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Sind "Ehemalige" die besseren Kritiker?

 
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Kunigunde
Seltsam



Anmeldungsdatum: 10.08.2003
Beiträge: 655
Wohnort: zu Hause

Beitrag(#916527) Verfasst am: 23.01.2008, 09:24    Titel: Sind "Ehemalige" die besseren Kritiker? Antworten mit Zitat

In meiner Umgebung sind Christen die Minderheit. Auch in der Schule meiner Kinder besucht die Minderheit den Reli-Unterricht (so ca. 4 bis 5 Kinder der Klasse). In der 8. Klasse hat die Mehrheit Jugendweihe gemacht und nur einige wenige Konfirmation.
Mir ist aber aufgefallen, dass trotz dieser Situation die Kirche hier großes Ansehen genießt, wobei mein Eindruck ist, dass man sich hier gar nicht erst mit Kirchen- und Religionskritik beschäftigt. Es ist die komische Situation entstanden – im Gegensatz zum Westen, wo viele Christen sind und nicht in der Kirche – dass hier viele keine Christen sind, aber die Kirche gut finden (wegen sozialer Aspekte usw.)
Ich denke, dass die „Ehemaligen“ den besseren Einblick haben, kritischer sein können als die „primären“ Nicht-Christen. Auch ich war, bevor ich z.B. im FGH war bzw. mich andernorts erkundigt habe, von der Harmlosigkeit dieser Institution überzeugt: so nach dem Motto „Ok, die nerven manchmal, besonders die katholische, aber man muss ja nicht hinhören ….“ usw. habe auch ich gedacht.
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homo sapiens
Primat



Anmeldungsdatum: 25.08.2006
Beiträge: 394
Wohnort: Erde

Beitrag(#916528) Verfasst am: 23.01.2008, 09:29    Titel: Re: Sind "Ehemalige" die besseren Kritiker? Antworten mit Zitat

Conni hat folgendes geschrieben:
Ich denke, dass die „Ehemaligen“ den besseren Einblick haben, ...

Das finde ich völlig logisch. Sektenaussteiger wissen am ehesten, was falsch lief in ihrem Leben.

Viele Drogenberater sind ja auch ehemalige Konsumenten ... zwinkern
_________________
Kosmopolit, sterblich, nicht wiedergeboren
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Querdenker
registrierter User



Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 1830
Wohnort: NRW

Beitrag(#916529) Verfasst am: 23.01.2008, 09:32    Titel: Antworten mit Zitat

@Conni
Dir ist der Spruch 'Wolf im Schafspelz' ein Begriff?

Wenn Du es noch nicht kennst, dann ist dieser Beitrag der Sendung Panorama vielleicht ganz interessant für Dich:

Kirchen - Vom Staat subventioniert (ARD-NDR, Panorama) Teil1

Kirchen - Vom Staat subventioniert (ARD-NDR, Panorama) Teil2
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Boson
registrierter User



Anmeldungsdatum: 02.12.2007
Beiträge: 209

Beitrag(#916571) Verfasst am: 23.01.2008, 10:56    Titel: Antworten mit Zitat

Kann man nachvollziehen, da entsprechende Aussteiger die Strukturen von innen kennen und quasi "Mittendrin statt nur dabei" waren.
Als Parallele kann man sich auch überlegen, dass jemand der einmal bei einem Sender wie Pro7 gearbeitet hat im Vergleich zum bloßen Zuschauer auch weiß, wie es hinter den Kulissen wirklich aussieht. *zu Gallileo dem "Wissenschaftsmagazin" schiel*

Dieses allumfassende Phänomen wird auch bei allen anderen Bereichen sichtbar bei denen es auf umfangreiche Hintergrundsinformationen ankommt. Diese beeinflussen die persönliche Meinung selbstverständlich.
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Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#916573) Verfasst am: 23.01.2008, 11:00    Titel: Antworten mit Zitat

"Ehemalige" können aber auch überkritisch sein, die persönlichen Gründe, die sie zur Distanzierung hatten und haben, in verzerrt großer Bedeutung wahrnehmen.
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Boson
registrierter User



Anmeldungsdatum: 02.12.2007
Beiträge: 209

Beitrag(#916577) Verfasst am: 23.01.2008, 11:03    Titel: Antworten mit Zitat

verzerrte Wahrnehmung bzw. emotionale Wahrnehmung ist beim Menschen ohnehin immer möglich bzw. in "normaler" form natürlich immer gegeben. Lachen

dafür hat der mensch ja philosophie und wissenschaft erfunden. damit er wenigstens ein paar werkzeuge hat mit denen er seine meinung objektiver ausrichten kann.
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Zumsel
registrierter User



Anmeldungsdatum: 08.03.2005
Beiträge: 4667

Beitrag(#916595) Verfasst am: 23.01.2008, 11:38    Titel: Antworten mit Zitat

Die schärfsten Kritiker der Elche
Waren früher selber welche.
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#916597) Verfasst am: 23.01.2008, 11:43    Titel: Re: Sind "Ehemalige" die besseren Kritiker? Antworten mit Zitat

Conni hat folgendes geschrieben:
Es ist die komische Situation entstanden – im Gegensatz zum Westen, wo viele Christen sind und nicht in der Kirche – dass hier viele keine Christen sind, aber die Kirche gut finden (wegen sozialer Aspekte usw.)


