00:01    Titel: Antworten mit Zitat

Mich würde bei der Gelegenheit interessieren, welchen Stand Islamkritiker allgemein in der Türkei haben.

Könnte sich ein Salman Rushdie zum Beispiel oder eine Hirsli Ali ruhig im Urlaub in der Türkei vergnügen ?

Wie weit ist die tükische Demokratie, der Laizismus, der von so viele Türken zurecht gegen religiöse Bewegungen hochhalten ?

Das würde mich interessieren, bitte, -wer weiß was darüber ?

Dürfen in der Türkei islamkritische Bücher zum Verkauf angeboten werden ? Ohne daß der Buchladen, der das tut, abgefackelt wird !??

Schönen Gruß.
_________________
"Ich wurde erfolgreich durch TERROR." Mohamed, Stifter des Islams.
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KSZE
registrierter User



Anmeldungsdatum: 18.06.2007
Beiträge: 40
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag(#870587) Verfasst am: 28.11.2007, 00:03    Titel: Antworten mit Zitat

Mich würde bei der Gelegenheit interessieren, welchen Stand Islamkritiker allgemein in der Türkei haben.

Könnte sich ein Salman Rushdie zum Beispiel oder eine Hirsli Ali ruhig im Urlaub in der Türkei vergnügen ?

Wie weit ist die tükische Demokratie, der Laizismus, der von so vielen Türken zurecht gegen religiöse Bewegungen hochgehalten wird?

Das würde mich interessieren, bitte, -wer weiß was darüber ?

Dürfen in der Türkei islamkritische Bücher zum Verkauf angeboten werden ? Ohne daß der Buchladen, der das tut, abgefackelt wird !??

Schönen Gruß.
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"Ich wurde erfolgreich durch TERROR." Mohamed, Stifter des Islams.
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tara
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.11.2007
Beiträge: 25
Wohnort: NRW

Beitrag(#871366) Verfasst am: 28.11.2007, 23:42    Titel: Antworten mit Zitat

Die ganze Geschichte hat doch den Vorteil, daß man sofort weiß, was von dem Koran zu halten ist.
Bin dafür, daß derartige Zitate an die deutsche Moscheen angebracht werden. zynisches Grinsen
--
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ateyim
registrierter User



Anmeldungsdatum: 21.05.2007
Beiträge: 3656
Wohnort: Istanbul

Beitrag(#871388) Verfasst am: 29.11.2007, 00:00    Titel: Re: nette Worte an einer Moschee Antworten mit Zitat

Sharif hat folgendes geschrieben:
ateyim hat folgendes geschrieben:
Der Minister erklaert anschliessend lang und breit, dass der Islam das Judentum und Christentum schaetze und nicht zur Feindschaft aufrufe...

ACH JA????

Ist für den Moslem nicht der GESAMTE Koran Gottes Wort und muss befolgt werden? Nimmt sich der türkische Islam ohne es offen zuzugeben ein Sonderrecht heraus, indem es insgeheim manche Abschnitte für "schön" erklaert und andere lieber ausradieren würde....


Was willste eigentlich?

Sollen die Muslime voll und ganz den Koran befolgen und alle Ungläubige töten?

Oder sollen sie ihren Verstand benutzen und selektieren?



Neee, datt die Muslime alle Unglaeubigen töten will ich gewiss nicht, denn dann waere ich selbst dran.

Mich nervt bloss dieser Selbstbetrug...

gerade die islamischen Gelehrten sagen, dass der Koran Gottes Wort ist, dass es keine Fehler im Koran gibt, nerven mit den Verweisen auf die Wunder und Zahlenphaenomene des Koran und und und...

aber wenn sie merken, dass das Werk doch so seine Macken hat, kommen sie mit halbherzigen Lösungen an.

Der Journalist traut sich nicht die entscheidende Frage zu stellen, warum denn dann sowas im Koran steht, weil seine Gottesfurcht in daran hindert und der Geistliche ist zufrieden, dass ihm die umschlungene Beantwortung einer solchen Frage erspart bleibt.

Sicher ist es so noch besser, als dass sich alle die Köpfe einschlagen... aber wenn du tagtaeglich in den Zeitungen, im Fernsehen oder im Radio irgendwas liest oder hörst, was in diese Thematik reinpasst, dann... so geht es mir zumindest... bist du irgendwann nur noch angenervt und würdest liebend gern losschreien: ÖFFNET DOCH ENDLICH DIE AUGEN.

Watt ich eigentlich wollen würde, waere eben dies.... aber datt is nitt drin... schad.
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