Ueblicherweise ist auch in Westdeutschland die individuelle Entkirchlichung ein Prozess schleichender und gleichgueltiger Entfremdung und nicht des Konfliktes. Diese Erkenntnis hat inzwischen auch die Missionsexperten der Kirchen erreicht, welche zudem deutlich zwischen ost- und westdeutscher Kirchenferne zu unterscheiden versuchen - siehe:

Wolf Krödke: Gottesrede inmitten von Gottesvergessenheit. Zur bleibenden Herausforderung der christlichen Verkündigung Gottes durch den Atheismus. in: Materialdienst. Zeitschrift für Religions- und Weltanschauungsfragen. Herausgegeben von der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW), 70. Jahrgang, 10/07, S. 363-371.
_________________
"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#916602) Verfasst am: 23.01.2008, 12:03    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
"Ehemalige" können aber auch überkritisch sein, die persönlichen Gründe, die sie zur Distanzierung hatten und haben, in verzerrt großer Bedeutung wahrnehmen.


Diesen Typus gibt es verstaendlicherweise deutlicher eher in West- als in Ostdeutschland.

Mein Eindruck ist, dasz die Haltung z.T. auch eine Altersfrage ist.

Die Jugendlichen, welche mit dem Programm der Eltern hadern, sie in Konfessionsschulen auszurichten, die haben meist kein inneres Problem mit ihrem Nichtglauben, sondern mit der aeuszeren Nichtachtung ihrer Rechte durch Maechtigere.

Bei vielen derjenigen Aelteren, die sich nicht durch Gleichgueltigkeit von Kirche abwenden, sondern durch eine Negativerfahrung bzw. akuten Glaubensverlust, geht es um die eigene Identitaet, um das oft bittere Gefuehl getaeuscht worden zu sein, um konkrete Suche nach neuem Lebenssinn.
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gwarpy
Psychonaut



Anmeldungsdatum: 19.09.2004
Beiträge: 2012
Wohnort: KinA

Beitrag(#916790) Verfasst am: 23.01.2008, 15:36    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
"Ehemalige" können aber auch überkritisch sein, die persönlichen Gründe, die sie zur Distanzierung hatten und haben, in verzerrt großer Bedeutung wahrnehmen.


Dabei werden aber Themen angesprochen, die mindestens so wichtig sind, wie die objektiven Kritikpunkte am Religionsbetrieb, und sind deshalb nicht weniger zutreffend.
Während Letztere Kritik an Verfechtung von Staat und Kirche, von Medien und Kirche, Machtausübung, antiquierte Lehren, etc. üben, kritisieren Erstere vor allem die Punkte, auf welche die Kirchen besonders stolz sind, und ständig in den Vordergrund gerückt werden - Menschenfreundlichkeit, Wertevermittlung, Halt geben, Gemeinschaft, Antworten auf Sinnsuche, etc.

Meine persönliche Erfahrung ist, dass Menschen im Gespräch oft recht gleichgültig oder desinteressiert sind, wenn man die objektiven Kritikpunkte anspricht, aber schon mal hellhörig werden, wenn ich ihnen erzähle, was ich persönlich mit Kirchen und Gläubigen erlebt habe; wie meine Mutter von einer Nonne so verprügelt wurde, dass sie auf einem Ohr taub ist; wie meine Großmutter verachtet und verleumdet wurde, weil sie ihren prügelnden Mann verlassen hatte, um mit meinem Großvater in "wilder Ehe" zu leben, und wie Kirche, gläubige und Klosterfrauen versucht haben an ihr Geld zu kommen, als sie todkrank war; wie mein Vater als "Bastard galt, weil er ein uneheliches Kind war, das zudem nicht bei seiner leiblichen Mutter, sondern meiner Großmutter aufwuchs; welch ausgeprägtes Alkoholproblem das nahe gelegene Nonnenkloster hat etc.


gwarpy
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Die Menschen glauben das, was sie wünschen.
Gaius Julius Caesar
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C00KIE
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 03.09.2007
Beiträge: 2160

Beitrag(#916806) Verfasst am: 23.01.2008, 15:50    Titel: Antworten mit Zitat

ja- oftmals ist es gut in der Ahnenforschung zu suchen und damit einen Schlußpunkt zu setzen

meine Großmutter erhängte sich, nachdem ihr Lieblingssohn zum Nazi wurde, sie gebar insgeamt 11 überlebende Kinder:
auf dem Dachboden, in dem Haus in dem ich zur Welt kam,
mehrere jüdische Gäste erzählten ihr von den Vorgängen in Deutschland

niemand glaubte ihr
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